14aber auch nichts dagegen sie mit der Lösung des gefangenenKönigs in Beziehung zu setzen. Überhaupt wird ein Beweisfür einen solchen Zusammenhang sich schwerlich erbringen lassen,auch eine in Schwerin auf meine Bitte freundliehst vorgenommeneUntersuchung, ob die Urkunde und der Freilassungsvertrag vondemselben Schreiber stammen, hat nichts ergeben - trotzdemdarf der Zusammenhang als sehr wahrscheinlich bezeichnetwerden. Das Ergebnis ist jedenfalls, dafs die Lübecker denHandel mit dem rügensehen Hering beherrschten.Waldemar erhielt dann seine Freiheit wieder; vom Papsteseines Eides entbunden versuchte er das Glück der Waffen, vergeblich;bei Börnhöved , blieb er sieglose und das deutsche Volkbehielt den Zugang zur Ostsee, die nun deutsches Meer wurde.Lübeck war inzwischen eine freie Reichsstadt geworden.Zweifelt man noch daran, dafs Waldemur ein Feind derd eutschen Einwanderung und der Städte gewesen, so vergleicheman, wie diese nun mutig das Haupt erheben; wo das Hindernisfehlte, nahm die Wanderung wieder zu und ward stärker alszuvor. 12 24 wird die deutsche Stadt Dorpat gegründet, 12 2 5die deutsche Kirche zu Wisby geweiht 1 , 12 2 6 empfiehlt derPapst die Kreuzfahrer dem Schutze Lübecks 2 und I 2 2 7 bittetBischof Albert von Riga, der Meister der Ordensritter, die Bürgervon Riga und die übrigen Deutschen die von Lübeck, mit demKönig von Dänemark nicht Frieden zu machen, ohne sie einzuschliefsen8 . Und waren in Vorpommern und Mecklenburgnoch die Klöster Bergen und Eldena, Doberan und Dargun vonDänemark aus gegründet, so ersteht 123 I südlich von tral unddas Kloster Neuenkamp als Tochterkloster des westfäli chen Kamp.Hatte anderseits Lül.>eck wesentlir.h zum iege seiner Gegnerin Holstein und Livland beigetragen, so mufste Waldcmar derStadt grollen. Seine Geldnot hatte ihn freilich dahin gebracht,dafs er d1e Städte nicht mehr entbehren konnte. War LUbecksPlan nun noch immer, der Hafen, der Markt für die Ostse~.:zu sein, also eine Art 1onopol zu erringen, so war es nur1 Han•ische Wi. byfahrt, S. 16.9 L. U.-B. I, 1 'r. 36.a L. U.·ll. I, Nr. 41, 11. U.·B. I, 'r, 217.natürlich, wenn er Lübecks Bestrebungen zu durchkreuzen suchteund andre Städte begünstigte. Ist uns nun aus der Zeit vorWaldernars Gefangenschaft die Begünstigung keiner Stadt aufserRipen (und vielleicht Mölln) bekannt, so ändert sich das alsojetzt. 1228 werden Bremen und Stade vom Strandrecht befreit 1und Braunschweigs Bürger gar ausdrücklich zum Dank für dieHerzog Otto von Lüneburg bewiesene Treue in des KönigsSchutz genommen 2 . Besonders schmerzlich mufste für Lübeck,das infolge der nun erfolgenden Gründung von Tochterstädtenvom Soester Oberhof loszukommen suchen mufste, die Be·günstigung sein, die Soest 1232 durch König Erich erfuhr 8 .Daraus scheint ein schweres Zerwürfnis zwischen Lübeck undSoest entstanden zu sein, das erst nach Waldemars Tode 1241beigelegt wurde. Auch Köln hat damals von W aldemar einPrivilegium erhalten 4 •Für seine weiteren Pläne fand Waldemar einen Bundesgenossenin seinem bisherigen Gegner Adolf IV. von Holstein;Waldemars Sohn Abel ward mit Adolfs Tochter vermählt. Offen·bar konnte der Holsteiner den Verlust Lübecks nicht verschmerzen;trotz kaiserlicher Verleihung blieb der Zoll in Oldesloe bestehenund Befreiung vom Strandrecht erhielten die Lübecker in Holsteinauch erst 12 4 7 5 • Auf der andern Seite rüstete man sich aberauch zu neuem Streite; denn die Bürger von Riga räumen denBürgern von Lübeck einen Hof innerhalb ihrer Mauern ein, doch1 H. U.·B. I, Nr. 225.2 a. a. 0., Nr. 226.s H. U.-B. I, Nr. 244.4Ebenda erwähnt: Eadem gracia et libertate perfruantur ... qnammemoratus pater noster nostrique predecessores civibus Coloniensibus exregali liberalitate dinoscuntur indulsisse ac privilegio suo confirmas~e. DiesesPrivilegium ist sonst unbekannt.~ L. U.-B. I, Nr. 124; H. U.·B. I, Nr. 353, Hasse, Schlesw.-Holst.eg. I, Nr. 679. Ob Adolf Hamburg und andre Städte in jener Zeit mitdem Hintergedanken, Lübeck Abbruch zu tun, begünstigte, ist eine Vermutung,die ~ür Kiel wenigstens schon im 15. Jahrhundert vom sog. preshyterBremensts ausgesprochen ist. Bei der schlechten Beschaffenheit des~rliegenden Materials ist eine Entscheidung schwierig.
16schwerlich nur aus Freundschaft, sondern gewifs, um ihrer Unterstützungim künftigen Kampf sicher zu sein 1 .W aldemar scheint den Krieg in grofsem Stile vorbereitet zuhaben; 1234 heifst es, dafs er bereits seit zwei Jahren miteiner grofsen Flotte auf der Ostsee liege, zunächst wohl um dieVerbindung zwischen den drei Kriegsschauplätzen in seine Handzu bringen und ein gemeinsames Handeln der Gegner unmöglichzu machen. Denn an drei Stellen hatte Waldemar mittelbar oderunmittelbar noch Teile der südlichen Ostseeküste in seiner Gewalt,in Livland, in Vorpommern und an der Trave. Hier, an derTrave, kam der Kampf wohl zum Ausbruch; wie sich aus denBeschwerden des Papstes ergibt, war die Trave schon Ende 1233für die Kreuzfahrer gesperrt. Freie Fahrt auf der Trave waraber für das gerade damals mächtig aufblühende Lübeck eineLebensfrage. Mögen Einzelheiten dieses Kampfes sagenhaft ausgeschmücktsein, an dem Kriege selbst und dem Kerne derDetmarschen Überlieferung darf nicht gezweifelt werden; wieerbittert der Kampf um Lübeck sich hinzog- die Trave scheintein ganzes Jahr gesperrt gewesen zu sein - das beweisen dieVerhandlungen über die von den Lübeckern damals verbranntenKirchen in Travemünde, Ratekau, Rensefeld und Reinfeld, diesich noch jahrelang hinziehen 9 •Die Vorgänge auf dem entlegensten Kriegsschauplatz , Liv·land, können wir übergehen; wichtiger ist für uns Vorpommern.Grenzfestung war hier das I 21 I den Pommemhenogen ab·1L. U.-B. I, Nr. 51, H. U.-B. I, Nr. 240. Ob Hamburgs SchreibenHamb. U.-1:! . I, Nr. 381 (zu 1210), L. U.-B. I, Nr. 31, H. U.-B. I, Nr. 2J9mit Recht in diese Zeit - 1230 - gesetzt ist , scheint mir bei dem guteGVerhältnis des Grafen zu Hamburg und seiner Feindschaft mit LUbeck uo·wahrscheinlich; oder sollten die Hamburger wegen dieses guten Verhll.ltn isseszumGrafen Feindschaft von Lübeck gefUrchtet haben?1Vgl. vor allem Hasse, Der Kampf zwischen Lübeck una Dllnemnrkvom Jahre 1234 in Sage und Geschichte, Hanl. Geschichtsbl. Jahrg. 1 74•. 119-148, bes. S. 120 1 Anm. 2 1S. 121 der Nachweis ans den Papstbullen.- Die von den Labeckern zerstörten StUtzpunkte der dlnisch·holsteinischenAufstellung - Travemünde 1 Ratekau, Reusefeld und Reinfeld - verrnteGeine Aufstellung des Gegners, wie sie zur Beherrschung der Trave nicht be;setgewlhlt werden konnte; sie Ist gegen Lübeck und Lauenburg zugleicl>gerichtet.genommene und wieder f: bun Detmar zum Jahre I2a3u ~ebau~eh, sehr feste Demmin. Wenn4 enc tet · des · hvom Dennemarken Dem n . . Jares adde noch deWende, so sollte das eigentr yh , dat wunnen em weder afIc genügen Nu be "ehWeltchronik dasselb k .. · . n n tet diea~elnisd1 en ü e 1 mer wurd1gerw · · .r• bersetzung. das h eJse lD ihrerihm ab - qu~d S 1 n~ men die Wenden und diecavi et Lubic ..ab eo. Würde d" Z e n s es vmbus abu.. b Ieser usatz et L b.ersetzung sich stüt . u tcenses nur auf.L..iOE h h . zen, so würde m .-w c t eit wohl berechti t . an zu Zweifeln andQrch keine bessere DI.ve g. semd, obwohl die Labecker eigentlich. rswn en K·· ·Zl4en konnten I als durch . omg von der Trave weg-R-... f emen Angriff auf das_,.enl au Dänemarks letzten V 11 Fürstentum.........," d · asa an der g"'"'~ K"'"''u azu em Mann von rofse . -.....en üste, der~e war. Aber es sind u!s . ~ Verdiensten und erprobtererJJ•en. welche die Pomme h DIC t weniger als vier Urkundenrn erzoge B · Ider Lübecker im M·· armm . und Wartislaw III••lerl~"'"'n"der besonderenarzF 12 .34 vor Demmm·ausstellen·1.jetzt ganz b es o nd . reun~schaft der IJübecker dieers gezeigt h b . Ivon Zoll und Ungeld . . a e, Wird ihnen Be-, sowie freier Verkehr . ihm remLande1 Ed. Koppmann I S 78H u ' • · , auch Anm• .-B. I, Nr. 263 26 L • 4 und S. 312.306 T ' 4, · U.-ß I Nr ~ L' . . • . agesdatum und Indiktion . . ' . ~3, Pomm. U.-B. I' die eJg. Urkunden 1234 mit r ln allen VIer gleich: X. Kai April.' zwei andere Sehr "b ltterae elongatae und ausgeschn:ebe •11 · e1 en 123 2 •t d neu. a e VJ.er mit guterhaltenen Siegei u;;. em Anfangsbuchstaben derJe zwei mit der Umschrifit B . n, ~~ zu Bedenken keinen Anl-"W arti 1 · armm De 1 • ous.,..i~Ji~]ilbE:nd). z at consanguinei regis Danorn (fi gracJa dnx Sclavornm undWeshalb haben d" L m Ur Waldemars Anseben h(1e Ubeck d" se ran dem lübeckischen Urs run ~r Je beiden AnschreibenTranssumpte erhalten, zwet von g Ist kaum zu zweifeln)? Esfast' als ob Barnim un . 1262, sonst undatiert (erfüllt h""tt d WartJslaw die w·· h I2So?);a en und an ih Vunsc e der Lübeck- Auf eine Möglichk "t r ersprechen hli.tten gemah ere1 werde ich noch nt werdeaGeschichte von Pommnachtriglich aufmer:'·--das· ·h ernis 9 h ...... m.I~ZWJsc en verlorene Dem .' • . 9 rec t hat, dafs Walde-1232 ~m Dimin. und sein B d m.m Wiedergewinnt so kö tund T d ru er Imme hi ' nn eages atum sind n hr n aput Dimin u ku dfür die Lübecker b "d ac getragen - wli.hrend d" . r n enwerden. eJ e 12 34 im Zelte der Bel Je eJgentlichenagerer apud DymiaGescbicbtsblätter. XXXII2
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zwang er, nachdem mehrere Schüsse
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