s - Hansischer Geschichtsverein

s - Hansischer Geschichtsverein s - Hansischer Geschichtsverein

hansischergeschichtsverein.de
von hansischergeschichtsverein.de Mehr von diesem Publisher
11.07.2015 Aufrufe

18auf ewige Zeiten zugesichert. Die Verleihung scheint in derFreude des Augenblicks weiter gegangen zu sein, als den Pommernbeim Emporkommen Stettins nachher lieb gewesen sein mag;denn sie mufsten oft an ihr Versprechen gemahnt werden.Jedenfalls ist nicht daran zu zweifeln, dafs die Lübecker diePommern bei ihrem Angriff auf das Fürstentum Rügen unterstützthaben. Sie werden Wizlaw nach Norden gedrängt haben;ftir ihn bot der Übergang nach Rügen Sicherheit; dort urkundeter im Oktober 1234·Für den Übergang boten sich zwei Fährgelegenheiten: vonden alten Wendenorten Tribsees, Loitz und Demmin führte dieStrafse über Grimmen nach Stahlbrode (nördlich von Greifswald) 1 .Aber eine andre Strafse führte von Rostock über Ribnitz undDamgarten auf die schmale Stelle, an der jetzt der Dänholmliegt 11 • Diese kleine Insel hiefs ursprünglich Strale, d. h. Pfeil ;noch heute führt deshalb die Stadt Stralsund die Pfeilspitze(telum quod dicitur strale) im Wappen. Indes entspricht dieheutige Form der Insel dieser Bezeichnung nicht mehr; nehmenwir aber an, dafs die Insel ursprünglich landfest gewesen sei,so ändert sich das Bild sofort und ein Vergleich mit der in dieSpree - gegen die Strömung - hineinragenden Halbinsel Stralaubei Berlin wird das Bild des Pfeils verständlich machen a. Andieser sehr schmalen Stelle des Sundes bei Strale befand sichalso gleichfalls ein Übergang nach Rügen, den Wizlaw benützenkonnte, und der schon 1240 als quondam antiquus navalis1Stahlbrode aus Starbrode ent taoden bedeutet alte Fihre; jedoch istes nicht zu verwechseln mit dem Stralsund gegenüberliegenden Altefähre.1Noch jetzt ist die Hauptrichtung der Rostocker Landstrafse auf denDiinbolm und nicht auf die Stadt Stralsund gerichtet. Ea darf angenommenwerden, dafs die schwache Biegung der Strafse in nordöstlicher Richtung, diezwischen dem Galgenberg und der Stadt beginnt, erst nach Anlage der Stadtan ihrer jetzigen Stelle eingetreten ist.1 Nach brieflicher Mitteilung hilt Herr Professor Deecke in Greifswaldes nicht für wahrscheinlich, daCs der Dlnbolm landfest gewesen sei. Docbspricht aufser andern Gründen, über die ich mich bald iiufsern zu könnenhoffe, der Name der Wasserstrafse dafur - 1375 ausdrUcklieb fos.atullllaterinum, noch heute der Ziegelgraben, weil er die Verbindung zwischen derStadt und ihren Ziegeleien bildete, Francke, 'trals. Verfestungsbuch, Nr. 4z r.tr::msitus in Ruiam bezeichnet I19wird.R~st~cker Kaufleute angesiedelt - seit Und hi~r hatten sichmagheberweise seit1230 2 d' wann Ist unbekannt,wollten' der sich im An h-1 r. Je an dem Handel teilnehmensc U•s an den He · f: •nostro - wie der Fürst doch wohl . . .rmgs ang. ID portuspäter sagtB - entwickelt hatte I~ H~nblick auf diese Stellebei dem gewifs 't . )Die Siedlung der deutschensei a ters bestehend d'Stralow wird sicherlich kl . en wen Ischendie Zahl der An d ~ur em gewesen sein; doch. wesen en Im Herbst 1 2 ..Ze1t sein , weil die z .t d . 34 grofser als zueJ es Henngsfange hl'QlCkt:en Pommern und L''b k s na te. Nunh u ec er als Feinde d L•ran·; als Rostocker we d . es andesherren"laldemar in demselben Jarhr:n Sie Vergeltung für die KönigJiben.gewährte Aufnahme' befürchtetVielleicht ist das die Lage d D'veranlafst sah den B'tt1der mge, durch welche Wizlawen er Deutsche h.............."'" vom 3 I. Oktober n nac zugeben und51 234 aus Gartz auf Rü d ·,allen, an welche d' S . gen attertenIeses chreJben kom' dafs er seiner Stadt St I . men sollte«,Freiheit verliehen hab I h ra ow dteselbe GerechtigkeitE . e, we c e der Stadt R t k .s Ist ein schmaler p . os oc verliehenS. ergamentstreJfen mit h .. Iegel , der wie ein Send . an ängendemder offizielle Geburtsschein dschr~Iben zusammengefaltet ist,sagt. er tadt Stralsund' wie OttoSicherlich hat es seinen guten Grund .erfolgte . an dem R h ' dafs die Anlehnunga h ' ec tszug nach R t k huc I 2 95 festgehalten al di S .. os oc at Stral-'II'IW"fil'o'"''n ' s e tadte Lübeck als OberhofOb die Bü rger der neuen Stadt Gnadefanden - wer kannt Urkunde für Stralsund F b ..2 Chroniken und De k' a ncJus, Urk, II, Nr, 32n verse nenn d. •1896, S, 25 ff, en Jes Jahr, Hans, Gescbichtsbl.3In portu nostro 124 F ..ill N 9, abncJus Urk, IV S' r. 29. ' • 4, Nr. 6s c und 12784 Sächs. Weltchronik 1234' R .Lüb, Chroniken I s 8' ex DacJe • • · in civitatem R t k5 F b . . ' • I, 313, OS 0 ·e sea fiCIUS Urk n s (etc. • ' • IS Nr. 2 7): omnibus d' aquos presens scripturn2*

20es sagen? Die Überlieferung schweigt von Stralows Schick~alen.Nach späten pommerseben Chronisten soll es I 238 von Lübeckzerstört sein; das ist möglich, ja wahrscheinlich, wenn man be·denkt dafs Korner mit besonderer Betonung davon spricht, dafs' .Stralsund zweimal von Lübeck zerstört se1.Von Bestand war diese Gründung jedenfalls nicht; dennohne dafs dieser Stadt Stralow auch nur mit einem Worte ge·dacht oder auf eine frühere Gründung hingedeutet würde, verleihtderselbe Wizlaw sechs Jahre später der neuen Stadt amStralesund und allen treuen Christen, die sie bewohnen wollen -novae civitati in Stralesunde et ornnibus christianis fidelibus inhabitarevolentibus - die Gerechtigkeit, welche von HerrnBorwin der Stadt Rostock verliehen sei, einen Teil des an·grenzenden Waldes zum Ausroden; aufserdem, heifst es weiter,haben die Bewohner der genannten Stadt die Feldmark des an·grenzenden Dorfes, wo einst der alte Fährlibergang nach Rügengewesen ist, für 90 Mark Rügenscher Münze von uns erworben;aufser Weideland überweist der Fürst der Stadt die Insel Strale 2 •Weitere Bestimmungen können wir übergeben. Das alte Fährdorfwird nun wohl Stralow gewesen sein und Feldmark undInsel werden die Bewohner sicher erworben haben, damit ihrerneuen Fähre nicht eines Tages vom Landesherren durch einezweite geschadet werden könnte. Diese neue Stadt am Strale·sunde - bis in die Neuzeit hinein als »ZUm Sunctec bezeichnet -lag nun zwischen zwei Wasserläufen, die später zu grofsen Teichenerweitert sind, auf hohem, gutem Baugrund. Das ist das heutigeStralsund. Rasch blühte die Stadt auf; 125 I wurde das Dominikanerklosterzu St. Katharinen, bald das Franziskanerkloster zuSt. Johannes gegründet, I 2 56 werden Heiligengeisthaus und Teu·stadt erwähnt -lauter Zeichen schneller, glücklicher Entwickelung.1 Kantzow ed. Kosegarten I, S. 238.2 Fur das be chleunigte Verfahren bei Verleihung des Privilegs von1234 spricht auch der Umstand, dafs von einer Feldmark der Stadt Stralowweder 1234 noch später die Rede ist. Die schon von axo Grammaticusz. J. 1121 erwähnte Insel Strela (ed. Velschow XIII, p. 235 IT., Striila in derKnytlioga aga (Kap. 120) z. J. 1164 heif t 128 zum ersten Male, soweitich sehe, Deneholm. Fabriciu~, Strals. Stadtbuch II, S. 146. Station derDänen und Durchstich 1234?2IAber ehe s1e soweit gedieh, mufste die junge Stadt amSunde noch einen schweren Sturm über sich ergehen lassen,der sie dem Untergang nahe brachte; und der kam wieder vonLübeck.Lübeck hatte nach Befriedung der Ostsee I 235 rasch weitereFortschritte gemacht, die ich, um seine Stellung zu Rügen undStralsund zu kennzeichnen, kurz berühren rnufs; denn sie laufenim grofsen ganzen geradezu auf eine Hegemonie über alle See·städte hinaus, auf ein Ziel, das freilich nicht erreicht ist, dasdenen , die an seiner Erreichung arbeiteten . in seiner idealenGrofsartigkeit vielleicht nicht einmal völlig klar war, das manaber in einem vielleicht etwas kühnen Vergleich den BestrebungenAthens im fünften Jahrhundert um so eher vergleichen kann, alsdie hochfliegenden Pläne beider Städte aus dem glücklichenKampf mit einem Nationalfeind hervorgingen, beide eine Vorherrschaftim Handel mit den kriegerischen Erfolgen zu verbindensuchten.Schon I232 hatte Herzog Albrecht von Sachsen der Ge·samtheit der deutschen Kaufleute - die hier zuerst genanntwird - die ihnen von Bischof Albert von Livland und dempäpstlichen Legaten erteilten Rechte und Vergünstigungen fürsein Gebiet, Freiheit von Zoll, Ungeld und Strandrecht bestätigt 1 ;I 2 33 empfiehlt König Heinrich (VII.) den Bischof von Dorpatdem Schutze Lübecks 2 , I234 nimmt der Papst, der bisher Walde·mar eifrig unterstützt hatte, den Hafen von Lübeck in seinenapostolischen Schutz 8 , gewähren die Pommernherzoge die erwähntenPrivilegien 4 , I 2 35 erscheinen die Lübecker auf demMarkt zu Danzig, dessen Herzog den Lübeckern den Zoll fürsein Land ermäfsigt 5 ; I 2 36 verleiht der Kaiser das Recht all·jährlich eine grofse Mefse von Pfingsten bis Jakobi - also biszum Beginn der Schonensehen Märkte- zu halten s, doch wohlum den Marktverkehr von dort nach Lübeck zu ziehen, I 2 3 7wird Elbing, eine Lübecker Kolonie, gegründet, I 2 37 befreien1H. U.-B. I, Nr. 243.2A. a. 0., Nr. 258.8L. U.-B. I, Nr. 55· ' Siehe oben S. 17.5Hirsch, Danzigs Handelsgesch. S. 6; H. U.·B. I, Nr. 272.6L. U.·B. I, Nr. 76 (S. 83); fehlt im H. U.-B.

18auf ewige Zeiten zugesichert. Die Verleihung scheint in derFreude des Augenblicks weiter gegangen zu sein, als den Pommernbeim Emporkommen Stettins nachher lieb gewesen sein mag;denn sie mufsten oft an ihr Versprechen gemahnt werden.Jedenfalls ist nicht daran zu zweifeln, dafs die Lübecker diePommern bei ihrem Angriff auf das Fürstentum Rügen unterstützthaben. Sie werden Wizlaw nach Norden gedrängt haben;ftir ihn bot der Übergang nach Rügen Sicherheit; dort urkundeter im Oktober 1234·Für den Übergang boten sich zwei Fährgelegenheiten: vonden alten Wendenorten Tribsees, Loitz und Demmin führte dieStrafse über Grimmen nach Stahlbrode (nördlich von Greifswald) 1 .Aber eine andre Strafse führte von Rostock über Ribnitz undDamgarten auf die schmale Stelle, an der jetzt der Dänholmliegt 11 • Diese kleine Insel hiefs ursprünglich Strale, d. h. Pfeil ;noch heute führt deshalb die Stadt Stralsund die Pfeilspitze(telum quod dicitur strale) im Wappen. Indes entspricht dieheutige Form der Insel dieser Bezeichnung nicht mehr; nehmenwir aber an, dafs die Insel ursprünglich landfest gewesen sei,so ändert sich das Bild sofort und ein Vergleich mit der in dieSpree - gegen die Strömung - hineinragenden Halbinsel Stralaubei Berlin wird das Bild des Pfeils verständlich machen a. Andieser sehr schmalen Stelle des Sundes bei Strale befand sichalso gleichfalls ein Übergang nach Rügen, den Wizlaw benützenkonnte, und der schon 1240 als quondam antiquus navalis1Stahlbrode aus Starbrode ent taoden bedeutet alte Fihre; jedoch istes nicht zu verwechseln mit dem Stralsund gegenüberliegenden Altefähre.1Noch jetzt ist die Hauptrichtung der Rostocker Landstrafse auf denDiinbolm und nicht auf die Stadt Stralsund gerichtet. Ea darf angenommenwerden, dafs die schwache Biegung der Strafse in nordöstlicher Richtung, diezwischen dem Galgenberg und der Stadt beginnt, erst nach Anlage der Stadtan ihrer jetzigen Stelle eingetreten ist.1 Nach brieflicher Mitteilung hilt Herr Professor Deecke in Greifswaldes nicht für wahrscheinlich, daCs der Dlnbolm landfest gewesen sei. Docbspricht aufser andern Gründen, über die ich mich bald iiufsern zu könnenhoffe, der Name der Wasserstrafse dafur - 1375 ausdrUcklieb fos.atullllaterinum, noch heute der Ziegelgraben, weil er die Verbindung zwischen derStadt und ihren Ziegeleien bildete, Francke, 'trals. Verfestungsbuch, Nr. 4z r.tr::msitus in Ruiam bezeichnet I19wird.R~st~cker Kaufleute angesiedelt - seit Und hi~r hatten sichmagheberweise seit1230 2 d' wann Ist unbekannt,wollten' der sich im An h-1 r. Je an dem Handel teilnehmensc U•s an den He · f: •nostro - wie der Fürst doch wohl . . .rmgs ang. ID portuspäter sagtB - entwickelt hatte I~ H~nblick auf diese Stellebei dem gewifs 't . )Die Siedlung der deutschensei a ters bestehend d'Stralow wird sicherlich kl . en wen Ischendie Zahl der An d ~ur em gewesen sein; doch. wesen en Im Herbst 1 2 ..Ze1t sein , weil die z .t d . 34 grofser als zueJ es Henngsfange hl'QlCkt:en Pommern und L''b k s na te. Nunh u ec er als Feinde d L•ran·; als Rostocker we d . es andesherren"laldemar in demselben Jarhr:n Sie Vergeltung für die KönigJiben.gewährte Aufnahme' befürchtetVielleicht ist das die Lage d D'veranlafst sah den B'tt1der mge, durch welche Wizlawen er Deutsche h.............."'" vom 3 I. Oktober n nac zugeben und51 234 aus Gartz auf Rü d ·,allen, an welche d' S . gen attertenIeses chreJben kom' dafs er seiner Stadt St I . men sollte«,Freiheit verliehen hab I h ra ow dteselbe GerechtigkeitE . e, we c e der Stadt R t k .s Ist ein schmaler p . os oc verliehenS. ergamentstreJfen mit h .. Iegel , der wie ein Send . an ängendemder offizielle Geburtsschein dschr~Iben zusammengefaltet ist,sagt. er tadt Stralsund' wie OttoSicherlich hat es seinen guten Grund .erfolgte . an dem R h ' dafs die Anlehnunga h ' ec tszug nach R t k huc I 2 95 festgehalten al di S .. os oc at Stral-'II'IW"fil'o'"''n ' s e tadte Lübeck als OberhofOb die Bü rger der neuen Stadt Gnadefanden - wer kannt Urkunde für Stralsund F b ..2 Chroniken und De k' a ncJus, Urk, II, Nr, 32n verse nenn d. •1896, S, 25 ff, en Jes Jahr, Hans, Gescbichtsbl.3In portu nostro 124 F ..ill N 9, abncJus Urk, IV S' r. 29. ' • 4, Nr. 6s c und 12784 Sächs. Weltchronik 1234' R .Lüb, Chroniken I s 8' ex DacJe • • · in civitatem R t k5 F b . . ' • I, 313, OS 0 ·e sea fiCIUS Urk n s (etc. • ' • IS Nr. 2 7): omnibus d' aquos presens scripturn2*

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!