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s - Hansischer Geschichtsverein

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194hunderts die Handelsbeziehungen der Hanse zu Westfrankreicheröffnet worden seien. Dagegen läfst sich freilich einwenden,dafs am Ende des I 3. Jahrhunderts eine deutsche Hanse nochnicht existierte. Sodann ist es zu bedauern, dafs A. die UntersuchungenKiesseibachs über das Hamburger Seerecht (JahrgangI S. ff.) unbeachtet gelassen hat. Kiesseibach hat als900 49Resultat gewonnen, dafs das Hamburger Seerecht (und entsprechendauch das Lübecker) ein erst I 292 zu Hamburger Stadtrechtgewordenes »Recht der in ihren inneren Verkehrsangelege~1-heiten autonomen [Hamburger] Gilde oder Hansebrüderschaft mFlandern« gewesen ist (S. 8 I) und dafs es »Uns nicht einen aufHarnburg gerichteten Seehandel vor Augen bringt, sondern einensolchen welcher in hamburgischen Schiffen auf Brügge und dasZwin g~ng und dort als in seinem Zentrum von verschiedenenKüsten her zusammenlief«. Als südlichste!! Hafen nennt dasSchiffsrecht La Rochelle. Richtig ist demnach , dafs die Hambu~gerdamals bereits und früher, d. h. wohl seit der Mitte .desI . Jahrhunderts südlich bis La Rochelle fuhren. Aber Ihre3Schiffahrt ging nicht von Harnburg nach La Rochelle und um·gekehrt, sondern vom Zwin nach La Rochelle und umgekehrt.Vom Zwin aus mögen sie auch Salz nach Harnburg gebr ac~thaben worüber für jene frühe Zeit nichts bekannt ist. Aber e!Ddirekt~r Verkehr ;"wischen Harnburg und La Rochelle wird durchdas Schiffsrecht nicht erwiesen. Jedenfalls wird auch die Baienoch nicht erwähnt.zu diesem Befund stimmt auch die spätere Überlieferung.Die Nachrichten über den Verkehr deutscher Kaufleute mit West·frankreich sind recht dürftig bis weit über die Mitte des I4· Jahr·hunderts hinaus. Dafs die städtische Überlieferung von Unter·nehmungen nach den westfranzösischen Häfen schweigt, hat ebenwohl auch darin seinen Grund, dafs die Fahrten dorthin, wenn. nsolche stattgefunden haben, von den Niederlau d en ausgmge 'nicht aber direkt von den Städten aus. Das Zwin blieb nocheine Zeit lang Ausgangspunkt und Mittelpunkt für diese Fahr:eo.Mehrfach werden Kamper in Frankreich genannt, die aber mchtzur Gemeinschaft der deutschen Kaufleute bezw. Städte gehörten,welche um die Mitte des 14· Jahrhunderts als deutsche Hans.eauftraten. Dafs die Kamper (I364) Wein und Salz in der BaJe1 95holten (S. 52), steht in den von A. angezogenen Quellen nicht.Vielmehr stammt die erste beglaubigte Nachricht von dem Verkehrhansischer Schiffer in der Baie aus dem J. I3 70, und zwarist es ein Lübecker Schiffer, dessen Fahrt aus der Baie nachBristol damals genannt wird (Kunze, Hanseakten a. EnglandNr. I97). Dann mehren sich rasch die Zeugnisse für den Besuchder Baie und die am Baienhandel beteiligten Hansestädte. Sogleicherscheinen ein stattlicher Verkehr zwischen den preufsischenund livländischen Häfen und der Baie und ebenso schnelldie Zeichen einer freundschaftlichen Stellung der französischenKönige zu dem hansischen Handel nach den Häfen Westfrankreichs.Als einzigen Ausgangspunkt der Festlandküste für denwestfranzösischen Handel der Hansen haben Brügge und dasZwin ihre Bedeutung verloren, aber als Zwischenstation sind sienoch immer wichtig.Der Verfasser schildert dann in chronologischer Darstellun 0'die Entwicklung dieses lebhaften Handels der Hansestädte mi~Westfrankreich, speziell mit der Baie, unter Heranziehung zahlreicherEinzelheiten. Salz aus Brouage wird im hansischen Handelzuerst r 41 I erwähnt. Am reichsten ist das zur Verfügungstehende Material für die livländischen und preufsischen Häfen.Es mag das ein Zufall der Überlieferung sein, der sowohl Bremenund Hamburg, wie auch die östlichen wendischen Städte benachteiligthat. Doch ist zu beachten, dafs diese Städte in demLüneburger Salz einen Ersatz besafsen und zwar einen um so wertvolleren,als rlieses Salinensalz bes~er war als rlas Baiensalz.Ergiebig sind besonders die Revaler Schiffahrtsregister des I 5.Jahrhunderts, welche alljährlich die eingelaufenen Schiffe unddarunter auch die sehr zahlreichen Salz- oder Baienschiffe verzeichnen,bei denen aber hinsichtlich der Baienschiffe mitunterzweifelhaft bleibt, ob der Name Baienfahrer nicht schon unterder allgemeineren Bedeutung »Salzschiffe die YOn Frankreich~ommen « zu verstehen ist, und hinsichtlich der Salzschiffe, obsteh darunter auch Schiffe mit Lüneburger u. a. Salz befandenwas doch wa I usc h em . 1' IC h ISt. . Seit . dem vierten Jahrzehnt des '1 5· Jahrhunderts setzt der amtliche Verkehr der Hanse mit denHerzogen von Bretagne ein. I 43 o erhielten die Hansen vonJohann VI. von Bretagne den ersten Schutzbrief (Hans. U.B. 6IJ*

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