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DOKUMENTATION 2011 - Der WEINbau-online

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Entwicklung des Internationalen WeinmarktesBeziehungen und Partner in der Wertschöpfungskette Wein werden sich daher verändern:Supermärkte werden zunehmend von Weinexporteuren und nicht mehr von Großhändlernkaufen (Einsparung von Funktionsrabatten), Wein-Distributionscluster werden entstehen(ähnlich den LM-Clustern), da eigene Distributionssysteme für die Betriebe kaum leistbarsind. <strong>Der</strong> Direktverkauf an Private wird sich auch in den EU-Ostländern entwickeln beigleichzeitigem Rückgang der Lieferung an die Gastronomie (Konsumverschiebung von derGastronomie nach Hause).Die Partner der Wertschöpfungskette müssen auf dem österreichischen Markt damit rechnen,dass der LM-EH zunehmen wird, Weingroß- und -einzelhandel sowie Tankstellen stabilbleiben wird und der Ab-Hof-Verkauf und die Gastronomie abnehmen wird. In dererweiterten EU ist der österreichische Prozess „vorverschoben“, d.h. LM-EH, Weingroß- und-einzelhandel und die Gastronomie werden zunehmen und der Ab-Hof-Verkauf und dieTankstellen werden stabil bleiben.(Export-)Schwierigkeiten und NachholbedarfDie Ausgangssituation der österreichischen Winzer ist durch kleinbetriebliche Strukturen (mitzu geringen Mengen), überdimensionierte Investitionen (in Folge Liquiditätsprobleme),Konkurrenzdruck, rückgängigen Ab-Hof-Verkauf (Suche nach neuen Märkten), unzureichendenDistributionssystemen in den neuen Ländern, mangelnde Kenntnisse der neuenFremdsprachen und einen Anpassungsdruck an den LM-EH gekennzeichnet.Unentschlossen sind die Entscheidungsträger, ob große Exporteure in den neuen Länderneinen Preis- und Mengendruck ausüben werden und die kleineren Betriebe die Vinifizierungden Genossenschaften überlassen werden.Nachholbedarf wird daher in der Produktion (Qualitätssicherung und technischeTraubenverarbeitung: Temperatursteuerung und Hygiene), in der Bildung (neue Beratungsstrukturenmit Top-Önologen, Fachausbildung und Grundlagenforschung), im Marketing(verbesserte Marktkenntnis, Expotmarketing-Know-how, Bildung von Kooperationen,Stärkung der Regionen, Einfordern von Bankgarantien und DAC-Weiterentwicklung), bei denInstitutionen (Budgeterhöhung für die ÖWM, Österreichkonzept, Bonitätsprüfung neuerImporteure, Begünstigungen für gemeinsame Innovationen) bestehen.Es wird erwartet, dass diese Aktivitäten von den Landeslandwirtschaftskammern, der ÖWM,den interprofessionellen Kommitees, den Weinbauschulen, der Wirtschafskammer, denAußenhandelsstellen und den Botschaften zur Anbahnung unterstützt wird.Erwartete WettbewerbsverzerrungenDie österreichischen Betriebe rechnen damit, dass unterschiedliche Förderungsabwicklungen,geringere Produktions-, Arbeits-, Bodenpreise und Betriebsmittelkosten, verschiedeneUmsatzsteuersätze, unterschiedliche Hektarhöchstertragsregelungen, massive Technologieförderungin den neuen Ländern, geringe Niveaus der Kontrolle, unterschiedliche Weingesetzeund Umweltauflagen gegeben sein werden.Auf den neuen Exportmärkten werden die heimischen Produzenten mit niedergelassenenösterreichischen Betrieben (Weingüter) im Wettbewerb stehen.Chancen für die österreichische WeinwirtschaftDie Chancen liegen in verstärkten Exportaktivitäten nach Polen, Tschechien und in dieSlowakei und in der Schaffung grenzüberschreitender Wein-Tourismus-Regionen. Uneinigkeitbestand unter den Entscheidungsträgern hinsichtlich einer verstärkten Konzentration aufden Hauptmarkt Deutschland. Kunden und Lieferanten sollten durch „Mikromarketing“(Anbieten auch kleinerer Mengen an Hotellerie, Gastronomie, Vinotheken und kleinereHändler) gewonnen bzw. gehalten werden.26

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