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s - Hansischer Geschichtsverein

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q6König hat mit der Drohung, Hannover werde im Fall der Ablehnungseiner Forderungen das bremische Landgebiet mit seinenTruppen besetzen, der ohnmächtigen Stadt mehr abgezwungen,als er im Frieden von Stockholm von Schweden erworben hatte.Vielleicht noch tiefer als die Beschränkung und Bestreitungder Reichsunmittelbarkeit Bremens wurde von Rat und Bürgerschaftdie Auflage des Weserzalls empfunden. Der Graf vonOldenburg hatte ihn r623 als Privileg für sich, seine Leibeserbenund deren Erben vom Kaiser empfangen, seinen Besitzim westfälischen Frieden behauptet und sich der von Bremenversuchten Störungen durch die erwirkte Reichsacht erfolgreicherwehrt. Die Kämpfe um seine Beseitigung, die mit der Geltendmachungder Ansprüche wegen der Immedietät, der Neutralität,des Aufhörens fremder Territorialhoheit in Stadt und Gebiet inengem Zusammenhang auftraten, bilden ein wichtiges Kapitelder bremischen Handelsgeschichte. Erst am 7. Mai r 8 zo hatdie Zollerhebung aufgehört, dank der Bemühungen des SenatorsSmidt als Vertreter Bremens beim Deutschen Bundestage. Dasglückliche Ergebnis feierte der Präsidialgesandte Graf Buol amnächsten Tage durch ein glänzendes Fest, das ungesucht zueiner Ehrenbezeugung für den bremischen Diplomaten wurde.Es verlohnt sich, die verschiedenen Abschnitte der beidenletzten Bände, worin über die Weserzollkämpfe gehandelt wird,einmal im Zusammenhang zu lesen: sie heben sich dann wieeine kleine geschichtliche Monographie heraus.Manches Neue hat das Studium der archivalischen Quellengeliefert, auch darüber, wie stark beim kaiserlichen Hofe, denReichsständen, dem Reichshofrate mit , goldenen Büchsen ge·schossen wurdec, wie alle möglichen Interessen bei der Erwirkung,Bekämpfung und Aufhebung des Zolls mitgewirkt haben,nur nicht das einer unparteiischen rechtlichen Beurteilung. Sogardie Hereinziehung religiöser Gesichtspunkte hat nicht gefehlt.Während der Verhandlungen wegen Aufhebung der Reichsachttrat der kaiserliche Minister Graf Kurtz in Augsburg mitder Aufforderung an die bremischen Abgesandten Erp von Brackhausenund Wachmann heran, Bremen möge den Jesuiten eineKirche einräumen, das könne ein Mittel zur Aussöhnung werden.Bald darauf unterstützte ein Jesuitenpater die Forderung. Die177Abgesandten lehnen die Erfüllung bestimmt ab. Trotzdem kommtKurtz noch wiederholt auf die Sache zurück. Am 8. Septemberr653 ~nterhielt er Wachmann und Erp »mit überaus glatten,freundheben Worten und lächelnden Gebärden« fast eine Stundelang darüber, was uns die Jesuiten-Paters für Nutzen schaffenkönnten, wie viel sie bei seiner Majestät gelten, welch einenallergnädigsten Kaiser wir hierdurch bekommen würden, wieböse Nachbarn wir an Schweden hätten, wie viel mehr dannder Kaiser für Bremen gegen Schweden tun würde.Und in der Tat war auf Befehl des Kaisers im Reichshofratneben dem Hauptdekret über die Lösung der Reichsachtnoch ein Nebendekret aufgesetzt, das die Aufnahme der Jesuitenzu einer Bedingung für die Wiedererlangung der kaiserlichenGnade machte. Es scheiterte am Widerspruche des Kurfürstenvon Mainz, der sich die unkatholischen Kur- u. a. Fü:sten deshalbnicht auf den Hals laden wollte. Aber auch nach derL" .osung von der Retchsacht wurden die Versuche fortgesetztd h . ,oc mchts weiter erreicht, als dafs Wachmann im Einverständnismit dem Rat sich bereit erklärte, die Miete für den kaiserlichenResidenten zu zahlen und ihm einen privaten katholischen· Hausgottesdienst zu gestatten.In den Kapiteln, welche die Revolutionszeit, den Untergang~nd die Wiedergeburt des bremischen Staatswesens behandeln,smd manche neue geschichtliche Tatsachen mit den bekannten inlebensvoller Bewegung vereinigt._ Das republikanische Frankreich, das die Hanse eine »nationamtcale« nannte, stellte sich ganz freundschaftlich zu der Reichsstadt.Bis zum Jahre 1799 kann man diese Zeit als die goldenePeriode des bremischen Handels bezeichnen ; aber die dann eintretende Handelskrisis in London, Amsterdam, Harnburg zogB~emen, wenn auch nicht eben übermäfsig, in Mitleidenschaft.?te politische Geschichte bis 181o gruppiert sich um die PersönlichkeitG G ... · deorg 1 onmgs, essen hohe staatsmännische BedeutungUnd dess r; fi · .d' en au op erungsvolles Wuken für seme Vaterstadt durchte Da~stellung Bippens in helles Licht gestellt werden. Sein ZielWar, d_te Immedietät und Neutralität der Stadt durch Frankreichgaranttert zu I d . d .. .B . se 1en un rntt essen Hulfe dte hannoverschenesttzungen in Stadt und Gebiet zu inkorporieren. Durch seinellansiscbe Gescbicbtsblätter. XXXII.12

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