11.07.2015 Aufrufe

DOKUMENTATION 2011 - Der WEINbau-online

DOKUMENTATION 2011 - Der WEINbau-online

DOKUMENTATION 2011 - Der WEINbau-online

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Entwicklung des Internationalen Weinmarktes1.10 Delphie-Studie: Auswirkungen der EU-Erweiterung aufden österreichischen Weinmarkt„Im Auftrag der ÖWM haben Entscheidungsträger der österreichischen Weinwirtschaft(Produzenten, Händler, Interessenvertreter und Journalisten) im Rahmen eines vom BOKU-Institut für Marketing & Innovation (Prof. Schiebel) moderierten Delphi die Auswirkungender EU-Osterweiterung auf die österreichische Weinwirtschaft diskutiert.Zusammengefasst ergibt sich die folgende Einschätzung:Die Internationale SzeneDie EU-Osterweiterung wird der österreichischen Weinwirtschaft die Chance bieten, vorallem nach Tschechien (133.000hl), aber auch nach Polen (35 000hl) und in die Slowakei(28.000hl) zu liefern. Kleinere Mengen werden auch nach Ungarn, Slowenien und in dasBaltikum absetzbar sein.Zu erwarten ist, dass auch die neuen EU-Mitgliedländer aktives „Exportmarketing“ betreibenwerden, allen voran Ungarn (30.000hl) und Slowenien (6.000hl) und zuEndverbraucherpreisen (EVP) bis EUR 3,90 Weißwein (Fasswein wie Flasche) und Rotwein(Fasswein) anbieten werden, währenddessen Rotwein in der Flasche zu EVP von EUR 3,90bis EUR 6,90 angeboten werden wird (Flaschenwein im Verhältnis Rot zu Weiß wie 60:40und Fasswein im Verhältnis Rot zu Weiß wie 30:70).Parallel zu dieser Marktentwicklung mit den neuen EU-Mitgliedsländern wird sich auch dieBeziehung zu Nicht-EU-Ländern (wie z.B. Chile, Australien) geringfügig verändern. Daerwartet wird, dass die Neue Welt Marktanteile an die Oststaaten verlieren wird, ist damit zurechnen, dass Anbieter aus der Neuen Welt mit hochwertigen Weinen zu sehr günstigenWeinen auf den Markt kommen werden. Diesem Druck wird die europäische Weinwirtschaftmit einer Fokussierung auf zentrale europäische Weinprodukte begegnen.Die Entscheidungsträger sind sich zur Zeit noch nicht im klaren, ob „Drittmärkte“ wieRussland und Asien an Attraktivität gewinnen werden.Für österreichische Exporteure ergibt sich daraus die Möglichkeit Flaschenwein im mittlerenPreissegment (mehr als EUR 3,90 bis EUR 6,90) anzubieten, bei Fasswein besteht hoherPreiswettbewerb im Billigsegment bis EUR 3,90. Weißwein (überwiegend Grüner Veltliner)und Rotwein (überwiegend Zweigelt) werden im Verhältnis 63:37 exportiert werden.<strong>Der</strong> österreichische WeinmarktEs wird erwartet, dass vorerst (innerhalb der kommenden drei Jahre) keine/kaumMarktanteils-Verschiebungen zu osteuropäischen Anbietern erfolgen werden. Danach ist vorallem mit Verschiebungen zu ungarischen und slowenischen Weinen zu rechnen (verstärktesExportmarketing und „Rotweinvorstoß“ in das Billigsegment).Das Sortiment wird dadurch erweitert werden. Innerhalb des Sortiments wird es zuVerschiebungen hin zu autochthonen österreichischen Sorten geben. Auch werden dieleichten Weißweine Anteile im Sortiment gewinnen. EU-Weine („Dachmarken“) werdennicht erwartet, ebenso wenig Grüner Veltliner aus Ungarn.Die Konsumenten werden dieser Veränderung interessiert gegenüberstehen und sich langsaman die neuen Angebote (vor allem Rotweine) „herantasten“. Dieses Neugierigmachen wirdauch durch den zu erwartenden Werbedruck der ausländischen Anbieter unterstützt werden.Geteilter Meinung sind die Entscheidungsträger, ob der Handel auf diese anbieterseitigenVeränderungen im Weinmarkt und das zunehmende Preisbewusstsein der Konsumenten mitbilligen EU-Verschnitten („Handelsmarken“) reagieren wird.25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!