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s - Hansischer Geschichtsverein

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geleitet. Ein von Anfang an schwächliches Kind, hatte er am29. Juni 1528 zu Wolfenbüttel das Licht der Welt erblickt; nochin zarter Jugend liefs die sorglose Wärterin ihn fallen und ver·ursachte so eine Verkrüppelung der Füfse, die langwierige,schmerzhafte Operationen nicht zu beseitigen vermochten. ZumKriegsdienste war der Knabe nun ein für allemal ver~o~ben;als nachgebornen Prinzen war ihm da der Weg ~~ getsthchenPfründen wie vorgezeichnet. An den ritterlichen Ubungen u~dSpielen, an der Jagd und anderen Belustigungen der Jug~nd .tellzunehmen,hinderte ihn sein gebrechlicher Körper, dem dte Fü~seden Dienst nu; zu leicht versagten. Die Mutter verlor er 1mzwölften Jahre seines Lebens; der Vater aber, Herzog Heinrich. d. J:,sah, ganz ein Kind seiner Zeit, vor allem kriegerische Tättgkettals die eines Fürsten würdige an und blickte scheel auf denSohn der seinen Erwartungen so wenig entsprach. Aber er truges mit Gleichmut, solange die beiden älteren Söhne, Karl V~ktorund Philipp Magnus, noch lebten, die als Musterbilder alle~ ntter·liehen Tugenden den Stolz und die Freude des Vaters btldeten.So wird Julius denn, mehr oder weniger auf .sich selbst a~gewiesen,ziemlich vereinsamt aufgewachsen sem. Ab_er set.nreger Geift fand andere Beschäftigung, und besonders fe~t1gte dteSchule des Lebens schon früh den Charakter des Jünghngs, derdemnächst einen in sich geschlossenen, selbständigen und über·zeugungstreuen Sinn zeigen und bewähren sollte. Als 1542 . dieSchmalkaldener seinen eifrig katholischen Vater des Landes verJagthatten, kam Julius erst an verschiedene Höfe, dann nach K.öln,wo das Leben in der reichen und grofsen Handelstadt emengewaltigen Eindruck auf das junge, bildsame Gemüt des P~inzennicht verfehlt haben wird. Einen noch bedeutenderen Emflufsübte aber später ein Aufenthalt in den Niederlanden auf ihn 11U~,die er nach der Rückkehr des Vaters in seine Lande ( 1547) ftirlängere Zeit aufgesucht hat. Er lag in der damals blühendenUniversität zu Löwen den Studien ob. Mit welchem Erfolge,müssen wir dahingestellt sein lassen; der grofse Gelehrte, dendie dankbaren Lehrer der von ihm gestifteten Alma Julia zuHelmstedt aus ihm haben machen wollen, ist er schwerlich ge·wesen · rühmt doch auch sein zeitgenössischer Biograph FranzAlger~ann in dieser Beziehung von ihm nur, er habe soviel37gelernt, dafs er ,etwas Latein verstehen konntecl. Um so erfolgreicherwird seine Lehrzeit hier für ihn nach anderer Seite gewesensein, für die praktischen Aufgaben des Lebens, für die erei~e natürliche Anlage und einen offneo Blick, sowie einen regenEtfer und unermüdlichen Fleifs mitbrachte. Er lernte hier kennen,schätzen und bewundern ein fleifsiges, arbeitsames Volk, einreichentwickeltes Gewerbe, einen weit ausgedehnten Schiffahrtsverkehrim Lande wie über das Meer, und einen schwunghaftenHandel, der sich damals anschickte, den Erdkreis zu umspannen.Seiner eigenen Natur war der Volkscharakter des Landes durchaussympathisch; ruhig, bedächtig und nüchtern, dabei aber zähund fest, besafs auch er die Neigung zu erwerben und Reichtümerzu sammeln, aber zugleich auch das Bestreben, sie höherenwecken dienstbar zu machen.Er kannte den Wert wahrer~.ildung. und. suchte sie zu fördern, mit grofsen Opfern hat erte Umversttät Helmstedt ins Leben gerufen, so denselbenealen Sinn bezeugend , den fast genau in derselben Zeit diedurch die Gründung der Universität Leiden sozentl betätigten.~ielfach. begegnen uns im späteren Leben des Herzogs Juliuswu:nr•v,. B~ztehungen nach den Niederlanden. Er hat sich vonort geschtckte und einflursreiche Ratgeber geholt, und mancheden Marsnahmen und Einrichtungen, die er später im eigenentraf, d.ürfen. wir wohl sicher auf Anregungen zurückfUhren,dort 10 semer Jugend erhalten 1 • Wann Julius in die. zurüc~gek~hrt ist, wissen wir nicht genau. Bei demsemer älteren Brüder, die beide am 9· Juli ISS .Schlacht bei Sievershausen den Tod gefunden hatten 3 1ßJ·ed f: II h . , waren a s sc on Wieder zu Hause. Jetzt brach hier für ihn1Leben, Wandel und tötlicher Abgang weil J .. • • • • u 1durch Franc1scum Algermann hIussenbe. • • zu-K 1 S . 1598 , erausgege n von~r v. t~ombeck in •Feier des Gedächtnisses der vormahligen Hocb-Juha Carolma zu Helmstedt• (Helmst. 1822) S, _ . .aufS. 174.168 243, d1e betr,2 Vgl. unten die Vorliebe des Herzogs für Was e t -~ Al) d · .. . s rs r .... sen ( germann;o3M . en ;•ederland1schen Charakter der umgebauten Stadt Wolfenbutte{• eler, au- und Kunstdenkmäler des Herzogt. Br III Bd I AbWolfenbUttel, S. 12) u. a, '' • ·• · t.,

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