199Maklergeschäfte, zu welchen das Zusammenströmen der ausländischenKaufleute in Flandern Veranlassung gab, einen ebensogrofsen wie leicht zu erwerbenden Nutzen abwarfen.Wenn der Verf. (S. 95) die von Lauffer bearbeiteten Tabellender Danziger Schiffahrtsregister (von 1474-1476) »sehr wertvoll«nennt, so mufs man ihm in dieser Wertschätzung beistimmenhinsichtlich des der Bearbeitung zugrunde liegendenMaterials. Allein ich kann nicht finden , dafs diese Tabellenuns ein »klares Bild von dem Danziger Verkehr< vermitteln.Sie sind m. E. nicht · ganz mit der wünschenswerten Umsichtaufgestellt und erläutert. Nach den Erörteruugen Stiedas überdas Danziger Pfahlgeld oder Hafengeld (Jahrgang I 884, S. 89 ff.),dessen Erhebung der Anlafs war zur Führung dieser Schiffahrtsregister,wurde diese Abgabe von der Ladung sämtlicher einlaufendenSchiffe bezw. von den Schiffen selbst, und zwar sowohlvon den preufsischen wie von den nichtpreufsischen erhoben.Da nun die Register nur den Herkunftshafen der eingelaufenenSchiffe angeben, verschwindet die gesamte Danziger Schiffahrtunter den aus beliebigen Herkunftshäfen kommenden Schiffen.Denn als Häfen werden alle anderen, nur nicht der DanzigerHafen genannt. Die Bezeichnung des Herkunftshafens gibt alsoim Einzelfalle nicht die geringste Gewähr für die Beheimatungdes Schiffes. Für die Teilnahme der Bevölkerung der einzelnenStädte an der Schiffahrt selbst ist also aus den Registern keinsicherer Schlufs zu ziehen. Die Register sind nur wichtig für dieFrequenz zwischen den einzelnen Häfen und Danzig. Fernerbesagen die Register gar nicht, dafs die Herkunftshäfen auchdie ersten Abfahrtshäfen, etwa die Hauptladungshäfen, waren .Wenn Lauffer die Gesamtzahl der aus Ostseehäfen kommendenSchiffe der Gesamtzahl der nicht aus der Ostsee kommendenSchiffe gegenüberstellt, so ist dieses Verfahren insofern irreführend,als nicht ersichtlich ist, ob unter den aus den Ostseehäfenkommenden Schiffen auch solche aufgeführt sind, die aus derWestsee kamen und später einen Ostseehafen angelaufen hatten.Ferner ist es bedenklich, von einer Gesamtzahl der eingelaufenenSchiffe zu sprechen. Auf die Gröfse der Handelsmarine läfstsich vielmehr aus diesen Tabellen kein Schlafs ziehen, denn vielevon den in den Registern verzeichneten Schiffe, besonders ausOstseehäfen, mögen die Fahrt nach Danzig mehrere Male imJahre gemacht haben, die aus der Westsee nur einmal. Es wäredaher richtiger, nur von einer Gesamtzahl der Fahrten zu sprechen,nicht aber der Schiffe. Lauffer hat alle diese Fragen gar nichterwogen. Die Mängel seiner Bearbeitung verleiten denn auch A.zu falschen Schlüssen. Wenn er (S. 95) dem Register von I4 7 4entnimmt: >Ferner kamen von Lübeck I 2 Pipen Poitou-Wein, diealso lübische Schiffer geholt hatten«, so ist dagegen einzuwendenr. dafs Poitouwein auch anderswo geholt oder gekauft werdenkonnte als in Westfrankreich, wie z. B. in Brügge, mithin dieAngabe für den direkten Handel mit Frankreich unverwertbar ist ,und 2. dafs die Nennung des Herkunftsortes Lübeck in den Registernim Einzelfall keineswegs darauf schliefsen läfst, dafs esLübecker waren, die aus Lübeck nach Danzig einliefen oderihre Waren zu Schiff dorthin bringen liefsen. Es können ebensogutNichtlübecker gewesen sein. Denn wo bleibt z. B. die damalssehr stattliche Danziger Schiffahrt? Aus welchen Häfensind die Danziger in Danzig eingelaufen? Allein mit Hülfe derLaufferseben Tabellen ist es völlig unmöglich, die Danziger Schiffeaus den übrigen Schiffen auszusondern. Auch der folgende Satzbei A.: »Aus Lissabon ... kam in diesem Jahre kein einzigesSchiffe, kann nicht belegt werden mit dem Mangel der Angabedes Herkunftshafens Lissabon im Register von I 4 74·Ein Schiff,welches aus Lissabon kam und vor dem Einlaufen in Danzigeinen anderen Hafen angelaufen hatte, wäre eben unter diesemletzteren notiert worden. Ein Hinweis auf diese Fehlschlüssescheint mir um so notwendiger, als die Benutzung der Danzigeru. a. Schiffahrtsregister schon wiederholt irre geführt hat. DieBearbeitung solcher Quellen , die gewifs wertvoll sind, derenrichtige Verwertung als handelsgeschichtliches Material aberkeineswegs leicht ist, sollte die nötige Vorsicht nicht vermissenlassen, sondern für die Benutzung eine sichere Grundlage schaffenund die Benutzer auch in den Stand setzen das nicht mehrin originaler Fassung vorliegende, sondern b:reits in Tabellenverarbeitete Material kritisch nachprüfen zu können.Als einen Mangel der Darstellung habe ich es empfunden,dafs das häufige Hereinziehen des Handels der deutsch-hansischenKaufleute mit anderen wichtigen Hafenplätzen Westfrankreichs,
200wie La Rochelle, Brouage u. a., die nun doch wieder nicht mitderselben Vollständigkeit behandelt werden wie die Baie, die Klarheitund Übersichtlichkeit der Entwicklung des eigentlichen Baienhandelsmitunter stört und beeinträchtigt. Auf die Frage nach derWertschätzung des Baiensalzes im Vergleich mit anderem, zum Teilauch in Deutschland gewonnenen Salz ist der Verfasser nichteingegangen. Gern hebe ich aber zum Schlufs hervor, dafs dieerwähnten Einzelausstellungen das Verdienst des Verfassers nichtschmälern sollen. Schon als Erstlingsarbeit verdient sie Anerkennungwegen der fleifsigen Sammlung , und Verwertung desweitzerstreuten Stoffes, wegen der sehr nützlichen Untersuchungder Örtlichkeit und wegen der im ganzen verständnisvollen Auffassung,die der Verfasser sich sowohl für ein schwieriges Teilgebietder Gesamtgeschichte der Hanse wie auch für diese letztereselbst zu erwerben gewufst hat.NACHRICHTENVOMHANSISCHEN GESCHICHTSVEREIN.Dreiunddreissigstes und vierunddreissigstes Stück.Versammlung zu Kiel. - 1904 Mai 24 ,Versammlung zu Halberstadt - 1905 Juni 13.
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uns gegeben hat. Auf äufseren Schm
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