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ewegen | AKTIVITÄTENDr. Frank Appel, Mitglied im Vorstandder Deutschen Post AG nannte die Preispolitikwie etwa die Weitergabe derMautkosten als einen Weg, unternehmerischeVerantwortung zeigen zu können.Konkurrenz dazu“, kritisierte Marx.Seine Empfehlung an die Gewerkschaftsarbeit:Die Betriebsräte dürftengistikbranche in Deutschland etwazwei Millionen Arbeitnehmer, die einenUmatz von jährlich 150 Mrd. Euroerwirtschaften. Dieser Wirtschaftszweighabe sich darauf einzurichten,dass die Logistikaufwendungen insgesamtnicht mehr steigen würden. Stattdessenkomme es aber zu brancheninternenUmschichtungen beim Arbeitsplatzab-und –aufbau, sagte ProfessorKlaus. Zudem erwartet der Wissenschaftlereine „polarisierte“ Branchenstrukturhin zu einer größeren Konzentrationbei gleichzeitig mehr Subunternehmern.Auch heben die NürnbergerForscher die wachsende Bedeutungder Qualifizierung der Beschäftigtenhervor, wenn auch nicht gleich neueLehrberufe entstünden, hieß es einschränkend.Gleichsam einen „Re-Import“schlechterer Arbeitsbedingungen fürchtenDr. Andreas Geier von der UniversitätEssen-Duisburg und DirkMarx, Vorsitzender des Präsidiums desBundesfachbereichsvorstands. „DieKonzerne kaufen sich die Dumpingsichuntereinander nicht als Gegnerbetrachten. Geier beobachtet zudemeine „Dynamik der sozialen Abwärtsspirale“.„Wer sich über Regelungenhinweg setzt, wird belohnt“, hat derWissenschaftler beobachtet.So blicken denn mit gemischtenGefühlen die internationalen Gewerkschaftsvertreterauf die Perspektivender Branche: Die EU-Erweiterung bergenatürlich die Gefahr des Sozialdumpingsin sich, gestand Béatrice Hertogsvon der Europäischen TransportarbeiterFöderation in Brüssel. Zumal inden Beitrittsländern gewerkschaftlicheStruk-turen, die einen Austausch ermöglichten,oft nicht vorhanden seien.Das ist übrigens auf der Ebene internationalerHandelsinstitutionen nicht anders.„Im Rahmen der WTO“, so hatStuart Howard von der InternationalenTransportarbeiter Föderation festgestellt,„gibt es die Logistik als Branchenicht.“ Der Grund: Die Unternehmenfürchten im Rahmen öffentlicher Dienstleistungenmitverhandelt und damiteingeschränkt zu werden.zykANZEIGE


ewegen | SPEDITIONEN UND LOGISTIKLogistikdienstleistungenNeuordnung beiStinnes-SchenkerDer Deutsche Bahn Konzern hat seineAktivitäten auf dem Gebiet Transportund Logistik neu geordnet. Mit dem Erwerbder Stinnes AG und ihrer TochterSchenker möchte sich der Bahn-Konzernals weltweit agierender Logistik-Anbieter etablieren. Nachdem dieBahn AG bereits seit Ende 2002 mehrheitlichan der Stinnes beteiligt ist,wurden zum September 2003 der neueUnternehmensbereich Transport undLogistik mit Sitz in Berlin gegründet.Unter dem Namen Stinnes werden dieeinzelnen Geschäftsfelder Freight Logistics,Schenker, Intermodal und Railion(ehemals DB Cargo) mit rund65000 Mitarbeiter verschmolzen.Freight Logistics wird – vorwiegendim Schienenbereich – dem Endkundenbranchenbezogene Transport- und Logistikleistungenanbieten. Intermodalwird in Zusammenhang mit Operateuren– vorwiegend Containerladungen– Transportketten im nationalen undgrenzüberschreitenden Verkehr anbieten.Railion produziert und vertreibtzukünftig standardisierte Schienentransportleistungenfür Spediteure.Schenker ist für Kunden aus Industrieund Handel, in der Beschaffungs-,Produktions- und Distrutionslogistikinternational tätig und wird in diesemRahmen See-, Luft- und Landverkehreeinschließlich Schienentransporte sowieintegrierte Logistik-Lösungen anbieten.Egal ob Messen, OlympischeSpiele, private Umzüge nach Überseeoder ausgeklügelte Zulieferketten fürdie Automobilindustrie: Schenkerkümmert sich um alles, was zu Land, zuWasser oder in der Luft transportiertwerden soll und erledigt darüber hinausalle Zollformalitäten.Die Schenker-Organisation bleibtnach Vorstellungen der Bahn AG so bestehenwie bisher und wird eine weitgehendeEigenständigkeit innerhalbdes Unternehmensbereiches Transportund Logistik einnehmen.Durch den Rechtsträgerwechselvon Stinnes (Mühlheim) zur SchenkerAG in Essen hat ein Betriebsüberganggemäß Paragraph 613a Abs. 1 S. 1 BGBstattgefunden. Dieser Übergang hatfür die Beschäftigten zur Folge, dass sieseit 1. September 2003 rechtlich Mitarbeiterder Schenker AG sind. Durchden Betriebesübergang sind die Arbeitsverhältnissemit sämtlichen Rechtenund Pflichten auf die Schenker AGübergegangen. Schenker hat den Beschäftigtenschriftlich zugesichert, dassdie Betriebszugehörigkeit fortgeführtwird und alle Betriebsvereinbarungenauch weiterhin ihre Gültigkeit haben.Die zum Zeitpunkt des Übergangs bestehendenRechte und Pflichten aufgrundbestehender Tarifverträge werdenInhalt der neuen Arbeitsverträgeund gelten ansonsten unverändertfort.Die Schenker AG ist Mitglied derArbeitgeberverbände des Speditionsgewerbesund fällt damit unter die Tarifbindungder landesweit von ver.diabgeschlossenen Flächentarifverträge.ver.di ist auch weiterhin die zuständigeGewerkschaft für die Schenker-Beschäftigten.In der Stinnes AG werdenver.di und die Gewerkschaft Transnetzukünftig gemeinsam vertreten sein.Bei der Schenker AG gibt es einenGesamtbetriebsrat (GBR) mit Belegschaftsvertreternaus 56 Niederlassungen.Die Einrichtung eines Spartenbetriebsratesist bei der Stinnes AG mitSitz in Berlin vorgesehen. EntsprechendeVerhandlungen finden derzeit mitFirmengeschichte1872 gründete Gottfried Schenkerdie Firma Schenker & Co in Wien. Inder Folge expandiert das Unternehmenrasch. Nach dem ersten Weltkriegerschließt sich Schenker mitLkw und Flugzeug eine Vielzahlneuer Dienstleistungen.1931 übernimmtdie Deutsche ReichsbahnSchenker, um einen Verbund zwischenEisenbahn und Spedition zuschaffen. Der Zweite Weltkriegunterbricht die Expansion.1991übernimmt die Stinnes AG von derBundesbahn die Mehrheit an Schenkerund strukturiert das Geschäft inSchenker International (Luft-/Seefracht)und Schenker Eurocargo.Später werden die Stinnes-AktivitätenLuft-/Seefracht, Landverkehr,Umschlag/Logistik und Seehäfenunter der Schenker-Rhenus AG zusammengefasst.Im Jahr 1997 stelltsich die Schenker AG mit drei Geschäftsbereichenneu auf: SchenkerLogistics, Schenker International,Schenker Eurocargo. Durch die Kooperationmit der schwedischen BTLAB entsteht der größte TransportundLogistikanbieter in Europa.2001 werden Schenker BTLDeutschland AG und die SchenkerInternational Deutschland GmbHzur Schenker Deutschland AG. ImOktober 2002 veräußert e.on dieStinnes AG an die Deutsche Bahn.der Bahn AG statt. Im Spartenbetriebsratwerden alle GBR der Stinnes AGvertreten sein. Vertreter des GBR vonSchenker nehmen bereits die Interessender Beschäftigten im Konzernbetriebsratder Deutschen Bahn wahr.Werner SchäfferTabelle: Die Stinnes AG in ZahlenZusammenstellung: ver.di – Bundesvorstand, Fachgruppe Speditionen und Logistik (Stand: September 2003)Quelle: Angaben der Unternehmen www.stinnes.de und www.schenker.deSchenker AG (alt) Ehem. Unternehmens- Stinnes AG (neu)bereich Güterverkehrder DB AG (alt)Mitarbeiter rd. 36.000, rd. 29.000 rd 65.000,in Deutschland ca. davon 36.00011.000 Beschäftigte in EuropaUmsatz rd. 6,7 rd. 4,3 rd. 11(in Mrd. Euro) in Deutschland 1,85Standorte Weltweit rd. 1.100, Niederlassungen und Car- Keine Angabenin Deutschland über go-Bahnhöfe mit Gleis-100 Niederlassungen anschlüssen rd. 4.500Aktivitäten Logistigkonzepte im Transportkompetenz Transport und LogistikLand-, Luft- und See- Schieneverkehr weltweitPosition Europas führendes Railion ist die erste Weltweit führenderLogistikunternehmen europäische Güterbahn Transport- u. Logistikdienstleister6 11/2003 | ver.di


ewegen | TITEL-THEMAJung und alt gehörenzusammen. So gestaltetesich der Gewerkschaftstagin Hassloch.Die ver.di-Familie ist mitdem 1. Freizeit-, KulturundGewerkschaftstreffen2003 engerzusammengerückt.Gewerkschaftstreffen:ver.di rückt zusammenFotos: Reiner VoßEine Woche „Freizeitstress pur“ – das bedeutete das 1. ver.di Freizeit-, Kultur- undGewerkschaftstreffen des Fachbereiches Postdienste, Speditionen und Logistikfür die rund 1 200 Kolleginnen und Kollegen, die vom 28. September bis 4. Oktoberdaran teilgenommen haben. Es war eine Urlaubreise der besonderen Art, diedas Erholungswerk Post Postbank Telekom im Auftrag von ver.di durchgeführthat. „Tatort“ war die Pfalz. Auch wenn die geplante Schifffahrt auf dem Rheinwegen der niedrigen Pegelstände für einen Teil der Reisegruppe genau nicht indas sprichwörtliche Wasser fiel, sondern schlichtweg ausfallen musste: Die meisteZeit lachte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die milde Herbstsonne. DieAusflüge führten auf das Hambacher Schloss. Ein traditionsreicherOrt in der deutschen Demokratiegeschichte,dort wurde beim Hambacher Fest im Jahre 1832 öffentlichdie Pressefreiheit gefordert. Es ging nach Heidelberg, mitder Museums-Dampfeisenbahn durch den Pfälzer Waldund in das elsässische Städtchen Wissembourg.Höhepunkt war der Gewerkschaftstag am 1. Oktoberim Holiday Park bei Hassloch. Mit Informationsständenhatte ver.di den Park für sich eingenommen. ver.di-VorsitzenderFrank Bsirske stellte mit Blick auf die aktuellen sozialpolitischenVorhaben fest: „ Es geht um die Entsicherungder Beschäftigten und es geht um die Entlastung aufArbeitgeberseite“. Lohn sei nicht nur ein Kostenfaktor aufzwei Beinen sondern der richtige Weg sei, die Nachfragezu stärken. Es führe nicht aus der Krise, weiter die Lastenvon oben nach unten zu verteilen. BundesfachbereichsleiterRolf Büttner warnte Regierung und Opposition davor,Die Gesundheitspolitik und die Beamtenpolitik – darum ging es die Tarifautonomie anzutasten. „Dieses Kernstück der sozialenDemokratie darf nicht ausgehebelt werden“.bei der Talkrunde in Hassloch. Beate Eggert (1. v. l.), Mitglied imver.di-Bundesvorstand erklärte die Grundzüge der von derAbwechslung bot das abendliche Kulturprogramm. ObPolitik auf den Weg gebrachten Gesundheitsreform. Sie kritisiertedie einseitige Belastung von Versicherten. ver.di-Bundesvor-dem Beatles-Musical „She loves you“: Die Friedrich-Ebert-bei der Schlagergala, dem Festival der fünf Tenöre oderstandsmitglied Christian Zahn (2. v. r.) rief angesichts der laufendenGesetzesvorhaben zu geplanten Einschnitten bei den Beam-Das 2. ver.di Freizeit-, Kultur- und Gewerkschaftstref-Halle in Ludwigshafen war prall gefüllt.tinnen und Beamten auf, aktiv auf die Parlamentarier zuzugehen. fen findet vom 5. bis 11. September 2004 in St. Anton amRainer Armbruster (1. v. r.), Bereichsleiter im Bundesfachbereich Arlberg in Österreich statt. Infos unter der Hotlineerläuterte die möglichen Konsequenzen für die Beamtinnen und 0 18 05/70 70 10 (12 Euro/Min. bundesweit aus FestnetzBeamten bei der Deutschen Post AG.Dt. Telekom).Sigrun Schmidver.di | 11/2003 7


ewegen | TARIFPOLITIKDer Tarif-Truck rolltVerhandlungsauftakt in der Speditions- und LogistikbrancheArbeitgeber provozieren mit Gegenforderungen KonfrontationFoto: Aris PapadopoulosFür das 2. Halbjahr 2003starten in einigenBundesländern die LohnundGehaltstarifrundenSo wurden unter anderem für die TarifbereicheBerlin/Brandenburg und Bayerndie ersten Verhandlungsrundendurchgeführt. In Hessen konnten dieVerhandlungen abgeschlossen werden.Dabei zeigt sich in den Tarifrunden,dass die Arbeitgeber mit massivenGegenforderungen auftreten. In Hessenhatten die Arbeitgeber einen 8-Punkte-Katalogmit Gegenforderungen vorgelegt.So wurden zum Beispiel differenzierteAusbildungsvergütungen fürdie unterschiedlichen Ausbildungsberufe,keine Erhöhung der Ausbildungsvergütung,Wegfall von Zuschlägen,Streichung des anteiligen Weihnachtsgeldesim Eintrittsjahr oder Öffnungsklauselnzur Unterschreitung dertarifvertraglichen Entgelte um bis zu20 Prozent als Gegenforderung eingebracht.Diese konnten abgewehrt werden.Durchgesetzt ist die Erhöhung derTabellenlöhne ab 1. Oktober 2003 um2,2 Prozent und ab 1. August 2004 umweitere 2,0 Prozent.Auch im Tarifbereich Berlin/Brandenburgreicht die Liste der Gegenforderungender Arbeitgeber von der Verlängerungder Arbeitszeit auf 40 Stunden,der faktischen Abschaffung derMehrarbeitszuschläge, der Streichungder Arbeitsbefreiung an Heiligabendund Silvester, dem Wegfall der Begrenzungder Sonntagsarbeit, der Streichungder Nachtarbeitszuschläge, derSpesen und des Zusatzurlaubs fürSchwerbehinderte bis hin zur Streichungder Regelung zur Entgeltfortzahlungim Krankheitsfall.Kaufkraft stärkenDie Tarifkommissionen haben die Gegenforderungennachdrücklich abgelehntund deutlich gemacht, dass essich hier um eine reine Lohnrunde handelt,die auf Grundlage der Forderungender jeweiligen Tarifkommissionengeführt werden müssen. Nicht abzusehenist, ob die Arbeitgeber auch in dennoch anstehenden Verhandlungen inweiteren Tarifbereichen die Tarifrundemit Gegenforderungen eröffnen werden.ver.di ist in der Tarifbewegung2003 ebenso wie 2002 angetreten, dieKaufkraft der Arbeitnehmerinnen undArbeitnehmer in der Speditions- undLogistikbranche zu stärken. Mit dengenannten Streichungskatalogen derArbeitgeber wäre faktisch ein Einkommensverlust– im Extremfall bis zu35 Prozent – verbunden. Dies werdendie Verhandlungs- und Tarifkommissionenin den jeweiligen Bundesländernnicht hinnehmen. Sollten die Arbeitgeberbei ihren Gegenpositionenbleiben, ist eine konfliktträchtige Auseinandersetzungprogrammiert. Dafürtragen allein die Arbeitgeber die Verantwortung.In den Tarifbereichen bestehtkeine Friedenspflicht mehr.Am Ziel einer Reallohnsteigerungwird auch im 2. Halbjahr 2003 festgehalten.Die Steigerung wird sich an denvon ver.di eingebrachten Forderungenorientieren. Deutlich wird jedoch, dasszur Abwehr der Arbeitgeberforderungenund zur Durchsetzung der eigenenPositionen alle Vorbereitungen getroffenwerden müssen, um die Durchsetzungskraftund die Mobilisierung derMitglieder in diesen Tarifbereichen zuforcieren.Rainer Armbruster, Bereichsleiter Tarif-,Mitbestimmungs-, Sozial- und Beamtenpolitik8 11/2003 | ver.di


ewegen | TARIFPOLITIKAuftakt bei FedEx Inc.Verhandlungen über Vergütungstarifvertrag 2003Leere Hallen FedEx: Der Fuhrpark ist immer unterwegs, das Unternehmen freut sichweltweit über wachsende Geschäfte. Daran wollen auch die Beschäftigten teilhaben.ver.di verhandelt seit Ende Septembermit FedEx über einen neuen Vergütungstarifvertrag(VTV).Die Forderungen der Tarifkommissiondes Bundesfachbereichs, die nachDiskussionen der Verhandlungskommissionvon FedEx Inc. und ver.di entstandensind, fallen entsprechendder guten wirtschaftlichen Situationdes Unternehmens aus und sind: FünfProzent mehr Lohn für alle Beschäftigtenund eine Laufzeit von zwölf Monaten.Trotz der allgemein schwierigenwirtschaftlichen Lage in Deutschlandund erhöhter Treibstoffkosten hat Fed-Ex seine selbstgesteckten Ziele nahezuerreicht. Damit steht FedEx Inc. inDeutschland, ähnlich wie die KonzernmutterFedEx Corp. in den USA, sehrgut im Wettbewerb da. Gleichwohl istder Druck auf die Beschäftigten zu Kostensenkungenunverändert hoch. Dieangeblich hohen Lohnkosten, die starkeninternationalen Verflechtungenund der Dollarkurs werden immer wiederins Feld geführt. Insofern fällt dieAntwort des Arbeitgebers auf diever.di Forderungen folgerichtig, ausver.di-Sicht aber völlig inakzeptabelaus: FedEx schlägt eine Laufzeit von30 Monaten vor und hat in der 2. Verhandlungsrundeam 6. Oktober eineErhöhung um 0,75 Prozent für die ersten15 Monate und ab dem 16. Monatum 1 Prozent angeboten. Zwei positiveSignale hingegen sind die Einigungenzur Erhöhung der Ausbildungsvergütungenum 5 Prozent und der vollenTabellenwirksamkeit.FedEx hegt nach wie vor denWunsch nach größerer Planungssicherheit.Dieser Wunsch steht auchbei den Beschäftigten ganz oben aufder Agenda. Die Frage ist nun, wasFedEx längerfristige geordnete tariflicheBedingungen wert sind. Aus Sichtvon ver.di muss der Gefahr einer Deflationdringend vorgebeugt werden. Insofernist eine Erhöhung der Löhne beieiner niedrigen Inflationsrate abergleichzeitig stark steigenden Kostenfür Sozial- und Rentenvorsorge geboten.ver.di und die Beschäftigten sindauch in schwierigen Zeiten bereit, füreine gerechte und berechtigte Tarifforderungaktiv zu werden.Michael WalterFoto: ver.diÜberarbeitung im TarifvertragssystemDurch die neuen Bezahlungsregelungenfür bisherige Angestelltentätigkeitenund die Vereinheitlichung des Tarifrechtsbei der Deutschen Post AG zum1. September 2003 ist eine redaktionelleund materielle Überarbeitung desVertriebstarifvertrages erforderlich geworden.In Folge der Gestaltung diesesTarifvertragswerkes, auf eine Vielzahlvon Vertragsnormen des Tarifvertragesfür Angestellte (TV Ang) zu verweisen,wurden neue Regelungen zum 1. September2003 vereinbart. Diese beziehensich nunmehr auf den Mantel- undEntgelttarifvertrag für Arbeitnehmerder DP AG.Für Tätigkeiten, bei denendas fixe Entgelt nach dem abgelöstenTV Ang und ein variables Entgelt nachdem Vertriebstarifvertrag bezahlt wurden,konnte die Anspruchsgrundlagefür dieses variable Entgelt nach denbisherigen Regelungen für die Administratorenund Servicemanager abgesichertwerden. Eine Verrechnung diesesEntgeltes mit der eventuellen Besitzstandszulageaus dem Fixum erfolgtkünftig bis zur Hälfte des Jahresbetragesaus der Richtgröße des Vertriebstarifes.Diese Verrechnungsregelung istim Vergleich zu anderen vereinbartenRegelungen erheblich günstiger. DieTarifkommission hat dem Abschlussdieser Tarifvertragsbestimmungen zugestimmt.Mit der Vereinheitlichung des Arbeitnehmerstatusbei der DeutschenPost AG sind weitere tarifrechtliche Arbeitenerfolgt. Neben einer Vielzahlvon redaktionellen Tarifvertragsanpassungen,die durch die neuen Regelungendes Mantel- und Entgelttarifvertragesfür Arbeitnehmer bedingt sind,wurden die Rationalisierungsschutzverträge(neu: TV Nr. 306 u. TV Nr. 444)zusammengefasst. Diese Verträge fürAngestellte (TV Nr. 445 u. TV 307) sowiefür Arbeitnehmer in den neuenBundesländern (TV Nr. 401 f u. TV Nr.402 f) sind mit Ablauf des 31. August2003 nach Zustimmung durch die Tarifkommissionaußer Kraft. Jörg Dietlver.di | 11/2003 9


ewegen | POSTKONZERNFoto: VersionPost legt Hand anSozialberatungDie Nachfrage nach Sozialberatung wächst, der Arbeitgeber will jedoch sparen.Die Deutsche Post AG (DPAG) versucht,sich mehr und mehr der sozialen Verantwortungfür ihre Mitarbeiter zu entziehen.Jüngstes Beispiel ist der massiveDruck auf die betriebliche Sozialberatung(BSB).Die Sozialberater haben wichtigeAufgaben. Sie helfen den Kolleginnenund Kollegen in schwierigen Lebenslagenund unterstützen sie bei der Suchenach Problemlösungen. Dabei entstehendie meisten dieser Probleme beider Arbeit für das Unternehmen DPAG,etwa durch Überfälle, Unfälle, aber injüngster Zeit auch durch Stress undAngst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes.Bereits mehrfach wurden in denletzten Jahren Aufgaben der BSB zuanderen Abteilungen verlagert, wiebeispielsweise Wohnungsfürsorge, Familien-und Kindererholung und Betreuungswerk.Dabei waren dies klassischeAngebote der BSB und die rückläufigenZahlen in diesen Bereichensprechen für sich. Damit hatte aberdann der Arbeitgeber die Möglichkeitauf Reduzierung des Personalbestandesan hochqualifizierten Sozialberaternzu drängen, während der Bedarfan Beratung und Prävention deutlichangestiegen ist.ver.di und der Gesamtbetriebsratder DPAG stellen sich gegen fantasielosenStellenabbau und Sozialkürzungund fordern aus diesen Gründen dieRückführung von Wohnungsfürsorge,Familien- und Kindererholung und Betreuungswerkin die Zuständigkeit derBSB. Hier sind diese Aufgaben sinnvollangesiedelt und können gezielt denBeschäftigten angeboten werden,statt dass sie umständlich durch Interessierteabgefragt werden müssen.Darüber hinaus gilt auch hier derKonzerngedanke. Deshalb fordernver.di und Gesamtbetriebsrat die Ausweitungder BSB auf die Konzerntöchter,zumal die Probleme, Sorgen undNöte der dort beschäftigten Kolleginnenund Kollegen nicht geringer sind.Außerdem könnte auch der Konzernvon der Arbeit der Sozialberater profitieren.Niedrigere Ausfallzeiten undhöherer Motivation der Beschäftigtenschlagen sich letztlich auch in Euro undCent nieder.Um ihrer sozialen Verantwortungfür ihre Beschäftigten gerecht zu werdenerwartet ver.di und der Gesamtbetriebsratder DPAG, dass die Sozialberaterihre Tätigkeit zum Nutzen derKolleginnen und Kollegen und desUnternehmens fortführen können. Dadie Gesamtbetriebsvereinbarung überdie BSB am 30. September 2003 ohneNachwirkung ausgelaufen ist, wurdebereits mehrfach die Verlängerungdurch den Gesamtbetriebsrat derDPAG eingefordert. Heinrich FritzTERMINEBERLIN: BeG Senioren FB 9/10 BezirkBerlin, 8. Dezember 2003, 14.30 bis 19Uhr, vorweihn. Feier im Palais am Funkturm,Karten schriftl. bei ver.di FB 10,Frau Lorenz, Köpenicker Str. 55, 10179Berlin, Karte f. externe Gäste kostet8 Euro; Charlottenburg-Spandau:Jahreshauptversammlung, 5. November15 bis 19 Uhr im Seniorenclub Lindenufer,Mauerstr. 10a, 13597 Berlin-Spandau; Kreuzberg-Mitte: BeG SeniorenJahres-HV mit Jubilarehrung,27. November, 10 Uhr, im Restaurant„Shezan“, Neue Roßstr. 13, 10179Berlin, mit Brunch; Pankow/Weißensee/PrenzlauerBerg: 26. November2003, 15 Uhr, Jahres-HV + Jubilarehrungin der Gaststätte „Micha in Weißensee“,Stadion Buschallee, Hansastr.190, 13088 Berlin; Reinickendorf:Jubilarehrung, Eisbeinessen am 26. November,ab 16 Uhr, Sportcasino amWackerplatz, Reinickendorf-West,Wackerweg 26, 13403 Berlin, Anmeldungenunter 0 30/4 12 67 81 oder030/4135491, 49875875BOCHUM: BeG-Senioren. NL P,Sprechstunde f. Senioren, jd. erstenFreitag im Monat, 10.30 bis 12 UhrR. 315, I. Etage im Postamt Bochum,Eingang Wittener Str.BOTTROP (OBERHAUSEN): ver.di BetriebsgruppenBottrop und Oberhausenladen am 6. November, 19.30 Uhr,zur Mitgliederversammlung in dieGaststätte „Zur Bauernstube“, Lothringerstr.,46045 Oberhausen einBRAUNSCHWEIG: OV Senioren FB 9 +10, Sprechstd. jd. Donnerstag 9 bis 11Uhr; Seniorentreffen jd. zweiten Montagim Monat 15 Uhr, Treffen jüngereSenioren jd. letzten Dienstag im Monat15 Uhr, Ort: Viewegstr. 30, 38102Braunschweig, Tel. 05 31/ 7 55 69,DPG-Braunschweig@t-online.deBREMEN: Der Senioren-Ortsvereintrifft sich an jd. 1. Dienstag im Monatum 16 Uhr im DGB-Haus Bahnhofplatz.DARMSTADT: BeG Senioren Post/Telekom,3. Dezember Halbtagesfahrt zumWeihnachtsmarkt in Wertheim/Main,Abfahrt 13.30 Darmstadt Böllenfalltor/ParkplatzStadion, Rückkehr gegen20.30 Uhr, Kosten zehn Euro, Anmeldeschluss:1. November bei Horst Hoeber,Tel. 0 60 71/2 17 71; 10. DezemberAdventsfahrt durch den Odenwald,Abfahrt Darmstadt-Eberstadt 12.45 Uhr,10 11/2003 | ver.di

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