Tierheimzeitung 1/2009 - Tierheim Feucht
Tierheimzeitung 1/2009 - Tierheim Feucht
Tierheimzeitung 1/2009 - Tierheim Feucht
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<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
Tierhilfe Nürnberg e. V.<br />
Fellastraße 4<br />
90537 <strong>Feucht</strong><br />
Tel.: (09128) 91 64 94<br />
Tiernotruf: (0700) 91 66 66 66<br />
www.tierheim-feucht.de<br />
info@tierheim-feuchht.de<br />
Heino<br />
<strong>Tierheim</strong>- Ausgabe<br />
1/<strong>2009</strong><br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> Zeitung<br />
aus dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Titelseite Inhaltsverzeichnis<br />
Der Hütehund-Mix Heino wurde im<br />
Februar <strong>2009</strong> geboren. Im Alter<br />
von zwei Wochen wurde er - viel<br />
zu früh! - von seiner Mutter und<br />
seinen Geschwistern getrennt und<br />
einfach seinem Schicksal überlassen.<br />
Durch einen glücklichen Zufall<br />
So schaue ich, wenn ich etwas haben will.<br />
landete er im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>.<br />
Wahrscheinlich wurde er „aussortiert“,<br />
weil er auf einem Auge<br />
einen Sehfehler hat. Davon merkt<br />
man dem quirligen Wuschel aber<br />
überhaupt nichts an!<br />
Unsere Tierpflegerin Dagmar hat<br />
das Hundebaby mit viel Liebe und<br />
Geduld mit der Flasche aufgezogen<br />
und ihm erste Grundkommandos<br />
beigebracht.<br />
Los! Am Bauch kuscheln bitte!<br />
Heino liebt es, zu spielen und<br />
herumzutollen. Er ist ein wahres<br />
Energiebündel und möchte immer<br />
beschäftigt werden. Manchmal<br />
ist er aber auch vom Spielen so<br />
müde, dass er sich in seine Decke<br />
kuschelt und augenblicklich einschläft.<br />
Heino wird später ungefähr<br />
so groß wie ein Bobtail werden,<br />
aber das dauert noch ein bisschen.<br />
Bis dahin wird er sich noch eine<br />
Menge Unsinn ausdenken!<br />
Hey, Pusteblume, ich erwische dich schon noch!<br />
3 Grußwort des Vorstands<br />
4 Drei winzige Welpen ausgesetzt<br />
5 Coco - gesucht und gefunden<br />
6 Trolli liebt Ballspiele und Quietschis<br />
6 Besuch von der Klasse 5c<br />
7 Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
8 Jessy - Liebe auf den ersten Blick<br />
9 Spende der GfK SE<br />
9 Wichernhaus spendet für Tiere<br />
10 Kaspar Hauser auf leisen Pfoten<br />
10 Gassigeher gesucht!<br />
11 Maximilian und seine pelzigen Freunde<br />
11 Wichtige <strong>Tierheim</strong>-Termine<br />
12 Ein kleiner Rückblick<br />
13 Nina startet aus dem Dreck in ein neues Leben<br />
14 Rio hat eine neue Freundin<br />
14 Katzen-Gedicht: Erst zwei - dann drei<br />
14 Erbschaftsratgeber<br />
15 Nierenversagen - eine unterschätzte, tödliche Gefahr<br />
16 Erste Hilfe für Tiere<br />
17-20 Formulare für Einzelspenden, Mitgliedschaft und Patenschaft<br />
21 Galgos Buffy und Cuca<br />
21 Hausmeister Müller in Rente<br />
22 Zwei hilfsbereite Stubentiger<br />
23 Einladung zum Sommerfest<br />
24-26 Interview mit der <strong>Tierheim</strong>leitung<br />
28 Barbie: Nur unsere Welpen hatten einen Wert<br />
28 Lisa und Greyhound Arthur<br />
28 Sternchens Bein<br />
29 Hunde-Rallye im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
30 Ein riesengroßes Dankeschön allen Helfern!<br />
31 Bazis Trempelmarkt<br />
31 Alte und kranke Tiere - Wegwerfware?<br />
32 30 Hunde waren doch zuviel<br />
32 Von <strong>Feucht</strong> nach Dänemark<br />
33 Wohnideen für Langohr und Co.<br />
33 Ordnung in der Futterkammer<br />
34 Grüße von Manolo<br />
34 Impressum<br />
35 Danke an unsere Partner!<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
193<br />
87<br />
Hunde<br />
Eingang<br />
166<br />
80<br />
Hunde<br />
Ausgang<br />
Vermittlungszahlen 2008<br />
249<br />
215<br />
Katzen<br />
Eingang<br />
367<br />
35<br />
Katzen<br />
Ausgang<br />
Fund Abgabe Rückgabe an Besitzer Vermittlung<br />
212 217<br />
Kleintiere<br />
Eingang<br />
Kleintiere<br />
Ausgang
Grußwort des Vorstands<br />
Welpenschwemme<br />
Liebe Mitglieder, Paten, Freunde<br />
und Gönner des <strong>Tierheim</strong>s<br />
<strong>Feucht</strong>!<br />
<strong>2009</strong> war bisher das Jahr der<br />
Hundewelpen. Zuerst kamen drei<br />
Welpen ins <strong>Tierheim</strong>, die nicht<br />
einmal zwei Tage alt waren; danach<br />
kam „Heino“, der mit seinen<br />
zwei Wochen nur unwesentlich<br />
älter war, und gleich darauf kam<br />
am Karfreitag Emma. Sie war zwar<br />
schon ungefähr acht Wochen alt,<br />
wurde aber ebenfalls als Fundhund<br />
ins <strong>Tierheim</strong> gebracht. Aufgrund des<br />
markanten Datums in Kombination<br />
mit der Verfassung des Hundekinds<br />
vermuten wir eher, dass es sich<br />
um einen Billig-Welpen aus einem<br />
osteuropäischen Staat handelte, der<br />
als Ostergeschenk gedacht war und<br />
dann den Ansprüchen nicht genügte.<br />
Welpen in diesem Alter verlangen<br />
nämlich sehr viel Aufmerksamkeit<br />
- sie wollen spielen und beschäftigt<br />
werden, brauchen Körperkontakt,<br />
brauchen alle paar Stunden etwas<br />
zu fressen, sind nicht stubenrein.<br />
Das macht nicht immer nur Spaß,<br />
vor allem mitten in der Nacht. Ein<br />
Welpe ist kein Gegenstand, den man<br />
in die Ecke stellen oder auf Standby<br />
schalten kann, wenn man gerade<br />
keine Lust oder Zeit hat.<br />
Ich frage mich oft, was sich die<br />
Leute denken, wenn sie bei einem<br />
solchen Massenvermehrer ein Tier<br />
kaufen und finde es schlimm, wenn<br />
das Wohl des Tieres dabei erst an<br />
zweiter Stelle steht.<br />
Schon alleine der Begriff „kaufen“<br />
bedeutet ja eine Übertragung des<br />
Eigentums, also eine vollkommene<br />
Objektivierung, Versachlichung eines<br />
denkenden, fühlenden Lebewesens.<br />
Gerade so, als ob man ein Stück<br />
Brot kauft. Und damit geht es dem<br />
Käufer zuallererst um die Befriedigung<br />
seiner eigenen Bedürfnisse, die<br />
Bedürfnisse des Tieres müssen dann<br />
hinten anstehen. So betrachtet ist<br />
es kein Wunder, wenn ein Tier, das<br />
gerade mal ein paar Tage alt ist,<br />
entweder bereits kurz nach dem<br />
Kauf oder in seinem späteren Leben<br />
die Erwartungen des Käufers nur<br />
schwer erfüllen kann und dann recht<br />
schnell im Weg ist.<br />
Es ist also auch kein Wunder,<br />
wenn Tiere zur „Wegwerfware“<br />
werden. Solange<br />
Tiere wie ein Massenprodukt<br />
in unserer Überflussgesellschaft<br />
betrachtet werden,<br />
sind sie nur Objekte. Und<br />
Objekte kann man auch mal<br />
schnell entsorgen wie ein<br />
abgetragenes Paar Schuhe.<br />
Wenn die Tiere beim Entsorgungsvorgang<br />
Glück haben,<br />
landen sie im <strong>Tierheim</strong>.<br />
Wenn sie Pech haben, im<br />
Wald oder im Abfall oder,<br />
z. B. bei Fischen, in der Kanalisation.<br />
Hier muss dringend ein Umdenken<br />
stattfinden.<br />
Bei den Katzen hatten wir dieses<br />
Jahr bisher mehr „Glück“, denn die<br />
sechs Katzenmütter im <strong>Tierheim</strong> gebaren<br />
jeweils nur ein Junges, normal<br />
sind deutlich mehr. Im Jahr 2008<br />
gab es neben elf Katzenmüttern mit<br />
jeweils mehreren Jungen auch noch<br />
Findelkinder, die besonders intensive<br />
Betreuung benötigen.<br />
Unverändert kritisch ist die Lage<br />
hinsichtlich ungewollter Würfe im<br />
Kleintierbereich. In letzter Zeit werden<br />
viel mehr schwangere Tiere oder<br />
auch Kaninchen- bzw. Meerschweinchenpaare<br />
mit Babys abgegeben. Als<br />
positiver Aspekt wird daran sichtbar,<br />
dass die nicht artgerechte Einzelhaltung<br />
dieser Tierarten im Rückgang<br />
begriffen ist. Nachdem die Halter<br />
glücklicherweise eingesehen haben,<br />
dass man diese Tiere besser mindestens<br />
paarweise halten sollte, sollten<br />
sie auch den nächsten Schritt gehen<br />
und das Männchen kastrieren lassen.<br />
Im Normalfall kostet die Kastration<br />
eines Kleintiers um die 50 Euro. Das<br />
klingt nach einem hohen Preis, wenn<br />
man den günstigen „Ladenpreis“<br />
eines Kaninchens von vielleicht 30<br />
Euro bedenkt. Umgerechnet auf die<br />
mögliche Lebensdauer des Tiers von<br />
rund zehn Jahren sind das jedoch<br />
lediglich fünf Euro pro Jahr, die dem<br />
Tier ein erfülltes Leben in Gemeinschaft<br />
mit einem Partner ermöglichen.<br />
Der Mensch muss also pro Jahr<br />
nur auf ein oder zwei bunte Zeitschriften<br />
verzichten, um dem Tier<br />
das Leben lebenswert zu machen.<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Neben unserer eigentlichen Kernaufgabe,<br />
der Vermittlung von Tieren<br />
in Not in ein gutes Zuhause, versuchen<br />
wir vom <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> mit<br />
permanenter Öffentlichkeitsarbeit<br />
ein Stück dazu beizutragen, ein<br />
besseres Bewusstsein für die Bedürfnisse<br />
der Tiere zu schaffen. Es geht<br />
darum, nicht nur Menschen, sondern<br />
auch Tieren den ihnen gebührenden<br />
Respekt entgegen zu bringen. Wir<br />
versuchen, den Interessenten bewusst<br />
zu machen, dass mit dem Tier<br />
in ihrem Haushalt auch ein großes<br />
Stück Verantwortung mit einzieht<br />
und dass - gerade wenn das Tier für<br />
die junge Tochter oder den jungen<br />
Sohn sein soll - diese Verantwortung<br />
immer bei den Eltern bleibt, ob sie<br />
es wollen oder nicht.<br />
Wir appellieren an die Eltern, den<br />
Kindern keine Verantwortung aufzubürden,<br />
derer sie nicht gerecht<br />
werden können.<br />
Es grüßt Sie herzlich Ihr<br />
Andrés und Herbert Sauerer<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e.V.<br />
1. Vorsitzender<br />
Seite 3
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Gerade einmal eine Handvoll Hund<br />
Drei winzige Welpen ausgesetzt<br />
Am Dienstag, den 20. Januar <strong>2009</strong>, wurden<br />
im <strong>Tierheim</strong> drei neugeborene Welpen<br />
abgegeben. Eine Frau aus <strong>Feucht</strong> brachte sie<br />
ins <strong>Tierheim</strong> und berichtete, dass man ihr<br />
die Kleinen vor die Haustüre gelegt habe. Sie<br />
sagte, ihr eigener<br />
Hund habe gebellt<br />
und sei zur Haustüre<br />
gelaufen. Als sie die<br />
Tür geöffnet hat,<br />
lagen die Welpen<br />
dort.<br />
Es war nicht<br />
schwer zu erkennen,<br />
dass die Tiere<br />
sehr jung waren, sie<br />
hatten die Augen<br />
noch geschlossen<br />
und die Nabelschnur<br />
war noch dran.<br />
Die Tiere wurden<br />
sofort dem Tierarzt<br />
vorgestellt, um<br />
herauszufinden,<br />
ob sie gesund sind<br />
oder eventuell eine<br />
dringende Behandlung<br />
eingeleitet werden musste. Gott sei<br />
Dank waren die Kleinen bei guter Gesundheit.<br />
Es wurde aber auch festgestellt, dass sie noch<br />
keine zwei Tage alt waren. Sie wogen ca. 270<br />
Gramm.<br />
Die neugeborenen Welpen in<br />
ihrem Körbchen am 20.1.<strong>2009</strong><br />
Anton am 20.1.<strong>2009</strong><br />
Wir sendeten noch am gleichen Tag einen<br />
Hilferuf durch das Internet und baten die<br />
ansässigen Zeitungen und Radiostationen um<br />
Hilfe.<br />
Die Resonanz war sehr gut! Innerhalb von<br />
zwei Tagen gingen zahlreiche Hilfsangebote<br />
bei uns ein, per Telefon und per E-Mail. Konkret<br />
suchten wir nach einer Amme, welche<br />
unsere Winzlinge mitversorgen könnte. Leider<br />
konnte keine geeignete Amme gefunden werden,<br />
auch deshalb, weil wir den Welpen keine<br />
lange Reise zumuten wollten. Die Hilfsange-<br />
Tierpflegerin Valerie mit Lina am 20.1.<strong>2009</strong><br />
Seite 4<br />
bote kamen aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
und auch aus dem deutschsprachigen Ausland.<br />
Die Medien berichteten ebenfalls über<br />
den Fall. Es erschienen Artikel im Boten für<br />
Nürnberger Land, in der Pegnitz-Zeitung und<br />
in der AZ; auch das Funkhaus Nürnberg gab<br />
unseren Hilferuf nach einer Hunde-Amme auf<br />
allen vier Sendern durch. Herzlichen Dank an<br />
die Medien für ihr Engagement im Sinne der<br />
Tiere!<br />
Die ersten beiden Tage übernahmen unsere<br />
Tierpfleger das Versorgen der Tiere. Danach<br />
wurde ein Pflegefamilie gefunden, bei der<br />
schon weitere Hunde aus dem <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> ein gutes Zuhause gefunden haben.<br />
„Versorgen“ bedeutet in diesem Fall, alle<br />
zwei Stunden das Fläschchen zu geben, tagsüber<br />
und auch nachts. Nach dem Trinken muss<br />
eigentlich das Bäuchlein massiert werden, um<br />
die Verdauung anzuregen, aber das hat die<br />
vierbeinige Ersatzmutter, die Hündin Wilma<br />
der Pflegefamilie, gerne übernommen.<br />
Ersatzmama Wilma am 12.2.<strong>2009</strong><br />
Der Bote veröffentlichte eine Suchmeldung<br />
nach der Mutter der Welpen, denn auch für<br />
sie muss die Trennung sehr schlimm gewesen<br />
sein. Die Mutter weiß ja, dass sie über zwei<br />
Monate schwanger war, sie weiß auch, dass<br />
sie Junge bekommen hat. Jetzt waren ihre<br />
Babys plötzlich nicht mehr da. Das muss eine<br />
extreme psychische Belastung für sie gewesen<br />
sein. Hinzu kommt, dass sie Milch hatte, die<br />
sie nicht abgeben konnte. Sie bekam die<br />
Situation also auch körperlich zu spüren.<br />
Hugo bei der Gewichtskontrolle am 12.2.<strong>2009</strong><br />
Wir haben den Besitzer der Mutter daher<br />
öffentlich gebeten, die Hündin zu uns ins<br />
<strong>Tierheim</strong> zu bringen, damit die Tiere versorgt<br />
werden können. Wir haben zugesichert, dass<br />
der Besitzer nichts zu befürchten hat. Wir<br />
haben angeboten, die Mutter abzuholen. Alles<br />
ohne Erfolg, die Mutter blieb verschwunden,<br />
und es hat sich auch niemand gemeldet, der<br />
uns diesbezüglich Hinweise geben konnte.<br />
Die Ersatz-Mutter der Welpen, Wilma, hat<br />
aber tolle Arbeit geleistet: Sie hat sich benommen,<br />
wie das eine normale Hunde-Mama<br />
auch tun würde. Nur Milch konnte sie leider<br />
nicht geben, die kam aus der Flasche.<br />
An dieser<br />
Stelle ein<br />
riesengroßes<br />
Dankeschön an<br />
die Pflegeeltern!<br />
Wer<br />
schon einmal<br />
einen Welpen<br />
aufgezogen<br />
hat, weiß, was<br />
Familie Zolp<br />
geleistet hat -<br />
Azubi Johannes mit Hugo<br />
am 20.1.<strong>2009</strong><br />
und das auch noch gleich mal drei!<br />
Die drei Kleinen waren sogar schon im<br />
Fernsehen zu sehen. Der Bayerische Rundfunk<br />
hat am 7. Februar <strong>2009</strong> in der Sendung „Zeit<br />
für Tiere“ einen Beitrag über sie ausgestrahlt.<br />
Nach zwei Wochen hatten die Kleinen<br />
bereits einiges an Gewicht zugelegt, und sie<br />
haben auch bereits Namen bekommen: Sie<br />
heißen Lina, Anton und Hugo. Die Kleinen<br />
wogen nun zwischen 600 und 700 Gramm, und<br />
die kleine Lina hat als erste die Augen geöffnet<br />
und endlich „das Licht der Welt erblickt“.<br />
Die beiden Jungs sollten bald folgen.<br />
Mitte Februar hatten sie ihr Gewicht noch<br />
einmal verdoppelt, sie lagen jetzt bei 1.500<br />
Gramm. Alle drei hatten die Äuglein geöffnet<br />
und entwickelten sich prächtig.<br />
Anton, Hugo und Lina am 22.03.<strong>2009</strong><br />
In der ganzen Zeit gingen im <strong>Tierheim</strong> Anfragen<br />
ein, wann die Hunde denn vermittelt<br />
werden können. Wir erklärten, dass wie keine<br />
Vormerkungen annehmen und dass wir auch<br />
keine Warteliste für die Welpen führen.<br />
Anfang April <strong>2009</strong> konnten alle drei Welpen<br />
in ihr sorgfältig ausgesuchtes, liebevolles<br />
neues Zuhause ziehen.<br />
Die Pflegeeltern hatten jedoch kaum Zeit<br />
zum Verschnaufen. Kaum hatten die drei<br />
Racker das Haus verlassen, stand schon der<br />
nächste Welpe vor der Tür: Emma. Sie war<br />
angeblich in einem Karton aufgefunden<br />
worden ...<br />
Emma am 12.04.<strong>2009</strong>
Graupapagei Coco zieht nach Niedersachsen<br />
Gesucht und gefunden!<br />
Für unsere Graupapageiendame Sissi brach<br />
eine Welt zusammen, als vorletztes Jahr<br />
im Juni ihr Partner von uns ging. Sissi war<br />
nicht dabei, als er starb, und es dauerte eine<br />
ganze Weile, bis sie verstanden hatte, dass<br />
Schuschu nicht wieder kommt.<br />
Sissi ist eine Handaufzucht, sehr mit mir<br />
verbunden, und kam deshalb eine ganze Weile<br />
ohne gefiederten Freund aus. Aber irgendwann<br />
fehlte doch die „Vogelkomponente“ in<br />
ihrem Leben. Sie veränderte sich in ihrem<br />
Wesen, und letztendlich fing sie an, sich die<br />
Federn zu rupfen.<br />
Mein Mann und ich wollten keinen weiteren<br />
Papagei mehr haben, schon gar keinen jungen<br />
Vogel. Außerdem wollten wir das Züchten von<br />
Tieren, die eigentlich nicht hier her gehören,<br />
nicht unterstützen. Aber was blieb uns übrig?<br />
Lange hörte ich mich um - Sissi war 24 Jahre<br />
alt, also sollte ihr neuer Freund ungefähr im<br />
gleichen Alter sein.<br />
Dann hörte ich, dass im <strong>Feucht</strong>er <strong>Tierheim</strong><br />
ein Graupapageienhahn sitzt. Coco hieß der<br />
Bursche und war 28 Jahre alt. Also rief ich<br />
von Braunschweig aus im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> an<br />
und „bewarb“ mich für Coco. Nachdem mich<br />
Frau Klement ausführlich interviewt hatte,<br />
kam ich in die engere Auswahl. Da Coco noch<br />
der Chip und die dazu gehörigen Papiere fehlten,<br />
mussten wir uns noch etwas gedulden,<br />
bis wir den Vogel abholen konnten.<br />
Endlich, Mitte April, war es dann soweit.<br />
Der Transportkäfig war schon lange startklar.<br />
Also ab nach <strong>Feucht</strong>. Als wir im <strong>Tierheim</strong><br />
ankamen, erwarteten uns „lange Gesichter“.<br />
Oh weh, alle dort hingen schon sehr an dem<br />
Vogel. Ich hatte ein total schlechtes Gewissen,<br />
Coco mitzunehmen, aber dieser arme<br />
Kerl hatte wohl 28 Jahre seines Lebens im<br />
Käfig verbracht. Im <strong>Tierheim</strong> war ja auch<br />
keine Möglichkeit für einen eigenen Raum,<br />
Partner war auch keiner da, also konnte<br />
sich Coco, zumindest was Bewegungsfreiheit<br />
und „Freundin“ betrifft, doch eigentlich nur<br />
verbessern. Coco hatte durch die Käfighaltung<br />
gelernt, Geräusche zu imitieren und Wörter<br />
bzw. Stimmen nachzuahmen. Deshalb hatten<br />
wir anfangs eine gewisse „<strong>Tierheim</strong>geräuschkulisse“<br />
bei uns zu Hause.<br />
Nun hieß es, den Vogel von der Käfigvoliere<br />
in den Transportkäfig zu bugsieren. Da<br />
Graupapageien bekanntlich sehr sensibel<br />
sind, waren wir alle sehr angespannt, aber<br />
es klappte hervorragend. Nun ging es auf die<br />
Autobahn nach Braunschweig. Ich glaube, es<br />
flossen beim Personal ein paar Tränen, und<br />
der Abschiedsschmerz war groß. Coco hatte<br />
vielen von ihnen gute Laune bereitet und sie<br />
zum Lachen gebracht. Für den Papagei war<br />
die Zeit im <strong>Tierheim</strong> bestimmt ein lustiger<br />
und unterhaltsamer Erholungsurlaub, nachdem<br />
er zuvor bei einer alten Dame gewohnt<br />
hatte und in einem völlig desolaten Zustand<br />
ins <strong>Tierheim</strong> gekommen war.<br />
Die Fahrt nach Braunschweig verlief super<br />
gut. Coco hat prima „mitgemacht“. Er saß<br />
auf seiner Stange und gab, von gelegentlichen<br />
fragenden „Huu?“s abgesehen, Ruhe. Mein<br />
Mann und ich waren sehr erleichtert, dass<br />
alles so gut über die Bühne ging.<br />
Zu Hause angekommen – draußen war es<br />
schon dunkel, und auch bei Sissi im Zimmer<br />
(mit Glastür) ging bald das Licht aus - stellten<br />
wir Coco mit Futter versorgt auf einen<br />
Rolltisch vor Sissis Glastür. Er kam schnell<br />
zur Ruhe und nagte an seiner Knabberstange.<br />
Coco sah sehr zufrieden aus und überhaupt<br />
nicht gestresst. Zu Sissi schaute er ab und<br />
zu hin. Wir ließen ihn in Ruhe und machten<br />
irgendwann das Licht aus. Wir konnten gar<br />
nicht glauben, dass alles so glatt gelaufen<br />
war.<br />
Der nächste Tag. Wir hatten uns vorgenommen,<br />
Coco zunächst nicht direkt mit Sissi<br />
zusammen zu setzen. Aber beide gaben keine<br />
Ruhe, also riskierte ich es und setzte Sissi vor<br />
seinen Käfig. Irgendwann kam Coco dann langsam<br />
heraus. Da Sissi ja fliegen kann, konnte<br />
sie entkommen, falls er grob werden sollte.<br />
Er hingegen musste sich erst wieder ans Fliegen<br />
gewöhnen, somit konnte ich es riskieren.<br />
Meine Angst war aber unbegründet. Es klappte.<br />
Beide beäugten sich und kletterten dann<br />
in den Ästen herum – phantastisch!<br />
Coco war drollig, er saugte alle Eindrücke<br />
auf wie ein Schwamm, musste alles anschauen,<br />
hochheben, benagen (auch z.B. den<br />
Filterschlauch der „Papageienbadewanne“-<br />
die Folge: 40 Liter Wasser im Keller) usw.<br />
Seine Neugier war grenzenlos. Das Fliegen<br />
– es dauerte eine ganze Weile, bis er sich<br />
traute, aber er versuchte es. Er sah, wie Sissi<br />
flog, also probierte er es auch. Es gab etliche<br />
Bruchlandungen, aber wie sollte er es sonst<br />
wieder lernen. Inzwischen ist er so gut, dass<br />
er vom Boden aus in einem engen Bogen auf<br />
einen Papageienbaum fliegen kann - super!<br />
Wir haben unsere Papageienräume im<br />
Untergeschoss. Coco erkundete die ganzen<br />
Räumlichkeiten. Dabei lief er der Katze unter<br />
die Treppe hinterher, spazierte unter, hinter<br />
und auf Möbel, Kratzbäume usw. - einfach<br />
alles wurde erkundet und begutachtet.<br />
Die beiden Vögel vertrugen sich gut – wenn<br />
sie allein waren. Kaum tauchte ich auf, gab es<br />
Zoff. Irgendwie musste ich dieses Problem lösen,<br />
was sich als sehr anstrengend und schwer<br />
durchzuhalten erwies: Da beide Vögel sehr<br />
an Menschen gewöhnt waren, gelang es ihnen<br />
nicht immer, sich zueinander „vogelgerecht“<br />
zu benehmen, zumal sich Sissi mit mir im<br />
Rücken sehr stark fühlte. Nach Rücksprache<br />
mit Bekannten, die sich mit solchen Verhal-<br />
tensstörungen bei Tieren auskennen, zog ich<br />
mich von „meiner Sissi“ stark zurück, d.h.<br />
sie durfte nicht mehr auf meiner Schulter<br />
sitzen, ich kraulte ihr nicht mehr den Kopf<br />
- überhaupt musste ich den ganzen Umgang<br />
mit beiden sehr einschränken. Furchtbar!<br />
Aber es half. Die beiden kamen immer besser<br />
miteinander klar.<br />
Inzwischen war es Mitte August. Coco hatte<br />
sich wunderbar eingelebt, nur in die große<br />
Außenvoliere wollte er nicht. Der Himmel<br />
war wohl zu weit oben, und vielleicht hatte<br />
er Angst, dass er ihm auf den Kopf fiel?<br />
Irgendwann hat er aber gemerkt, dass nichts<br />
passiert. Seitdem klettert er gerne raus und<br />
auch gerne wieder rein. Auch lässt er sich<br />
problemlos auf einem kleinen Käfig sitzend<br />
transportieren. Letztens war Coco draußen,<br />
keine Katze und kein Mensch in Sicht. Durchs<br />
offene Fenster hörte ich „HAALLO! HAAAAL-<br />
LO! HALLO!“ – ich habe ihm mit „hallo!“<br />
geantwortet. Toll!<br />
Langsam habe ich mich dann wieder etwas<br />
mehr mit den beiden beschäftigt, beiden<br />
den Kopf gekrault usw. Bei Coco muss man<br />
etwas aufpassen, er packt gerne mal mit dem<br />
Schnabel zu. Nachdem er jeden von unserer<br />
Familie schon einmal kräftig in die Finger<br />
gebissen hat, sind wir vorsichtiger geworden.<br />
Irgendwann Anfang September lag dann ein<br />
Ei auf den nackten Fliesen. Sissi saß darauf,<br />
und Coco – ja, Coco - wurde zum ernst zu<br />
nehmenden Papageienhahn. Es war unglaublich,<br />
wie sich dieser Pausenclown verwandelt<br />
hatte. Keiner durfte ins Papageienzimmer, er<br />
verjagte alles und jeden, auch mich. Immerhin<br />
konnte ich die beiden beobachten, und es<br />
war zu schön, wenn er sie fütterte und beide<br />
das Ei begutachteten (später kamen dann<br />
noch zwei weitere dazu). Coco durfte auch<br />
mal Probe sitzen.<br />
Irgendwie konnte ich Coco auf den kleinen<br />
Transportkäfig lotsen und ihn außer Reichweite<br />
bringen, der Raum musste ja gereinigt<br />
werden. Dank meiner zahmen Sissi konnte ich<br />
die Eier auch gleich unfruchtbar machen.<br />
Sissi saß ziemlich lange auf ihren Eiern.<br />
Inzwischen ist auch das vorbei, und alles geht<br />
wieder seinen Gang. Wir denken, dass es eine<br />
gute Sache war, dass Coco zu uns gekommen<br />
ist. Wir hoffen sehr, dass es noch viele Jahre<br />
so bleibt!<br />
Karin und Coco<br />
Seite 5
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Ein kleiner Wirbelwind hat sein Glück gefunden<br />
Trolli liebt Ballspiele und Quietschis<br />
Liebes <strong>Tierheim</strong>-<strong>Feucht</strong>-Team,<br />
Trolli ist nun bereits seit gut fünf<br />
Wochen bei uns. Das nehmen wir zum<br />
Anlass, Euch zu berichten, wie es eurem<br />
ehemaligen Schützling geht.<br />
In der ersten Nacht hat uns Trolli gut<br />
auf Trab gehalten. Glücklicherweise verlief<br />
die nächste Nacht aber ruhig. In den<br />
ersten Tagen war er etwas ängstlich und<br />
wollte gar nicht in den Garten hinaus.<br />
Auch die Gassigehrunden fielen recht<br />
kurz aus, da er immer sehr schnell ins<br />
Haus zurück wollte. Mittlerweile hat sich<br />
Trolli und sein Freund Rocky<br />
das aber gelegt, und er genießt es, Gassi<br />
zu gehen und gekrault zu werden.<br />
Die meisten Hunde aus der Umgebung<br />
kennt er inzwischen, und es gab bislang<br />
keine Probleme. Er versteht sich mit<br />
Seite 6<br />
allen! Pinscher Rocky, der im Januar aus<br />
Köln zu Besuch war, hat er auch auf Anhieb<br />
gemocht. Lediglich Katzen gehören<br />
scheinbar nicht zu seinen Freunden.<br />
Nachdem es geschneit hat, wäre er am<br />
Liebsten den ganzen Tag lang draußen,<br />
um sich im Schnee zu wälzen. Beim Gassigehen<br />
hat schon so mancher Passant<br />
belustigt geschaut, wenn sich Trolli den<br />
Weg entlang wälzt und „schuppert“.<br />
Trollis große Leidenschaft sind Bälle<br />
jeglicher Art, von denen er bereits sechs<br />
Stück innerhalb kürzester Zeit in kleinste<br />
Bestandteile zerlegt hat. Die drei Bälle<br />
(Vollgummibälle – wir haben dazugelernt!),<br />
die er jetzt noch hat, konnte er<br />
trotz intensivster Versuche nicht kaputt<br />
kriegen. Beim Spielen lässt er den Ball<br />
nicht aus den Augen und bringt ihn blitzschnell<br />
zum erneuten Werfen zurück.<br />
Das Taschengeld für die Tiere gespendet<br />
Besuch von der Klasse 5c aus <strong>Feucht</strong><br />
Am 30. Januar besuchte die Klasse 5c<br />
der Hauptschule <strong>Feucht</strong> das <strong>Tierheim</strong>.<br />
Frau Medritzky führte die Kinder<br />
und ihre Lehrerin Frau Rubach herum,<br />
zeigte und erklärte ihnen alles. Bereits<br />
bei der Begrüßung hatten die Schüler<br />
ganz viele Fragen. Sie wollten z. B.<br />
wissen, was das <strong>Tierheim</strong> ein Hund oder<br />
eine Katze pro Tag kostet oder wieviel<br />
Zeit sich ein Tierpfleger mit jedem Tier<br />
beschäftigen kann. Sie wollten aber auch<br />
wissen, woher das Geld kommt, welches<br />
das <strong>Tierheim</strong> für die Tiere aufwendet.<br />
Als erstes ging es ins Kleintierhaus.<br />
Viele der Kinder haben selbst Tiere<br />
zuhause und waren erstaunt, wieviele<br />
Kaninchen und Meerschweinchen im<br />
<strong>Tierheim</strong> wohnen. Die Kleintiere waren<br />
sofort Stoff für angeregte Diskussionen.<br />
Dann war der Besuch im Hundehaus<br />
dran. Auch dort hatten die Schüler<br />
zahlreiche Fragen. Was ist das für eine<br />
Hunderasse? Wie alt sind die Hunde? Was<br />
bekommen die Hunde zu fressen? Solche<br />
und ähnliche Dinge wollten die Kinder<br />
Trolli hat jede Menge Spaß im Schnee<br />
wissen, und alle Fragen wurden zufriedenstellend<br />
beantwortet.<br />
Die <strong>Tierheim</strong>-Führung ging im Katzenhaus<br />
weiter. Auch hier kamen wieder<br />
viele Fragen auf: Ob es sich um Katzenfamilien<br />
handelt, wie lange die Tiere im<br />
<strong>Tierheim</strong> sind und was man macht, wenn<br />
die Tiere krank werden.<br />
Am Schluss des Besuchs haben die<br />
Schüler dem <strong>Tierheim</strong> eine Spende übergeben.<br />
Sie hatten in der<br />
Klasse gesammelt und<br />
zu ihrem Besuch insgesamt<br />
50 Euro von ihrem<br />
Taschengeld für die Tiere<br />
des <strong>Tierheim</strong>s mitgebracht.<br />
Das Geld haben<br />
sie in ein Sparschwein<br />
gesteckt und Frau Medritzky<br />
übergeben.<br />
Vielen Dank, wir<br />
haben uns darüber sehr<br />
gefreut!<br />
Im Gegenzug wurden<br />
<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong>en und<br />
Einmal hat er sich eine Orange geschnappt<br />
(Hauptsache rund!), die aus<br />
einer Einkaufstüte gerollt war, und hat<br />
damit gespielt. Er hat nur ab und zu<br />
etwas komisch geschaut und sich das<br />
Schnäuzchen geleckt, wenn er seine<br />
Zähne etwas zu tief in die Orange reingebohrt<br />
hatte.<br />
Nach dem Gesichtsausdruck zu schließen, gefallen<br />
Trolli seine „Snow-Boots“ nicht so gut<br />
Neben Bällen liebt er auch Quietschis,<br />
die ihn total verrückt machen, so dass<br />
die Überlebenschancen des Quietschis<br />
schnell gegen Null gehen.<br />
Wir wünschen Euch weiterhin viel Spaß<br />
und Erfolg bei eurer Arbeit für die <strong>Tierheim</strong>-<strong>Feucht</strong>-Schützlinge!<br />
Trolli und seine Familie<br />
-kalender an die Schüler verteilt.<br />
Bei den Schülern hat der Rundgang<br />
durchs <strong>Tierheim</strong> einen bleibenden Eindruck<br />
hinterlassen. Auf dem Nachhauseweg<br />
wurde eifrig weiterdiskutiert. Bestimmt<br />
haben die Kinder an diesem Tag<br />
das eine oder andere gelernt, was auch<br />
ihren Tieren zuhause zugutekommt.<br />
Unsere Kinder von heute sind die Tierschützer<br />
der Zukunft!<br />
Frau Medritzky nimmt die Spende der Klasse 5c entgegen
Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
für das Kalenderjahr 2008<br />
am Mittwoch, den 15. Juli <strong>2009</strong>, 19.00 Uhr<br />
in der Reichswaldhalle <strong>Feucht</strong>, großer Saal<br />
Brauhausgasse 13<br />
90537 <strong>Feucht</strong><br />
- nur für Mitglieder des <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V. -<br />
Tagesordnung<br />
1. Begrüßung und Verlesen des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung<br />
2. Rechenschaftsbericht des Vorstands für die Zeit vom 1.1.2008 bis 31.12.2008<br />
2.1. Bericht des 1. Vorsitzenden<br />
2.2. Bericht der Schatzmeisterin<br />
2.3. Bericht der <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />
3. Bericht der Rechnungsprüfer für das Kalenderjahr 2008<br />
4. Aussprache über die Tagesordnungspunkte 2 und 3<br />
5. Entlastung des Vorstands für das Kalenderjahr 2008<br />
6. Bericht der Kontrolldienstleitung<br />
7. Bericht der Jugendleitung<br />
8. Bericht des Datenschutzbeauftragten<br />
9. Anträge<br />
10. Neuwahl des Vorstands<br />
10.1. Einberufung eines Wahlausschusses<br />
10.2. Neuwahl des oder der 1. Vorsitzenden<br />
10.3. Neuwahl des oder der 2. Vorsitzenden<br />
10.4. Neuwahl des Schatzmeisters oder der Schatzmeisterin<br />
10.5. Neuwahl des <strong>Tierheim</strong>leiters oder der <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />
10.6. Neuwahl des stv. <strong>Tierheim</strong>leiters oder der stv. <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />
10.7. Neuwahl des Vorstandsmitglieds für Hunde<br />
10.8. Neuwahl des Vorstandsmitglieds für Katzen<br />
10.9. Neuwahl des Vorstandsmitglieds für Kleintiere<br />
10.10. Neuwahl des Vorstandsmitglieds für Notdienstleitung<br />
und Tierschutzinspektion<br />
11. Schlusswort<br />
Wir hoffen auf eine zahlreiche Beteiligung unserer Mitglieder bei dieser<br />
Versammlung. Bitte bringen Sie ihren Mitgliedsausweis mit. Sie<br />
werden dann im Eingangsbereich in die Anwesenheitsliste eingetragen<br />
und erhalten eine Abstimmungskarte, falls Sie stimmberechtigtes<br />
Mitglied sind. Ohne Abstimmungskarte ist eine Teilnahme an<br />
Abstimmungen nicht möglich. In dieser Mitgliederversammlung<br />
stimmberechtigt sind gemäß § 12 der Satzung Mitglieder, die dem<br />
Verein seit mindestens sechs Monaten angehören, deren Aufnahme also<br />
vor dem 15. Januar <strong>2009</strong> erfolgte.<br />
Gemäß § 8 Nr. 6 der Satzung müssen Anträge zur Tagesordnung<br />
spätestens zwei Wochen vor der Mitgliederversammlung in der<br />
Geschäftsstelle des Vereins eingegangen sein.<br />
Mit freundlichen Grüßen,<br />
gez. Herbert Sauerer, 1. Vorsitzender<br />
gez. Claudia Schuster, Schatzmeisterin<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Antrag:<br />
Die Schatzmeisterin stellt den Antrag auf<br />
Satzungsänderung auf Grund der Einführung<br />
der neuen Ehrenamtspauschale nach § 3 Nr. 26a<br />
EStG. Unser Steuerberater wird den Sachverhalt<br />
in der Mitgliederversammlung erläutern.<br />
Bisherige Formulierung in der Satzung:<br />
§ 11 Aufgaben des Vorstandes<br />
1. Die Tätigkeit des Gesamtvorstandes ist<br />
ehrenamtlich.<br />
Formulierungsvorschlag für die neue Satzung:<br />
§ 11 Aufgaben des Vorstandes<br />
1. Die Tätigkeit des Vorstandes ist grundsätzlich<br />
ehrenamtlich. Es kann ein pauschaler,<br />
angemessener Aufwandsersatz von bis zu<br />
500 Euro im Jahr für Vorstandstätigkeiten<br />
und sonstige vom Verein beauftragte<br />
Tätigkeiten im steuerbegünstigten Bereich<br />
gezahlt werden.<br />
2. (Weiter wie in der alten Satzung)<br />
Seite 7<br />
Hintergrundfoto: © uwest / PIXELIO
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Jessy war kahl geschoren, blind und taub<br />
Es war Liebe auf den ersten Blick<br />
Hallo liebes <strong>Tierheim</strong> Team!<br />
Zuerst möchte ich mich bedanken,<br />
dass Sie mir Jessy anvertraut haben.<br />
Vollkommen verfilzt, verdreckt und verwahrlost<br />
kam Jessy ins <strong>Tierheim</strong>. Sie musste komplett<br />
geschoren werden.<br />
Nun ganz kurz berichtet:<br />
Es war Liebe auf den ersten Blick!<br />
Mein Mann war am Donnerstag Abend<br />
in <strong>Feucht</strong>, er hatte dort etwas zu erledigen.<br />
Er schaute dann ins <strong>Tierheim</strong> und<br />
wollte sich nach Geflügel (Laufenten)<br />
erkundigen, nachdem irgendwelche Kriminelle<br />
am 1. Oktober in unseren Garten<br />
eingebrochen waren und meine drei<br />
Enten und neun Küken abgeschlachtet<br />
hatten. Ich habe das nur schwer verkraftet.<br />
Im Büro vom <strong>Tierheim</strong> angekommen<br />
entdeckte er Jessy unterm Schreibtisch,<br />
kahl geschoren, blind und taub. Er fragte<br />
weiter nach, was denn mit Jessy ist und<br />
war. Schnell war der Grund (Laufenten)<br />
vergessen, weswegen er eigentlich ins<br />
<strong>Tierheim</strong> gegangen war.<br />
Er kam dann heim und erzählte mir,<br />
dass er im <strong>Tierheim</strong> war und ein kleines<br />
Sorgenkind entdeckt hat. Ich solle sie<br />
mir mal anschauen.<br />
Am Samstag war es dann so weit, wir<br />
warteten vor dem Büro. Ich hatte Jessy<br />
schon durch die Glasscheibe gesehen<br />
und sofort in mein Herz geschlossen. Ich<br />
hätte nie gedacht, dass ich noch einmal<br />
den Mut und die Liebe aufbringen würde,<br />
einen Hund zu betreuen.<br />
Ich hatte vor zehn Jahren einen<br />
Rauhaardackel, der ab seinem zweiten<br />
Lebensjahr gelähmt war (durch einen<br />
Tritt einer Spaziergängerin!). Mit viel<br />
Fürsorge, Liebe und Training (Schwimm-<br />
Seite 8<br />
training) wurde sie dann doch ein<br />
richtig fröhlicher Wirbelwind. Sie wurde<br />
allerdings behandelt wie ein rohes Ei! Sie<br />
mußte dann mit zehn Jahren eingeschläfert<br />
werden, und für mich brach eine<br />
Welt zusammen. Ich hätte nicht gedacht,<br />
dass ich noch einmal einen Hund<br />
aufnehmen könnte.<br />
Jessy war keine 24 Stunden bei uns,<br />
und alle hatten schon ihr Herz an sie<br />
verloren. Sie gibt uns so viel an Kraft<br />
und Mut, und dann sorgt man gern für<br />
so eine kleine Maus. Jessy hat bestimmt<br />
viel mitgemacht, und jetzt soll ihr<br />
letzter Lebensabschnitt so schön wie<br />
möglich werden.<br />
Jetzt ist sie eine knappe Woche bei<br />
uns, und alles hat sich eingespielt, als<br />
wäre sie schon immer bei uns gewesen.<br />
Hallo liebes <strong>Tierheim</strong>-Team!<br />
Ich wollte mich mal kurz<br />
melden - mir geht es wirklich<br />
gut, und mein Frauchen liest mir<br />
jeden Wunsch von den (blinden)<br />
Augen ab. Das Fressen schmeckt,<br />
und ich habe schon etwas zugenommen.<br />
Die Verdauung funktioniert<br />
einwandfrei. Mein Fell ist<br />
schon ganz schön gewachsen! Ich<br />
schlafe viel, und mein Frauchen<br />
nimmt mich oft in den Schrebergarten<br />
mit, wo ich mir dann ein<br />
schattiges Plätzchen suche und in<br />
Ruhe schnarchen kann, während<br />
sie ihre Gartenarbeit macht.<br />
Liebe Grüße und<br />
weiterhin viel Erfolg<br />
bei der Arbeit im<br />
<strong>Tierheim</strong>!<br />
Jessy und<br />
die Piechullas<br />
(Danke!!! für diesen<br />
kleinen Sonnenschein.<br />
Sie hat sehr<br />
viel Freude in unser<br />
Leben gebracht!)<br />
Ich hoffe, dass wir noch eine lange Zeit<br />
zusammen verbringen können. Wir freuen<br />
uns schon auf den Sommer und die<br />
Sonne, wenn wir unsere alten Knochen<br />
ausruhen werden.<br />
Jetzt grüßen wir noch das Team und<br />
hoffen, dass Sie noch viele „Sorgenkinder“<br />
gut vermitteln können!<br />
Familie Piechulla<br />
Am 21. April <strong>2009</strong> hat Jessy selbst geschrieben<br />
Anzeige
Eine großzügige Geste<br />
Spendenübergabe der GfK<br />
Bei der Nürnberger GfK, einem der<br />
weltweit führenden Marktforschungsunternehmen<br />
mit über 10.000 Mitarbeitern,<br />
ist es Tradition, zur Weihnachtszeit<br />
für wohltätige Zwecke zu spenden.<br />
v.l.n.r: Christian Weller von Ahlefeld (Personal- und<br />
Finanzvorstand der GfK SE), Regina Paul (Tierpflegerin<br />
im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>), Herbert Sauerer (1. Vor-<br />
sitzender des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong>) und vorne Jilly (ehemalige<br />
Leithündin in einem Schlittenhunde-Rudel)<br />
Die Kinder aus dem Kinder- und Jugendheim<br />
Reutersbrunnerstraße malen<br />
jedes Jahr viele bunte Bilder zu einem<br />
bestimmten weihnachtlichen Thema.<br />
Dieses Jahr waren es Bilder von bunten<br />
Zwetschgenmännla. Die Bilder der Kinder<br />
werden auf Weihnachtskarten, Lebkuchendosen<br />
und Tassen gedruckt und<br />
durch die GfK und ihre Tochterfirmen auf<br />
der ganzen Welt für deren Kunden und<br />
Geschäftspartner gekauft. Der Erlös aus<br />
dem Verkauf dieser Weihnachtsartikel<br />
geht an karitative Organisationen.<br />
Im Jahr 2008 wurden insgesamt Spendenschecks<br />
in<br />
Höhe von 34.000<br />
Euro überreicht.<br />
Die Spenden<br />
gingen an das<br />
Kinder- und<br />
Jugendheim<br />
Reutersbrunnenstraße,<br />
den<br />
Straßenkreuzer<br />
e.V., ein Sozialprojekt<br />
für arme<br />
und obdachlose<br />
Menschen, und<br />
an das <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong>. Das<br />
<strong>Tierheim</strong> erhielt<br />
6.000 Euro.<br />
Die Scheckübergabe<br />
fand<br />
kurz vor Weihnachten<br />
im Kinderheim<br />
statt.<br />
Eine Schülerzeitung über Hunde<br />
Wichernhaus spendet für Tiere<br />
ben, Fotos gemacht und Bilder gemalt.<br />
Man merkt der Zeitung an, dass den<br />
Jugendlichen viel an Hunden liegt, und<br />
dass Ihnen die Erstellung der Zeitung viel<br />
Spaß gemacht hat. Eine wirklich tolle<br />
Aktion!<br />
Die Artikel in der „Hundezeitung“ sind<br />
so vielfältig wie das Leben der Hunde in<br />
unserer Gesellschaft. Es geht um Rettungshunde,<br />
Polizeihunde, Hütehunde,<br />
Blindenhunde, <strong>Tierheim</strong>-Hunde und<br />
B ewohner des Wichernhauses, einer<br />
Einrichtung für die Unterstützung<br />
junger Menschen mit körperlicher Be-<br />
hinderung, haben unser <strong>Tierheim</strong> am<br />
11. Dezember 2008 besucht.<br />
Die Jugendlichen haben eine „Hundezeitung“<br />
gemacht, in der sie ausführlich<br />
über Hunde berichten. Sie haben sich<br />
eine ganze Woche lang mit dem Thema<br />
Hunde beschäftigt und die Ergebnisse in<br />
Form der Hundezeitung zusammengefasst.<br />
Dazu haben sie Artikel geschrie-<br />
vieles mehr. Den Beitrag über die <strong>Tierheim</strong>-Hunde<br />
hatten die Schüler vorab im<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> recherchiert. Es werden<br />
aber auch verschiedene Hunderassen in<br />
Text und Bild vorgestellt. Darüber hinaus<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Bei der Scheckübergabe hat uns Jilly, die<br />
ehemalige Leithündin eines Schlittenhunde-Rudels,<br />
begleitet. Sie blieb in all<br />
dem Trubel völlig ruhig und wurde von<br />
den Kindern des Kinderheims sofort ins<br />
Herz geschlossen.<br />
Wir haben uns über die Spende sehr<br />
gefreut und bedanken uns im Namen<br />
unserer Schützlinge ganz herzlich bei der<br />
GfK SE, insbesondere bei Herrn Weller<br />
von Ahlefeld und Frau Affeldt, die sich<br />
auch dieses Jahr wieder dafür eingesetzt<br />
haben, dass das <strong>Tierheim</strong> mit einer<br />
Spende bedacht wird.<br />
gibt es sogar Hunderätsel und Hundewitze<br />
in der Zeitung.<br />
Die Jugendlichen haben außerdem<br />
Geld gesammelt und eine Spende an das<br />
<strong>Tierheim</strong> übergeben. Wir bedanken uns<br />
ganz herzlich dafür!<br />
Seite 9
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Die Katze aus dem Lüftungsschacht<br />
Kaspar Hauser auf leisen Pfoten<br />
Am Donnerstag, den 18. Februar <strong>2009</strong>,<br />
haben wir eine Langhaarkatze im<br />
<strong>Tierheim</strong> aufgenommen, die eine abenteuerliche<br />
Geschichte erlebt hat und ein<br />
wenig an Kaspar Hauser erinnert, der im<br />
Mai 1828 auf dem Nürnberger Hauptmarkt<br />
aufgetaucht ist.<br />
Der Ort des Geschehens unserer<br />
Geschichte ist nicht der Nürnberger<br />
Hauptmarkt, sondern das Gelände einer<br />
Druckerei in Fürth. Im Januar 2008 wird<br />
im Außenbereich dieser Druckerei eine<br />
Katze gesichtet. Die Katze wird zum<br />
ständigen Mitbewohner. Im Sommer dann<br />
fällt den Mitarbeitern auf, dass die Katze<br />
in keinem guten Zustand zu sein scheint<br />
- ihr war fast das ganze Fell ausgefallen.<br />
Seite 10<br />
Daraufhin verschwindet die Katze und<br />
wird längere Zeit nicht mehr gesehen.<br />
Die Mitarbeiter machen sich Sorgen,<br />
was mit „ihrer“ Katze wohl passiert sein<br />
mag.<br />
Eines Tages taucht sie plötzlich wieder<br />
auf, und alle freuen sich, dass „Kaspar<br />
Hauser“, wie seine Fans den vermeintlichen<br />
Kater mittlerweile nennen,<br />
wieder da ist. Mit Erleichterung stellen<br />
die Druckerei-Mitarbeiter fest, dass die<br />
Katze wieder ein schönes, dichtes Fell<br />
bekommen hat.<br />
Die Katze lässt sich in einem Lüftungsschacht<br />
der Druckerei häuslich nieder<br />
und wird dort von den Mitarbeitern<br />
der Druckerei, die ihren Kaspar Hauser<br />
schon richtig ins Herz geschlossen haben,<br />
liebevoll versorgt. Sie hat dort ein<br />
Katzenklo, einen Schlafplatz und eigene<br />
Futter- und Wassernäpfe. Die Betriebsleitung<br />
hat keine Einwände.<br />
Die Tierfreunde wenden sich an einen<br />
Tierarzt vor Ort, der die Katze untersucht.<br />
Sie ist zwar verfilzt, was bei einer<br />
Langhaar-Katze in dieser Situation nichts<br />
ungewöhnliches ist, aber ansonsten ist<br />
sie völlig gesund.<br />
Man beschließt, dass die Katze ein<br />
„richtiges“ Zuhause bekommen soll. Von<br />
den Betriebsangehörigen kann sie leider<br />
keiner übernehmen. Deshalb verspricht<br />
der Tierarzt, bei der Vermittlung „aus<br />
dem Schacht heraus“ mit Aushängen zu<br />
helfen. Doch dieser Versuch ist nicht von<br />
Erfolg gekrönt. Schließlich wenden sie<br />
sich per E-Mail an das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>,<br />
wo die Katze aufgenommen wird.<br />
Im <strong>Tierheim</strong> wurde Kaspar Hauser<br />
gleich umgetauft. Der Name „Kaspar<br />
Hauser“ ist doch etwas unhandlich, und<br />
außerdem war mittlerweile klar, dass die<br />
Katze ein Mädchen ist! So bekam sie den<br />
wunderschönen Namen Tosca.<br />
Bereits im März <strong>2009</strong> konnte Tosca zu<br />
einer lieben Familie ziehen, wo sie sich<br />
wohlfühlt und ihr Leben genießt. Ohne<br />
die Aufmerksamkeit und Tierliebe der<br />
Druckereimitarbeiter wäre dieses Happy<br />
End nicht möglich gewesen.<br />
Wir sagen im Namen von Tosca und<br />
vielen anderen Tieren in ähnlichen Situa-<br />
So beginnt der Tag mit einer guten Tat an der frischen Luft!<br />
Gassigeher gesucht - besonders am Vormittag<br />
Unsere <strong>Tierheim</strong>-Hunde sollen jeden<br />
Tag zweimal einen Spaziergang<br />
machen, einmal morgens und einmal am<br />
Nachmittag. Gassigehen ist für einen<br />
Hund nicht nur „Freizeitbeschäftigung“<br />
oder körperlich-sportliche Betätigung,<br />
sondern vor allem auch willkommene<br />
Abwechslung im doch recht eintönigen<br />
<strong>Tierheim</strong>-Alltag.<br />
Von den 24 Stunden eines Tages ist ein<br />
<strong>Tierheim</strong>-Hund geschätzte 22 Stunden in<br />
seinem Zimmer. Zweimal am Tag gibt es<br />
Futter und die meiste Zeit wird geschlafen<br />
und gewartet.<br />
Deshalb sind die Gassi-Runden so<br />
aufregend und wichtig. Mit der feinen<br />
Nase wird alles erkundet: Welcher Hund<br />
ist schon hier durchgekommen, ist die<br />
Hündin ein paar Zimmer weiter vielleicht<br />
läufig? Ist da ein Feldhase vorbeigehoppelt<br />
oder hat hier eine Waldmaus<br />
ihren Bau? Solche Fragen mit der Nase<br />
zu klären, ist für unsere <strong>Tierheim</strong>-Hunde<br />
spannend und wichtig zugleich.<br />
Damit alle Hunde zu ihrem Spaziergang<br />
kommen und keiner im <strong>Tierheim</strong><br />
sitzen bleiben muss, suchen wir ständig<br />
Gassigeher. Besonders während der Woche<br />
und speziell am Vormittag von 8.00<br />
bis 11.30 Uhr herrscht oft ein Mangel<br />
an Tierfreunden, die mit den Hunden<br />
ihre Runden drehen. Kommen Sie doch<br />
einfach vorbei und führen Sie den einen<br />
oder anderen Hund aus. Sie werden sehen,<br />
es macht Spaß, ist gesund, und Sie<br />
helfen damit den Tieren!
„Unsere Chinchillas sind eine wahre Bereicherung für uns!“<br />
Maximilian und seine pelzigen Freunde<br />
Seit dem 23. Dezember 2008 haben wir<br />
vier neue Mitbewohner: Vier Chinchillas<br />
aus dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>. Unsere<br />
Chinchillas sind eine wahre Bereicherung<br />
für uns!<br />
Unser Sohn Maximilian hegt und pflegt<br />
seine Chinis sehr liebevoll, und das danken<br />
sie ihm mit ihrer Zuneigung.<br />
Beim Freigang zweimal täglich (morgens<br />
zum Wecken und abends vor dem<br />
Schlafengehen) merkt man, dass die<br />
fünf gut zusammenpassen. Beim Wecken<br />
setzt man sich einfach in Herrchens Bett<br />
und zupft ihm solange an den Haaren<br />
oder der Nase, bis er aufwacht, oder<br />
man setzt sich gleich auf seinen Kopf<br />
und wartet, was passiert.<br />
Black Berry möchte auch beim Nickerchen<br />
den Überblick behalten.<br />
Meistens bekommt man dann eine Rosine<br />
oder eine kleines Stück getrockneten<br />
Apfel zur Belohnung. Abends versucht<br />
Herrchen immer, zu lesen oder Gameboy<br />
zu spielen, aber nicht mit uns! - da setzt<br />
man sich einfach auf die Tasten oder<br />
Die Chinchillas wissen genau: Bei Maxi<br />
gibt‘s Leckerchen!<br />
zupft am Arm, bis die Aufmerksamkeit<br />
ganz bei uns Chinis ist.<br />
Highlight ist jeden Abend das saubermachen.<br />
Wenn das Sandbad gewechselt<br />
wird, sitzen wir schon drin, bevor Maxi<br />
es in den Käfig stellen kann. Danach ist<br />
sein Zimmer zwar auch voller Sand, aber<br />
das kann man locker wieder weg saugen.<br />
Hauptsache, wir haben unseren Spaß!<br />
Mittlerweile darf Maxi uns sogar auf<br />
den Arm nehmen und kraulen. Wir sind<br />
ja jetzt ein super Team. Nur wenn wir<br />
immer alles annagen, was uns nicht<br />
gehört, wird er ein bisschen sauer<br />
(Fensterrahmen sind zum Beispiel nicht<br />
erlaubt), aber zum Schlafengehen<br />
bekommen wir dann doch immer unsere<br />
Rosine oder leckere Kräuter. Also, uns<br />
geht es so richtig gut!<br />
Maxi hat uns auch neue Namen gegeben,<br />
wir heißen jetzt Black Berry (Fellfarbe<br />
schwarz), Richie, Ginny und Mac<br />
Im <strong>Tierheim</strong> ist immer was los!<br />
Wichtige <strong>Tierheim</strong>-Termine<br />
Öffentlichkeitsarbeit ist für unser<br />
<strong>Tierheim</strong> und seine Tiere sehr<br />
wichtig. Wir möchten den Menschen im<br />
Gedächtnis bleiben und ihnen unsere<br />
Arbeit und unsere Tiere nahebringen.<br />
Deshalb organisieren wir Veranstaltungen<br />
und sind bei öffentlichen Anlässen<br />
mit unseren Info-Ständen vertreten. Wir<br />
haben hier die nächsten Termine zusammengestellt,<br />
damit Sie nichts verpassen.<br />
Termin Veranstaltung Ort<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Maximilian weiß, wie man mit Chinchillas umgeht.<br />
Deshalb haben sie auch keine Angst vor ihm.<br />
(„BIG MAC“ ist der Größte). Fotografieren<br />
lieben wir nicht so, aber manchmal<br />
erwischen sie uns doch.<br />
Viele Grüße aus unserem neuen Zuhause<br />
und Danke!<br />
Alles Liebe,<br />
Familie Kopp mit Black Berry,<br />
Richie, Ginny und Mac<br />
27.06.<strong>2009</strong>, 17 Uhr Gassigeher-Schulung <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>, Greyhound-Stüberl<br />
05.07.<strong>2009</strong> Sommerfest mit Trempelmarkt <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
11.07.<strong>2009</strong>, 10 - 18 Uhr Infostand bei Futter-Spezi Rollnerstraße, Nürnberg<br />
15.07.<strong>2009</strong>, 19 Uhr Mitgliederversammlung Reichswaldhalle <strong>Feucht</strong><br />
19.07.<strong>2009</strong>, 13:30 Uhr Kirchweih-Festumzug <strong>Feucht</strong><br />
26.07.<strong>2009</strong>, 10 - 18 Uhr Infostand beim Altenfurter Boulevard Löwenberger Straße, Nürnberg<br />
27.09.<strong>2009</strong>, 17 Uhr Gottesdienst für Mensch und Tier Kirche St. Klara, Nürnberg<br />
11.10.<strong>2009</strong> Infostand beim Schnaittacher Herbstmarkt Schnaittach<br />
Übrigens sind Tierfreunde, die aktiv<br />
mithelfen wollen, stets willkommen.<br />
Bitte sprechen Sie uns einfach an!<br />
Natürlich findet weiterhin jeden ersten Sonntag im Monat Bazis Trempelmarkt statt und in der Regel jeden zweiten und vierten<br />
Sonntag im Monat das Hundetreffen für ehemalige <strong>Tierheim</strong>-Hunde. Die genauen Termine finden Sie im <strong>Tierheim</strong>-Kalender.<br />
Seite 11
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Drei Jahre Vorstandsarbeit<br />
Ein kleiner Rückblick<br />
Nun sind schon drei Jahre seit den<br />
letzten Vorstandswahlen vergangen,<br />
und die Zeit ist wie im Flug vergangen.<br />
Das liegt wahrscheinlich daran, dass<br />
im <strong>Tierheim</strong> die Arbeit nie ausgeht und<br />
man sich öfter wünscht, der Tag möge<br />
mindestens 27 Stunden haben. So viele<br />
Ideen und Projekte wollen umgesetzt<br />
werden, so viele Gespräche mit Mitarbeitern,<br />
Ehrenamtlichen, Interessenten,<br />
Besuchern, Ämtern, Pressevertretern,<br />
Lieferanten, anderen <strong>Tierheim</strong>en, dem<br />
Tierschutzbund usw. wollen geführt werden,<br />
und schließlich möchte man ja auch<br />
den Kontakt zu den vielen <strong>Tierheim</strong>tieren<br />
nicht verlieren.<br />
Im Rückblick bleiben einige Ereignisse<br />
stärker in Erinnerung als andere. Wir<br />
haben in diesen drei Jahren unserer<br />
Vorstandschaft viele schockierende,<br />
schlimme und belastende Erlebnisse<br />
gehabt, aber auch Momente der Freude<br />
und des Glücks waren darunter. Wir haben<br />
viel erreicht, manche Dinge mussten<br />
jedoch aus Zeitmangel hintenan gestellt<br />
werden. Nachdem die Vorstandstätigkeit<br />
vollständig unentgeltlich und ehrenamtlich<br />
ist, hat man ja auch noch eine<br />
hauptamtliche Arbeit, ein Leben und<br />
eine Familie neben dem <strong>Tierheim</strong>.<br />
Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, die<br />
Öffentlichkeitsarbeit zu verstärken.<br />
Inzwischen sind wir jeden Monat mit<br />
unseren Tiervorstellungen in fünf weitverbreiteten<br />
Publikationen vertreten:<br />
Dem Boten, dem meier-Magazin, dem<br />
Reichswaldblatt, der Quoka/Alles und<br />
dem Albrächd. Die Vermittlungschancen<br />
unserer Tiere steigen somit, und durch<br />
wiederholte Nennung unseres <strong>Tierheim</strong>s<br />
bleiben wir besser im Gedächtnis der<br />
Leser. Die Pressearbeit wird begleitet<br />
von Meldungen in der Tagespresse, wenn<br />
z. B. Veranstaltungen im <strong>Tierheim</strong> stattfinden<br />
oder wenn wir über besondere<br />
Tierschutzfälle berichten.<br />
In die gleiche Richtung gehen die<br />
Infostände und die Veranstaltungen im<br />
<strong>Tierheim</strong>. Es gab jedes Jahr ein großes<br />
Sommerfest, im Jahr 2008 kombiniert<br />
mit der 50-Jahr-Feier. Zudem gab es<br />
zweimal ein Benefiz-Varieté. Dadurch<br />
werden viele Menschen auf unser <strong>Tierheim</strong><br />
aufmerksam, die es sonst vielleicht<br />
nicht besucht hätten. Infostände gab<br />
es z. B. am Altenfurter Boulevard, am<br />
Schnaittacher Herbstmarkt und am<br />
<strong>Feucht</strong>er Weihnachtsmarkt sowie mehrmals<br />
bei Supermärkten und in Einkaufszentren.<br />
Seite 12<br />
Zudem bringen wir jedes Jahr zwei<br />
<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong>en heraus und einen<br />
<strong>Tierheim</strong>-Kalender, die wir natürlich<br />
nicht nur im <strong>Tierheim</strong>, sondern auch<br />
an den Infoständen verteilen. Unsere<br />
jüngste Publikation ist ein Ratgeber für<br />
Menschen, die das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> in<br />
ihrem Testament bedenken möchten.<br />
Unsere <strong>Tierheim</strong>-Homepage ist sehr<br />
populär und wird ehrenamtlich fast<br />
tagesaktuell gepflegt.<br />
Insgesamt genießt das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
ein sehr positives Image in der Öffent-<br />
lichkeit. Trotz des Rücktritts von zwei<br />
Vorstandsmitgliedern aus privaten Gründen<br />
sind keine Lücken in der Vorstandsarbeit<br />
entstanden, und es gab keine<br />
Streitigkeiten im Vorstand. Da es in der<br />
Tierschutzarbeit selten ein Schwarz oder<br />
Weiß, ein richtig oder falsch, sondern<br />
unendlich viele Nuancen gibt, ist es<br />
bisweilen schwierig, einen Konsens zu<br />
finden - aber es ist uns in den vergangenen<br />
drei Jahren immer gelungen.<br />
Wir sind sehr aktiv in der Jugendarbeit.<br />
Unsere Tierschutz-Jugendgruppe hat<br />
bei verschiedenen Gelegenheiten ihre<br />
Kunstpelz-Modenschau vorgeführt und<br />
damit viele Menschen zum Nachdenken<br />
angeregt. Häufig führten wir Schulklassen,<br />
Jugendgruppen und andere Gruppen<br />
z.B. aus den Rummelsberger Anstalten<br />
durch unser <strong>Tierheim</strong> und beantworteten<br />
alle Fragen.<br />
Als Neuerung haben wir die sonntäglichen<br />
Hundetreffen eingeführt, bei<br />
denen sich zweimal im Monat ehemalige<br />
<strong>Tierheim</strong>hunde treffen, miteinander<br />
spielen und rennen, während die Besitzer<br />
Kontakt zu anderen Hundebesitzern<br />
pflegen und Erfahrungen austauschen<br />
können. Einem immer wiederkehrenden<br />
Ärgernis sind wir begegnet, indem wir<br />
Hundetoiletten aufgestellt haben.<br />
Wir haben etliche größere Tiernotfälle<br />
zum Wohl der betroffenen Tiere abgewickelt<br />
und bei überregionalen Notfällen<br />
geholfen. Bei einer Zuchtauflösung wurden<br />
dem Besitzer 30 Chihuahuas abgenommen,<br />
wovon 15 im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
untergebracht wurden. Die „Hundehölle<br />
von Liebenwalde“, wo unter unsäglichen<br />
Bedingungen 231 Hunde lebten, hat<br />
bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Wir<br />
haben mehrere Hunde aufgenommen.<br />
Die Aktion „Ponyrettung“ haben viele<br />
Menschen noch gut im Kopf. Hier haben<br />
wir geholfen, 108 Shetland-Ponys vor<br />
dem sicheren Tod in Italien zu retten.<br />
In Lauf haben wir bei dem Boxer-Not-<br />
fall mit 28 Tieren geholfen, im Fürther<br />
Umland konnten wir beim Fall mit den<br />
30 Huskys helfen. Bei einer weiteren<br />
Zuchtauflösung von insgesamt 150 Hunden,<br />
die meisten Eurasier, haben wir bis<br />
jetzt über 20 Hunde übernommen. Der<br />
Besitzer muss seinen Bestand nach und<br />
nach auf zehn Tiere senken.<br />
Im Katzenbereich haben wir mehrere<br />
Kastrationsaktionen durchgeführt, um<br />
die übermäßige Vermehrung von freilebenden<br />
Katzen und damit eine Steigerung<br />
des Katzenelends zu verhindern.<br />
Aber auch bei harten Einzelschicksalen<br />
konnten wir Unterstützung leisten. Beispielhaft<br />
sei die Dobermann-Hündin Cora<br />
genannt, deren Herrchen einem Brand<br />
auf einem Campingplatz zum Opfer<br />
gefallen war.<br />
Bei den Kleintieren haben wir die standardmäßige<br />
Myxomatose-Impfung für<br />
Kaninchen eingeführt und die Außenanlagen<br />
des Kleintierhauses fertiggestellt.<br />
Zudem haben wir aktiv Kontakte zu<br />
Firmen aufgebaut, von denen wir regelmäßig<br />
große Futterspenden und andere<br />
Sachspenden wie z.B. Schlafhäuschen<br />
bekommen.<br />
Gewichtet mit der Anzahl der versorgten<br />
Tiere haben wir im Vergleich<br />
zum Vorjahr die Tierarztkosten gesenkt.<br />
Für unsere ehrenamtlichen Notdienstfahrer<br />
haben wir einen Erste-Hilfe-Kurs<br />
organisiert. Wir haben uns am Ferienprogramm<br />
der Gemeinde <strong>Feucht</strong> für Kinder<br />
und Jugendliche beteiligt. Zudem haben<br />
wir jedes Jahr einen Gottesdienst für<br />
Mensch und Tier veranstaltet - <strong>2009</strong> sind<br />
sogar zwei Gottesdienste geplant, einer<br />
in <strong>Feucht</strong> und einer in Nürnberg.<br />
Zu guter Letzt möchten wir erwähnen,<br />
dass wir erfolgreich ausbilden. Die<br />
erste Auszubildende hat mit Bestnoten<br />
abgeschnitten, der zweite Auszubildende<br />
konnte seine Ausbildung auf zwei Jahre<br />
verkürzen. Und auch im Jahr <strong>2009</strong> stellen<br />
wir wieder einen Ausbildungsplatz<br />
zur Verfügung.<br />
Alles in allem blicken wir auf drei erfolgreiche<br />
Jahre für das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
zurück. Dies alles wurde aber nur möglich,<br />
weil wir als Vorstände nicht alleine<br />
werkeln, sondern von einer Vielzahl von<br />
ehrenamtlichen Tierfreunden und Spendern<br />
unterstützt werden, bei denen wir<br />
uns an dieser Stelle herzlich im Namen<br />
der Tiere bedanken möchten.<br />
Wir würden uns freuen, wenn Sie es<br />
uns ermöglichen würden, unsere Arbeit<br />
für weitere drei Jahre fortzuführen!
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Spaziergänger fanden sie im Wald<br />
Nina startet aus dem Dreck in ein neues Leben<br />
Im Herbst 2008 brachte ein freundliches<br />
Paar ein Kaninchen in einem Käfig zu<br />
uns ins <strong>Tierheim</strong>. Die Geschichte, die sie<br />
uns erzählten, war unglaublich: Sie waren<br />
im Wald bei Wendelstein spazieren<br />
gegangen, als ihnen plötzlich ein blauer<br />
Kleintierkäfig mitten im Wald auffiel. Sie<br />
dachten schon, da habe jemand seinen<br />
alten Käfig illegal in der Natur entsorgt.<br />
Nina bei ihrer Ankunft im <strong>Tierheim</strong><br />
Als sie näher hinschauten, sahen sie,<br />
dass in diesem Käfig tatsächlich ein<br />
Kaninchen saß! Der Käfig war unbeschreiblich<br />
verdreckt, er stank zum<br />
Himmel. Die Einstreu war völlig durchnässt<br />
und teilweise verfault, die Füllung<br />
des Futternapfes war nur noch brauner<br />
Matsch. Das Stroh im Käfig war ebenfalls<br />
durchnässt und bereits in der Auflösung<br />
begriffen. Eine Wasserflasche oder einen<br />
Wassernapf gab es nicht, aber stattdessen<br />
hatte es in den letzten Tagen ja<br />
öfter mal geregnet ...<br />
Dem Zustand des Käfigs nach zu<br />
urteilen, stand er schon längere Zeit,<br />
womöglich sogar mehrere Tage, mit dem<br />
armen Kaninchen darin im Wald. Das<br />
Paar überlegte nicht lange: gemeinsam<br />
trugen sie den Käfig samt Inhalt zu ihrem<br />
Auto und fuhren damit direkt ins <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong>.<br />
Im <strong>Tierheim</strong> angekommen, wurde das<br />
Kaninchen sofort durchgecheckt. Es war<br />
in einem völlig verwahrlosten Zustand.<br />
Das Tier stand unter Schock, hatte sich<br />
fast aufgegeben. Sein Fell war verfilzt<br />
und dreckig. Am Popo hatten sich ganze<br />
Platten aus Kot im Fell verklebt. Durch<br />
das ständige Sitzen in der Nässe war<br />
das Fell dort nass und vollgesogen. Die<br />
Krallen des Kaninchens waren knapp vier<br />
Zentimeter lang und standen wie Dolche<br />
aus den Pfoten hervor! Vermutlich hat<br />
das arme Tier schon seit längerer Zeit<br />
Ninas Käfig - stinkend, vergammelt und nass<br />
nicht einmal ein Mindestmaß an Pflege<br />
erhalten.<br />
Durch die enorm langen Krallen war<br />
das Kaninchen in seiner Bewegungsfähigkeit<br />
in dem engen Käfig noch mehr<br />
eingeschränkt, und es hätte sich ernsthaft<br />
verletzen können - nicht nur, dass<br />
solche Krallen abbrechen und ausreißen<br />
können. Nicht auszudenken, wenn sich<br />
das Kaninchen mit diesen Krallen zum<br />
Beispiel energisch am Auge gekratzt<br />
hätte...<br />
Im <strong>Tierheim</strong> stellten wir fest, dass es<br />
sich um ein Kaninchenmädchen handelt.<br />
Sie bekam den Namen Nina. Dann ging<br />
erst einmal das volle Schönheits- und<br />
Pflegeprogramm los: Krallen schneiden,<br />
die Kotklumpen vorsichtig aus dem Fell<br />
pulen, den Dreck herauswaschen, in ein<br />
warmes Handtuch gewickelt auf dem<br />
Schoß einer Pflegerin trocknen, schließlich<br />
kämmen und bürsten. Natürlich<br />
konnte Nina die Prozedur nicht genießen,<br />
denn bestimmt hatte ihr in ihrem<br />
ganzen Leben noch nie jemand eine so<br />
intensive Zuwendung angedeihen lassen.<br />
Deshalb hat sie die Situation zutiefst<br />
geängstigt - angefasst und festgehalten<br />
Ninas Vorder- und Hinterpfoten im Detail<br />
zu werden, nass gemacht zu werden,<br />
an den Haaren gezupft und geziept zu<br />
werden, und dann noch dieses schreckliche<br />
Krallenschneiden! Sie ließ aber alles<br />
ganz tapfer über sich ergehen. Und siehe<br />
da: Unter all dem Schmutz und Elend<br />
kam ein wunderhübsches Kaninchen zum<br />
Vorschein!<br />
Als nächstes wurde Nina vom <strong>Tierheim</strong>-<br />
Tierarzt gründlich untersucht. Nach<br />
einigen Tagen ungeschützt im Freien<br />
hätte sie sich Parasiten, eine Erkältung,<br />
Durchfall, eine Blasenentzündung und einige<br />
weitere Krankheiten zuziehen können.<br />
Aber Nina war lediglich entkräftet,<br />
dehydriert und unterernährt, ansonsten<br />
war sie gesund. Den psychischen Zustand<br />
kann allerdings kein Tierarzt feststellen,<br />
deshalb hofften wir, dass sie dieses<br />
schlimme Erlebnis schnell verarbeiten<br />
und hinter sich lassen konnte.<br />
Ninas 4 cm lange Krallen<br />
Nina brauchte im <strong>Tierheim</strong> einige Tage,<br />
bis sie sich von dem ganzen Stress erholt<br />
hatte. Unsere Pfleger verwöhnten sie<br />
natürlich und zeigten ihr, dass Menschen<br />
auch gut zu Kaninchen sein können. Es<br />
ist unglaublich, in wie kurzer Zeit Nina<br />
aufblühte. Man merkte ihr bald nicht<br />
mehr an, was sie hinter sich hatte!<br />
Nach wenigen Wochen im <strong>Tierheim</strong><br />
konnte Nina schon vermittelt werden.<br />
Sie hat ein Traumplätzchen bei lieben<br />
Menschen gefunden, wo sie auch einen<br />
langohrigen Partner hat, und wird ihre<br />
schreckliche Vergangenheit hoffentlich<br />
nach und nach vollends vergessen<br />
können.<br />
Vermutlich wird sie sogar den Menschen,<br />
die ihr das angetan haben, verziehen<br />
haben - die sie wie Müll entsorgt<br />
haben und sie wissentlich und willentlich<br />
in diese lebensbedrohende, traumatisierende<br />
und unwürdige Situation gebracht<br />
haben - denn Ninas Charakter ist dem<br />
Charakter dieser „Menschen“ um Lichtjahre<br />
überlegen.<br />
Liebe Nina, wir wünschen Dir ein<br />
langes, behütetes, glückliches Leben bei<br />
Deinen Menschen, die Dich lieben!<br />
Sonja Klement, Tel. 0911 / 501 584<br />
Seite 13
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Na toll, was soll ich mit dieser Zicke anfangen?<br />
Rio hat eine neue Freundin<br />
Hallo liebes <strong>Tierheim</strong>team!<br />
ich bin‘s, Rio, das schwarz-rot-weiße<br />
Langhaarmeerschweinchen, und wollte<br />
mich mal wieder bei Euch melden.<br />
Habe ich nicht eine prächtige Frisur?<br />
Das weiße Ende ist übrigens vorn.<br />
Ein Katzen-Gedicht<br />
Erst zwei - dann drei<br />
Wir wollten aus dem <strong>Tierheim</strong> Katzen, und zwar zwei.<br />
In <strong>Feucht</strong> gab es einen schwarz-weißen Wurf mit drei.<br />
Wir suchten uns die Schwarzen aus<br />
und fuhren schnell damit nach Haus‘.<br />
Seite 14<br />
Am Tag 1 wurde gekratzt, gebissen, gefaucht;<br />
es hat eine ganze Weile gebraucht,<br />
bis wir uns endlich näher kamen.<br />
Pinocchio und Fee kriegten ihre Namen.<br />
Am Tag 2 waren beide immer noch scheu,<br />
aber es war ja auch alles ganz neu!<br />
Am Tag 3 fingen beide an zu schnurren<br />
und ließen sich streicheln - ganz ohne Murren!<br />
Da mussten wir an den Dritten denken.<br />
Sollten wir ihm auch ein Zuhause schenken?<br />
Aber vielleicht hat er das ja schon.<br />
Wir griffen schnell zum Telefon.<br />
Da hieß es: „Nein, der wartet noch!“<br />
Und so holten wir ihn doch.<br />
Und kaum daheim, gibt‘s Kurren und Fauchen,<br />
doch der Dritte wird wohl nicht so lange brauchen.<br />
Am Tag 4 gibt‘s ein Knäul, das zusammen liegt.<br />
Ja - wir haben die Drei erliebt!<br />
Vielleicht haben wir einen „Schuss“?<br />
Bei drei Katzen ist wirklich Schluss!<br />
Man braucht drei Katzen, es ist wahr.<br />
Eine ist verschwunden,<br />
Eine schläft seit Stunden,<br />
Nur die Dritte ist da!<br />
Das ist meine Freundin Brownie.<br />
Aber „Drei Katzen sind wirklich genug!“<br />
Sagen Fee, Pinocchio und Puck.<br />
Herzliche Grüße von Familie Reitguße<br />
Meine Mama ist damals trächtig zu<br />
Euch gekommen und hat meinen Bruder<br />
und mich bei Euch entbunden. Wir zwei<br />
sind dann bei unserer lieben Pflegefamilie<br />
groß geworden. Am 26. Juli 2008 hat<br />
mich mein neues Frauchen zu sich und<br />
Brownie, einem gleichaltrigen, braunen<br />
Kurzhaarmeerliweibchen genommen.<br />
Anfangs dachte ich:<br />
„Na toll, was soll ich<br />
mit dieser Zicke von<br />
Meerli anfangen?“ Ich<br />
habe mich mit Pfoten<br />
und gesträubtem Fell<br />
heftig gewehrt. Aber<br />
der Klügere gibt ja<br />
nach, und deshalb ist<br />
sie jetzt meine beste<br />
Freundin.<br />
Wir erleben gemeinsam tolle Abenteuer!<br />
Bei schönem Wetter tummeln wir uns<br />
auf der grünen, schmackhaften Wiese.<br />
Da gibt es für uns auch einen kleinen<br />
Meerli-Spielplatz.<br />
Also, alles in allem geht‘s mir sehr gut,<br />
und ich fühle mich in meinem neuen<br />
Heim „sauwohl“. Übrigens, mein neuer<br />
Name ist Alfi, da mein Frauchen meint,<br />
dass ich mit meiner Sturmlocke auf dem<br />
Kopf wie selbiger aussehe. Aber mir ist<br />
das völlig egal, da ich eh nicht auf meinen<br />
Namen höre. Ich schaue lieber, was<br />
Frauchen leckeres in der Hand hat.<br />
Ein Dankeschön für den guten Start<br />
ins Leben und für die gute Vermittlung<br />
möchte ich mit diesen Zeilen sagen.<br />
Alles Gute und liebe Grüße von<br />
Fam. Weiß und Alfi<br />
Neue Broschüre vom <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
Erbschaftsratgeber<br />
Einige Tierfreunde machen sich Gedanken darüber, wie sie<br />
noch am Ende eines erfüllten Lebens Tieren in Not etwas<br />
Gutes tun können. Vielen ist nicht bekannt, dass man auch<br />
einem Verein wie z.B. dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> etwas vererben<br />
oder vermachen kann. Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> als gemeinnütziger<br />
und besonders förderungswürdiger Verein ist sogar vollständig<br />
von der Erbschaftsteuer befreit.<br />
Mit Hilfe von Rechtsexperten haben wir eine kleine Broschüre<br />
rund um dieses Thema zusammengestellt. Mit diesem Ratgeber<br />
wollen wir Ihnen eine Hilfestellung mit praktischen Tipps und<br />
Ratschlägen geben, wenn Sie vorhaben, das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> in<br />
Ihrem Testament zu bedenken. Falls Sie sich darüber noch keine<br />
Gedanken gemacht haben oder noch zu keiner Entscheidung gelangt<br />
sind, möchten wir Ihnen einige Informationen an die Hand<br />
geben, die Ihnen als Entscheidungshilfe dienen können.<br />
Zu Beginn stellen wir kurz das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> vor und erläutern,<br />
was das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> von vielen anderen <strong>Tierheim</strong>en<br />
unterscheidet und wie es sich finanziert.<br />
In den weiteren Kapiteln erklären wir, wozu und in welchen<br />
Fällen die Erstellung eines Testaments überhaupt notwendig ist<br />
und welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt, das <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> im Testament zu berücksichtigen. Außerdem werden die<br />
Anforderungen an Form und Inhalt eines Testaments beschrieben<br />
und Beispielformulierungen aufgezeigt. Das letzte Kapitel<br />
behandelt schließlich die Frage, was mit einem Tier nach dem<br />
Tod seines Besitzers passiert.<br />
Wenn Sie ein Exemplar unseres Erbschaftsratgebers erhalten<br />
möchten, melden Sie sich bitte im <strong>Tierheim</strong> unter Telefon<br />
(09128) 91 64 94 oder per E-Mail an buero@tierheim-feucht.de.
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
<strong>Tierheim</strong>-Tierarzt Dr. Bollwein informiert<br />
Nierenversagen - eine unterschätzte, tödliche Gefahr<br />
Liebe Tierfreunde,<br />
diesmal möchte ich mich einem im<br />
ersten Moment nicht deutlich sichtbaren,<br />
aber deswegen nicht minder<br />
gefährlichen Gegner in der Gesundheit<br />
unserer Lieblinge widmen:<br />
Dem chronischen Nierenversagen.<br />
Zuerst will ich die Funktionsweise und<br />
den Aufbau der lebensnotwendigen Niere<br />
erklären.<br />
Aufbau einer Niere<br />
Die Niere setzt sich aus Millionen<br />
von kleinen, voneinander unabhängig<br />
arbeitenden Bausteinen zusammen – den<br />
sogenannten Nephronen. Ein Nephron<br />
enthält ein Filternetzwerk, das Glomerulum,<br />
in dem aus dem Blut die Giftstoffe<br />
und überschüssigen Mineralien durch den<br />
Blutdruck ausgepresst werden. Dafür benötigt<br />
der Körper unendlich viel Wasser.<br />
Um Wasser zu sparen, wird der Erst-Urin<br />
im sogenannten Tubulus des Nephrons<br />
eingedickt. Das ist dann der Urin, der<br />
über das Nierenbecken und über die<br />
Harnblase ausgeschieden wird.<br />
Die Aufgaben der Nieren bestehen<br />
in der Ausscheidung von körpereigenen<br />
Abfallstoffen und überschüssigen<br />
Mineralien, der Aufrechterhaltung des<br />
Säure-Basen-Gleichgewichts des Blutes<br />
und der Produktion des Erythropoetins<br />
(das ist das Hormon, das die Bildung der<br />
roten Blutkörperchen steuert).<br />
Die Niereninsuffizienz ist durch einen<br />
meist langsam fortschreitenden Verlust<br />
der Ausscheidungsfähigkeit der „harnpflichtigen“<br />
Stoffe gekennzeichnet, also<br />
der Stoffe, die durch den Urin ausgeschieden<br />
werden müssen. Letztendlich<br />
führt dies zu einem Nierenversagen und<br />
damit zum Tod unseres Lieblings.<br />
Da der Verlauf sehr langsam voranschreitet<br />
und der Körper sich an die<br />
Krankheit teilweise gewöhnen kann,<br />
sind die Symptome eines beginnenden<br />
Nierenversagens anfangs nicht leicht zu<br />
erkennen.<br />
Zuerst wird unser Liebling nur etwas<br />
ruhiger - oft denkt man dabei an das<br />
Alter - ein leichter Gewichtsverlust kann<br />
auftreten, der Durst nimmt oft zu, es<br />
kommt öfter zu Erbrechen. Manchmal<br />
erkennt man auch blasse bis weißliche<br />
Schleimhäute, das Näschen bei Katzen<br />
ist nicht mehr rosig, sondern weiß.<br />
Bei einem unbedingt notwendigen Besuch<br />
bei Ihrem Haustierarzt werden Sie<br />
intensiv nach dem Verhalten des Tieres<br />
in den letzten Wochen und Monaten gefragt<br />
werden: Ob sich der Durst geändert<br />
hat, ob das Tier abmagert<br />
usw. Danach<br />
schließt sich eine<br />
gründliche Untersuchung<br />
des Allgemeinzustandes<br />
an.<br />
Röntgenaufnahmen<br />
bzw. Ultraschalluntersuchungen<br />
des<br />
Bauchraumes ergeben<br />
weitere Hinweise.<br />
Am wichtigsten<br />
ist aber die Blut-<br />
untersuchung. Neben<br />
den sogenannten<br />
Nierenwerten (Harnstoff,<br />
Kreatinin,<br />
Phosphat) ist aber<br />
auch das „rote Blutbild“ sehr wichtig, in<br />
dem unter anderem die Zahl der roten<br />
Blutkörperchen bestimmt wird. Nachdem<br />
das Nierenversagen allerdings an vielen<br />
Organen Schäden verursachen kann,<br />
empfehle ich immer eine umfassende<br />
Blutuntersuchung. Auch könnte z.B. ein<br />
erhöhter Blutzucker mit dementsprechend<br />
hohem Durst dem Nierenversagen<br />
ähneln.<br />
Therapie:<br />
Wir müssen uns von vornherein im<br />
Klaren sein, dass bereits geschädigtes<br />
Nierengewebe nicht mehr zu retten ist.<br />
Dementsprechend zielt die Therapie auf<br />
eine Schonung und Entlastung des noch<br />
gesunden Nierengewebes ab.<br />
Wir wissen mittlerweile, dass ein<br />
erhöhter Phosphatgehalt im Blut die<br />
Nieren weiter schädigt. Deswegen<br />
werden in Nierendiäten die Phosphorwerte<br />
reduziert. Man kann aber auch<br />
beim gewohntem Futter bleiben und<br />
sogenannte Phosphatbinder unter die<br />
Nahrung mischen. Dies sind Mineralstoffe,<br />
die das Phosphat in der Nahrung so<br />
fest halten, dass es im Darm nicht aufgenommen<br />
werden kann und über den<br />
Kot zusammen mit dem Phosphatbinder<br />
ausgeschieden wird.<br />
Um die Belastung der Niere mit Harnstoff<br />
zu senken, kann man auch den Eiweißanteil<br />
in der Nahrung senken, indem<br />
man mehr Kohlenhydrate ( z.B. Kartoffeln,<br />
Nudeln, Reis) zufüttert. Erwarten<br />
Sie aber bitte keine Begeisterungsstürme<br />
Ihres Lieblings über das neue Futter,<br />
sondern eher einen vorwurfsvollen Blick:<br />
„Daaas soll ich fressen ????“.<br />
Die Schulmedizin bietet uns beim Nierenversagen<br />
nicht viel Hilfe an. Da die<br />
Krankheit nicht geheilt werden kann, ist<br />
meiner Meinung nach die Infusionstherapie<br />
keine dauerhafte Lösung. Da sie im<br />
Prinzip einer „Mini-Dialyse“ entspricht,<br />
müsste sie auf Dauer angewandt werden.<br />
Der stationäre Aufenthalt und das dauernde<br />
Pieksen wird weder Mensch noch<br />
Tier Freude bereiten.<br />
In manchen Fällen sind kreislaufstützende<br />
Medikamente oder auch entzündungshemmende<br />
Stoffe sinnvoll.<br />
Wie bei vielen chronischen Krankheiten<br />
kann allerdings der Einsatz von<br />
Homöopathie und naturheilkundlichen<br />
Präparaten unserem Liebling Linderung<br />
verschaffen.<br />
Mein eigener Kater Kasimir lebt mittlerweile<br />
seit über vier Jahren mit seinen<br />
geschädigten Nieren. Allerdings weigert<br />
er sich, die nötigen Medikamente freiwillig<br />
zu nehmen. Deshalb sieht er mich<br />
jetzt nicht mehr so sehr als „Katzenstreichler“,<br />
sondern mehr als Tierarzt.<br />
Ich will Ihnen mit diesem Artikel keine<br />
Angst machen, aber Ihre Aufmerksamkeit<br />
für diese tückische, weil nicht sofort<br />
sichtbare Gefahr für unsere Lieblinge<br />
schärfen.<br />
Denn rechtzeitig erkannt können wir<br />
unseren Tieren auch mit Nierenversagen<br />
oftmals noch eine schöne Lebenszeit<br />
schenken. Sie danken es uns mit Ihrer<br />
Zuneigung.<br />
Im Zweifelsfall wenden Sie sich vertrauensvoll<br />
an Ihren Tierarzt. Nur er<br />
kann sicher entscheiden, ob, und wenn<br />
ja, welche Behandlung sinnvoll ist.<br />
Ihr <strong>Tierheim</strong>tierarzt:<br />
Dr. Alois Bollwein<br />
Von Sodenstr. 20<br />
90475 Nürnberg-Altenfurt<br />
Tel. 0911/835844<br />
Seite 15
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Schulung für die Notdienstfahrer<br />
Erste Hilfe für Tiere<br />
Am 1. April <strong>2009</strong> fand für unseren<br />
Tiernotdienst eine Schulung statt mit<br />
dem Thema „Erste Hilfe für Tiere“.<br />
Wenn der Notdienst zu einem Einsatz<br />
gerufen wird, weiß man nie ganz genau,<br />
was einen erwartet. Es ist durchaus<br />
möglich, dass ein Tier einen Unfall hatte<br />
oder sich verletzt hat. In diesem Fall<br />
ist es wichtig, dass der Notdienstfahrer<br />
beurteilen kann, wie schwer die Verletzung<br />
ist, um zu entscheiden, ob das<br />
Tier sofort in die Tierklinik muss oder<br />
ob ein Tierarztbesuch am nächsten Tag<br />
ausreichend ist. Bei schweren Verletzungen<br />
muss der Notdienstfahrer schnell<br />
handeln und dem Tier erste Hilfe leisten<br />
können.<br />
Herr Dr. Bollwein begrüßt die Teilnehmer und<br />
stellt die Referentinnen vor<br />
Nach einer kurzen Begrüßung durch<br />
Herrn Dr. Bollwein, der seine Praxis für<br />
die Schulung zur Verfügung gestellt hatte,<br />
übernahmen die Referentinnen Frau<br />
Stafflinger und Frau Forstner.<br />
Den ersten Teil der Schulung bildete<br />
ein Theorie-Teil. Alle Arten von akuten<br />
Erkrankungen und Verletzungen von Tieren<br />
wurden in einer Präsentation gezeigt<br />
und erklärt, jeweils mit einer klaren<br />
Kennzeichnung in drei Abstufungen:<br />
von Stufe 1 (sofortiger Tierarztbesuch<br />
notwendig) bis Stufe 3 (Tier kann noch<br />
einige Tage beobachtet werden).<br />
Die Referentinnen gaben einfach umzusetzende<br />
Tipps, wie man z.B. einem<br />
Hund die Schnauze zubindet, da auch<br />
der liebste Hund in einer Stresssituation<br />
beißen kann, oder wie man einem<br />
Hund mit einem Hitzschlag am besten<br />
hilft. Auch ging es darum, wie Blutungen<br />
gestoppt werden können, und wie man<br />
feststellen kann, ob der Kreislauf des<br />
Tiers in Ordnung ist.<br />
Alle hören konzentriert zu<br />
Seite 16<br />
Die Referentinnen appellierten immer<br />
wieder an die Zuhörer: Wenn man sich<br />
nicht sicher ist, wie schwerwiegend das<br />
gesundheitliche Problem eines Tiers ist,<br />
im Zweifelsfall lieber einmal öfter zum<br />
Tierarzt gehen als einmal zu wenig!<br />
Die Präsentation war sehr lehrreich<br />
Nach einer Pause mit Kaffee und Kuchen<br />
folgte der praktische Teil. Die Referentinnen<br />
und Teilnehmer hatten Hunde<br />
mitgebracht, an denen das Gelernte<br />
geübt werden konnte. Zunächst durfte<br />
jeder Teilnehmer an der Brust und an<br />
der Leiste den Puls des Hundes fühlen.<br />
Der Puls an der Brust war beim „Test-Patienten“<br />
leichter zu finden als der an der Leiste<br />
Die Farbe der Schleimhäute im Mund<br />
und an den Augen wurden begutachtet,<br />
um zu sehen, wie die Schleimhäute bei<br />
einem gesunden Hund aussehen.<br />
Schließlich durften die Teilnehmer<br />
üben, einem Hund einen Pfotenverband<br />
anzulegen. Dabei ist es wichtig, dass<br />
zuerst alle Zehenzwischenräume mit<br />
Watte ausgepolstert werden, bevor der<br />
Verband herumgewickelt wird. Dieser<br />
darf nicht zu fest angelegt werden,<br />
damit das Blut nicht abgeschnürt wird.<br />
Beim Zuschauen sah alles ja noch<br />
einigermaßen einfach aus, aber wenn<br />
man es dann selbst macht, wünscht man<br />
So muss eine Augenschleimhaut aussehen!<br />
Was für ein geduldiges „Opfer“!<br />
sich, mindestens drei Hände zu haben.<br />
Deshalb ist Übung so wichtig!<br />
Nachdem alle anwesenden Hunde<br />
eine Vorderpfote bandagiert bekommen<br />
hatten (ein armer „Patient“ sogar beide),<br />
kam der Ohrenverband dran. Dabei<br />
wird das kranke oder blutende Ohr nach<br />
oben auf den Kopf geklappt und dort mit<br />
Wenigstens ist der Verband schön bunt ...<br />
einem Verband fixiert. Die Teilnehmer<br />
lernten auch den Trick, das gesunde Ohr<br />
als „Anker“ zu verwenden, damit der<br />
Verband nicht verrutscht. Die Hunde<br />
ließen alles geduldig über sich ergehen,<br />
auch wenn sie nicht ganz verstanden<br />
haben, wozu das alles gut sein sollte.<br />
Am Ende erhielt jeder Teilnehmer eine<br />
Teilnahmeurkunde.<br />
Alle waren sich einig, dass die Schulung<br />
sehr interessant und hilfreich war,<br />
insbesondere für die Arbeit der Notdienstfahrer.<br />
Wir möchten uns ganz herzlich bei den<br />
Referentinnen Frau Stafflinger und Frau<br />
Forstner bedanken sowie bei Herrn Dr.<br />
Bollwein, der seine Räumlichkeiten und<br />
das Material zum Üben zur Verfügung<br />
gestellt hat.<br />
Natürlich gilt unser Dank auch unseren<br />
Notdienstfahrern für ihr Interesse und<br />
ihren unermüdlichen Einsatz!<br />
Jeder bekam eine Teilnahmeurkunde
Einzelspende<br />
Auch mit kleinen Beträgen lässt sich schon viel für die Tiere erreichen<br />
und das Leben unserer Schützlinge ein Stück besser gestalten!<br />
Ihre Spende verwenden wir selbstverständlich ausschließlich für die Tiere.<br />
Das <strong>Tierheim</strong> benötigt beispielsweise ungefähr ...<br />
10 Euro ... für eine Wurmkur für einen Hund oder eine Katze<br />
oder einen großen Ballen Kleintierstreu<br />
25 Euro ... für einen Monat Katzenfutter für eine Katze<br />
oder für ein Hundekörbchen<br />
oder für zwei Kisten frisches Gemüse für die Kleintiere<br />
50 Euro ... für die Kastration eines Kleintiers<br />
oder für einen Monat Hundefutter für einen großen Hund<br />
oder für einen Kratzbaum<br />
75 Euro ... für die Kastration einer Katze<br />
oder für Benzin für 500 Kilometer Tiernotdienst-Fahrten<br />
oder für die Impfung eines Hundes oder einer Katze<br />
150 Euro ... für die Kastration eines Rüden<br />
250 Euro ... für die Kastration einer Hündin<br />
Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen<br />
Daten im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Überweisung sowie der Spenderbetreuung zu speichern,<br />
zu nutzen und zu verarbeiten.<br />
Wir danken allen Spendern sehr herzlich!<br />
Spenden an das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />
Unser Verein ist als besonders förderungswürdig im Sinne des Einkommensteuergesetzes anerkannt.<br />
Für Beträge bis 200,00 € genügt dieser<br />
Quittungsabschnitt mit Bankstempel<br />
oder der Kontoauszug als Spendenbescheinigung.<br />
Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung.
Beitrittserklärung und Einzugsermächtigung<br />
Ich möchte Mitglied werden und ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4,<br />
90537 <strong>Feucht</strong>, den Mitgliedsbeitrag von meinem unten stehenden Konto abzubuchen:<br />
Vor- und Zuname Geburtsdatum<br />
Straße Telefon<br />
PLZ, Ort E-Mail<br />
BLZ Kontonummer<br />
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Mitgliedsbeitrag Euro pro Jahr (Mindestbeitrag 30,- Euro)<br />
Bitte senden Sie mir auch den elektronischen Newsletter des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> per E-Mail<br />
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Vielen Dank für Ihre Unterstützung!<br />
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<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong>
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5 Euro für ein besseres Leben<br />
Es gibt Haustiere, die ohne ein eigenes Zuhause mit Familienanschluss auskommen müssen.<br />
Diese Tiere werden in unserem <strong>Tierheim</strong> gut betreut.<br />
Aber Sie können jetzt mehr tun! Übernehmen Sie eine Patenschaft für eines dieser Tiere –<br />
Sie können wählen zwischen Hund, Katze oder Kleintier, Hundesenior oder einem kranken Tier.<br />
Suchen Sie sich die Tierart aus und werden Sie ihr Schutzengel.<br />
Geben Sie Vertrauen, Geborgenheit und das Glück, das den Tieren oft lange versagt war.<br />
Bereits mit 5 Euro im Monat können Sie viel Gutes tun!<br />
Ich übernehme mit diesem Dauerauftrag eine<br />
Schutzengel-Patenschaft<br />
von Euro monatlich (ab 5,- Euro)<br />
Für einen Hund Für eine Katze Für ein Kleintier<br />
Für einen Hundesenior Für ein krankes Tier<br />
Einzugsermächtigung<br />
Ja, ich möchte Schutzengel-Pate werden und ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> – Tierhilfe Nürnberg e. V.,<br />
Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong>, den obigen Betrag bis auf Widerruf von meinem unten stehenden Konto abzubuchen.<br />
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Herzlichen Dank an alle Schutzengel-Paten!<br />
Spenden sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />
Unser Verein ist als besonders förderungswürdig im Sinne des Einkommensteuergesetzes anerkannt.
Galgos werden in Spanien bei der<br />
Hasenjagd und auf der Rennbahn zu<br />
Höchstleistungen getrieben,<br />
jedoch unter unvorstellbaren Bedingungen<br />
gehalten und völlig unzureichend<br />
gefüttert.<br />
Obwohl sie von ihren Besitzern<br />
keinerlei Liebe, sondern nur Misshandlungen<br />
und Grausamkeiten erfahren,<br />
verlieren sie nie ihr Vertrauen und<br />
ihre Loyalität zu den Menschen.<br />
Ja,<br />
ich möchte den<br />
Galgos und Greyhounds<br />
helfen …<br />
Galgos und Greyhounds<br />
Ich übernehme mit diesem Dauerauftrag eine<br />
Greyhound-Galgo-Patenschaft<br />
von Euro monatlich (ab 25,- Euro)<br />
Einzugsermächtigung<br />
Ich ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> – Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong>,<br />
den obigen Betrag bis auf Widerruf von meinem unten stehenden Konto abzubuchen.<br />
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Ort: , den<br />
Unterschrift<br />
In England und Irland werden<br />
Greyhounds auf der Rennbahn für<br />
Geldwetten missbraucht und fristen<br />
ihr Leben in winzigen dunklen Boxen.<br />
Wenn sie nicht mehr gebraucht<br />
werden oder nicht mehr<br />
„gut genug“ sind, werden sie im<br />
besten Fall einfach ausgesetzt - oder<br />
aber vergiftet, erhängt, angezündet,<br />
zu Tode geschleift, irgendwo<br />
unversorgt angebunden usw.<br />
… damit diese<br />
wundervollen<br />
Hunde endlich<br />
in Sicherheit<br />
und Geborgenheit<br />
leben können.<br />
Wir danken allen Paten sehr herzlich!<br />
Spenden sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />
Unser Verein ist als besonders förderungswürdig im Sinne des Einkommensteuergesetzes anerkannt.
Wir zeigen Mama, wie schnell wir sind!<br />
Hier gibt es lauter tolle Sachen<br />
Liebes <strong>Tierheim</strong>-Team,<br />
heute bekommt Ihr mal Post von den<br />
Galgos Buffy und Cuca, vermittelt am<br />
4. Februar <strong>2009</strong>.<br />
Unsere Eltern haben uns zum Neuanfang<br />
erstmal umgetauft, ich heiße jetzt Reza und<br />
meine Freundin Farah.<br />
Im neuen Zuhause fühlen wir uns richtig<br />
wohl, und das, obwohl wir uns als Angst-<br />
Hunde entpuppten. Unsere Eltern nehmen<br />
da wirklich Rücksicht auf uns und vermeiden<br />
jegliche Überforderung. Wir fürchten uns vor<br />
Menschen, Autos, Lärm und allem, was uns<br />
nun halt mal Angst macht, aber das ist kein<br />
Wunder, nach dem, was wir in Spanien erlebt<br />
haben.<br />
Yippieh, ich glaube, Mama kommt nach Hause!<br />
Mama hat sich dann im Internet (sie wollte<br />
Euch nicht tausendmal stören und von der<br />
Arbeit abhalten) schlau gelesen, wie wir in<br />
Spanien bei den Jägern gehalten werden,<br />
was wir dort zu fressen bekommen, wann und<br />
warum man uns aussortiert und in die grässliche<br />
Tötungsstation abschiebt.<br />
Die Bilder und Berichte waren teilweise<br />
unerträglich, aber es half, uns besser zu verstehen.<br />
Auch Kontakte zu anderen Angst-Galgo-Besitzern<br />
halfen, Verständnis und Respekt<br />
vor unserer Angst zu entwickeln. Mama hat<br />
sogar eine ganz liebe Internet-Brieffreundin<br />
gefunden.<br />
Ende März <strong>2009</strong> hat unser langjähriger<br />
Hausmeister Richard Müller seinen<br />
wohlverdienten Ruhestand angetreten.<br />
Herr Müller war bereits bei den Neubauten<br />
des Hunde- und Katzenhauses<br />
mit dabei und kennt das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
wie seine Westentasche. Egal, welches<br />
Problem es am Gebäude oder den Außenanlagen<br />
gab, Herr Müller wusste Abhilfe.<br />
So konnten wir oft die Ausgaben für<br />
teure Handwerker sparen.<br />
Um unseren neuen Hausmeister noch<br />
anlernen zu können, hat Herr Müller<br />
seinen Ruhestand, den er bereits im Juli<br />
2008 hätte antreten können, sogar hinausgeschoben.<br />
Wir danken Herrn Müller<br />
für seinen unermüdlichen Einsatz für das<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> und wünschen ihm im<br />
Ruhestand alles Gute!<br />
Nun dürfen wir in aller Ruhe langsam<br />
lernen, dass nicht alle Menschen schlecht und<br />
wir in Sicherheit sind.<br />
Wir freuen uns schon ganz doll, wenn Mama<br />
heimkommt! Dann hopsen wir wie wild durch<br />
die Bude und wollen am liebsten mit tausend<br />
Händen gestreichelt werden. Ich drück‘ meinen<br />
kleinen Kopf immer ganz fest in Mamas<br />
Hand, und wenn sie mich in den Arm nimmt,<br />
verpuschel‘ ich ihr die Haare. Farah liebt es,<br />
geknuddelt zu werden, und zeigt uns, wie toll<br />
sie die Nerzimitat-Nackenrolle beuteln, werfen<br />
und ihr hinterhersausen kann. Meistens<br />
macht sie es sich aber auf der Rolle bequem,<br />
wie man auf dem Foto rechts sehen kann.<br />
Wenn Papa heimkommt, betört ihn Farah<br />
mit all ihrem Charme, den kann sie sich<br />
einfach um den Finger, äh, die Pfote wickeln.<br />
Auch ich, der Reza, liebe es, von Papa gestreichelt<br />
zu werden und zeig‘ ihm das, indem<br />
ich ihm meine Vorderpfote auf den Arm oder<br />
den Kopf lege.<br />
Zu Essen bekommen wir jetzt auch nur noch<br />
ganz tolle Sachen, alles frisch und roh, das<br />
bekommt uns ganz prima. Gekocht wird nur<br />
die leckere Karottensuppe, Kartoffeln, Nudeln<br />
und Reis.<br />
Mama hat einen Mixer gekauft, da werden<br />
leckere Gurken, Karotten, Salat oder Obst mit<br />
Magerquark gemixt, wir werden halt so richtig<br />
verwöhnt.<br />
Obwohl ich eigentlich ganz schlechte Zähne<br />
hatte (das kommt, so hat es die Mama gelesen,<br />
von der miesen Ernährung bei den Jägern<br />
in Spanien), ist mein Mundgeruch dank des<br />
tollen Essens komplett verschwunden.<br />
Meine kleinen ausgefransten Ohren sind mit<br />
selbstgemachter Kamillencreme auch mittlerweile<br />
ganz heile, sogar die kleinen Knubbel<br />
sind verschwunden.<br />
Mama bürstet uns, weil wir ja ganz feines<br />
Fell und eine empfindliche Haut haben, mit<br />
einer Baby-Bürste, da schlafen wir dann einfach<br />
ein, so schön ist das.<br />
Wir dürfen auch richtig Unfug machen,<br />
Papas Socken klauen und im Hundebett unter<br />
Herr Wein löst Herrn Müller ab<br />
Hausmeister Müller in Rente<br />
Herr Wein beim Rasenmähen<br />
Gleichzeitig wünschen wir unserem<br />
neuen Hausmeister, Herrn Günther<br />
Wein, viel Freude bei seinen zahlreichen<br />
Aufgaben.<br />
Wir heißen Herrn Wein herzlich willkommen<br />
im <strong>Tierheim</strong>-Team!<br />
Ach, kann man auf diesem Plüschteil gemütlich liegen!<br />
der Decke verstecken. Das ist richtig lustig,<br />
wenn er sie sucht und nicht findet. Und toll,<br />
keiner schimpft!<br />
Unsere Betten sind auch ganz klasse! Da<br />
ist eins im Wohnzimmer, das mögen wir<br />
aber noch nicht benützen, zwei in unserem<br />
Zimmer sowie ein ganz grosses unbenütztes<br />
Menschenbett mit tollen Kissen. Da leg‘ ich<br />
mich ganz besonders gerne zum Schläfchen<br />
machen hin, Kopf natürlich auf dem Kissen.<br />
Hunde-Mann weiß ja, was sich gehört.<br />
An den Fernseher haben wir uns mittlerweile<br />
schon gewöhnt, auch der Staubsauger<br />
macht uns fast keine Angst mehr. Mama passt<br />
aber auch auf, dass sie uns nicht erschreckt.<br />
Aber das allerbeste ist der Garten! Da<br />
flitzen wir wie verrückt umher, jagen uns<br />
gegenseitig, schnuffeln an den Blumen und<br />
haben viel Spaß.<br />
Am liebsten rennen wir aber und zeigen der<br />
Mama, WIE schnell wir sind.<br />
Wir sind so froh, dass wir Eltern haben, die<br />
uns wegen unseres bezaubernden Wesens<br />
über alles lieben, uns nie wieder hergeben<br />
wollen, uns verstehen und uns helfen, unsere<br />
Angst zu überwinden.<br />
Vielen Dank an alle, die uns das ermöglicht<br />
haben! Anbei senden wir Euch noch schnell<br />
ein paar Fotos.<br />
Viele liebe Grüße von<br />
Reza und Farah<br />
Ich? Ich würde doch niiiee etwas anstellen!<br />
Seite 21
Anzeige<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Herrchen-Katze und Frauchen-Katze<br />
Zwei hilfsbereite Stubentiger<br />
Hallo! Hier ist Jana mal wieder. Ich habe mich zu einer<br />
richtigen Herrchen-Katze entwickelt.<br />
Jeden Abend warte ich vor der Tür auf ihn und kann kaum<br />
erwarten, dass er von der Arbeit heim kommt. Und wehe, er<br />
muss länger arbeiten - das merk‘ ich gleich! Ist er aber da,<br />
dann helfe ich ihm beim Schuhe-Ausziehen, weil da immer<br />
so lustige Bändel weghängen und gefangen werden wollen.<br />
Danach lesen wir gemeinsam Zeitung. Herrchen ist schließlich<br />
der Meinung, das<br />
bildet. Bloß Frauchen hat<br />
danach die Arbeit, die<br />
Zeitungs-Fetzen zusammen<br />
zu klauben, und ist<br />
von meiner Bildungswut<br />
nicht so begeistert...<br />
Auch helfe ich ihr, ihre<br />
Sachen aufzuräumen,<br />
Wolle zum Beispiel.<br />
Das ist lustig! Frauchen<br />
kriecht dann immer auf<br />
allen Vieren unter dem<br />
Tisch rum und wickelt<br />
die Wolle wieder von den<br />
Stuhl- und Tischbeinen<br />
los. Den Rest des Tages<br />
verbringe ich in einer<br />
gemütlichen Ecke und<br />
träume vor mich hin...<br />
Hallo, ich bin Nala. Und ich helfe Frauchen immer ganz<br />
selbstlos dabei, dass das Futter in den Näpfen nicht verdirbt.<br />
Überhaupt lasse ich auf Frauchen nichts kommen, ich<br />
hab‘ sie nämlich zum Schnurren lieb! Aus mir ist Nala, die große<br />
Forscherin geworden. Ich habe mich auf Mülleimer und Papierkörbe<br />
spezialisiert. Das macht großen Spaß, da kann man so<br />
tolle Sachen finden. Eine Wursthaut zum Beispiel, oder Papier-<br />
Knäule - ein Stück Schnur gehört neuerdings auch zu meinen<br />
Schätzen.<br />
Wenn ich dann müde<br />
bin, lege ich mich mit<br />
meiner Freundin Jana<br />
auf den Kratzbaum.<br />
Der steht gleich beim<br />
Fenster, und wir können<br />
vor dem Schlafen den<br />
Vögeln beim Fressen<br />
zussehen. Dann träume<br />
ich davon, so ein<br />
Flügeltier durch den<br />
Garten zu jagen. Das<br />
wäre schön, seufz...<br />
Alles Gute, und bis<br />
zum nächsten Mal!<br />
Jana und Nala<br />
Zwei wie Pech und Schwefel: Jana und Nala
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
Sommerfest<br />
mit<br />
Trempelmarkt<br />
5. Juli <strong>2009</strong> 12-18 Uhr<br />
Close-Up-Magie mit<br />
Danny Ocean<br />
bekannt aus Pro7 „The next Uri Geller“<br />
Partymusik vom<br />
Feinsten mit<br />
Große Tombola<br />
Hundevorführung<br />
Haarschnitte<br />
mit Salon Stefanie Franz<br />
Portrait-<br />
Zeichnungen<br />
mit Eva Maria Mandok<br />
Kutschenfahrten<br />
Kinderprogramm<br />
Infostände<br />
Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.<br />
Der Erlös geht zu 100% an das <strong>Tierheim</strong><br />
und seine Tiere in Not!
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Interview mit den <strong>Tierheim</strong>leiterinnen, Doris Blomeier und Gitta Teufel<br />
Was macht eigentlich ... die <strong>Tierheim</strong>leitung?<br />
Bei den vielen verschiedenen<br />
Aufgaben, die es im <strong>Tierheim</strong><br />
zu erledigen gibt, fragt man sich<br />
manchmal, wofür die einzelnen<br />
Personen eigentlich zuständig sind.<br />
Um mehr Klarheit in diese Frage zu<br />
bekommen, haben wir die beiden<br />
<strong>Tierheim</strong>leiterinnen Frau Blomeier<br />
und Frau Teufel nach ihrem Tätigkeitsgebiet<br />
befragt.<br />
<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong> (THZ): Könnten<br />
Sie uns bitte zunächst eine Vorstellung<br />
davon geben, was eigentlich<br />
ihre Aufgabe im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist?<br />
Doris Blomeier und Gitta Teufel<br />
(DB & GT): Unser Aufgabengebiet ist<br />
sehr vielfältig. Wir sind zum Beispiel<br />
für die Arbeitseinteilung des<br />
Personals verantwortlich inklusive<br />
der Organisation von Urlaubs- und<br />
Krankheitsvertretungen; wir entscheiden<br />
über die Aufnahme und<br />
Vermittlung von Tieren sowie über<br />
größere tierärztliche Behandlungen,<br />
machen Verwaltungsarbeiten aller<br />
Art, bearbeiten Vermissten- oder<br />
Fundmeldungen und kümmern uns<br />
um die Bestellung und Herausgabe<br />
von Futter, Einstreu, Schlafkörbchen,<br />
Hundeleinen, Kratzbäumen<br />
usw. Wir sind dem Veterinäramt<br />
gegenüber verantwortlich, dass alle<br />
Vorschriften eingehalten werden,<br />
kümmern uns um Praktikanten und<br />
junge Menschen, die bei uns Sozialstunden<br />
leisten müssen, melden<br />
Chipnummern an Tasso, beaufsichtigen<br />
die Putzkolonne und geben<br />
Arbeitsanweisungen an die Hausmeister,<br />
um nur einige Beispiele zu<br />
nennen.<br />
Kurz gesagt: Wir kümmern uns<br />
darum, dass der Laden läuft und<br />
alles in Ordnung ist.<br />
THZ: Warum hat sie genau diese<br />
Tätigkeit im <strong>Tierheim</strong> gereizt?<br />
DB & GT: Die <strong>Tierheim</strong>leitung<br />
umfasst so viele verschiedene Aufgaben,<br />
dass es nie langweilig wird. Es<br />
ist eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle<br />
Tätigkeit, bei der man<br />
Seite 24<br />
auch viel Verantwortung trägt. Mal<br />
hat man mehr mit Menschen zu tun,<br />
mal mehr mit Tieren, und mal sitzt<br />
man am Schreibtisch und erledigt<br />
Papierkram. Die Mischung macht’s!<br />
THZ: Als Besucher des <strong>Tierheim</strong>s<br />
sieht man Sie meistens im Vermittlungsbüro.<br />
Dann haben Sie wohl<br />
auch viel mit der Vermittlung der<br />
Tiere zu tun?<br />
DB & GT: Wir sind für das Wohlergehen<br />
der uns anvertrauten Tiere<br />
in jeder Hinsicht verantwortlich,<br />
deshalb haben wir auch die Aufsicht<br />
über die Tiervermittlung. Den Tieren<br />
soll es schließlich auch gut gehen,<br />
wenn sie unser <strong>Tierheim</strong> verlassen<br />
haben, und zwar ihr ganzes Leben<br />
lang! In Zweifelsfällen haben wir<br />
das letzte Wort, ob ein Tier an einen<br />
bestimmten Interessenten vermittelt<br />
wird oder nicht.<br />
Dazu gehört natürlich auch, die<br />
Interessenten zu beraten, die Vermittlungsverträge<br />
auszufüllen, die<br />
Vermittlungsgebühr abzurechnen<br />
und vieles mehr. Wir führen auch<br />
Statistiken und machen die Ablage<br />
der Verträge. Im Fall von Hunden<br />
organisieren wir die Vorkontrollen<br />
im zukünftigen Zuhause und machen<br />
auch viele Vorkontrollen selbst. Die<br />
Tätigkeit im Vermittlungsbüro ist<br />
jedoch nur ein kleiner Teil unserer<br />
Arbeit.<br />
THZ: Wie läuft denn die Vermittlung<br />
z.B. eines Hundes im <strong>Tierheim</strong><br />
ab?<br />
DB & GT: Wenn ein Interessent<br />
vor uns steht, wissen wir zunächst<br />
einmal nichts über ihn oder sie.<br />
Deshalb müssen wir uns zuerst ein<br />
Bild davon machen, welche Wünsche<br />
und Vorstellungen er bezüglich<br />
des Hundes hat – sucht er einen<br />
alten oder jungen, ruhigen oder<br />
sportlichen, großen oder kleinen,<br />
weiblichen oder männlichen Hund,<br />
um nur einige Kriterien zu nennen.<br />
Dann stellen wir Fragen nach dem<br />
Umfeld der Interessenten – wie und<br />
wo wohnen sie, sind kleine Kinder im<br />
Haushalt, muss das Tier öfter alleine<br />
bleiben, gibt es einen eingezäunten<br />
Garten, wie sind die Urlaubsgewohnheiten?<br />
Aus all diesen Puzzlestücken<br />
überlegen wir dann, welcher Hund<br />
zu den Leuten passen könnte.<br />
THZ: Stimmen die Vorstellungen<br />
vom Traumhund des Interessenten<br />
und Ihre Einschätzung denn immer<br />
überein?<br />
DB & GT: Nein, nicht immer. Zum<br />
Beispiel können wir keinen großen,<br />
älteren Hund mit Gelenkproblemen<br />
in eine Wohnung im vierten Stock<br />
ohne Aufzug vermitteln. Oder einen<br />
Hund, der erfahrungsgemäß viel<br />
bellt, in eine hellhörige Mietwohnung.<br />
Oder einen Hund, der nicht<br />
alleine bleiben will, zu Menschen,<br />
die halbtags berufstätig sind. Wenn<br />
schon Hunde im Haushalt vorhanden<br />
sind, können wir keinen Hund dazu<br />
vermitteln, der sich mit anderen<br />
Hunden nicht verträgt. Oder einen<br />
Hund, der Katzen als Beute betrachtet,<br />
in einen Haushalt mit Katzen.<br />
Oder einen Welpen zu Leuten, die zu<br />
wenig Zeit für das Tier haben.<br />
Es gibt leider viele Interessenten,<br />
die sich einen Hund rein nach dem<br />
Aussehen aussuchen und solche<br />
Faktoren dabei nicht berücksichtigen.<br />
In solchen Fällen versuchen wir,<br />
Überzeugungsarbeit zu leisten. Wir<br />
kennen die Hunde im <strong>Tierheim</strong> mit<br />
all ihren Eigenheiten und Charakterzügen,<br />
so dass wir versuchen,<br />
die Interessenten für den Hund zu<br />
begeistern, den wir für den geeignetsten<br />
halten. Oft funktioniert das,<br />
manchmal leider nicht.<br />
Wenn wir im <strong>Tierheim</strong> einen<br />
passenden Hund haben, der den<br />
Interessenten gefällt, sollten Mensch<br />
und Hund am besten mehrmals miteinander<br />
Gassi gehen, miteinander<br />
kuscheln und spielen. Daran sollte<br />
sich die ganze Familie beteiligen,
die künftig mit dem Hund zusammenleben<br />
möchte. Dabei lernen sich<br />
Mensch und Tier am besten kennen,<br />
und sie merken, ob sie zueinander<br />
passen. Auf jeden Fall sollen die<br />
Interessenten mindestens eine Nacht<br />
darüber schlafen, denn spontane<br />
Entscheidungen sind in diesem Fall<br />
fehl am Platz, wo es darum geht, ein<br />
Leben lang die Verantwortung für<br />
ein anderes Lebewesen zu übernehmen.<br />
Wenn das Interesse fortbesteht,<br />
besucht ein ehrenamtlicher <strong>Tierheim</strong>mitarbeiter<br />
das zukünftige<br />
Zuhause des Hundes und schaut<br />
dort nach, ob der Platz geeignet<br />
erscheint. Bei einem positiven<br />
Ergebnis der Vorkontrolle kann der<br />
Vermittlungsvertrag unterschrieben<br />
werden, und der Hund darf in sein<br />
neues Zuhause ziehen.<br />
THZ: Was passiert, wenn sich<br />
Interessenten von Ihnen nicht<br />
überzeugen lassen, dass der ausgesuchte<br />
Hund nicht der geeignete<br />
ist?<br />
DB & GT: Wir suchen für unsere<br />
Tiere ein endgültiges Zuhause. Wenn<br />
wir im Vermittlungsgespräch das<br />
Gefühl gewinnen, dass weder der<br />
Interessent mit dem Tier noch das<br />
Tier mit dem Interessenten dauerhaft<br />
glücklich wird, lehnen wir<br />
die Vermittlung ab. Einen Interessenten<br />
ablehnen müssen wir auch<br />
dann, wenn ein Hund bereits andere<br />
passende Interessenten hat. In<br />
diesem Fall gehen wir streng nach<br />
der Reihenfolge vor. Es ist aber<br />
immer schwierig, den Leuten zu<br />
erklären, warum wir ein Tier, das sie<br />
sich ausgesucht haben, nicht an sie<br />
vermitteln. Obwohl wir immer versuchen<br />
zu erklären, warum wir das<br />
ausgesuchte Tier in diesem Fall nicht<br />
für geeignet halten, meinen einige<br />
Interessenten, dass sie das Tier nach<br />
ein- oder zweimaligem Sehen besser<br />
kennen und einschätzen können als<br />
wir, die jeden Tag mit den Tieren<br />
zu tun haben. Wir können dann nur<br />
um Verständnis bitten und, wenn<br />
möglich, Alternativen anbieten. Solche<br />
Gespräche sind jedoch oftmals<br />
schwierig und unangenehm.<br />
Wir müssen dabei immer im Hinterkopf<br />
behalten, dass wir sozusagen<br />
die Anwälte der Tiere sind; deren<br />
Wohlergehen ist es, worum es uns<br />
geht und gehen muss. Diesem Ziel<br />
sind wir verpflichtet. Und auch<br />
wenn bisweilen ein schaler Nachgeschmack<br />
bleibt, weil wir von abgelehnten<br />
Interessenten beschimpft<br />
und manchmal sogar bedroht werden,<br />
wissen wir in solchen Fällen<br />
umso mehr, dass es so das Beste für<br />
das Tier war.<br />
THZ: Gilt das alles auch für die<br />
Vermittlung von Katzen und Kleintieren?<br />
DB & GT: Das Gespräch mit dem<br />
Interessenten, das Herausfinden,<br />
welches Tier passt, und gegebenenfalls<br />
die Überzeugungsarbeit<br />
sind unabhängig von der Tierart die<br />
Hauptaufgabe in der Vermittlung.<br />
Bei Freigängerkatzen schauen wir<br />
uns natürlich das Wohnumfeld an,<br />
entweder auf einer Karte oder im<br />
Internet, um beurteilen zu können,<br />
wie hoch die Verkehrsbelastung ist.<br />
Die Katzen lernt man natürlich nicht<br />
durch gemeinsames Gassigehen kennen,<br />
sondern durch Schmusen und<br />
Spielen im Katzenzimmer.<br />
Kleintiere wie Kaninchen und<br />
Meerschweinchen werden ja immer<br />
mindestens paarweise gehalten; wir<br />
vermitteln diese Tiere prinzipiell<br />
nicht in Einzelhaltung, das wäre<br />
nicht artgerecht. Bei diesen Tieren<br />
kommt es nicht nur darauf an, das<br />
passende Tier für die Menschen zu<br />
finden, sondern auch das passende<br />
Partnertier für das gegebenen-<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
falls bereits vorhandene Tier. Auch<br />
besteht bei Kleintieren ein enormer<br />
Beratungsbedarf hinsichtlich der<br />
richtigen Haltung, denn hier kursieren<br />
bei vielen Leuten noch veraltete,<br />
völlig falsche Vorstellungen über<br />
die Bedürfnisse der Tiere.<br />
THZ: Nun mal zum umgekehrten<br />
Fall: Wie läuft es denn ab, wenn<br />
jemand ein Tier im <strong>Tierheim</strong> abgeben<br />
möchte?<br />
DB & GT: Es ist ganz wichtig,<br />
dass die Leute vorher im <strong>Tierheim</strong><br />
anrufen, wenn sie ein Tier abgeben<br />
wollen. Es gibt einfach Zeiten, da<br />
sind wir bis auf den letzten Platz<br />
voll belegt und können keine weiteren<br />
Tiere aufnehmen. In solchen<br />
Fällen versuchen wir natürlich, den<br />
Leuten Alternativen anzubieten, z.B.<br />
andere <strong>Tierheim</strong>e, oder wir bitten<br />
sie, das Tier noch ein paar Tage oder<br />
Wochen zu behalten, bis sich die Situation<br />
im <strong>Tierheim</strong> entschärft hat.<br />
Dann führen wir eine Warteliste, die<br />
der Reihe nach abgearbeitet wird.<br />
So können sich Mensch und Tier den<br />
Stress ersparen, ins <strong>Tierheim</strong> zu<br />
fahren und womöglich erst dort zu<br />
erfahren, dass wir voll sind. Viele<br />
Leute, die ein Tier abgeben wollen,<br />
wissen auch nicht, welches <strong>Tierheim</strong><br />
das für sie örtlich zuständige ist.<br />
Auch hier lohnt sich ein Anruf; wir<br />
beraten gerne.<br />
Wenn ein Tier nach vorheriger<br />
Absprache mit dem <strong>Tierheim</strong> abgegeben<br />
wird, stellen wir dem bisherigen<br />
Halter einige Fragen zum Tier<br />
und seiner Vorgeschichte. Wichtig<br />
sind z.B. Krankheiten, die das Tier<br />
hatte, Impfungen, Dinge wie Futterunverträglichkeiten,<br />
Allergien,<br />
Vorlieben. Wir fragen aber auch<br />
nach dem Wesen des Tieres, ob es<br />
z.B. mit Kindern, mit Artgenossen<br />
oder mit anderen Tieren klarkommt,<br />
bei Hunden, ob sie im Auto mitfahren<br />
können, ob sie schon Kommandos<br />
kennen, ob sie alleine bleiben<br />
können, ob sie einen Jagdtrieb<br />
haben, ob sie stubenrein sind usw.<br />
Dieses Wissen erleichtert die Weitervermittlung<br />
ungemein und hilft uns<br />
dabei, ein Zuhause zu finden, in dem<br />
Seite 25
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
sich das Tier wohl fühlt.<br />
THZ: All diese Dinge können Sie<br />
aber nicht wissen, wenn ein Tier<br />
ausgesetzt wurde oder z.B. vom<br />
Notdienst eingefangen wurde. Was<br />
machen Sie dann?<br />
DB & GT: Wenn wir auf diesem<br />
Wege ein Tier bekommen, was wir<br />
immer wieder schrecklich finden und<br />
auch nicht nachvollziehen können,<br />
wissen wir natürlich gar nichts über<br />
das Tier. Solche Tiere kommen sofort<br />
in Quarantäne und werden getrennt<br />
von den anderen Tieren untergebracht,<br />
bis feststeht, ob sie gesund<br />
sind. Wir können ja nicht riskieren,<br />
dass irgendwelche Krankheiten ins<br />
<strong>Tierheim</strong> eingeschleppt werden.<br />
Beim nächsten Besuch durch den<br />
<strong>Tierheim</strong>tierarzt werden alle Neuzugänge<br />
gründlich untersucht. In Zweifelsfällen<br />
wird eine Blut- und Kotuntersuchung<br />
gemacht. Sie dürfen<br />
die Quarantäne erst verlassen, wenn<br />
der Tierarzt grünes Licht gibt. Die<br />
Tiere werden dann so schnell wie<br />
möglich geimpft und gechipt, Katzen<br />
kastriert. Über das Wesen dieser<br />
Tiere müssen wir uns dann selbst ein<br />
Bild machen, unsere Gassigeher und<br />
Katzenstreichler helfen uns dabei.<br />
THZ: Was sind denn die schönsten<br />
und die am wenigsten schönen<br />
Erlebnisse bei Ihrer Tätigkeit?<br />
DB & GT: Am schönsten ist es,<br />
wenn Tiere vermittelt werden, die<br />
sehr lange im <strong>Tierheim</strong> gewohnt<br />
haben oder die z.B. wegen ihres<br />
Alters oder wegen einer Behinderung<br />
erfahrungsgemäß schwer vermittelbar<br />
waren. Oder wenn wir es zum<br />
Beispiel schaffen, Hunde- Katzen-<br />
oder Kaninchenpaare gemeinsam<br />
zu vermitteln, was ebenfalls sehr<br />
schwierig ist. Wir freuen uns auch<br />
sehr, wenn die neuen Besitzer<br />
eines Tiers bei uns anrufen und uns<br />
erzählen, wie glücklich sie mit dem<br />
Tier sind – besonders freuen wir uns<br />
natürlich, wenn wir diese Leute<br />
erst darauf gebracht haben, dass<br />
genau dieses Tier gut zu ihnen passt<br />
und nicht ein anderes, das sie sich<br />
selbst ausgesucht hätten. Auch ist<br />
es oft schön, die Entwicklung von<br />
Tieren mitzuerleben, die bei ihrer<br />
Ankunft im <strong>Tierheim</strong> z.B. sehr scheu,<br />
ängstlich oder auch krank waren.<br />
Seite 26<br />
Zu sehen, wie solche Tiere aufblühen,<br />
gesund werden und Vertrauen<br />
fassen, ist auch eine sehr schöne<br />
Erfahrung.<br />
Weniger schön ist es, wenn wir<br />
Tiere aus schlechter Haltung herausholen<br />
müssen. Uneinsichtige Tierhalter<br />
hetzen uns dann schon mal die<br />
Polizei auf den Hals oder zeigen uns<br />
an. Bisher hatte aber noch keiner<br />
damit Erfolg, denn wir wissen, wann<br />
wir handeln müssen und auch dürfen.<br />
Frustrierend ist es auch, wenn<br />
beschlagnahmte Tiere von Amts<br />
wegen bei uns untergebracht wurden<br />
und dann per Gerichtsbeschluss<br />
wieder an den bisherigen, schlechten<br />
Halter herausgegeben werden<br />
müssen; dagegen können wir nichts<br />
tun. Wir müssen auch oft schwierige<br />
Entscheidungen treffen, was die<br />
medizinische Behandlung von Tieren<br />
betrifft. Oder, wie schon erwähnt,<br />
manche Gespräche mit abgelehnten<br />
Interessenten können sehr unangenehm<br />
sein. All das kann einen schon<br />
ziemlich belasten, aber das gehört<br />
eben dazu.<br />
THZ: Welchen Zeitaufwand erfordert<br />
die Tätigkeit des <strong>Tierheim</strong>leiters<br />
ungefähr?<br />
DB & GT: Wir zwei sprechen uns<br />
natürlich ab, so dass mindestens<br />
während der Vermittlungszeiten immer<br />
eine von uns im <strong>Tierheim</strong> anwesend<br />
ist. Zusammen kommen wir auf<br />
einen Zeitaufwand von mindestens<br />
60 Stunden in der Woche. Auch wenn<br />
wir nicht im <strong>Tierheim</strong> sind, erledigen<br />
wir viele Aufgaben von zuhause aus.<br />
Wir führen z.B. Telefonate mit den<br />
Vorstandskollegen, Mitarbeitern und<br />
Interessenten, machen Vorkontrollen,<br />
schreiben E-Mails, Briefe und<br />
vieles mehr. Die meisten Wochenenden<br />
und Feiertage sind ebenfalls<br />
fürs <strong>Tierheim</strong> reserviert. Dabei muss<br />
man bedenken, dass die gesamte<br />
Tätigkeit voll ehrenamtlich und<br />
unbezahlt ist, das gilt auch für die<br />
privaten Telefonkosten und die Kosten<br />
für die vielen Autofahrten. Wir<br />
erhalten vom <strong>Tierheim</strong> keinen Cent<br />
Geld, keinen Aufwandsersatz, auch<br />
keine Sachwerte und keine sonstigen<br />
Vergünstigungen. Frau Teufel ist<br />
zusätzlich halbtags berufstätig, so<br />
dass es manchmal schwierig ist, das<br />
alles unter einen Hut zu bekommen.<br />
Ganz nebenbei haben wir auch noch<br />
Familien!<br />
THZ: Was sind die Voraussetzungen,<br />
die man für die Position<br />
des <strong>Tierheim</strong>leiters mitbringen<br />
muss?<br />
DB & GT: Man muss vielseitig sein<br />
und Organisationstalent haben.<br />
Man muss kommunikativ sein und<br />
mit Menschen umgehen können,<br />
muss bereit sein, seine Meinung zu<br />
vertreten. Natürlich muss man sich<br />
sehr gut mit Tieren auskennen, Frau<br />
Blomeier hat z.B. den Sachkundenachweis.<br />
Büro-Erfahrung ist unerlässlich,<br />
und man muss ein Grundverständnis<br />
für juristische Fragen<br />
haben. Man muss auf alle möglichen<br />
Situationen reagieren und auch mal<br />
improvisieren können, und man muss<br />
sich auf die verschiedensten Leute<br />
und Tiere einstellen können. Das<br />
alles geht natürlich gar nicht ohne<br />
einen ganzen Haufen Tierliebe und<br />
Idealismus - und Zeit!<br />
THZ: Unsere Fragen haben Sie<br />
nun alle beantwortet, vielen Dank<br />
dafür. Sie haben das Schlusswort!<br />
DB & GT: Wir möchten den<br />
Menschen ans Herz legen, dass sie<br />
nicht immer nur kleine, junge, süße,<br />
putzige Tiere haben wollen, sondern<br />
auch älteren oder sogar kranken<br />
Tieren eine Chance geben.<br />
Ältere Tiere mit ihrem gefestigten<br />
Charakter sind ganz besonders treue<br />
und verlässliche Begleiter, und man<br />
erspart ihnen das Schicksal, im <strong>Tierheim</strong><br />
sterben zu müssen.<br />
Treffen Sie nie spontane Entscheidungen,<br />
wenn es darum geht, ein<br />
Tier bei sich aufzunehmen, sondern<br />
nehmen Sie sich die Zeit, über alles<br />
gut nachzudenken. Es geht um eine<br />
wichtige Entscheidung für eine lange<br />
Zeit!<br />
Handeln Sie Tieren gegenüber immer<br />
mit Verantwortungsbewusstsein.<br />
Sie sind Lebewesen wie wir auch!<br />
Und: Vertrauen Sie bitte den Fachleuten,<br />
wenn es um die <strong>Tierheim</strong>tiere<br />
geht!
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Barbie aus der Welpenfabrik<br />
Nur unsere Welpen hatten einen Wert<br />
Mein Name ist Barbie, und ich bin<br />
eine echte Schönheit! Doch das war<br />
nicht immer so in meinem kurzen Leben.<br />
In meinem Geburtsort hatten die Menschen<br />
nur Interesse an meinen Welpen,<br />
die ich viel zu früh kriegen musste. Wir,<br />
meine Schwester Paula, Mutter Brenda,<br />
ich und noch 70 andere Hunde waren in<br />
einen kleinen Raum nur zur „Welpenproduktion“<br />
eingesperrt. Futter gab es<br />
nur so viel, dass wir gerade so überleben<br />
konnten.<br />
Wir wurden nicht geliebt und waren<br />
nichts wert.<br />
Spielen im Schnee ist schööön!<br />
So kam es, dass mir und meinem Rudel<br />
Krankheit, Parasitenbefall und schlimme<br />
Unterernährung das Leben gerettet<br />
haben. Ja, Sie haben richtig gehört!<br />
Wir wurden als zu schwach und wertlos<br />
„aussortiert“ und hatten das Glück, von<br />
den Tierfreunden Alex und Moni ins Tier-<br />
Seite 28<br />
heim <strong>Feucht</strong> geholt zu werden. Da war<br />
ich eineinhalb Jahre alt. Im <strong>Tierheim</strong><br />
lernte ich, was Streicheln, Gassigehen<br />
und Sattwerden ist. Es ist einfach toll!<br />
Angst und Misstrauen habe ich trotzdem<br />
immer noch vor allem Fremden. Man<br />
kann ja nie wissen?!<br />
Dann, nach etwa fünf Monaten Aufpäppeln,<br />
holten mich meine Menschen<br />
Ulli und Heinz und die Hunde Darian und<br />
Bobby zu sich nach Hause. Natürlich war<br />
Arthur wurde aus dem Auto geworfen<br />
Lisa und der Greyhound Arthur<br />
Die kleine Lisa von der Tierschutz-<br />
Jugendgruppe des <strong>Tierheim</strong>s hat<br />
schon öfters zusammen mit Jugendleiterin<br />
Frau Schneider das Glücksrad<br />
bei Bazis Trempelmarkt betreut.<br />
Diesmal wurde der Erlös für den<br />
Greyhound „Arthur“ gesammelt. Über<br />
25 Euro kamen zusammen! Arthur wurde<br />
in Ungarn aus einem fahrenden Auto<br />
geworfen, wobei er sich schwer verletzte.<br />
Er irrte dann wochenlang durch<br />
Lisa betreute das Glücksrad<br />
Auf dem Sofa wird gekuschelt. Darian, Barbie und Bobby bewachen den<br />
Frühstückstisch<br />
Darian, der Schoßhund<br />
die Gegend, bis es tierlieben Ungarn<br />
endlich gelang, den völlig verstörten und<br />
abgemagerten Hund einzufangen. Sie<br />
brachten ihn in ein <strong>Tierheim</strong>, das von<br />
einer deutschen Tierschutzorganisation<br />
unterstützt wird. Seit Anfang April <strong>2009</strong><br />
wartet Arthur nun im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
auf sein neues, endgültiges Zuhause. Er<br />
ist wieder gesund, hat ein wenig zugenommen,<br />
und es geht ihm gut.<br />
Danke, liebe Lisa!<br />
Arthur ist ein ganz Stürmischer und Lieber!<br />
das nicht so einfach für mich. Ich hatte<br />
wieder Angst und Panik, alles war wieder<br />
fremd.<br />
Mit viel Liebe, Geduld und viel Überredungskunst<br />
gelang es allen, mir nach<br />
und nach die Angst vor ihnen zu nehmen.<br />
Ich darf mit Darian, meinem wilden<br />
Galgokumpel, auf dem Sofa wohnen.<br />
Bobby, ein 13 Jahre alter Pinscher-Mix<br />
und unser aller Boss, hat altersbedingt<br />
das Privileg, mit im Bett zu schlafen. Ich<br />
finde das OK.<br />
Wir haben einen festen Tagesablauf,<br />
was mich immer sicherer macht. Wir<br />
machen alles zusammen, Fressen, Gassigehen,<br />
Schmusen und Kuscheln. Nach<br />
fünf Monaten bin ich zwar allen Fremden<br />
gegenüber noch ängstlich und misstrauisch,<br />
aber ich vertraue meinem neuen<br />
„Rudel“ und meinen Menschen. Das<br />
Leben ist schön, alles ist endlich gut!<br />
Eure glückliche Barbie<br />
Sie kann nun wieder laufen<br />
Sternchens Bein<br />
Stallkaninchen Sternchen kam als ganz<br />
junges Kaninchenkind zu uns ins <strong>Tierheim</strong><br />
- mit einem gebrochenen rechten<br />
Hinterbeinchen! In einer Operation wurde<br />
der Bruch gerichtet, und sie musste<br />
eine zeitlang einen externen Fixateur<br />
tragen. Inzwischen ist alles gut verheilt.<br />
Nun hat Sternchen eine Chance auf ein<br />
kaninchengerechtes Leben ohne Schmerzen.<br />
Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen<br />
konnten und hoffen, dass sie bald<br />
ein tolles neues Zuhause findet.
Hund und Mensch als Team<br />
Hunde-Rallye im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
Anfang November 2008 fand im<br />
schönen Reichswald beim <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> die erste <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> Hunde-<br />
Ralley statt. Trotz Minusgraden waren<br />
unsere Vier- und Zweibeiner schon früh<br />
am Morgen unterwegs.<br />
Unser „Spaziergang der besonderen<br />
Art“ kam bei allen Teilnehmern sehr gut<br />
an. Es waren vier Stationen aufgebaut,<br />
an denen jeweils drei hundespezifische<br />
Fragen zu beantworten und verschiedene<br />
Herausforderungerungen für das Hund-<br />
Mensch-Team zu bewältigen waren. Die<br />
Aufgaben wurden von unseren Helfern<br />
mit Punktwerten zwischen einem Punkt<br />
(der gute Wille zählt) und drei Punkten<br />
(alles perfekt) beurteilt. Wer die höchste<br />
Gesamtpunktzahl erzielte, war das<br />
Gewinnerteam. Die besten zehn Teams<br />
erhielten einen Pokal und einen kleinen<br />
Hundesnack vom DUHO Tierzentrum in<br />
Wendelstein.<br />
Auch <strong>Tierheim</strong>hunde haben an der<br />
Hunde-Rallye teilgenommen. Sie bildeten<br />
jeweils mit ihren Gassigehern ein<br />
Team und haben super abgeschnitten:<br />
Unser Neufundländer-Mix Murphy erreichte<br />
den dritten Platz, unsere Husky-<br />
Mix-Dame Nelly den achten.<br />
Alles in allem eine rundum gelungene<br />
Veranstaltung, die nicht nur den Teilnehmern<br />
viel Spaß gemacht hat!<br />
Wir möchten uns bei allen Helfern und<br />
bei Margot Dennerlein und Sonja Bürger<br />
von der Hundeschule im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
bedanken. Ab 8.00 Uhr waren sie im Einsatz<br />
und haben dies alles überhaupt erst<br />
möglich gemacht! Vielen Dank!<br />
Alle Teilnehmer waren mit viel Begeisterung<br />
und Enthusiasmus bei der Sache.<br />
Auf dem ersten Platz landete Frau<br />
Oertel mit ihrer Mischlingshündin, die<br />
sogar mit ihr zusammen ein Lied sang.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Das Gewinner-Team!<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Das waren die Aufgaben an den vier<br />
Stationen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Laufen Sie gemeinsam mit dem Hund<br />
über die Hürden - hin und zurück.<br />
Lassen Sie ihren Hund sitzen und<br />
singen Sie gemeinsam ein Lied.<br />
Nehmen Sie den Löffel mit dem Ball in<br />
die Leinenhand und gehen Sie im Slalom<br />
hin und zurück durch die Pylonen.<br />
Ihr Hund macht Platz oder Sitz, Sie<br />
machen 10 Kniebeugen.<br />
Zwei der Fragen waren zum Beispiel:<br />
1. Wie heißt das lateinische Wort für<br />
Hund?<br />
a) Canon<br />
b) Canis<br />
c) Candis<br />
2. Wenn ihr Hund auf den Ruf „Komm!“<br />
nicht reagiert und sich von ihnen entfernt,<br />
so ist es das Beste, wenn sie ...<br />
a) dem Hund hinterherlaufen<br />
b) das Kommando „Komm!“ oft und<br />
sehr laut wiederholen<br />
c) sich möglichst schnell in entgegengesetzter<br />
Richtung entfernen
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
An alle ehrenamtlichen Helfer:<br />
Ein riesengroßes Dankeschön!<br />
Diese Seite wollen wir unseren vielen<br />
ehrenamtlichen Helfern widmen,<br />
ohne die das <strong>Tierheim</strong> nicht bestehen<br />
könnte. Sie retten Tag und Nacht Tiere<br />
aus Notsituationen und sind zur Stelle,<br />
wann immer Tiere Hilfe, Ansprache, Liebe<br />
oder Bewegung brauchen. Sie helfen<br />
dabei, dass unsere Tiere ein möglichst<br />
artgerechtes Leben haben und das<br />
Vertrauen in die Menschen nicht verlieren.<br />
Sie bewirken durch ihren Einsatz,<br />
dass die Tiere gut vermittelt werden<br />
können, weil sie durch das Gassigehen<br />
und Katzenstreicheln ausgeglichener und<br />
zutraulicher sind. Sie schauen sich das<br />
G anz besonders dringend suchen wir<br />
ehrenamtliche Notdienstfahrer. Wir<br />
sind stolz darauf, dass das <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> einen 24-Stunden-Tiernotdienst<br />
anbieten kann, der zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit Tiere aus Notsituationen rettet.<br />
Die wenigen Notdienstfahrer können<br />
es jedoch fast nicht schaffen, diesen<br />
wichtigen Bereich unserer Tierschutzarbeit<br />
aufrechtzuerhalten, und brauchen<br />
dringend Verstärkung! Wenn Sie es sich<br />
vorstellen können, in unserem Notdienst<br />
mitzuhelfen, melden Sie sich bitte im<br />
<strong>Tierheim</strong> unter 09128 / 91 64 94. Wir<br />
werden Sie ausführlich beraten und auf<br />
Ihre neue Aufgabe vorbereiten.<br />
Seite 30<br />
neue Zuhause der Tiere vor und nach der<br />
Vermittlung an und beraten die neuen<br />
Besitzer. Sie helfen dem <strong>Tierheim</strong> bei<br />
der Öffentlichkeitsarbeit, indem sie<br />
beim Trempelmarkt oder Sommerfest mit<br />
anpacken oder Infostände betreuen. Sie<br />
sammeln Spenden oder spenden sogar<br />
selbst Geld, betreuen Spendendosen<br />
oder Futterboxen. Nicht zuletzt halten<br />
sie Augen und Ohren offen und schauen<br />
nicht weg, wenn Tiere in Not sind oder<br />
unter schlimmen Umständen leben müssen,<br />
sondern handeln im Sinne der Tiere.<br />
Dafür nehmen unsere ehrenamtlichen<br />
Helfer viel in Kauf. Sie gehen bei Wind<br />
und Wetter, bei Regen und Kälte mit den<br />
Hunden Gassi, riskieren, von ängstlichen<br />
oder biestigen Katzen gebissen oder<br />
gekratzt zu werden, investieren Liebe in<br />
ein Tier, das dann zu jemand anderem<br />
zieht. Sie opfern viel Zeit, Herzblut,<br />
Phantasie, Kraft und auch Geld, damit es<br />
den Tieren besser geht.<br />
All diesen Helfern, von denen wir hier<br />
nur einen kleinen Bruchteil abbilden<br />
können, möchten wir ein riesengroßes<br />
Dankeschön sagen und hoffen zugunsten<br />
der Tiere, dass sie ihren Enthusiasmus<br />
und ihre Freude an diesen Aufgaben<br />
noch lange behalten werden!
Bazis Trempelmarkt ist immer wieder einen Besuch wert<br />
Jeden ersten Sonntag im Monat<br />
Bei schönem Wetter kann man gut<br />
draußen sitzen<br />
Niemand kann behaupten, bei Bazis<br />
Trempelmarkt müsse man Hunger leiden!<br />
Ein Appell an Katzenliebhaber<br />
Im <strong>Tierheim</strong> gibt es auch gefiederte<br />
Tiere aus Porzellan<br />
Alte und kranke Tiere<br />
- Wegwerfware?<br />
Liebe Tierfreunde,<br />
mit Entsetzen muss ich derzeit feststellen, dass immer<br />
mehr alte und kranke Katzen ausgesetzt, als angebliche<br />
Fundtiere oder aus irgendwelchen anderen fadenscheinigen<br />
Gründen bei uns abgegeben werden.<br />
Viele der ehemaligen Besitzer, die sich dieser armen<br />
Kreaturen entledigen, haben keine Vorstellung davon, was<br />
so ein altes oder krankes Tier empfindet, wenn es plötzlich<br />
aus seiner gewohnten Umgebung, von seinen vertrauten<br />
Menschen weg muss. Die Tiere verstehen die Welt nicht<br />
mehr - mit großen, ängstlichen Augen sitzen sie dann bei<br />
uns, trotz unserer Liebe und Zuwendung verweigern sie oft<br />
das Futter.<br />
Mit viel Zuwendung und liebevoller Pflege unserer Tierpfleger<br />
finden trotz aller Trauer die lieben Tiere wieder<br />
Freude am Dasein. Gott sei Dank kommen so viele Tierfreunde<br />
zu uns, die diese Tiere bei sich aufnehmen und<br />
umsorgen.<br />
Bei allen diesen lieben Menschen möchte ich mich hiermit<br />
herzlich bedanken. Ich selbst habe in den 40 Jahren, in<br />
denen ich Katzen aus dem <strong>Tierheim</strong> hole, immer ältere<br />
Samtpfoten zu mir genommen. Mit unsagbarer Zärtlichkeit<br />
haben es mir diese Tiere gedankt.<br />
Ich habe es noch nie bereut, dass ich immer ältere und<br />
kranke Katzen bei mir aufgenommen habe und diese bis zu<br />
ihrem Tod glücklich umsorgt habe. Denn ich habe so viel<br />
Liebe zurückbekommen<br />
Es grüßt Sie herzlich<br />
Ihre Roswitha Pilz<br />
Bücherfreunde finden jede<br />
Menge Lesestoff<br />
Wer Lust hat, darf zur Live-Musik natürlich<br />
auch tanzen<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Spielkinder und Junggebliebene finden<br />
ein Paradies voller Spielsachen<br />
Schallplatten, Videos, CDs und DVDs gibt es<br />
in Hülle und Fülle<br />
Jeden ersten Sonntag im Monat ist im <strong>Tierheim</strong> richtig was los.<br />
Trempelfreunde aus der Region kommen ins <strong>Tierheim</strong>, um im<br />
reichhaltigen Angebot zu stöbern. Es gibt fast nichts, was es hier<br />
nicht gibt. Familien machen ihren Sonntagsausflug ins <strong>Tierheim</strong><br />
- dort kann man Schnäppchen machen, bei Live-Musik wechselnde,<br />
liebevoll zubereitete Gerichte essen, auf der Wiese die Sonne<br />
genießen, ab 14 Uhr die Tiere besuchen und den abwechslungsreichen<br />
Tag mit Kaffee und Kuchen ausklingen lassen.<br />
Allen unseren engagierten und fleißigen Helfern, die jedes Mal<br />
den Trempelmarkt vorbereiten und dann ihren Sonntag fürs <strong>Tierheim</strong><br />
opfern, möchten wir ein ganz herzliches Dankeschön sagen!<br />
Die positive Resonanz der Besucher zugunsten des <strong>Tierheim</strong>s und<br />
seiner Bewohner ist der schönste Lohn für die Mühen.<br />
Anzeige<br />
Seite 31
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> nimmt 13 Huskys auf<br />
30 Hunde waren doch zuviel<br />
Anfang Mai 2008 erhielten die Mitarbeiter<br />
im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> einige<br />
Meldungen, dass eine Privatperson im<br />
Fürther Umland eine große Menge an<br />
Hunden halten soll und diese Person<br />
möglicherweise Unterstützung benötigt.<br />
Am Samstag, den 17. Mai 2008 rückte ein<br />
Team vom <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> aus, um sich<br />
der Sache anzunehmen.<br />
Aus einem Hobby mit einigen Huskymischlingen,<br />
die auch sportlich genutzt<br />
wurden, um Rennen zu fahren, war<br />
innerhalb von kurzer Zeit eine Ansammlung<br />
von insgesamt 30 Hunden geworden,<br />
denen der Halter alleine leider<br />
nicht mehr gerecht werden konnte. Das<br />
Futter für 30 Hunde ist teuer, die Kastration<br />
für die Tiere kostspielig und die<br />
Zeit, um sich ausreichend um 30 Hunde<br />
zu kümmern, knapp.<br />
Seite 32<br />
In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt<br />
Fürth konnten die Tierschützer<br />
vom <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> eine einvernehmliche<br />
Lösung im Sinne der Tiere finden.<br />
Der Besitzer trennte sich freiwillig und<br />
gerne von 13 jungen Hunden, die bisher<br />
nicht sportlich genutzt worden waren<br />
und nur die Zwingerhaltung kannten.<br />
Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> nahm diese Hunde<br />
auf. Die älteren Hunde konnten alle in<br />
ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Die<br />
Tiere sind alle wohlauf.<br />
Wenn man als Tierschützer vor Ort<br />
steht und eine solche Ansammlung von<br />
Tieren sieht, ist es schwierig zu entscheiden,<br />
was für die Vierbeiner besser<br />
ist: Die Hunde lieben ihren Besitzer, sie<br />
folgen ihm aufs Wort und freuen sich<br />
über alles, was mit dem Hundeschlittensport<br />
zu tun hat. Die andere Seite der<br />
Medaille ist die Zwingerhaltung, die in<br />
den Tierschutzverträgen des <strong>Tierheim</strong>s<br />
<strong>Feucht</strong> grundsätzlich ausgeschlossen<br />
wird. Die Verantwortlichen im <strong>Tierheim</strong><br />
wünschen sich für ihre Schützlinge eine<br />
Haltung nahe bei der Familie und im<br />
Haus. Nachdem das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> die<br />
13 Hunde übernommen hat, kann der<br />
Hundebesitzer die verbliebenen Tiere<br />
wieder ausreichend versorgen, und er ist<br />
froh, dass er nun wieder einen Überblick<br />
hat.<br />
Ein kleines Wunder wird wahr<br />
Von <strong>Feucht</strong> nach Dänemark<br />
Sicherlich können sich noch viele an<br />
unsere Husky-Mixe Donna und Dora<br />
erinnern. Die zwei Hundedamen, auch<br />
bekannt als „Blitz und Donner“, kamen<br />
im Frühjahr 2008 ins <strong>Tierheim</strong> - gemeinsam<br />
mit weiteren elf Huskymixen, für<br />
die der ehemalige Besitzer leider nicht<br />
mehr ausreichend sorgen konnte. Donna<br />
und Dora, die zwei Wilden! Wenn man<br />
in ihre Box ging, um mit ihnen spazieren<br />
zu gehen, dauerte es erst eine zeitlang,<br />
bis sie ihre Freude ausgelebt hatten und<br />
sich anleinen ließen. Auf dem Weg nach<br />
draußen ließen sie jeden durch lautstarkes<br />
Jaulen und Bellen wissen: „Wir<br />
gehen jetzt Gassi!“<br />
Keiner von uns hatte zu hoffen gewagt,<br />
dass wir beide zusammen vermitteln<br />
würden - wer wollte schon zwei so wilde<br />
Hunde haben? So zogen die Tage, Wochen<br />
und Monate ins Land. Bis wir einen<br />
Anruf aus Dänemark bekamen: Es war<br />
eine Hundefreundin, die schon zwei Huskys<br />
hatte und auf der Suche nach zwei<br />
neuen Rudelmitgliedern war. Nach vielen<br />
Telefonaten, Emails und auch Bildern aus<br />
Dänemark war der Tag des Besuchs zum<br />
persönlichen Kennenlernen gekommen.<br />
Wir alle wünschten uns so sehr, dass der<br />
Funke auf beiden Seiten überspringt.<br />
Nach drei Tagen intensivem Kennenlernen,<br />
ersten Übungen, gemeinsamem<br />
Gassi gehen, Fahrrad fahren, Clickertraining<br />
und auch innigem Schmusen<br />
wurde unser Traum wahr. Donna und<br />
Dora durften gemeinsam mit nach<br />
Dänemark in ihr neues Zuhause. Keiner<br />
wusste so genau, wie sie sich im Haus<br />
Mit dieser Hilfsaktion war es aber<br />
nicht getan. Damit sich dieser Fall nicht<br />
wiederholt, hat sich das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
entschlossen, weiter zu unterstützen<br />
und die verbliebenen Tiere kastrieren zu<br />
lassen. Für die entstehenden Kosten sind<br />
im <strong>Tierheim</strong> zweckgebundene Spenden<br />
eingegangen, für die sich das <strong>Tierheim</strong><br />
ganz herzlich bedanken möchte.<br />
Im März <strong>2009</strong> ist der letzte der Huskys<br />
aus diesem Notfall zu einer lieben Familie<br />
gezogen.<br />
aufführen würden, denn sie kannten bis<br />
jetzt immer nur einen Zwinger und dann<br />
die <strong>Tierheim</strong>-Boxen. Aber siehe da, die<br />
anderen Rudelmitglieder in Dänemark<br />
und auch ihr neues Frauchen halfen ihnen,<br />
und sie lernten, sich auch im Haus<br />
anständig zu benehmen. Donna und Dora<br />
laufen nun in Dänemark am Schlitten,<br />
freuen sich endlich ihres Lebens und<br />
sind ausgelastet. Das einzige, was sich<br />
verändert hat, sind die Namen der zwei<br />
Wilden: Aus Donna wurde Saga und aus<br />
Dora wurde Totem, denn beim Schlitten<br />
fahren ist es wichtig, dass die Namen<br />
einen unterschiedlichen Klang haben<br />
und für die angesprochenen Hunde gut<br />
unterscheidbar sind.<br />
Wir freuen uns so sehr für die beiden!
Die Holzprofis bauen erstklassige Häuschen für unsere Kleintiere<br />
Wohnideen für Langohr & Co.<br />
Herr Maile von der Schreinerei Maile<br />
unterstützt das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> regelmäßig,<br />
indem er uns Schlafhäuschen<br />
in verschiedenen Größen und Formen<br />
baut und schenkt.<br />
Herr Maile präsentiert den Riesenstapel<br />
Kleintierhäuschen<br />
Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen<br />
fürchten sich instinktiv vor<br />
allem, was von oben kommt, denn in der<br />
freien Natur kommen ihre Fressfeinde<br />
von oben. Deshalb fühlen sie sich oftmals<br />
nur sicher, wenn sie ein Dach über<br />
dem Kopf haben. Insbesondere wenn die<br />
Leon fühlt sich in seinem Häuschen sicher<br />
Tiere beim Schlafen wehrlos sind, können<br />
sie sich nur in ihrem Schlafhäuschen<br />
so richtig entspannen.<br />
Der Auszubildende der Schreinerei<br />
Maile, Christopher Albert, hat einen<br />
Christopher Albert hat die Häuschen gebaut<br />
großen Stapel an neuen Massivholzhäuschen<br />
für unsere Süßen gebaut. Die Kosten<br />
für das Material trägt die Schreinerei<br />
Maile. Wie gut die Häuschen angenommen<br />
werden, zeigen die Bilder.<br />
Ein riesengroßes Dankeschön an die<br />
Schreinerei Maile für die tolle Unterstützung<br />
unserer Kleintiere!<br />
Toni schaut, wer zu Besuch kommt<br />
Eine tolle Sachspende fürs <strong>Tierheim</strong><br />
Ordnung in der Futterkammer!<br />
Die Regale in unserer Futterkammer<br />
waren etwas altersschwach und<br />
nicht tief genug, um die ganze Vielfalt<br />
an Kleintierfutter für die vielen verschiedenen<br />
Gattungen aufzunehmen.<br />
Als die Zoohandlung Schell in andere<br />
Alexander Schell von Zoo-Schell<br />
Räumlichkeiten umzog und ihr Sortiment<br />
veränderte, bot uns Herr Schell an, dass<br />
wir die tollen, stabilen Verkaufsregale<br />
kostenlos bekommen könnten, wenn wir<br />
sie selbst abbauten.<br />
Also fuhr ein <strong>Tierheim</strong>-Team zu Zoo-<br />
Schell und zerlegte sorgfältig zwei Tage<br />
lang die massiven, großen Metallregale.<br />
Die Herren Teufel, Müller, Mostbeck und<br />
Klement (v.l.n.r.) haben die Regale zuerst ab-<br />
und dann im <strong>Tierheim</strong> wieder aufgebaut<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Nugget und Nougat geben ihr Häuschen nicht<br />
mehr her!<br />
Fenja und Pepper führen das Doppelstockmodell<br />
vor. Übrigens: Auf dem Ausguck darf<br />
natürlich die Dame sitzen!<br />
So sieht es jetzt in der Futterkammer aus!<br />
Die Teile wurden ins <strong>Tierheim</strong> gefahren<br />
und dort in der Futterkammer wieder<br />
aufgebaut.<br />
Das Einräumen war eine wahre Freude.<br />
Unglaublich, was alles in diese Regale<br />
passt! Als angenehmer Nebeneffekt<br />
sieht es auch noch viel ordentlicher und<br />
richtig gut aus in der Futterkammer. Auf<br />
Anhieb findet man, was man sucht. Als<br />
Krönung schenkte uns Herr Schell auch<br />
noch einige übrige Futterpackungen.<br />
Auf diesem Wege möchten wir uns<br />
herzlich für dieses tolle Geschenk bedanken!<br />
Seite 33
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Ich habe jetzt zwei hübsche Freundinnen!<br />
Grüße von Manolo<br />
Liebes <strong>Tierheim</strong>-Team,<br />
hier meldet sich Manolo, die Ratte.<br />
Ich wurde bereits letztes Jahr im<br />
August von euch erfolgreich nach Wendelstein<br />
vermittelt. Neulich kam dann<br />
auch eine nette Dame vorbei und wollte<br />
schauen, wie es mir geht.<br />
Das bin ich, Manolo (bin jetzt schon ein<br />
großer Ratz!)<br />
Leider hat mein Herrchen das Klingeln<br />
falsch interpretiert und hat sich erst<br />
angezogen, weil er dachte, er muss<br />
Einkäufe hoch tragen. Da hat er dann die<br />
Dame nur noch unten beim Weggehen<br />
getroffen.<br />
Das ist lieb, dass ihr euch noch einmal<br />
nach mir umgeschaut habt, aber ich<br />
kann euch versichern, dass es mir blendend<br />
geht.<br />
Große Freunde hab‘ ich hier auch. Das ist<br />
Maik, der einfach keinem noch so kleinen<br />
Tier etwas tun kann.<br />
Ich wurde ja eigentlich als Gesellschaft<br />
zu meinem Kumpel Roger vermittelt,<br />
den die Schüler meines Frauchens im<br />
Pausenhof fanden. Zuerst verstanden wir<br />
uns auch gut, aber als ich älter wurde,<br />
kam es zu Beißereien. Da wurden wir<br />
getrennt, und ich wurde auf Anraten<br />
der Rattenfreunde Nürnberg und meiner<br />
Tierärztin kastriert, um friedlicher zu<br />
werden und noch mal ein Zusammenleben<br />
mit Roger zu versuchen. Leider kam<br />
es aber so, dass es Roger (da er schon<br />
alt war) immer schlechter ging, während<br />
ich mich von der OP erholte. Kurz<br />
vor Weihnachten mussten wir ihn dann<br />
Seite 34<br />
Hier kuschel‘ ich mit Lilla.<br />
gehen lassen. Aber ich war zum Glück<br />
nicht lange allein. Heute leisten mir<br />
zwei kleine Rattendamen namens Lilla<br />
und Dolores in unserer dreistöckigen<br />
Villa Gesellschaft. Da hat sich für mich<br />
die Kastration ja mehr als gelohnt!<br />
Das ist meine Dolores.<br />
Hier war auch das Zusammengewöhnen<br />
gar kein Problem mehr, und wir sind eine<br />
glückliche Ratzi-Familie, in der es nie<br />
langweilig wird.<br />
Ihr braucht euch also keine Sorgen um<br />
mich zu machen, da es mir in meinem<br />
neuen Zuhause super gut geht und ich,<br />
wie alle anderen Tiere hier auch, sehr<br />
geliebt werde und immer alles für uns<br />
getan wird.<br />
Das ist unsere Villa - mit drei Stockwerken!<br />
Grüßt mir alle anderen <strong>Tierheim</strong>tiere!<br />
Ich wünsche ihnen,<br />
dass auch sie bald ein gutes<br />
Zuhause finden!<br />
Adios Muchachos!<br />
Euer Manolo<br />
PS: Meinen Namen fand<br />
Frauchen so toll, dass ich<br />
ihn behalten habe!<br />
Impressum<br />
Postanschrift<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V.<br />
Fellastr. 4<br />
90537 <strong>Feucht</strong><br />
Registergericht: Amtsgericht Nürnberg, VR 884<br />
Telefon: 09128 - 91 64 94<br />
Fax: 09128 - 91 64 95<br />
E-Mail: info@tierheim-feucht.de<br />
http://www.tierheim-feucht.de<br />
V.i.S.d.P.: Herbert Sauerer<br />
Vertretungsberechtigter Vorstand<br />
Herbert Sauerer (1. Vorsitzender)<br />
Claudia Schuster (Schatzmeisterin)<br />
Öffnungszeiten des <strong>Tierheim</strong>s:<br />
Vermittlung: Do. - Mo. 14 - 17 Uhr<br />
Gassigehen und Katzenstreicheln:<br />
täglich 8 - 11.30 Uhr<br />
und 16.30 - 18.30 Uhr<br />
Spendenkonten:<br />
Sparkasse <strong>Feucht</strong>, Bankleitzahl 760 501 01,<br />
Konto-Nr. 380 256 602<br />
Sparkasse Nürnberg, Bankleitzahl 760 501 01,<br />
Konto-Nr. 10 12 011<br />
Spenden sind steuerlich abzugsfähig. Unser<br />
Verein ist als besonders förderungswürdig im<br />
Sinne des Einkommensteuergesetzes anerkannt.<br />
Redaktion und Layout<br />
Herbert Sauerer<br />
E-Mail: vorstand@tierheim-feucht.de<br />
Einsendung von Beiträgen<br />
bitte an E-Mail: presse@tierheim-feucht.de<br />
Druck und Herstellung<br />
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Tel.: 0911 - 955 56-0<br />
Nachdruck und Reproduktion - auch auszugsweise oder<br />
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<strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong>. Das <strong>Tierheim</strong> übernimmt keine Haftung oder<br />
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Mit Übergabe der Manuskripte oder Bilder erteilt der Einsender<br />
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