3) NÖ Gemeinde April 2009 - Gemeindevertreterverband der VP ...
3) NÖ Gemeinde April 2009 - Gemeindevertreterverband der VP ...
3) NÖ Gemeinde April 2009 - Gemeindevertreterverband der VP ...
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DVR: 0930 423<br />
P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien 02 Z 032903 M<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong><br />
Das Fachjournal für Kommunalpolitik<br />
<strong>Gemeinde</strong>vertreterverband <strong>der</strong> Volkspartei Nie<strong>der</strong>österreich<br />
<strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
Schwellenwerte<br />
Erhöhung bei kleinen<br />
Bauaufträgen<br />
Bauen in <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong><br />
Die neuen Wohnbau-<br />
för<strong>der</strong>ungsrichtlinien
Aktuell<br />
im <strong>April</strong><br />
politik<br />
Die For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Anhebung<br />
<strong>der</strong> Schwellenwerte wurde erhört.<br />
04 Postamtsschließungen: Bundespolitik<br />
ist gefor<strong>der</strong>t<br />
05 Schwellenwerte bei kleinen<br />
Bauaufträgen werden erhöht<br />
08 Interview mit Landesrat Pernkopf<br />
10 Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>VP</strong>NÖ<br />
recht &<br />
verwaltung<br />
Das <strong>Gemeinde</strong>paket bringt klare<br />
Regelung bei Finanzgeschäften<br />
12 <strong>Gemeinde</strong>paket geht in Begutachtung<br />
16 Was bringt das Steuerreformgesetz?<br />
20 Landesverwaltungsgerichtshöfe:<br />
<strong>Gemeinde</strong>autonomie in Gefahr!<br />
22 Die neuen Wohnbauför<strong>der</strong>ungsrichtlinien<br />
24 Versicherungsschutz bei<br />
interkommunalen Kooperationen<br />
Aus erster Hand<br />
<strong>Gemeinde</strong>paket, Konjunkturpaket<br />
und Staatsreform<br />
Nach <strong>der</strong> Neuregelung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>bezüge, einer<br />
<strong>Gemeinde</strong>ordnungsnovelle und <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Landesverfassung zum Erhalt <strong>der</strong> bestehenden<br />
<strong>Gemeinde</strong>struktur im Dezember 2008 gehen<br />
nun neuerlich eine Novelle zur <strong>Gemeinde</strong>ordnung,<br />
die Verordnung über den Abschluss von Finanzgeschäften<br />
sowie eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung<br />
in Begutachtung. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
das Wahlrecht für die <strong>Gemeinde</strong>ratswahl 2010<br />
wird für <strong>Gemeinde</strong>n und Bürger wesentlich vereinfacht.<br />
Noch im ersten Halbjahr <strong>2009</strong> soll <strong>der</strong> Landtag die Än<strong>der</strong>ungen<br />
beschließen.<br />
Grund zur Freude bereitet den <strong>Gemeinde</strong>n auch die<br />
Anhebung <strong>der</strong> Schwellenwerte bei „kleinen“ Bauauftragsvergaben.<br />
Der Schwellenwert für die freie Auftragsvergabe<br />
wird von <strong>der</strong>zeit 40.000 auf 100.000 Euro erhöht. Dieser<br />
Beschluss ist enorm wichtig, da wir dadurch vor allem die<br />
lokale Wirtschaft rasch unterstützen können. Endlich sieht<br />
die Bundesregierung die wichtige Rolle <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n<br />
bei <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong> Krise. Allerdings müssen weitere<br />
Schritte in Form direkter Hilfen für die <strong>Gemeinde</strong>n folgen.<br />
Deswegen werden wir auch nicht locker lassen. Es muss<br />
endlich auch ein Konjunkturpaket für die Kommunen<br />
kommen. Immerhin wird unsere Investitionskraft in den<br />
kommenden Monaten und Jahren massiv gefor<strong>der</strong>t sein.<br />
Wenn wir unserer Rolle als Investitionsmotor gerecht<br />
werden sollen, brauchen wir angesichts <strong>der</strong> steigenden<br />
Belastungen im Gesundheits- und Sozialbereich auch entsprechende<br />
Mittel. Und das möglichst bald und nicht erst,<br />
wenn es bereits zu spät ist.<br />
Ein Wort noch zu den von manchen hoch gelobten Landesverwaltungsgerichtshöfen:<br />
Wir <strong>Gemeinde</strong>n sind die Letzten,<br />
die sich gegen Staatsreformen stellen, wenn sie sinnvoll<br />
sind, Vorteile für unsere Bürger bringen und uns dabei<br />
nicht über Gebühr belasten. Die vorliegenden Konzepte<br />
sind aber vehement abzulehnen. Verlängerung und Verteuerung<br />
<strong>der</strong> Verfahren, erschwerter Rechtszugang, Richterstaat<br />
statt pragmatischer Entscheidungen, Verlust von<br />
Beratungsleistungen und ein massiver, noch nie dagewesener<br />
Eingriff in die Gemeindautonomie können aber<br />
niemals unsere Zustimmung finden. Die Parallelen zur<br />
Diskussion um den Rechnungshof sind kaum zu übersehen,<br />
verwun<strong>der</strong>n aber auch nicht, denn beide Konzepte<br />
zeigen die Handschrift von Zentralisten und sind mit<br />
echtem Fö<strong>der</strong>alismus und gemeindlicher Selbstverwaltung<br />
nicht in Einklang zu bringen.<br />
Bgm. LAbg. Mag. Alfred Riedl, Präsident<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 3
p o l i t i k<br />
Postamtsschließungen:<br />
Bundespolitik ist gefor<strong>der</strong>t<br />
<strong>Gemeinde</strong>bund beschloss Resolution zur Sicherung <strong>der</strong> Postversorgung<br />
Konjunktur, Kin<strong>der</strong>betreuung,<br />
Postamtsschließungen, die soziale<br />
Situation <strong>der</strong> Bürgermeister<br />
und <strong>der</strong> Klimaschutz waren die<br />
wichtigsten Themen bei <strong>der</strong> Sitzung des<br />
Bundesvorstandes des Österreichischen<br />
<strong>Gemeinde</strong>bundes in Linz.<br />
Infrastrukturministerin<br />
ist säumig<br />
Zur aktuellen Diskussion über die Schließung<br />
von Postämtern beschloss <strong>der</strong><br />
Bundesvorstand eine Resolution,in <strong>der</strong><br />
die Sicherstellung <strong>der</strong> postalischen<br />
Grundversorgung eingefor<strong>der</strong>t wird.<br />
„Es ist Aufgabe <strong>der</strong> Politik,die Rahmenbedingungen<br />
für den Postmarkt zu definieren<br />
und zu setzen", sagte <strong>Gemeinde</strong>bundpräsident<br />
Helmut Mödlhammer.<br />
„Seit Jahren sind die verantwortlichen<br />
Politiker auf Bundesebene diesbezüglich<br />
säumig. Nur deshalb kann es zu Schließungsdebatten<br />
wie <strong>der</strong> aktuellen überhaupt<br />
kommen.“<br />
Alfred Riedl,Vizepräsident des <strong>Gemeinde</strong>bundes<br />
und Präsident des GVV <strong>der</strong><br />
<strong>VP</strong> NÖ zeigte sich verärgert, dass die<br />
Monate seit <strong>der</strong> Nationalratswahl nicht<br />
genutzt wurden. „Seit Herbst 2008 war<br />
klar, welche Absichten die Post AG mit<br />
ihrem Filialnetz verfolgt. Seit diesem<br />
Zeitpunkt hätte das Infrastrukturministerium<br />
Zeit gehabt, ein Postgesetz zu<br />
erarbeiten, das die Bedingungen <strong>der</strong><br />
Versorgung mit Postdienstleistungen<br />
klar regelt. Dass dies nicht geschehen<br />
ist,ist ein klaresVersäumnis <strong>der</strong> Bundespolitik.“<br />
Maßstab für ein solches Gesetz<br />
müsste sein,welche konkreten Elemente<br />
<strong>der</strong> Grundversorgung die Postdienstleister<br />
in einem liberalisierten Markt zu<br />
erbringen haben. „Dabei geht es nicht<br />
nur um die Postämter,son<strong>der</strong>n auch um<br />
die Qualität und Quantität <strong>der</strong> Zustellung.<br />
Es dürfen nicht nur wirtschaftliche<br />
4 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
Die Spitzen des <strong>Gemeinde</strong>bundes Alfred Riedl, Helmut Mödlhammer, Robert Hink<br />
und Ernst Schmid bei <strong>der</strong> Bundesvorstandssitzung des <strong>Gemeinde</strong>bundes in Linz.<br />
Kriterien eine Rolle spielen“, so Riedl,<br />
„vor allem in den ländlichen Regionen<br />
sind auch soziale Kriterien von Bedeutung.“<br />
Es müsse sichergestellt sein,dass<br />
die Bevölkerung im gesamten Bundesgebiet<br />
den gleichen Zugang zu Postdienstleistungen<br />
hat.<br />
Soziale Absicherung <strong>der</strong><br />
Bürgermeister<br />
In einer weiteren Resolution for<strong>der</strong>te<br />
<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>bund die Bundesregierung<br />
auf, die soziale Absicherung <strong>der</strong><br />
Bürgermeister zu verbessern. „Es ist ein<br />
echtes Problem,dass es we<strong>der</strong> vernünftige<br />
arbeitsrechtliche noch pensionsrechtliche<br />
Regelungen gibt“, kritisierte<br />
GVV-Präsident Riedl. Es sei daher kein<br />
Wun<strong>der</strong>,dass immer weniger Menschen<br />
in die Kommunalpolitik einsteigen<br />
wollen. Bei <strong>der</strong> jüngsten <strong>Gemeinde</strong>ratswahl<br />
im Bundesland Salzburg habe<br />
es etwa in je<strong>der</strong> fünften <strong>Gemeinde</strong> überhaupt<br />
nur noch einen Kandidaten für<br />
das höchsteAmt <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> gegeben.<br />
„Potentielle Interessenten winken sofort<br />
ab, wenn sie erfahren, wie schlecht die<br />
diesbezüglichenRegelungen<strong>der</strong>zeitsind“,<br />
so Riedl. „Dauerhaft ist es ein demokratiepolitischerWahnsinn,wenn<br />
dieses<br />
Amt nicht mehr erstrebenswert scheint.“<br />
15a-Fähigkeit gefor<strong>der</strong>t<br />
Art 15a-Verträge sind Vereinbarungen<br />
zwischen Bund und Län<strong>der</strong>n.<br />
Da die <strong>Gemeinde</strong>n keine Möglichkeit<br />
haben bei diesen Verträgen mit zu<br />
verhandeln, kommt es immer<br />
häufiger vor, dass sie durch diese<br />
finanziell o<strong>der</strong> organisatorisch belastet<br />
werden. Jüngste Beispiele sind<br />
die gerade in Diskussion stehende<br />
Vereinbarung zur Mindestsicherung<br />
und die erst kürzlich zur Kin<strong>der</strong>betreuung<br />
und zur 24-Stunden-<br />
Betreuung geschlossenen Vereinbarungen.<br />
GVV-Präsident Alfred<br />
Riedl for<strong>der</strong>t daher,dass den <strong>Gemeinde</strong>n<br />
die Art 15a-Fähigkeit zugestanden<br />
wird und die <strong>Gemeinde</strong>n als<br />
gleichberechtigte Partner anerkannt<br />
werden.
Schwellenwerte bei kleinen<br />
Bauaufträgen werden erhöht<br />
Bundeslän<strong>der</strong> müssen mit <strong>Gemeinde</strong>n an einem Strang ziehen<br />
GVV-Präsident Alfred Riedl<br />
zeigte sich erfreut über die<br />
rasche Reaktion von Bundeskanzler<br />
Werner Faymann auf die<br />
<strong>Gemeinde</strong>bund-For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong><br />
Anhebung <strong>der</strong> Schwellenwerte bei<br />
Auftragsvergaben durch <strong>Gemeinde</strong>n.<br />
„Es ist für uns enorm wichtig, dass<br />
die <strong>Gemeinde</strong>n künftig kleinere Bauaufträge<br />
erst ab 100.000 Euro ausschreiben<br />
müssen. Bis zu diesem<br />
Wert können die Aufträge in Zukunft<br />
freihändig vergeben werden.“<br />
Erhöhung von 40.000<br />
auf 100.000 Euro<br />
Erst vor wenigen Tagen hatte <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>bund die Erhöhung dieser<br />
Schwellenwerte von 40.000 auf 100.000<br />
Euro vehement eingefor<strong>der</strong>t. „Es geht<br />
hier vor allem darum, die lokale Wirtschaft<br />
zu unterstützen“,so Riedl. „In <strong>der</strong><br />
Krise wollen <strong>Gemeinde</strong>n ihren Beitrag<br />
zur lokalenWertschöpfung leisten und<br />
dieWirtschaft schnell und zielgerichtet<br />
unterstützen. Die bisher sehr niedrigen<br />
Schwellenwerte waren dabei ein echtes<br />
Problem, weil die Ausschreibungen ja<br />
auch viel Zeit in Anspruch nehmen“,<br />
weiß Alfred Riedl aus Erfahrung.<br />
Nun will <strong>der</strong> Bundeskanzler dieses<br />
Problem per Verordnung lösen, aber<br />
nur, wenn die Bundeslän<strong>der</strong> dieser<br />
Vorgangsweise zustimmen. „Ich appelliere<br />
an die jeweilsVerantwortlichen in<br />
den Landesregierungen,sich hier keine<br />
Zeit zu lassen, son<strong>der</strong>n diese Verordnung<br />
zu unterstützen.“<br />
Auch bei den so genannten „nicht<br />
offenen Verfahren“ will Faymann den<br />
Schwellenwert von <strong>der</strong>zeit 120.000<br />
Euro auf künftig eine Million Euro<br />
anheben. Bei „nicht offenenVerfahren“<br />
wird von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> eine bestimmte<br />
Anzahl von Unternehmen zur Angebotslegung<br />
eingeladen.<br />
Riedl for<strong>der</strong>t weitere Hilfen<br />
für <strong>Gemeinde</strong>n<br />
„Ichfreue mich,dass man in <strong>der</strong> Bundesregierung<br />
die wichtige Rolle <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>n bei <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong><br />
p o l i t i k<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>bund-For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Anhebung <strong>der</strong> Schwellenwerte bei Auftragsvergaben wurde erhört – künftig müssen<br />
kleinere Bauaufträge erst ab 100.000 Euro ausgeschrieben werden.<br />
Krise sieht“, freut sich Riedl. „Das ist<br />
ein wichtiger erster Schritt. Nun müssen<br />
natürlich weitere Schritte in Form<br />
direkter Hilfen für die <strong>Gemeinde</strong>n<br />
folgen“, meinen Riedl und <strong>Gemeinde</strong>bundpräsident<br />
Helmut Mödlhammer<br />
und verweisen dabei auf das vom<br />
<strong>Gemeinde</strong>bund eingefor<strong>der</strong>te „Konjunkturpaket<br />
für <strong>Gemeinde</strong>n“.<br />
Konzentration auf ländlichen<br />
Raum notwendig<br />
„Gerade bei <strong>der</strong> thermischen Sanierung<br />
brauchen die <strong>Gemeinde</strong>n Unterstützung“,<br />
weiß Riedl. „Die Kommunen<br />
verfügen über mehr als 60.000 eigene<br />
Gebäude. Hier könnte man gewaltige<br />
Effekte für die Beschäftigung und<br />
gleichzeitig auch für den Klimaschutz<br />
erzielen.“<br />
Mit Hinweis auf die vorgezogenen<br />
Investitionen <strong>der</strong> Bundesimmobiliengesellschaft<br />
(BIG) for<strong>der</strong>n Riedl und<br />
Mödlhammer eine Konzentration auf<br />
Projekte im ländlichen Raum ein.<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 5
p o l i t i k<br />
<strong>VP</strong>NÖ-Parteitag: Erwin Pröll<br />
mit 98 Prozent bestätigt<br />
Landeshauptmann Pröll bereits zum fünften Mal zum Landesparteichef gewählt<br />
Mut und Zuversicht, Geschlossenheit<br />
und Entschlossenheit sind genau jene<br />
Eigenschaften, die laut Landeshauptmann<br />
Dr. Erwin Pröll gerade jetzt<br />
gefragt sind. Beim 43. ordentlichen<br />
Landesparteitag wurde dem Landesparteiobmann<br />
mit überwältigen<strong>der</strong><br />
Zustimmung neuerlich das Vertrauen<br />
ausgesprochen.<br />
Landeshauptmann Dr. Erwin<br />
Pröll ist beim 43. ordentlichen<br />
Landesparteitag <strong>der</strong> Volkspartei<br />
Nie<strong>der</strong>österreich in Wiener Neustadt<br />
zum fünften Mal seit 1992 zum Landesparteichef<br />
gewählt worden. Er<br />
erhielt 98 Prozent <strong>der</strong> Stimmen. Die<br />
neuen Stellvertreter sind Wirtschaftskammer-Präsidentin<br />
und Wirtschaftsbundobfrau<br />
Sonja Zwazl mit 96 Prozent<br />
<strong>der</strong> Stimmen und Außenminister<br />
sowie NÖAAB-Obmann Dr. Michael<br />
Spindelegger (99 Prozent).<br />
Größter Landesparteitag in<br />
<strong>der</strong> Geschichte<br />
Rund 2.800 Besucher waren zum<br />
Landesparteitag gekommen – darunter<br />
auch die rund 500 Delegierten. Das<br />
machte den Landesparteitag zum<br />
6 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
größten in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Volkspartei<br />
Nie<strong>der</strong>österreich. Unter den<br />
Gästen waren unter an<strong>der</strong>em auchVizekanzler<br />
DI Josef Pröll sowie die Alt-<br />
Landeshauptleute Andreas Maurer und<br />
Siegfried Ludwig.<br />
Der Weg wird steiler, die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung größer<br />
Wiener Neustadt sei für die <strong>VP</strong>NÖ „mit<br />
schönen Erinnerungen verbunden“ erinnerte<br />
<strong>der</strong> Landesparteiobmann LH Dr.<br />
Erwin Pröll an den Auftakt zur Wahlbewegung<br />
im vergangenen Jahr. Die 54,4<br />
Prozent vom 9. März 2008 seien ein<br />
Ergebnis gewesen, „das uns niemand<br />
zugetraut hat, mit dem kaum jemand<br />
gerechnet hat und das für Gesamt-<br />
Mitteleuropa einzigartig dasteht“.<br />
Niemand habe aber auch vor einem Jahr<br />
geahnt, dass „<strong>der</strong> Weg steiler und die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen größer“ würden,<br />
so <strong>der</strong> Landesparteiobmann. Die Zeiten<br />
seien rasanter und vor allem turbulenter<br />
geworden.<br />
Schon viel schwierigere<br />
Aufgaben bewältigt<br />
Ein Hauptziel in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen wirtschaftlichen<br />
Situation laute „jetzt investieren<br />
und Gas geben“,so Pröll. Nie<strong>der</strong>österreich<br />
könne als kleines Land zwar<br />
nicht dieWelt auf den Kopf stellen,aber<br />
„das Herz in die Hand nehmen“. Der<br />
Anfang sei mit vier Konjunkturpaketen<br />
gemacht, die „punktgenau“ im Land<br />
eingesetzt würden.<br />
Zuversichtlich gab sich Pröll auch, weil<br />
„unser Heimatland“ schon „viel schwierigere<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen bewältigt“<br />
habe,erinnerte er an die Nachkriegszeit,<br />
den vor 20 Jahren gefallenen Eisernen<br />
Vorhang und - aus <strong>der</strong> jüngerenVergangenheit<br />
– an die Hochwässer <strong>der</strong> Jahre<br />
2002 sowie 2006.<br />
Schlagkräftigste<br />
Organisation in Österreich<br />
<strong>VP</strong>-Landesgeschäftsführer Mag.<br />
Gerhard Karner brachte die Schlagkräftigkeit<br />
<strong>der</strong> Organisation auf den<br />
Punkt. „Wir zeichnen uns aus durch<br />
Nähe bei den Themen, Nähe zu den<br />
Bürgern mit ihren Anliegen und Sorgen<br />
und suchen diese Nähe in persönlichen<br />
Gesprächen“, so Karner und stellte<br />
zugleich die Wichtigkeit <strong>der</strong> nächsten<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen wie die Arbeiterkammerwahl<br />
o<strong>der</strong> die EU-Wahl hervor.<br />
Die Arbeit <strong>der</strong> <strong>VP</strong>NÖ stehe jedenfalls<br />
zum krassen Gegenteil <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Parteien in Nie<strong>der</strong>österreich: „Wir<br />
suchen keinen Streit,weil uns die Arbeit<br />
für das Land und <strong>Gemeinde</strong>n über alles<br />
geht. Aber wir scheuen auch keinen<br />
Streit wenn sich jemand gegen das<br />
Land stellt“, so <strong>der</strong> Landesgeschäftsführer.<br />
EU-Wahl<br />
Der ehemalige Innenminister<br />
Dr. Ernst Strasser führt mit Mag.<br />
Othmar Karas die Ö<strong>VP</strong>-Liste für<br />
die kommende EU-Wahl am 7. Juni<br />
<strong>2009</strong> an. Für Nie<strong>der</strong>österreichs<br />
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll<br />
bringt das Team <strong>der</strong> Ö<strong>VP</strong> „höchste<br />
Erfahrung“ mit. Damit sei eine<br />
„gute Ausgangsposition für den<br />
Wahlausgang gegeben“.
E.E.<br />
Neues Leben unter<br />
alten Dächern<br />
Die Energieberatung des Landes bietet umfassendes und unabhängiges Service<br />
Nie<strong>der</strong>österreich bietet die<br />
besten Voraussetzungen für<br />
hohe Lebensqualität. „Es liegt<br />
an uns, Nie<strong>der</strong>österreich lebenswert<br />
zu erhalten. Es liegt an uns, den<br />
Wunsch nach Wohnraum mit dem<br />
Wunsch nach unberührter Natur zu<br />
verbinden. Ein wichtiger Schritt ist<br />
die Nutzung bestehen<strong>der</strong> Gebäude.<br />
Landesrat Stephan Pernkopf: „Unter<br />
unseren Dächern ist viel Raum für<br />
Ideen und unkonventionelle Lösungen.“<br />
Ein zweiter wichtiger Schritt ist die<br />
Sanierung von Altbauten. Ein dritter<br />
wichtiger Schritt führt in Richtung<br />
Niedrigenergie- und Passivhäuser“,<br />
betont Umwelt- und Energielandesrat<br />
Dr. Stephan Penkopf.<br />
Sanierung spart Geld<br />
Der Energiehunger unserer Haushalte<br />
ist für rund ein Drittel des CO2-<br />
Ausstoßes verantwortlich. Mit einfachen<br />
Maßnahmen wie Fassadendämmung,<br />
Fenstersanierung und<br />
Fensterwahl, Heizsystemwahl, Heizkesseltausch,<br />
Strom- und Energiesparen<br />
können wir schon viel für die Umwelt<br />
erreichen. Damit verbunden ist aber<br />
k o m m u n a l i n f o d e s L a n d e s N i e d e r ö s t e r r e i c h<br />
LH-Stv. Wolfgang Sobotka, GD Erwin Hamese<strong>der</strong>, Raiffeisenlandesbank NÖ-<br />
Wien, und Landesrat Stephan Pernkopf beim Start <strong>der</strong> Aktion „Dachausbau<br />
und Solarenergie“<br />
keineswegs ein Komfortverlust,son<strong>der</strong>n<br />
eine höhereWohnqualität und vor allem<br />
geringere Energiekosten. Jede und je<strong>der</strong><br />
spürt das im eigenen Geldbörsel.<br />
Baufehler können teuer<br />
werden<br />
In all diesen Fragen unterstützt Sie die<br />
Energieberatung des Landes Nie<strong>der</strong>österreich,<br />
die im Jahre 2005 ins Leben<br />
gerufen wurde. Für alle, die in Nie<strong>der</strong>österreich<br />
ein Haus bauen o<strong>der</strong> ihr<br />
Heim sanieren, bietet die Energieberatung<br />
ein umfassendes und firmenunabhängiges<br />
Service. Beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong><br />
Sanierung ist es wichtig, auf eine Vielzahl<br />
von Details Rücksicht zu nehmen.<br />
Baufehler können sehr teuer werden.<br />
„Neues Leben unter alten Dächern hat<br />
einen beson<strong>der</strong>en Reiz. Unter unseren<br />
Dächern ist viel Raum für Ideen und<br />
unkonventionelle Lösungen.Wir bieten<br />
damit auch <strong>der</strong> Zersiedelung Einhalt.<br />
Gewachsene Ortskerne bieten viele<br />
Vorteile: Nahversorger, Schulen, Geschäfte,<br />
Büros, Kulturzentren und<br />
Behörden sind auf kurzen Wegen, oft<br />
sogar zu Fuß, zu erreichen. Der Anschluss<br />
an eine umfassende Infrastruktur<br />
ist gegeben. Der Ausbau bestehen<strong>der</strong><br />
Gebäude ist aber auch <strong>der</strong><br />
billigsteWeg zu neuemWohnraum“,so<br />
Pernkopf.<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 7
p o l i t i k<br />
„Unsere <strong>Gemeinde</strong>n<br />
leisten sehr viel“<br />
Landesrat Pernkopf über die Partnerschaft zwischen Land und <strong>Gemeinde</strong>n<br />
Der langjährige Büroleiter von<br />
Lebens- und Finanzminister<br />
Josef Pröll, Dr. Stephan Pernkopf,<br />
wurde nach dem Ausscheiden<br />
von Josef Plank zum neuen Agrarund<br />
Umweltlandesrat gewählt. Im<br />
Gespräch mit <strong>der</strong> NÖ GEMEINDE<br />
erzählt <strong>der</strong> 36-jährige Jurist und langjährige<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat über seine politische<br />
Erdung, die Partnerschaft zwischen<br />
Land und <strong>Gemeinde</strong>n sowie<br />
über seine konkreten Vorhaben im<br />
Agrar-, Umwelt- und Energiebereich.<br />
NÖ GEMEINDE: Herr Landesrat, Sie<br />
sind seit dem Jahre 2000 <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
in Wieselburg-Land. Was<br />
bedeutet für Sie ganz persönlich <strong>der</strong><br />
Begriff „<strong>Gemeinde</strong>“?<br />
Pernkopf: Ich war in den letzten<br />
neun Jahren <strong>Gemeinde</strong>rat und habe<br />
erst mit meiner Wahl zum Landesrat<br />
diese Funktion im Einvernehmen mit<br />
<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>partei zurückgelegt. Die<br />
<strong>Gemeinde</strong>politik ist für mich die zen-<br />
trale politische Ebene, weil man dort<br />
am Nächsten bei den Bürgerinnen und<br />
Bürgern ist. Auch während meiner<br />
beruflichen Tätigkeit in Wien habe ich<br />
großen Wert auf die Verankerung in<br />
<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> gelegt, damit man die<br />
Anliegen und Bedürfnisse <strong>der</strong> Menschen<br />
im Auge behält. Diese Erdung ist<br />
für mich extrem wichtig.<br />
Sie haben bereits neun Jahre Erfahrung<br />
in <strong>der</strong> Kommunalpolitik gesammelt.<br />
Welche Erfahrungen bzw. Werte<br />
werden Sie von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>politik<br />
in die Landespolitik mitnehmen<br />
können?<br />
Nie<strong>der</strong>österreich ist ja generell ein<br />
Bundesland, in dem die Landespolitik<br />
sehr stark mit den <strong>Gemeinde</strong>n und den<br />
kommunalen Entscheidungsträgern<br />
vernetzt ist. Dieses gute und erfolgreiche<br />
Zusammenspiel zwischen Land<br />
und <strong>Gemeinde</strong>n möchte ich in meinem<br />
Wirkungsbereich beibehalten und verstärken.<br />
Ich selbst verstehe mich als<br />
GVV-Präsident Alfred Riedl und Landesrat Stephan Pernkopf trafen einan<strong>der</strong> zu<br />
einem Gespräch über gemein<strong>der</strong>elevante Themen.<br />
8 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
Mann <strong>der</strong> Basis und möchte daher<br />
auch in meiner neuen Funktion den<br />
direkten Kontakt zu <strong>Gemeinde</strong>n, Bürgermeistern,<br />
<strong>Gemeinde</strong>räten und Bürgern<br />
beibehalten.<br />
„Klimaschutz findet nicht<br />
irgendwo auf <strong>der</strong> Welt bei<br />
irgendwelchen Konferenzen<br />
statt, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>, in <strong>der</strong> Region.“<br />
Das Land Nie<strong>der</strong>österreich ist seit<br />
vielen Jahren ein starker, verlässlicher<br />
und berechenbarer Partner <strong>der</strong> NÖ<br />
<strong>Gemeinde</strong>n. Wo und wie werden Sie<br />
in Ihrem ureigensten Wirkungsbereich,<br />
<strong>der</strong> Umwelt-, Agrar- und Energiepolitik,<br />
diese Partnerschaft<br />
verstärken und ausbauen?<br />
Im Bereich Umwelt werde ich die<br />
Klimabündnisaktivitäten <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n<br />
weiter unterstützen. In Nie<strong>der</strong>österreich<br />
gibt es bereits 350 Klimabündnisgemeinden,<br />
darauf können wir<br />
stolz sein. Die <strong>Gemeinde</strong>n sind hinsichtlich<br />
Klima- und Umweltschutz<br />
unsere Pioniere, ohne die <strong>Gemeinde</strong>n<br />
würden viele <strong>der</strong> Projekte nicht umsetzbar<br />
sein. Klimaschutz und Energie sind<br />
unmittelbar verknüpft. Was wir brauchen<br />
ist eine Energiewende. Klimaschutz<br />
findet nicht irgendwo auf <strong>der</strong><br />
Welt bei irgendwelchen Konferenzen<br />
statt, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>, in <strong>der</strong><br />
Region. Je<strong>der</strong> Einzelne, jede Einzelne,<br />
kann aktiv etwas dazu beitragen, zum<br />
Beispiel durch Energiesparen im Haushalt,<br />
durch Sanierung von Altbaubestand,<br />
durch Wärmedämmung, durch<br />
sein Mobilitätsverhalten. Kurze Wege<br />
in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> müssen nicht unbedingt<br />
immer mit dem Auto zurückgelegt,<br />
son<strong>der</strong>n können auch mit dem<br />
Rad o<strong>der</strong> einem Elektroroller gefahren
Walter Zimper, Geschäftsführer des Kommunal-Verlages, im Gespräch mit Landesrat Stephan Pernkopf.<br />
werden. Was die Agrarpolitik betrifft,<br />
so sehe ich die Bäuerinnen und Bauern<br />
als Herzstück des ländlichen Raums.<br />
Unsere Familienbetriebe sorgen für<br />
eine umweltgerechte Bewirtschaftung<br />
und Produktion.<br />
Sie haben die <strong>Gemeinde</strong>n vor wenigen<br />
Tagen eingeladen, am europäischen<br />
Wettbewerb „Climate Star <strong>2009</strong>“ teilzunehmen.<br />
Welchen Beitrag können<br />
die <strong>Gemeinde</strong>n zum Klimaschutz<br />
leisten?<br />
Wie bereits gesagt: die <strong>Gemeinde</strong>n<br />
leisten sehr viel. Egal, ob es sich um Biomasse-Fernwärmeanlagen,<br />
um Energiekonzepte<br />
o<strong>der</strong> Einsparmaßnahmen bei<br />
<strong>der</strong> Straßenbeleuchtung handelt, um<br />
nur einige Punkte anzuführen. Die<br />
<strong>Gemeinde</strong>n tragen zur Umsetzung<br />
zukunftsorientierter Konzepte sehr viel<br />
bei.<br />
Welchen Weg wird NÖ in den nächsten<br />
Jahren in <strong>der</strong> Energiepolitik<br />
gehen. und in welchen Bereichen wird<br />
das Land NÖ zukunftsweisende<br />
Modelle entwickeln?<br />
Wir werden in Nie<strong>der</strong>österreich weiter<br />
die erneuerbaren Energiequellen<br />
ausbauen. Der Weg <strong>der</strong> letzten Jahre<br />
mit Investitionen in die Erneuerbaren<br />
hat sich als richtig erwiesen. In Nie<strong>der</strong>österreich<br />
sind bereits 450 Biomasse-<br />
Fernwärmeanlagen, 31 Biomasse-<br />
Stromerzeugungsanlagen, 80 Biogasanlagen,<br />
350 Windrä<strong>der</strong> und 480 Kleinwasserkraftwerke<br />
in Betrieb. Erst vor<br />
kurzem wurde eine neue För<strong>der</strong>ung für<br />
energetische und ökologische Verbesserungen<br />
an Kleinwasserkraftwerken<br />
beschlossen. Mit diesen Verbesserungen<br />
können wir mindestens 20.000<br />
Haushalte zusätzlich mit Strom versorgen.<br />
Derzeit liefern die Kleinwasserkraftwerke<br />
4,3 Prozent des gesamten<br />
Stroms in Nie<strong>der</strong>österreich, das entspricht<br />
<strong>der</strong> Versorgung von rund<br />
120.000 Haushalten. Wir setzen aber<br />
auch auf die verstärkte Nutzung <strong>der</strong><br />
Sonne und haben erst kürzlich die<br />
Aktion „Lebensraum NÖ Dachausbau<br />
und Solarenergie“ gestartet.<br />
Vor kurzem wurde das neue Fahrradverleihsystem<br />
LEIHRADL-nextbike mit<br />
sieben Pilotgemeinden vorgestellt.<br />
Wollen Sie den Radverkehr forcieren,<br />
welche Maßnahmen sind geplant und<br />
welchen aktiven Beitrag können hier<br />
die <strong>Gemeinde</strong>n leisten?<br />
Wir wollen den Radverkehr in Nie-<br />
<strong>der</strong>österreich von <strong>der</strong>zeit acht auf 14<br />
Prozent bis 2012 anheben. Vor allem<br />
kurze Strecken sollen mit dem Fahrrad<br />
zurückgelegt werden. Deshalb werden<br />
auch Radwege in den <strong>Gemeinde</strong>n ausgebaut<br />
bzw. verbessert, damit die Radfahrer<br />
sicherer unterwegs sind. Für<br />
Maßnahmen dieser Art stellt das Land<br />
rund zehn Millionen Euro jährlich zur<br />
Verfügung. Es liegt an den <strong>Gemeinde</strong>n,<br />
sich zur sanften Mobilität zu bekennen.<br />
Leihradl-nextbike ist ein Pilotprojekt in<br />
den <strong>Gemeinde</strong>n Vösendorf, Mödling,<br />
Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf,<br />
Wiener Neudorf, Laxenburg und Bie<strong>der</strong>mannsdorf.<br />
In Deutschland gibt es<br />
dieses System bereits in 20 Städten.<br />
Haben Sie einen zentralen Leitsatz<br />
bzw. ein persönliches Motto für Ihre<br />
neue verantwortungsvolle Tätigkeit in<br />
Nie<strong>der</strong>österreich?<br />
Mein zentraler Leitsatz ist <strong>der</strong>, den<br />
unser Landeshauptmann Erwin Pröll<br />
Tag für Tag vorlebt: Mit voller Kraft<br />
und mit vollem Einsatz für die Menschen,<br />
die <strong>Gemeinde</strong>n und Regionen in<br />
diesem schönen Nie<strong>der</strong>österreich zu<br />
arbeiten.<br />
Das Interview führte Walter Zimper.<br />
p o l i t i k<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 9
k o m m u n a l i n f o d e s V P L a n d t a g s k l u b s<br />
Nicht bei Lehrern, son<strong>der</strong>n<br />
in <strong>der</strong> Verwaltung sparen<br />
Klubobmann Schneeberger übt Kritik an den Plänen von Ministerin Schmied<br />
Seit mehr als vier Wochen schwellt<br />
<strong>der</strong> Konflikt zwischen Unterrichtsministerin<br />
Claudia Schmied<br />
und den Lehrvertretern wegen <strong>der</strong> geplanten<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Lehrverpflichtung<br />
um zwei Stunden bei gleichem<br />
Gehalt. <strong>VP</strong>-Klubobmann LAbg. Mag.<br />
Klaus Schneeberger kritisiert die Debatte<br />
scharf: „Das Resultat dieser ,Friss<br />
Vogel o<strong>der</strong> stirb’-Politik von Ministerin<br />
Neuer Landtagsabgeordneter<br />
Schmied ist die <strong>der</strong>zeitige Pattstellung<br />
und die Aussicht auf einen Lehrerstreik.“<br />
Schneeberger sieht in <strong>der</strong> gesamten<br />
Debatte einen Versuch, Mitteln von<br />
„normalen“ Schulen zu den Gesamtschulen<br />
sozialistischer Prägung um zu<br />
schichten. „Was viele nicht wissen, die<br />
Lehrer würden die zwei Stunden zusätzlichen<br />
Unterricht nicht in <strong>der</strong> eigenen<br />
Schule, son<strong>der</strong>n in den Schmiedschen<br />
Der Landtagsklub <strong>der</strong> <strong>VP</strong>NÖ darf sich über ein neues Mitglied freuen. Bürgermeister<br />
Anton Kasser übernimmt den Platz, <strong>der</strong> durch die Ernennung von<br />
Hans Heuras zum neuen Bildungs- undVerkehrslandesrat frei wurde.<strong>VP</strong>-Klubobmann<br />
LAbg. Klaus Schneeberger: „Ich freue mich, dass mit Anton Kasser<br />
ein neuer ,gestandener’Bürgermeister unser Team verstärkt und wünsche ihm<br />
alles Gute.“ Kasser ist seit Jahren Ortschef <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> Allhartsberg.<br />
<strong>VP</strong>-Klubobmann LAbg. Mag Schneeberger (l.) mit dem neuesten Mitglied des<br />
<strong>VP</strong>-Klubs, LAbg. Bürgermeister Anton Kasser. Foto: NLK/Pfeiffer<br />
10 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
Gesamtschulen leisten müssen. Damit<br />
würde die größte Schulvernichtungsaktion<br />
starten. Gerade in den ländlichen<br />
Gegenden Nie<strong>der</strong>österreichs hieße das<br />
die Schließung von duzenden Schulen“,<br />
ist sich Schneeberger sicher.<br />
Daher müsse <strong>der</strong> Hebel bei Einsparungen<br />
im Schulbereich laut Schneeberger<br />
wo an<strong>der</strong>s angesetzt werden: bei<br />
<strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> Schulverwaltung.<br />
Der <strong>VP</strong>-Klubobmann: „Die gesamte<br />
Kompetenz für die Organisation und<br />
Struktur <strong>der</strong> Bildung bis zur Matura bzw.<br />
Lehrabschluss sollte in die Län<strong>der</strong><br />
wan<strong>der</strong>n. Der Bund sollte nur die<br />
Bildungsstandards wie Lehrinhalte,<br />
Lehrziele und die Anerkennung von<br />
Abschlüssen festlegen. Der Effekt dieser<br />
Maßnahme wäre sicher genauso hoch<br />
wie jener des 2-Stunden-Vorschlags von<br />
Schmied. Lieber in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
sparen, als schlechtere Unterrichtsbedingungen<br />
für unsere Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> 2.400<br />
Absolventen <strong>der</strong> Pädagogischen Hochschulen<br />
auf die Straße schicken.“<br />
„NÖ vor an<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
als Wien“<br />
Die Reform brächte laut Klubobmann<br />
Klaus Schneeberger zahlreicheVorteile<br />
wie eine schlankere Verwaltung, klare<br />
Zuständigkeiten, die rasche Entscheidung<br />
vor Ort und ein besseres Eingehen<br />
auf die spezifischen Probleme in <strong>der</strong><br />
Bildungslandschaft des jeweiligen<br />
Bundeslandes mit. „Denn Nie<strong>der</strong>österreich<br />
steht vor an<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
in <strong>der</strong> Schulorganisation als<br />
das urbane Wien“, so Schneeberger. In<br />
diesem Zusammenhang verweist Klubobmann<br />
Schneeberger auf Erfolge <strong>der</strong><br />
NÖ Bildungspolitik wie die gesetzliche<br />
Senkung <strong>der</strong> Klassenschülerhöchstzahl<br />
auf 25 o<strong>der</strong> die Einführung <strong>der</strong> fünf<br />
Bildungsregionen.
E.E.<br />
Gesundes Nie<strong>der</strong>österreich<br />
Kompetenzen bündeln und gemeinsam Stärken nutzen<br />
Gesundheit ist das wichtigste Gut<br />
im Leben unserer Gesellschaft.<br />
Darum wurden für viele Nie<strong>der</strong>österreicherinnen<br />
und Nie<strong>der</strong>österreicher<br />
die Aktionen „Gesün<strong>der</strong> leben in<br />
NÖ – tut gut“ und „sorg vor“ zu fixen<br />
Begleitern auf dem Weg in ein gesün<strong>der</strong>es<br />
und ausgewogenes Leben. Mit<br />
Jahresbeginn wurden die Angebote von<br />
„tut gut“ und „sorg vor“ mit <strong>der</strong> breiten<br />
Aktionspalette des „Gesundheitsforum<br />
NÖ“ zusammengeführt. Die gesamte<br />
nie<strong>der</strong>österreichische Gesundheitsvorsorge<br />
steht nun unter einem gemeinsamen<br />
Dach – <strong>der</strong> Initiative „Gesundes<br />
Nie<strong>der</strong>österreich“.<br />
„Richtige Ernährung ist ein wesentlicher<br />
Bestandteil eines gesunden und ausgeglichenen<br />
Lebensstils. Da je<strong>der</strong> mehrmals<br />
täglich Nahrung zu sich nimmt,<br />
wird im heurigen Jahr das Schwer-<br />
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Eine Initiative von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll<br />
und LH-Stv. Mag. Wolfgang Sobotka<br />
punktthema Ernährung behandelt“, so<br />
LH-Stv. Wolfgang Sobotka. Um diesen<br />
ErnährungsschwerpunktdenNie<strong>der</strong>österreicherinnen<br />
und Nie<strong>der</strong>österreichern<br />
auch leicht zugänglich zu machen,bietet<br />
„Gesundes Nie<strong>der</strong>österreich“ in den verschiedensten<br />
Lebensumfel<strong>der</strong>n einen<br />
einfachen und direkten Zugang an.<br />
Mit dem Langzeitprogramm „Gesunde<br />
<strong>Gemeinde</strong>“ wird seit 1995 die Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
und -vorsorge direkt<br />
vordieHaustüregebracht.DasProgramm<br />
„Gesunde Schule“ unterstützt die teilnehmendenSchulenbei<strong>der</strong>praktischen<br />
Umsetzung gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />
Maßnahmen. Gesunde Ernährung wird<br />
auch in den Landeskliniken mit <strong>der</strong><br />
„Vitalküche“ ganz groß geschrieben.<br />
Angebote für übergewichtige Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendliche, wie das ganzjährige<br />
Programm „Durch Dick und Dünn“,<br />
runden den Jahresschwerpunkt ab. Im<br />
„Besser Essen“-Buch findet man zusätzlich<br />
eine umfangreiche Rezeptsammlung<br />
regionaler Produkte, die nach<br />
Jahreszeiten sortiert ist und für jeden<br />
etwas Gesundes zum Essen bietet.<br />
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k o m m u n a l i n f o<br />
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NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 11
e c h t & v e r w a l t u n g<br />
<strong>Gemeinde</strong>paket geht<br />
in Begutachtung<br />
Klare Regelung bei Finanzgeschäften von <strong>Gemeinde</strong>n und Än<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung<br />
von Dr. Walter Leiss<br />
Im Dezember des Vorjahres wurde<br />
eine Novelle <strong>der</strong> NÖ <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />
zur klareren Regelung <strong>der</strong><br />
Zuständigkeiten <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>organe<br />
bei Finanzgeschäften und zur Erlassung<br />
von Richtlinien über den Einsatz von<br />
Finanzgeschäften erlassen.<br />
Wegen <strong>der</strong> Dringlichkeit dieser Regelungen<br />
wurden weitere anstehende<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />
ausgespart und sollten in einer eigenen<br />
Novelle geregelt werden. Dieser Novellenentwurf<br />
liegt nunmehr vor und soll<br />
in den kommenden Wochen einem<br />
Begutachtungsverfahren unterzogen<br />
werden, um den <strong>Gemeinde</strong>n die Möglichkeit<br />
<strong>der</strong> Mitgestaltung zu geben.<br />
Eine weitere Auswirkung <strong>der</strong> letzten<br />
<strong>Gemeinde</strong>ordnungsnovelle ist die nunmehr<br />
vorliegende Verordnung über<br />
Richtlinien über den Abschluss von<br />
Finanzgeschäften durch <strong>Gemeinde</strong>n.<br />
Auch diese Verordnung soll einem<br />
Begutachtungsverfahren unterworfen<br />
werden. Auf das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong><br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung<br />
im Hinblick auf die Briefwahl für<br />
die kommende <strong>Gemeinde</strong>ratswahl im<br />
Jahr 2010 wurde bereits verwiesen.<br />
Durch Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bundesgesetzlichen<br />
Vorgaben ist nun <strong>der</strong> Weg frei,<br />
die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung<br />
vorzunehmen und diese<br />
Erleichterungen auch umzusetzen. In<br />
<strong>der</strong> Folge sollen die wesentlichen<br />
Inhalte dieser zur Begutachtung vorliegenden<br />
Materien vorgestellt werden:<br />
NÖ <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />
Die Novelle beinhaltet Verwaltungsvereinfachungen<br />
bzw. Klarstellungen,<br />
Wertanpassungen bei den Zuständigkeitsregelungen<br />
und eine Ausweitung<br />
<strong>der</strong> Prüfkompetenz des Prüfungsausschusses<br />
bei ausgeglie<strong>der</strong>ten Unternehmungen.<br />
Neugestaltung des Initiativantrages<br />
Vorgesehen ist,dass künftig <strong>der</strong> Bürgermeister<br />
die formellenVoraussetzungen<br />
Klargestellt wird, dass Sitzungen von <strong>Gemeinde</strong>ratsausschüssen nur dann<br />
durchgeführt werden dürfen, wenn die Beschlussfähigkeit geben ist. Im Bild:<br />
eine <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung in Katzelsdorf.<br />
12 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
(Anzahl <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Unterstützer)<br />
und inhaltliche Voraussetzungen<br />
überprüft. Liegen die Voraussetzungen<br />
nicht vor, ist mit Bescheid<br />
darüber abzusprechen,dass die Behandlung<br />
des Initiativantrages unterbleibt.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>wahlbehörde ist künftig<br />
nicht mehr zu befassen.<br />
Übertragung <strong>der</strong> Geschäftsführungsbefugnis<br />
Klargestellt wird, dass die Betrauung<br />
mit <strong>der</strong> Geschäftsführung im Fall <strong>der</strong><br />
Verhin<strong>der</strong>ung des Bürgermeisters und<br />
desVizebürgermeisters (nicht wenn <strong>der</strong><br />
Bürgermeister durch den Vizebürgermeister<br />
vertreten wird) o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />
Übertragung von Aufgaben durch den<br />
Bürgermeister mit Verordnung zu<br />
erfolgen hat.<br />
Kompetenz <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Aufgrund <strong>der</strong> damit verbundenen<br />
Folgen für die <strong>Gemeinde</strong> ist künftig<br />
auch die Errichtung von Stiftungen<br />
und Fonds in den Zuständigkeitsbereich<br />
des <strong>Gemeinde</strong>rates verwiesen.<br />
Anpassung <strong>der</strong> Wertgrenzen<br />
Die betragsmäßigen Zuständigkeitsgrenzen<br />
für den <strong>Gemeinde</strong>rat bzw.<br />
<strong>Gemeinde</strong>vorstand bei Grundsatzentscheidungen<br />
wird auf 42.000 Euro<br />
angehoben.<br />
Klarstellung über die Form <strong>der</strong> Einberufung<br />
zu <strong>Gemeinde</strong>ratssitzungen,<br />
<strong>der</strong> Befangenheitsbestimmungen und<br />
<strong>der</strong> Durchführung von Abstimmungen<br />
Sitzungsprotokoll<br />
Vorgesehen ist, dass künftig nicht nur<br />
<strong>der</strong> leitende <strong>Gemeinde</strong>bedienstete,
son<strong>der</strong>n auch an<strong>der</strong>e <strong>Gemeinde</strong>bedienstete<br />
<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung (z.B.<br />
zur Protokollführung und Abfassung)<br />
beiwohnen dürfen. Vorgesehen wird<br />
auch, dass das Sitzungsprotokoll als<br />
genehmigt gilt, wenn keine Einwendungen<br />
erhoben werden, sodass eine<br />
geson<strong>der</strong>te Beschlussfassung über die<br />
Genehmigung des Protokolls entfallen<br />
kann. Weiters soll auch die Einsichtnahme<br />
und ein Recht auf Kopien für<br />
jeden <strong>Gemeinde</strong>rat, auch in das genehmigte<br />
nicht öffentliche Sitzungsprotokoll<br />
von <strong>Gemeinde</strong>ratssitzungen,<br />
vorgesehen werden.<br />
Ausschusssitzungen<br />
Klargestellt wird, dass Sitzungen von<br />
<strong>Gemeinde</strong>ratsausschüssen nur dann<br />
durchgeführt werden dürfen,wenn die<br />
Beschlussfähigkeit geben ist. Ist keine<br />
Beschlussfähigkeit gegeben, ist die<br />
Sitzung abzubrechen. Außerhalb <strong>der</strong><br />
Sitzung besteht auch keinAnspruch auf<br />
Akteneinsichtsrecht.<br />
Darüber hinaus ist vorgesehen,dass alle<br />
die von den Wahlparteien für die<br />
Ausschüsse Vorgeschlagenen gemeinsamineinemWahlganggewähltwerden<br />
dürfen.<br />
Ausgeglie<strong>der</strong>te Unternehmungen<br />
Künftig wird vorgesehen, dass bei<br />
Unternehmungen mit eigener Rechtspersönlichkeit<br />
die unter beherrschendem<br />
Einfluss in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />
stehen (dies ist dann <strong>der</strong> Fall, wenn die<br />
<strong>Gemeinde</strong> mit mindestens 50 Prozent<br />
des Stamm-,Grund- o<strong>der</strong> Eigenkapitals<br />
direkt o<strong>der</strong> indirekt an dieser Unternehmung<br />
beteiligt ist) ein jährlicher<br />
Bericht über die wirtschaftliche Situation<br />
und die voraussichtliche Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Unternehmung dem <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
vorgelegt werden muss. Damit<br />
besteht die Möglichkeit,diesen Bericht<br />
im <strong>Gemeinde</strong>rat zu behandeln.<br />
Vermögensnachweis<br />
Derzeit ist die <strong>Gemeinde</strong> verpflichtet,<br />
ihrVermögen in einem eigenenVermögensnachweis<br />
laufend zu erfassen.<br />
Vorgaben wie diese Erfassung und<br />
Bewertungkünftigerfolgensoll,können<br />
r e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Mit <strong>der</strong> einheitlichen Wahlkarte soll gewährleistet werden, dass <strong>der</strong> Wähler mit <strong>der</strong> Wahlkarte einen nicht amtlichen Stimmzettel<br />
und ein Wahlkuvert erhält. Mit dieser Wahlkarte kann <strong>der</strong> Wähler die Briefwahl ausüben o<strong>der</strong> am Wahltag in einem<br />
an<strong>der</strong>en Sprengel innerhalb <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> o<strong>der</strong> vor einer beson<strong>der</strong>en Wahlbehörde (fliegende Wahlbehörde) wählen.<br />
mit Verordnung <strong>der</strong> Landesregierung<br />
festgelegt werden.<br />
Voranschlag<br />
Derzeit sind gleichzeitig mit demVoranschlag<br />
auch die Abgaben, insbeson<strong>der</strong>e<br />
die jährlich festzusetzenden Hebesätze<br />
und die Entgelte für die Benützung<br />
von <strong>Gemeinde</strong>einrichtungen und -anlagen<br />
zu beschließen. Da die rechtliche<br />
Qualität dieses Beschlusses unklar<br />
erscheint – vor allem, ob das Unterbleiben<br />
eines <strong>der</strong>artigen Beschlusses die<br />
Einhebung von Abgaben hin<strong>der</strong>t – soll<br />
klargestellt werden,dass ein <strong>der</strong>artiger<br />
Beschluss im Zusammenhang mit dem<br />
Voranschlag nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />
Prüfungsausschuss<br />
Die bisher strittige Frage, ob <strong>der</strong><br />
Prüfungsausschuss zur Prüfung von<br />
Unternehmungen mit eigener Rechtspersönlichkeit<br />
<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> befugt<br />
ist, wird nunmehr dahingehend klargestellt,<br />
dass die Prüfbefugnis grundsätzlich<br />
gegeben ist.<br />
Ausgenommen von <strong>der</strong> Prüfbefugnis<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 13
e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Die gleichzeitige Mitgliedschaft in einer Bezirks- und in einer <strong>Gemeinde</strong>wahlbehörde sowie in mehreren Sprengelwahlbehörden<br />
ist unzulässig.<br />
sindjedochUnternehmungen,beidenen<br />
gesetzlich, vertraglich o<strong>der</strong> satzungsgemäß<br />
eine Prüfung durch hiezu beruflich<br />
Befugte vorgesehen ist. Diesfalls<br />
entfällt das Prüfungsrecht des Prüfungsausschusses<br />
und ist nur <strong>der</strong> Bericht des<br />
hiezu beruflich Befugten dem <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
vorzulegen. Diese Berichte sind<br />
auch <strong>der</strong> Aufsichtsbehörde vorzulegen.<br />
Genehmigungspflicht<br />
Es ist vorgesehen, dass die Genehmigungspflicht<br />
durch die Aufsichtsbehörde<br />
bei Veräußerungen von unbeweglichem<br />
Vermögen, wenn <strong>der</strong><br />
Kaufpreis (durch ein Gutachten nachgewiesen)<br />
dem ortsüblichen Preis<br />
entspricht, entfällt. Ebenso soll die<br />
Aufnahme von Darlehen zur Vorfinanzierung<br />
von zugesicherten Darlehen<br />
entfallen.<br />
Abschluss von Finanzgeschäften<br />
durch <strong>Gemeinde</strong>n<br />
Die neue Verordnung geht einher mit<br />
den geän<strong>der</strong>ten Bestimmungen betreffend<br />
Finanzgeschäften von <strong>Gemeinde</strong>n,<br />
die bei <strong>der</strong> letzten Novelle zur <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />
beschlossen wurde. Damals<br />
wurden die generelle Zuständigkeit<br />
14 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
des <strong>Gemeinde</strong>rates und eine Risikoanalyse<br />
bei bestimmten Finanzgeschäften<br />
beschlossen. Aufgelistet sind<br />
in <strong>der</strong> Verordnung bestimmte an sich<br />
zulässige Finanzgeschäfte und die<br />
Voraussetzungen unter denen diese<br />
abgeschlossen werden dürfen.<br />
<strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung<br />
Der Entwurf für eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung behandelt<br />
im Wesentlichen Erleichterungen für<br />
die Briefwahl bei <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratswahl<br />
bzw. administrative Erleichterungen.<br />
Wahlbehörden<br />
Klarstellung,dass Ersatzbeisitzer jeden<br />
abwesenden Beisitzer <strong>der</strong>selben Wahlbehörde<br />
vertreten können. Die gleichzeitige<br />
Mitgliedschaft in einer Bezirksund<br />
in einer <strong>Gemeinde</strong>wahlbehörde<br />
sowie in mehreren Sprengelwahlbehörden<br />
ist unzulässig.<br />
Parteibezeichnung<br />
Die Parteibezeichnung darf höchstens<br />
sechs Worte inklusive Kurzbezeichnung<br />
umfassen. Die Kurzbezeichnung<br />
darf nicht mehr als sechs Schriftzeichen<br />
enthalten und auch ein Wort ergeben.<br />
Einheitliche Wahlkarte<br />
Es soll gewährleistet werden, dass mit<br />
<strong>der</strong> Wahlkarte <strong>der</strong> Wähler einen nicht<br />
amtlichen Stimmzettel und ein Wahlkuvert<br />
erhält. Mit dieser Wahlkarte<br />
kann <strong>der</strong>Wähler die Briefwahl ausüben<br />
o<strong>der</strong> am Wahltag in einem an<strong>der</strong>en<br />
Sprengel innerhalb <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> o<strong>der</strong><br />
vor einer beson<strong>der</strong>en Wahlbehörde<br />
(fliegendeWahlbehörde) wählen. Natürlich<br />
kann auch bei <strong>der</strong> Briefwahl <strong>der</strong><br />
nichtamtliche Stimmzettel verwendet<br />
werden.<br />
Formerfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> Briefwahlkarte<br />
Künftig soll <strong>der</strong> Wähler nur mehr mit<br />
seiner Unterschrift bestätigen müssen,<br />
dass er dasWahlrecht persönlich,unbeobachtet<br />
und unbeeinflusst ausgeübt<br />
hat. Weitere Angaben auf <strong>der</strong> Briefwahlkarte<br />
sind nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Anfallende Portokosten übernimmt<br />
die <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Einbringungsform <strong>der</strong> Briefwahlkarte<br />
Vorgesehen ist,dass die Briefwahlkarte<br />
nicht mehr nur im Postwege, son<strong>der</strong>n<br />
auch auf jede an<strong>der</strong>e Art undWeise <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> übermittelt werden kann.<br />
Das heißt insbeson<strong>der</strong>e, dass die Brief-
wahlkarte auch in den Einlaufkasten <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> eingeworfen o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> abgegeben werden kann.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> hat dafür zu sorgen,dass<br />
die vor demWahltag eingelangten Briefwahlkarten<br />
in einemVerzeichnis eingetragen<br />
und unter Verschluss bis zum<br />
Wahltag aufbewahrt werden.<br />
Frist für das Einlangen <strong>der</strong> Briefwahlkarte<br />
Vorgesehen ist, dass die Briefwahlkarten<br />
am Wahltag bis spätestens 7.00<br />
Uhr bei <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> einlangen<br />
müssen. Am Wahltag selbst können<br />
Briefwahlkarten bis Wahlschluss <strong>der</strong><br />
zuständigen Sprengelwahlbehörde<br />
übermittelt werden. Nach Wahlschluss<br />
können keine Briefwahlkarten mehr<br />
übermittelt werden. Diese wären als<br />
verspätet eingebracht anzusehen und<br />
nicht mehr in die Ermittlung einzubeziehen.<br />
Die bisher vorgesehenen acht<br />
Tage nach dem Wahltag sind im Wahlkalen<strong>der</strong><br />
vor dem Wahltag nunmehr<br />
berücksichtigt. Dies bedeutet u. a.,dass<br />
auch die Wahlvorschläge früher einzu-<br />
bringen sind,aber auch,dass <strong>der</strong>Wähler<br />
bereits früher eine Wahlkarte beantragen<br />
kann. Insgesamt soll damit<br />
gewährleistet werden,dass demWähler<br />
die gleiche Zeit zur Ausübung <strong>der</strong> Briefwahl<br />
zur Verfügung steht.<br />
Auswertung <strong>der</strong> Briefwahlkarten<br />
Am Wahltag überprüft die <strong>Gemeinde</strong>wahlbehörde<br />
ab 7.00 Uhr die eingelangten<br />
Briefwahlkarten im Hinblick auf<br />
die Formerfor<strong>der</strong>nisse (Vorliegen <strong>der</strong><br />
Unterschrift). Danach werden die Briefwahlkarten<br />
auf die jeweils zuständigen<br />
Sprengel aufgeteilt und in den Sprengeln<br />
in die Ermittlung einbezogen. Die<br />
Vorgänge sind jeweils in einer Nie<strong>der</strong>schrift<br />
festzuhalten. Damit wird es<br />
ermöglicht, dass sprengelkorrekte<br />
Ergebnisse ermittelt werden.<br />
3. und 8. Tag vor <strong>der</strong> Wahl<br />
Im Hinblick auf die Erleichterungen bei<br />
<strong>der</strong> Briefwahl – <strong>der</strong> Wähler kann ab<br />
Erhalt <strong>der</strong> Briefwahlkarte sein Wahlrecht<br />
ausüben und die Briefwahlkarte<br />
entwe<strong>der</strong> per Post o<strong>der</strong> direkt bei <strong>der</strong><br />
ÖSTERREICH. TSCHECHIEN.<br />
geteilt – getrennt – vereint.<br />
NÖ Landesausstellung <strong>2009</strong> von 18. <strong>April</strong> bis 1. November<br />
Vor 20 Jahren fiel <strong>der</strong> Eiserne<br />
Vorhang. Es gibt keinen besseren<br />
Anlass für die erste grenzüberschreitende<br />
Landesausstellung<br />
Nie<strong>der</strong>österreichs. Das Waldviertel und<br />
<strong>der</strong> Kreis Vysočina in Tschechien zeigen<br />
im Jahr <strong>2009</strong> gemeinsam die Schau<br />
„ÖSTERREICH. TSCHECHIEN. geteilt<br />
– getrennt – vereint.“ in den drei Städten<br />
Horn, Raabs und im grenznahen Telč.<br />
Die gemeinsame Geschichte bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>,<br />
mit Schwerpunkt auf den Nachbarregionen<br />
Waldviertel und Vysočina,<br />
werden im Mittelpunkt stehen.<br />
Der Besucher begibt sich auf eine historische<br />
Zeitreise ohne Grenzen. In Horn<br />
folgt er <strong>der</strong> spannenden Geschichte<br />
Österreichs und Tschechiens <strong>der</strong> letzten<br />
r e c h t & v e r w a l t u n g<br />
<strong>Gemeinde</strong> abgeben – wird vorgesehen,<br />
die Wahlmöglichkeit am 8. und am 3.<br />
Tag vor <strong>der</strong> Wahl entfallen zu lassen.<br />
Damit wird den <strong>Gemeinde</strong>n <strong>der</strong> damit<br />
verbundene Aufwand erspart.<br />
Insgesamt sind mit den vorgesehenen<br />
Regelungen in allen drei Materien<br />
wesentliche Erleichterungen für die<br />
<strong>Gemeinde</strong>n, aber auch bei <strong>der</strong> Durchführung<br />
<strong>der</strong> Wahl für den Bürger<br />
verbunden. Die Entwürfe werden einem<br />
Begutachtungsverfahren unterzogen .<br />
Die Beschlussfassung soll noch im<br />
ersten Halbjahr <strong>2009</strong> erfolgen.<br />
wHR Dr. Walter Leiss<br />
ist Klubdirektor<br />
des NÖ Landtagsklubs<br />
<strong>der</strong> Ö<strong>VP</strong><br />
100 Jahre,er erlebt die vielfältige Erfahrung<br />
<strong>der</strong> Grenze in Raabs sowie die<br />
Kultur des mitteleuropäischen Kernraumes<br />
in Telč. Ziel ist es, das gegenseitige<br />
Verständnis zu erleichtern, alte<br />
Denkmuster aufzubrechen, Gemeinsamkeiten<br />
und Differenzen aufzuzeigen<br />
und den Besuchern die miteinan<strong>der</strong><br />
verwobene Geschichte <strong>der</strong> beiden<br />
Län<strong>der</strong> vor Augen zu führen.<br />
NÖ Landesausstellung <strong>2009</strong><br />
Horn, Raabs, Telč<br />
Tel.: 02822/541 09<br />
info@noe-landesausstellung.at<br />
www.noe-landesausstellung.at<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 15
e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Was bringt das Steuerreformgesetz<br />
<strong>2009</strong>?<br />
Kernpunkt ist eine umfassende Tarifsenkung<br />
von Dr. Raimund Heiss und<br />
Dr. Ursula Riedmüller<br />
Die seit langem diskutierte Steuerreform<br />
wurde am 11. März<br />
<strong>2009</strong> im Nationalrat beschlossen.<br />
Nach dem Finanzausschuss<br />
stimmte auch <strong>der</strong> Nationalrat dem<br />
von <strong>der</strong> Regierung geschnürten Entlastungspaket<br />
im Ausmaß von drei<br />
Milliarden Euro zu. In Kraft tritt die<br />
Steuerreform rückwirkend mit 1.<br />
Jänner <strong>2009</strong>.<br />
Kernpunkt des Gesetzespakets ist eine<br />
umfassendeTarifsenkung. Zudem wird<br />
es weitreichende Steuererleichterungen<br />
für Familien und Unternehmer sowie<br />
eine Ausweitung <strong>der</strong> steuerlichen<br />
Absetzbarkeit von Spenden und des<br />
Kirchenbeitrags geben.<br />
Tarifsenkung<br />
Die Grenze, ab <strong>der</strong> Steuern vom Einkommen<br />
bezahlt werden müssen,steigt<br />
von 10.000 Euro auf 11.000 Euro. Die<br />
Entlastung durch geringere Einkommensteuersätze<br />
o<strong>der</strong> höhereTarifstufen<br />
bringt Steuerpflichtigen im Verhältnis<br />
zu 2008 jährlich zwischen mindestens<br />
149 Euro bis maximal 1.350 Euro. Bei<br />
einem Monatsbrutto von 1.200 Euro<br />
beträgt die Entlastung pro Jahr bereits<br />
knapp 400 Euro. Der Eingangsteuersatz<br />
sinkt von 38,333 auf 36,5 Prozent, <strong>der</strong><br />
zweite Grenzsteuersatz von 43,596 auf<br />
43,214 Prozent. Der Spitzensteuersatz<br />
bleibt mit 50 Prozent unverän<strong>der</strong>t,aber<br />
<strong>der</strong> Betrag wird angehoben,ab dem <strong>der</strong><br />
Grenzsteuersatz zur Anwendung<br />
kommt.<br />
Die Tarifentlastung bewirkt, dass alle<br />
Steuerpflichtigen im Verhältnis 2008<br />
zu <strong>2009</strong> zwischen 1.350 Euro pro Jahr<br />
(höchster und gleich bleiben<strong>der</strong> Wert<br />
16 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
ab einem Monatsbrutto von 5.800 Euro)<br />
und 149 Euro pro Jahr (niedrigster<br />
Wert bei einem Monatsbrutto von<br />
1.100 Euro) entlastet werden. Die jährliche<br />
Entlastung beträgt jedoch bei<br />
einem Monatsbrutto von 1.200 Euro<br />
bereits knapp 400 Euro. Die Entlastungskurve<br />
steigt also zwischen 1.100<br />
Euro und 1.200 Euro rapide an.<br />
Bei einem Jahresbruttoeinkommen von<br />
25.000 Euro beträgt die Entlastung<br />
rund 500 Euro und bei einem Jahresbruttoeinkommen<br />
von 60.000 Euro<br />
beträgt die Entlastung gut 700 Euro. Es<br />
werden Bruttojahreseinkommen bei<br />
Arbeitnehmern von 16.870 Euro<br />
(Rechtslage 2008: 15.605 Euro) und bei<br />
Pensionisten von 14.944 (Rechtslage<br />
2008: 13.650 Euro), Einkommen bei<br />
Selbständigen von 12.713 (Rechtslage<br />
2008: 10.060 Euro) steuerfrei gestellt.<br />
Dabei ist bei Selbständigen <strong>der</strong> Grundfreibetrag<br />
von 13 Prozent (Gewinnfreibetrag)<br />
berücksichtigt.<br />
Durch die Anhebung <strong>der</strong> Steuerfreigrenze<br />
von 10.000 Euro auf 11.000<br />
G e g e n ü b e r s t e l l u n g d e r T a r i f s t u f e n<br />
Euro werden 160.000 Personen zusätzlich<br />
steuerfrei gestellt,sodass von 6,535<br />
Mio. Euro Erwerbstätigen ab 1. Jänner<br />
<strong>2009</strong> 2,7 Mio. Euro keine Steuer zahlen.<br />
Familienpaket<br />
Das zweite Kernelement bildet die<br />
Einkommensstärkung für Familien.<br />
Das Familienpaket mit einem Gesamtvolumen<br />
von 510 Mio Euro besteht aus<br />
insgesamt vier verschiedenen Maßnahmen:<br />
Kin<strong>der</strong>absetzbetrag<br />
Der Kin<strong>der</strong>absetzbetrag, <strong>der</strong> gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Familienbeihilfe ausbezahlt<br />
wird, wird von <strong>der</strong>zeit 50,90 Euro auf<br />
58,40 Euro monatlich angehoben. Der<br />
Kin<strong>der</strong>absetzbetrag ist unabhängig von<br />
<strong>der</strong> Einkommenssituation und kommt<br />
undifferenziert allen Familien gleichermaßen<br />
zu Gute.<br />
Kin<strong>der</strong>freibetrag<br />
Um einen Erwerbsanreiz zu setzen,<br />
wurde ein neuer Kin<strong>der</strong>freibetrag einge-
führt, dessen Höhe von mehreren<br />
Bedingungen abhängt. Grundsätzlich<br />
kann pro Kind ein Freibetrag von 220<br />
Euro jährlich geltend gemacht werden.<br />
Machen beide Elternteile den Freibetrag<br />
geltend,dann steht beiden Einkommensbeziehern<br />
60 Prozent des Freibetrages,<br />
das sind jeweils 132 Euro<br />
jährlich, zu.<br />
Für Alleinerziehende steht <strong>der</strong> Freibetrag<br />
von 220 Euro dann zu, wenn für<br />
das Kind keine Unterhaltszahlungen<br />
des an<strong>der</strong>en Elternteils erfolgen.<br />
Werden für das Kind Unterhaltszahlungen<br />
geleistet und steht dem Unterhaltspflichtigen<br />
ein Unterhaltsabsetzbetrag<br />
zu, dann kann von jedem<br />
Elternteil ein Freibetrag in Höhe von<br />
132 Euro in Anspruch genommen<br />
werden.Indem60 Prozentvon 220 Euro<br />
pro Elternteil und damit insgesamt 44<br />
Euro o<strong>der</strong> 20 Prozent mehr beim Familieneinkommen<br />
berücksichtigt werden,<br />
soll <strong>der</strong> Anreiz zu mehr Beschäftigung<br />
gesetzt werden.<br />
Kin<strong>der</strong>betreuungskosten<br />
Die steuerliche Absetzbarkeit von<br />
Kin<strong>der</strong>betreuungskosten soll bis zu<br />
einem Betrag von 2.300 Euro pro Kind<br />
im Jahr möglich sein. Begünstigt sind<br />
Kin<strong>der</strong> bis zehn Jahre.<br />
Die Betreuungskosten müssen tatsächlich<br />
gezahlte Kosten sein.Werden daher<br />
Betreuungskosten durch einen<br />
Zuschuss des Arbeitgebers übernommen,<br />
sind nur die tatsächlich vom<br />
Steuerpflichtigen darüber hinaus getragenen<br />
Kosten abzugsfähig. Die<br />
Betreuung muss in privaten o<strong>der</strong> öffentlichen<br />
Kin<strong>der</strong>betreuungsinstitutionen<br />
(beispielsweise in einem Kin<strong>der</strong>garten,<br />
Hort, Halbinternat, Vollinternat)<br />
erfolgen o<strong>der</strong> von einer pädagogisch<br />
qualifizierten Person.<br />
Zuschuss desArbeitgebers zu Kin<strong>der</strong>betreuungskosten<br />
Leistet <strong>der</strong> Arbeitgeber einen Zuschuss<br />
für die Kin<strong>der</strong>betreuung (allen o<strong>der</strong><br />
bestimmten Gruppen) seiner Arbeitnehmer,<br />
dann sind diese bis zu einem<br />
Betrag von 500 Euro jährlich pro Kind<br />
von <strong>der</strong> Lohnsteuer befreit.<br />
Unternehmen<br />
Ab 2010 wird <strong>der</strong> Freibetrag für investierte<br />
Gewinne gemäß § 10 EStG von<br />
<strong>der</strong>zeit 10 auf 13 Prozent erhöht und<br />
ist dann als „Gewinnfreibetrag“ allen<br />
betrieblichen Einkunfts- und Gewinnermittlungsarten<br />
zugänglich.<br />
Für Gewinne bis 30.000 Euro entfällt<br />
im Interesse kleiner und mittlerer<br />
Einkommen das Investitionserfor<strong>der</strong>nis.<br />
Im Gegenzug wird die Begünstigungfür<br />
nichtentnommene Gewinne<br />
(§ 11a EStG) sowie für Stock Options<br />
(ab 1.<strong>April</strong> <strong>2009</strong>) gestrichen. Die Kosten<br />
für den Gewinnfreibetrag werden nach<br />
Gegenrechnung mit dem Entfall <strong>der</strong><br />
begünstigten Besteuerung nicht<br />
entnommener Gewinne auf 150 Mio.<br />
Euro pro Jahr geschätzt.<br />
Abzugsfähigkeit von Spenden<br />
Für mildtätige Zwecke, für Zwecke <strong>der</strong><br />
Entwicklungszusammenarbeit und für<br />
Zwecke nationaler und internationaler<br />
Katastrophenhilfe wurde eine Spendenabsetzbarkeit<br />
geschaffen. In<br />
Hinkunft min<strong>der</strong>n Spenden an begünstigte<br />
Körperschaften die Steuerbemessungsgrundlage<br />
um bis zu 10<br />
Pozent desVorjahreseinkommens eines<br />
Unternehmens o<strong>der</strong> eines Privaten<br />
(Betriebsausgabe,Son<strong>der</strong>ausgabe). Die<br />
empfangenden Spendenorganisationen<br />
haben dabei eine Reihe von Voraussetzungen<br />
zu erfüllen und nachzuweisen,<br />
damit die Abzugsfähigkeit<br />
gewährt wird.<br />
r e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Das zweite Kernelement bildet die<br />
Einkommensstärkung für Familien.<br />
Kirchenbeitrag<br />
Der Maximalbetrag bei <strong>der</strong> steuerlichen<br />
Absetzbarkeit des Kirchenbeitrages<br />
wird von 100 Euro auf 200 Euro<br />
angehoben.<br />
Mag. Dr. Raimund Heiss<br />
ist Finanzstadtrat in Neulengbach<br />
und Kommunalexperte bei <strong>der</strong><br />
NÖ <strong>Gemeinde</strong> Beratungs &<br />
SteuerberatungsgesmbH<br />
Mag. Dr. Ursula Riedmüller<br />
ist Kommunalexpertin bei <strong>der</strong><br />
NÖ <strong>Gemeinde</strong> Beratungs &<br />
SteuerberatungsgmbH<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 17
k o m m u n a l i n f o d e r E V N W a s s e r<br />
Besseres Trinkwasser für<br />
150.000 Nie<strong>der</strong>österreicher<br />
EVN Wasser betreut immer mehr Wasserleitungen in <strong>Gemeinde</strong>n<br />
In den letzten zehn Jahren arbeitete<br />
EVN Wasser gemeinsam mit <strong>der</strong><br />
Gruppe Wasser des Landes NÖ am<br />
Ausbau, <strong>der</strong> Sicherung und Optimierung<br />
<strong>der</strong> Trinkwasserversorgung. Die<br />
Inbetriebnahme des neuen Brunnenfeldes<br />
in Mollersdorf ist ein wichtiger<br />
Meilenstein in <strong>der</strong> Entwicklung des<br />
größten Wasserversorgers des Landes.<br />
Gebietsweise konnten <strong>der</strong> Nitratwert<br />
sowie die Härte im Trinkwasser halbiert<br />
werden.<br />
Ausgangslage<br />
Wasser istein Naturprodukt. DieWasserhärte<br />
ist ein Sammelbegriff für die<br />
wichtigen Mineralien Kalzium und<br />
Magnesium. Die Härte ist abhängig<br />
von den grundwasserführenden Bodenschichten,<br />
die im Bereich um einen<br />
Brunnen anzutreffen sind. Wie aus <strong>der</strong><br />
Karte „Gesamthärte vor 1998“ ersichtlich,<br />
gab es geologisch bedingt nördlich<br />
von Korneuburg und Bisamberg (Rußbachtal)<br />
sowie im westlichen Weinviertel,<br />
dem Pulkautal und Gebieten<br />
Informationen<br />
www.evnwasser.at<br />
18 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
rund um Großweikersdorf Gesamthärtewerte<br />
über 30° dH. Diese Gebiete wurden<br />
vorrangig mit Wasser aus den örtlichen<br />
Brunnen versorgt.<br />
Maßnahmen<br />
Durch die Erschließung neuer Quellgebiete<br />
und <strong>der</strong> Errichtung zahlreicher<br />
überregionaler Verbindungsleitungen<br />
(Gesamtlänge 80 km) konnten diese<br />
Qualitätsverbesserungen erreicht<br />
werden.<br />
Vernetzung bringt Sicherheit<br />
und bessere Qualität<br />
Durch die Vernetzung und laufend<br />
durchgeführten Steuerungs- und<br />
Betriebsoptimierungen wurde die<br />
Versorgungssicherheit erhöht und<br />
darüber hinaus eine signifikanteVerbesserung<br />
<strong>der</strong> Wasserqualität, sowie eine<br />
Reduktion <strong>der</strong> Gesamthärte in großen<br />
Bereichen des Versorgungsnetzes <strong>der</strong><br />
EVN Wasser erzielt.<br />
„Das beste Beispiel ist das Gebiet rund<br />
um die Stadt Pulkau. Hier konnte eine<br />
Reduktion <strong>der</strong> Gesamthärte von ca. 40°<br />
dH auf <strong>der</strong>zeit 19-20°dH erreicht werden.<br />
O<strong>der</strong> Bisamberg und das nördlich gelegene<br />
Rußbachtal: hier konnte eine<br />
Reduktion des Nitratgehaltes von ca. 30<br />
- 35 mg/l auf ca. 10 mg/l und <strong>der</strong> Härte<br />
von ca. 30° dH auf ca. 16° dH erreicht<br />
werden. Diese Maßnahmen mit einer<br />
Gesamtinvestitionssumme von ca. 21<br />
Mio. Euro dienen rund 150.000 Nie<strong>der</strong>österreicherinnen<br />
und Nie<strong>der</strong>österreichern“,<br />
so die beiden Geschäftsführer<br />
von EVN Wasser Dipl.-Ing. Franz<br />
Dinhobl und Mag. Raimund Paschinger.<br />
Zufriedenheit <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n<br />
ist die beste Werbung<br />
EVN Wasser betreut bereits die Ortsnetze<br />
von 19 <strong>Gemeinde</strong>n (63 KG). Damit<br />
werden die <strong>Gemeinde</strong>n entscheidend<br />
entlastet. EVNWasser betreut die Netze<br />
und baut sie entsprechend dem Bedarf<br />
weiter aus. Als neue Partnergemeinden<br />
konnten die <strong>Gemeinde</strong>n Ottenthal,<br />
Glinzendorf, Himberg, Michelhausen,<br />
Seefeld-Kadolz,Enzersfeld und Rie<strong>der</strong>berg<br />
(Sieghartskirchen) gewonnen<br />
werden.<br />
Der 24-Stunden Bereitschaftsdienst<br />
stellt sicher,dass dasWasser tatsächlich<br />
immer fließt. Eine Behebung von möglichen<br />
Störungen wird rasch und mit<br />
mo<strong>der</strong>nsten Techniken durchgeführt.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>n ersparen sich viel<br />
Verwaltungs- und Organisationsaufwand<br />
und damit Kosten. Auch die<br />
Versorgungssicherheit in extremen<br />
Situationen ist durch die weite überregionale<br />
Vernetzung sicher gestellt.<br />
Die fixe Bindung an den Verbraucherpreisindex<br />
garantiert für die Haushalte,<br />
dass das wertvolle ProduktWasser keine<br />
unerwarteten Preissprünge macht.<br />
EVN Wasser ist als Teil des NÖ Energieund<br />
Infrastrukturunternehmens EVN<br />
mehrheitlich im Besitz des Landes NÖ.<br />
Das gibt Sicherheit. Genauso wie das<br />
Know-how und die Motivation <strong>der</strong><br />
vielen Mitarbeiter dafür sorgt,dass das<br />
Wasser in Nie<strong>der</strong>österreich tatsächlich<br />
einfach aus dem Wasserhahn kommt.<br />
E.E.
E.E.<br />
Der Energieausweis<br />
Der „Typenschein“ für Ihre <strong>Gemeinde</strong>gebäude<br />
Was ist <strong>der</strong> Energieausweis?<br />
Der Energieausweis ist ein offizielles<br />
Dokument mit allen Gebäude- und<br />
Eigentümerdaten, ähnlich wie <strong>der</strong><br />
Typenschein für ein Auto. Er wird benötigt<br />
für:<br />
– das EAVG (= Energie-Ausweis-<br />
Vorlagegesetz) 1)<br />
– Verkauf, Vermietung, Verpachtung<br />
von Immobilien<br />
– die Baueinreichung gemäß NÖ<br />
Bauordnung 2)<br />
– Neu-, Zu- und Umbau<br />
– Gebäudesanierungen ab 1.000m 2<br />
Netto-Grundfläche 3)<br />
– die NÖ Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />
– Neubau<br />
– Sanierung<br />
– Aushangspflicht laut EU-Gebäu<strong>der</strong>ichtlinie<br />
4)<br />
Der Energieausweis legt den energetischen<br />
Zustand von Gebäuden offen. Er<br />
trägt zum Energiesparen, damit zum<br />
Klimaschutz bei und sorgt für mehr<br />
Transparenz am Immobilienmarkt.<br />
Energiekennzahl<br />
Herzstück des Energieausweises ist die<br />
Energiekennzahl. Diese gibt an, wie<br />
hoch <strong>der</strong> Heizwärmebedarf pro<br />
Quadratmeter Fläche und Jahr ist. Je<br />
niedriger die Energiekennzahl, desto<br />
geringer ist <strong>der</strong> Energiebedarf des<br />
Gebäudes.<br />
Sowohl beim Neubau wie auch bei <strong>der</strong><br />
Sanierung hängt die Gewährung bzw.<br />
die Höhe von För<strong>der</strong>ungen vom Erreichen<br />
bestimmter Mindeststandards ab.<br />
Unser Angebot<br />
Die Erstellung des Energieausweises<br />
beinhaltet sämtliche Gebäudedaten und<br />
Berechnungen, um die thermische<br />
Beschaffenheit Ihrer Immobilie zu<br />
beschreiben.<br />
Das sind folgende Leistungen:<br />
– Begehung <strong>der</strong> Baustelle und Erhebung<br />
<strong>der</strong> Bausubstanz<br />
– Abgleich des Einreichplans mit dem<br />
gebauten Ist-Zustand<br />
– Bauteilerhebung – Außenwände,<br />
Decken, Dächer, Fenster<br />
– Beurteilung <strong>der</strong> thermischen Gebäudehülle<br />
(z.B. Zustand <strong>der</strong> Dämmung)<br />
– Aufzeigen von Maßnahmen zur<br />
Senkung <strong>der</strong> Energiekennzahl<br />
– Kompetente Beratung zu För<strong>der</strong>möglichkeiten<br />
Attraktive Zusatzangebote<br />
Bauqualitätskontrolle, die etwaige<br />
Schwachstellen im Gebäude aufdeckt:<br />
– BlowerDoor-Test zur Prüfung <strong>der</strong> Luftdichtheit<br />
<strong>der</strong> Gebäudehülle<br />
– Thermografie-Check zum gezielten<br />
Auffinden von Wärmebrücken und<br />
Undichtigkeiten<br />
Aufzeigen von Einsparungspotenzialen:<br />
– <strong>Gemeinde</strong> Energie Check – Identifikation<br />
von Einsparungspotenzialen<br />
und Prüfung ihrer Umsetzbarkeit<br />
Kompetente Beratung beginnt bereits<br />
in <strong>der</strong> Planungsphase. Nutzen Sie<br />
Anmerkungen:<br />
1) EAVG: Das ENERGIEAUSWEIS-VORLAGE-GESETZ (EAVG) verpflichtet den Verkäufer<br />
o<strong>der</strong> Bestandgeber, bei Verkauf, Vermietung o<strong>der</strong> Verpachtung von Gebäuden und<br />
Nutzungsobjekten dem Käufer o<strong>der</strong> Bestandnehmer bis spätestens zur Abgabe <strong>der</strong><br />
Vertragserklärung einen zu diesem Zeitpunkt höchstens zehn Jahre alten Energieausweis<br />
vorzulegen und ihm diesen, wenn <strong>der</strong> Vertrag abgeschlossen wird, auszuhändigen.<br />
2) NÖ Bauordnung: Inkrafttreten voraussichtlich Anfang <strong>2009</strong><br />
3) Netto-Grundfläche: Die Netto-Grundfläche ist die Summe <strong>der</strong> Grundrissebenen eines<br />
Gebäudes abzüglich <strong>der</strong> Maueraufstandsflächen.<br />
4) Aushangspflicht laut EU-Gebäu<strong>der</strong>ichtlinie: In öffentlichen Gebäuden (z.B. <strong>Gemeinde</strong>ämtern)<br />
mit einer Grundfläche größer 1.000 m2 ist an gut sichtbaren Stellen ein höchstens<br />
10 Jahre alter Energieausweis anzubringen.<br />
k o m m u n a l i n f o d e r E V N<br />
Der Energieausweis trägt zum<br />
Energiesparen und damit zum<br />
Klimaschutz bei und sorgt für mehr<br />
Transparenz am Immobilienmarkt.<br />
daher das Fachwissen und die Erfahrung<br />
unserer Experten.Wir sind gerne<br />
für Sie da.<br />
Ihre Vorteile<br />
Individuelles Service und kompetente<br />
Abwicklung durch Ihren EVN Energieberater:<br />
– Dokumentation des technischen<br />
Zustandes Ihrer Immobilie<br />
– Erkennen von Verbesserungspotenzialen<br />
bereits in <strong>der</strong> Planungsphase<br />
– Erhöhung <strong>der</strong> Energieeffizienz durch<br />
thermische Baumaßnahmen (z.B. richtiges<br />
Dämmen)<br />
– Reduktion <strong>der</strong> Heizkosten<br />
Informationen<br />
Informieren auch Sie sich kostenlos<br />
und unverbindlich – bei Ihrem EVN<br />
Kundenbetreuer, in Ihrem EVN<br />
Kundenzentrum,am kostenlosen EVN<br />
Service Telefon 0800 800 333 o<strong>der</strong><br />
unter www.evn.at.<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 19
e c h t & v e r w a l t u n g<br />
<strong>Gemeinde</strong>autonomie<br />
ist in Gefahr!<br />
Fachtagung über die Einführung von Landesverwaltungsgerichtshöfen<br />
Die Einführung von Landesverwaltungsgerichtshöfen<br />
nach den<br />
<strong>der</strong>zeit vorliegenden Konzepten<br />
ist aus <strong>Gemeinde</strong>sicht sehr kritisch zu<br />
beurteilen. Die bestehenden Pläne sind<br />
alles an<strong>der</strong>e als zufriedenstellend und<br />
in dieser Form abzulehnen. Vor allem<br />
die <strong>Gemeinde</strong>autonomie wäre damit<br />
massiv bedroht.<br />
Weitere Kritikpunkte: Wegfall des Ermessenspielraumes<br />
<strong>der</strong> Politik undVerwaltung<br />
zu Gunsten eines „Richterstaates“<br />
sowie – trotz gegenteiliger<br />
Behauptungen – längere, kostenintensive<br />
und komplizierte Verfahren für<br />
<strong>Gemeinde</strong>n und Bürger sowie Verlust<br />
<strong>der</strong> Beratungsleistungen durch die<br />
Aufsichtsbehörde für die <strong>Gemeinde</strong>n.<br />
Zudem wird eine uneinheitliche Rechtssprechung<br />
befürchtet.<br />
Berufungsinstanz gegen<br />
Bescheide<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> geplanten Staats- und<br />
Verwaltungsreform ist die Einführung<br />
von Landesverwaltungsgerichtshöfen<br />
geplant. Sie sollen Berufungsinstanz<br />
Die Referenten: Helmut Mödlhammer,<br />
Herwig van Staa, Hans Penz und<br />
Christoph Grabenwarter.<br />
20 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
gegen Bescheide <strong>der</strong> staatlichen<br />
Behörden und <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n sein.<br />
Landtagspräsident Hans Penz wies in<br />
einer Enquete in St. Pölten einerseits auf<br />
die Vorteile hin, die <strong>der</strong>artige Landesverwaltungsgerichte<br />
laut Befürwortern<br />
mit sich bringen: DieVerfahren würden<br />
beschleunigt, <strong>der</strong> Bundes-Verwaltungsgerichtshof<br />
würde entlastet und<br />
das Service für die Bürger könnte verbessert<br />
werden. „Die bisherigen Pläne sind<br />
aber noch sehr unausgereift und würden<br />
zu einem Autonomieverlust <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />
und <strong>Gemeinde</strong>n führen. Die <strong>Gemeinde</strong>n<br />
haben das Recht,Entscheidungen selbst<br />
zu treffen und nicht von <strong>der</strong> Entscheidung<br />
an<strong>der</strong>er Institutionen abhängig zu<br />
sein,“ kritisierte Penz.<br />
„Entscheidend für den<br />
Rechtsstaat“<br />
Univ.Prof. Christoph Grabenwarter,<br />
Mitglied des Verfassungsgerichtshofes,<br />
wies darauf hin, dass die Landeshauptleutekonferenz<br />
bereits vor gut<br />
zehn Jahren die Errichtung von Landesverwaltungsgerichten<br />
gefor<strong>der</strong>t hat und<br />
dass man auch im Österreich-Konvent<br />
über die Notwendigkeit <strong>der</strong>artiger<br />
Gerichte grundsätzlich einig war. „Die<br />
Einführung einer Landesverwaltungsgerichtsbarkeit<br />
ist von entscheiden<strong>der</strong><br />
Bedeutung für die Zukunft des Rechtsstaates“,<br />
meinte Grabenwarter. Das<br />
Rechtsgefüge sei in Schieflage geraten.<br />
Ein weiteres Zuwarten sei nicht mehr<br />
möglich.Allerdings müssten die berechtigte<br />
Kritik an den vorliegenden<br />
Entwürfen eingearbeitet werden.<br />
Auch <strong>der</strong> frühere Tiroler Landeshauptmann<br />
und heutige Landtagspräsident<br />
Herwig van Staa sprach sich grundsätzlich<br />
für die Errichtung von Landesverwaltungsgerichtshöfen<br />
aus. Sie<br />
sollten aber nur kassatorische Entschei-<br />
dungsbefugnisse haben,also Bescheide<br />
aufheben können, aber nicht selbst<br />
entscheiden. „Ich bin dagegen, dass<br />
Richter poltische Entscheidungen<br />
treffen“, stellte van Staa klar.<br />
Abschaffung des innergemeindlichen<br />
Instanzenzuges?<br />
<strong>Gemeinde</strong>bundpräsident Helmut<br />
Mödlhammer und GVV-Präsident<br />
Alfred Riedl kritisierten, dass bei<br />
Beschluss <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit vorliegenden<br />
Entwürfe <strong>der</strong> innergemeindliche Instanzenzug<br />
abgeschafft würde. „Das<br />
bedeutet eine beispielslose Aushöhlung<br />
<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>autonomie!“ Die inhaltliche<br />
Entscheidungsbefugnis <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>organe müsse gewährleistet<br />
werden.<br />
Als Beispiel für die Qualität <strong>der</strong> Arbeit<br />
<strong>der</strong> Bürgermeister brachte Mödlhammer<br />
ein Beispiel aus seiner eigenen Erfahrung:<br />
„Ich unterschreibe im Jahr rund<br />
5000 Bescheide. In meinen 20 Jahren<br />
als Bürgermeister gab es nicht einmal<br />
20 Einsprüche. Nur einer davon ging an<br />
das Höchstgericht – das dafür 12 mal<br />
in 19 Jahren. Und am Ende hat das<br />
Höchstgericht so entschieden wie ich zu<br />
Beginn.“<br />
Launige Replik von Landtagspräsident<br />
Penz: „Wir brauchen also keine Landesverwaltungsgerichte,<br />
son<strong>der</strong>n müssen<br />
nur Helmut Mödlhammer klonen!“<br />
GVV-Präsident Riedl wies speziell auf<br />
die Gefahr hin,dass mit <strong>der</strong> Einführung<br />
<strong>der</strong> Landesverwaltungsgerichte – selbst<br />
wenn diese nur kassatorischentscheiden<br />
– und <strong>der</strong> geplanten Abschaffung <strong>der</strong><br />
Vorstellung auch <strong>der</strong>Verlust <strong>der</strong> Serviceleistungen<br />
durch die Aufsichtbehörde<br />
einhergeht. „Ein Richter eines Landesverwaltungsgerichtes<br />
wird unsere<br />
<strong>Gemeinde</strong>n wohl kaum beraten“, so<br />
Riedl.
Heißes Thema<br />
Energieeffizienz<br />
Raiffeisen verbindet neue Ansätze beim Bauen und Sanieren<br />
Ob Schule, Kin<strong>der</strong>garten, Amtshaus<br />
o<strong>der</strong> Sporthalle; Investitionen in Neuerrichtung<br />
und Sanierung von öffentlichen<br />
Gebäuden stehen häufig auf <strong>der</strong><br />
Tagesordnung. Doch das Potenzial für<br />
Umwelt und Budget wird meist<br />
verkannt. Energieeffizientes Bauen und<br />
Sanieren,ein ganzheitlichesProduktvon<br />
Raiffeisen, bietet hiefür eine Lösung.<br />
Die steigenden Energiekosten machen<br />
es in <strong>der</strong> letzten Zeit beson<strong>der</strong>s deutlich,<br />
dass während <strong>der</strong> Nutzungsdauer<br />
von Gebäuden einVielfaches <strong>der</strong> Baukosten<br />
für den Gebäudebetrieb anfällt. Da<br />
gerade bei Kommunalgebäuden ein<br />
großer Anteil <strong>der</strong> laufenden Aufwendungen<br />
auf Energie für Raumwärme<br />
zurückzuführen ist, lohnt es sich, das<br />
Thema Energieeffizienz bei <strong>der</strong> Errichtung<br />
o<strong>der</strong> Sanierung von kommunalen<br />
Bauten in den Vor<strong>der</strong>grund zu stellen.<br />
Energieeffizientes Bauen und Sanieren<br />
(EEBS), ein Produkt von Raiffeisen-<br />
Leasing und Raiffeisenlandesbank<br />
Nie<strong>der</strong>österreich-Wien,vereinigt innovative<br />
Ansätze in <strong>der</strong> Errichtung und<br />
Finanzierung von Gebäuden mit<br />
Umwelt- und Kostenbewusstsein durch<br />
den nachhaltigen Einsatz von Energie<br />
im Betrieb.<br />
So stellen,neben einer Energieeinsparbzw.<br />
-verbrauchsgarantie, fixierte<br />
Kosten für die Errichtung einen wesentlichen<br />
Bestandteil von EEBS dar. Investitionen<br />
werden somit planbar zu<br />
Beginn eines Projektes gedeckelt und<br />
böse Überraschungen mit versteckten<br />
Kosten vermieden. Auch setzt EEBS<br />
beson<strong>der</strong>s auf die Einbindung ortsansässiger<br />
Betriebe, nicht nur um eine<br />
regionale Wertschöpfung zu erhalten,<br />
son<strong>der</strong>n auch um bestehendes Know-<br />
Ein Musterbeispiel für energieeffizientes Bauen und Sanieren ist die Sanierung<br />
<strong>der</strong> Volks- und Musikschule Laa an <strong>der</strong> Thaya, die im Herbst 2008 übergeben<br />
wurde.<br />
how bestmöglich in ein Projekt einzubringen.<br />
Eine für die <strong>Gemeinde</strong> optimale<br />
Finanzierung vervollständigt das Paket.<br />
Sanierung <strong>der</strong> Volks- und<br />
Musikschule Laa an <strong>der</strong> Thaya<br />
Ein Musterbeispiel für EEBS ist die<br />
Sanierung <strong>der</strong> Volks- und Musikschule<br />
Laa an <strong>der</strong> Thaya, die im Herbst 2008<br />
übergeben wurde. Durch die garantierte<br />
Energieeinsparung von 228.280<br />
kWh pro Jahr halbieren sich die Heizkosten<br />
<strong>der</strong> Schule.<br />
Ing. Klaus Wurz, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
WRS Energie- & Umweltlösungen, als<br />
technischer Partner von Raiffeisen, zu<br />
diesem Erfolgsprojekt: „Die bestechenden<br />
Mehrwerte haben sich bestätigt:<br />
Gesamtkosteneinsparung (optimierte<br />
Errichtungs- und Betriebskosten),<br />
umfangreiche Miteinbeziehung <strong>der</strong><br />
heimischen Wirtschaft und eine optimale<br />
Projektfinanzierung.“<br />
Der Erfolg dieses und vieler weiterer<br />
Projekte zeigt,dass Umwelt- und Kosten-<br />
bewusstsein einhergehen können und<br />
eine zukunftsorientierte Lösung zur<br />
Umsetzung kommunaler Bauvorhaben<br />
bieten.<br />
Informationen<br />
k o m m u n a l i n f o<br />
Raiffeisen-Leasing GmbH<br />
Dipl. BW (FH) Christian Lacher<br />
Tel.: 01/71601-8036<br />
E-Mail: christian.lacher@rl.co.at<br />
www.raiffeisen-leasing.at<br />
Raiffeisenlandesbank<br />
Nie<strong>der</strong>österreich-Wien<br />
Christian Pelzmann<br />
Tel.: 05/1700-92952<br />
Mag. Carolina Emsenhuber<br />
Tel: 05/1700-95560<br />
E-Mail: office.kui@raiffeisenbank.at<br />
www.rlbnoew.at<br />
o<strong>der</strong> bei Ihrer örtlichen Raiffeisenbank<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 21
e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Das NÖ Wohnbaumodell –<br />
einfach. sozial. natürlich<br />
Die neuen Wohnbauför<strong>der</strong>ungsrichtlinien für das Jahr <strong>2009</strong> im Überblick<br />
Wohnen ist nicht nur ein<br />
Grundbedürfnis, son<strong>der</strong>n<br />
für jeden Einzelnen ein<br />
ganz individuelles und persönliches<br />
Thema. Eines ist wohl für uns alle<br />
gleich: Unser Zuhause ist <strong>der</strong> wichtigste<br />
Platz auf <strong>der</strong> Welt. Wie wir diesen<br />
Platz gestalten, hängt ganz stark von<br />
unserer Lebenssituation ab: ob die<br />
erste eigene Wohnung, ein Umzug<br />
wegen Beruf o<strong>der</strong> Ausbildung o<strong>der</strong><br />
das Zuhause für die ganze Familie –<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen an den Wohnraum<br />
sind vielfältig und än<strong>der</strong>n sich<br />
immer wie<strong>der</strong>. Eine Frage bleibt<br />
allerdings: Wie kann ich mir das<br />
Zuhause meiner Träume leisten?<br />
Antwort darauf gibt das NÖ Wohnbaumodell.<br />
Das Land Nie<strong>der</strong>österreich<br />
hat mit dem NÖ Wohnbaumodell ein<br />
flexibles För<strong>der</strong>system geschaffen,um<br />
Ihre Träume leistbar zu machen. Es<br />
steht unter den Schlagworten einfach.sozial.natürlich.<br />
Einfach in <strong>der</strong><br />
Abwicklung, sozial gerecht und ökologisch<br />
verantwortungsvoll.<br />
Zahlreiche För<strong>der</strong>ungen<br />
Das Modell umfasst För<strong>der</strong>ungen im<br />
Bereich <strong>der</strong> Eigenheimerrichtung und<br />
Eigenheimsanierung. Zusätzliche<br />
Unterstützung bieten Son<strong>der</strong>aktionen<br />
wie die För<strong>der</strong>ung von Heizungsanlagen<br />
mit fester Biomasse,Solar- Photovoltaik-<br />
und Wärmepumpenanlagen<br />
o<strong>der</strong> Sicheres Wohnen. Dabei stehen<br />
Familien mit Kin<strong>der</strong>n und Jungfamilien<br />
an oberster Stelle. Für Familien mit<br />
schwachem Einkommen gibt es mit<br />
Die NÖ Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />
ist jene För<strong>der</strong>ung,<br />
die am direktesten in<br />
das Land hineinwirkt.<br />
dem Wohnzuschuss noch eine zusätzliche<br />
finanzielle Unterstützung. Alle<br />
För<strong>der</strong>ungen stehen unter ökologischen<br />
Gesichtspunkten, denn energiesparendes<br />
und nachhaltiges Bauen<br />
schont nicht nur die Umwelt, son<strong>der</strong>n<br />
auf Dauer auch die Geldbörse. Aus<br />
diesem Grund wurde ein Punktesy-<br />
Für Familien mit schwachem Einkommen gibt es mit dem Wohnzuschuss noch<br />
eine zusätzliche finanzielle Unterstützung.<br />
22 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
stem eingeführt, wo man für umweltschonende<br />
Maßnahmen Punkte und<br />
somit För<strong>der</strong>mittel sammeln kann.<br />
Schwerpunkt<br />
Eigenheimsanierung<br />
„Jetzt Sanieren. Bares Kassieren!“ –<br />
unter diesen Schlagworten steht das<br />
neue NÖ Wohnbaumodell ab 1. März<br />
<strong>2009</strong>.Wichtigste Neuerung dabei ist ein<br />
nicht rückzahlbarer Zuschuss von 30<br />
Prozent des berechneten Betrages zur<br />
thermischen Gesamtsanierung (Einreichung<br />
mit Energieausweis) des Eigenheims.<br />
Maximal können so 20.000 Euro<br />
bar ausbezahlt werden. Der bisherige<br />
Zuschuss fürAusleihungen bleibt wahlweise<br />
natürlich ebenfalls aufrecht<br />
erhalten. Grundvoraussetzung bei <strong>der</strong><br />
Einreichung mit Energieausweis ist<br />
die Verbesserung <strong>der</strong> Energiekennzahl<br />
um 50 Prozent o<strong>der</strong> das Erreichen einer<br />
Energiekennzahl von 70 kWh/m 2 pro<br />
Jahr durch thermische Sanierungsmaßnahmen.<br />
Durch neue und verbesserte För<strong>der</strong>ungen<br />
unterstützt das NÖ Wohnbaumodell<br />
bei den notwendigen Investitionen,<br />
um die Energie, die im eigenen<br />
Heim und in <strong>der</strong> Umwelt steckt,optimal<br />
zu nutzen. Egal ob beim Neubau o<strong>der</strong><br />
bei je<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung. Die Energie<br />
aus Sonne,Wasser, Luft und Erde lässt<br />
sich gut, kostengünstig und vor allem<br />
klimaschonend einsetzen. Die notwendigen<br />
baulichen Maßnahmen unterstützt<br />
die Wohnbauför<strong>der</strong>ung – mit<br />
barem Geld, das zukunftsweisende<br />
Investitionen hier und heute möglich<br />
macht. „Wenn wir in Nie<strong>der</strong>österreich<br />
davon sprechen, Wohnen für alle<br />
leistbar zu machen, dann geht es dabei<br />
um mehr, als nur ein Dach über dem<br />
Kopf zu haben.Wir sprechen von einer<br />
Wohnqualität, die den Wohnraum zu
einem echten Zuhause und Nie<strong>der</strong>österreich<br />
zu einem Land zum Leben<br />
macht – nicht nur heute, son<strong>der</strong>n auch<br />
für die kommenden Generationen“,<br />
betont Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Wolfgang Sobotka.<br />
Wohnbau als Konjunkturmotor<br />
Die NÖ Wohnbauför<strong>der</strong>ung ist jene<br />
För<strong>der</strong>ung, die am direktesten in das<br />
Land hineinwirkt. Das beweist auch die<br />
Vergabebilanz für 2008: 20.000 Wohneinheiten<br />
wurden mit dem NÖ Wohnbaumodell<br />
im vergangenen Jahr geför<strong>der</strong>t<br />
und insgesamt 1,9 Mrd. Euro an<br />
Investitionen ausgelöst.Auf dieseWeise<br />
schafft die Wohnbauför<strong>der</strong>ung nicht<br />
nur Wohnraum, son<strong>der</strong>n belebt auch<br />
die heimische Wirtschaft und sichert<br />
über 30.000 Arbeitsplätze in Nie<strong>der</strong>österreich.<br />
Damit ist das NO Wohnbaumodell<br />
gleichzeitig ein wichtiger<br />
Konjunkturmotor in Zeiten <strong>der</strong> Finanzkrise.<br />
Durch die neue Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />
sollen rund 6.000 zusätzliche<br />
Wohneinheiten geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Durch weitere För<strong>der</strong>ungen in den<br />
Bereichen Einzelöfen,Photovoltaikanlagen,<br />
<strong>der</strong> Verstärkung des Reihen-<br />
hausbaus und <strong>der</strong> Passivhauszuschläge<br />
kann so zusätzlich ein bauwirksames<br />
Volumen von über 200 Mio. Euro erzielt<br />
werden.<br />
Weitere Neuerungen für das<br />
Jahr <strong>2009</strong><br />
Weitere Neuerungen für <strong>2009</strong> sind die<br />
Verlängerung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung für Photovoltaikanlagen<br />
um ein Jahr und die<br />
Erhöhung des Direktzuschusses für<br />
Heizungsanlagen mit fester Biomasse,<br />
den Anschluss an Fernwärme und<br />
Wärmepumpenanlagen (mit einer<br />
Jahresarbeitszahl ≥ 4,0). Zusätzlich gibt<br />
es noch mehr Möglichkeiten,Punkte für<br />
das 100 Punkte Haus zu erzielen. Durch<br />
barrierefreies Wohnen können zehn<br />
Punkte erzielt werden,wenn bestimmte<br />
Musskriterien erfüllt werden.<br />
Diese sind:<br />
– Horizontale Verbindungswege –<br />
schwellenloser Zugang zum Objekt –<br />
Bewegungsflächen/Durchgangsbreiten:<br />
Innentüren mindestens 80 cm breit,<br />
Gangbreite in <strong>der</strong>Wohneinheit mindestens<br />
120 cm – Sanitärbereich: z.B. für<br />
Anbringung von Haltegriffen etc. –<br />
r e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka: „Wenn wir in Nie<strong>der</strong>österreich davon sprechen, Wohnen für alle leistbar<br />
zu machen, dann geht es dabei um mehr, als nur ein Dach über dem Kopf zu haben.“<br />
Anpassbarer Wohnraum (Wohnen,<br />
Schlafen,Kochen,Essen,Sanitärräume)<br />
muss barrierefrei erreichbar sein.<br />
Bonus <strong>der</strong> Lagequalität<br />
erhöht<br />
Auch <strong>der</strong> Bonus <strong>der</strong> Lagequalität wird<br />
von 3.000 auf 4.500 Euro erhöht. Dies<br />
gilt für eine geschlossene Bebauungsweise,<br />
Bauvorhaben in einer Zentrumszone<br />
o<strong>der</strong> im Bauland Kerngebiet.<br />
Landeshauptmann-StellvertreterWolfgang<br />
Sobotka: „Mit dem NÖ Wohnbaumodell<br />
machen wir deutlich,worum<br />
es uns in <strong>der</strong>Wohnbaupolitik geht:Wir<br />
denken an das Zuhause,dass wir heute<br />
für unsere Familien schaffen. Und an<br />
die Welt, die wir unseren Kin<strong>der</strong>n<br />
hinterlassen.“<br />
Tipps und Informationen<br />
im Internet unter<br />
www.hauskraftwerk.at<br />
bzw. www.noe.gv.at<br />
Für Fragen stehen die Experten an<br />
<strong>der</strong> Wohnbau-Hotline unter Tel.:<br />
02742/22133 zur Verfügung.<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 23
e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Versicherung bei interkommunalen<br />
Kooperationen<br />
Funktionäre juristischer Personen haften im Schadensfall<br />
von Mag. Christian Schnei<strong>der</strong><br />
Die Anzahl <strong>der</strong> Kooperationen<br />
zwischen Kommunen zur Erfüllung<br />
verschiedenster interkommunaler<br />
Aufgaben nimmt kontinuierlich<br />
zu. Auf diese Weise werden<br />
zum Vorteil <strong>der</strong> beteiligten <strong>Gemeinde</strong>n<br />
vorhandene Potenziale gebündelt,<br />
Ressourcen gespart und so die Auslastung,<br />
die Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />
gesteigert.<br />
Kooperationen dieser Art finden unter<br />
an<strong>der</strong>em in folgenden Bereichen statt:<br />
– Betriebliche Standortentwicklung<br />
(Gewerbeparks)<br />
– Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />
– Regionale Entwicklung und<br />
Tourismus<br />
– Standesamts- und Staatsbürgerschaftswesen<br />
– Sozialhilfe<br />
– Schulwesen<br />
– Abgabeneinhebung<br />
– Wasserversorgung<br />
– Abwasserentsorgung<br />
– Müllbeseitigung<br />
– Verkehr<br />
– Beschaffungswesen<br />
Verschiedene Formen und<br />
Instrumente<br />
Die möglichen Formen und Instrumente<br />
dieser interkommunalen Zusammenarbeit<br />
sind vielfältig und können<br />
entwe<strong>der</strong> als rechtlich unverbindliche<br />
informelle Kooperationen (z.B. Bürgermeister-<br />
o<strong>der</strong> Regionalkonferenzen,<br />
Arbeitsgemeinschaften) o<strong>der</strong> als rechtlich<br />
verbindliche formelle Kooperationen<br />
(z.B. institutionalisierteVerbände<br />
und Verwaltungsgemeinschaften o<strong>der</strong><br />
privatrechtliche Gesellschaften)<br />
ausgeübt werden.<br />
Erfolgt die Zusammenarbeit in Form<br />
einer rechtlich verbindlichen formellen<br />
Kooperation, wird zur Erfüllung <strong>der</strong><br />
interkommunalen Aufgaben oft eine<br />
eigenständige juristische Person<br />
gegründet. Hierbei handelt es sich vor<br />
Fügt eine zur Erledigung interkommunaler Aufgaben eigens gegründete juristische<br />
Person einer dritten Person im Rahmen ihrer satzungsmäßigen bzw. betrieblichen<br />
Tätigkeit einen Sachschaden zu, so werden sich die zivilrechtlichen Schadenersatzansprüche<br />
im Regelfall gegen die juristische Personen richten.<br />
24 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
allem um Personen- und Kapitalgesellschaften,<br />
um Vereine und um <strong>Gemeinde</strong>verbände<br />
gemäß Art. 116a B-VG,<br />
<strong>der</strong>en Bildung und Organisation auch<br />
näher in diversen Landesgesetzen (z.B.<br />
NÖ <strong>Gemeinde</strong>verbandsgesetz, LGBl.<br />
1600-4) ausgeführt ist.<br />
Versicherungsrelevante<br />
Risiken<br />
Durch die operative Tätigkeit und<br />
Teilnahme am wirtschaftlichen Leben<br />
gehen diese neu gegründeten juristischen<br />
Personen als selbstständige<br />
Rechtsträger Verpflichtungen und Verbindlichkeiten<br />
ein und sind dadurch<br />
einer Reihe von zivil- und strafrechtlichen<br />
Haftungsmöglichkeiten und<br />
an<strong>der</strong>en versicherungsrelevanten Risiken<br />
(z.B. Elementargefahren, eigener<br />
Vermögensschaden durch ein Fehlverhalten<br />
eines geschäftsführenden Organs,<br />
arbeitsgerichtliche Auseinan<strong>der</strong>setzungen)<br />
ausgesetzt.<br />
Die an einer interkommunalen Kooperation<br />
beteiligten <strong>Gemeinde</strong>n haben<br />
zwar in <strong>der</strong> Regel zur Absicherung <strong>der</strong><br />
gemeindeeigenen Risiken selbstständig<br />
Versicherungsverträge abgeschlossen,<br />
allerdings bieten diese in jenen Fällen,<br />
in denen zur interkommunalen Aufgabenerfüllung<br />
eine eigenständige juristische<br />
Person gegründet wurde, oft<br />
keinen o<strong>der</strong> nur einen sehr unzureichenden<br />
Versicherungsschutz, was im<br />
Schadensfall nicht nur für die beteiligten<br />
<strong>Gemeinde</strong>n son<strong>der</strong>n auch für die oft<br />
ehrenamtlich tätigen Funktionäre o<strong>der</strong><br />
sonstigen Dienstnehmer zu enormen<br />
Kosten führen kann.<br />
Fügt zum Beispiel eine zur Erledigung<br />
interkommunaler Aufgaben eigens<br />
gegründete juristische Person einer<br />
dritten Person im Rahmen ihrer<br />
satzungsmäßigen bzw. betrieblichen
Tätigkeit einen Sachschaden zu, so<br />
werden sich die zivilrechtlichen Schadenersatzansprüche<br />
im Regelfall gegen<br />
die juristische Personen richten. Besteht<br />
für diese keine eigene Haftpflichtversi-<br />
Vor allem bei <strong>der</strong><br />
Neugründung von<br />
juristischen Personen sollte<br />
unbedingt bedacht werden,<br />
dass diese eigenständige<br />
Rechtspersönlichkeiten<br />
darstellen und in bereits<br />
bestehenden Versicherungsverträgen<br />
in <strong>der</strong> Regel keinen<br />
Versicherungsschutz finden.<br />
cherung, so hat sie die anfallenden<br />
Kosten (z.B. Schadenersatzzahlungen,<br />
Anwalts- und Sachverständigenkosten,<br />
Gerichtsgebühren) selbst zu tragen. Es<br />
besteht für sie auch kein Versicherungsschutz<br />
im Rahmen <strong>der</strong> von den<br />
beteiligten <strong>Gemeinde</strong>n abgeschlossenen<br />
marktüblichen <strong>Gemeinde</strong>haftpflichtversicherungen.<br />
Verursacht die juristische<br />
Person im genannten Beispiel<br />
neben einem Sachschaden auch einen<br />
Personenschaden,so wird die strafrechtliche<br />
Haftung (z.B. wegen fahrlässiger<br />
Körperverletzung) primär den verantwortlichen<br />
Funktionär o<strong>der</strong> sonstigen<br />
verantwortlichen Dienstnehmer persönlich<br />
treffen. Gründet sich die schädigende<br />
Ursache auf ein privatwirtschaftliches<br />
(nicht hoheitliches) Handeln<br />
o<strong>der</strong> Unterlassen einer juristischen<br />
Person, so kann seit Inkrafttreten des<br />
Verbandsverantwortlichkeitsgesetzes –<br />
VbVG (BGBl I 2005/151) auch die juristische<br />
Person selbst strafrechtlich<br />
belangt werden. Wurde für die interkommunale<br />
juristische Person keine<br />
eigene Rechtsschutzversicherung abgeschlossen,<br />
so hat <strong>der</strong> verantwortliche<br />
Funktionär o<strong>der</strong> sonstige verantwortliche<br />
Dienstnehmer sämtliche Prozesskostenselbstzutragen.DaineinemStrafprozess<br />
<strong>der</strong>/die Angeklagte – an<strong>der</strong>s als<br />
imZivilprozess – auchim Falle eines Freispruches<br />
den Großteil <strong>der</strong> Kosten selbst<br />
zu tragen hat, können diese existenzbedrohende<br />
Ausmaße annehmen.<br />
Versicherungsverträge prüfen<br />
Ziel <strong>der</strong> beiden aufgezeigten Beispiele<br />
r e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Wurde für eine interkommunale juristische Person keine eigene Rechtsschutzversicherung abgeschlossen, so hat <strong>der</strong><br />
verantwortliche Funktionär o<strong>der</strong> sonstige verantwortliche Dienstnehmer sämtliche Prozesskosten selbst zu tragen.<br />
ist keinesfalls zu verunsichern. Es soll<br />
vielmehr das Bewusstsein gestärkt<br />
werden, dass jede <strong>Gemeinde</strong> im Falle<br />
einer interkommunalen Beteiligung ihre<br />
Versicherungsverträge prüft bzw. prüfen<br />
lässt, ob die gegenständlichen interkommunalen<br />
Tätigkeiten im Rahmen<br />
<strong>der</strong> bestehenden Versicherungen<br />
Deckung finden o<strong>der</strong> gegebenenfalls<br />
Vertragsanpassungen zu erfolgen haben.<br />
Vor allem bei <strong>der</strong> Neugründung von juristischen<br />
Personen sollte unbedingt<br />
bedacht werden, dass diese eigenständige<br />
Rechtspersönlichkeiten darstellen<br />
und in bereits bestehenden Versicherungsverträgen<br />
in <strong>der</strong> Regel keinen<br />
Versicherungsschutz finden.<br />
Mag. Christian Schnei<strong>der</strong>,<br />
Landesgeschäftsführer des<br />
<strong>Gemeinde</strong>vertreterverbandes<br />
<strong>der</strong> Volkspartei Nie<strong>der</strong>österreich<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 25
ComCom★ markant<br />
www.lebensraumnie<strong>der</strong>oesterreich.at<br />
Das Handbuch „Dachausbau<br />
und Solarenergie“ bietet Ihnen<br />
einen Überblick über die<br />
wichtigsten Fragen, die sich<br />
bei einem Umbau, Ausbau<br />
o<strong>der</strong> Sanierung stellen.<br />
Die Idee<br />
Die ersten Schritte<br />
zu neuem Lebensraum<br />
in Nie<strong>der</strong>österreich<br />
Unser Fahrplan zu mehr<br />
Lebensqualität<br />
Der richtige Berater<br />
Von <strong>der</strong> Idee zum Plan<br />
Die Planung im Detail<br />
Die Stunde <strong>der</strong> Wahrheit<br />
Wünsche, Bedarf, Kosten<br />
Finanzierung und<br />
För<strong>der</strong>ung<br />
Wer soll das bezahlen:<br />
Hilfeleister Finanzierung<br />
För<strong>der</strong>ungen in<br />
Nie<strong>der</strong>österreich<br />
Der Energieausweis<br />
Kostbare Energie<br />
Ressourcenschonende<br />
Alternativen<br />
Solaranlagen<br />
Der Ausbau<br />
Neues Leben unter<br />
alten Dächern<br />
Dachausbau, Dachumbau,<br />
Dachsanierung<br />
Bezugsquellen<br />
Zeitpläne, Checklisten
Start ins Sommersemester<br />
Sobotka: „Wir freuen uns, dass die Kreativakademien NÖ so erfolgreich sind.“<br />
Was im Jahr 2003 auf Initiative<br />
von LH-Stv. Mag. Wolfgang<br />
Sobotka mit dem ersten<br />
Standort <strong>der</strong> Malakademie NÖ in<br />
Waidhofen an <strong>der</strong> Ybbs als Pilotprojekt<br />
gestartet ist, wurde im Herbst 2007<br />
durch den stetigen Zuwachs neuer<br />
Standorte aber auch durch die Einbindung<br />
neuer Kreativfel<strong>der</strong> zur Dachmarke<br />
„Kreativakademien Nie<strong>der</strong>österreich“<br />
zusammengeführt. Als<br />
letzter Zugang ist seit letztem Herbst<br />
auch die Schmiedeakademie NÖ in<br />
Ybbsitz erfolgreich in die Familie <strong>der</strong><br />
Kreativakademien NÖ aufgenommen<br />
worden.<br />
Fast 500 junge Talente in ganz Nie<strong>der</strong>österreich<br />
haben im letzten Semester<br />
die Möglichkeit,genutzt,sich kreativ zu<br />
entfalten und ihrem Hobby unter professioneller<br />
Anleitung nachzugehen.<br />
Im Moment gibt es insgesamt 31 Standorte<br />
in ganz Nie<strong>der</strong>österreich,an denen<br />
Jugendliche eine Plattform gefunden<br />
haben,auf <strong>der</strong> sie ihre Talente ausleben<br />
dürfen. Dementsprechend steht für das<br />
kommende Semester eine Fülle von<br />
verschiedenen Aktionen <strong>der</strong> Kreativakademien<br />
NÖ auf dem Programm:<br />
– In <strong>der</strong> Begabtenakademie NÖ starteten<br />
Ende Februar die Talentför<strong>der</strong>kursen<br />
in den neuen Regionen St. Pölten,<br />
Baden,sowie Wien-Umgebung – eine<br />
außerschulische För<strong>der</strong>ung quer durch<br />
alle Wissensbereiche anbieten (für<br />
begabte Kin<strong>der</strong> und Jugendliche ab<br />
dem Volksschulalter).<br />
– Mit Spannung werden die zahlreichen<br />
Vernissagen <strong>der</strong> einzelnen Standorte<br />
<strong>der</strong> Malakademie NÖ im kommenden<br />
Semestern erwartet. Aus <strong>der</strong> Vielzahl<br />
<strong>der</strong> Arbeiten wird ein Sammelband<br />
erstellt und im Sommer publiziert.<br />
– Ausgewählte Texte <strong>der</strong> Teilnehmer-<br />
Innen <strong>der</strong> Schreibakademien NÖ<br />
werden am Ende des Sommerssemesters<br />
einer breiteren Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht.<br />
– Die Journalistenakademie NÖ wird in<br />
den nächsten Wochen eine eigene<br />
Homepage präsentieren.<br />
– Die Standorte <strong>der</strong> Schauspielakademie<br />
NÖ bereiten sich bereits auf einen<br />
aufregenden, Vorspielabend vor.<br />
Kontakt<br />
k o m m u n a l i n f o<br />
<strong>Gemeinde</strong>n, die Interessse an einem<br />
eigenen Standort <strong>der</strong> Kreativakademie<br />
NÖ haben, bekommen weitere Informationen<br />
unter Tel.: 02742/210 40.<br />
www.kreativakademien-noe.at<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 27
e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Die Jagdpachtauszahlung<br />
VfGH-Urteil macht eine neue Regelung <strong>der</strong> Auszahlung notwendig<br />
Aufgrund einer Entscheidung<br />
des Verfassungsgerichtshofes<br />
musste die Auszahlung <strong>der</strong><br />
Jagdpacht neu geregelt werden. Die<br />
wesentlichen Än<strong>der</strong>ungen sind:<br />
– eine verstärkte Mitwirkungspflicht<br />
<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> (neben <strong>der</strong> Erstellung<br />
des Auszahlungsverzeichnisses wie<br />
bisher gibt es zusätzlich eine konkrete<br />
Verpflichtung zur Auszahlung <strong>der</strong><br />
Anteile an die Grundeigentümer),<br />
– eine Pauschalentschädigung für die<br />
<strong>Gemeinde</strong> als Abgeltung für diese<br />
Mitwirkung,<br />
– <strong>der</strong> Entfall des automatischenVerfalls<br />
<strong>der</strong> nicht abgeholten o<strong>der</strong> überwiesenenAnteile<br />
zu Gunsten <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>kassa<br />
und<br />
– die Festlegung eines Verwendungszweckes<br />
durch den Jagdausschuss.<br />
Nach <strong>der</strong> im Februar <strong>2009</strong> in Kraft<br />
getretenen 16. Novelle des NÖ Jagdgesetzes<br />
1974 läuft die Auszahlung des<br />
Jagdpachtschillings nun wie folgt ab:<br />
Erlag des Pachtschillings<br />
VierWochen vor Beginn des Jagdjahres<br />
muss <strong>der</strong> Pachtschilling bei <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> hinterlegt werden (unverän<strong>der</strong>t<br />
wie bisher).<br />
Bis spätestens vierWochen nach Erlag<br />
des Pachtschillings hat <strong>der</strong> Jagdausschuss<br />
unter Mitwirkung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />
das Verzeichnis <strong>der</strong> Anteile am Pachtschilling<br />
zu erstellen. Eventuell noch<br />
nicht ausbezahlte Beträge <strong>der</strong> Jagdpacht<br />
aus dem Jahr 2008 sind zum Pachtschilling<br />
<strong>2009</strong> hinzuzuzählen, eventuelle<br />
Kosten <strong>der</strong> Jagdgenossenschaft<br />
(insbeson<strong>der</strong>e das Pauschale für<br />
<strong>Gemeinde</strong>n in Höhe von 5 Prozent des<br />
Pachtschillings, mindestens 200 Euro )<br />
sind abzuziehen.<br />
Kundmachung <strong>der</strong> Auflage durch die<br />
<strong>Gemeinde</strong> mit dem Hinweis auf die<br />
Möglichkeit eines Einspruchs binnen<br />
einer Frist von zwei Wochen ab dem<br />
Kundmachungsanschlag und <strong>der</strong> Einbringungsmöglichkeit<br />
beim Jagdausschussobmann.<br />
28 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
Die neue Regelung bringt eine verstärkte Mitwirkungspflicht <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Gleichzeitig mit Kundmachung Auflage<br />
des Verzeichnisses bei <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>:<br />
zwei Wochen lang; mit Kennzeichnung<br />
<strong>der</strong> Bagatellbeträge<br />
Möglichkeit <strong>der</strong> Einspruchserhebung<br />
binnen zweiWochen abAuflagebeginn;<br />
Einsprüche sind vom Obmann ohne<br />
Verzug <strong>der</strong> Bezirksverwaltungsbehörde<br />
zur Entscheidung vorzulegen.<br />
Nach rechtskräftiger<br />
Bestimmung <strong>der</strong> Anteile<br />
(nach Entscheidung aller eventueller<br />
Einsprüche):<br />
Beschluss des Jagdausschusses (zwingend!)<br />
über die Verwendung nicht<br />
abgeholter o<strong>der</strong> nicht überwiesener<br />
Beträge<br />
– dafür ist eine Zweidrittelmehrheit im<br />
Ausschuss erfor<strong>der</strong>lich<br />
– <strong>der</strong>Verwendungszweck muss im allgemeinen<br />
Interesse <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft<br />
o<strong>der</strong> des ländlichen Raumes<br />
liegen (also den Jagdgenossenschaften<br />
zugute kommen,z.B.Ausbau des landund<br />
forstwirtschaftlichenWegenetzes,<br />
zur Schaffung von Bodenschutzanlagen,<br />
Hecken und <strong>der</strong>gleichen)<br />
– <strong>der</strong> Ausschuss kann auch einen<br />
Beschluss mit einfacher Mehrheit<br />
fassen (nicht zwingend), wenn er die<br />
Auszahlung o<strong>der</strong> Überweisung (bei<br />
Bekanntgabe <strong>der</strong> Bankverbindung)<br />
durch den Obmann selbst abwickeln<br />
will<br />
– die Pauschalentschädigung an die<br />
<strong>Gemeinde</strong> (5 Prozent des jährlichen<br />
Pachtschillings,mindestens 200 Euro)<br />
ist in jedem Fall für die Erstellung des<br />
Anteilsverzeichnisses zu zahlen (auch<br />
bei einer Auszahlung durch Obmann)<br />
Nach Beschluss über den Verwendungszweck<br />
hat die <strong>Gemeinde</strong> eine<br />
Kundmachung über die Auszahlungseinzelheiten<br />
mit folgendem<br />
Inhalt zu erlassen:<br />
– Abholung innerhalb von sechs<br />
Monaten ab Kundmachung<br />
– bei <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> o<strong>der</strong><br />
– beim Obmann (wenn <strong>der</strong> Ausschuss<br />
einen solchen Beschluss gefasst hat)<br />
– Überweisungsmöglichkeit <strong>der</strong> Beträge<br />
bei Bekanntgabe <strong>der</strong> Bankverbindung,<br />
abzüglich <strong>der</strong> Überweisungsspesen<br />
– Bagatellbeträge werden nicht überwiesen<br />
(nur Abholung möglich)<br />
– Nennung des vom Jagdausschuss<br />
beschlossenen Verwendungszwecks<br />
für nicht abgeholte (o<strong>der</strong> nicht überwiesene)<br />
Beträge<br />
Auszahlung innerhalb von sechs<br />
Monaten,entwe<strong>der</strong> durch persönliche<br />
Abholung o<strong>der</strong> auf Wunsch durch<br />
Überweisung.<br />
Nach Ablauf <strong>der</strong> Abholungsfrist<br />
müssen die Restbeträge dem beschlossenen<br />
Verwendungszweck zugeführt<br />
werden.
Den Garten genießen<br />
Entspannung, Fitness und gesunde Ernährung helfen, Leistungsorientierung<br />
und Stress auszugleichen. Immer mehr Menschen entdecken dabei den Garten<br />
als „Wellness-Tempel“.<br />
Viele Gartenliebhaber sind sich<br />
ohnedies bewusst: Die<br />
Beschäftigung mit Pflanzen<br />
und das Arbeiten im Einklang mit <strong>der</strong><br />
Natur steigern das Wohlbefinden, wirken<br />
beruhigend und spenden Energie.<br />
Licht, Luft und Sonne sind gesund<br />
und för<strong>der</strong>n ein effektives Stress-<br />
Management. Das Wie<strong>der</strong>entdecken<br />
<strong>der</strong> sinnlichen Erlebnisse – Riechen,<br />
Hören, Sehen, Schmecken o<strong>der</strong> Tasten<br />
– ist nur eine <strong>der</strong> wünschenswerten<br />
Wirkungen.<br />
Gärten sind ganz beson<strong>der</strong>e Orte. Nach<br />
den individuellen Bedürfnissen gestaltet,<br />
leisten sie einen wichtigen Beitrag zur<br />
Selbstverwirklichung. Erholung im<br />
Garten bedeutet nicht nur Ausruhen in<br />
Liegestuhl o<strong>der</strong> Hängematte. Weil<br />
Gärten etwas Lebendiges sind, das sich<br />
verän<strong>der</strong>t und immer wie<strong>der</strong> eine<br />
eingreifende Hand braucht, kann<br />
Entspannung auch aktiv geschehen.<br />
Gartenträume werden wahr<br />
Dass für „Wellness-Produkte“ viel Geld<br />
ausgegeben wird,istgar nichtnotwendig<br />
– entspannen kann so einfach sein:<br />
Durch geschickte Planung und die richtige<br />
Pflanzenwahllässtsich<strong>der</strong>Aufwand<br />
in Grenzen halten. Als Folge einer Rückbesinnung<br />
auf die Natur, erleben Heilund<br />
Gewürzpflanzen,Obst und Gemüse<br />
Naturgartenfeste <strong>2009</strong><br />
4.4. (9-18 Uhr):<br />
Garten.FRÜHLING auf <strong>der</strong><br />
GARTEN TULLN<br />
9.5. (10-17 Uhr):<br />
Ökocampus Ottenstein<br />
20.-21.6. (10-18 Uhr): Schallaburg<br />
eine wahre Renaissance. Duftende<br />
Blätter, schöne, vitaminhaltige Früchte<br />
o<strong>der</strong> Duftgehölze entsprechen dem<br />
Wellness-Gedanken und bieten ebenso<br />
Gaumenfreuden wie so manche<br />
heilende Pflanzenschätze. Für Mußestunden<br />
sorgt auch eine Fülle von<br />
essbaren Blütenstauden und Sommerblumen.<br />
Der Blick in die Baumkrone ist<br />
ein beson<strong>der</strong>s beruhigen<strong>der</strong> – insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei Bäumen mit ausladen<strong>der</strong><br />
Wuchsform. Wildhecken aus Dirndl,<br />
Sanddorn o<strong>der</strong> Wildrosen schaffen als<br />
attraktive Randbepflanzung Sichtschutz<br />
und Privatsphäre auch in öffentlichen<br />
Bereichen – gleichsam als eine Einladung,<br />
um ins grüne Element abzutauchen.<br />
Auch Strauch- und Kletterrosen<br />
eignen sich für Wellness-Bereiche. Sie<br />
sind schön, erfreuen die Sinne und<br />
brauchen nur seltene Zuwendung. Als<br />
pflegeleichte Begleiter machen sich<br />
Lavendel, Katzenminze, Salbei-Arten<br />
und zierliche Gräser gut.<br />
Licht und Farbe<br />
Im Wohlfühlgarten tickt die Uhr langsamer.<br />
Gräser,hoch wachsende Stauden,<br />
Gehölze mit leicht pendelnden Zweigen<br />
beruhigen Geist und Seele. Auf Zäunen<br />
o<strong>der</strong> Mauern zeichnen Pflanzen malerische<br />
und beruhigende Schatten.Wem<br />
<strong>der</strong> natürliche Blütenreigen nicht<br />
19.7. (ab 18 Uhr): Garten.SOMMER<br />
auf <strong>der</strong> GARTEN TULLN<br />
15.8. (17-21 Uhr): Baden<br />
12.9. (13-19 Uhr): Weinviertler<br />
Museumsdorf Nie<strong>der</strong>sulz<br />
27.9. (9- 18 Uhr): Garten.HERBST<br />
auf <strong>der</strong> GARTEN TULLN<br />
k o m m u n a l i n f o<br />
Sich eine Pause gönnen: Naturgärten<br />
helfen, Stress abzubauen und Geist<br />
und Seele zu regenerieren.<br />
genügt, <strong>der</strong> setzt zusätzlich auf Windund<br />
Klangspiele wie wohnliche Gartenaccessoires.<br />
Als Element sprudeln<strong>der</strong><br />
Lebendigkeit hält das Element Wasser<br />
alles im Fluss. Es zieht aber auch in Form<br />
verspielter Brunnen an. Mit flackernden<br />
Windlichtern versprühen auch kleine<br />
Duftrasen einen Hauch von Romantik<br />
und bieten Platz für morgendliche<br />
Fitness-Übungen, wie als Rückzugsort<br />
und Ausgangspunkt für sinnliche<br />
Stunden. Auf die Vielfalt <strong>der</strong> Natur zur<br />
Unterstützung menschlicher Problemlösungen<br />
können Sie eben vertrauen!<br />
Gartenarbeit bedeutet, sich entspannen,<br />
Frischluft tanken und die Früchte<br />
<strong>der</strong> Arbeit genießen.<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 29
e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Also sprach das<br />
Höchstgericht<br />
Aktuelle gemein<strong>der</strong>elevante Entscheidungen<br />
zu § 6 NÖ Bauordnung<br />
Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Zugverhältnisse<br />
seines Schornsteines (hier durch<br />
die Än<strong>der</strong>ung des Nachbargebäudes)<br />
kann ein Nachbar nicht als Verletzung<br />
subjektiv-öffentlicher Rechte im Baubewilligungsverfahren<br />
geltend machen.<br />
Werden also durch die Än<strong>der</strong>ung eines<br />
Gebäudes die Zugverhältnisse eines<br />
Schornsteines des Nachbargebäudes<br />
beeinträchtigt,muss <strong>der</strong> Eigentümer des<br />
verän<strong>der</strong>ten Gebäudes als Verursacher<br />
dem Eigentümer des Schornsteines die<br />
Kosten <strong>der</strong> in Folge <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />
am Gebäude notwendig gewordenen<br />
Baumaßnahmen am Schornstein<br />
ersetzen. Dies Maßnahmen sind jedoch<br />
nicht im Rahmen eines Baubewilliungsverfahrens<br />
zur Errichtung des die<br />
am Schornstein notwenig gewordenen<br />
Baumaßnahmen auslösenden Bauvorhabens<br />
zu klären. Bei <strong>der</strong> Lösung dieser<br />
Rechtsfrage handelt es sich somit nicht<br />
um ein Nachbarrecht im Sinne <strong>der</strong><br />
Bauordnung. Vielmehr ist für diese<br />
Fälle ein geson<strong>der</strong>tes Verfahren im<br />
Sinne des § 7 Abs. 6 NÖ Bauordnung<br />
vorgesehen.<br />
(VwGH 28.10.2008, 2007/05/0072)<br />
zu § 35 NÖ Bauordnung<br />
Dem Nachbarn kommt einAntragsrecht<br />
auf Erlassung eines Abbruchauftrages<br />
zu,wenn er durch die Errichtung eines<br />
bewilligungspflichtigen vorschriftswidrigen<br />
Bauwerks in subjektiv-öffentlichen<br />
Rechten verletzt wird. Durch den<br />
Überbau <strong>der</strong> Grundstücksgrenze<br />
werden subjektiv-öffentliche Nachbarrechte<br />
verletzt. Das Vorliegen einer<br />
solchen Rechtsverletzungkann aber erst<br />
abschließend beurteilt werden, wenn<br />
feststeht, wer Eigentümer des vom<br />
Überbau betroffenen Grundstücksteiles<br />
ist. Diese Feststellung <strong>der</strong> Eigentums-<br />
30 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
Die NÖ Bauordnung sieht keinen rechtserheblichen Verzicht auf die Konsumierung<br />
einer Baubewilligung vor.<br />
verhältnisse ist eine bei Erlassung eines<br />
Abbruchauftrages zu beachtende zivilrechtliche<br />
Vorfrage.<br />
(VwGH 10.09.2008, 2007/05/0206)<br />
zu § 48 NÖ Bauordnung<br />
Es ist nicht unzulässig, Sachverständigengutachten<br />
aus einem an<strong>der</strong>en<br />
Verwaltungsverfahren (gewerblichen<br />
Betriebsanlagenverfahren) auch im<br />
Bauverfahren zu verwenden.<br />
Werden solche Sachverständigengutachten<br />
<strong>der</strong> baubehördlichen Entscheidung<br />
zugrunde gelegt, bedarf es aber<br />
einer nachvollziehbaren und umfassenden<br />
Darlegung in <strong>der</strong> Bescheidbegründung,<br />
weshalb diese Sachverständigengutachten<br />
auch im konkreten<br />
Fall Verwendung finden können.<br />
Es bedarf dabei <strong>der</strong> Feststellung,welche<br />
Baumaßnahmen Gegenstand <strong>der</strong> je-<br />
weils an<strong>der</strong>en Verfahren und welche<br />
Gegenstand des konkreten entschiedenen<br />
Antrages sind. Nach einer<br />
solchen Gegenüberstellung sind Feststellungen<br />
darüber zu treffen, welche<br />
betrieblichen Einrichtungen und Abläufe<br />
in den einzelnenVerfahren jeweils<br />
Gegenstand <strong>der</strong> gutächtlichen Beurteilung<br />
sind. Eingehend ist zu begründen<br />
und auch darüber Parteiengehör zu<br />
gewähren, warum die Inhalte und<br />
Ergebnisse bestimmter Gutachten auch<br />
im baubehördlichen Verfahren<br />
verwendbar sind.<br />
(VwGH 10.9.2008, 2008/05/0041)<br />
Bei <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> örtlichen Zumutbarkeit<br />
von Immissionen ist auch auf<br />
eine allenfalls bestehendeVorbelastung<br />
Bedacht zu nehmen. Zulässigen Emissionen<br />
auf <strong>der</strong> Grundlage einer noch
nicht konsumierten Baubewilligung<br />
ist Bedeutung beizumessen. Die NÖ<br />
Bauordnung sieht keinen rechtserheblichen<br />
Verzicht auf die Konsumierung<br />
einer Baubewilligung vor. Es erscheint<br />
zwar grundsätzlich möglich,dass dann,<br />
wenn bereits bewilligte Baumaßnahmen<br />
nicht ausgeführt werden, die<br />
seinerzeit angenommen Lärmemissionen<br />
von den nunmehr zu erwartenden<br />
in Abzug gebracht werden und<br />
das jetzige Lärmprojekt somit auf dem<br />
vormaligen aufbaut. In diesem Fall<br />
bedarf es allerdings,wenn davon ausgegangen<br />
wird, dass das ursprüngliche<br />
Projekt nicht realisiert wird, einer<br />
näheren Darlegung, weshalb diese<br />
Nichtrealisierung des ursprünglichen<br />
Projektes feststeht (etwa deshalb, weil<br />
das neue Projekt an <strong>der</strong> selben Stelle<br />
realisiert werden soll o<strong>der</strong> die seinerzeitige<br />
Baubewilligung abgelaufen ist).<br />
Eine einschlägige Erklärung des<br />
Bauwerbers reicht nicht aus,sieht doch<br />
das Gesetz keinen rechtserheblichen<br />
Nie<strong>der</strong>österreich – hinein ins<br />
Leben“, mit diesem Slogan<br />
setzt das Land ein Zeichen<br />
Verzicht auf die Konsumierung einer<br />
Baubewilligung vor.<br />
(VwGH 10.9.2008, 2007/05/0107)<br />
<strong>Gemeinde</strong>ordnung –<br />
Legitimation zur Erhebung<br />
einer Beschwerde<br />
Gemäß § 36 Abs. 2. Z. 6 <strong>der</strong> NÖ GO ist<br />
ausschließlich <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>vorstand<br />
für Anträge, Beschwerden und Klagen<br />
an den Verfassungsgerichtshof o<strong>der</strong><br />
an den Verwaltungsgerichtshof zuständig.<br />
Beschwerden, die ohne innerhalb<br />
<strong>der</strong> Beschwerdefrist gefassten<br />
Beschluss des <strong>Gemeinde</strong>vorstandes<br />
erhoben werden, sind als unzulässig<br />
zurückzuweisen. Die Erhebung einer<br />
Beschwerde kann auch nicht auf die<br />
Notkompetenz des Bürgermeisters<br />
gemäß § 38 Abs. 3 NÖ GO gestützt<br />
werden. Ebenso wenig kann die Beschwerdelegitimation<br />
damit begründet<br />
werden, dass <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>rat für<br />
bestimmteAngelegenheiten <strong>der</strong>Vermögenswirtschaft<br />
zuständig ist, und zur<br />
Genuss, Vielfalt, Kultur, Mut<br />
„Marke Nie<strong>der</strong>österreich“ – das Land setzt ein Zeichen<br />
Landesrätin Bohuslav und LH Pröll<br />
präsentierten die neue „Marke NÖ“.<br />
Richtung einer spezifischen und<br />
identitätsstärkenden „Marke Nie<strong>der</strong>österreich“.<br />
Eine repräsentative Veranstaltung<br />
in Grafenegg mit mehr als<br />
500 Gästen gab dazu den Startschuss.<br />
Landeshauptmann Erwin Pröll und<br />
Landsrätin Petra Bohuslav präsentierten<br />
die neue Marke.<br />
Zum ersten mal wurde jetzt ein Markenkonzept<br />
für Nie<strong>der</strong>österreich erarbeitet,<br />
das gleichermaßen für Tourismus,<br />
Kultur und Wirtschaft angewendet<br />
wird. Ziel ist es, Nie<strong>der</strong>österreich als<br />
starke Marke zu etablieren und damit<br />
die Position des Landes als führen<strong>der</strong><br />
Wirtschaftsstandort und beliebtes<br />
Urlaubs- und Kulturland zu sichern.<br />
Grundgedanke dabei: Es reicht nicht<br />
mehr, dem Gast nur die Vorzüge des<br />
Landes o<strong>der</strong> einer Region zu präsentieren.<br />
Er muss sie in einer Art Kurz-<br />
r e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Abwehr eines Schadens für die<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>der</strong> Bürgermeister zur<br />
Beschwerdeerhebung berechtigt sei.<br />
Die Son<strong>der</strong>regelung des § 36 Abs. 2 Z.<br />
6 NÖ GO, die eine ausschließliche<br />
Zuständigkeit für den <strong>Gemeinde</strong>vorstand<br />
vorsieht,gehtdemvor.Es istdaher<br />
darauf zu achten,dass bei <strong>der</strong> Erhebung<br />
einer Beschwerde an den Verwaltungso<strong>der</strong><br />
Verfassungsgerichtshof <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>vorstand innerhalb <strong>der</strong><br />
Beschwerdefrist befasst wird.<br />
(VfGH 29.9.2008, B 1363/08)<br />
wHR Dr. Walter Leiss<br />
ist Klubdirektor<br />
des NÖ Landtagsklubs<br />
<strong>der</strong> Ö<strong>VP</strong><br />
formel – eben über eine Marke – wahrnehmen.<br />
Genuss und Kultur, Vielfalt<br />
und Mut zu eigenständigen Wegen<br />
sind in dieser Marke zusammengefasst.<br />
Dazu wurden ein eigenes Markenhandbuch<br />
mit den Vorzügen Nie<strong>der</strong>österreichs<br />
sowie die Broschüre<br />
„Selection <strong>2009</strong>“ mit den Angeboten in<br />
Musik,Theater,Kunst,Geschichte und<br />
Highlights präsentiert.<br />
Landeshauptmann Pröll bezeichnete<br />
Markenarbeit als beste Investition für<br />
die Zukunft.<br />
Informationen<br />
Nie<strong>der</strong>österreich-Werbung<br />
Tel.: 02742/9000-19847<br />
E-Mail: marke@noe.co.at<br />
www.nie<strong>der</strong>oesterreich.at/marke<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 31
k o m m u n a l i n f o<br />
Alle Facetten des Themas<br />
„Wasser“ unter einem Dach<br />
Leitfaden zum Kommunalen Wasserentwicklungsplan präsentiert<br />
Die Wasserwirtschaft zählt zu<br />
den kommunalen Kernaufgaben.<br />
Um die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung zufrieden zu stellen,<br />
bedarf es einer vorausschauenden Planung.<br />
Bei einer Veranstaltung des<br />
Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes<br />
im St. Pöltner Landtagssitzungssaal<br />
wurde kürzlich ein Leitfaden vorgestellt,<br />
<strong>der</strong> die Erstellung eines Kommunalen<br />
Wasserentwicklungsplanes<br />
erleichtern soll.<br />
Zentrale Rolle <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>n<br />
<strong>Gemeinde</strong>bundpräsident Helmut Mödlhammer<br />
betonte in seinen Begrüßungsworten<br />
die zentrale Rolle <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n<br />
in <strong>der</strong>Wasserwirtschaft. Er betonte<br />
aber auch, dass die <strong>Gemeinde</strong>n nicht<br />
gesetzlich verpflichtet sind,kommunale<br />
Anlagen zu errichten. So werde etwa<br />
dieTrinkwasserversorgung im Sinne <strong>der</strong><br />
Daseinsvorsorge klassischerweise als<br />
<strong>Gemeinde</strong>aufgabe angesehen, ohne<br />
jedoch eine Pflichtaufgabe <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />
zu sein.<br />
Der neue nie<strong>der</strong>österreichische Agrarund<br />
Umweltlandesrat Stephan Pernkopf<br />
erläuterte das Ziel eines Wasserentwicklungsplanes:<br />
„Grundgedanke<br />
ist es, alle Sektoren <strong>der</strong> kommunalen<br />
Wasserwirtschaft von <strong>der</strong> Wasserversorgung<br />
über die Abwasserentsorgung<br />
Bestellung<br />
Der Leitfaden „Kommunaler Wasserentwicklungplan“<br />
ist kostenlos beim<br />
ÖWAV erhältlich. Bestellungen an<br />
E-Mail: cerny@oewav.at<br />
Außerdem kann <strong>der</strong> Leitfaden unter<br />
www.oewav.at heruntergeladen<br />
werden.<br />
32 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
Für die Sicherung von Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Gewässerschutz<br />
und Hochwasserschutz ist jede <strong>Gemeinde</strong> selbst verantwortlich – auch dann,<br />
wenn sie die Durchführung dieser Aufgaben an Verbände, Genossenschaften<br />
o<strong>der</strong> privatrechtlich organisierte Unternehmen übertragen hat.<br />
und den Hochwasserschutz bis hin zum<br />
Wasser als Freizeit- und Wirtschaftsfaktor<br />
zu analysieren und dabei beson<strong>der</strong>s<br />
auf gegenseitige Wechselwirkungen<br />
zu achten.“<br />
Der Weg zum<br />
Wasserentwicklungsplan<br />
Erstellt wird <strong>der</strong> Wasserentwicklungsplan<br />
von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>. In <strong>der</strong> Regel<br />
benötigt man dabei die Unterstützung<br />
eines Experten mit umfassendem<br />
wasserwirtschaftlichen Wissen. Ein<br />
wesentlicher Schritt zu Erstellung des<br />
Wasserentwicklungsplanes ist die Erhebung<br />
von Daten über den bestehenden<br />
Ist-Zustand. Die Durchführung einer<br />
Bestandsanalyse erfolgt anhand eines<br />
Fragenkataloges,<strong>der</strong> sich in dem neuen<br />
Leitfaden findet. Die Fragen befassen<br />
sich mit allen Aspekten <strong>der</strong> Wasser-<br />
nutzung – vom Grundwasser über die<br />
landwirtschaftliche Nutzung und das<br />
Trinkwasser bis hin zu Entsorgung des<br />
Abwassers. Aus <strong>der</strong> Bestandsanalyse<br />
sollen dann konkrete technische und<br />
organisatorische Maßnahmen abgeleitet<br />
werden,die durchgeführt werden<br />
müssen.<br />
Ein wichtiger Punkt ist auch die<br />
Kommunikation des Wasserentwicklungsplanes<br />
an die Bevölkerung und<br />
Entscheidungsträger. Damit soll<br />
Verständnis für die notwendigen<br />
Maßnahmen geschaffen und Unterstützung<br />
gewonnen werden. Der<br />
Wasserentwicklungsplan selbst sollte<br />
aus einem umfassendem Bericht<br />
bestehen,in demdie Stärken und Schwächen<br />
klar aufgezeigt werden. Wesentlich<br />
sind auch Karten, aus denen <strong>der</strong><br />
Handlungsbedarf klar ersichtlich wird.
Auslagerung von<br />
Abfertigungsansprüchen<br />
Abfertigungsansprüche können sogar existenzgefährdend sein<br />
Die Neuregelung des Abfertigungssystems<br />
ab 1.1.2003 hinterließ<br />
bei vielen Arbeitgebern<br />
den Eindruck, dass mit <strong>der</strong> Abfertigung<br />
NEU alle Fragen rund um die<br />
Finanzierung <strong>der</strong> Abfertigungsansprüche<br />
<strong>der</strong> Arbeitnehmer gelöst<br />
sind. Diese Meinung entspricht<br />
jedoch nicht <strong>der</strong> Realität! Das beweist<br />
schon allein die Tatsache, dass in<br />
Österreich fast die Hälfte aller Dienstund<br />
Beschäftigungsverhältnisse vor<br />
dem 1. Jänner 2003 abgeschlossen<br />
wurden und somit dem „alten“ Abfertigungsrecht<br />
unterliegen.<br />
Für dieseAnsprüche nicht vorzusorgen,<br />
bedeutet meist einen drohenden Liquiditätsengpass,<br />
in manchen Situationen<br />
sogar eine Existenzgefährdung des<br />
Betriebes.<br />
Beson<strong>der</strong>s <strong>Gemeinde</strong>n leiden unter <strong>der</strong><br />
Finanzierungslast zur Sicherung <strong>der</strong><br />
Abfertigungsansprüche ihrer Mitarbeiter.<br />
Einerseits gibt es in diesem<br />
Bereich wenig Fluktuation: sehr häufig<br />
haben die Mitarbeiter bei Pensionsantritt<br />
Anspruch auf einen Jahresbezug<br />
als Abfertigungszahlung. An<strong>der</strong>erseits<br />
gibt es keine Möglichkeit des Übertrittes<br />
von <strong>der</strong> „alten“ Abfertigung in die<br />
Abfertigung NEU.<br />
Aufgrund ihrer beson<strong>der</strong>en Nähe zum<br />
Land und zu den <strong>Gemeinde</strong>n Nie<strong>der</strong>österreichs<br />
ist es <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>österreichischen<br />
Versicherung ein Anliegen,<br />
den <strong>Gemeinde</strong>n hinsichtlich Finanzierbarkeit<br />
<strong>der</strong> Abfertigungsansprüche<br />
ihrer Mitarbeiter in Form einer „Auslagerungsversicherung“<br />
mit Rat und Tat<br />
zur Seite zu stehen.<br />
Dieses Abfertigungsmodell bietet die<br />
Auslagerung von Abfertigungsansprüchen<br />
im Wege einer Direktversicherung<br />
und wird bereits von zahlreichen<br />
österreichischen <strong>Gemeinde</strong>n<br />
erfolgreich angewendet.<br />
Beachten Sie folgende Beson<strong>der</strong>heiten:<br />
k o m m u n a l i n f o d e r N Ö V e r s i c h e r u n g<br />
Beson<strong>der</strong>s <strong>Gemeinde</strong>n leiden unter <strong>der</strong> Finanzierungslast zur Sicherung <strong>der</strong><br />
Abfertigungsansprüche ihrer Mitarbeiter.<br />
Zielgruppe<br />
– Vertragsbedienstete mit gesetzlichem<br />
Abfertigungsanspruch und Diensteintritt<br />
vor 2003<br />
Vorteile<br />
– Garantierte Verzinsung für die<br />
gesamte Laufzeit<br />
– Keine Versicherungssteuer<br />
– Keine Ausschreibung seitens <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> notwendig<br />
– Einfacher <strong>Gemeinde</strong>ratsbeschluss<br />
(Bundesvergabeordnung)<br />
– Beiträge sind Betriebsaufwand<br />
– Abfertigungsanspruch zum Pensionsantritt<br />
wird ausfinanziert<br />
Voraussetzung<br />
– Unwi<strong>der</strong>rufliche Zweckwidmung als<br />
Abfertigungsvorsorge<br />
Kontakt<br />
Nie<strong>der</strong>österreichische Versicherung<br />
Manfred Keglovits<br />
Tel.: 0664/801 0962 83<br />
E-Mail:<br />
manfred.keglovits@noevers.at<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 33
e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Hat Wissensmanagement<br />
Potenzial in <strong>der</strong> Verwaltung?<br />
Mo<strong>der</strong>ne Informations- und Kommunikationstechniken als wichtigste Elemente<br />
von Franz Haugensteiner<br />
Österreichs Verwaltung gehört<br />
zu den mo<strong>der</strong>nsten Europas.<br />
Das zeigt zumindest <strong>der</strong> internationale<br />
Vergleich, wo wir regelmäßig<br />
Auszeichnungen erhalten.<br />
Laut Homepage des Bundeskanzleramtes<br />
sind vor allem E-Government<br />
und die Verwaltungsqualitätsoffensive<br />
die Träger unserer mo<strong>der</strong>nen Verwaltung.<br />
Die vorgegebenen Ziele lauten:<br />
„Einfach. Schneller. Besser.“ Weiters ist<br />
da zu lesen: „Das bedeutet, dass die<br />
Bürgerinnen und Bürger, aber auch die<br />
Wirtschaft,darauf vertrauen können,in<br />
kurzer Zeit hochwertige Leistungen<br />
durch dieVerwaltung zu erhalten. Hochwertig<br />
darf nicht kompliziert bedeuten<br />
– die Schnittstelle zu den Kundinnen<br />
und Kunden <strong>der</strong> Verwaltung muss<br />
einfach sein: eindeutige Ansprechstellen,<br />
übersichtliche Formulare,<br />
telefonische Erstauskunft,Information<br />
Wissensmanagement-Dimensionen in einer <strong>Gemeinde</strong><br />
34 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
im Internet und so weiter – dafür<br />
arbeiten wir.“<br />
Um diese Vorgabe zu bewältigen, sind<br />
leistungsfähige Verwaltungseinheiten<br />
von <strong>Gemeinde</strong>- bis zur Bundesebene mit<br />
entsprechen<strong>der</strong> Vernetzung die unabdingbare<br />
Grundlage.<br />
Die Ziele<br />
Die Leistungsfähigkeit von Verwaltungen<br />
wird mehr denn je von effizienten<br />
und effektiven Wissensmanagementsystemen,<br />
die auch behördenübergreifend<br />
funktionieren, abhängig werden.<br />
Gerade in einem sehr dynamischen<br />
Umfeld wie <strong>der</strong> Technisierung <strong>der</strong>Wirtschaft<br />
und <strong>der</strong> generelle Wandel <strong>der</strong><br />
Kommunikation zwischen Wirtschaft,<br />
Verwaltung und Bürger machen das<br />
Implementieren von neuen Wissensmanagementsystemen<br />
notwendig.<br />
MitdemEinführenvonWissensmanagementsystemen<br />
werden im Wesentlichen<br />
folgende Ziele verfolgt:<br />
– Reduzierung von Bearbeitungszeiten<br />
– Höhere Wirtschaftlichkeit (z.B. durch<br />
die Verhin<strong>der</strong>ung von Redundanzen)<br />
– Schnellere und einfachere Auskünfte<br />
bei Anfragen<br />
– Verwaltungs- und ämterübergreifende<br />
Nutzung von Daten und Informationen<br />
– Effizientere Kommunikation und<br />
Aktenbearbeitung über Behördengrenzen<br />
hinweg (z.B. ELAK mit<br />
Schnittstelle EDIAKT II)<br />
– Interne und externe Experten<br />
vernetzen (zur Sicherstellung des richtigen<br />
Wissens zum richtigen Zeitpunkt<br />
am richtigen Ort)<br />
Die verschiedenen Dimensionen<br />
von Wissensmanagement<br />
Um den spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
einer <strong>Gemeinde</strong> gerecht zu werden, ist<br />
die Betrachtung <strong>der</strong> wesentlichen<br />
Dimensionen einerVerwaltungsbehörde<br />
notwendig. Unter Dimensionen werden<br />
in diesem Zusammenhang Bereiche<br />
verstanden, die durch die Einführung<br />
und Nutzung eines Wissensmanagementsystems<br />
beeinflusst werden. Die<br />
Abbildung links veranschaulicht dies in<br />
grafischer Form.<br />
Integrativer Ansatz<br />
Wie schon beschrieben, sind die wichtigsten<br />
Elemente von Wissensmanagement<br />
mo<strong>der</strong>ne Informations- und<br />
Kommunikationstechniken.<br />
Folgt man den letzten Entwicklungen<br />
von Wissensmanagement, so ist festzustellen,<br />
dass zunehmend versucht<br />
wird,den humanorientierten und technologischen<br />
Ansatz in einem ganzheitlichen<br />
Konzept zu verbinden. Diese<br />
Abstimmung zwischen „Human und<br />
System“ versucht die kreativen und<br />
intellektuellen Fähigkeiten eines Indi-
Folgt man den letzten Entwicklungen<br />
von Wissensmanagement, so ist festzustellen,<br />
dass zunehmend versucht<br />
wird, den humanorientierten und technologischen<br />
Ansatz in einem ganzheitlichen<br />
Konzept zu verbinden.<br />
viduums beim Umgang mit Wissen mit<br />
den informationsverarbeitenden Kapazitäten<br />
<strong>der</strong> Computertechnologie zu<br />
verbinden.<br />
Perspektive<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> Informationstechnologie,<br />
die interne und externe<br />
Vernetzung sowie die Verfügbarkeit<br />
von neuen informationstechnischen<br />
Werkzeugen haben die Möglichkeiten<br />
des Wissensmanagements in den Verwaltungen<br />
deutlich erweitert.<br />
So können heute Datenbanken, herkömmliche<br />
Informationssysteme (z.B.<br />
Berichtssysteme, Führungsinformationssysteme,<br />
Geografische Informationssysteme),<br />
DMS-Systeme, Internet<br />
und Intranet neben ihrer Verwendung<br />
bei <strong>der</strong> Erledigung originärer Aufgaben<br />
auch mit <strong>der</strong> Zielrichtung des Wissensmanagements<br />
genutzt werden. Schon<br />
damit wurde das verfügbare Informationspotenzial<br />
deutlich vergrößert.<br />
Neuere ergänzende Tools, wie Web 2.0<br />
Techniken o<strong>der</strong> auch Data-Warehouses,<br />
Data-Marts, OnLine Analytical Proces-<br />
sing – OLAP, erweitern zudem Reichweite<br />
und Nutzbarkeit.<br />
Die aktuelle Entwicklung geht nun<br />
dahin, auf <strong>der</strong> Grundlage von standardisiertenWeb-Technologien<br />
Plattformen<br />
zur Verfügung zu stellen, die Daten aus<br />
verschiedenen Applikationen integrieren<br />
und in dynamischen Informationssystemen<br />
mit einfachen Ablage- und<br />
Zugriffsfunktionen bereit halten. Zudem<br />
besitzen sie die Fähigkeit, eigenständig<br />
neue Informationen zu generieren und<br />
von sich aus anzubieten (selbstlernende<br />
Verfahren).<br />
8. NÖ Bürgermeistertag in St. Pölten<br />
Informationsveranstaltung mit interessanten Themen<br />
Den Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
globalisierten Wirtschaft<br />
müssen sich auch die <strong>Gemeinde</strong>n<br />
stellen. Mit den immer härter<br />
werdenden Bedingungen zu Recht<br />
zu kommen, wird in Zukunft nur<br />
dann gelingen, wenn <strong>Gemeinde</strong>n verstärkt<br />
auf aktuelle Themenstellungen<br />
reagieren. Wie immer die<br />
<strong>Gemeinde</strong>n dabei vorgehen, das Ziel,<br />
die <strong>Gemeinde</strong>budgets mittel- bis<br />
langfristig zu entlasten und die<br />
Attraktivität des jeweiligen Wirtschaftsstandortes<br />
zu verbessern, darf<br />
dadurch nicht aus den Augen gelassen<br />
werden.<br />
Die Informationsveranstaltung mit<br />
Beiträgen zu Konjunktur, Zins- und<br />
Währungsentwicklungen,Neuerungen<br />
aus dem Bereich Energieausweis und<br />
Energie-Contracting,eine Darstellung<br />
<strong>der</strong> steuerlichen Behandlung von energiesparenden<br />
Investitionen,Aktuelles<br />
von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>aufsicht und von<br />
Veranlagungen in Nie<strong>der</strong>österreich<br />
Die Informationsveranstaltung<br />
richtet sich an Bürgermeister<br />
und alle politischen<br />
<strong>Gemeinde</strong>vertreter sowie an<br />
<strong>Gemeinde</strong>bedienstete.<br />
richtet sich an Bürgermeister und alle<br />
politischen <strong>Gemeinde</strong>vertreter sowie<br />
an (leitende) <strong>Gemeinde</strong>bedienstete.<br />
Namhafte Experten konnten auf Einladung<br />
<strong>der</strong> Steuerberatungsgruppe NÖ<br />
GBG / RPW / Deloitte für diese Infor-<br />
r e c h t & v e r w a l t u n g<br />
Franz Haugensteiner<br />
ist Amtsleiter <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> Purgstall<br />
an <strong>der</strong> Erlauf und Obmann des FLGÖ-NÖ<br />
mationsveranstaltung gewonnen<br />
werden. So werden Landeshauptmann-<br />
Stellvertreter Wolfgang Sobotka, Dir.<br />
Prokurist Johannes Kern (Hypo Investmentbank<br />
AG), Anna-Margaretha<br />
Sturm (Leiterin <strong>der</strong> Abteilung<br />
<strong>Gemeinde</strong>n), Gerhard Riedel (Raiffeisenlandesbank<br />
NÖ-Wien), Reinhold<br />
Bacher, Gerhard Stabentheiner und<br />
Raimund Heiss (NÖ GBG) referieren.<br />
Die Mo<strong>der</strong>ation übernimmt <strong>der</strong> stellvertretende<br />
Leiter <strong>der</strong> Kommunalakademie<br />
Nie<strong>der</strong>österreich, Franz<br />
Dworak.<br />
Die Veranstaltung beginnt am 5. Mai<br />
<strong>2009</strong> um 9.00 Uhr und dauert bis ca.<br />
13.30 Uhr. Sie findet im Sitzungssaal<br />
des NÖ Landtages im Landhaus St.<br />
Pölten statt.<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 35
i l d u n g<br />
Management-Studium für<br />
New Public Manager<br />
Neues FH-Studium zu „Wirtschaft und Recht <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung”<br />
Der öffentliche Sektor unterliegt<br />
<strong>der</strong>zeit einem massiven<br />
Wandel: Die Verwaltung wird<br />
immer straffer, die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
für Mitarbeiter und Führungskräfte<br />
immer größer. Viele<br />
klassische Aufgaben<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Hand<br />
werden in private Gesellschaftenausgeglie<strong>der</strong>t.<br />
Gleichzeitig verän<strong>der</strong>n<br />
sich auch<br />
die Rahmenbedingungen<br />
für private<br />
Unternehmen,<br />
die in Geschäftsbeziehungen<br />
mit Bund, Län<strong>der</strong>n<br />
und <strong>Gemeinde</strong>nstehen.<br />
Das nötige<br />
wirtschaftliche und<br />
juristische Knowhow<br />
für die New<br />
Public Manager von<br />
morgen liefert das<br />
Studium „Wirtschaft<br />
und Recht <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung“,<br />
das an <strong>der</strong> Fachhochschule<br />
Wiener<br />
Neustadt angeboten<br />
wird. Im<br />
Mittelpunkt <strong>der</strong><br />
international anerkannten akademischen<br />
Ausbildung stehen mo<strong>der</strong>ne<br />
Management-Methoden für Bund,<br />
Län<strong>der</strong> und <strong>Gemeinde</strong>n sowie für<br />
ausgeglie<strong>der</strong>te Gesellschaften. Das<br />
dreijährige Bachelorstudium richtet<br />
sich an alle Nicht-Akademiker, die<br />
mit einer beson<strong>der</strong>s praxisnahen Ausbildung<br />
den Grundstein für einen<br />
Karrieresprung legen wollen. Der für<br />
die wirtschaftlichen Studiengänge an<br />
36 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
<strong>der</strong> FH Wiener Neustadt zuständige<br />
Geschäftsführer, Prof. Werner Jungwirth,<br />
über die Inhalte: „Die Studenten<br />
erwartet eine beson<strong>der</strong>s praxisnahe<br />
Ausbildung. An <strong>der</strong> FH Wiener<br />
Neustadt lehren Profis aus Top-Unternehmen<br />
und öffentlichen Institutionen.<br />
Wir bieten den Studenten nicht<br />
nur profundes wirtschaftliches<br />
Know-how, son<strong>der</strong>n auch alles, was<br />
heute in Österreich und in Europa<br />
Recht ist – vom Finanz- und Baurecht<br />
über das Personalrecht bis zum EUkonformen<br />
Vergaberecht.“<br />
Alfred Riedl,Präsident des NÖ <strong>Gemeinde</strong>vertreterverbandes,<br />
sieht in dem<br />
neuen Studium eine große Chance für<br />
die <strong>Gemeinde</strong>n und die kommunalen<br />
Manager in Ostösterreich: „Für engagierte<br />
Mitarbeiter in <strong>Gemeinde</strong>n gibt<br />
es damit eine praktische Möglichkeit,<br />
neben dem Beruf eine hoch qualifizierte<br />
akademische Ausbildung zu absolvieren.<br />
Sie schaffen damit eine<br />
profunde Grundlage, um die unaufhaltsame<br />
Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n<br />
zu zeitgemäßen Dienstleistungszentren<br />
mitzugestalten.” Einen wesentlichen<br />
Beitrag zum Schwerpunkt „Wirtschaft<br />
und Recht <strong>der</strong> öffentlichenVerwaltung“<br />
darf die Kommunalakademie Nie<strong>der</strong>österreich<br />
leisten, sehr zur Freude des<br />
Vorsitzenden <strong>der</strong> Kommunalakademie,<br />
Christian Schnei<strong>der</strong>.<br />
So wurde Akademieleiter Harald Bachhofer<br />
eingeladen,an <strong>der</strong> Konzeption des<br />
Vertiefungsstudiums fe<strong>der</strong>führend<br />
mitzuwirken. Dies garantiert auch den<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Praxisbezug zur kommunalen<br />
Ebene. Bei den Lehrbeauftragten<br />
kann die Kommunalakademie NÖ auf<br />
eine Reihe von Experten und Praktikern<br />
aus dem öffentlichen Bereich, aber<br />
auch aus <strong>der</strong> Privatwirtschaft zurückgreifen.<br />
Fakten zum Studium<br />
Wirtschaftsberatung<br />
Studienabschluss: B.A. (Bachelor of<br />
Arts in Business)<br />
Studiendauer: 6 Semester<br />
Studiengebühr: 363,36 Euro pro Semester,<br />
zzgl. ÖH-Gebühr<br />
Anmeldeschluss: 30. Juni <strong>2009</strong><br />
Organisation: berufsbegleitend und<br />
Vollzeit<br />
Zugangsvoraussetzung:<br />
– Hochschulreife/Matura/Berufsreifeprüfung<br />
– Studienberechtigungsprüfung<br />
– Abschluss einer berufsbildenden<br />
mittleren Schule mit Zusatzprüfungen<br />
o<strong>der</strong> eine facheinschlägige<br />
Berufsausbildung mit Zusatzprüfungen<br />
Studieninhalte:<br />
Verwaltungswissenschaft, Organisations-<br />
&Verän<strong>der</strong>ungsmanagement in<br />
<strong>der</strong> Verwaltung, Theorie des New<br />
Public Managements, Rechtsaspekte<br />
<strong>der</strong> Deregulierung, Privatisierung,<br />
Wirtschaftsaufsicht, Ausglie<strong>der</strong>ung<br />
und Public Private Partnership, Beratung<br />
& Organisationsentwicklung,<br />
Marketing, Verwaltungs- und Vergaberecht,<br />
EU-,Gewerbe-,Bau- und Telekommunikationsrecht,<br />
Dienst- und<br />
Arbeitsrecht, Datenschutz, E-Government.<br />
Job-Chancen:<br />
Abteilungsleiter,Magistratsdirektor),<br />
in ausgeglie<strong>der</strong>ten Gesellschaften,als<br />
Projektmanager (z. B. bei Non-Profit-<br />
Organisationen),alsVerwaltungs- und<br />
Schnittstellen-Manager sowie als<br />
externer Unternehmensberater.<br />
Kontakt und Infos:<br />
Tel.: 02622/89084-0<br />
www.fhwn.ac.at
Das Frühjahrsprogramm<br />
<strong>der</strong> Akademie 2.1<br />
Für zahlreiche Seminare übernimmt <strong>der</strong> GVV 50 Prozent <strong>der</strong> Kosten<br />
Im Seminar „Von <strong>der</strong> Projektidee zur Umsetzung“ werden alle Facetten des<br />
politischen Projektmanagements beleuchtet.<br />
In fast genau einem Jahr wird in<br />
den nie<strong>der</strong>österreichischen <strong>Gemeinde</strong>n<br />
ein neuer <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
gewählt. Die Akademie 2.1, die Bildungsakademie<br />
<strong>der</strong> Volkspartei Nie<strong>der</strong>österreich,<br />
bietet daher schon jetzt<br />
eine Reihe von interessanten Seminaren<br />
zur bestmöglichen Vorbereitung<br />
auf die vielfältigen Aufgaben <strong>der</strong><br />
Tätigkeit in den <strong>Gemeinde</strong>n.<br />
Die Seminarangebote bieten Fortbildungsmöglichkeiten<br />
für den persönlichen,<br />
politischen sowie fachlichen<br />
Bereich. Der GVV bietet zudem eine<br />
individuelle För<strong>der</strong>ung für seine<br />
<strong>Gemeinde</strong>mandatare. Für Seminare,<br />
die im Seminarfol<strong>der</strong> <strong>der</strong> Akademie 2.1<br />
mit dem GVV-Logo im Inhaltsverzeichnis<br />
gekennzeichnet sind, werden<br />
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
gegen Vorlage <strong>der</strong> Einzahlungsbestätigung<br />
und <strong>der</strong> Teilnahmebestätigung<br />
50 Prozent <strong>der</strong> Seminarkosten<br />
rückerstattet. Der Antrag dafür ist<br />
formlos direkt an den GVV zu stellen.<br />
Seminartipps im Frühjahr:<br />
„Von <strong>der</strong> Projektidee zur<br />
Umsetzung“<br />
Projektmanagement in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />
Inhalt: Projektmanagement im politischen<br />
Alltag, politische Projekte in <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> umsetzen, Projektablauf,<br />
Zeitplanung,Arbeiten im Projektteam<br />
Sa 18. <strong>April</strong> <strong>2009</strong>, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hotel Veltlin, 2170 Poysdorf<br />
Trainer: DI Martin Atassi<br />
„Sitzungen ergebnisorientiert<br />
leiten“<br />
Professionelles Besprechungsmanagement<br />
für die politische Praxis<br />
Inhalt: professionelle Sitzungsvorbereitung,<br />
Elemente erfolgreicher<br />
Sitzungsführung, Mo<strong>der</strong>ationstechniken,<br />
Sitzungsteilnehmern und <strong>der</strong>en<br />
Ideen integrieren,Umgang mit herausfor<strong>der</strong>nden<br />
Situationen<br />
Sa 25. <strong>April</strong> <strong>2009</strong>, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Landhotel Fischl, 3684 St. Oswald<br />
Trainer: Mag. Matthias Breitene<strong>der</strong><br />
b i l d u n g<br />
„Sonne und Wind schicken<br />
keine Rechnung“<br />
Energiekonzepte für die <strong>Gemeinde</strong><br />
Inhalt: Erneuerbare Energien,Analyse<br />
<strong>der</strong> Energiekosten in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>,<br />
Umsetzungsmöglichkeiten für <strong>Gemeinde</strong>gebäude,<br />
Einbindung privater Haushalte<br />
und Gewerbebetriebe,För<strong>der</strong>unge,<br />
Contracting, Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis<br />
Sa 20. Juni <strong>2009</strong>, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hotel Steinschalerhof, 3203 Rabenstein<br />
Trainer: Peter Loy, Lehrer für Umwelttechnik<br />
an <strong>der</strong> HTL Hollabrunn und<br />
Umweltgemein<strong>der</strong>at<br />
Neues Angebot für Min<strong>der</strong>heitsgemeinden:<br />
„Personalmaßnahmen –<br />
wer darf das?<br />
Dem Bürgermeister als Dienstbehörde<br />
über die Schulter blicken<br />
Inhalt: Dienstpostenplan, Stellenausschreibung,<br />
Rechte und Pflichten <strong>der</strong><br />
Bediensteten, Aufgaben des Bürgermeisters<br />
als Vorgesetzter, Diskussion<br />
allgemeiner Problemstellungen im<br />
Bereich des Dienst- und Besoldungsrechtes<br />
Sa 13. Juni <strong>2009</strong>, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Laabnerhof, 3053 Laaben<br />
Trainer: Mag. Johannes Landsteiner<br />
Der Seminarbeitrag beläuft sich bei<br />
den angebotenen Seminaren auf 65<br />
Euro pro Seminar.<br />
Anmeldungen und weitere<br />
Informationen<br />
Akademie 2.1<br />
Geschäftsführerin Petra Skala<br />
Tel.: 02742/9020-167<br />
E-Mail: petra.skala@akademie21.at<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 37
k o m m u n a l i n f o<br />
Neue Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Wissensweitergabe<br />
Grafenwörth ist Vorreiter bei <strong>der</strong> Realisierung von Schul-TV<br />
Die Marktgemeinde Grafenwörth<br />
geht seit 2003 konsequent den<br />
Weg <strong>der</strong> infrastrukturellen Anbindung<br />
mit Breitbandtechnologie<br />
und <strong>der</strong> Nutzung zeitgemäßer Medien<br />
in Wirtschaft und Verwaltung.<br />
Als Breitband-Partnergemeinde <strong>der</strong><br />
ersten Stunde von Telekom Austria, ist<br />
Grafenwörth seit Sommer 2007 auch die<br />
erste ländliche <strong>Gemeinde</strong> in Nie<strong>der</strong>österreich,<br />
in <strong>der</strong> aonTV, das Kabelfernsehen<br />
<strong>der</strong> Zukunft,allen Bewohnern<br />
zur Verfügung steht.<br />
Multimediales<br />
Klassenzimmer<br />
Ab sofort übernimmt Grafenwörth<br />
erneut eine Vorreiterrolle bei <strong>der</strong><br />
Nutzung von Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien (IKT).<br />
„Mit <strong>der</strong> Realisierung von Schul-TV in<br />
<strong>der</strong> Volksschule Grafenwörth wird hier<br />
in <strong>der</strong> Region Wagram erneut zum<br />
ersten Mal im Bundesland NÖ ein neues<br />
Zeitalter des Grundschulunterrichts<br />
eingeläutet“,sagt GVV-Präsident Alfred<br />
Riedl in seiner Funktion als Bürgermeister<br />
<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Auf Basis <strong>der</strong> Multimedia-Plattform<br />
und des Breitband-Hochleistungsnetzes<br />
von Telekom Austria können von nun<br />
an multimediale Lernbehelfe flexibel<br />
und einfach in die Klassenzimmer <strong>der</strong><br />
Volksschule verteilt und mit Internet-<br />
Inhalten verknüpft werden. „Die eingesetzte<br />
technologische Applikation bietet<br />
Lehrern und Schülern großen didaktischen<br />
Mehrwert und bringt einen Motivationsschub<br />
für die Grundbildung in<br />
unserer <strong>Gemeinde</strong>. Unsere Schule ist ein<br />
Raum zum Wohlfühlen. Gleichzeitig<br />
beleben Bildungsinvestitionen in <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> die <strong>der</strong>zeit angeschlagene<br />
Konjunktur“, sagt Riedl.<br />
38 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />
Die „Masterminds“ des Projektes Schul TV in Grafenwörth: Walter Goldenits von<br />
Telekom Austria, Neo-Bildungslandesrat Johann Heuras, Bürgermeister Alfred<br />
Riedl und Landesschulratspräsident Hermann Helm.<br />
Starker Partner Telekom<br />
Telekom Austria erprobt seit 2003 in<br />
Grafenwörth erfolgreich das Konzept<br />
einer Breitband-Mustergemeinde. Auf<br />
Basis dieser Vorleistungen ermöglicht<br />
Telekom Austria mit <strong>der</strong> High Speed-<br />
Anbindung <strong>der</strong> Volksschule an ihren<br />
Breitband-Backbone und <strong>der</strong> strukturierten<br />
LAN-Verkabelung für acht Klassenzimmer<br />
nunmehr Grafenwörth den<br />
nächsten Innovationsschritt im Bereich<br />
neuer Bildungsmedien.Schul-TVför<strong>der</strong>t<br />
damit die Entwicklung neuer multimedialer<br />
Vermittlungsstandards im<br />
Grundschulunterricht.<br />
„Mit Schul-TV in Grafenwörth zeigen<br />
wir,wie einfach und flexibel <strong>der</strong> Einsatz<br />
multimedialer Lernbehelfe im Zusammenspiel<br />
mit unseren Infrastrukturkomponenten<br />
heute ist“, so Walter<br />
Goldenits von Telekom Austria. „Wir<br />
stehen an <strong>der</strong> Schwelle, Schulen neue<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> Wissensweitergabe<br />
zu ermöglichen. Der Einsatz von Technologie<br />
ermöglicht es Lehrern, Kin<strong>der</strong><br />
gezielt auf die Multimediawelt des 21.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts vorzubereiten“,ist Goldenits<br />
überzeugt.<br />
eEducation für den<br />
ländlichen Raum<br />
Im Informationszeitalter ist <strong>der</strong> Zugang<br />
zu IKT die wesentlichste Voraussetzung<br />
für wirtschaftliche Entwicklung<br />
und Zukunftssicherung. Dies gilt beson<strong>der</strong>s<br />
für den ländlichen Raum. eEducation<br />
bildet im breiten Spektrum <strong>der</strong><br />
mit Breitbandinfrastruktur möglichen<br />
neuen Medien das Gerüst für lebenslanges<br />
Lernen und für neue Formen <strong>der</strong><br />
Wissensaneignung.<br />
Das Projekt Schul-TV für die Volksschule<br />
Grafenwörth wurde technisch in<br />
Form einer geschlossenen Benutzergruppe<br />
auf aonTV realisiert. Die Videoproduktionen<br />
sind nur für die authorisierten<br />
Benutzer <strong>der</strong> Volksschule<br />
Grafenwörth aufruf- und abspielbar.<br />
Ein übersichtliches Navigationsmenü<br />
ordnet die Produktionen in die drei<br />
Subkategorien „Bildungsprogramm“,<br />
„Eigenproduktionen“ und „Kurzfilme“.<br />
„Wer sich das Modellprojekt in Grafenwörth<br />
direkt in <strong>der</strong>Volksschule ansehen<br />
möchte, ist herzlich willkommen“, lädt<br />
Bürgermeister Riedl interessierte <strong>Gemeinde</strong>n<br />
in seinen Ort ein.
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>Gemeinde</strong>vertreterverband<br />
<strong>der</strong> Volkspartei Nie<strong>der</strong>österreich<br />
(Kommunalpolitische Vereinigung - KPV)<br />
3100 St. Pölten, Ferstlergasse 4<br />
Mit <strong>der</strong> Herausgabe beauftragt:<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Mag. Christian Schnei<strong>der</strong><br />
Medieninhaber: Österreichischer<br />
Kommunal-Verlag GmbH., 1010, Wien,<br />
Löwelstraße 6, Tel.: 01/532 23 88-0,<br />
Fax: 01/532 23 77<br />
Geschäftsführung: Walter Zimper,<br />
Mag. Michael Zimper<br />
Chefredakteur: Mag. Helmut Reindl,<br />
E-Mail: helmut.reindl@kommunal.at<br />
Mitarbeit: Mag. Sotiria Taucher,<br />
Prof. Franz Oswald, Dr. Walter Leiss, Mag.<br />
Christian Schnei<strong>der</strong>, Dr. Raimund Heiss<br />
DTP: Österreichischer<br />
Kommunal-Verlag, Stefan Hecke,<br />
E-Mail: stefan.hecke@kommunal.at<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Patrizia Poropatits, Tel.: 01/ 532 23 88-30,<br />
E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />
Fotos: Bildstelle <strong>der</strong> NÖ Landesregierung,<br />
Erwin Wodicka (www.bil<strong>der</strong>box.biz), Foto<br />
Baldauf (www.bil<strong>der</strong>.services.at), Buenos<br />
Dias/photos.com<br />
Hersteller: Leykam Druck, 7201 Neudörfl<br />
Erscheinungsort: 2700 Wr. Neustadt<br />
Auflage kontrolliert: 12.800 Exemplare.<br />
Direktversand ohne Streuverlust an<br />
folgende Zielgruppen in NÖ: Mandatare<br />
und leitende Bedienstete in allen NÖ<br />
<strong>Gemeinde</strong>n (Bürger meister, Vizebürgermeister,<br />
Stadt- und <strong>Gemeinde</strong>räte, Ortsvorsteher<br />
und leitende <strong>Gemeinde</strong>beamte).<br />
Alle NÖ Abgeordneten zum National- und<br />
Bundesrat sowie Landtag, alle Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Landes- und Bundesregierung und alle<br />
Abteilungsleiter und <strong>der</strong>en Stellvertreter<br />
beim Amt <strong>der</strong> NÖ Landesregierung. Alle<br />
Bezirkshauptleute und <strong>der</strong>en Stellvertreter<br />
sowie alle Fachjuristen <strong>der</strong> Bezirkshauptmannschaften<br />
in NÖ. Alle Leiter und <strong>der</strong>en<br />
Stellvertreter <strong>der</strong> Gebietsbauämter in NÖ<br />
sowie alle Sachverständigen des Landes, <strong>der</strong><br />
Bezirkshauptmannschaften und <strong>der</strong><br />
Gebietsbauämter. Alle Bezirks- und Landesfunktionäre<br />
sowie leitenden Beamten <strong>der</strong><br />
gesetzlichen Interessenvertretungen in NÖ<br />
(Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Arbeiterkammer)<br />
sowie alle Abteilungsleiter<br />
von Landesgesellschaften. Alle Funktionäre<br />
und Geschäftsführer von in NÖ relevanten<br />
Verbänden, Organisationen und Institutionen.<br />
Dieses „Fachjournal für Kommunalpolitik“<br />
erreicht alle für die Kommunalpolitik<br />
wichtigen Meinungsträger im größten<br />
österreichischen Bundesland.<br />
Namentlich gezeichnete Artikel geben die<br />
Meinung <strong>der</strong> jeweiligen Autoren wie<strong>der</strong><br />
und liegen in <strong>der</strong>en alleiniger Verantwortung.<br />
Persönlich gezeichnete Berichte<br />
müssen sich daher nicht mit <strong>der</strong> Auffassung<br />
des Herausgebers o<strong>der</strong> Medieninhabers<br />
decken. Mit „E.E.“ gekennzeichnete<br />
Artikel sind bezahlte Informationen .<br />
Das war <strong>der</strong> Forsttag<br />
Maschinenring informierte Waldbesitzer<br />
Auf dem Anfang März von Maschinenring<br />
NÖ veranstalteten Forsttag konnten<br />
sich die fast 100 Teilnehmer über ihre<br />
Rechte und Pflichten als Waldbesitzer<br />
informieren.<br />
Unter dem Motto „Waldbau in öffentlicher<br />
Hand“ referierten Vertreter des<br />
Maschinenring NÖ-Wien, <strong>der</strong> NÖ<br />
Landeslandwirtschaftskammer und <strong>der</strong><br />
NÖ Landesforstdirektion im Rahmen<br />
des gemeinsamen Waldservice NÖ.<br />
Vertreter von <strong>Gemeinde</strong>n und Stiftsverwaltungen<br />
diskutierten über Forstschutz,<br />
mögliche För<strong>der</strong>ungen und<br />
forstliche Erlöse. Eine anschließende<br />
Maschinenschau im Gelände mit<br />
Wurzelstockfräse,Schneidspalter,Traktoranbaugeräten<br />
etc. gab einen Überblick<br />
über die forstlichen Maschinenring-Dienstleistungen.<br />
Werner Löffler (Waldverband NÖ), Pater Stefan Gruber (Stift Seitenstetten),<br />
Anton Prüller, Martin Schober (beide Maschinenring NÖ-Wien), Reinhard Hagen<br />
(NÖ Landesforstdirektion) und Karl Schuster (Landeslandwirtschaftskammer).<br />
Einer <strong>der</strong> bekanntesten und profilier -<br />
testen Kommunalbeamten Nie<strong>der</strong>österreichs,<br />
Herbert Chromy, vollendet<br />
am 10. <strong>April</strong> sein 70. Lebensjahr.<br />
Chromy, seit Anfang <strong>der</strong> 70er-Jahre<br />
auch Mitarbeiter des NÖ GVV, wuchs<br />
in Baden auf, maturierte dort und kam<br />
1961 nach Horn, wo er fast 40 Jahre<br />
Stadtamtsdirektor war. Beim GVV<br />
arbeitet er bis heute mit und betreut<br />
vor allem die Bereiche Arbeitsrecht,<br />
Dienst- und Besoldungsrecht sowie<br />
Spitalerhaltung. Chromy war auch<br />
langjähriger Mitarbeiter des Ös ter -<br />
k o m m u n a l i n f o<br />
Herbert Chromy feierte<br />
70. Geburtstag<br />
reichischen <strong>Gemeinde</strong>bun<br />
des.<br />
1971 gründete er<br />
die Ar beits ge -<br />
mein schaft <strong>der</strong><br />
NÖ Stadtamts -<br />
direktoren und<br />
wirkte auch in<br />
diesem Rahmen<br />
an zahlreichen Gesetzes- und sons -<br />
tigen Materien für die <strong>Gemeinde</strong>n mit.<br />
Herbert Chromy wurde mit dem<br />
Goldenen Ehrenring des NÖ GVV<br />
ausgezeichnet.<br />
NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 39
Mit Energieeffizienz<br />
<strong>der</strong> Konkurrenz voraus.<br />
Das Online Energie Management System.<br />
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