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s - Hansischer Geschichtsverein

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20es sagen? Die Überlieferung schweigt von Stralows Schick~alen.Nach späten pommerseben Chronisten soll es I 238 von Lübeckzerstört sein; das ist möglich, ja wahrscheinlich, wenn man be·denkt dafs Korner mit besonderer Betonung davon spricht, dafs' .Stralsund zweimal von Lübeck zerstört se1.Von Bestand war diese Gründung jedenfalls nicht; dennohne dafs dieser Stadt Stralow auch nur mit einem Worte ge·dacht oder auf eine frühere Gründung hingedeutet würde, verleihtderselbe Wizlaw sechs Jahre später der neuen Stadt amStralesund und allen treuen Christen, die sie bewohnen wollen -novae civitati in Stralesunde et ornnibus christianis fidelibus inhabitarevolentibus - die Gerechtigkeit, welche von HerrnBorwin der Stadt Rostock verliehen sei, einen Teil des an·grenzenden Waldes zum Ausroden; aufserdem, heifst es weiter,haben die Bewohner der genannten Stadt die Feldmark des an·grenzenden Dorfes, wo einst der alte Fährlibergang nach Rügengewesen ist, für 90 Mark Rügenscher Münze von uns erworben;aufser Weideland überweist der Fürst der Stadt die Insel Strale 2 •Weitere Bestimmungen können wir übergeben. Das alte Fährdorfwird nun wohl Stralow gewesen sein und Feldmark undInsel werden die Bewohner sicher erworben haben, damit ihrerneuen Fähre nicht eines Tages vom Landesherren durch einezweite geschadet werden könnte. Diese neue Stadt am Strale·sunde - bis in die Neuzeit hinein als »ZUm Sunctec bezeichnet -lag nun zwischen zwei Wasserläufen, die später zu grofsen Teichenerweitert sind, auf hohem, gutem Baugrund. Das ist das heutigeStralsund. Rasch blühte die Stadt auf; 125 I wurde das Dominikanerklosterzu St. Katharinen, bald das Franziskanerkloster zuSt. Johannes gegründet, I 2 56 werden Heiligengeisthaus und Teu·stadt erwähnt -lauter Zeichen schneller, glücklicher Entwickelung.1 Kantzow ed. Kosegarten I, S. 238.2 Fur das be chleunigte Verfahren bei Verleihung des Privilegs von1234 spricht auch der Umstand, dafs von einer Feldmark der Stadt Stralowweder 1234 noch später die Rede ist. Die schon von axo Grammaticusz. J. 1121 erwähnte Insel Strela (ed. Velschow XIII, p. 235 IT., Striila in derKnytlioga aga (Kap. 120) z. J. 1164 heif t 128 zum ersten Male, soweitich sehe, Deneholm. Fabriciu~, Strals. Stadtbuch II, S. 146. Station derDänen und Durchstich 1234?2IAber ehe s1e soweit gedieh, mufste die junge Stadt amSunde noch einen schweren Sturm über sich ergehen lassen,der sie dem Untergang nahe brachte; und der kam wieder vonLübeck.Lübeck hatte nach Befriedung der Ostsee I 235 rasch weitereFortschritte gemacht, die ich, um seine Stellung zu Rügen undStralsund zu kennzeichnen, kurz berühren rnufs; denn sie laufenim grofsen ganzen geradezu auf eine Hegemonie über alle See·städte hinaus, auf ein Ziel, das freilich nicht erreicht ist, dasdenen , die an seiner Erreichung arbeiteten . in seiner idealenGrofsartigkeit vielleicht nicht einmal völlig klar war, das manaber in einem vielleicht etwas kühnen Vergleich den BestrebungenAthens im fünften Jahrhundert um so eher vergleichen kann, alsdie hochfliegenden Pläne beider Städte aus dem glücklichenKampf mit einem Nationalfeind hervorgingen, beide eine Vorherrschaftim Handel mit den kriegerischen Erfolgen zu verbindensuchten.Schon I232 hatte Herzog Albrecht von Sachsen der Ge·samtheit der deutschen Kaufleute - die hier zuerst genanntwird - die ihnen von Bischof Albert von Livland und dempäpstlichen Legaten erteilten Rechte und Vergünstigungen fürsein Gebiet, Freiheit von Zoll, Ungeld und Strandrecht bestätigt 1 ;I 2 33 empfiehlt König Heinrich (VII.) den Bischof von Dorpatdem Schutze Lübecks 2 , I234 nimmt der Papst, der bisher Walde·mar eifrig unterstützt hatte, den Hafen von Lübeck in seinenapostolischen Schutz 8 , gewähren die Pommernherzoge die erwähntenPrivilegien 4 , I 2 35 erscheinen die Lübecker auf demMarkt zu Danzig, dessen Herzog den Lübeckern den Zoll fürsein Land ermäfsigt 5 ; I 2 36 verleiht der Kaiser das Recht all·jährlich eine grofse Mefse von Pfingsten bis Jakobi - also biszum Beginn der Schonensehen Märkte- zu halten s, doch wohlum den Marktverkehr von dort nach Lübeck zu ziehen, I 2 3 7wird Elbing, eine Lübecker Kolonie, gegründet, I 2 37 befreien1H. U.-B. I, Nr. 243.2A. a. 0., Nr. 258.8L. U.-B. I, Nr. 55· ' Siehe oben S. 17.5Hirsch, Danzigs Handelsgesch. S. 6; H. U.·B. I, Nr. 272.6L. U.·B. I, Nr. 76 (S. 83); fehlt im H. U.-B.

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