schaft leistenden flandrischen Städten Sluis nie genannt ist, wohlaber die Nachbarorte Damme, Aardenburg und Muiden (St. Annater Muiden), die es teilweise ersetzte« 1 . Demnach ist es :.mehrals wahrscheinlich, dafs Lecluse gemeint ist, oder dafs auch hiereine Einschiebung des Namens, wie sie noch von allerneuestenEditoren vollzogen wurde, stattgefunden hat«. Es ist auch kaumanzunehmen, dafs eine Stadt, die sich fünfzig Jahre nach diesemBriefe wiederholt in Urkunden und auf Siegeln als Lamminsvlietbezeichnet, plötzlich den jüngeren Namen tragen soll, der erstein Jahrhundert später völlig durchzudringen vermag. Fernerpafst die Erwähnung von Schöffen fqr Sluis aus dem Jahre 1237schlecht zu den Abmachungen über den Genter Kanal von I 2 51 2 ;ihre Gerichtsbarkeit wäre dann I 2 5 I ohne Grund nicht respektiertworden. Endlich besteht ein Widerspruch mit der erwähntenUrkunde vom 23. November I29o 8 .Bevor wir diese letztere und die Urkunden des Jahres I 293 4betrachten, haben wir uns noch mit einer vereinzelten Nachrichtauseinanderzusetzen. Gilliodts-van Severen merkt nämlich in derIntroduction zu seiner Coutume de Ia ville de Sluis 15 einen chronikalischenBericht 6 von der Entstehung von Sluis an. Danachhätte Graf Florens von Holland am 2 7. Februar 1168 mit demGrafen von Flandern , Philipp von Elsafs, zugleich mit demFrieden einen Vertrag geschlossen, nach welchem der Graf vonHolland tausend geschulte holländische und seeländische Arbeiter1Schäfer, S. 58o. 2 Vgl. S. 66.8V gl. S. 68 u. Anm. 1 ; ferner unten S. 72.• Vgl. S. 68, Anm. 2.I S, 443•• Warnkönig, der a. a. 0. II, 2, S. 3 1 Anhang Nr. 103 einen Auszugbringt, bezeichnet ihn als den Auszug der iltesten grofeen lateinischen Chronikvon Flandern Uber den Ursprung von Dam, vom Jahre 1179 und 1180.Wir haben es wohl mit dem Chron, corniturn Flandrensium (ed. de SmetCorpus Chronic. Flandr. I [1837), p. 34-257) 111 tun. Potthast, Wegweiserdurch d. Geschicht~werke des Europ. M.A., 2. Auft. I, S. 259 bemerktdarüber: •Diese angebliche Chronik ist aus den verschiedensten Handschriftenderartig zusammengesetlt, dafs sich das Alter der Teile nirgends unterscheidenläfst•. Vgl. auch Lorenz, Deutschlands Geschichtsquellen i. M.A., 2. Auil.,11, S. 19, 20, Nach ihm •hat man es mit gleichzeitigen Aufzeichnungennirgends zu tun•.71zum Deichbau in das G b'w· k e Jet von BrüIr samkeit verdankten d' DeJ'che ~ge senden sollte. Ihrerund Rod b1 e ber Dam L .E en urg (Aardenburg) sowie d' S me' amnnnsvlietntstehung. Indessen findet . h . Je tadt Damme selbst ihrevertrag I nichts dergleichen Rlc I.n d~m erhaltenen FriedenssagenhaftenZutaten l! dur h. Auch ISt die Erzählung durch r'h· . c aus verd" h · remit Pirenne a annehmen d r • ~c hg. Immerhin dürfe .b t , a,s hier em E . n Wirau en des Grafen Ph'J'I Ipp von Eise nnnerung an d' D .f: re eichsonstals Förderer der Landeskult a s zu Grunde liegt, der auchUr~armachung bekannt ist 4 K.. ur durch Entwässerungen undDeiche am Swin d . onnten aber auf ihn Ii d'· • eren Mächtigk 't 1e grofsenm.~t den höllischen Dämm . ei sogar Dante zum VergleiehWare damit ein schät b en reizte 6, zurtickgeführt werdd E' z arer Anhalts k en ' soer mdeichung ist an . pun t gewonnen Dent emen Ort L . · n vorzu denken D' . ammmsvliet oder SI .. . Je unmittelbare N"h Uis garSwm' die Überflutun en u a e des damals wasserfsenes ohne weiteres g nd der Mangel an Dünen 7aus.I Van den Bergh 0 k94 f.; vgl. auch 'vanor Mo?d~nboek van HollandI JerJs G t C en Zeeland I, Nr, 147,• P· 113. ' roo harterhoek d Ga Der getötete H d • raaven vanh' un , nach dem H~~r Scheide bedeutet· . ' • ontsdam. genannt sei .•mfra trienni ' dJe lausendzahl der D k n soll, währenda A. a 0 I S um. usw, sagen genug yc ers, das Aufblahen4 • • • ' • 335. .6P1renne a. a. 0PhiliPP , seit·ca'I I .Anhang, S 573 . 57 Mitregent • stirbt I Ju .6 L • • • nl li9I h .a divina commed' d ' nac PJrenue,I f Ja i Da t Al' . .11n . XV, 4-6:e Ighieri (Aus g, v. A. Scartazzin' LQuale i Fiammin h' I pzg.Tg 1 tra Guizemendo il fiotto eh ~ zante e Bruggia. Fanno lo schermo e v r lor s'avventa,GuJzzante (aueh G perehe il mar si f .erklärt); dann sinduz:;lt.e~ti~d gewöhnlieb als u~;· dI42, Anm. 4) hält G Zle die Deiche des S . san (nördlich YonD Uzzante "ü 11 W' WIQ geme 1 •eutung wu d r Jssant nt• Scarta&ziJ1'7Sluis auf ;c;w::~~=~~ienten Ruhm d~ IJa~~is:~~von Calais. Aue;von Sluis s J H ' •Schorren. erba t Bauten bezeugens · · · van Dale N .0s. unten S 7ft.L •traten enz d S ' &ambst van de p • 4- uoer diebarg I878), s: 7~r f. tad Slais, in Arcbief Zee:::n, Torens, Steegen,• III. deel 2 t k• • 8 u
72Wir kommen zu den Urkunden der Jahre I 290 und I 293.In der erwähnten Urkunde vom 23. November I290 1 heifst es:»Nous escbevin et communitez de le ville de Lammins vliete,faisons, savoir a tous, que comme il soit ainsi, que no trescbiersires Guy, cuens de Flandre et marcis de Namur, ait nostre villede Laminsvliete devant dicte fait franke ville et ville de loy etnous maismes frankis et fait franc bourgois et ait ottroiet a nous,que nous aions au tele loi, que eil de Bruges ont, et que e_schevi_nde Bruges soient no kieuetein« ; weiter versprechen s1e, d1eSchöffen von Brügge als Berufungsinstanz auch fernerhin anzusehen.Graf Guido von Dampierre, der am 29. Dez. 1278 vonseiner Mutter Margarethe den Grafentitel empfing 2 , hat alsoLamminsvliet zur ~franke ville et ville de loy « gemacht. Wasdas bedeutet, erhellt aus der Urkunde 8 , in der Graf Thomasund Johanna das Sluis benachbarte Muiden zur franca villa e~·heben. Muiden erhält das scabinagium et legem villae Brugens1sinfra IV cruces 4, die teils im Wasser, teils auf dem festen Landeaufgestellt, das Weichbild der Stadt bezeichnen. Ferner ist derballivus des Grafen von Flandern weder aus Muiden zu entnehmennoch darf er mit einer Einwohnerio von Muiden verheiratet1 sein. Der praeco, also der Büttel oder Gerichtsdiener,wird vom Grafen ernannt, und die von den Muidener Schöffenverhafteten obsides pacis bleiben in der Stadt selbst in Gewahrsam 5 .1 Vgl. S. 68.9 Pirenne 2, S. 574·8 Von 1241; abgedruckt bei Warnkönig II, S. 6o, Nr. 150, besprochenebendort ll, 2, S. 35· Besser Jnnssen n. a. 0., S. 233 f.' Bei Abgrenzung des Weichbildes wird Lamroinsvliet nicht erwähnt,wohl aber Lapsheure (zwischen Aardenburg und Damme). Allerdingo besnfsMuiden auch nicht dte Gerichtsbarkeit über die terre de Larominsvliet (siebeunten S. 73). Sollte das damit zu erklären . ein, dafs das Polderland vonLamminsvliet erst nach diesen Festsetzungen (also nach 1241) eingedeichtund bewohnbar gemacht wurde? Dann liige die Entstehung von Lnmmins·vliet zwischen 1241 und 1278. Dafs 1278 nicht das Entstehungsjahr desOrtes überhaupt sein kann, gebt aus der Urkunde selbst hervor.~ Die weiteren speziellen Privilegien Muidens, Befreiung von allem Zollin Damme et undique infra portum, qui vulgaritcr appellatur Cincval (d. ll.innerhalb des Swin; vgl. Oesterley , hi•t.-geograph. Wörterb. de deutschen73Solche Institutionen, also das eigene Schöffenkollegium, dasBrügger Recht I, den von lokalen Interessen möglichst unabhängigenBailli, hat demnach auch Lamminsvliet durch Guidos Fürsorgemithin nicht vor r 2 78 bei der Erhebung zur franke ville erhalten.Es ergibt sich ferner, dafs Sluis jünger ist als Muiden 2 , und dafsdie Urkunde vom Mai 1293 8 zu Unrecht als Gründungsurkunde
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