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Tierheimzeitung 1/2009 - Tierheim Feucht

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<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

Tierhilfe Nürnberg e. V.<br />

Fellastraße 4<br />

90537 <strong>Feucht</strong><br />

Tel.: (09128) 91 64 94<br />

Tiernotruf: (0700) 91 66 66 66<br />

www.tierheim-feucht.de<br />

info@tierheim-feuchht.de<br />

Heino<br />

<strong>Tierheim</strong>- Ausgabe<br />

1/<strong>2009</strong><br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> Zeitung<br />

aus dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Titelseite Inhaltsverzeichnis<br />

Der Hütehund-Mix Heino wurde im<br />

Februar <strong>2009</strong> geboren. Im Alter<br />

von zwei Wochen wurde er - viel<br />

zu früh! - von seiner Mutter und<br />

seinen Geschwistern getrennt und<br />

einfach seinem Schicksal überlassen.<br />

Durch einen glücklichen Zufall<br />

So schaue ich, wenn ich etwas haben will.<br />

landete er im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>.<br />

Wahrscheinlich wurde er „aussortiert“,<br />

weil er auf einem Auge<br />

einen Sehfehler hat. Davon merkt<br />

man dem quirligen Wuschel aber<br />

überhaupt nichts an!<br />

Unsere Tierpflegerin Dagmar hat<br />

das Hundebaby mit viel Liebe und<br />

Geduld mit der Flasche aufgezogen<br />

und ihm erste Grundkommandos<br />

beigebracht.<br />

Los! Am Bauch kuscheln bitte!<br />

Heino liebt es, zu spielen und<br />

herumzutollen. Er ist ein wahres<br />

Energiebündel und möchte immer<br />

beschäftigt werden. Manchmal<br />

ist er aber auch vom Spielen so<br />

müde, dass er sich in seine Decke<br />

kuschelt und augenblicklich einschläft.<br />

Heino wird später ungefähr<br />

so groß wie ein Bobtail werden,<br />

aber das dauert noch ein bisschen.<br />

Bis dahin wird er sich noch eine<br />

Menge Unsinn ausdenken!<br />

Hey, Pusteblume, ich erwische dich schon noch!<br />

3 Grußwort des Vorstands<br />

4 Drei winzige Welpen ausgesetzt<br />

5 Coco - gesucht und gefunden<br />

6 Trolli liebt Ballspiele und Quietschis<br />

6 Besuch von der Klasse 5c<br />

7 Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

8 Jessy - Liebe auf den ersten Blick<br />

9 Spende der GfK SE<br />

9 Wichernhaus spendet für Tiere<br />

10 Kaspar Hauser auf leisen Pfoten<br />

10 Gassigeher gesucht!<br />

11 Maximilian und seine pelzigen Freunde<br />

11 Wichtige <strong>Tierheim</strong>-Termine<br />

12 Ein kleiner Rückblick<br />

13 Nina startet aus dem Dreck in ein neues Leben<br />

14 Rio hat eine neue Freundin<br />

14 Katzen-Gedicht: Erst zwei - dann drei<br />

14 Erbschaftsratgeber<br />

15 Nierenversagen - eine unterschätzte, tödliche Gefahr<br />

16 Erste Hilfe für Tiere<br />

17-20 Formulare für Einzelspenden, Mitgliedschaft und Patenschaft<br />

21 Galgos Buffy und Cuca<br />

21 Hausmeister Müller in Rente<br />

22 Zwei hilfsbereite Stubentiger<br />

23 Einladung zum Sommerfest<br />

24-26 Interview mit der <strong>Tierheim</strong>leitung<br />

28 Barbie: Nur unsere Welpen hatten einen Wert<br />

28 Lisa und Greyhound Arthur<br />

28 Sternchens Bein<br />

29 Hunde-Rallye im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

30 Ein riesengroßes Dankeschön allen Helfern!<br />

31 Bazis Trempelmarkt<br />

31 Alte und kranke Tiere - Wegwerfware?<br />

32 30 Hunde waren doch zuviel<br />

32 Von <strong>Feucht</strong> nach Dänemark<br />

33 Wohnideen für Langohr und Co.<br />

33 Ordnung in der Futterkammer<br />

34 Grüße von Manolo<br />

34 Impressum<br />

35 Danke an unsere Partner!<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

193<br />

87<br />

Hunde<br />

Eingang<br />

166<br />

80<br />

Hunde<br />

Ausgang<br />

Vermittlungszahlen 2008<br />

249<br />

215<br />

Katzen<br />

Eingang<br />

367<br />

35<br />

Katzen<br />

Ausgang<br />

Fund Abgabe Rückgabe an Besitzer Vermittlung<br />

212 217<br />

Kleintiere<br />

Eingang<br />

Kleintiere<br />

Ausgang


Grußwort des Vorstands<br />

Welpenschwemme<br />

Liebe Mitglieder, Paten, Freunde<br />

und Gönner des <strong>Tierheim</strong>s<br />

<strong>Feucht</strong>!<br />

<strong>2009</strong> war bisher das Jahr der<br />

Hundewelpen. Zuerst kamen drei<br />

Welpen ins <strong>Tierheim</strong>, die nicht<br />

einmal zwei Tage alt waren; danach<br />

kam „Heino“, der mit seinen<br />

zwei Wochen nur unwesentlich<br />

älter war, und gleich darauf kam<br />

am Karfreitag Emma. Sie war zwar<br />

schon ungefähr acht Wochen alt,<br />

wurde aber ebenfalls als Fundhund<br />

ins <strong>Tierheim</strong> gebracht. Aufgrund des<br />

markanten Datums in Kombination<br />

mit der Verfassung des Hundekinds<br />

vermuten wir eher, dass es sich<br />

um einen Billig-Welpen aus einem<br />

osteuropäischen Staat handelte, der<br />

als Ostergeschenk gedacht war und<br />

dann den Ansprüchen nicht genügte.<br />

Welpen in diesem Alter verlangen<br />

nämlich sehr viel Aufmerksamkeit<br />

- sie wollen spielen und beschäftigt<br />

werden, brauchen Körperkontakt,<br />

brauchen alle paar Stunden etwas<br />

zu fressen, sind nicht stubenrein.<br />

Das macht nicht immer nur Spaß,<br />

vor allem mitten in der Nacht. Ein<br />

Welpe ist kein Gegenstand, den man<br />

in die Ecke stellen oder auf Standby<br />

schalten kann, wenn man gerade<br />

keine Lust oder Zeit hat.<br />

Ich frage mich oft, was sich die<br />

Leute denken, wenn sie bei einem<br />

solchen Massenvermehrer ein Tier<br />

kaufen und finde es schlimm, wenn<br />

das Wohl des Tieres dabei erst an<br />

zweiter Stelle steht.<br />

Schon alleine der Begriff „kaufen“<br />

bedeutet ja eine Übertragung des<br />

Eigentums, also eine vollkommene<br />

Objektivierung, Versachlichung eines<br />

denkenden, fühlenden Lebewesens.<br />

Gerade so, als ob man ein Stück<br />

Brot kauft. Und damit geht es dem<br />

Käufer zuallererst um die Befriedigung<br />

seiner eigenen Bedürfnisse, die<br />

Bedürfnisse des Tieres müssen dann<br />

hinten anstehen. So betrachtet ist<br />

es kein Wunder, wenn ein Tier, das<br />

gerade mal ein paar Tage alt ist,<br />

entweder bereits kurz nach dem<br />

Kauf oder in seinem späteren Leben<br />

die Erwartungen des Käufers nur<br />

schwer erfüllen kann und dann recht<br />

schnell im Weg ist.<br />

Es ist also auch kein Wunder,<br />

wenn Tiere zur „Wegwerfware“<br />

werden. Solange<br />

Tiere wie ein Massenprodukt<br />

in unserer Überflussgesellschaft<br />

betrachtet werden,<br />

sind sie nur Objekte. Und<br />

Objekte kann man auch mal<br />

schnell entsorgen wie ein<br />

abgetragenes Paar Schuhe.<br />

Wenn die Tiere beim Entsorgungsvorgang<br />

Glück haben,<br />

landen sie im <strong>Tierheim</strong>.<br />

Wenn sie Pech haben, im<br />

Wald oder im Abfall oder,<br />

z. B. bei Fischen, in der Kanalisation.<br />

Hier muss dringend ein Umdenken<br />

stattfinden.<br />

Bei den Katzen hatten wir dieses<br />

Jahr bisher mehr „Glück“, denn die<br />

sechs Katzenmütter im <strong>Tierheim</strong> gebaren<br />

jeweils nur ein Junges, normal<br />

sind deutlich mehr. Im Jahr 2008<br />

gab es neben elf Katzenmüttern mit<br />

jeweils mehreren Jungen auch noch<br />

Findelkinder, die besonders intensive<br />

Betreuung benötigen.<br />

Unverändert kritisch ist die Lage<br />

hinsichtlich ungewollter Würfe im<br />

Kleintierbereich. In letzter Zeit werden<br />

viel mehr schwangere Tiere oder<br />

auch Kaninchen- bzw. Meerschweinchenpaare<br />

mit Babys abgegeben. Als<br />

positiver Aspekt wird daran sichtbar,<br />

dass die nicht artgerechte Einzelhaltung<br />

dieser Tierarten im Rückgang<br />

begriffen ist. Nachdem die Halter<br />

glücklicherweise eingesehen haben,<br />

dass man diese Tiere besser mindestens<br />

paarweise halten sollte, sollten<br />

sie auch den nächsten Schritt gehen<br />

und das Männchen kastrieren lassen.<br />

Im Normalfall kostet die Kastration<br />

eines Kleintiers um die 50 Euro. Das<br />

klingt nach einem hohen Preis, wenn<br />

man den günstigen „Ladenpreis“<br />

eines Kaninchens von vielleicht 30<br />

Euro bedenkt. Umgerechnet auf die<br />

mögliche Lebensdauer des Tiers von<br />

rund zehn Jahren sind das jedoch<br />

lediglich fünf Euro pro Jahr, die dem<br />

Tier ein erfülltes Leben in Gemeinschaft<br />

mit einem Partner ermöglichen.<br />

Der Mensch muss also pro Jahr<br />

nur auf ein oder zwei bunte Zeitschriften<br />

verzichten, um dem Tier<br />

das Leben lebenswert zu machen.<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Neben unserer eigentlichen Kernaufgabe,<br />

der Vermittlung von Tieren<br />

in Not in ein gutes Zuhause, versuchen<br />

wir vom <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> mit<br />

permanenter Öffentlichkeitsarbeit<br />

ein Stück dazu beizutragen, ein<br />

besseres Bewusstsein für die Bedürfnisse<br />

der Tiere zu schaffen. Es geht<br />

darum, nicht nur Menschen, sondern<br />

auch Tieren den ihnen gebührenden<br />

Respekt entgegen zu bringen. Wir<br />

versuchen, den Interessenten bewusst<br />

zu machen, dass mit dem Tier<br />

in ihrem Haushalt auch ein großes<br />

Stück Verantwortung mit einzieht<br />

und dass - gerade wenn das Tier für<br />

die junge Tochter oder den jungen<br />

Sohn sein soll - diese Verantwortung<br />

immer bei den Eltern bleibt, ob sie<br />

es wollen oder nicht.<br />

Wir appellieren an die Eltern, den<br />

Kindern keine Verantwortung aufzubürden,<br />

derer sie nicht gerecht<br />

werden können.<br />

Es grüßt Sie herzlich Ihr<br />

Andrés und Herbert Sauerer<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e.V.<br />

1. Vorsitzender<br />

Seite 3


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Gerade einmal eine Handvoll Hund<br />

Drei winzige Welpen ausgesetzt<br />

Am Dienstag, den 20. Januar <strong>2009</strong>, wurden<br />

im <strong>Tierheim</strong> drei neugeborene Welpen<br />

abgegeben. Eine Frau aus <strong>Feucht</strong> brachte sie<br />

ins <strong>Tierheim</strong> und berichtete, dass man ihr<br />

die Kleinen vor die Haustüre gelegt habe. Sie<br />

sagte, ihr eigener<br />

Hund habe gebellt<br />

und sei zur Haustüre<br />

gelaufen. Als sie die<br />

Tür geöffnet hat,<br />

lagen die Welpen<br />

dort.<br />

Es war nicht<br />

schwer zu erkennen,<br />

dass die Tiere<br />

sehr jung waren, sie<br />

hatten die Augen<br />

noch geschlossen<br />

und die Nabelschnur<br />

war noch dran.<br />

Die Tiere wurden<br />

sofort dem Tierarzt<br />

vorgestellt, um<br />

herauszufinden,<br />

ob sie gesund sind<br />

oder eventuell eine<br />

dringende Behandlung<br />

eingeleitet werden musste. Gott sei<br />

Dank waren die Kleinen bei guter Gesundheit.<br />

Es wurde aber auch festgestellt, dass sie noch<br />

keine zwei Tage alt waren. Sie wogen ca. 270<br />

Gramm.<br />

Die neugeborenen Welpen in<br />

ihrem Körbchen am 20.1.<strong>2009</strong><br />

Anton am 20.1.<strong>2009</strong><br />

Wir sendeten noch am gleichen Tag einen<br />

Hilferuf durch das Internet und baten die<br />

ansässigen Zeitungen und Radiostationen um<br />

Hilfe.<br />

Die Resonanz war sehr gut! Innerhalb von<br />

zwei Tagen gingen zahlreiche Hilfsangebote<br />

bei uns ein, per Telefon und per E-Mail. Konkret<br />

suchten wir nach einer Amme, welche<br />

unsere Winzlinge mitversorgen könnte. Leider<br />

konnte keine geeignete Amme gefunden werden,<br />

auch deshalb, weil wir den Welpen keine<br />

lange Reise zumuten wollten. Die Hilfsange-<br />

Tierpflegerin Valerie mit Lina am 20.1.<strong>2009</strong><br />

Seite 4<br />

bote kamen aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

und auch aus dem deutschsprachigen Ausland.<br />

Die Medien berichteten ebenfalls über<br />

den Fall. Es erschienen Artikel im Boten für<br />

Nürnberger Land, in der Pegnitz-Zeitung und<br />

in der AZ; auch das Funkhaus Nürnberg gab<br />

unseren Hilferuf nach einer Hunde-Amme auf<br />

allen vier Sendern durch. Herzlichen Dank an<br />

die Medien für ihr Engagement im Sinne der<br />

Tiere!<br />

Die ersten beiden Tage übernahmen unsere<br />

Tierpfleger das Versorgen der Tiere. Danach<br />

wurde ein Pflegefamilie gefunden, bei der<br />

schon weitere Hunde aus dem <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> ein gutes Zuhause gefunden haben.<br />

„Versorgen“ bedeutet in diesem Fall, alle<br />

zwei Stunden das Fläschchen zu geben, tagsüber<br />

und auch nachts. Nach dem Trinken muss<br />

eigentlich das Bäuchlein massiert werden, um<br />

die Verdauung anzuregen, aber das hat die<br />

vierbeinige Ersatzmutter, die Hündin Wilma<br />

der Pflegefamilie, gerne übernommen.<br />

Ersatzmama Wilma am 12.2.<strong>2009</strong><br />

Der Bote veröffentlichte eine Suchmeldung<br />

nach der Mutter der Welpen, denn auch für<br />

sie muss die Trennung sehr schlimm gewesen<br />

sein. Die Mutter weiß ja, dass sie über zwei<br />

Monate schwanger war, sie weiß auch, dass<br />

sie Junge bekommen hat. Jetzt waren ihre<br />

Babys plötzlich nicht mehr da. Das muss eine<br />

extreme psychische Belastung für sie gewesen<br />

sein. Hinzu kommt, dass sie Milch hatte, die<br />

sie nicht abgeben konnte. Sie bekam die<br />

Situation also auch körperlich zu spüren.<br />

Hugo bei der Gewichtskontrolle am 12.2.<strong>2009</strong><br />

Wir haben den Besitzer der Mutter daher<br />

öffentlich gebeten, die Hündin zu uns ins<br />

<strong>Tierheim</strong> zu bringen, damit die Tiere versorgt<br />

werden können. Wir haben zugesichert, dass<br />

der Besitzer nichts zu befürchten hat. Wir<br />

haben angeboten, die Mutter abzuholen. Alles<br />

ohne Erfolg, die Mutter blieb verschwunden,<br />

und es hat sich auch niemand gemeldet, der<br />

uns diesbezüglich Hinweise geben konnte.<br />

Die Ersatz-Mutter der Welpen, Wilma, hat<br />

aber tolle Arbeit geleistet: Sie hat sich benommen,<br />

wie das eine normale Hunde-Mama<br />

auch tun würde. Nur Milch konnte sie leider<br />

nicht geben, die kam aus der Flasche.<br />

An dieser<br />

Stelle ein<br />

riesengroßes<br />

Dankeschön an<br />

die Pflegeeltern!<br />

Wer<br />

schon einmal<br />

einen Welpen<br />

aufgezogen<br />

hat, weiß, was<br />

Familie Zolp<br />

geleistet hat -<br />

Azubi Johannes mit Hugo<br />

am 20.1.<strong>2009</strong><br />

und das auch noch gleich mal drei!<br />

Die drei Kleinen waren sogar schon im<br />

Fernsehen zu sehen. Der Bayerische Rundfunk<br />

hat am 7. Februar <strong>2009</strong> in der Sendung „Zeit<br />

für Tiere“ einen Beitrag über sie ausgestrahlt.<br />

Nach zwei Wochen hatten die Kleinen<br />

bereits einiges an Gewicht zugelegt, und sie<br />

haben auch bereits Namen bekommen: Sie<br />

heißen Lina, Anton und Hugo. Die Kleinen<br />

wogen nun zwischen 600 und 700 Gramm, und<br />

die kleine Lina hat als erste die Augen geöffnet<br />

und endlich „das Licht der Welt erblickt“.<br />

Die beiden Jungs sollten bald folgen.<br />

Mitte Februar hatten sie ihr Gewicht noch<br />

einmal verdoppelt, sie lagen jetzt bei 1.500<br />

Gramm. Alle drei hatten die Äuglein geöffnet<br />

und entwickelten sich prächtig.<br />

Anton, Hugo und Lina am 22.03.<strong>2009</strong><br />

In der ganzen Zeit gingen im <strong>Tierheim</strong> Anfragen<br />

ein, wann die Hunde denn vermittelt<br />

werden können. Wir erklärten, dass wie keine<br />

Vormerkungen annehmen und dass wir auch<br />

keine Warteliste für die Welpen führen.<br />

Anfang April <strong>2009</strong> konnten alle drei Welpen<br />

in ihr sorgfältig ausgesuchtes, liebevolles<br />

neues Zuhause ziehen.<br />

Die Pflegeeltern hatten jedoch kaum Zeit<br />

zum Verschnaufen. Kaum hatten die drei<br />

Racker das Haus verlassen, stand schon der<br />

nächste Welpe vor der Tür: Emma. Sie war<br />

angeblich in einem Karton aufgefunden<br />

worden ...<br />

Emma am 12.04.<strong>2009</strong>


Graupapagei Coco zieht nach Niedersachsen<br />

Gesucht und gefunden!<br />

Für unsere Graupapageiendame Sissi brach<br />

eine Welt zusammen, als vorletztes Jahr<br />

im Juni ihr Partner von uns ging. Sissi war<br />

nicht dabei, als er starb, und es dauerte eine<br />

ganze Weile, bis sie verstanden hatte, dass<br />

Schuschu nicht wieder kommt.<br />

Sissi ist eine Handaufzucht, sehr mit mir<br />

verbunden, und kam deshalb eine ganze Weile<br />

ohne gefiederten Freund aus. Aber irgendwann<br />

fehlte doch die „Vogelkomponente“ in<br />

ihrem Leben. Sie veränderte sich in ihrem<br />

Wesen, und letztendlich fing sie an, sich die<br />

Federn zu rupfen.<br />

Mein Mann und ich wollten keinen weiteren<br />

Papagei mehr haben, schon gar keinen jungen<br />

Vogel. Außerdem wollten wir das Züchten von<br />

Tieren, die eigentlich nicht hier her gehören,<br />

nicht unterstützen. Aber was blieb uns übrig?<br />

Lange hörte ich mich um - Sissi war 24 Jahre<br />

alt, also sollte ihr neuer Freund ungefähr im<br />

gleichen Alter sein.<br />

Dann hörte ich, dass im <strong>Feucht</strong>er <strong>Tierheim</strong><br />

ein Graupapageienhahn sitzt. Coco hieß der<br />

Bursche und war 28 Jahre alt. Also rief ich<br />

von Braunschweig aus im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> an<br />

und „bewarb“ mich für Coco. Nachdem mich<br />

Frau Klement ausführlich interviewt hatte,<br />

kam ich in die engere Auswahl. Da Coco noch<br />

der Chip und die dazu gehörigen Papiere fehlten,<br />

mussten wir uns noch etwas gedulden,<br />

bis wir den Vogel abholen konnten.<br />

Endlich, Mitte April, war es dann soweit.<br />

Der Transportkäfig war schon lange startklar.<br />

Also ab nach <strong>Feucht</strong>. Als wir im <strong>Tierheim</strong><br />

ankamen, erwarteten uns „lange Gesichter“.<br />

Oh weh, alle dort hingen schon sehr an dem<br />

Vogel. Ich hatte ein total schlechtes Gewissen,<br />

Coco mitzunehmen, aber dieser arme<br />

Kerl hatte wohl 28 Jahre seines Lebens im<br />

Käfig verbracht. Im <strong>Tierheim</strong> war ja auch<br />

keine Möglichkeit für einen eigenen Raum,<br />

Partner war auch keiner da, also konnte<br />

sich Coco, zumindest was Bewegungsfreiheit<br />

und „Freundin“ betrifft, doch eigentlich nur<br />

verbessern. Coco hatte durch die Käfighaltung<br />

gelernt, Geräusche zu imitieren und Wörter<br />

bzw. Stimmen nachzuahmen. Deshalb hatten<br />

wir anfangs eine gewisse „<strong>Tierheim</strong>geräuschkulisse“<br />

bei uns zu Hause.<br />

Nun hieß es, den Vogel von der Käfigvoliere<br />

in den Transportkäfig zu bugsieren. Da<br />

Graupapageien bekanntlich sehr sensibel<br />

sind, waren wir alle sehr angespannt, aber<br />

es klappte hervorragend. Nun ging es auf die<br />

Autobahn nach Braunschweig. Ich glaube, es<br />

flossen beim Personal ein paar Tränen, und<br />

der Abschiedsschmerz war groß. Coco hatte<br />

vielen von ihnen gute Laune bereitet und sie<br />

zum Lachen gebracht. Für den Papagei war<br />

die Zeit im <strong>Tierheim</strong> bestimmt ein lustiger<br />

und unterhaltsamer Erholungsurlaub, nachdem<br />

er zuvor bei einer alten Dame gewohnt<br />

hatte und in einem völlig desolaten Zustand<br />

ins <strong>Tierheim</strong> gekommen war.<br />

Die Fahrt nach Braunschweig verlief super<br />

gut. Coco hat prima „mitgemacht“. Er saß<br />

auf seiner Stange und gab, von gelegentlichen<br />

fragenden „Huu?“s abgesehen, Ruhe. Mein<br />

Mann und ich waren sehr erleichtert, dass<br />

alles so gut über die Bühne ging.<br />

Zu Hause angekommen – draußen war es<br />

schon dunkel, und auch bei Sissi im Zimmer<br />

(mit Glastür) ging bald das Licht aus - stellten<br />

wir Coco mit Futter versorgt auf einen<br />

Rolltisch vor Sissis Glastür. Er kam schnell<br />

zur Ruhe und nagte an seiner Knabberstange.<br />

Coco sah sehr zufrieden aus und überhaupt<br />

nicht gestresst. Zu Sissi schaute er ab und<br />

zu hin. Wir ließen ihn in Ruhe und machten<br />

irgendwann das Licht aus. Wir konnten gar<br />

nicht glauben, dass alles so glatt gelaufen<br />

war.<br />

Der nächste Tag. Wir hatten uns vorgenommen,<br />

Coco zunächst nicht direkt mit Sissi<br />

zusammen zu setzen. Aber beide gaben keine<br />

Ruhe, also riskierte ich es und setzte Sissi vor<br />

seinen Käfig. Irgendwann kam Coco dann langsam<br />

heraus. Da Sissi ja fliegen kann, konnte<br />

sie entkommen, falls er grob werden sollte.<br />

Er hingegen musste sich erst wieder ans Fliegen<br />

gewöhnen, somit konnte ich es riskieren.<br />

Meine Angst war aber unbegründet. Es klappte.<br />

Beide beäugten sich und kletterten dann<br />

in den Ästen herum – phantastisch!<br />

Coco war drollig, er saugte alle Eindrücke<br />

auf wie ein Schwamm, musste alles anschauen,<br />

hochheben, benagen (auch z.B. den<br />

Filterschlauch der „Papageienbadewanne“-<br />

die Folge: 40 Liter Wasser im Keller) usw.<br />

Seine Neugier war grenzenlos. Das Fliegen<br />

– es dauerte eine ganze Weile, bis er sich<br />

traute, aber er versuchte es. Er sah, wie Sissi<br />

flog, also probierte er es auch. Es gab etliche<br />

Bruchlandungen, aber wie sollte er es sonst<br />

wieder lernen. Inzwischen ist er so gut, dass<br />

er vom Boden aus in einem engen Bogen auf<br />

einen Papageienbaum fliegen kann - super!<br />

Wir haben unsere Papageienräume im<br />

Untergeschoss. Coco erkundete die ganzen<br />

Räumlichkeiten. Dabei lief er der Katze unter<br />

die Treppe hinterher, spazierte unter, hinter<br />

und auf Möbel, Kratzbäume usw. - einfach<br />

alles wurde erkundet und begutachtet.<br />

Die beiden Vögel vertrugen sich gut – wenn<br />

sie allein waren. Kaum tauchte ich auf, gab es<br />

Zoff. Irgendwie musste ich dieses Problem lösen,<br />

was sich als sehr anstrengend und schwer<br />

durchzuhalten erwies: Da beide Vögel sehr<br />

an Menschen gewöhnt waren, gelang es ihnen<br />

nicht immer, sich zueinander „vogelgerecht“<br />

zu benehmen, zumal sich Sissi mit mir im<br />

Rücken sehr stark fühlte. Nach Rücksprache<br />

mit Bekannten, die sich mit solchen Verhal-<br />

tensstörungen bei Tieren auskennen, zog ich<br />

mich von „meiner Sissi“ stark zurück, d.h.<br />

sie durfte nicht mehr auf meiner Schulter<br />

sitzen, ich kraulte ihr nicht mehr den Kopf<br />

- überhaupt musste ich den ganzen Umgang<br />

mit beiden sehr einschränken. Furchtbar!<br />

Aber es half. Die beiden kamen immer besser<br />

miteinander klar.<br />

Inzwischen war es Mitte August. Coco hatte<br />

sich wunderbar eingelebt, nur in die große<br />

Außenvoliere wollte er nicht. Der Himmel<br />

war wohl zu weit oben, und vielleicht hatte<br />

er Angst, dass er ihm auf den Kopf fiel?<br />

Irgendwann hat er aber gemerkt, dass nichts<br />

passiert. Seitdem klettert er gerne raus und<br />

auch gerne wieder rein. Auch lässt er sich<br />

problemlos auf einem kleinen Käfig sitzend<br />

transportieren. Letztens war Coco draußen,<br />

keine Katze und kein Mensch in Sicht. Durchs<br />

offene Fenster hörte ich „HAALLO! HAAAAL-<br />

LO! HALLO!“ – ich habe ihm mit „hallo!“<br />

geantwortet. Toll!<br />

Langsam habe ich mich dann wieder etwas<br />

mehr mit den beiden beschäftigt, beiden<br />

den Kopf gekrault usw. Bei Coco muss man<br />

etwas aufpassen, er packt gerne mal mit dem<br />

Schnabel zu. Nachdem er jeden von unserer<br />

Familie schon einmal kräftig in die Finger<br />

gebissen hat, sind wir vorsichtiger geworden.<br />

Irgendwann Anfang September lag dann ein<br />

Ei auf den nackten Fliesen. Sissi saß darauf,<br />

und Coco – ja, Coco - wurde zum ernst zu<br />

nehmenden Papageienhahn. Es war unglaublich,<br />

wie sich dieser Pausenclown verwandelt<br />

hatte. Keiner durfte ins Papageienzimmer, er<br />

verjagte alles und jeden, auch mich. Immerhin<br />

konnte ich die beiden beobachten, und es<br />

war zu schön, wenn er sie fütterte und beide<br />

das Ei begutachteten (später kamen dann<br />

noch zwei weitere dazu). Coco durfte auch<br />

mal Probe sitzen.<br />

Irgendwie konnte ich Coco auf den kleinen<br />

Transportkäfig lotsen und ihn außer Reichweite<br />

bringen, der Raum musste ja gereinigt<br />

werden. Dank meiner zahmen Sissi konnte ich<br />

die Eier auch gleich unfruchtbar machen.<br />

Sissi saß ziemlich lange auf ihren Eiern.<br />

Inzwischen ist auch das vorbei, und alles geht<br />

wieder seinen Gang. Wir denken, dass es eine<br />

gute Sache war, dass Coco zu uns gekommen<br />

ist. Wir hoffen sehr, dass es noch viele Jahre<br />

so bleibt!<br />

Karin und Coco<br />

Seite 5


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Ein kleiner Wirbelwind hat sein Glück gefunden<br />

Trolli liebt Ballspiele und Quietschis<br />

Liebes <strong>Tierheim</strong>-<strong>Feucht</strong>-Team,<br />

Trolli ist nun bereits seit gut fünf<br />

Wochen bei uns. Das nehmen wir zum<br />

Anlass, Euch zu berichten, wie es eurem<br />

ehemaligen Schützling geht.<br />

In der ersten Nacht hat uns Trolli gut<br />

auf Trab gehalten. Glücklicherweise verlief<br />

die nächste Nacht aber ruhig. In den<br />

ersten Tagen war er etwas ängstlich und<br />

wollte gar nicht in den Garten hinaus.<br />

Auch die Gassigehrunden fielen recht<br />

kurz aus, da er immer sehr schnell ins<br />

Haus zurück wollte. Mittlerweile hat sich<br />

Trolli und sein Freund Rocky<br />

das aber gelegt, und er genießt es, Gassi<br />

zu gehen und gekrault zu werden.<br />

Die meisten Hunde aus der Umgebung<br />

kennt er inzwischen, und es gab bislang<br />

keine Probleme. Er versteht sich mit<br />

Seite 6<br />

allen! Pinscher Rocky, der im Januar aus<br />

Köln zu Besuch war, hat er auch auf Anhieb<br />

gemocht. Lediglich Katzen gehören<br />

scheinbar nicht zu seinen Freunden.<br />

Nachdem es geschneit hat, wäre er am<br />

Liebsten den ganzen Tag lang draußen,<br />

um sich im Schnee zu wälzen. Beim Gassigehen<br />

hat schon so mancher Passant<br />

belustigt geschaut, wenn sich Trolli den<br />

Weg entlang wälzt und „schuppert“.<br />

Trollis große Leidenschaft sind Bälle<br />

jeglicher Art, von denen er bereits sechs<br />

Stück innerhalb kürzester Zeit in kleinste<br />

Bestandteile zerlegt hat. Die drei Bälle<br />

(Vollgummibälle – wir haben dazugelernt!),<br />

die er jetzt noch hat, konnte er<br />

trotz intensivster Versuche nicht kaputt<br />

kriegen. Beim Spielen lässt er den Ball<br />

nicht aus den Augen und bringt ihn blitzschnell<br />

zum erneuten Werfen zurück.<br />

Das Taschengeld für die Tiere gespendet<br />

Besuch von der Klasse 5c aus <strong>Feucht</strong><br />

Am 30. Januar besuchte die Klasse 5c<br />

der Hauptschule <strong>Feucht</strong> das <strong>Tierheim</strong>.<br />

Frau Medritzky führte die Kinder<br />

und ihre Lehrerin Frau Rubach herum,<br />

zeigte und erklärte ihnen alles. Bereits<br />

bei der Begrüßung hatten die Schüler<br />

ganz viele Fragen. Sie wollten z. B.<br />

wissen, was das <strong>Tierheim</strong> ein Hund oder<br />

eine Katze pro Tag kostet oder wieviel<br />

Zeit sich ein Tierpfleger mit jedem Tier<br />

beschäftigen kann. Sie wollten aber auch<br />

wissen, woher das Geld kommt, welches<br />

das <strong>Tierheim</strong> für die Tiere aufwendet.<br />

Als erstes ging es ins Kleintierhaus.<br />

Viele der Kinder haben selbst Tiere<br />

zuhause und waren erstaunt, wieviele<br />

Kaninchen und Meerschweinchen im<br />

<strong>Tierheim</strong> wohnen. Die Kleintiere waren<br />

sofort Stoff für angeregte Diskussionen.<br />

Dann war der Besuch im Hundehaus<br />

dran. Auch dort hatten die Schüler<br />

zahlreiche Fragen. Was ist das für eine<br />

Hunderasse? Wie alt sind die Hunde? Was<br />

bekommen die Hunde zu fressen? Solche<br />

und ähnliche Dinge wollten die Kinder<br />

Trolli hat jede Menge Spaß im Schnee<br />

wissen, und alle Fragen wurden zufriedenstellend<br />

beantwortet.<br />

Die <strong>Tierheim</strong>-Führung ging im Katzenhaus<br />

weiter. Auch hier kamen wieder<br />

viele Fragen auf: Ob es sich um Katzenfamilien<br />

handelt, wie lange die Tiere im<br />

<strong>Tierheim</strong> sind und was man macht, wenn<br />

die Tiere krank werden.<br />

Am Schluss des Besuchs haben die<br />

Schüler dem <strong>Tierheim</strong> eine Spende übergeben.<br />

Sie hatten in der<br />

Klasse gesammelt und<br />

zu ihrem Besuch insgesamt<br />

50 Euro von ihrem<br />

Taschengeld für die Tiere<br />

des <strong>Tierheim</strong>s mitgebracht.<br />

Das Geld haben<br />

sie in ein Sparschwein<br />

gesteckt und Frau Medritzky<br />

übergeben.<br />

Vielen Dank, wir<br />

haben uns darüber sehr<br />

gefreut!<br />

Im Gegenzug wurden<br />

<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong>en und<br />

Einmal hat er sich eine Orange geschnappt<br />

(Hauptsache rund!), die aus<br />

einer Einkaufstüte gerollt war, und hat<br />

damit gespielt. Er hat nur ab und zu<br />

etwas komisch geschaut und sich das<br />

Schnäuzchen geleckt, wenn er seine<br />

Zähne etwas zu tief in die Orange reingebohrt<br />

hatte.<br />

Nach dem Gesichtsausdruck zu schließen, gefallen<br />

Trolli seine „Snow-Boots“ nicht so gut<br />

Neben Bällen liebt er auch Quietschis,<br />

die ihn total verrückt machen, so dass<br />

die Überlebenschancen des Quietschis<br />

schnell gegen Null gehen.<br />

Wir wünschen Euch weiterhin viel Spaß<br />

und Erfolg bei eurer Arbeit für die <strong>Tierheim</strong>-<strong>Feucht</strong>-Schützlinge!<br />

Trolli und seine Familie<br />

-kalender an die Schüler verteilt.<br />

Bei den Schülern hat der Rundgang<br />

durchs <strong>Tierheim</strong> einen bleibenden Eindruck<br />

hinterlassen. Auf dem Nachhauseweg<br />

wurde eifrig weiterdiskutiert. Bestimmt<br />

haben die Kinder an diesem Tag<br />

das eine oder andere gelernt, was auch<br />

ihren Tieren zuhause zugutekommt.<br />

Unsere Kinder von heute sind die Tierschützer<br />

der Zukunft!<br />

Frau Medritzky nimmt die Spende der Klasse 5c entgegen


Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

für das Kalenderjahr 2008<br />

am Mittwoch, den 15. Juli <strong>2009</strong>, 19.00 Uhr<br />

in der Reichswaldhalle <strong>Feucht</strong>, großer Saal<br />

Brauhausgasse 13<br />

90537 <strong>Feucht</strong><br />

- nur für Mitglieder des <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V. -<br />

Tagesordnung<br />

1. Begrüßung und Verlesen des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung<br />

2. Rechenschaftsbericht des Vorstands für die Zeit vom 1.1.2008 bis 31.12.2008<br />

2.1. Bericht des 1. Vorsitzenden<br />

2.2. Bericht der Schatzmeisterin<br />

2.3. Bericht der <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />

3. Bericht der Rechnungsprüfer für das Kalenderjahr 2008<br />

4. Aussprache über die Tagesordnungspunkte 2 und 3<br />

5. Entlastung des Vorstands für das Kalenderjahr 2008<br />

6. Bericht der Kontrolldienstleitung<br />

7. Bericht der Jugendleitung<br />

8. Bericht des Datenschutzbeauftragten<br />

9. Anträge<br />

10. Neuwahl des Vorstands<br />

10.1. Einberufung eines Wahlausschusses<br />

10.2. Neuwahl des oder der 1. Vorsitzenden<br />

10.3. Neuwahl des oder der 2. Vorsitzenden<br />

10.4. Neuwahl des Schatzmeisters oder der Schatzmeisterin<br />

10.5. Neuwahl des <strong>Tierheim</strong>leiters oder der <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />

10.6. Neuwahl des stv. <strong>Tierheim</strong>leiters oder der stv. <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />

10.7. Neuwahl des Vorstandsmitglieds für Hunde<br />

10.8. Neuwahl des Vorstandsmitglieds für Katzen<br />

10.9. Neuwahl des Vorstandsmitglieds für Kleintiere<br />

10.10. Neuwahl des Vorstandsmitglieds für Notdienstleitung<br />

und Tierschutzinspektion<br />

11. Schlusswort<br />

Wir hoffen auf eine zahlreiche Beteiligung unserer Mitglieder bei dieser<br />

Versammlung. Bitte bringen Sie ihren Mitgliedsausweis mit. Sie<br />

werden dann im Eingangsbereich in die Anwesenheitsliste eingetragen<br />

und erhalten eine Abstimmungskarte, falls Sie stimmberechtigtes<br />

Mitglied sind. Ohne Abstimmungskarte ist eine Teilnahme an<br />

Abstimmungen nicht möglich. In dieser Mitgliederversammlung<br />

stimmberechtigt sind gemäß § 12 der Satzung Mitglieder, die dem<br />

Verein seit mindestens sechs Monaten angehören, deren Aufnahme also<br />

vor dem 15. Januar <strong>2009</strong> erfolgte.<br />

Gemäß § 8 Nr. 6 der Satzung müssen Anträge zur Tagesordnung<br />

spätestens zwei Wochen vor der Mitgliederversammlung in der<br />

Geschäftsstelle des Vereins eingegangen sein.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

gez. Herbert Sauerer, 1. Vorsitzender<br />

gez. Claudia Schuster, Schatzmeisterin<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Antrag:<br />

Die Schatzmeisterin stellt den Antrag auf<br />

Satzungsänderung auf Grund der Einführung<br />

der neuen Ehrenamtspauschale nach § 3 Nr. 26a<br />

EStG. Unser Steuerberater wird den Sachverhalt<br />

in der Mitgliederversammlung erläutern.<br />

Bisherige Formulierung in der Satzung:<br />

§ 11 Aufgaben des Vorstandes<br />

1. Die Tätigkeit des Gesamtvorstandes ist<br />

ehrenamtlich.<br />

Formulierungsvorschlag für die neue Satzung:<br />

§ 11 Aufgaben des Vorstandes<br />

1. Die Tätigkeit des Vorstandes ist grundsätzlich<br />

ehrenamtlich. Es kann ein pauschaler,<br />

angemessener Aufwandsersatz von bis zu<br />

500 Euro im Jahr für Vorstandstätigkeiten<br />

und sonstige vom Verein beauftragte<br />

Tätigkeiten im steuerbegünstigten Bereich<br />

gezahlt werden.<br />

2. (Weiter wie in der alten Satzung)<br />

Seite 7<br />

Hintergrundfoto: © uwest / PIXELIO


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Jessy war kahl geschoren, blind und taub<br />

Es war Liebe auf den ersten Blick<br />

Hallo liebes <strong>Tierheim</strong> Team!<br />

Zuerst möchte ich mich bedanken,<br />

dass Sie mir Jessy anvertraut haben.<br />

Vollkommen verfilzt, verdreckt und verwahrlost<br />

kam Jessy ins <strong>Tierheim</strong>. Sie musste komplett<br />

geschoren werden.<br />

Nun ganz kurz berichtet:<br />

Es war Liebe auf den ersten Blick!<br />

Mein Mann war am Donnerstag Abend<br />

in <strong>Feucht</strong>, er hatte dort etwas zu erledigen.<br />

Er schaute dann ins <strong>Tierheim</strong> und<br />

wollte sich nach Geflügel (Laufenten)<br />

erkundigen, nachdem irgendwelche Kriminelle<br />

am 1. Oktober in unseren Garten<br />

eingebrochen waren und meine drei<br />

Enten und neun Küken abgeschlachtet<br />

hatten. Ich habe das nur schwer verkraftet.<br />

Im Büro vom <strong>Tierheim</strong> angekommen<br />

entdeckte er Jessy unterm Schreibtisch,<br />

kahl geschoren, blind und taub. Er fragte<br />

weiter nach, was denn mit Jessy ist und<br />

war. Schnell war der Grund (Laufenten)<br />

vergessen, weswegen er eigentlich ins<br />

<strong>Tierheim</strong> gegangen war.<br />

Er kam dann heim und erzählte mir,<br />

dass er im <strong>Tierheim</strong> war und ein kleines<br />

Sorgenkind entdeckt hat. Ich solle sie<br />

mir mal anschauen.<br />

Am Samstag war es dann so weit, wir<br />

warteten vor dem Büro. Ich hatte Jessy<br />

schon durch die Glasscheibe gesehen<br />

und sofort in mein Herz geschlossen. Ich<br />

hätte nie gedacht, dass ich noch einmal<br />

den Mut und die Liebe aufbringen würde,<br />

einen Hund zu betreuen.<br />

Ich hatte vor zehn Jahren einen<br />

Rauhaardackel, der ab seinem zweiten<br />

Lebensjahr gelähmt war (durch einen<br />

Tritt einer Spaziergängerin!). Mit viel<br />

Fürsorge, Liebe und Training (Schwimm-<br />

Seite 8<br />

training) wurde sie dann doch ein<br />

richtig fröhlicher Wirbelwind. Sie wurde<br />

allerdings behandelt wie ein rohes Ei! Sie<br />

mußte dann mit zehn Jahren eingeschläfert<br />

werden, und für mich brach eine<br />

Welt zusammen. Ich hätte nicht gedacht,<br />

dass ich noch einmal einen Hund<br />

aufnehmen könnte.<br />

Jessy war keine 24 Stunden bei uns,<br />

und alle hatten schon ihr Herz an sie<br />

verloren. Sie gibt uns so viel an Kraft<br />

und Mut, und dann sorgt man gern für<br />

so eine kleine Maus. Jessy hat bestimmt<br />

viel mitgemacht, und jetzt soll ihr<br />

letzter Lebensabschnitt so schön wie<br />

möglich werden.<br />

Jetzt ist sie eine knappe Woche bei<br />

uns, und alles hat sich eingespielt, als<br />

wäre sie schon immer bei uns gewesen.<br />

Hallo liebes <strong>Tierheim</strong>-Team!<br />

Ich wollte mich mal kurz<br />

melden - mir geht es wirklich<br />

gut, und mein Frauchen liest mir<br />

jeden Wunsch von den (blinden)<br />

Augen ab. Das Fressen schmeckt,<br />

und ich habe schon etwas zugenommen.<br />

Die Verdauung funktioniert<br />

einwandfrei. Mein Fell ist<br />

schon ganz schön gewachsen! Ich<br />

schlafe viel, und mein Frauchen<br />

nimmt mich oft in den Schrebergarten<br />

mit, wo ich mir dann ein<br />

schattiges Plätzchen suche und in<br />

Ruhe schnarchen kann, während<br />

sie ihre Gartenarbeit macht.<br />

Liebe Grüße und<br />

weiterhin viel Erfolg<br />

bei der Arbeit im<br />

<strong>Tierheim</strong>!<br />

Jessy und<br />

die Piechullas<br />

(Danke!!! für diesen<br />

kleinen Sonnenschein.<br />

Sie hat sehr<br />

viel Freude in unser<br />

Leben gebracht!)<br />

Ich hoffe, dass wir noch eine lange Zeit<br />

zusammen verbringen können. Wir freuen<br />

uns schon auf den Sommer und die<br />

Sonne, wenn wir unsere alten Knochen<br />

ausruhen werden.<br />

Jetzt grüßen wir noch das Team und<br />

hoffen, dass Sie noch viele „Sorgenkinder“<br />

gut vermitteln können!<br />

Familie Piechulla<br />

Am 21. April <strong>2009</strong> hat Jessy selbst geschrieben<br />

Anzeige


Eine großzügige Geste<br />

Spendenübergabe der GfK<br />

Bei der Nürnberger GfK, einem der<br />

weltweit führenden Marktforschungsunternehmen<br />

mit über 10.000 Mitarbeitern,<br />

ist es Tradition, zur Weihnachtszeit<br />

für wohltätige Zwecke zu spenden.<br />

v.l.n.r: Christian Weller von Ahlefeld (Personal- und<br />

Finanzvorstand der GfK SE), Regina Paul (Tierpflegerin<br />

im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>), Herbert Sauerer (1. Vor-<br />

sitzender des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong>) und vorne Jilly (ehemalige<br />

Leithündin in einem Schlittenhunde-Rudel)<br />

Die Kinder aus dem Kinder- und Jugendheim<br />

Reutersbrunnerstraße malen<br />

jedes Jahr viele bunte Bilder zu einem<br />

bestimmten weihnachtlichen Thema.<br />

Dieses Jahr waren es Bilder von bunten<br />

Zwetschgenmännla. Die Bilder der Kinder<br />

werden auf Weihnachtskarten, Lebkuchendosen<br />

und Tassen gedruckt und<br />

durch die GfK und ihre Tochterfirmen auf<br />

der ganzen Welt für deren Kunden und<br />

Geschäftspartner gekauft. Der Erlös aus<br />

dem Verkauf dieser Weihnachtsartikel<br />

geht an karitative Organisationen.<br />

Im Jahr 2008 wurden insgesamt Spendenschecks<br />

in<br />

Höhe von 34.000<br />

Euro überreicht.<br />

Die Spenden<br />

gingen an das<br />

Kinder- und<br />

Jugendheim<br />

Reutersbrunnenstraße,<br />

den<br />

Straßenkreuzer<br />

e.V., ein Sozialprojekt<br />

für arme<br />

und obdachlose<br />

Menschen, und<br />

an das <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong>. Das<br />

<strong>Tierheim</strong> erhielt<br />

6.000 Euro.<br />

Die Scheckübergabe<br />

fand<br />

kurz vor Weihnachten<br />

im Kinderheim<br />

statt.<br />

Eine Schülerzeitung über Hunde<br />

Wichernhaus spendet für Tiere<br />

ben, Fotos gemacht und Bilder gemalt.<br />

Man merkt der Zeitung an, dass den<br />

Jugendlichen viel an Hunden liegt, und<br />

dass Ihnen die Erstellung der Zeitung viel<br />

Spaß gemacht hat. Eine wirklich tolle<br />

Aktion!<br />

Die Artikel in der „Hundezeitung“ sind<br />

so vielfältig wie das Leben der Hunde in<br />

unserer Gesellschaft. Es geht um Rettungshunde,<br />

Polizeihunde, Hütehunde,<br />

Blindenhunde, <strong>Tierheim</strong>-Hunde und<br />

B ewohner des Wichernhauses, einer<br />

Einrichtung für die Unterstützung<br />

junger Menschen mit körperlicher Be-<br />

hinderung, haben unser <strong>Tierheim</strong> am<br />

11. Dezember 2008 besucht.<br />

Die Jugendlichen haben eine „Hundezeitung“<br />

gemacht, in der sie ausführlich<br />

über Hunde berichten. Sie haben sich<br />

eine ganze Woche lang mit dem Thema<br />

Hunde beschäftigt und die Ergebnisse in<br />

Form der Hundezeitung zusammengefasst.<br />

Dazu haben sie Artikel geschrie-<br />

vieles mehr. Den Beitrag über die <strong>Tierheim</strong>-Hunde<br />

hatten die Schüler vorab im<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> recherchiert. Es werden<br />

aber auch verschiedene Hunderassen in<br />

Text und Bild vorgestellt. Darüber hinaus<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Bei der Scheckübergabe hat uns Jilly, die<br />

ehemalige Leithündin eines Schlittenhunde-Rudels,<br />

begleitet. Sie blieb in all<br />

dem Trubel völlig ruhig und wurde von<br />

den Kindern des Kinderheims sofort ins<br />

Herz geschlossen.<br />

Wir haben uns über die Spende sehr<br />

gefreut und bedanken uns im Namen<br />

unserer Schützlinge ganz herzlich bei der<br />

GfK SE, insbesondere bei Herrn Weller<br />

von Ahlefeld und Frau Affeldt, die sich<br />

auch dieses Jahr wieder dafür eingesetzt<br />

haben, dass das <strong>Tierheim</strong> mit einer<br />

Spende bedacht wird.<br />

gibt es sogar Hunderätsel und Hundewitze<br />

in der Zeitung.<br />

Die Jugendlichen haben außerdem<br />

Geld gesammelt und eine Spende an das<br />

<strong>Tierheim</strong> übergeben. Wir bedanken uns<br />

ganz herzlich dafür!<br />

Seite 9


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Die Katze aus dem Lüftungsschacht<br />

Kaspar Hauser auf leisen Pfoten<br />

Am Donnerstag, den 18. Februar <strong>2009</strong>,<br />

haben wir eine Langhaarkatze im<br />

<strong>Tierheim</strong> aufgenommen, die eine abenteuerliche<br />

Geschichte erlebt hat und ein<br />

wenig an Kaspar Hauser erinnert, der im<br />

Mai 1828 auf dem Nürnberger Hauptmarkt<br />

aufgetaucht ist.<br />

Der Ort des Geschehens unserer<br />

Geschichte ist nicht der Nürnberger<br />

Hauptmarkt, sondern das Gelände einer<br />

Druckerei in Fürth. Im Januar 2008 wird<br />

im Außenbereich dieser Druckerei eine<br />

Katze gesichtet. Die Katze wird zum<br />

ständigen Mitbewohner. Im Sommer dann<br />

fällt den Mitarbeitern auf, dass die Katze<br />

in keinem guten Zustand zu sein scheint<br />

- ihr war fast das ganze Fell ausgefallen.<br />

Seite 10<br />

Daraufhin verschwindet die Katze und<br />

wird längere Zeit nicht mehr gesehen.<br />

Die Mitarbeiter machen sich Sorgen,<br />

was mit „ihrer“ Katze wohl passiert sein<br />

mag.<br />

Eines Tages taucht sie plötzlich wieder<br />

auf, und alle freuen sich, dass „Kaspar<br />

Hauser“, wie seine Fans den vermeintlichen<br />

Kater mittlerweile nennen,<br />

wieder da ist. Mit Erleichterung stellen<br />

die Druckerei-Mitarbeiter fest, dass die<br />

Katze wieder ein schönes, dichtes Fell<br />

bekommen hat.<br />

Die Katze lässt sich in einem Lüftungsschacht<br />

der Druckerei häuslich nieder<br />

und wird dort von den Mitarbeitern<br />

der Druckerei, die ihren Kaspar Hauser<br />

schon richtig ins Herz geschlossen haben,<br />

liebevoll versorgt. Sie hat dort ein<br />

Katzenklo, einen Schlafplatz und eigene<br />

Futter- und Wassernäpfe. Die Betriebsleitung<br />

hat keine Einwände.<br />

Die Tierfreunde wenden sich an einen<br />

Tierarzt vor Ort, der die Katze untersucht.<br />

Sie ist zwar verfilzt, was bei einer<br />

Langhaar-Katze in dieser Situation nichts<br />

ungewöhnliches ist, aber ansonsten ist<br />

sie völlig gesund.<br />

Man beschließt, dass die Katze ein<br />

„richtiges“ Zuhause bekommen soll. Von<br />

den Betriebsangehörigen kann sie leider<br />

keiner übernehmen. Deshalb verspricht<br />

der Tierarzt, bei der Vermittlung „aus<br />

dem Schacht heraus“ mit Aushängen zu<br />

helfen. Doch dieser Versuch ist nicht von<br />

Erfolg gekrönt. Schließlich wenden sie<br />

sich per E-Mail an das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>,<br />

wo die Katze aufgenommen wird.<br />

Im <strong>Tierheim</strong> wurde Kaspar Hauser<br />

gleich umgetauft. Der Name „Kaspar<br />

Hauser“ ist doch etwas unhandlich, und<br />

außerdem war mittlerweile klar, dass die<br />

Katze ein Mädchen ist! So bekam sie den<br />

wunderschönen Namen Tosca.<br />

Bereits im März <strong>2009</strong> konnte Tosca zu<br />

einer lieben Familie ziehen, wo sie sich<br />

wohlfühlt und ihr Leben genießt. Ohne<br />

die Aufmerksamkeit und Tierliebe der<br />

Druckereimitarbeiter wäre dieses Happy<br />

End nicht möglich gewesen.<br />

Wir sagen im Namen von Tosca und<br />

vielen anderen Tieren in ähnlichen Situa-<br />

So beginnt der Tag mit einer guten Tat an der frischen Luft!<br />

Gassigeher gesucht - besonders am Vormittag<br />

Unsere <strong>Tierheim</strong>-Hunde sollen jeden<br />

Tag zweimal einen Spaziergang<br />

machen, einmal morgens und einmal am<br />

Nachmittag. Gassigehen ist für einen<br />

Hund nicht nur „Freizeitbeschäftigung“<br />

oder körperlich-sportliche Betätigung,<br />

sondern vor allem auch willkommene<br />

Abwechslung im doch recht eintönigen<br />

<strong>Tierheim</strong>-Alltag.<br />

Von den 24 Stunden eines Tages ist ein<br />

<strong>Tierheim</strong>-Hund geschätzte 22 Stunden in<br />

seinem Zimmer. Zweimal am Tag gibt es<br />

Futter und die meiste Zeit wird geschlafen<br />

und gewartet.<br />

Deshalb sind die Gassi-Runden so<br />

aufregend und wichtig. Mit der feinen<br />

Nase wird alles erkundet: Welcher Hund<br />

ist schon hier durchgekommen, ist die<br />

Hündin ein paar Zimmer weiter vielleicht<br />

läufig? Ist da ein Feldhase vorbeigehoppelt<br />

oder hat hier eine Waldmaus<br />

ihren Bau? Solche Fragen mit der Nase<br />

zu klären, ist für unsere <strong>Tierheim</strong>-Hunde<br />

spannend und wichtig zugleich.<br />

Damit alle Hunde zu ihrem Spaziergang<br />

kommen und keiner im <strong>Tierheim</strong><br />

sitzen bleiben muss, suchen wir ständig<br />

Gassigeher. Besonders während der Woche<br />

und speziell am Vormittag von 8.00<br />

bis 11.30 Uhr herrscht oft ein Mangel<br />

an Tierfreunden, die mit den Hunden<br />

ihre Runden drehen. Kommen Sie doch<br />

einfach vorbei und führen Sie den einen<br />

oder anderen Hund aus. Sie werden sehen,<br />

es macht Spaß, ist gesund, und Sie<br />

helfen damit den Tieren!


„Unsere Chinchillas sind eine wahre Bereicherung für uns!“<br />

Maximilian und seine pelzigen Freunde<br />

Seit dem 23. Dezember 2008 haben wir<br />

vier neue Mitbewohner: Vier Chinchillas<br />

aus dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>. Unsere<br />

Chinchillas sind eine wahre Bereicherung<br />

für uns!<br />

Unser Sohn Maximilian hegt und pflegt<br />

seine Chinis sehr liebevoll, und das danken<br />

sie ihm mit ihrer Zuneigung.<br />

Beim Freigang zweimal täglich (morgens<br />

zum Wecken und abends vor dem<br />

Schlafengehen) merkt man, dass die<br />

fünf gut zusammenpassen. Beim Wecken<br />

setzt man sich einfach in Herrchens Bett<br />

und zupft ihm solange an den Haaren<br />

oder der Nase, bis er aufwacht, oder<br />

man setzt sich gleich auf seinen Kopf<br />

und wartet, was passiert.<br />

Black Berry möchte auch beim Nickerchen<br />

den Überblick behalten.<br />

Meistens bekommt man dann eine Rosine<br />

oder eine kleines Stück getrockneten<br />

Apfel zur Belohnung. Abends versucht<br />

Herrchen immer, zu lesen oder Gameboy<br />

zu spielen, aber nicht mit uns! - da setzt<br />

man sich einfach auf die Tasten oder<br />

Die Chinchillas wissen genau: Bei Maxi<br />

gibt‘s Leckerchen!<br />

zupft am Arm, bis die Aufmerksamkeit<br />

ganz bei uns Chinis ist.<br />

Highlight ist jeden Abend das saubermachen.<br />

Wenn das Sandbad gewechselt<br />

wird, sitzen wir schon drin, bevor Maxi<br />

es in den Käfig stellen kann. Danach ist<br />

sein Zimmer zwar auch voller Sand, aber<br />

das kann man locker wieder weg saugen.<br />

Hauptsache, wir haben unseren Spaß!<br />

Mittlerweile darf Maxi uns sogar auf<br />

den Arm nehmen und kraulen. Wir sind<br />

ja jetzt ein super Team. Nur wenn wir<br />

immer alles annagen, was uns nicht<br />

gehört, wird er ein bisschen sauer<br />

(Fensterrahmen sind zum Beispiel nicht<br />

erlaubt), aber zum Schlafengehen<br />

bekommen wir dann doch immer unsere<br />

Rosine oder leckere Kräuter. Also, uns<br />

geht es so richtig gut!<br />

Maxi hat uns auch neue Namen gegeben,<br />

wir heißen jetzt Black Berry (Fellfarbe<br />

schwarz), Richie, Ginny und Mac<br />

Im <strong>Tierheim</strong> ist immer was los!<br />

Wichtige <strong>Tierheim</strong>-Termine<br />

Öffentlichkeitsarbeit ist für unser<br />

<strong>Tierheim</strong> und seine Tiere sehr<br />

wichtig. Wir möchten den Menschen im<br />

Gedächtnis bleiben und ihnen unsere<br />

Arbeit und unsere Tiere nahebringen.<br />

Deshalb organisieren wir Veranstaltungen<br />

und sind bei öffentlichen Anlässen<br />

mit unseren Info-Ständen vertreten. Wir<br />

haben hier die nächsten Termine zusammengestellt,<br />

damit Sie nichts verpassen.<br />

Termin Veranstaltung Ort<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Maximilian weiß, wie man mit Chinchillas umgeht.<br />

Deshalb haben sie auch keine Angst vor ihm.<br />

(„BIG MAC“ ist der Größte). Fotografieren<br />

lieben wir nicht so, aber manchmal<br />

erwischen sie uns doch.<br />

Viele Grüße aus unserem neuen Zuhause<br />

und Danke!<br />

Alles Liebe,<br />

Familie Kopp mit Black Berry,<br />

Richie, Ginny und Mac<br />

27.06.<strong>2009</strong>, 17 Uhr Gassigeher-Schulung <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>, Greyhound-Stüberl<br />

05.07.<strong>2009</strong> Sommerfest mit Trempelmarkt <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

11.07.<strong>2009</strong>, 10 - 18 Uhr Infostand bei Futter-Spezi Rollnerstraße, Nürnberg<br />

15.07.<strong>2009</strong>, 19 Uhr Mitgliederversammlung Reichswaldhalle <strong>Feucht</strong><br />

19.07.<strong>2009</strong>, 13:30 Uhr Kirchweih-Festumzug <strong>Feucht</strong><br />

26.07.<strong>2009</strong>, 10 - 18 Uhr Infostand beim Altenfurter Boulevard Löwenberger Straße, Nürnberg<br />

27.09.<strong>2009</strong>, 17 Uhr Gottesdienst für Mensch und Tier Kirche St. Klara, Nürnberg<br />

11.10.<strong>2009</strong> Infostand beim Schnaittacher Herbstmarkt Schnaittach<br />

Übrigens sind Tierfreunde, die aktiv<br />

mithelfen wollen, stets willkommen.<br />

Bitte sprechen Sie uns einfach an!<br />

Natürlich findet weiterhin jeden ersten Sonntag im Monat Bazis Trempelmarkt statt und in der Regel jeden zweiten und vierten<br />

Sonntag im Monat das Hundetreffen für ehemalige <strong>Tierheim</strong>-Hunde. Die genauen Termine finden Sie im <strong>Tierheim</strong>-Kalender.<br />

Seite 11


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Drei Jahre Vorstandsarbeit<br />

Ein kleiner Rückblick<br />

Nun sind schon drei Jahre seit den<br />

letzten Vorstandswahlen vergangen,<br />

und die Zeit ist wie im Flug vergangen.<br />

Das liegt wahrscheinlich daran, dass<br />

im <strong>Tierheim</strong> die Arbeit nie ausgeht und<br />

man sich öfter wünscht, der Tag möge<br />

mindestens 27 Stunden haben. So viele<br />

Ideen und Projekte wollen umgesetzt<br />

werden, so viele Gespräche mit Mitarbeitern,<br />

Ehrenamtlichen, Interessenten,<br />

Besuchern, Ämtern, Pressevertretern,<br />

Lieferanten, anderen <strong>Tierheim</strong>en, dem<br />

Tierschutzbund usw. wollen geführt werden,<br />

und schließlich möchte man ja auch<br />

den Kontakt zu den vielen <strong>Tierheim</strong>tieren<br />

nicht verlieren.<br />

Im Rückblick bleiben einige Ereignisse<br />

stärker in Erinnerung als andere. Wir<br />

haben in diesen drei Jahren unserer<br />

Vorstandschaft viele schockierende,<br />

schlimme und belastende Erlebnisse<br />

gehabt, aber auch Momente der Freude<br />

und des Glücks waren darunter. Wir haben<br />

viel erreicht, manche Dinge mussten<br />

jedoch aus Zeitmangel hintenan gestellt<br />

werden. Nachdem die Vorstandstätigkeit<br />

vollständig unentgeltlich und ehrenamtlich<br />

ist, hat man ja auch noch eine<br />

hauptamtliche Arbeit, ein Leben und<br />

eine Familie neben dem <strong>Tierheim</strong>.<br />

Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, die<br />

Öffentlichkeitsarbeit zu verstärken.<br />

Inzwischen sind wir jeden Monat mit<br />

unseren Tiervorstellungen in fünf weitverbreiteten<br />

Publikationen vertreten:<br />

Dem Boten, dem meier-Magazin, dem<br />

Reichswaldblatt, der Quoka/Alles und<br />

dem Albrächd. Die Vermittlungschancen<br />

unserer Tiere steigen somit, und durch<br />

wiederholte Nennung unseres <strong>Tierheim</strong>s<br />

bleiben wir besser im Gedächtnis der<br />

Leser. Die Pressearbeit wird begleitet<br />

von Meldungen in der Tagespresse, wenn<br />

z. B. Veranstaltungen im <strong>Tierheim</strong> stattfinden<br />

oder wenn wir über besondere<br />

Tierschutzfälle berichten.<br />

In die gleiche Richtung gehen die<br />

Infostände und die Veranstaltungen im<br />

<strong>Tierheim</strong>. Es gab jedes Jahr ein großes<br />

Sommerfest, im Jahr 2008 kombiniert<br />

mit der 50-Jahr-Feier. Zudem gab es<br />

zweimal ein Benefiz-Varieté. Dadurch<br />

werden viele Menschen auf unser <strong>Tierheim</strong><br />

aufmerksam, die es sonst vielleicht<br />

nicht besucht hätten. Infostände gab<br />

es z. B. am Altenfurter Boulevard, am<br />

Schnaittacher Herbstmarkt und am<br />

<strong>Feucht</strong>er Weihnachtsmarkt sowie mehrmals<br />

bei Supermärkten und in Einkaufszentren.<br />

Seite 12<br />

Zudem bringen wir jedes Jahr zwei<br />

<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong>en heraus und einen<br />

<strong>Tierheim</strong>-Kalender, die wir natürlich<br />

nicht nur im <strong>Tierheim</strong>, sondern auch<br />

an den Infoständen verteilen. Unsere<br />

jüngste Publikation ist ein Ratgeber für<br />

Menschen, die das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> in<br />

ihrem Testament bedenken möchten.<br />

Unsere <strong>Tierheim</strong>-Homepage ist sehr<br />

populär und wird ehrenamtlich fast<br />

tagesaktuell gepflegt.<br />

Insgesamt genießt das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

ein sehr positives Image in der Öffent-<br />

lichkeit. Trotz des Rücktritts von zwei<br />

Vorstandsmitgliedern aus privaten Gründen<br />

sind keine Lücken in der Vorstandsarbeit<br />

entstanden, und es gab keine<br />

Streitigkeiten im Vorstand. Da es in der<br />

Tierschutzarbeit selten ein Schwarz oder<br />

Weiß, ein richtig oder falsch, sondern<br />

unendlich viele Nuancen gibt, ist es<br />

bisweilen schwierig, einen Konsens zu<br />

finden - aber es ist uns in den vergangenen<br />

drei Jahren immer gelungen.<br />

Wir sind sehr aktiv in der Jugendarbeit.<br />

Unsere Tierschutz-Jugendgruppe hat<br />

bei verschiedenen Gelegenheiten ihre<br />

Kunstpelz-Modenschau vorgeführt und<br />

damit viele Menschen zum Nachdenken<br />

angeregt. Häufig führten wir Schulklassen,<br />

Jugendgruppen und andere Gruppen<br />

z.B. aus den Rummelsberger Anstalten<br />

durch unser <strong>Tierheim</strong> und beantworteten<br />

alle Fragen.<br />

Als Neuerung haben wir die sonntäglichen<br />

Hundetreffen eingeführt, bei<br />

denen sich zweimal im Monat ehemalige<br />

<strong>Tierheim</strong>hunde treffen, miteinander<br />

spielen und rennen, während die Besitzer<br />

Kontakt zu anderen Hundebesitzern<br />

pflegen und Erfahrungen austauschen<br />

können. Einem immer wiederkehrenden<br />

Ärgernis sind wir begegnet, indem wir<br />

Hundetoiletten aufgestellt haben.<br />

Wir haben etliche größere Tiernotfälle<br />

zum Wohl der betroffenen Tiere abgewickelt<br />

und bei überregionalen Notfällen<br />

geholfen. Bei einer Zuchtauflösung wurden<br />

dem Besitzer 30 Chihuahuas abgenommen,<br />

wovon 15 im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

untergebracht wurden. Die „Hundehölle<br />

von Liebenwalde“, wo unter unsäglichen<br />

Bedingungen 231 Hunde lebten, hat<br />

bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Wir<br />

haben mehrere Hunde aufgenommen.<br />

Die Aktion „Ponyrettung“ haben viele<br />

Menschen noch gut im Kopf. Hier haben<br />

wir geholfen, 108 Shetland-Ponys vor<br />

dem sicheren Tod in Italien zu retten.<br />

In Lauf haben wir bei dem Boxer-Not-<br />

fall mit 28 Tieren geholfen, im Fürther<br />

Umland konnten wir beim Fall mit den<br />

30 Huskys helfen. Bei einer weiteren<br />

Zuchtauflösung von insgesamt 150 Hunden,<br />

die meisten Eurasier, haben wir bis<br />

jetzt über 20 Hunde übernommen. Der<br />

Besitzer muss seinen Bestand nach und<br />

nach auf zehn Tiere senken.<br />

Im Katzenbereich haben wir mehrere<br />

Kastrationsaktionen durchgeführt, um<br />

die übermäßige Vermehrung von freilebenden<br />

Katzen und damit eine Steigerung<br />

des Katzenelends zu verhindern.<br />

Aber auch bei harten Einzelschicksalen<br />

konnten wir Unterstützung leisten. Beispielhaft<br />

sei die Dobermann-Hündin Cora<br />

genannt, deren Herrchen einem Brand<br />

auf einem Campingplatz zum Opfer<br />

gefallen war.<br />

Bei den Kleintieren haben wir die standardmäßige<br />

Myxomatose-Impfung für<br />

Kaninchen eingeführt und die Außenanlagen<br />

des Kleintierhauses fertiggestellt.<br />

Zudem haben wir aktiv Kontakte zu<br />

Firmen aufgebaut, von denen wir regelmäßig<br />

große Futterspenden und andere<br />

Sachspenden wie z.B. Schlafhäuschen<br />

bekommen.<br />

Gewichtet mit der Anzahl der versorgten<br />

Tiere haben wir im Vergleich<br />

zum Vorjahr die Tierarztkosten gesenkt.<br />

Für unsere ehrenamtlichen Notdienstfahrer<br />

haben wir einen Erste-Hilfe-Kurs<br />

organisiert. Wir haben uns am Ferienprogramm<br />

der Gemeinde <strong>Feucht</strong> für Kinder<br />

und Jugendliche beteiligt. Zudem haben<br />

wir jedes Jahr einen Gottesdienst für<br />

Mensch und Tier veranstaltet - <strong>2009</strong> sind<br />

sogar zwei Gottesdienste geplant, einer<br />

in <strong>Feucht</strong> und einer in Nürnberg.<br />

Zu guter Letzt möchten wir erwähnen,<br />

dass wir erfolgreich ausbilden. Die<br />

erste Auszubildende hat mit Bestnoten<br />

abgeschnitten, der zweite Auszubildende<br />

konnte seine Ausbildung auf zwei Jahre<br />

verkürzen. Und auch im Jahr <strong>2009</strong> stellen<br />

wir wieder einen Ausbildungsplatz<br />

zur Verfügung.<br />

Alles in allem blicken wir auf drei erfolgreiche<br />

Jahre für das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

zurück. Dies alles wurde aber nur möglich,<br />

weil wir als Vorstände nicht alleine<br />

werkeln, sondern von einer Vielzahl von<br />

ehrenamtlichen Tierfreunden und Spendern<br />

unterstützt werden, bei denen wir<br />

uns an dieser Stelle herzlich im Namen<br />

der Tiere bedanken möchten.<br />

Wir würden uns freuen, wenn Sie es<br />

uns ermöglichen würden, unsere Arbeit<br />

für weitere drei Jahre fortzuführen!


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Spaziergänger fanden sie im Wald<br />

Nina startet aus dem Dreck in ein neues Leben<br />

Im Herbst 2008 brachte ein freundliches<br />

Paar ein Kaninchen in einem Käfig zu<br />

uns ins <strong>Tierheim</strong>. Die Geschichte, die sie<br />

uns erzählten, war unglaublich: Sie waren<br />

im Wald bei Wendelstein spazieren<br />

gegangen, als ihnen plötzlich ein blauer<br />

Kleintierkäfig mitten im Wald auffiel. Sie<br />

dachten schon, da habe jemand seinen<br />

alten Käfig illegal in der Natur entsorgt.<br />

Nina bei ihrer Ankunft im <strong>Tierheim</strong><br />

Als sie näher hinschauten, sahen sie,<br />

dass in diesem Käfig tatsächlich ein<br />

Kaninchen saß! Der Käfig war unbeschreiblich<br />

verdreckt, er stank zum<br />

Himmel. Die Einstreu war völlig durchnässt<br />

und teilweise verfault, die Füllung<br />

des Futternapfes war nur noch brauner<br />

Matsch. Das Stroh im Käfig war ebenfalls<br />

durchnässt und bereits in der Auflösung<br />

begriffen. Eine Wasserflasche oder einen<br />

Wassernapf gab es nicht, aber stattdessen<br />

hatte es in den letzten Tagen ja<br />

öfter mal geregnet ...<br />

Dem Zustand des Käfigs nach zu<br />

urteilen, stand er schon längere Zeit,<br />

womöglich sogar mehrere Tage, mit dem<br />

armen Kaninchen darin im Wald. Das<br />

Paar überlegte nicht lange: gemeinsam<br />

trugen sie den Käfig samt Inhalt zu ihrem<br />

Auto und fuhren damit direkt ins <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong>.<br />

Im <strong>Tierheim</strong> angekommen, wurde das<br />

Kaninchen sofort durchgecheckt. Es war<br />

in einem völlig verwahrlosten Zustand.<br />

Das Tier stand unter Schock, hatte sich<br />

fast aufgegeben. Sein Fell war verfilzt<br />

und dreckig. Am Popo hatten sich ganze<br />

Platten aus Kot im Fell verklebt. Durch<br />

das ständige Sitzen in der Nässe war<br />

das Fell dort nass und vollgesogen. Die<br />

Krallen des Kaninchens waren knapp vier<br />

Zentimeter lang und standen wie Dolche<br />

aus den Pfoten hervor! Vermutlich hat<br />

das arme Tier schon seit längerer Zeit<br />

Ninas Käfig - stinkend, vergammelt und nass<br />

nicht einmal ein Mindestmaß an Pflege<br />

erhalten.<br />

Durch die enorm langen Krallen war<br />

das Kaninchen in seiner Bewegungsfähigkeit<br />

in dem engen Käfig noch mehr<br />

eingeschränkt, und es hätte sich ernsthaft<br />

verletzen können - nicht nur, dass<br />

solche Krallen abbrechen und ausreißen<br />

können. Nicht auszudenken, wenn sich<br />

das Kaninchen mit diesen Krallen zum<br />

Beispiel energisch am Auge gekratzt<br />

hätte...<br />

Im <strong>Tierheim</strong> stellten wir fest, dass es<br />

sich um ein Kaninchenmädchen handelt.<br />

Sie bekam den Namen Nina. Dann ging<br />

erst einmal das volle Schönheits- und<br />

Pflegeprogramm los: Krallen schneiden,<br />

die Kotklumpen vorsichtig aus dem Fell<br />

pulen, den Dreck herauswaschen, in ein<br />

warmes Handtuch gewickelt auf dem<br />

Schoß einer Pflegerin trocknen, schließlich<br />

kämmen und bürsten. Natürlich<br />

konnte Nina die Prozedur nicht genießen,<br />

denn bestimmt hatte ihr in ihrem<br />

ganzen Leben noch nie jemand eine so<br />

intensive Zuwendung angedeihen lassen.<br />

Deshalb hat sie die Situation zutiefst<br />

geängstigt - angefasst und festgehalten<br />

Ninas Vorder- und Hinterpfoten im Detail<br />

zu werden, nass gemacht zu werden,<br />

an den Haaren gezupft und geziept zu<br />

werden, und dann noch dieses schreckliche<br />

Krallenschneiden! Sie ließ aber alles<br />

ganz tapfer über sich ergehen. Und siehe<br />

da: Unter all dem Schmutz und Elend<br />

kam ein wunderhübsches Kaninchen zum<br />

Vorschein!<br />

Als nächstes wurde Nina vom <strong>Tierheim</strong>-<br />

Tierarzt gründlich untersucht. Nach<br />

einigen Tagen ungeschützt im Freien<br />

hätte sie sich Parasiten, eine Erkältung,<br />

Durchfall, eine Blasenentzündung und einige<br />

weitere Krankheiten zuziehen können.<br />

Aber Nina war lediglich entkräftet,<br />

dehydriert und unterernährt, ansonsten<br />

war sie gesund. Den psychischen Zustand<br />

kann allerdings kein Tierarzt feststellen,<br />

deshalb hofften wir, dass sie dieses<br />

schlimme Erlebnis schnell verarbeiten<br />

und hinter sich lassen konnte.<br />

Ninas 4 cm lange Krallen<br />

Nina brauchte im <strong>Tierheim</strong> einige Tage,<br />

bis sie sich von dem ganzen Stress erholt<br />

hatte. Unsere Pfleger verwöhnten sie<br />

natürlich und zeigten ihr, dass Menschen<br />

auch gut zu Kaninchen sein können. Es<br />

ist unglaublich, in wie kurzer Zeit Nina<br />

aufblühte. Man merkte ihr bald nicht<br />

mehr an, was sie hinter sich hatte!<br />

Nach wenigen Wochen im <strong>Tierheim</strong><br />

konnte Nina schon vermittelt werden.<br />

Sie hat ein Traumplätzchen bei lieben<br />

Menschen gefunden, wo sie auch einen<br />

langohrigen Partner hat, und wird ihre<br />

schreckliche Vergangenheit hoffentlich<br />

nach und nach vollends vergessen<br />

können.<br />

Vermutlich wird sie sogar den Menschen,<br />

die ihr das angetan haben, verziehen<br />

haben - die sie wie Müll entsorgt<br />

haben und sie wissentlich und willentlich<br />

in diese lebensbedrohende, traumatisierende<br />

und unwürdige Situation gebracht<br />

haben - denn Ninas Charakter ist dem<br />

Charakter dieser „Menschen“ um Lichtjahre<br />

überlegen.<br />

Liebe Nina, wir wünschen Dir ein<br />

langes, behütetes, glückliches Leben bei<br />

Deinen Menschen, die Dich lieben!<br />

Sonja Klement, Tel. 0911 / 501 584<br />

Seite 13


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Na toll, was soll ich mit dieser Zicke anfangen?<br />

Rio hat eine neue Freundin<br />

Hallo liebes <strong>Tierheim</strong>team!<br />

ich bin‘s, Rio, das schwarz-rot-weiße<br />

Langhaarmeerschweinchen, und wollte<br />

mich mal wieder bei Euch melden.<br />

Habe ich nicht eine prächtige Frisur?<br />

Das weiße Ende ist übrigens vorn.<br />

Ein Katzen-Gedicht<br />

Erst zwei - dann drei<br />

Wir wollten aus dem <strong>Tierheim</strong> Katzen, und zwar zwei.<br />

In <strong>Feucht</strong> gab es einen schwarz-weißen Wurf mit drei.<br />

Wir suchten uns die Schwarzen aus<br />

und fuhren schnell damit nach Haus‘.<br />

Seite 14<br />

Am Tag 1 wurde gekratzt, gebissen, gefaucht;<br />

es hat eine ganze Weile gebraucht,<br />

bis wir uns endlich näher kamen.<br />

Pinocchio und Fee kriegten ihre Namen.<br />

Am Tag 2 waren beide immer noch scheu,<br />

aber es war ja auch alles ganz neu!<br />

Am Tag 3 fingen beide an zu schnurren<br />

und ließen sich streicheln - ganz ohne Murren!<br />

Da mussten wir an den Dritten denken.<br />

Sollten wir ihm auch ein Zuhause schenken?<br />

Aber vielleicht hat er das ja schon.<br />

Wir griffen schnell zum Telefon.<br />

Da hieß es: „Nein, der wartet noch!“<br />

Und so holten wir ihn doch.<br />

Und kaum daheim, gibt‘s Kurren und Fauchen,<br />

doch der Dritte wird wohl nicht so lange brauchen.<br />

Am Tag 4 gibt‘s ein Knäul, das zusammen liegt.<br />

Ja - wir haben die Drei erliebt!<br />

Vielleicht haben wir einen „Schuss“?<br />

Bei drei Katzen ist wirklich Schluss!<br />

Man braucht drei Katzen, es ist wahr.<br />

Eine ist verschwunden,<br />

Eine schläft seit Stunden,<br />

Nur die Dritte ist da!<br />

Das ist meine Freundin Brownie.<br />

Aber „Drei Katzen sind wirklich genug!“<br />

Sagen Fee, Pinocchio und Puck.<br />

Herzliche Grüße von Familie Reitguße<br />

Meine Mama ist damals trächtig zu<br />

Euch gekommen und hat meinen Bruder<br />

und mich bei Euch entbunden. Wir zwei<br />

sind dann bei unserer lieben Pflegefamilie<br />

groß geworden. Am 26. Juli 2008 hat<br />

mich mein neues Frauchen zu sich und<br />

Brownie, einem gleichaltrigen, braunen<br />

Kurzhaarmeerliweibchen genommen.<br />

Anfangs dachte ich:<br />

„Na toll, was soll ich<br />

mit dieser Zicke von<br />

Meerli anfangen?“ Ich<br />

habe mich mit Pfoten<br />

und gesträubtem Fell<br />

heftig gewehrt. Aber<br />

der Klügere gibt ja<br />

nach, und deshalb ist<br />

sie jetzt meine beste<br />

Freundin.<br />

Wir erleben gemeinsam tolle Abenteuer!<br />

Bei schönem Wetter tummeln wir uns<br />

auf der grünen, schmackhaften Wiese.<br />

Da gibt es für uns auch einen kleinen<br />

Meerli-Spielplatz.<br />

Also, alles in allem geht‘s mir sehr gut,<br />

und ich fühle mich in meinem neuen<br />

Heim „sauwohl“. Übrigens, mein neuer<br />

Name ist Alfi, da mein Frauchen meint,<br />

dass ich mit meiner Sturmlocke auf dem<br />

Kopf wie selbiger aussehe. Aber mir ist<br />

das völlig egal, da ich eh nicht auf meinen<br />

Namen höre. Ich schaue lieber, was<br />

Frauchen leckeres in der Hand hat.<br />

Ein Dankeschön für den guten Start<br />

ins Leben und für die gute Vermittlung<br />

möchte ich mit diesen Zeilen sagen.<br />

Alles Gute und liebe Grüße von<br />

Fam. Weiß und Alfi<br />

Neue Broschüre vom <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

Erbschaftsratgeber<br />

Einige Tierfreunde machen sich Gedanken darüber, wie sie<br />

noch am Ende eines erfüllten Lebens Tieren in Not etwas<br />

Gutes tun können. Vielen ist nicht bekannt, dass man auch<br />

einem Verein wie z.B. dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> etwas vererben<br />

oder vermachen kann. Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> als gemeinnütziger<br />

und besonders förderungswürdiger Verein ist sogar vollständig<br />

von der Erbschaftsteuer befreit.<br />

Mit Hilfe von Rechtsexperten haben wir eine kleine Broschüre<br />

rund um dieses Thema zusammengestellt. Mit diesem Ratgeber<br />

wollen wir Ihnen eine Hilfestellung mit praktischen Tipps und<br />

Ratschlägen geben, wenn Sie vorhaben, das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> in<br />

Ihrem Testament zu bedenken. Falls Sie sich darüber noch keine<br />

Gedanken gemacht haben oder noch zu keiner Entscheidung gelangt<br />

sind, möchten wir Ihnen einige Informationen an die Hand<br />

geben, die Ihnen als Entscheidungshilfe dienen können.<br />

Zu Beginn stellen wir kurz das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> vor und erläutern,<br />

was das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> von vielen anderen <strong>Tierheim</strong>en<br />

unterscheidet und wie es sich finanziert.<br />

In den weiteren Kapiteln erklären wir, wozu und in welchen<br />

Fällen die Erstellung eines Testaments überhaupt notwendig ist<br />

und welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt, das <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> im Testament zu berücksichtigen. Außerdem werden die<br />

Anforderungen an Form und Inhalt eines Testaments beschrieben<br />

und Beispielformulierungen aufgezeigt. Das letzte Kapitel<br />

behandelt schließlich die Frage, was mit einem Tier nach dem<br />

Tod seines Besitzers passiert.<br />

Wenn Sie ein Exemplar unseres Erbschaftsratgebers erhalten<br />

möchten, melden Sie sich bitte im <strong>Tierheim</strong> unter Telefon<br />

(09128) 91 64 94 oder per E-Mail an buero@tierheim-feucht.de.


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

<strong>Tierheim</strong>-Tierarzt Dr. Bollwein informiert<br />

Nierenversagen - eine unterschätzte, tödliche Gefahr<br />

Liebe Tierfreunde,<br />

diesmal möchte ich mich einem im<br />

ersten Moment nicht deutlich sichtbaren,<br />

aber deswegen nicht minder<br />

gefährlichen Gegner in der Gesundheit<br />

unserer Lieblinge widmen:<br />

Dem chronischen Nierenversagen.<br />

Zuerst will ich die Funktionsweise und<br />

den Aufbau der lebensnotwendigen Niere<br />

erklären.<br />

Aufbau einer Niere<br />

Die Niere setzt sich aus Millionen<br />

von kleinen, voneinander unabhängig<br />

arbeitenden Bausteinen zusammen – den<br />

sogenannten Nephronen. Ein Nephron<br />

enthält ein Filternetzwerk, das Glomerulum,<br />

in dem aus dem Blut die Giftstoffe<br />

und überschüssigen Mineralien durch den<br />

Blutdruck ausgepresst werden. Dafür benötigt<br />

der Körper unendlich viel Wasser.<br />

Um Wasser zu sparen, wird der Erst-Urin<br />

im sogenannten Tubulus des Nephrons<br />

eingedickt. Das ist dann der Urin, der<br />

über das Nierenbecken und über die<br />

Harnblase ausgeschieden wird.<br />

Die Aufgaben der Nieren bestehen<br />

in der Ausscheidung von körpereigenen<br />

Abfallstoffen und überschüssigen<br />

Mineralien, der Aufrechterhaltung des<br />

Säure-Basen-Gleichgewichts des Blutes<br />

und der Produktion des Erythropoetins<br />

(das ist das Hormon, das die Bildung der<br />

roten Blutkörperchen steuert).<br />

Die Niereninsuffizienz ist durch einen<br />

meist langsam fortschreitenden Verlust<br />

der Ausscheidungsfähigkeit der „harnpflichtigen“<br />

Stoffe gekennzeichnet, also<br />

der Stoffe, die durch den Urin ausgeschieden<br />

werden müssen. Letztendlich<br />

führt dies zu einem Nierenversagen und<br />

damit zum Tod unseres Lieblings.<br />

Da der Verlauf sehr langsam voranschreitet<br />

und der Körper sich an die<br />

Krankheit teilweise gewöhnen kann,<br />

sind die Symptome eines beginnenden<br />

Nierenversagens anfangs nicht leicht zu<br />

erkennen.<br />

Zuerst wird unser Liebling nur etwas<br />

ruhiger - oft denkt man dabei an das<br />

Alter - ein leichter Gewichtsverlust kann<br />

auftreten, der Durst nimmt oft zu, es<br />

kommt öfter zu Erbrechen. Manchmal<br />

erkennt man auch blasse bis weißliche<br />

Schleimhäute, das Näschen bei Katzen<br />

ist nicht mehr rosig, sondern weiß.<br />

Bei einem unbedingt notwendigen Besuch<br />

bei Ihrem Haustierarzt werden Sie<br />

intensiv nach dem Verhalten des Tieres<br />

in den letzten Wochen und Monaten gefragt<br />

werden: Ob sich der Durst geändert<br />

hat, ob das Tier abmagert<br />

usw. Danach<br />

schließt sich eine<br />

gründliche Untersuchung<br />

des Allgemeinzustandes<br />

an.<br />

Röntgenaufnahmen<br />

bzw. Ultraschalluntersuchungen<br />

des<br />

Bauchraumes ergeben<br />

weitere Hinweise.<br />

Am wichtigsten<br />

ist aber die Blut-<br />

untersuchung. Neben<br />

den sogenannten<br />

Nierenwerten (Harnstoff,<br />

Kreatinin,<br />

Phosphat) ist aber<br />

auch das „rote Blutbild“ sehr wichtig, in<br />

dem unter anderem die Zahl der roten<br />

Blutkörperchen bestimmt wird. Nachdem<br />

das Nierenversagen allerdings an vielen<br />

Organen Schäden verursachen kann,<br />

empfehle ich immer eine umfassende<br />

Blutuntersuchung. Auch könnte z.B. ein<br />

erhöhter Blutzucker mit dementsprechend<br />

hohem Durst dem Nierenversagen<br />

ähneln.<br />

Therapie:<br />

Wir müssen uns von vornherein im<br />

Klaren sein, dass bereits geschädigtes<br />

Nierengewebe nicht mehr zu retten ist.<br />

Dementsprechend zielt die Therapie auf<br />

eine Schonung und Entlastung des noch<br />

gesunden Nierengewebes ab.<br />

Wir wissen mittlerweile, dass ein<br />

erhöhter Phosphatgehalt im Blut die<br />

Nieren weiter schädigt. Deswegen<br />

werden in Nierendiäten die Phosphorwerte<br />

reduziert. Man kann aber auch<br />

beim gewohntem Futter bleiben und<br />

sogenannte Phosphatbinder unter die<br />

Nahrung mischen. Dies sind Mineralstoffe,<br />

die das Phosphat in der Nahrung so<br />

fest halten, dass es im Darm nicht aufgenommen<br />

werden kann und über den<br />

Kot zusammen mit dem Phosphatbinder<br />

ausgeschieden wird.<br />

Um die Belastung der Niere mit Harnstoff<br />

zu senken, kann man auch den Eiweißanteil<br />

in der Nahrung senken, indem<br />

man mehr Kohlenhydrate ( z.B. Kartoffeln,<br />

Nudeln, Reis) zufüttert. Erwarten<br />

Sie aber bitte keine Begeisterungsstürme<br />

Ihres Lieblings über das neue Futter,<br />

sondern eher einen vorwurfsvollen Blick:<br />

„Daaas soll ich fressen ????“.<br />

Die Schulmedizin bietet uns beim Nierenversagen<br />

nicht viel Hilfe an. Da die<br />

Krankheit nicht geheilt werden kann, ist<br />

meiner Meinung nach die Infusionstherapie<br />

keine dauerhafte Lösung. Da sie im<br />

Prinzip einer „Mini-Dialyse“ entspricht,<br />

müsste sie auf Dauer angewandt werden.<br />

Der stationäre Aufenthalt und das dauernde<br />

Pieksen wird weder Mensch noch<br />

Tier Freude bereiten.<br />

In manchen Fällen sind kreislaufstützende<br />

Medikamente oder auch entzündungshemmende<br />

Stoffe sinnvoll.<br />

Wie bei vielen chronischen Krankheiten<br />

kann allerdings der Einsatz von<br />

Homöopathie und naturheilkundlichen<br />

Präparaten unserem Liebling Linderung<br />

verschaffen.<br />

Mein eigener Kater Kasimir lebt mittlerweile<br />

seit über vier Jahren mit seinen<br />

geschädigten Nieren. Allerdings weigert<br />

er sich, die nötigen Medikamente freiwillig<br />

zu nehmen. Deshalb sieht er mich<br />

jetzt nicht mehr so sehr als „Katzenstreichler“,<br />

sondern mehr als Tierarzt.<br />

Ich will Ihnen mit diesem Artikel keine<br />

Angst machen, aber Ihre Aufmerksamkeit<br />

für diese tückische, weil nicht sofort<br />

sichtbare Gefahr für unsere Lieblinge<br />

schärfen.<br />

Denn rechtzeitig erkannt können wir<br />

unseren Tieren auch mit Nierenversagen<br />

oftmals noch eine schöne Lebenszeit<br />

schenken. Sie danken es uns mit Ihrer<br />

Zuneigung.<br />

Im Zweifelsfall wenden Sie sich vertrauensvoll<br />

an Ihren Tierarzt. Nur er<br />

kann sicher entscheiden, ob, und wenn<br />

ja, welche Behandlung sinnvoll ist.<br />

Ihr <strong>Tierheim</strong>tierarzt:<br />

Dr. Alois Bollwein<br />

Von Sodenstr. 20<br />

90475 Nürnberg-Altenfurt<br />

Tel. 0911/835844<br />

Seite 15


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Schulung für die Notdienstfahrer<br />

Erste Hilfe für Tiere<br />

Am 1. April <strong>2009</strong> fand für unseren<br />

Tiernotdienst eine Schulung statt mit<br />

dem Thema „Erste Hilfe für Tiere“.<br />

Wenn der Notdienst zu einem Einsatz<br />

gerufen wird, weiß man nie ganz genau,<br />

was einen erwartet. Es ist durchaus<br />

möglich, dass ein Tier einen Unfall hatte<br />

oder sich verletzt hat. In diesem Fall<br />

ist es wichtig, dass der Notdienstfahrer<br />

beurteilen kann, wie schwer die Verletzung<br />

ist, um zu entscheiden, ob das<br />

Tier sofort in die Tierklinik muss oder<br />

ob ein Tierarztbesuch am nächsten Tag<br />

ausreichend ist. Bei schweren Verletzungen<br />

muss der Notdienstfahrer schnell<br />

handeln und dem Tier erste Hilfe leisten<br />

können.<br />

Herr Dr. Bollwein begrüßt die Teilnehmer und<br />

stellt die Referentinnen vor<br />

Nach einer kurzen Begrüßung durch<br />

Herrn Dr. Bollwein, der seine Praxis für<br />

die Schulung zur Verfügung gestellt hatte,<br />

übernahmen die Referentinnen Frau<br />

Stafflinger und Frau Forstner.<br />

Den ersten Teil der Schulung bildete<br />

ein Theorie-Teil. Alle Arten von akuten<br />

Erkrankungen und Verletzungen von Tieren<br />

wurden in einer Präsentation gezeigt<br />

und erklärt, jeweils mit einer klaren<br />

Kennzeichnung in drei Abstufungen:<br />

von Stufe 1 (sofortiger Tierarztbesuch<br />

notwendig) bis Stufe 3 (Tier kann noch<br />

einige Tage beobachtet werden).<br />

Die Referentinnen gaben einfach umzusetzende<br />

Tipps, wie man z.B. einem<br />

Hund die Schnauze zubindet, da auch<br />

der liebste Hund in einer Stresssituation<br />

beißen kann, oder wie man einem<br />

Hund mit einem Hitzschlag am besten<br />

hilft. Auch ging es darum, wie Blutungen<br />

gestoppt werden können, und wie man<br />

feststellen kann, ob der Kreislauf des<br />

Tiers in Ordnung ist.<br />

Alle hören konzentriert zu<br />

Seite 16<br />

Die Referentinnen appellierten immer<br />

wieder an die Zuhörer: Wenn man sich<br />

nicht sicher ist, wie schwerwiegend das<br />

gesundheitliche Problem eines Tiers ist,<br />

im Zweifelsfall lieber einmal öfter zum<br />

Tierarzt gehen als einmal zu wenig!<br />

Die Präsentation war sehr lehrreich<br />

Nach einer Pause mit Kaffee und Kuchen<br />

folgte der praktische Teil. Die Referentinnen<br />

und Teilnehmer hatten Hunde<br />

mitgebracht, an denen das Gelernte<br />

geübt werden konnte. Zunächst durfte<br />

jeder Teilnehmer an der Brust und an<br />

der Leiste den Puls des Hundes fühlen.<br />

Der Puls an der Brust war beim „Test-Patienten“<br />

leichter zu finden als der an der Leiste<br />

Die Farbe der Schleimhäute im Mund<br />

und an den Augen wurden begutachtet,<br />

um zu sehen, wie die Schleimhäute bei<br />

einem gesunden Hund aussehen.<br />

Schließlich durften die Teilnehmer<br />

üben, einem Hund einen Pfotenverband<br />

anzulegen. Dabei ist es wichtig, dass<br />

zuerst alle Zehenzwischenräume mit<br />

Watte ausgepolstert werden, bevor der<br />

Verband herumgewickelt wird. Dieser<br />

darf nicht zu fest angelegt werden,<br />

damit das Blut nicht abgeschnürt wird.<br />

Beim Zuschauen sah alles ja noch<br />

einigermaßen einfach aus, aber wenn<br />

man es dann selbst macht, wünscht man<br />

So muss eine Augenschleimhaut aussehen!<br />

Was für ein geduldiges „Opfer“!<br />

sich, mindestens drei Hände zu haben.<br />

Deshalb ist Übung so wichtig!<br />

Nachdem alle anwesenden Hunde<br />

eine Vorderpfote bandagiert bekommen<br />

hatten (ein armer „Patient“ sogar beide),<br />

kam der Ohrenverband dran. Dabei<br />

wird das kranke oder blutende Ohr nach<br />

oben auf den Kopf geklappt und dort mit<br />

Wenigstens ist der Verband schön bunt ...<br />

einem Verband fixiert. Die Teilnehmer<br />

lernten auch den Trick, das gesunde Ohr<br />

als „Anker“ zu verwenden, damit der<br />

Verband nicht verrutscht. Die Hunde<br />

ließen alles geduldig über sich ergehen,<br />

auch wenn sie nicht ganz verstanden<br />

haben, wozu das alles gut sein sollte.<br />

Am Ende erhielt jeder Teilnehmer eine<br />

Teilnahmeurkunde.<br />

Alle waren sich einig, dass die Schulung<br />

sehr interessant und hilfreich war,<br />

insbesondere für die Arbeit der Notdienstfahrer.<br />

Wir möchten uns ganz herzlich bei den<br />

Referentinnen Frau Stafflinger und Frau<br />

Forstner bedanken sowie bei Herrn Dr.<br />

Bollwein, der seine Räumlichkeiten und<br />

das Material zum Üben zur Verfügung<br />

gestellt hat.<br />

Natürlich gilt unser Dank auch unseren<br />

Notdienstfahrern für ihr Interesse und<br />

ihren unermüdlichen Einsatz!<br />

Jeder bekam eine Teilnahmeurkunde


Einzelspende<br />

Auch mit kleinen Beträgen lässt sich schon viel für die Tiere erreichen<br />

und das Leben unserer Schützlinge ein Stück besser gestalten!<br />

Ihre Spende verwenden wir selbstverständlich ausschließlich für die Tiere.<br />

Das <strong>Tierheim</strong> benötigt beispielsweise ungefähr ...<br />

10 Euro ... für eine Wurmkur für einen Hund oder eine Katze<br />

oder einen großen Ballen Kleintierstreu<br />

25 Euro ... für einen Monat Katzenfutter für eine Katze<br />

oder für ein Hundekörbchen<br />

oder für zwei Kisten frisches Gemüse für die Kleintiere<br />

50 Euro ... für die Kastration eines Kleintiers<br />

oder für einen Monat Hundefutter für einen großen Hund<br />

oder für einen Kratzbaum<br />

75 Euro ... für die Kastration einer Katze<br />

oder für Benzin für 500 Kilometer Tiernotdienst-Fahrten<br />

oder für die Impfung eines Hundes oder einer Katze<br />

150 Euro ... für die Kastration eines Rüden<br />

250 Euro ... für die Kastration einer Hündin<br />

Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen<br />

Daten im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Überweisung sowie der Spenderbetreuung zu speichern,<br />

zu nutzen und zu verarbeiten.<br />

Wir danken allen Spendern sehr herzlich!<br />

Spenden an das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />

Unser Verein ist als besonders förderungswürdig im Sinne des Einkommensteuergesetzes anerkannt.<br />

Für Beträge bis 200,00 € genügt dieser<br />

Quittungsabschnitt mit Bankstempel<br />

oder der Kontoauszug als Spendenbescheinigung.<br />

Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung.


Beitrittserklärung und Einzugsermächtigung<br />

Ich möchte Mitglied werden und ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4,<br />

90537 <strong>Feucht</strong>, den Mitgliedsbeitrag von meinem unten stehenden Konto abzubuchen:<br />

Vor- und Zuname Geburtsdatum<br />

Straße Telefon<br />

PLZ, Ort E-Mail<br />

BLZ Kontonummer<br />

Kreditinstitut<br />

Mitgliedsbeitrag Euro pro Jahr (Mindestbeitrag 30,- Euro)<br />

Bitte senden Sie mir auch den elektronischen Newsletter des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> per E-Mail<br />

Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen Daten<br />

im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Beitrittserklärung sowie der Mitgliederbetreuung zu speichern,<br />

zu nutzen und zu verarbeiten.<br />

Ort: , den<br />

Unterschrift<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!<br />

Mitgliedsbeiträge und Spenden sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />

Unser Verein ist als besonders förderungswürdig im Sinne des Einkommensteuergesetzes anerkannt.<br />

Bitte senden Sie dieses Formular ausgefüllt an<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong>


Bitte senden Sie mir auch den elektronischen Newsletter des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> per E-Mail<br />

Ort: , den<br />

5 Euro für ein besseres Leben<br />

Es gibt Haustiere, die ohne ein eigenes Zuhause mit Familienanschluss auskommen müssen.<br />

Diese Tiere werden in unserem <strong>Tierheim</strong> gut betreut.<br />

Aber Sie können jetzt mehr tun! Übernehmen Sie eine Patenschaft für eines dieser Tiere –<br />

Sie können wählen zwischen Hund, Katze oder Kleintier, Hundesenior oder einem kranken Tier.<br />

Suchen Sie sich die Tierart aus und werden Sie ihr Schutzengel.<br />

Geben Sie Vertrauen, Geborgenheit und das Glück, das den Tieren oft lange versagt war.<br />

Bereits mit 5 Euro im Monat können Sie viel Gutes tun!<br />

Ich übernehme mit diesem Dauerauftrag eine<br />

Schutzengel-Patenschaft<br />

von Euro monatlich (ab 5,- Euro)<br />

Für einen Hund Für eine Katze Für ein Kleintier<br />

Für einen Hundesenior Für ein krankes Tier<br />

Einzugsermächtigung<br />

Ja, ich möchte Schutzengel-Pate werden und ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> – Tierhilfe Nürnberg e. V.,<br />

Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong>, den obigen Betrag bis auf Widerruf von meinem unten stehenden Konto abzubuchen.<br />

Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen<br />

Daten im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Patenschaftserklärung sowie der Mitgliederbetreuung zu<br />

speichern, zu nutzen und zu verarbeiten.<br />

Vor- und Zuname Geburtsdatum<br />

Straße Telefon<br />

PLZ, Ort E-Mail<br />

BLZ Kontonummer<br />

Kreditinstitut<br />

Herzlichen Dank an alle Schutzengel-Paten!<br />

Spenden sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />

Unser Verein ist als besonders förderungswürdig im Sinne des Einkommensteuergesetzes anerkannt.


Galgos werden in Spanien bei der<br />

Hasenjagd und auf der Rennbahn zu<br />

Höchstleistungen getrieben,<br />

jedoch unter unvorstellbaren Bedingungen<br />

gehalten und völlig unzureichend<br />

gefüttert.<br />

Obwohl sie von ihren Besitzern<br />

keinerlei Liebe, sondern nur Misshandlungen<br />

und Grausamkeiten erfahren,<br />

verlieren sie nie ihr Vertrauen und<br />

ihre Loyalität zu den Menschen.<br />

Ja,<br />

ich möchte den<br />

Galgos und Greyhounds<br />

helfen …<br />

Galgos und Greyhounds<br />

Ich übernehme mit diesem Dauerauftrag eine<br />

Greyhound-Galgo-Patenschaft<br />

von Euro monatlich (ab 25,- Euro)<br />

Einzugsermächtigung<br />

Ich ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> – Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong>,<br />

den obigen Betrag bis auf Widerruf von meinem unten stehenden Konto abzubuchen.<br />

Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen<br />

Daten im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Patenschaftserklärung sowie der Mitgliederbetreuung zu<br />

speichern, zu nutzen und zu verarbeiten.<br />

Vor- und Zuname Geburtsdatum<br />

Straße Telefon<br />

PLZ, Ort E-Mail<br />

BLZ Kontonummer<br />

Kreditinstitut<br />

Bitte senden Sie mir auch den elektronischen Newsletter des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> per E-Mail<br />

Ort: , den<br />

Unterschrift<br />

In England und Irland werden<br />

Greyhounds auf der Rennbahn für<br />

Geldwetten missbraucht und fristen<br />

ihr Leben in winzigen dunklen Boxen.<br />

Wenn sie nicht mehr gebraucht<br />

werden oder nicht mehr<br />

„gut genug“ sind, werden sie im<br />

besten Fall einfach ausgesetzt - oder<br />

aber vergiftet, erhängt, angezündet,<br />

zu Tode geschleift, irgendwo<br />

unversorgt angebunden usw.<br />

… damit diese<br />

wundervollen<br />

Hunde endlich<br />

in Sicherheit<br />

und Geborgenheit<br />

leben können.<br />

Wir danken allen Paten sehr herzlich!<br />

Spenden sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />

Unser Verein ist als besonders förderungswürdig im Sinne des Einkommensteuergesetzes anerkannt.


Wir zeigen Mama, wie schnell wir sind!<br />

Hier gibt es lauter tolle Sachen<br />

Liebes <strong>Tierheim</strong>-Team,<br />

heute bekommt Ihr mal Post von den<br />

Galgos Buffy und Cuca, vermittelt am<br />

4. Februar <strong>2009</strong>.<br />

Unsere Eltern haben uns zum Neuanfang<br />

erstmal umgetauft, ich heiße jetzt Reza und<br />

meine Freundin Farah.<br />

Im neuen Zuhause fühlen wir uns richtig<br />

wohl, und das, obwohl wir uns als Angst-<br />

Hunde entpuppten. Unsere Eltern nehmen<br />

da wirklich Rücksicht auf uns und vermeiden<br />

jegliche Überforderung. Wir fürchten uns vor<br />

Menschen, Autos, Lärm und allem, was uns<br />

nun halt mal Angst macht, aber das ist kein<br />

Wunder, nach dem, was wir in Spanien erlebt<br />

haben.<br />

Yippieh, ich glaube, Mama kommt nach Hause!<br />

Mama hat sich dann im Internet (sie wollte<br />

Euch nicht tausendmal stören und von der<br />

Arbeit abhalten) schlau gelesen, wie wir in<br />

Spanien bei den Jägern gehalten werden,<br />

was wir dort zu fressen bekommen, wann und<br />

warum man uns aussortiert und in die grässliche<br />

Tötungsstation abschiebt.<br />

Die Bilder und Berichte waren teilweise<br />

unerträglich, aber es half, uns besser zu verstehen.<br />

Auch Kontakte zu anderen Angst-Galgo-Besitzern<br />

halfen, Verständnis und Respekt<br />

vor unserer Angst zu entwickeln. Mama hat<br />

sogar eine ganz liebe Internet-Brieffreundin<br />

gefunden.<br />

Ende März <strong>2009</strong> hat unser langjähriger<br />

Hausmeister Richard Müller seinen<br />

wohlverdienten Ruhestand angetreten.<br />

Herr Müller war bereits bei den Neubauten<br />

des Hunde- und Katzenhauses<br />

mit dabei und kennt das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

wie seine Westentasche. Egal, welches<br />

Problem es am Gebäude oder den Außenanlagen<br />

gab, Herr Müller wusste Abhilfe.<br />

So konnten wir oft die Ausgaben für<br />

teure Handwerker sparen.<br />

Um unseren neuen Hausmeister noch<br />

anlernen zu können, hat Herr Müller<br />

seinen Ruhestand, den er bereits im Juli<br />

2008 hätte antreten können, sogar hinausgeschoben.<br />

Wir danken Herrn Müller<br />

für seinen unermüdlichen Einsatz für das<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> und wünschen ihm im<br />

Ruhestand alles Gute!<br />

Nun dürfen wir in aller Ruhe langsam<br />

lernen, dass nicht alle Menschen schlecht und<br />

wir in Sicherheit sind.<br />

Wir freuen uns schon ganz doll, wenn Mama<br />

heimkommt! Dann hopsen wir wie wild durch<br />

die Bude und wollen am liebsten mit tausend<br />

Händen gestreichelt werden. Ich drück‘ meinen<br />

kleinen Kopf immer ganz fest in Mamas<br />

Hand, und wenn sie mich in den Arm nimmt,<br />

verpuschel‘ ich ihr die Haare. Farah liebt es,<br />

geknuddelt zu werden, und zeigt uns, wie toll<br />

sie die Nerzimitat-Nackenrolle beuteln, werfen<br />

und ihr hinterhersausen kann. Meistens<br />

macht sie es sich aber auf der Rolle bequem,<br />

wie man auf dem Foto rechts sehen kann.<br />

Wenn Papa heimkommt, betört ihn Farah<br />

mit all ihrem Charme, den kann sie sich<br />

einfach um den Finger, äh, die Pfote wickeln.<br />

Auch ich, der Reza, liebe es, von Papa gestreichelt<br />

zu werden und zeig‘ ihm das, indem<br />

ich ihm meine Vorderpfote auf den Arm oder<br />

den Kopf lege.<br />

Zu Essen bekommen wir jetzt auch nur noch<br />

ganz tolle Sachen, alles frisch und roh, das<br />

bekommt uns ganz prima. Gekocht wird nur<br />

die leckere Karottensuppe, Kartoffeln, Nudeln<br />

und Reis.<br />

Mama hat einen Mixer gekauft, da werden<br />

leckere Gurken, Karotten, Salat oder Obst mit<br />

Magerquark gemixt, wir werden halt so richtig<br />

verwöhnt.<br />

Obwohl ich eigentlich ganz schlechte Zähne<br />

hatte (das kommt, so hat es die Mama gelesen,<br />

von der miesen Ernährung bei den Jägern<br />

in Spanien), ist mein Mundgeruch dank des<br />

tollen Essens komplett verschwunden.<br />

Meine kleinen ausgefransten Ohren sind mit<br />

selbstgemachter Kamillencreme auch mittlerweile<br />

ganz heile, sogar die kleinen Knubbel<br />

sind verschwunden.<br />

Mama bürstet uns, weil wir ja ganz feines<br />

Fell und eine empfindliche Haut haben, mit<br />

einer Baby-Bürste, da schlafen wir dann einfach<br />

ein, so schön ist das.<br />

Wir dürfen auch richtig Unfug machen,<br />

Papas Socken klauen und im Hundebett unter<br />

Herr Wein löst Herrn Müller ab<br />

Hausmeister Müller in Rente<br />

Herr Wein beim Rasenmähen<br />

Gleichzeitig wünschen wir unserem<br />

neuen Hausmeister, Herrn Günther<br />

Wein, viel Freude bei seinen zahlreichen<br />

Aufgaben.<br />

Wir heißen Herrn Wein herzlich willkommen<br />

im <strong>Tierheim</strong>-Team!<br />

Ach, kann man auf diesem Plüschteil gemütlich liegen!<br />

der Decke verstecken. Das ist richtig lustig,<br />

wenn er sie sucht und nicht findet. Und toll,<br />

keiner schimpft!<br />

Unsere Betten sind auch ganz klasse! Da<br />

ist eins im Wohnzimmer, das mögen wir<br />

aber noch nicht benützen, zwei in unserem<br />

Zimmer sowie ein ganz grosses unbenütztes<br />

Menschenbett mit tollen Kissen. Da leg‘ ich<br />

mich ganz besonders gerne zum Schläfchen<br />

machen hin, Kopf natürlich auf dem Kissen.<br />

Hunde-Mann weiß ja, was sich gehört.<br />

An den Fernseher haben wir uns mittlerweile<br />

schon gewöhnt, auch der Staubsauger<br />

macht uns fast keine Angst mehr. Mama passt<br />

aber auch auf, dass sie uns nicht erschreckt.<br />

Aber das allerbeste ist der Garten! Da<br />

flitzen wir wie verrückt umher, jagen uns<br />

gegenseitig, schnuffeln an den Blumen und<br />

haben viel Spaß.<br />

Am liebsten rennen wir aber und zeigen der<br />

Mama, WIE schnell wir sind.<br />

Wir sind so froh, dass wir Eltern haben, die<br />

uns wegen unseres bezaubernden Wesens<br />

über alles lieben, uns nie wieder hergeben<br />

wollen, uns verstehen und uns helfen, unsere<br />

Angst zu überwinden.<br />

Vielen Dank an alle, die uns das ermöglicht<br />

haben! Anbei senden wir Euch noch schnell<br />

ein paar Fotos.<br />

Viele liebe Grüße von<br />

Reza und Farah<br />

Ich? Ich würde doch niiiee etwas anstellen!<br />

Seite 21


Anzeige<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Herrchen-Katze und Frauchen-Katze<br />

Zwei hilfsbereite Stubentiger<br />

Hallo! Hier ist Jana mal wieder. Ich habe mich zu einer<br />

richtigen Herrchen-Katze entwickelt.<br />

Jeden Abend warte ich vor der Tür auf ihn und kann kaum<br />

erwarten, dass er von der Arbeit heim kommt. Und wehe, er<br />

muss länger arbeiten - das merk‘ ich gleich! Ist er aber da,<br />

dann helfe ich ihm beim Schuhe-Ausziehen, weil da immer<br />

so lustige Bändel weghängen und gefangen werden wollen.<br />

Danach lesen wir gemeinsam Zeitung. Herrchen ist schließlich<br />

der Meinung, das<br />

bildet. Bloß Frauchen hat<br />

danach die Arbeit, die<br />

Zeitungs-Fetzen zusammen<br />

zu klauben, und ist<br />

von meiner Bildungswut<br />

nicht so begeistert...<br />

Auch helfe ich ihr, ihre<br />

Sachen aufzuräumen,<br />

Wolle zum Beispiel.<br />

Das ist lustig! Frauchen<br />

kriecht dann immer auf<br />

allen Vieren unter dem<br />

Tisch rum und wickelt<br />

die Wolle wieder von den<br />

Stuhl- und Tischbeinen<br />

los. Den Rest des Tages<br />

verbringe ich in einer<br />

gemütlichen Ecke und<br />

träume vor mich hin...<br />

Hallo, ich bin Nala. Und ich helfe Frauchen immer ganz<br />

selbstlos dabei, dass das Futter in den Näpfen nicht verdirbt.<br />

Überhaupt lasse ich auf Frauchen nichts kommen, ich<br />

hab‘ sie nämlich zum Schnurren lieb! Aus mir ist Nala, die große<br />

Forscherin geworden. Ich habe mich auf Mülleimer und Papierkörbe<br />

spezialisiert. Das macht großen Spaß, da kann man so<br />

tolle Sachen finden. Eine Wursthaut zum Beispiel, oder Papier-<br />

Knäule - ein Stück Schnur gehört neuerdings auch zu meinen<br />

Schätzen.<br />

Wenn ich dann müde<br />

bin, lege ich mich mit<br />

meiner Freundin Jana<br />

auf den Kratzbaum.<br />

Der steht gleich beim<br />

Fenster, und wir können<br />

vor dem Schlafen den<br />

Vögeln beim Fressen<br />

zussehen. Dann träume<br />

ich davon, so ein<br />

Flügeltier durch den<br />

Garten zu jagen. Das<br />

wäre schön, seufz...<br />

Alles Gute, und bis<br />

zum nächsten Mal!<br />

Jana und Nala<br />

Zwei wie Pech und Schwefel: Jana und Nala


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

Sommerfest<br />

mit<br />

Trempelmarkt<br />

5. Juli <strong>2009</strong> 12-18 Uhr<br />

Close-Up-Magie mit<br />

Danny Ocean<br />

bekannt aus Pro7 „The next Uri Geller“<br />

Partymusik vom<br />

Feinsten mit<br />

Große Tombola<br />

Hundevorführung<br />

Haarschnitte<br />

mit Salon Stefanie Franz<br />

Portrait-<br />

Zeichnungen<br />

mit Eva Maria Mandok<br />

Kutschenfahrten<br />

Kinderprogramm<br />

Infostände<br />

Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.<br />

Der Erlös geht zu 100% an das <strong>Tierheim</strong><br />

und seine Tiere in Not!


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Interview mit den <strong>Tierheim</strong>leiterinnen, Doris Blomeier und Gitta Teufel<br />

Was macht eigentlich ... die <strong>Tierheim</strong>leitung?<br />

Bei den vielen verschiedenen<br />

Aufgaben, die es im <strong>Tierheim</strong><br />

zu erledigen gibt, fragt man sich<br />

manchmal, wofür die einzelnen<br />

Personen eigentlich zuständig sind.<br />

Um mehr Klarheit in diese Frage zu<br />

bekommen, haben wir die beiden<br />

<strong>Tierheim</strong>leiterinnen Frau Blomeier<br />

und Frau Teufel nach ihrem Tätigkeitsgebiet<br />

befragt.<br />

<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong> (THZ): Könnten<br />

Sie uns bitte zunächst eine Vorstellung<br />

davon geben, was eigentlich<br />

ihre Aufgabe im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist?<br />

Doris Blomeier und Gitta Teufel<br />

(DB & GT): Unser Aufgabengebiet ist<br />

sehr vielfältig. Wir sind zum Beispiel<br />

für die Arbeitseinteilung des<br />

Personals verantwortlich inklusive<br />

der Organisation von Urlaubs- und<br />

Krankheitsvertretungen; wir entscheiden<br />

über die Aufnahme und<br />

Vermittlung von Tieren sowie über<br />

größere tierärztliche Behandlungen,<br />

machen Verwaltungsarbeiten aller<br />

Art, bearbeiten Vermissten- oder<br />

Fundmeldungen und kümmern uns<br />

um die Bestellung und Herausgabe<br />

von Futter, Einstreu, Schlafkörbchen,<br />

Hundeleinen, Kratzbäumen<br />

usw. Wir sind dem Veterinäramt<br />

gegenüber verantwortlich, dass alle<br />

Vorschriften eingehalten werden,<br />

kümmern uns um Praktikanten und<br />

junge Menschen, die bei uns Sozialstunden<br />

leisten müssen, melden<br />

Chipnummern an Tasso, beaufsichtigen<br />

die Putzkolonne und geben<br />

Arbeitsanweisungen an die Hausmeister,<br />

um nur einige Beispiele zu<br />

nennen.<br />

Kurz gesagt: Wir kümmern uns<br />

darum, dass der Laden läuft und<br />

alles in Ordnung ist.<br />

THZ: Warum hat sie genau diese<br />

Tätigkeit im <strong>Tierheim</strong> gereizt?<br />

DB & GT: Die <strong>Tierheim</strong>leitung<br />

umfasst so viele verschiedene Aufgaben,<br />

dass es nie langweilig wird. Es<br />

ist eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle<br />

Tätigkeit, bei der man<br />

Seite 24<br />

auch viel Verantwortung trägt. Mal<br />

hat man mehr mit Menschen zu tun,<br />

mal mehr mit Tieren, und mal sitzt<br />

man am Schreibtisch und erledigt<br />

Papierkram. Die Mischung macht’s!<br />

THZ: Als Besucher des <strong>Tierheim</strong>s<br />

sieht man Sie meistens im Vermittlungsbüro.<br />

Dann haben Sie wohl<br />

auch viel mit der Vermittlung der<br />

Tiere zu tun?<br />

DB & GT: Wir sind für das Wohlergehen<br />

der uns anvertrauten Tiere<br />

in jeder Hinsicht verantwortlich,<br />

deshalb haben wir auch die Aufsicht<br />

über die Tiervermittlung. Den Tieren<br />

soll es schließlich auch gut gehen,<br />

wenn sie unser <strong>Tierheim</strong> verlassen<br />

haben, und zwar ihr ganzes Leben<br />

lang! In Zweifelsfällen haben wir<br />

das letzte Wort, ob ein Tier an einen<br />

bestimmten Interessenten vermittelt<br />

wird oder nicht.<br />

Dazu gehört natürlich auch, die<br />

Interessenten zu beraten, die Vermittlungsverträge<br />

auszufüllen, die<br />

Vermittlungsgebühr abzurechnen<br />

und vieles mehr. Wir führen auch<br />

Statistiken und machen die Ablage<br />

der Verträge. Im Fall von Hunden<br />

organisieren wir die Vorkontrollen<br />

im zukünftigen Zuhause und machen<br />

auch viele Vorkontrollen selbst. Die<br />

Tätigkeit im Vermittlungsbüro ist<br />

jedoch nur ein kleiner Teil unserer<br />

Arbeit.<br />

THZ: Wie läuft denn die Vermittlung<br />

z.B. eines Hundes im <strong>Tierheim</strong><br />

ab?<br />

DB & GT: Wenn ein Interessent<br />

vor uns steht, wissen wir zunächst<br />

einmal nichts über ihn oder sie.<br />

Deshalb müssen wir uns zuerst ein<br />

Bild davon machen, welche Wünsche<br />

und Vorstellungen er bezüglich<br />

des Hundes hat – sucht er einen<br />

alten oder jungen, ruhigen oder<br />

sportlichen, großen oder kleinen,<br />

weiblichen oder männlichen Hund,<br />

um nur einige Kriterien zu nennen.<br />

Dann stellen wir Fragen nach dem<br />

Umfeld der Interessenten – wie und<br />

wo wohnen sie, sind kleine Kinder im<br />

Haushalt, muss das Tier öfter alleine<br />

bleiben, gibt es einen eingezäunten<br />

Garten, wie sind die Urlaubsgewohnheiten?<br />

Aus all diesen Puzzlestücken<br />

überlegen wir dann, welcher Hund<br />

zu den Leuten passen könnte.<br />

THZ: Stimmen die Vorstellungen<br />

vom Traumhund des Interessenten<br />

und Ihre Einschätzung denn immer<br />

überein?<br />

DB & GT: Nein, nicht immer. Zum<br />

Beispiel können wir keinen großen,<br />

älteren Hund mit Gelenkproblemen<br />

in eine Wohnung im vierten Stock<br />

ohne Aufzug vermitteln. Oder einen<br />

Hund, der erfahrungsgemäß viel<br />

bellt, in eine hellhörige Mietwohnung.<br />

Oder einen Hund, der nicht<br />

alleine bleiben will, zu Menschen,<br />

die halbtags berufstätig sind. Wenn<br />

schon Hunde im Haushalt vorhanden<br />

sind, können wir keinen Hund dazu<br />

vermitteln, der sich mit anderen<br />

Hunden nicht verträgt. Oder einen<br />

Hund, der Katzen als Beute betrachtet,<br />

in einen Haushalt mit Katzen.<br />

Oder einen Welpen zu Leuten, die zu<br />

wenig Zeit für das Tier haben.<br />

Es gibt leider viele Interessenten,<br />

die sich einen Hund rein nach dem<br />

Aussehen aussuchen und solche<br />

Faktoren dabei nicht berücksichtigen.<br />

In solchen Fällen versuchen wir,<br />

Überzeugungsarbeit zu leisten. Wir<br />

kennen die Hunde im <strong>Tierheim</strong> mit<br />

all ihren Eigenheiten und Charakterzügen,<br />

so dass wir versuchen,<br />

die Interessenten für den Hund zu<br />

begeistern, den wir für den geeignetsten<br />

halten. Oft funktioniert das,<br />

manchmal leider nicht.<br />

Wenn wir im <strong>Tierheim</strong> einen<br />

passenden Hund haben, der den<br />

Interessenten gefällt, sollten Mensch<br />

und Hund am besten mehrmals miteinander<br />

Gassi gehen, miteinander<br />

kuscheln und spielen. Daran sollte<br />

sich die ganze Familie beteiligen,


die künftig mit dem Hund zusammenleben<br />

möchte. Dabei lernen sich<br />

Mensch und Tier am besten kennen,<br />

und sie merken, ob sie zueinander<br />

passen. Auf jeden Fall sollen die<br />

Interessenten mindestens eine Nacht<br />

darüber schlafen, denn spontane<br />

Entscheidungen sind in diesem Fall<br />

fehl am Platz, wo es darum geht, ein<br />

Leben lang die Verantwortung für<br />

ein anderes Lebewesen zu übernehmen.<br />

Wenn das Interesse fortbesteht,<br />

besucht ein ehrenamtlicher <strong>Tierheim</strong>mitarbeiter<br />

das zukünftige<br />

Zuhause des Hundes und schaut<br />

dort nach, ob der Platz geeignet<br />

erscheint. Bei einem positiven<br />

Ergebnis der Vorkontrolle kann der<br />

Vermittlungsvertrag unterschrieben<br />

werden, und der Hund darf in sein<br />

neues Zuhause ziehen.<br />

THZ: Was passiert, wenn sich<br />

Interessenten von Ihnen nicht<br />

überzeugen lassen, dass der ausgesuchte<br />

Hund nicht der geeignete<br />

ist?<br />

DB & GT: Wir suchen für unsere<br />

Tiere ein endgültiges Zuhause. Wenn<br />

wir im Vermittlungsgespräch das<br />

Gefühl gewinnen, dass weder der<br />

Interessent mit dem Tier noch das<br />

Tier mit dem Interessenten dauerhaft<br />

glücklich wird, lehnen wir<br />

die Vermittlung ab. Einen Interessenten<br />

ablehnen müssen wir auch<br />

dann, wenn ein Hund bereits andere<br />

passende Interessenten hat. In<br />

diesem Fall gehen wir streng nach<br />

der Reihenfolge vor. Es ist aber<br />

immer schwierig, den Leuten zu<br />

erklären, warum wir ein Tier, das sie<br />

sich ausgesucht haben, nicht an sie<br />

vermitteln. Obwohl wir immer versuchen<br />

zu erklären, warum wir das<br />

ausgesuchte Tier in diesem Fall nicht<br />

für geeignet halten, meinen einige<br />

Interessenten, dass sie das Tier nach<br />

ein- oder zweimaligem Sehen besser<br />

kennen und einschätzen können als<br />

wir, die jeden Tag mit den Tieren<br />

zu tun haben. Wir können dann nur<br />

um Verständnis bitten und, wenn<br />

möglich, Alternativen anbieten. Solche<br />

Gespräche sind jedoch oftmals<br />

schwierig und unangenehm.<br />

Wir müssen dabei immer im Hinterkopf<br />

behalten, dass wir sozusagen<br />

die Anwälte der Tiere sind; deren<br />

Wohlergehen ist es, worum es uns<br />

geht und gehen muss. Diesem Ziel<br />

sind wir verpflichtet. Und auch<br />

wenn bisweilen ein schaler Nachgeschmack<br />

bleibt, weil wir von abgelehnten<br />

Interessenten beschimpft<br />

und manchmal sogar bedroht werden,<br />

wissen wir in solchen Fällen<br />

umso mehr, dass es so das Beste für<br />

das Tier war.<br />

THZ: Gilt das alles auch für die<br />

Vermittlung von Katzen und Kleintieren?<br />

DB & GT: Das Gespräch mit dem<br />

Interessenten, das Herausfinden,<br />

welches Tier passt, und gegebenenfalls<br />

die Überzeugungsarbeit<br />

sind unabhängig von der Tierart die<br />

Hauptaufgabe in der Vermittlung.<br />

Bei Freigängerkatzen schauen wir<br />

uns natürlich das Wohnumfeld an,<br />

entweder auf einer Karte oder im<br />

Internet, um beurteilen zu können,<br />

wie hoch die Verkehrsbelastung ist.<br />

Die Katzen lernt man natürlich nicht<br />

durch gemeinsames Gassigehen kennen,<br />

sondern durch Schmusen und<br />

Spielen im Katzenzimmer.<br />

Kleintiere wie Kaninchen und<br />

Meerschweinchen werden ja immer<br />

mindestens paarweise gehalten; wir<br />

vermitteln diese Tiere prinzipiell<br />

nicht in Einzelhaltung, das wäre<br />

nicht artgerecht. Bei diesen Tieren<br />

kommt es nicht nur darauf an, das<br />

passende Tier für die Menschen zu<br />

finden, sondern auch das passende<br />

Partnertier für das gegebenen-<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

falls bereits vorhandene Tier. Auch<br />

besteht bei Kleintieren ein enormer<br />

Beratungsbedarf hinsichtlich der<br />

richtigen Haltung, denn hier kursieren<br />

bei vielen Leuten noch veraltete,<br />

völlig falsche Vorstellungen über<br />

die Bedürfnisse der Tiere.<br />

THZ: Nun mal zum umgekehrten<br />

Fall: Wie läuft es denn ab, wenn<br />

jemand ein Tier im <strong>Tierheim</strong> abgeben<br />

möchte?<br />

DB & GT: Es ist ganz wichtig,<br />

dass die Leute vorher im <strong>Tierheim</strong><br />

anrufen, wenn sie ein Tier abgeben<br />

wollen. Es gibt einfach Zeiten, da<br />

sind wir bis auf den letzten Platz<br />

voll belegt und können keine weiteren<br />

Tiere aufnehmen. In solchen<br />

Fällen versuchen wir natürlich, den<br />

Leuten Alternativen anzubieten, z.B.<br />

andere <strong>Tierheim</strong>e, oder wir bitten<br />

sie, das Tier noch ein paar Tage oder<br />

Wochen zu behalten, bis sich die Situation<br />

im <strong>Tierheim</strong> entschärft hat.<br />

Dann führen wir eine Warteliste, die<br />

der Reihe nach abgearbeitet wird.<br />

So können sich Mensch und Tier den<br />

Stress ersparen, ins <strong>Tierheim</strong> zu<br />

fahren und womöglich erst dort zu<br />

erfahren, dass wir voll sind. Viele<br />

Leute, die ein Tier abgeben wollen,<br />

wissen auch nicht, welches <strong>Tierheim</strong><br />

das für sie örtlich zuständige ist.<br />

Auch hier lohnt sich ein Anruf; wir<br />

beraten gerne.<br />

Wenn ein Tier nach vorheriger<br />

Absprache mit dem <strong>Tierheim</strong> abgegeben<br />

wird, stellen wir dem bisherigen<br />

Halter einige Fragen zum Tier<br />

und seiner Vorgeschichte. Wichtig<br />

sind z.B. Krankheiten, die das Tier<br />

hatte, Impfungen, Dinge wie Futterunverträglichkeiten,<br />

Allergien,<br />

Vorlieben. Wir fragen aber auch<br />

nach dem Wesen des Tieres, ob es<br />

z.B. mit Kindern, mit Artgenossen<br />

oder mit anderen Tieren klarkommt,<br />

bei Hunden, ob sie im Auto mitfahren<br />

können, ob sie schon Kommandos<br />

kennen, ob sie alleine bleiben<br />

können, ob sie einen Jagdtrieb<br />

haben, ob sie stubenrein sind usw.<br />

Dieses Wissen erleichtert die Weitervermittlung<br />

ungemein und hilft uns<br />

dabei, ein Zuhause zu finden, in dem<br />

Seite 25


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

sich das Tier wohl fühlt.<br />

THZ: All diese Dinge können Sie<br />

aber nicht wissen, wenn ein Tier<br />

ausgesetzt wurde oder z.B. vom<br />

Notdienst eingefangen wurde. Was<br />

machen Sie dann?<br />

DB & GT: Wenn wir auf diesem<br />

Wege ein Tier bekommen, was wir<br />

immer wieder schrecklich finden und<br />

auch nicht nachvollziehen können,<br />

wissen wir natürlich gar nichts über<br />

das Tier. Solche Tiere kommen sofort<br />

in Quarantäne und werden getrennt<br />

von den anderen Tieren untergebracht,<br />

bis feststeht, ob sie gesund<br />

sind. Wir können ja nicht riskieren,<br />

dass irgendwelche Krankheiten ins<br />

<strong>Tierheim</strong> eingeschleppt werden.<br />

Beim nächsten Besuch durch den<br />

<strong>Tierheim</strong>tierarzt werden alle Neuzugänge<br />

gründlich untersucht. In Zweifelsfällen<br />

wird eine Blut- und Kotuntersuchung<br />

gemacht. Sie dürfen<br />

die Quarantäne erst verlassen, wenn<br />

der Tierarzt grünes Licht gibt. Die<br />

Tiere werden dann so schnell wie<br />

möglich geimpft und gechipt, Katzen<br />

kastriert. Über das Wesen dieser<br />

Tiere müssen wir uns dann selbst ein<br />

Bild machen, unsere Gassigeher und<br />

Katzenstreichler helfen uns dabei.<br />

THZ: Was sind denn die schönsten<br />

und die am wenigsten schönen<br />

Erlebnisse bei Ihrer Tätigkeit?<br />

DB & GT: Am schönsten ist es,<br />

wenn Tiere vermittelt werden, die<br />

sehr lange im <strong>Tierheim</strong> gewohnt<br />

haben oder die z.B. wegen ihres<br />

Alters oder wegen einer Behinderung<br />

erfahrungsgemäß schwer vermittelbar<br />

waren. Oder wenn wir es zum<br />

Beispiel schaffen, Hunde- Katzen-<br />

oder Kaninchenpaare gemeinsam<br />

zu vermitteln, was ebenfalls sehr<br />

schwierig ist. Wir freuen uns auch<br />

sehr, wenn die neuen Besitzer<br />

eines Tiers bei uns anrufen und uns<br />

erzählen, wie glücklich sie mit dem<br />

Tier sind – besonders freuen wir uns<br />

natürlich, wenn wir diese Leute<br />

erst darauf gebracht haben, dass<br />

genau dieses Tier gut zu ihnen passt<br />

und nicht ein anderes, das sie sich<br />

selbst ausgesucht hätten. Auch ist<br />

es oft schön, die Entwicklung von<br />

Tieren mitzuerleben, die bei ihrer<br />

Ankunft im <strong>Tierheim</strong> z.B. sehr scheu,<br />

ängstlich oder auch krank waren.<br />

Seite 26<br />

Zu sehen, wie solche Tiere aufblühen,<br />

gesund werden und Vertrauen<br />

fassen, ist auch eine sehr schöne<br />

Erfahrung.<br />

Weniger schön ist es, wenn wir<br />

Tiere aus schlechter Haltung herausholen<br />

müssen. Uneinsichtige Tierhalter<br />

hetzen uns dann schon mal die<br />

Polizei auf den Hals oder zeigen uns<br />

an. Bisher hatte aber noch keiner<br />

damit Erfolg, denn wir wissen, wann<br />

wir handeln müssen und auch dürfen.<br />

Frustrierend ist es auch, wenn<br />

beschlagnahmte Tiere von Amts<br />

wegen bei uns untergebracht wurden<br />

und dann per Gerichtsbeschluss<br />

wieder an den bisherigen, schlechten<br />

Halter herausgegeben werden<br />

müssen; dagegen können wir nichts<br />

tun. Wir müssen auch oft schwierige<br />

Entscheidungen treffen, was die<br />

medizinische Behandlung von Tieren<br />

betrifft. Oder, wie schon erwähnt,<br />

manche Gespräche mit abgelehnten<br />

Interessenten können sehr unangenehm<br />

sein. All das kann einen schon<br />

ziemlich belasten, aber das gehört<br />

eben dazu.<br />

THZ: Welchen Zeitaufwand erfordert<br />

die Tätigkeit des <strong>Tierheim</strong>leiters<br />

ungefähr?<br />

DB & GT: Wir zwei sprechen uns<br />

natürlich ab, so dass mindestens<br />

während der Vermittlungszeiten immer<br />

eine von uns im <strong>Tierheim</strong> anwesend<br />

ist. Zusammen kommen wir auf<br />

einen Zeitaufwand von mindestens<br />

60 Stunden in der Woche. Auch wenn<br />

wir nicht im <strong>Tierheim</strong> sind, erledigen<br />

wir viele Aufgaben von zuhause aus.<br />

Wir führen z.B. Telefonate mit den<br />

Vorstandskollegen, Mitarbeitern und<br />

Interessenten, machen Vorkontrollen,<br />

schreiben E-Mails, Briefe und<br />

vieles mehr. Die meisten Wochenenden<br />

und Feiertage sind ebenfalls<br />

fürs <strong>Tierheim</strong> reserviert. Dabei muss<br />

man bedenken, dass die gesamte<br />

Tätigkeit voll ehrenamtlich und<br />

unbezahlt ist, das gilt auch für die<br />

privaten Telefonkosten und die Kosten<br />

für die vielen Autofahrten. Wir<br />

erhalten vom <strong>Tierheim</strong> keinen Cent<br />

Geld, keinen Aufwandsersatz, auch<br />

keine Sachwerte und keine sonstigen<br />

Vergünstigungen. Frau Teufel ist<br />

zusätzlich halbtags berufstätig, so<br />

dass es manchmal schwierig ist, das<br />

alles unter einen Hut zu bekommen.<br />

Ganz nebenbei haben wir auch noch<br />

Familien!<br />

THZ: Was sind die Voraussetzungen,<br />

die man für die Position<br />

des <strong>Tierheim</strong>leiters mitbringen<br />

muss?<br />

DB & GT: Man muss vielseitig sein<br />

und Organisationstalent haben.<br />

Man muss kommunikativ sein und<br />

mit Menschen umgehen können,<br />

muss bereit sein, seine Meinung zu<br />

vertreten. Natürlich muss man sich<br />

sehr gut mit Tieren auskennen, Frau<br />

Blomeier hat z.B. den Sachkundenachweis.<br />

Büro-Erfahrung ist unerlässlich,<br />

und man muss ein Grundverständnis<br />

für juristische Fragen<br />

haben. Man muss auf alle möglichen<br />

Situationen reagieren und auch mal<br />

improvisieren können, und man muss<br />

sich auf die verschiedensten Leute<br />

und Tiere einstellen können. Das<br />

alles geht natürlich gar nicht ohne<br />

einen ganzen Haufen Tierliebe und<br />

Idealismus - und Zeit!<br />

THZ: Unsere Fragen haben Sie<br />

nun alle beantwortet, vielen Dank<br />

dafür. Sie haben das Schlusswort!<br />

DB & GT: Wir möchten den<br />

Menschen ans Herz legen, dass sie<br />

nicht immer nur kleine, junge, süße,<br />

putzige Tiere haben wollen, sondern<br />

auch älteren oder sogar kranken<br />

Tieren eine Chance geben.<br />

Ältere Tiere mit ihrem gefestigten<br />

Charakter sind ganz besonders treue<br />

und verlässliche Begleiter, und man<br />

erspart ihnen das Schicksal, im <strong>Tierheim</strong><br />

sterben zu müssen.<br />

Treffen Sie nie spontane Entscheidungen,<br />

wenn es darum geht, ein<br />

Tier bei sich aufzunehmen, sondern<br />

nehmen Sie sich die Zeit, über alles<br />

gut nachzudenken. Es geht um eine<br />

wichtige Entscheidung für eine lange<br />

Zeit!<br />

Handeln Sie Tieren gegenüber immer<br />

mit Verantwortungsbewusstsein.<br />

Sie sind Lebewesen wie wir auch!<br />

Und: Vertrauen Sie bitte den Fachleuten,<br />

wenn es um die <strong>Tierheim</strong>tiere<br />

geht!


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Barbie aus der Welpenfabrik<br />

Nur unsere Welpen hatten einen Wert<br />

Mein Name ist Barbie, und ich bin<br />

eine echte Schönheit! Doch das war<br />

nicht immer so in meinem kurzen Leben.<br />

In meinem Geburtsort hatten die Menschen<br />

nur Interesse an meinen Welpen,<br />

die ich viel zu früh kriegen musste. Wir,<br />

meine Schwester Paula, Mutter Brenda,<br />

ich und noch 70 andere Hunde waren in<br />

einen kleinen Raum nur zur „Welpenproduktion“<br />

eingesperrt. Futter gab es<br />

nur so viel, dass wir gerade so überleben<br />

konnten.<br />

Wir wurden nicht geliebt und waren<br />

nichts wert.<br />

Spielen im Schnee ist schööön!<br />

So kam es, dass mir und meinem Rudel<br />

Krankheit, Parasitenbefall und schlimme<br />

Unterernährung das Leben gerettet<br />

haben. Ja, Sie haben richtig gehört!<br />

Wir wurden als zu schwach und wertlos<br />

„aussortiert“ und hatten das Glück, von<br />

den Tierfreunden Alex und Moni ins Tier-<br />

Seite 28<br />

heim <strong>Feucht</strong> geholt zu werden. Da war<br />

ich eineinhalb Jahre alt. Im <strong>Tierheim</strong><br />

lernte ich, was Streicheln, Gassigehen<br />

und Sattwerden ist. Es ist einfach toll!<br />

Angst und Misstrauen habe ich trotzdem<br />

immer noch vor allem Fremden. Man<br />

kann ja nie wissen?!<br />

Dann, nach etwa fünf Monaten Aufpäppeln,<br />

holten mich meine Menschen<br />

Ulli und Heinz und die Hunde Darian und<br />

Bobby zu sich nach Hause. Natürlich war<br />

Arthur wurde aus dem Auto geworfen<br />

Lisa und der Greyhound Arthur<br />

Die kleine Lisa von der Tierschutz-<br />

Jugendgruppe des <strong>Tierheim</strong>s hat<br />

schon öfters zusammen mit Jugendleiterin<br />

Frau Schneider das Glücksrad<br />

bei Bazis Trempelmarkt betreut.<br />

Diesmal wurde der Erlös für den<br />

Greyhound „Arthur“ gesammelt. Über<br />

25 Euro kamen zusammen! Arthur wurde<br />

in Ungarn aus einem fahrenden Auto<br />

geworfen, wobei er sich schwer verletzte.<br />

Er irrte dann wochenlang durch<br />

Lisa betreute das Glücksrad<br />

Auf dem Sofa wird gekuschelt. Darian, Barbie und Bobby bewachen den<br />

Frühstückstisch<br />

Darian, der Schoßhund<br />

die Gegend, bis es tierlieben Ungarn<br />

endlich gelang, den völlig verstörten und<br />

abgemagerten Hund einzufangen. Sie<br />

brachten ihn in ein <strong>Tierheim</strong>, das von<br />

einer deutschen Tierschutzorganisation<br />

unterstützt wird. Seit Anfang April <strong>2009</strong><br />

wartet Arthur nun im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

auf sein neues, endgültiges Zuhause. Er<br />

ist wieder gesund, hat ein wenig zugenommen,<br />

und es geht ihm gut.<br />

Danke, liebe Lisa!<br />

Arthur ist ein ganz Stürmischer und Lieber!<br />

das nicht so einfach für mich. Ich hatte<br />

wieder Angst und Panik, alles war wieder<br />

fremd.<br />

Mit viel Liebe, Geduld und viel Überredungskunst<br />

gelang es allen, mir nach<br />

und nach die Angst vor ihnen zu nehmen.<br />

Ich darf mit Darian, meinem wilden<br />

Galgokumpel, auf dem Sofa wohnen.<br />

Bobby, ein 13 Jahre alter Pinscher-Mix<br />

und unser aller Boss, hat altersbedingt<br />

das Privileg, mit im Bett zu schlafen. Ich<br />

finde das OK.<br />

Wir haben einen festen Tagesablauf,<br />

was mich immer sicherer macht. Wir<br />

machen alles zusammen, Fressen, Gassigehen,<br />

Schmusen und Kuscheln. Nach<br />

fünf Monaten bin ich zwar allen Fremden<br />

gegenüber noch ängstlich und misstrauisch,<br />

aber ich vertraue meinem neuen<br />

„Rudel“ und meinen Menschen. Das<br />

Leben ist schön, alles ist endlich gut!<br />

Eure glückliche Barbie<br />

Sie kann nun wieder laufen<br />

Sternchens Bein<br />

Stallkaninchen Sternchen kam als ganz<br />

junges Kaninchenkind zu uns ins <strong>Tierheim</strong><br />

- mit einem gebrochenen rechten<br />

Hinterbeinchen! In einer Operation wurde<br />

der Bruch gerichtet, und sie musste<br />

eine zeitlang einen externen Fixateur<br />

tragen. Inzwischen ist alles gut verheilt.<br />

Nun hat Sternchen eine Chance auf ein<br />

kaninchengerechtes Leben ohne Schmerzen.<br />

Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen<br />

konnten und hoffen, dass sie bald<br />

ein tolles neues Zuhause findet.


Hund und Mensch als Team<br />

Hunde-Rallye im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

Anfang November 2008 fand im<br />

schönen Reichswald beim <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> die erste <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> Hunde-<br />

Ralley statt. Trotz Minusgraden waren<br />

unsere Vier- und Zweibeiner schon früh<br />

am Morgen unterwegs.<br />

Unser „Spaziergang der besonderen<br />

Art“ kam bei allen Teilnehmern sehr gut<br />

an. Es waren vier Stationen aufgebaut,<br />

an denen jeweils drei hundespezifische<br />

Fragen zu beantworten und verschiedene<br />

Herausforderungerungen für das Hund-<br />

Mensch-Team zu bewältigen waren. Die<br />

Aufgaben wurden von unseren Helfern<br />

mit Punktwerten zwischen einem Punkt<br />

(der gute Wille zählt) und drei Punkten<br />

(alles perfekt) beurteilt. Wer die höchste<br />

Gesamtpunktzahl erzielte, war das<br />

Gewinnerteam. Die besten zehn Teams<br />

erhielten einen Pokal und einen kleinen<br />

Hundesnack vom DUHO Tierzentrum in<br />

Wendelstein.<br />

Auch <strong>Tierheim</strong>hunde haben an der<br />

Hunde-Rallye teilgenommen. Sie bildeten<br />

jeweils mit ihren Gassigehern ein<br />

Team und haben super abgeschnitten:<br />

Unser Neufundländer-Mix Murphy erreichte<br />

den dritten Platz, unsere Husky-<br />

Mix-Dame Nelly den achten.<br />

Alles in allem eine rundum gelungene<br />

Veranstaltung, die nicht nur den Teilnehmern<br />

viel Spaß gemacht hat!<br />

Wir möchten uns bei allen Helfern und<br />

bei Margot Dennerlein und Sonja Bürger<br />

von der Hundeschule im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

bedanken. Ab 8.00 Uhr waren sie im Einsatz<br />

und haben dies alles überhaupt erst<br />

möglich gemacht! Vielen Dank!<br />

Alle Teilnehmer waren mit viel Begeisterung<br />

und Enthusiasmus bei der Sache.<br />

Auf dem ersten Platz landete Frau<br />

Oertel mit ihrer Mischlingshündin, die<br />

sogar mit ihr zusammen ein Lied sang.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Das Gewinner-Team!<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Das waren die Aufgaben an den vier<br />

Stationen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Laufen Sie gemeinsam mit dem Hund<br />

über die Hürden - hin und zurück.<br />

Lassen Sie ihren Hund sitzen und<br />

singen Sie gemeinsam ein Lied.<br />

Nehmen Sie den Löffel mit dem Ball in<br />

die Leinenhand und gehen Sie im Slalom<br />

hin und zurück durch die Pylonen.<br />

Ihr Hund macht Platz oder Sitz, Sie<br />

machen 10 Kniebeugen.<br />

Zwei der Fragen waren zum Beispiel:<br />

1. Wie heißt das lateinische Wort für<br />

Hund?<br />

a) Canon<br />

b) Canis<br />

c) Candis<br />

2. Wenn ihr Hund auf den Ruf „Komm!“<br />

nicht reagiert und sich von ihnen entfernt,<br />

so ist es das Beste, wenn sie ...<br />

a) dem Hund hinterherlaufen<br />

b) das Kommando „Komm!“ oft und<br />

sehr laut wiederholen<br />

c) sich möglichst schnell in entgegengesetzter<br />

Richtung entfernen


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

An alle ehrenamtlichen Helfer:<br />

Ein riesengroßes Dankeschön!<br />

Diese Seite wollen wir unseren vielen<br />

ehrenamtlichen Helfern widmen,<br />

ohne die das <strong>Tierheim</strong> nicht bestehen<br />

könnte. Sie retten Tag und Nacht Tiere<br />

aus Notsituationen und sind zur Stelle,<br />

wann immer Tiere Hilfe, Ansprache, Liebe<br />

oder Bewegung brauchen. Sie helfen<br />

dabei, dass unsere Tiere ein möglichst<br />

artgerechtes Leben haben und das<br />

Vertrauen in die Menschen nicht verlieren.<br />

Sie bewirken durch ihren Einsatz,<br />

dass die Tiere gut vermittelt werden<br />

können, weil sie durch das Gassigehen<br />

und Katzenstreicheln ausgeglichener und<br />

zutraulicher sind. Sie schauen sich das<br />

G anz besonders dringend suchen wir<br />

ehrenamtliche Notdienstfahrer. Wir<br />

sind stolz darauf, dass das <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> einen 24-Stunden-Tiernotdienst<br />

anbieten kann, der zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit Tiere aus Notsituationen rettet.<br />

Die wenigen Notdienstfahrer können<br />

es jedoch fast nicht schaffen, diesen<br />

wichtigen Bereich unserer Tierschutzarbeit<br />

aufrechtzuerhalten, und brauchen<br />

dringend Verstärkung! Wenn Sie es sich<br />

vorstellen können, in unserem Notdienst<br />

mitzuhelfen, melden Sie sich bitte im<br />

<strong>Tierheim</strong> unter 09128 / 91 64 94. Wir<br />

werden Sie ausführlich beraten und auf<br />

Ihre neue Aufgabe vorbereiten.<br />

Seite 30<br />

neue Zuhause der Tiere vor und nach der<br />

Vermittlung an und beraten die neuen<br />

Besitzer. Sie helfen dem <strong>Tierheim</strong> bei<br />

der Öffentlichkeitsarbeit, indem sie<br />

beim Trempelmarkt oder Sommerfest mit<br />

anpacken oder Infostände betreuen. Sie<br />

sammeln Spenden oder spenden sogar<br />

selbst Geld, betreuen Spendendosen<br />

oder Futterboxen. Nicht zuletzt halten<br />

sie Augen und Ohren offen und schauen<br />

nicht weg, wenn Tiere in Not sind oder<br />

unter schlimmen Umständen leben müssen,<br />

sondern handeln im Sinne der Tiere.<br />

Dafür nehmen unsere ehrenamtlichen<br />

Helfer viel in Kauf. Sie gehen bei Wind<br />

und Wetter, bei Regen und Kälte mit den<br />

Hunden Gassi, riskieren, von ängstlichen<br />

oder biestigen Katzen gebissen oder<br />

gekratzt zu werden, investieren Liebe in<br />

ein Tier, das dann zu jemand anderem<br />

zieht. Sie opfern viel Zeit, Herzblut,<br />

Phantasie, Kraft und auch Geld, damit es<br />

den Tieren besser geht.<br />

All diesen Helfern, von denen wir hier<br />

nur einen kleinen Bruchteil abbilden<br />

können, möchten wir ein riesengroßes<br />

Dankeschön sagen und hoffen zugunsten<br />

der Tiere, dass sie ihren Enthusiasmus<br />

und ihre Freude an diesen Aufgaben<br />

noch lange behalten werden!


Bazis Trempelmarkt ist immer wieder einen Besuch wert<br />

Jeden ersten Sonntag im Monat<br />

Bei schönem Wetter kann man gut<br />

draußen sitzen<br />

Niemand kann behaupten, bei Bazis<br />

Trempelmarkt müsse man Hunger leiden!<br />

Ein Appell an Katzenliebhaber<br />

Im <strong>Tierheim</strong> gibt es auch gefiederte<br />

Tiere aus Porzellan<br />

Alte und kranke Tiere<br />

- Wegwerfware?<br />

Liebe Tierfreunde,<br />

mit Entsetzen muss ich derzeit feststellen, dass immer<br />

mehr alte und kranke Katzen ausgesetzt, als angebliche<br />

Fundtiere oder aus irgendwelchen anderen fadenscheinigen<br />

Gründen bei uns abgegeben werden.<br />

Viele der ehemaligen Besitzer, die sich dieser armen<br />

Kreaturen entledigen, haben keine Vorstellung davon, was<br />

so ein altes oder krankes Tier empfindet, wenn es plötzlich<br />

aus seiner gewohnten Umgebung, von seinen vertrauten<br />

Menschen weg muss. Die Tiere verstehen die Welt nicht<br />

mehr - mit großen, ängstlichen Augen sitzen sie dann bei<br />

uns, trotz unserer Liebe und Zuwendung verweigern sie oft<br />

das Futter.<br />

Mit viel Zuwendung und liebevoller Pflege unserer Tierpfleger<br />

finden trotz aller Trauer die lieben Tiere wieder<br />

Freude am Dasein. Gott sei Dank kommen so viele Tierfreunde<br />

zu uns, die diese Tiere bei sich aufnehmen und<br />

umsorgen.<br />

Bei allen diesen lieben Menschen möchte ich mich hiermit<br />

herzlich bedanken. Ich selbst habe in den 40 Jahren, in<br />

denen ich Katzen aus dem <strong>Tierheim</strong> hole, immer ältere<br />

Samtpfoten zu mir genommen. Mit unsagbarer Zärtlichkeit<br />

haben es mir diese Tiere gedankt.<br />

Ich habe es noch nie bereut, dass ich immer ältere und<br />

kranke Katzen bei mir aufgenommen habe und diese bis zu<br />

ihrem Tod glücklich umsorgt habe. Denn ich habe so viel<br />

Liebe zurückbekommen<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Ihre Roswitha Pilz<br />

Bücherfreunde finden jede<br />

Menge Lesestoff<br />

Wer Lust hat, darf zur Live-Musik natürlich<br />

auch tanzen<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Spielkinder und Junggebliebene finden<br />

ein Paradies voller Spielsachen<br />

Schallplatten, Videos, CDs und DVDs gibt es<br />

in Hülle und Fülle<br />

Jeden ersten Sonntag im Monat ist im <strong>Tierheim</strong> richtig was los.<br />

Trempelfreunde aus der Region kommen ins <strong>Tierheim</strong>, um im<br />

reichhaltigen Angebot zu stöbern. Es gibt fast nichts, was es hier<br />

nicht gibt. Familien machen ihren Sonntagsausflug ins <strong>Tierheim</strong><br />

- dort kann man Schnäppchen machen, bei Live-Musik wechselnde,<br />

liebevoll zubereitete Gerichte essen, auf der Wiese die Sonne<br />

genießen, ab 14 Uhr die Tiere besuchen und den abwechslungsreichen<br />

Tag mit Kaffee und Kuchen ausklingen lassen.<br />

Allen unseren engagierten und fleißigen Helfern, die jedes Mal<br />

den Trempelmarkt vorbereiten und dann ihren Sonntag fürs <strong>Tierheim</strong><br />

opfern, möchten wir ein ganz herzliches Dankeschön sagen!<br />

Die positive Resonanz der Besucher zugunsten des <strong>Tierheim</strong>s und<br />

seiner Bewohner ist der schönste Lohn für die Mühen.<br />

Anzeige<br />

Seite 31


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> nimmt 13 Huskys auf<br />

30 Hunde waren doch zuviel<br />

Anfang Mai 2008 erhielten die Mitarbeiter<br />

im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> einige<br />

Meldungen, dass eine Privatperson im<br />

Fürther Umland eine große Menge an<br />

Hunden halten soll und diese Person<br />

möglicherweise Unterstützung benötigt.<br />

Am Samstag, den 17. Mai 2008 rückte ein<br />

Team vom <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> aus, um sich<br />

der Sache anzunehmen.<br />

Aus einem Hobby mit einigen Huskymischlingen,<br />

die auch sportlich genutzt<br />

wurden, um Rennen zu fahren, war<br />

innerhalb von kurzer Zeit eine Ansammlung<br />

von insgesamt 30 Hunden geworden,<br />

denen der Halter alleine leider<br />

nicht mehr gerecht werden konnte. Das<br />

Futter für 30 Hunde ist teuer, die Kastration<br />

für die Tiere kostspielig und die<br />

Zeit, um sich ausreichend um 30 Hunde<br />

zu kümmern, knapp.<br />

Seite 32<br />

In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt<br />

Fürth konnten die Tierschützer<br />

vom <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> eine einvernehmliche<br />

Lösung im Sinne der Tiere finden.<br />

Der Besitzer trennte sich freiwillig und<br />

gerne von 13 jungen Hunden, die bisher<br />

nicht sportlich genutzt worden waren<br />

und nur die Zwingerhaltung kannten.<br />

Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> nahm diese Hunde<br />

auf. Die älteren Hunde konnten alle in<br />

ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Die<br />

Tiere sind alle wohlauf.<br />

Wenn man als Tierschützer vor Ort<br />

steht und eine solche Ansammlung von<br />

Tieren sieht, ist es schwierig zu entscheiden,<br />

was für die Vierbeiner besser<br />

ist: Die Hunde lieben ihren Besitzer, sie<br />

folgen ihm aufs Wort und freuen sich<br />

über alles, was mit dem Hundeschlittensport<br />

zu tun hat. Die andere Seite der<br />

Medaille ist die Zwingerhaltung, die in<br />

den Tierschutzverträgen des <strong>Tierheim</strong>s<br />

<strong>Feucht</strong> grundsätzlich ausgeschlossen<br />

wird. Die Verantwortlichen im <strong>Tierheim</strong><br />

wünschen sich für ihre Schützlinge eine<br />

Haltung nahe bei der Familie und im<br />

Haus. Nachdem das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> die<br />

13 Hunde übernommen hat, kann der<br />

Hundebesitzer die verbliebenen Tiere<br />

wieder ausreichend versorgen, und er ist<br />

froh, dass er nun wieder einen Überblick<br />

hat.<br />

Ein kleines Wunder wird wahr<br />

Von <strong>Feucht</strong> nach Dänemark<br />

Sicherlich können sich noch viele an<br />

unsere Husky-Mixe Donna und Dora<br />

erinnern. Die zwei Hundedamen, auch<br />

bekannt als „Blitz und Donner“, kamen<br />

im Frühjahr 2008 ins <strong>Tierheim</strong> - gemeinsam<br />

mit weiteren elf Huskymixen, für<br />

die der ehemalige Besitzer leider nicht<br />

mehr ausreichend sorgen konnte. Donna<br />

und Dora, die zwei Wilden! Wenn man<br />

in ihre Box ging, um mit ihnen spazieren<br />

zu gehen, dauerte es erst eine zeitlang,<br />

bis sie ihre Freude ausgelebt hatten und<br />

sich anleinen ließen. Auf dem Weg nach<br />

draußen ließen sie jeden durch lautstarkes<br />

Jaulen und Bellen wissen: „Wir<br />

gehen jetzt Gassi!“<br />

Keiner von uns hatte zu hoffen gewagt,<br />

dass wir beide zusammen vermitteln<br />

würden - wer wollte schon zwei so wilde<br />

Hunde haben? So zogen die Tage, Wochen<br />

und Monate ins Land. Bis wir einen<br />

Anruf aus Dänemark bekamen: Es war<br />

eine Hundefreundin, die schon zwei Huskys<br />

hatte und auf der Suche nach zwei<br />

neuen Rudelmitgliedern war. Nach vielen<br />

Telefonaten, Emails und auch Bildern aus<br />

Dänemark war der Tag des Besuchs zum<br />

persönlichen Kennenlernen gekommen.<br />

Wir alle wünschten uns so sehr, dass der<br />

Funke auf beiden Seiten überspringt.<br />

Nach drei Tagen intensivem Kennenlernen,<br />

ersten Übungen, gemeinsamem<br />

Gassi gehen, Fahrrad fahren, Clickertraining<br />

und auch innigem Schmusen<br />

wurde unser Traum wahr. Donna und<br />

Dora durften gemeinsam mit nach<br />

Dänemark in ihr neues Zuhause. Keiner<br />

wusste so genau, wie sie sich im Haus<br />

Mit dieser Hilfsaktion war es aber<br />

nicht getan. Damit sich dieser Fall nicht<br />

wiederholt, hat sich das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

entschlossen, weiter zu unterstützen<br />

und die verbliebenen Tiere kastrieren zu<br />

lassen. Für die entstehenden Kosten sind<br />

im <strong>Tierheim</strong> zweckgebundene Spenden<br />

eingegangen, für die sich das <strong>Tierheim</strong><br />

ganz herzlich bedanken möchte.<br />

Im März <strong>2009</strong> ist der letzte der Huskys<br />

aus diesem Notfall zu einer lieben Familie<br />

gezogen.<br />

aufführen würden, denn sie kannten bis<br />

jetzt immer nur einen Zwinger und dann<br />

die <strong>Tierheim</strong>-Boxen. Aber siehe da, die<br />

anderen Rudelmitglieder in Dänemark<br />

und auch ihr neues Frauchen halfen ihnen,<br />

und sie lernten, sich auch im Haus<br />

anständig zu benehmen. Donna und Dora<br />

laufen nun in Dänemark am Schlitten,<br />

freuen sich endlich ihres Lebens und<br />

sind ausgelastet. Das einzige, was sich<br />

verändert hat, sind die Namen der zwei<br />

Wilden: Aus Donna wurde Saga und aus<br />

Dora wurde Totem, denn beim Schlitten<br />

fahren ist es wichtig, dass die Namen<br />

einen unterschiedlichen Klang haben<br />

und für die angesprochenen Hunde gut<br />

unterscheidbar sind.<br />

Wir freuen uns so sehr für die beiden!


Die Holzprofis bauen erstklassige Häuschen für unsere Kleintiere<br />

Wohnideen für Langohr & Co.<br />

Herr Maile von der Schreinerei Maile<br />

unterstützt das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> regelmäßig,<br />

indem er uns Schlafhäuschen<br />

in verschiedenen Größen und Formen<br />

baut und schenkt.<br />

Herr Maile präsentiert den Riesenstapel<br />

Kleintierhäuschen<br />

Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen<br />

fürchten sich instinktiv vor<br />

allem, was von oben kommt, denn in der<br />

freien Natur kommen ihre Fressfeinde<br />

von oben. Deshalb fühlen sie sich oftmals<br />

nur sicher, wenn sie ein Dach über<br />

dem Kopf haben. Insbesondere wenn die<br />

Leon fühlt sich in seinem Häuschen sicher<br />

Tiere beim Schlafen wehrlos sind, können<br />

sie sich nur in ihrem Schlafhäuschen<br />

so richtig entspannen.<br />

Der Auszubildende der Schreinerei<br />

Maile, Christopher Albert, hat einen<br />

Christopher Albert hat die Häuschen gebaut<br />

großen Stapel an neuen Massivholzhäuschen<br />

für unsere Süßen gebaut. Die Kosten<br />

für das Material trägt die Schreinerei<br />

Maile. Wie gut die Häuschen angenommen<br />

werden, zeigen die Bilder.<br />

Ein riesengroßes Dankeschön an die<br />

Schreinerei Maile für die tolle Unterstützung<br />

unserer Kleintiere!<br />

Toni schaut, wer zu Besuch kommt<br />

Eine tolle Sachspende fürs <strong>Tierheim</strong><br />

Ordnung in der Futterkammer!<br />

Die Regale in unserer Futterkammer<br />

waren etwas altersschwach und<br />

nicht tief genug, um die ganze Vielfalt<br />

an Kleintierfutter für die vielen verschiedenen<br />

Gattungen aufzunehmen.<br />

Als die Zoohandlung Schell in andere<br />

Alexander Schell von Zoo-Schell<br />

Räumlichkeiten umzog und ihr Sortiment<br />

veränderte, bot uns Herr Schell an, dass<br />

wir die tollen, stabilen Verkaufsregale<br />

kostenlos bekommen könnten, wenn wir<br />

sie selbst abbauten.<br />

Also fuhr ein <strong>Tierheim</strong>-Team zu Zoo-<br />

Schell und zerlegte sorgfältig zwei Tage<br />

lang die massiven, großen Metallregale.<br />

Die Herren Teufel, Müller, Mostbeck und<br />

Klement (v.l.n.r.) haben die Regale zuerst ab-<br />

und dann im <strong>Tierheim</strong> wieder aufgebaut<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Nugget und Nougat geben ihr Häuschen nicht<br />

mehr her!<br />

Fenja und Pepper führen das Doppelstockmodell<br />

vor. Übrigens: Auf dem Ausguck darf<br />

natürlich die Dame sitzen!<br />

So sieht es jetzt in der Futterkammer aus!<br />

Die Teile wurden ins <strong>Tierheim</strong> gefahren<br />

und dort in der Futterkammer wieder<br />

aufgebaut.<br />

Das Einräumen war eine wahre Freude.<br />

Unglaublich, was alles in diese Regale<br />

passt! Als angenehmer Nebeneffekt<br />

sieht es auch noch viel ordentlicher und<br />

richtig gut aus in der Futterkammer. Auf<br />

Anhieb findet man, was man sucht. Als<br />

Krönung schenkte uns Herr Schell auch<br />

noch einige übrige Futterpackungen.<br />

Auf diesem Wege möchten wir uns<br />

herzlich für dieses tolle Geschenk bedanken!<br />

Seite 33


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Ich habe jetzt zwei hübsche Freundinnen!<br />

Grüße von Manolo<br />

Liebes <strong>Tierheim</strong>-Team,<br />

hier meldet sich Manolo, die Ratte.<br />

Ich wurde bereits letztes Jahr im<br />

August von euch erfolgreich nach Wendelstein<br />

vermittelt. Neulich kam dann<br />

auch eine nette Dame vorbei und wollte<br />

schauen, wie es mir geht.<br />

Das bin ich, Manolo (bin jetzt schon ein<br />

großer Ratz!)<br />

Leider hat mein Herrchen das Klingeln<br />

falsch interpretiert und hat sich erst<br />

angezogen, weil er dachte, er muss<br />

Einkäufe hoch tragen. Da hat er dann die<br />

Dame nur noch unten beim Weggehen<br />

getroffen.<br />

Das ist lieb, dass ihr euch noch einmal<br />

nach mir umgeschaut habt, aber ich<br />

kann euch versichern, dass es mir blendend<br />

geht.<br />

Große Freunde hab‘ ich hier auch. Das ist<br />

Maik, der einfach keinem noch so kleinen<br />

Tier etwas tun kann.<br />

Ich wurde ja eigentlich als Gesellschaft<br />

zu meinem Kumpel Roger vermittelt,<br />

den die Schüler meines Frauchens im<br />

Pausenhof fanden. Zuerst verstanden wir<br />

uns auch gut, aber als ich älter wurde,<br />

kam es zu Beißereien. Da wurden wir<br />

getrennt, und ich wurde auf Anraten<br />

der Rattenfreunde Nürnberg und meiner<br />

Tierärztin kastriert, um friedlicher zu<br />

werden und noch mal ein Zusammenleben<br />

mit Roger zu versuchen. Leider kam<br />

es aber so, dass es Roger (da er schon<br />

alt war) immer schlechter ging, während<br />

ich mich von der OP erholte. Kurz<br />

vor Weihnachten mussten wir ihn dann<br />

Seite 34<br />

Hier kuschel‘ ich mit Lilla.<br />

gehen lassen. Aber ich war zum Glück<br />

nicht lange allein. Heute leisten mir<br />

zwei kleine Rattendamen namens Lilla<br />

und Dolores in unserer dreistöckigen<br />

Villa Gesellschaft. Da hat sich für mich<br />

die Kastration ja mehr als gelohnt!<br />

Das ist meine Dolores.<br />

Hier war auch das Zusammengewöhnen<br />

gar kein Problem mehr, und wir sind eine<br />

glückliche Ratzi-Familie, in der es nie<br />

langweilig wird.<br />

Ihr braucht euch also keine Sorgen um<br />

mich zu machen, da es mir in meinem<br />

neuen Zuhause super gut geht und ich,<br />

wie alle anderen Tiere hier auch, sehr<br />

geliebt werde und immer alles für uns<br />

getan wird.<br />

Das ist unsere Villa - mit drei Stockwerken!<br />

Grüßt mir alle anderen <strong>Tierheim</strong>tiere!<br />

Ich wünsche ihnen,<br />

dass auch sie bald ein gutes<br />

Zuhause finden!<br />

Adios Muchachos!<br />

Euer Manolo<br />

PS: Meinen Namen fand<br />

Frauchen so toll, dass ich<br />

ihn behalten habe!<br />

Impressum<br />

Postanschrift<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V.<br />

Fellastr. 4<br />

90537 <strong>Feucht</strong><br />

Registergericht: Amtsgericht Nürnberg, VR 884<br />

Telefon: 09128 - 91 64 94<br />

Fax: 09128 - 91 64 95<br />

E-Mail: info@tierheim-feucht.de<br />

http://www.tierheim-feucht.de<br />

V.i.S.d.P.: Herbert Sauerer<br />

Vertretungsberechtigter Vorstand<br />

Herbert Sauerer (1. Vorsitzender)<br />

Claudia Schuster (Schatzmeisterin)<br />

Öffnungszeiten des <strong>Tierheim</strong>s:<br />

Vermittlung: Do. - Mo. 14 - 17 Uhr<br />

Gassigehen und Katzenstreicheln:<br />

täglich 8 - 11.30 Uhr<br />

und 16.30 - 18.30 Uhr<br />

Spendenkonten:<br />

Sparkasse <strong>Feucht</strong>, Bankleitzahl 760 501 01,<br />

Konto-Nr. 380 256 602<br />

Sparkasse Nürnberg, Bankleitzahl 760 501 01,<br />

Konto-Nr. 10 12 011<br />

Spenden sind steuerlich abzugsfähig. Unser<br />

Verein ist als besonders förderungswürdig im<br />

Sinne des Einkommensteuergesetzes anerkannt.<br />

Redaktion und Layout<br />

Herbert Sauerer<br />

E-Mail: vorstand@tierheim-feucht.de<br />

Einsendung von Beiträgen<br />

bitte an E-Mail: presse@tierheim-feucht.de<br />

Druck und Herstellung<br />

Louko-Druck GmbH<br />

Tel.: 0911 - 955 56-0<br />

Nachdruck und Reproduktion - auch auszugsweise oder<br />

elektronisch - nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung des<br />

<strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong>. Das <strong>Tierheim</strong> übernimmt keine Haftung oder<br />

Garantie für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Bilder.<br />

Mit Übergabe der Manuskripte oder Bilder erteilt der Einsender<br />

und der Verfasser das Recht zur Veröffentlichung. Der Einsender<br />

erklärt mit der Einsendung, dass eventuell abgebildete Personen<br />

mit der Veröffentlichung einverstanden sind.


Danke an unsere Partner!<br />

Viele Firmen unterstützen unser<br />

<strong>Tierheim</strong> durch Sach- und Geldspenden<br />

oder auch durch kostenlose<br />

oder vergünstigte Dienstleistungen.<br />

Diese Firmen geben dem <strong>Tierheim</strong><br />

oft kostenlos und unbürokratisch<br />

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Gemüsebau Bauer<br />

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Konrad Städtler<br />

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Marktkauf Mögeldorf<br />

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OSN Online Service Nürnberg GmbH<br />

Quoka-Verlag / Alles-Zeitung<br />

Rechtsanwälte Raab & Kollegen<br />

Rechtsanwaltskanzlei Schwarz<br />

Rechtsanwaltskanzlei Dr. Mandelkow<br />

wertvolle Tipps oder übernehmen<br />

Aufträge, ohne sofort eine Rechnung<br />

zu stellen - aus reiner Gefälligkeit<br />

für die Tiere.<br />

Hierfür möchten wir uns ganz herzlich<br />

bedanken!<br />

Firmen, die das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> unterstützen<br />

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Witte Molen<br />

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Ein herzliches Dankeschön auch an<br />

alle Firmen, bei denen wir Futterspendenboxen<br />

aufstellen dürfen,<br />

und an die zahlreichen Unternehmen,<br />

bei denen unsere Spenden-<br />

dosen für Geldspenden stehen!<br />

Unser Dank gilt außerdem der<br />

Louko-Druck GmbH, die diese<br />

<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong> zum Sonderpreis<br />

gedruckt hat.<br />

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Schwerpunkte:<br />

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Lydia Seifert, Herausgeberin<br />

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Rückseite<br />

Die vierjährige Cookie hatte einen<br />

Unfall: Sie hat sich in einem gekippten<br />

Fenster eingeklemmt. Dabei<br />

wurden Nerven geschädigt, so dass<br />

Cookie Urin und Kot nicht richtig halten<br />

kann. Sie war fast ein Jahr lang<br />

im <strong>Tierheim</strong>. Cookie galt als schwer<br />

vermittelbar. Sie sollte als <strong>Tierheim</strong>katze<br />

bei uns bleiben und durfte sich<br />

frei im Katzenhaus bewegen.<br />

Doch dann haben wir einen Gnadenplatz<br />

für schwer vermittelbare Katzen<br />

gefunden, wo Cookie mit anderen<br />

teilweise behinderten Katzen zusammen<br />

ihren Freigang genießen kann.<br />

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���������������������������������������� Seite 35


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