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3) NÖ Gemeinde April 2009 - Gemeindevertreterverband der VP ...

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DVR: 0930 423<br />

P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien 02 Z 032903 M<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong><br />

Das Fachjournal für Kommunalpolitik<br />

<strong>Gemeinde</strong>vertreterverband <strong>der</strong> Volkspartei Nie<strong>der</strong>österreich<br />

<strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

Schwellenwerte<br />

Erhöhung bei kleinen<br />

Bauaufträgen<br />

Bauen in <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong><br />

Die neuen Wohnbau-<br />

för<strong>der</strong>ungsrichtlinien


Aktuell<br />

im <strong>April</strong><br />

politik<br />

Die For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Anhebung<br />

<strong>der</strong> Schwellenwerte wurde erhört.<br />

04 Postamtsschließungen: Bundespolitik<br />

ist gefor<strong>der</strong>t<br />

05 Schwellenwerte bei kleinen<br />

Bauaufträgen werden erhöht<br />

08 Interview mit Landesrat Pernkopf<br />

10 Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>VP</strong>NÖ<br />

recht &<br />

verwaltung<br />

Das <strong>Gemeinde</strong>paket bringt klare<br />

Regelung bei Finanzgeschäften<br />

12 <strong>Gemeinde</strong>paket geht in Begutachtung<br />

16 Was bringt das Steuerreformgesetz?<br />

20 Landesverwaltungsgerichtshöfe:<br />

<strong>Gemeinde</strong>autonomie in Gefahr!<br />

22 Die neuen Wohnbauför<strong>der</strong>ungsrichtlinien<br />

24 Versicherungsschutz bei<br />

interkommunalen Kooperationen<br />

Aus erster Hand<br />

<strong>Gemeinde</strong>paket, Konjunkturpaket<br />

und Staatsreform<br />

Nach <strong>der</strong> Neuregelung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>bezüge, einer<br />

<strong>Gemeinde</strong>ordnungsnovelle und <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Landesverfassung zum Erhalt <strong>der</strong> bestehenden<br />

<strong>Gemeinde</strong>struktur im Dezember 2008 gehen<br />

nun neuerlich eine Novelle zur <strong>Gemeinde</strong>ordnung,<br />

die Verordnung über den Abschluss von Finanzgeschäften<br />

sowie eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung<br />

in Begutachtung. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

das Wahlrecht für die <strong>Gemeinde</strong>ratswahl 2010<br />

wird für <strong>Gemeinde</strong>n und Bürger wesentlich vereinfacht.<br />

Noch im ersten Halbjahr <strong>2009</strong> soll <strong>der</strong> Landtag die Än<strong>der</strong>ungen<br />

beschließen.<br />

Grund zur Freude bereitet den <strong>Gemeinde</strong>n auch die<br />

Anhebung <strong>der</strong> Schwellenwerte bei „kleinen“ Bauauftragsvergaben.<br />

Der Schwellenwert für die freie Auftragsvergabe<br />

wird von <strong>der</strong>zeit 40.000 auf 100.000 Euro erhöht. Dieser<br />

Beschluss ist enorm wichtig, da wir dadurch vor allem die<br />

lokale Wirtschaft rasch unterstützen können. Endlich sieht<br />

die Bundesregierung die wichtige Rolle <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n<br />

bei <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong> Krise. Allerdings müssen weitere<br />

Schritte in Form direkter Hilfen für die <strong>Gemeinde</strong>n folgen.<br />

Deswegen werden wir auch nicht locker lassen. Es muss<br />

endlich auch ein Konjunkturpaket für die Kommunen<br />

kommen. Immerhin wird unsere Investitionskraft in den<br />

kommenden Monaten und Jahren massiv gefor<strong>der</strong>t sein.<br />

Wenn wir unserer Rolle als Investitionsmotor gerecht<br />

werden sollen, brauchen wir angesichts <strong>der</strong> steigenden<br />

Belastungen im Gesundheits- und Sozialbereich auch entsprechende<br />

Mittel. Und das möglichst bald und nicht erst,<br />

wenn es bereits zu spät ist.<br />

Ein Wort noch zu den von manchen hoch gelobten Landesverwaltungsgerichtshöfen:<br />

Wir <strong>Gemeinde</strong>n sind die Letzten,<br />

die sich gegen Staatsreformen stellen, wenn sie sinnvoll<br />

sind, Vorteile für unsere Bürger bringen und uns dabei<br />

nicht über Gebühr belasten. Die vorliegenden Konzepte<br />

sind aber vehement abzulehnen. Verlängerung und Verteuerung<br />

<strong>der</strong> Verfahren, erschwerter Rechtszugang, Richterstaat<br />

statt pragmatischer Entscheidungen, Verlust von<br />

Beratungsleistungen und ein massiver, noch nie dagewesener<br />

Eingriff in die Gemeindautonomie können aber<br />

niemals unsere Zustimmung finden. Die Parallelen zur<br />

Diskussion um den Rechnungshof sind kaum zu übersehen,<br />

verwun<strong>der</strong>n aber auch nicht, denn beide Konzepte<br />

zeigen die Handschrift von Zentralisten und sind mit<br />

echtem Fö<strong>der</strong>alismus und gemeindlicher Selbstverwaltung<br />

nicht in Einklang zu bringen.<br />

Bgm. LAbg. Mag. Alfred Riedl, Präsident<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 3


p o l i t i k<br />

Postamtsschließungen:<br />

Bundespolitik ist gefor<strong>der</strong>t<br />

<strong>Gemeinde</strong>bund beschloss Resolution zur Sicherung <strong>der</strong> Postversorgung<br />

Konjunktur, Kin<strong>der</strong>betreuung,<br />

Postamtsschließungen, die soziale<br />

Situation <strong>der</strong> Bürgermeister<br />

und <strong>der</strong> Klimaschutz waren die<br />

wichtigsten Themen bei <strong>der</strong> Sitzung des<br />

Bundesvorstandes des Österreichischen<br />

<strong>Gemeinde</strong>bundes in Linz.<br />

Infrastrukturministerin<br />

ist säumig<br />

Zur aktuellen Diskussion über die Schließung<br />

von Postämtern beschloss <strong>der</strong><br />

Bundesvorstand eine Resolution,in <strong>der</strong><br />

die Sicherstellung <strong>der</strong> postalischen<br />

Grundversorgung eingefor<strong>der</strong>t wird.<br />

„Es ist Aufgabe <strong>der</strong> Politik,die Rahmenbedingungen<br />

für den Postmarkt zu definieren<br />

und zu setzen", sagte <strong>Gemeinde</strong>bundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer.<br />

„Seit Jahren sind die verantwortlichen<br />

Politiker auf Bundesebene diesbezüglich<br />

säumig. Nur deshalb kann es zu Schließungsdebatten<br />

wie <strong>der</strong> aktuellen überhaupt<br />

kommen.“<br />

Alfred Riedl,Vizepräsident des <strong>Gemeinde</strong>bundes<br />

und Präsident des GVV <strong>der</strong><br />

<strong>VP</strong> NÖ zeigte sich verärgert, dass die<br />

Monate seit <strong>der</strong> Nationalratswahl nicht<br />

genutzt wurden. „Seit Herbst 2008 war<br />

klar, welche Absichten die Post AG mit<br />

ihrem Filialnetz verfolgt. Seit diesem<br />

Zeitpunkt hätte das Infrastrukturministerium<br />

Zeit gehabt, ein Postgesetz zu<br />

erarbeiten, das die Bedingungen <strong>der</strong><br />

Versorgung mit Postdienstleistungen<br />

klar regelt. Dass dies nicht geschehen<br />

ist,ist ein klaresVersäumnis <strong>der</strong> Bundespolitik.“<br />

Maßstab für ein solches Gesetz<br />

müsste sein,welche konkreten Elemente<br />

<strong>der</strong> Grundversorgung die Postdienstleister<br />

in einem liberalisierten Markt zu<br />

erbringen haben. „Dabei geht es nicht<br />

nur um die Postämter,son<strong>der</strong>n auch um<br />

die Qualität und Quantität <strong>der</strong> Zustellung.<br />

Es dürfen nicht nur wirtschaftliche<br />

4 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

Die Spitzen des <strong>Gemeinde</strong>bundes Alfred Riedl, Helmut Mödlhammer, Robert Hink<br />

und Ernst Schmid bei <strong>der</strong> Bundesvorstandssitzung des <strong>Gemeinde</strong>bundes in Linz.<br />

Kriterien eine Rolle spielen“, so Riedl,<br />

„vor allem in den ländlichen Regionen<br />

sind auch soziale Kriterien von Bedeutung.“<br />

Es müsse sichergestellt sein,dass<br />

die Bevölkerung im gesamten Bundesgebiet<br />

den gleichen Zugang zu Postdienstleistungen<br />

hat.<br />

Soziale Absicherung <strong>der</strong><br />

Bürgermeister<br />

In einer weiteren Resolution for<strong>der</strong>te<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>bund die Bundesregierung<br />

auf, die soziale Absicherung <strong>der</strong><br />

Bürgermeister zu verbessern. „Es ist ein<br />

echtes Problem,dass es we<strong>der</strong> vernünftige<br />

arbeitsrechtliche noch pensionsrechtliche<br />

Regelungen gibt“, kritisierte<br />

GVV-Präsident Riedl. Es sei daher kein<br />

Wun<strong>der</strong>,dass immer weniger Menschen<br />

in die Kommunalpolitik einsteigen<br />

wollen. Bei <strong>der</strong> jüngsten <strong>Gemeinde</strong>ratswahl<br />

im Bundesland Salzburg habe<br />

es etwa in je<strong>der</strong> fünften <strong>Gemeinde</strong> überhaupt<br />

nur noch einen Kandidaten für<br />

das höchsteAmt <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> gegeben.<br />

„Potentielle Interessenten winken sofort<br />

ab, wenn sie erfahren, wie schlecht die<br />

diesbezüglichenRegelungen<strong>der</strong>zeitsind“,<br />

so Riedl. „Dauerhaft ist es ein demokratiepolitischerWahnsinn,wenn<br />

dieses<br />

Amt nicht mehr erstrebenswert scheint.“<br />

15a-Fähigkeit gefor<strong>der</strong>t<br />

Art 15a-Verträge sind Vereinbarungen<br />

zwischen Bund und Län<strong>der</strong>n.<br />

Da die <strong>Gemeinde</strong>n keine Möglichkeit<br />

haben bei diesen Verträgen mit zu<br />

verhandeln, kommt es immer<br />

häufiger vor, dass sie durch diese<br />

finanziell o<strong>der</strong> organisatorisch belastet<br />

werden. Jüngste Beispiele sind<br />

die gerade in Diskussion stehende<br />

Vereinbarung zur Mindestsicherung<br />

und die erst kürzlich zur Kin<strong>der</strong>betreuung<br />

und zur 24-Stunden-<br />

Betreuung geschlossenen Vereinbarungen.<br />

GVV-Präsident Alfred<br />

Riedl for<strong>der</strong>t daher,dass den <strong>Gemeinde</strong>n<br />

die Art 15a-Fähigkeit zugestanden<br />

wird und die <strong>Gemeinde</strong>n als<br />

gleichberechtigte Partner anerkannt<br />

werden.


Schwellenwerte bei kleinen<br />

Bauaufträgen werden erhöht<br />

Bundeslän<strong>der</strong> müssen mit <strong>Gemeinde</strong>n an einem Strang ziehen<br />

GVV-Präsident Alfred Riedl<br />

zeigte sich erfreut über die<br />

rasche Reaktion von Bundeskanzler<br />

Werner Faymann auf die<br />

<strong>Gemeinde</strong>bund-For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong><br />

Anhebung <strong>der</strong> Schwellenwerte bei<br />

Auftragsvergaben durch <strong>Gemeinde</strong>n.<br />

„Es ist für uns enorm wichtig, dass<br />

die <strong>Gemeinde</strong>n künftig kleinere Bauaufträge<br />

erst ab 100.000 Euro ausschreiben<br />

müssen. Bis zu diesem<br />

Wert können die Aufträge in Zukunft<br />

freihändig vergeben werden.“<br />

Erhöhung von 40.000<br />

auf 100.000 Euro<br />

Erst vor wenigen Tagen hatte <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>bund die Erhöhung dieser<br />

Schwellenwerte von 40.000 auf 100.000<br />

Euro vehement eingefor<strong>der</strong>t. „Es geht<br />

hier vor allem darum, die lokale Wirtschaft<br />

zu unterstützen“,so Riedl. „In <strong>der</strong><br />

Krise wollen <strong>Gemeinde</strong>n ihren Beitrag<br />

zur lokalenWertschöpfung leisten und<br />

dieWirtschaft schnell und zielgerichtet<br />

unterstützen. Die bisher sehr niedrigen<br />

Schwellenwerte waren dabei ein echtes<br />

Problem, weil die Ausschreibungen ja<br />

auch viel Zeit in Anspruch nehmen“,<br />

weiß Alfred Riedl aus Erfahrung.<br />

Nun will <strong>der</strong> Bundeskanzler dieses<br />

Problem per Verordnung lösen, aber<br />

nur, wenn die Bundeslän<strong>der</strong> dieser<br />

Vorgangsweise zustimmen. „Ich appelliere<br />

an die jeweilsVerantwortlichen in<br />

den Landesregierungen,sich hier keine<br />

Zeit zu lassen, son<strong>der</strong>n diese Verordnung<br />

zu unterstützen.“<br />

Auch bei den so genannten „nicht<br />

offenen Verfahren“ will Faymann den<br />

Schwellenwert von <strong>der</strong>zeit 120.000<br />

Euro auf künftig eine Million Euro<br />

anheben. Bei „nicht offenenVerfahren“<br />

wird von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> eine bestimmte<br />

Anzahl von Unternehmen zur Angebotslegung<br />

eingeladen.<br />

Riedl for<strong>der</strong>t weitere Hilfen<br />

für <strong>Gemeinde</strong>n<br />

„Ichfreue mich,dass man in <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

die wichtige Rolle <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>n bei <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong><br />

p o l i t i k<br />

Die <strong>Gemeinde</strong>bund-For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Anhebung <strong>der</strong> Schwellenwerte bei Auftragsvergaben wurde erhört – künftig müssen<br />

kleinere Bauaufträge erst ab 100.000 Euro ausgeschrieben werden.<br />

Krise sieht“, freut sich Riedl. „Das ist<br />

ein wichtiger erster Schritt. Nun müssen<br />

natürlich weitere Schritte in Form<br />

direkter Hilfen für die <strong>Gemeinde</strong>n<br />

folgen“, meinen Riedl und <strong>Gemeinde</strong>bundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer<br />

und verweisen dabei auf das vom<br />

<strong>Gemeinde</strong>bund eingefor<strong>der</strong>te „Konjunkturpaket<br />

für <strong>Gemeinde</strong>n“.<br />

Konzentration auf ländlichen<br />

Raum notwendig<br />

„Gerade bei <strong>der</strong> thermischen Sanierung<br />

brauchen die <strong>Gemeinde</strong>n Unterstützung“,<br />

weiß Riedl. „Die Kommunen<br />

verfügen über mehr als 60.000 eigene<br />

Gebäude. Hier könnte man gewaltige<br />

Effekte für die Beschäftigung und<br />

gleichzeitig auch für den Klimaschutz<br />

erzielen.“<br />

Mit Hinweis auf die vorgezogenen<br />

Investitionen <strong>der</strong> Bundesimmobiliengesellschaft<br />

(BIG) for<strong>der</strong>n Riedl und<br />

Mödlhammer eine Konzentration auf<br />

Projekte im ländlichen Raum ein.<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 5


p o l i t i k<br />

<strong>VP</strong>NÖ-Parteitag: Erwin Pröll<br />

mit 98 Prozent bestätigt<br />

Landeshauptmann Pröll bereits zum fünften Mal zum Landesparteichef gewählt<br />

Mut und Zuversicht, Geschlossenheit<br />

und Entschlossenheit sind genau jene<br />

Eigenschaften, die laut Landeshauptmann<br />

Dr. Erwin Pröll gerade jetzt<br />

gefragt sind. Beim 43. ordentlichen<br />

Landesparteitag wurde dem Landesparteiobmann<br />

mit überwältigen<strong>der</strong><br />

Zustimmung neuerlich das Vertrauen<br />

ausgesprochen.<br />

Landeshauptmann Dr. Erwin<br />

Pröll ist beim 43. ordentlichen<br />

Landesparteitag <strong>der</strong> Volkspartei<br />

Nie<strong>der</strong>österreich in Wiener Neustadt<br />

zum fünften Mal seit 1992 zum Landesparteichef<br />

gewählt worden. Er<br />

erhielt 98 Prozent <strong>der</strong> Stimmen. Die<br />

neuen Stellvertreter sind Wirtschaftskammer-Präsidentin<br />

und Wirtschaftsbundobfrau<br />

Sonja Zwazl mit 96 Prozent<br />

<strong>der</strong> Stimmen und Außenminister<br />

sowie NÖAAB-Obmann Dr. Michael<br />

Spindelegger (99 Prozent).<br />

Größter Landesparteitag in<br />

<strong>der</strong> Geschichte<br />

Rund 2.800 Besucher waren zum<br />

Landesparteitag gekommen – darunter<br />

auch die rund 500 Delegierten. Das<br />

machte den Landesparteitag zum<br />

6 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

größten in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Volkspartei<br />

Nie<strong>der</strong>österreich. Unter den<br />

Gästen waren unter an<strong>der</strong>em auchVizekanzler<br />

DI Josef Pröll sowie die Alt-<br />

Landeshauptleute Andreas Maurer und<br />

Siegfried Ludwig.<br />

Der Weg wird steiler, die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung größer<br />

Wiener Neustadt sei für die <strong>VP</strong>NÖ „mit<br />

schönen Erinnerungen verbunden“ erinnerte<br />

<strong>der</strong> Landesparteiobmann LH Dr.<br />

Erwin Pröll an den Auftakt zur Wahlbewegung<br />

im vergangenen Jahr. Die 54,4<br />

Prozent vom 9. März 2008 seien ein<br />

Ergebnis gewesen, „das uns niemand<br />

zugetraut hat, mit dem kaum jemand<br />

gerechnet hat und das für Gesamt-<br />

Mitteleuropa einzigartig dasteht“.<br />

Niemand habe aber auch vor einem Jahr<br />

geahnt, dass „<strong>der</strong> Weg steiler und die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen größer“ würden,<br />

so <strong>der</strong> Landesparteiobmann. Die Zeiten<br />

seien rasanter und vor allem turbulenter<br />

geworden.<br />

Schon viel schwierigere<br />

Aufgaben bewältigt<br />

Ein Hauptziel in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen wirtschaftlichen<br />

Situation laute „jetzt investieren<br />

und Gas geben“,so Pröll. Nie<strong>der</strong>österreich<br />

könne als kleines Land zwar<br />

nicht dieWelt auf den Kopf stellen,aber<br />

„das Herz in die Hand nehmen“. Der<br />

Anfang sei mit vier Konjunkturpaketen<br />

gemacht, die „punktgenau“ im Land<br />

eingesetzt würden.<br />

Zuversichtlich gab sich Pröll auch, weil<br />

„unser Heimatland“ schon „viel schwierigere<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen bewältigt“<br />

habe,erinnerte er an die Nachkriegszeit,<br />

den vor 20 Jahren gefallenen Eisernen<br />

Vorhang und - aus <strong>der</strong> jüngerenVergangenheit<br />

– an die Hochwässer <strong>der</strong> Jahre<br />

2002 sowie 2006.<br />

Schlagkräftigste<br />

Organisation in Österreich<br />

<strong>VP</strong>-Landesgeschäftsführer Mag.<br />

Gerhard Karner brachte die Schlagkräftigkeit<br />

<strong>der</strong> Organisation auf den<br />

Punkt. „Wir zeichnen uns aus durch<br />

Nähe bei den Themen, Nähe zu den<br />

Bürgern mit ihren Anliegen und Sorgen<br />

und suchen diese Nähe in persönlichen<br />

Gesprächen“, so Karner und stellte<br />

zugleich die Wichtigkeit <strong>der</strong> nächsten<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen wie die Arbeiterkammerwahl<br />

o<strong>der</strong> die EU-Wahl hervor.<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> <strong>VP</strong>NÖ stehe jedenfalls<br />

zum krassen Gegenteil <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Parteien in Nie<strong>der</strong>österreich: „Wir<br />

suchen keinen Streit,weil uns die Arbeit<br />

für das Land und <strong>Gemeinde</strong>n über alles<br />

geht. Aber wir scheuen auch keinen<br />

Streit wenn sich jemand gegen das<br />

Land stellt“, so <strong>der</strong> Landesgeschäftsführer.<br />

EU-Wahl<br />

Der ehemalige Innenminister<br />

Dr. Ernst Strasser führt mit Mag.<br />

Othmar Karas die Ö<strong>VP</strong>-Liste für<br />

die kommende EU-Wahl am 7. Juni<br />

<strong>2009</strong> an. Für Nie<strong>der</strong>österreichs<br />

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll<br />

bringt das Team <strong>der</strong> Ö<strong>VP</strong> „höchste<br />

Erfahrung“ mit. Damit sei eine<br />

„gute Ausgangsposition für den<br />

Wahlausgang gegeben“.


E.E.<br />

Neues Leben unter<br />

alten Dächern<br />

Die Energieberatung des Landes bietet umfassendes und unabhängiges Service<br />

Nie<strong>der</strong>österreich bietet die<br />

besten Voraussetzungen für<br />

hohe Lebensqualität. „Es liegt<br />

an uns, Nie<strong>der</strong>österreich lebenswert<br />

zu erhalten. Es liegt an uns, den<br />

Wunsch nach Wohnraum mit dem<br />

Wunsch nach unberührter Natur zu<br />

verbinden. Ein wichtiger Schritt ist<br />

die Nutzung bestehen<strong>der</strong> Gebäude.<br />

Landesrat Stephan Pernkopf: „Unter<br />

unseren Dächern ist viel Raum für<br />

Ideen und unkonventionelle Lösungen.“<br />

Ein zweiter wichtiger Schritt ist die<br />

Sanierung von Altbauten. Ein dritter<br />

wichtiger Schritt führt in Richtung<br />

Niedrigenergie- und Passivhäuser“,<br />

betont Umwelt- und Energielandesrat<br />

Dr. Stephan Penkopf.<br />

Sanierung spart Geld<br />

Der Energiehunger unserer Haushalte<br />

ist für rund ein Drittel des CO2-<br />

Ausstoßes verantwortlich. Mit einfachen<br />

Maßnahmen wie Fassadendämmung,<br />

Fenstersanierung und<br />

Fensterwahl, Heizsystemwahl, Heizkesseltausch,<br />

Strom- und Energiesparen<br />

können wir schon viel für die Umwelt<br />

erreichen. Damit verbunden ist aber<br />

k o m m u n a l i n f o d e s L a n d e s N i e d e r ö s t e r r e i c h<br />

LH-Stv. Wolfgang Sobotka, GD Erwin Hamese<strong>der</strong>, Raiffeisenlandesbank NÖ-<br />

Wien, und Landesrat Stephan Pernkopf beim Start <strong>der</strong> Aktion „Dachausbau<br />

und Solarenergie“<br />

keineswegs ein Komfortverlust,son<strong>der</strong>n<br />

eine höhereWohnqualität und vor allem<br />

geringere Energiekosten. Jede und je<strong>der</strong><br />

spürt das im eigenen Geldbörsel.<br />

Baufehler können teuer<br />

werden<br />

In all diesen Fragen unterstützt Sie die<br />

Energieberatung des Landes Nie<strong>der</strong>österreich,<br />

die im Jahre 2005 ins Leben<br />

gerufen wurde. Für alle, die in Nie<strong>der</strong>österreich<br />

ein Haus bauen o<strong>der</strong> ihr<br />

Heim sanieren, bietet die Energieberatung<br />

ein umfassendes und firmenunabhängiges<br />

Service. Beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong><br />

Sanierung ist es wichtig, auf eine Vielzahl<br />

von Details Rücksicht zu nehmen.<br />

Baufehler können sehr teuer werden.<br />

„Neues Leben unter alten Dächern hat<br />

einen beson<strong>der</strong>en Reiz. Unter unseren<br />

Dächern ist viel Raum für Ideen und<br />

unkonventionelle Lösungen.Wir bieten<br />

damit auch <strong>der</strong> Zersiedelung Einhalt.<br />

Gewachsene Ortskerne bieten viele<br />

Vorteile: Nahversorger, Schulen, Geschäfte,<br />

Büros, Kulturzentren und<br />

Behörden sind auf kurzen Wegen, oft<br />

sogar zu Fuß, zu erreichen. Der Anschluss<br />

an eine umfassende Infrastruktur<br />

ist gegeben. Der Ausbau bestehen<strong>der</strong><br />

Gebäude ist aber auch <strong>der</strong><br />

billigsteWeg zu neuemWohnraum“,so<br />

Pernkopf.<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 7


p o l i t i k<br />

„Unsere <strong>Gemeinde</strong>n<br />

leisten sehr viel“<br />

Landesrat Pernkopf über die Partnerschaft zwischen Land und <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Der langjährige Büroleiter von<br />

Lebens- und Finanzminister<br />

Josef Pröll, Dr. Stephan Pernkopf,<br />

wurde nach dem Ausscheiden<br />

von Josef Plank zum neuen Agrarund<br />

Umweltlandesrat gewählt. Im<br />

Gespräch mit <strong>der</strong> NÖ GEMEINDE<br />

erzählt <strong>der</strong> 36-jährige Jurist und langjährige<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat über seine politische<br />

Erdung, die Partnerschaft zwischen<br />

Land und <strong>Gemeinde</strong>n sowie<br />

über seine konkreten Vorhaben im<br />

Agrar-, Umwelt- und Energiebereich.<br />

NÖ GEMEINDE: Herr Landesrat, Sie<br />

sind seit dem Jahre 2000 <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

in Wieselburg-Land. Was<br />

bedeutet für Sie ganz persönlich <strong>der</strong><br />

Begriff „<strong>Gemeinde</strong>“?<br />

Pernkopf: Ich war in den letzten<br />

neun Jahren <strong>Gemeinde</strong>rat und habe<br />

erst mit meiner Wahl zum Landesrat<br />

diese Funktion im Einvernehmen mit<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>partei zurückgelegt. Die<br />

<strong>Gemeinde</strong>politik ist für mich die zen-<br />

trale politische Ebene, weil man dort<br />

am Nächsten bei den Bürgerinnen und<br />

Bürgern ist. Auch während meiner<br />

beruflichen Tätigkeit in Wien habe ich<br />

großen Wert auf die Verankerung in<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> gelegt, damit man die<br />

Anliegen und Bedürfnisse <strong>der</strong> Menschen<br />

im Auge behält. Diese Erdung ist<br />

für mich extrem wichtig.<br />

Sie haben bereits neun Jahre Erfahrung<br />

in <strong>der</strong> Kommunalpolitik gesammelt.<br />

Welche Erfahrungen bzw. Werte<br />

werden Sie von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>politik<br />

in die Landespolitik mitnehmen<br />

können?<br />

Nie<strong>der</strong>österreich ist ja generell ein<br />

Bundesland, in dem die Landespolitik<br />

sehr stark mit den <strong>Gemeinde</strong>n und den<br />

kommunalen Entscheidungsträgern<br />

vernetzt ist. Dieses gute und erfolgreiche<br />

Zusammenspiel zwischen Land<br />

und <strong>Gemeinde</strong>n möchte ich in meinem<br />

Wirkungsbereich beibehalten und verstärken.<br />

Ich selbst verstehe mich als<br />

GVV-Präsident Alfred Riedl und Landesrat Stephan Pernkopf trafen einan<strong>der</strong> zu<br />

einem Gespräch über gemein<strong>der</strong>elevante Themen.<br />

8 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

Mann <strong>der</strong> Basis und möchte daher<br />

auch in meiner neuen Funktion den<br />

direkten Kontakt zu <strong>Gemeinde</strong>n, Bürgermeistern,<br />

<strong>Gemeinde</strong>räten und Bürgern<br />

beibehalten.<br />

„Klimaschutz findet nicht<br />

irgendwo auf <strong>der</strong> Welt bei<br />

irgendwelchen Konferenzen<br />

statt, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>, in <strong>der</strong> Region.“<br />

Das Land Nie<strong>der</strong>österreich ist seit<br />

vielen Jahren ein starker, verlässlicher<br />

und berechenbarer Partner <strong>der</strong> NÖ<br />

<strong>Gemeinde</strong>n. Wo und wie werden Sie<br />

in Ihrem ureigensten Wirkungsbereich,<br />

<strong>der</strong> Umwelt-, Agrar- und Energiepolitik,<br />

diese Partnerschaft<br />

verstärken und ausbauen?<br />

Im Bereich Umwelt werde ich die<br />

Klimabündnisaktivitäten <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n<br />

weiter unterstützen. In Nie<strong>der</strong>österreich<br />

gibt es bereits 350 Klimabündnisgemeinden,<br />

darauf können wir<br />

stolz sein. Die <strong>Gemeinde</strong>n sind hinsichtlich<br />

Klima- und Umweltschutz<br />

unsere Pioniere, ohne die <strong>Gemeinde</strong>n<br />

würden viele <strong>der</strong> Projekte nicht umsetzbar<br />

sein. Klimaschutz und Energie sind<br />

unmittelbar verknüpft. Was wir brauchen<br />

ist eine Energiewende. Klimaschutz<br />

findet nicht irgendwo auf <strong>der</strong><br />

Welt bei irgendwelchen Konferenzen<br />

statt, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>, in <strong>der</strong><br />

Region. Je<strong>der</strong> Einzelne, jede Einzelne,<br />

kann aktiv etwas dazu beitragen, zum<br />

Beispiel durch Energiesparen im Haushalt,<br />

durch Sanierung von Altbaubestand,<br />

durch Wärmedämmung, durch<br />

sein Mobilitätsverhalten. Kurze Wege<br />

in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> müssen nicht unbedingt<br />

immer mit dem Auto zurückgelegt,<br />

son<strong>der</strong>n können auch mit dem<br />

Rad o<strong>der</strong> einem Elektroroller gefahren


Walter Zimper, Geschäftsführer des Kommunal-Verlages, im Gespräch mit Landesrat Stephan Pernkopf.<br />

werden. Was die Agrarpolitik betrifft,<br />

so sehe ich die Bäuerinnen und Bauern<br />

als Herzstück des ländlichen Raums.<br />

Unsere Familienbetriebe sorgen für<br />

eine umweltgerechte Bewirtschaftung<br />

und Produktion.<br />

Sie haben die <strong>Gemeinde</strong>n vor wenigen<br />

Tagen eingeladen, am europäischen<br />

Wettbewerb „Climate Star <strong>2009</strong>“ teilzunehmen.<br />

Welchen Beitrag können<br />

die <strong>Gemeinde</strong>n zum Klimaschutz<br />

leisten?<br />

Wie bereits gesagt: die <strong>Gemeinde</strong>n<br />

leisten sehr viel. Egal, ob es sich um Biomasse-Fernwärmeanlagen,<br />

um Energiekonzepte<br />

o<strong>der</strong> Einsparmaßnahmen bei<br />

<strong>der</strong> Straßenbeleuchtung handelt, um<br />

nur einige Punkte anzuführen. Die<br />

<strong>Gemeinde</strong>n tragen zur Umsetzung<br />

zukunftsorientierter Konzepte sehr viel<br />

bei.<br />

Welchen Weg wird NÖ in den nächsten<br />

Jahren in <strong>der</strong> Energiepolitik<br />

gehen. und in welchen Bereichen wird<br />

das Land NÖ zukunftsweisende<br />

Modelle entwickeln?<br />

Wir werden in Nie<strong>der</strong>österreich weiter<br />

die erneuerbaren Energiequellen<br />

ausbauen. Der Weg <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

mit Investitionen in die Erneuerbaren<br />

hat sich als richtig erwiesen. In Nie<strong>der</strong>österreich<br />

sind bereits 450 Biomasse-<br />

Fernwärmeanlagen, 31 Biomasse-<br />

Stromerzeugungsanlagen, 80 Biogasanlagen,<br />

350 Windrä<strong>der</strong> und 480 Kleinwasserkraftwerke<br />

in Betrieb. Erst vor<br />

kurzem wurde eine neue För<strong>der</strong>ung für<br />

energetische und ökologische Verbesserungen<br />

an Kleinwasserkraftwerken<br />

beschlossen. Mit diesen Verbesserungen<br />

können wir mindestens 20.000<br />

Haushalte zusätzlich mit Strom versorgen.<br />

Derzeit liefern die Kleinwasserkraftwerke<br />

4,3 Prozent des gesamten<br />

Stroms in Nie<strong>der</strong>österreich, das entspricht<br />

<strong>der</strong> Versorgung von rund<br />

120.000 Haushalten. Wir setzen aber<br />

auch auf die verstärkte Nutzung <strong>der</strong><br />

Sonne und haben erst kürzlich die<br />

Aktion „Lebensraum NÖ Dachausbau<br />

und Solarenergie“ gestartet.<br />

Vor kurzem wurde das neue Fahrradverleihsystem<br />

LEIHRADL-nextbike mit<br />

sieben Pilotgemeinden vorgestellt.<br />

Wollen Sie den Radverkehr forcieren,<br />

welche Maßnahmen sind geplant und<br />

welchen aktiven Beitrag können hier<br />

die <strong>Gemeinde</strong>n leisten?<br />

Wir wollen den Radverkehr in Nie-<br />

<strong>der</strong>österreich von <strong>der</strong>zeit acht auf 14<br />

Prozent bis 2012 anheben. Vor allem<br />

kurze Strecken sollen mit dem Fahrrad<br />

zurückgelegt werden. Deshalb werden<br />

auch Radwege in den <strong>Gemeinde</strong>n ausgebaut<br />

bzw. verbessert, damit die Radfahrer<br />

sicherer unterwegs sind. Für<br />

Maßnahmen dieser Art stellt das Land<br />

rund zehn Millionen Euro jährlich zur<br />

Verfügung. Es liegt an den <strong>Gemeinde</strong>n,<br />

sich zur sanften Mobilität zu bekennen.<br />

Leihradl-nextbike ist ein Pilotprojekt in<br />

den <strong>Gemeinde</strong>n Vösendorf, Mödling,<br />

Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf,<br />

Wiener Neudorf, Laxenburg und Bie<strong>der</strong>mannsdorf.<br />

In Deutschland gibt es<br />

dieses System bereits in 20 Städten.<br />

Haben Sie einen zentralen Leitsatz<br />

bzw. ein persönliches Motto für Ihre<br />

neue verantwortungsvolle Tätigkeit in<br />

Nie<strong>der</strong>österreich?<br />

Mein zentraler Leitsatz ist <strong>der</strong>, den<br />

unser Landeshauptmann Erwin Pröll<br />

Tag für Tag vorlebt: Mit voller Kraft<br />

und mit vollem Einsatz für die Menschen,<br />

die <strong>Gemeinde</strong>n und Regionen in<br />

diesem schönen Nie<strong>der</strong>österreich zu<br />

arbeiten.<br />

Das Interview führte Walter Zimper.<br />

p o l i t i k<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 9


k o m m u n a l i n f o d e s V P L a n d t a g s k l u b s<br />

Nicht bei Lehrern, son<strong>der</strong>n<br />

in <strong>der</strong> Verwaltung sparen<br />

Klubobmann Schneeberger übt Kritik an den Plänen von Ministerin Schmied<br />

Seit mehr als vier Wochen schwellt<br />

<strong>der</strong> Konflikt zwischen Unterrichtsministerin<br />

Claudia Schmied<br />

und den Lehrvertretern wegen <strong>der</strong> geplanten<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Lehrverpflichtung<br />

um zwei Stunden bei gleichem<br />

Gehalt. <strong>VP</strong>-Klubobmann LAbg. Mag.<br />

Klaus Schneeberger kritisiert die Debatte<br />

scharf: „Das Resultat dieser ,Friss<br />

Vogel o<strong>der</strong> stirb’-Politik von Ministerin<br />

Neuer Landtagsabgeordneter<br />

Schmied ist die <strong>der</strong>zeitige Pattstellung<br />

und die Aussicht auf einen Lehrerstreik.“<br />

Schneeberger sieht in <strong>der</strong> gesamten<br />

Debatte einen Versuch, Mitteln von<br />

„normalen“ Schulen zu den Gesamtschulen<br />

sozialistischer Prägung um zu<br />

schichten. „Was viele nicht wissen, die<br />

Lehrer würden die zwei Stunden zusätzlichen<br />

Unterricht nicht in <strong>der</strong> eigenen<br />

Schule, son<strong>der</strong>n in den Schmiedschen<br />

Der Landtagsklub <strong>der</strong> <strong>VP</strong>NÖ darf sich über ein neues Mitglied freuen. Bürgermeister<br />

Anton Kasser übernimmt den Platz, <strong>der</strong> durch die Ernennung von<br />

Hans Heuras zum neuen Bildungs- undVerkehrslandesrat frei wurde.<strong>VP</strong>-Klubobmann<br />

LAbg. Klaus Schneeberger: „Ich freue mich, dass mit Anton Kasser<br />

ein neuer ,gestandener’Bürgermeister unser Team verstärkt und wünsche ihm<br />

alles Gute.“ Kasser ist seit Jahren Ortschef <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> Allhartsberg.<br />

<strong>VP</strong>-Klubobmann LAbg. Mag Schneeberger (l.) mit dem neuesten Mitglied des<br />

<strong>VP</strong>-Klubs, LAbg. Bürgermeister Anton Kasser. Foto: NLK/Pfeiffer<br />

10 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

Gesamtschulen leisten müssen. Damit<br />

würde die größte Schulvernichtungsaktion<br />

starten. Gerade in den ländlichen<br />

Gegenden Nie<strong>der</strong>österreichs hieße das<br />

die Schließung von duzenden Schulen“,<br />

ist sich Schneeberger sicher.<br />

Daher müsse <strong>der</strong> Hebel bei Einsparungen<br />

im Schulbereich laut Schneeberger<br />

wo an<strong>der</strong>s angesetzt werden: bei<br />

<strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> Schulverwaltung.<br />

Der <strong>VP</strong>-Klubobmann: „Die gesamte<br />

Kompetenz für die Organisation und<br />

Struktur <strong>der</strong> Bildung bis zur Matura bzw.<br />

Lehrabschluss sollte in die Län<strong>der</strong><br />

wan<strong>der</strong>n. Der Bund sollte nur die<br />

Bildungsstandards wie Lehrinhalte,<br />

Lehrziele und die Anerkennung von<br />

Abschlüssen festlegen. Der Effekt dieser<br />

Maßnahme wäre sicher genauso hoch<br />

wie jener des 2-Stunden-Vorschlags von<br />

Schmied. Lieber in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

sparen, als schlechtere Unterrichtsbedingungen<br />

für unsere Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> 2.400<br />

Absolventen <strong>der</strong> Pädagogischen Hochschulen<br />

auf die Straße schicken.“<br />

„NÖ vor an<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

als Wien“<br />

Die Reform brächte laut Klubobmann<br />

Klaus Schneeberger zahlreicheVorteile<br />

wie eine schlankere Verwaltung, klare<br />

Zuständigkeiten, die rasche Entscheidung<br />

vor Ort und ein besseres Eingehen<br />

auf die spezifischen Probleme in <strong>der</strong><br />

Bildungslandschaft des jeweiligen<br />

Bundeslandes mit. „Denn Nie<strong>der</strong>österreich<br />

steht vor an<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Schulorganisation als<br />

das urbane Wien“, so Schneeberger. In<br />

diesem Zusammenhang verweist Klubobmann<br />

Schneeberger auf Erfolge <strong>der</strong><br />

NÖ Bildungspolitik wie die gesetzliche<br />

Senkung <strong>der</strong> Klassenschülerhöchstzahl<br />

auf 25 o<strong>der</strong> die Einführung <strong>der</strong> fünf<br />

Bildungsregionen.


E.E.<br />

Gesundes Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Kompetenzen bündeln und gemeinsam Stärken nutzen<br />

Gesundheit ist das wichtigste Gut<br />

im Leben unserer Gesellschaft.<br />

Darum wurden für viele Nie<strong>der</strong>österreicherinnen<br />

und Nie<strong>der</strong>österreicher<br />

die Aktionen „Gesün<strong>der</strong> leben in<br />

NÖ – tut gut“ und „sorg vor“ zu fixen<br />

Begleitern auf dem Weg in ein gesün<strong>der</strong>es<br />

und ausgewogenes Leben. Mit<br />

Jahresbeginn wurden die Angebote von<br />

„tut gut“ und „sorg vor“ mit <strong>der</strong> breiten<br />

Aktionspalette des „Gesundheitsforum<br />

NÖ“ zusammengeführt. Die gesamte<br />

nie<strong>der</strong>österreichische Gesundheitsvorsorge<br />

steht nun unter einem gemeinsamen<br />

Dach – <strong>der</strong> Initiative „Gesundes<br />

Nie<strong>der</strong>österreich“.<br />

„Richtige Ernährung ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil eines gesunden und ausgeglichenen<br />

Lebensstils. Da je<strong>der</strong> mehrmals<br />

täglich Nahrung zu sich nimmt,<br />

wird im heurigen Jahr das Schwer-<br />

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Eine Initiative von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll<br />

und LH-Stv. Mag. Wolfgang Sobotka<br />

punktthema Ernährung behandelt“, so<br />

LH-Stv. Wolfgang Sobotka. Um diesen<br />

ErnährungsschwerpunktdenNie<strong>der</strong>österreicherinnen<br />

und Nie<strong>der</strong>österreichern<br />

auch leicht zugänglich zu machen,bietet<br />

„Gesundes Nie<strong>der</strong>österreich“ in den verschiedensten<br />

Lebensumfel<strong>der</strong>n einen<br />

einfachen und direkten Zugang an.<br />

Mit dem Langzeitprogramm „Gesunde<br />

<strong>Gemeinde</strong>“ wird seit 1995 die Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

und -vorsorge direkt<br />

vordieHaustüregebracht.DasProgramm<br />

„Gesunde Schule“ unterstützt die teilnehmendenSchulenbei<strong>der</strong>praktischen<br />

Umsetzung gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />

Maßnahmen. Gesunde Ernährung wird<br />

auch in den Landeskliniken mit <strong>der</strong><br />

„Vitalküche“ ganz groß geschrieben.<br />

Angebote für übergewichtige Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche, wie das ganzjährige<br />

Programm „Durch Dick und Dünn“,<br />

runden den Jahresschwerpunkt ab. Im<br />

„Besser Essen“-Buch findet man zusätzlich<br />

eine umfangreiche Rezeptsammlung<br />

regionaler Produkte, die nach<br />

Jahreszeiten sortiert ist und für jeden<br />

etwas Gesundes zum Essen bietet.<br />

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k o m m u n a l i n f o<br />

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NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 11


e c h t & v e r w a l t u n g<br />

<strong>Gemeinde</strong>paket geht<br />

in Begutachtung<br />

Klare Regelung bei Finanzgeschäften von <strong>Gemeinde</strong>n und Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung<br />

von Dr. Walter Leiss<br />

Im Dezember des Vorjahres wurde<br />

eine Novelle <strong>der</strong> NÖ <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />

zur klareren Regelung <strong>der</strong><br />

Zuständigkeiten <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>organe<br />

bei Finanzgeschäften und zur Erlassung<br />

von Richtlinien über den Einsatz von<br />

Finanzgeschäften erlassen.<br />

Wegen <strong>der</strong> Dringlichkeit dieser Regelungen<br />

wurden weitere anstehende<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />

ausgespart und sollten in einer eigenen<br />

Novelle geregelt werden. Dieser Novellenentwurf<br />

liegt nunmehr vor und soll<br />

in den kommenden Wochen einem<br />

Begutachtungsverfahren unterzogen<br />

werden, um den <strong>Gemeinde</strong>n die Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> Mitgestaltung zu geben.<br />

Eine weitere Auswirkung <strong>der</strong> letzten<br />

<strong>Gemeinde</strong>ordnungsnovelle ist die nunmehr<br />

vorliegende Verordnung über<br />

Richtlinien über den Abschluss von<br />

Finanzgeschäften durch <strong>Gemeinde</strong>n.<br />

Auch diese Verordnung soll einem<br />

Begutachtungsverfahren unterworfen<br />

werden. Auf das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong><br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung<br />

im Hinblick auf die Briefwahl für<br />

die kommende <strong>Gemeinde</strong>ratswahl im<br />

Jahr 2010 wurde bereits verwiesen.<br />

Durch Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bundesgesetzlichen<br />

Vorgaben ist nun <strong>der</strong> Weg frei,<br />

die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung<br />

vorzunehmen und diese<br />

Erleichterungen auch umzusetzen. In<br />

<strong>der</strong> Folge sollen die wesentlichen<br />

Inhalte dieser zur Begutachtung vorliegenden<br />

Materien vorgestellt werden:<br />

NÖ <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />

Die Novelle beinhaltet Verwaltungsvereinfachungen<br />

bzw. Klarstellungen,<br />

Wertanpassungen bei den Zuständigkeitsregelungen<br />

und eine Ausweitung<br />

<strong>der</strong> Prüfkompetenz des Prüfungsausschusses<br />

bei ausgeglie<strong>der</strong>ten Unternehmungen.<br />

Neugestaltung des Initiativantrages<br />

Vorgesehen ist,dass künftig <strong>der</strong> Bürgermeister<br />

die formellenVoraussetzungen<br />

Klargestellt wird, dass Sitzungen von <strong>Gemeinde</strong>ratsausschüssen nur dann<br />

durchgeführt werden dürfen, wenn die Beschlussfähigkeit geben ist. Im Bild:<br />

eine <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung in Katzelsdorf.<br />

12 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

(Anzahl <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Unterstützer)<br />

und inhaltliche Voraussetzungen<br />

überprüft. Liegen die Voraussetzungen<br />

nicht vor, ist mit Bescheid<br />

darüber abzusprechen,dass die Behandlung<br />

des Initiativantrages unterbleibt.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong>wahlbehörde ist künftig<br />

nicht mehr zu befassen.<br />

Übertragung <strong>der</strong> Geschäftsführungsbefugnis<br />

Klargestellt wird, dass die Betrauung<br />

mit <strong>der</strong> Geschäftsführung im Fall <strong>der</strong><br />

Verhin<strong>der</strong>ung des Bürgermeisters und<br />

desVizebürgermeisters (nicht wenn <strong>der</strong><br />

Bürgermeister durch den Vizebürgermeister<br />

vertreten wird) o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />

Übertragung von Aufgaben durch den<br />

Bürgermeister mit Verordnung zu<br />

erfolgen hat.<br />

Kompetenz <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

Aufgrund <strong>der</strong> damit verbundenen<br />

Folgen für die <strong>Gemeinde</strong> ist künftig<br />

auch die Errichtung von Stiftungen<br />

und Fonds in den Zuständigkeitsbereich<br />

des <strong>Gemeinde</strong>rates verwiesen.<br />

Anpassung <strong>der</strong> Wertgrenzen<br />

Die betragsmäßigen Zuständigkeitsgrenzen<br />

für den <strong>Gemeinde</strong>rat bzw.<br />

<strong>Gemeinde</strong>vorstand bei Grundsatzentscheidungen<br />

wird auf 42.000 Euro<br />

angehoben.<br />

Klarstellung über die Form <strong>der</strong> Einberufung<br />

zu <strong>Gemeinde</strong>ratssitzungen,<br />

<strong>der</strong> Befangenheitsbestimmungen und<br />

<strong>der</strong> Durchführung von Abstimmungen<br />

Sitzungsprotokoll<br />

Vorgesehen ist, dass künftig nicht nur<br />

<strong>der</strong> leitende <strong>Gemeinde</strong>bedienstete,


son<strong>der</strong>n auch an<strong>der</strong>e <strong>Gemeinde</strong>bedienstete<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung (z.B.<br />

zur Protokollführung und Abfassung)<br />

beiwohnen dürfen. Vorgesehen wird<br />

auch, dass das Sitzungsprotokoll als<br />

genehmigt gilt, wenn keine Einwendungen<br />

erhoben werden, sodass eine<br />

geson<strong>der</strong>te Beschlussfassung über die<br />

Genehmigung des Protokolls entfallen<br />

kann. Weiters soll auch die Einsichtnahme<br />

und ein Recht auf Kopien für<br />

jeden <strong>Gemeinde</strong>rat, auch in das genehmigte<br />

nicht öffentliche Sitzungsprotokoll<br />

von <strong>Gemeinde</strong>ratssitzungen,<br />

vorgesehen werden.<br />

Ausschusssitzungen<br />

Klargestellt wird, dass Sitzungen von<br />

<strong>Gemeinde</strong>ratsausschüssen nur dann<br />

durchgeführt werden dürfen,wenn die<br />

Beschlussfähigkeit geben ist. Ist keine<br />

Beschlussfähigkeit gegeben, ist die<br />

Sitzung abzubrechen. Außerhalb <strong>der</strong><br />

Sitzung besteht auch keinAnspruch auf<br />

Akteneinsichtsrecht.<br />

Darüber hinaus ist vorgesehen,dass alle<br />

die von den Wahlparteien für die<br />

Ausschüsse Vorgeschlagenen gemeinsamineinemWahlganggewähltwerden<br />

dürfen.<br />

Ausgeglie<strong>der</strong>te Unternehmungen<br />

Künftig wird vorgesehen, dass bei<br />

Unternehmungen mit eigener Rechtspersönlichkeit<br />

die unter beherrschendem<br />

Einfluss in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

stehen (dies ist dann <strong>der</strong> Fall, wenn die<br />

<strong>Gemeinde</strong> mit mindestens 50 Prozent<br />

des Stamm-,Grund- o<strong>der</strong> Eigenkapitals<br />

direkt o<strong>der</strong> indirekt an dieser Unternehmung<br />

beteiligt ist) ein jährlicher<br />

Bericht über die wirtschaftliche Situation<br />

und die voraussichtliche Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Unternehmung dem <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

vorgelegt werden muss. Damit<br />

besteht die Möglichkeit,diesen Bericht<br />

im <strong>Gemeinde</strong>rat zu behandeln.<br />

Vermögensnachweis<br />

Derzeit ist die <strong>Gemeinde</strong> verpflichtet,<br />

ihrVermögen in einem eigenenVermögensnachweis<br />

laufend zu erfassen.<br />

Vorgaben wie diese Erfassung und<br />

Bewertungkünftigerfolgensoll,können<br />

r e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Mit <strong>der</strong> einheitlichen Wahlkarte soll gewährleistet werden, dass <strong>der</strong> Wähler mit <strong>der</strong> Wahlkarte einen nicht amtlichen Stimmzettel<br />

und ein Wahlkuvert erhält. Mit dieser Wahlkarte kann <strong>der</strong> Wähler die Briefwahl ausüben o<strong>der</strong> am Wahltag in einem<br />

an<strong>der</strong>en Sprengel innerhalb <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> o<strong>der</strong> vor einer beson<strong>der</strong>en Wahlbehörde (fliegende Wahlbehörde) wählen.<br />

mit Verordnung <strong>der</strong> Landesregierung<br />

festgelegt werden.<br />

Voranschlag<br />

Derzeit sind gleichzeitig mit demVoranschlag<br />

auch die Abgaben, insbeson<strong>der</strong>e<br />

die jährlich festzusetzenden Hebesätze<br />

und die Entgelte für die Benützung<br />

von <strong>Gemeinde</strong>einrichtungen und -anlagen<br />

zu beschließen. Da die rechtliche<br />

Qualität dieses Beschlusses unklar<br />

erscheint – vor allem, ob das Unterbleiben<br />

eines <strong>der</strong>artigen Beschlusses die<br />

Einhebung von Abgaben hin<strong>der</strong>t – soll<br />

klargestellt werden,dass ein <strong>der</strong>artiger<br />

Beschluss im Zusammenhang mit dem<br />

Voranschlag nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Prüfungsausschuss<br />

Die bisher strittige Frage, ob <strong>der</strong><br />

Prüfungsausschuss zur Prüfung von<br />

Unternehmungen mit eigener Rechtspersönlichkeit<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> befugt<br />

ist, wird nunmehr dahingehend klargestellt,<br />

dass die Prüfbefugnis grundsätzlich<br />

gegeben ist.<br />

Ausgenommen von <strong>der</strong> Prüfbefugnis<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 13


e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Die gleichzeitige Mitgliedschaft in einer Bezirks- und in einer <strong>Gemeinde</strong>wahlbehörde sowie in mehreren Sprengelwahlbehörden<br />

ist unzulässig.<br />

sindjedochUnternehmungen,beidenen<br />

gesetzlich, vertraglich o<strong>der</strong> satzungsgemäß<br />

eine Prüfung durch hiezu beruflich<br />

Befugte vorgesehen ist. Diesfalls<br />

entfällt das Prüfungsrecht des Prüfungsausschusses<br />

und ist nur <strong>der</strong> Bericht des<br />

hiezu beruflich Befugten dem <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

vorzulegen. Diese Berichte sind<br />

auch <strong>der</strong> Aufsichtsbehörde vorzulegen.<br />

Genehmigungspflicht<br />

Es ist vorgesehen, dass die Genehmigungspflicht<br />

durch die Aufsichtsbehörde<br />

bei Veräußerungen von unbeweglichem<br />

Vermögen, wenn <strong>der</strong><br />

Kaufpreis (durch ein Gutachten nachgewiesen)<br />

dem ortsüblichen Preis<br />

entspricht, entfällt. Ebenso soll die<br />

Aufnahme von Darlehen zur Vorfinanzierung<br />

von zugesicherten Darlehen<br />

entfallen.<br />

Abschluss von Finanzgeschäften<br />

durch <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Die neue Verordnung geht einher mit<br />

den geän<strong>der</strong>ten Bestimmungen betreffend<br />

Finanzgeschäften von <strong>Gemeinde</strong>n,<br />

die bei <strong>der</strong> letzten Novelle zur <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />

beschlossen wurde. Damals<br />

wurden die generelle Zuständigkeit<br />

14 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

des <strong>Gemeinde</strong>rates und eine Risikoanalyse<br />

bei bestimmten Finanzgeschäften<br />

beschlossen. Aufgelistet sind<br />

in <strong>der</strong> Verordnung bestimmte an sich<br />

zulässige Finanzgeschäfte und die<br />

Voraussetzungen unter denen diese<br />

abgeschlossen werden dürfen.<br />

<strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung<br />

Der Entwurf für eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>ratswahlordnung behandelt<br />

im Wesentlichen Erleichterungen für<br />

die Briefwahl bei <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ratswahl<br />

bzw. administrative Erleichterungen.<br />

Wahlbehörden<br />

Klarstellung,dass Ersatzbeisitzer jeden<br />

abwesenden Beisitzer <strong>der</strong>selben Wahlbehörde<br />

vertreten können. Die gleichzeitige<br />

Mitgliedschaft in einer Bezirksund<br />

in einer <strong>Gemeinde</strong>wahlbehörde<br />

sowie in mehreren Sprengelwahlbehörden<br />

ist unzulässig.<br />

Parteibezeichnung<br />

Die Parteibezeichnung darf höchstens<br />

sechs Worte inklusive Kurzbezeichnung<br />

umfassen. Die Kurzbezeichnung<br />

darf nicht mehr als sechs Schriftzeichen<br />

enthalten und auch ein Wort ergeben.<br />

Einheitliche Wahlkarte<br />

Es soll gewährleistet werden, dass mit<br />

<strong>der</strong> Wahlkarte <strong>der</strong> Wähler einen nicht<br />

amtlichen Stimmzettel und ein Wahlkuvert<br />

erhält. Mit dieser Wahlkarte<br />

kann <strong>der</strong>Wähler die Briefwahl ausüben<br />

o<strong>der</strong> am Wahltag in einem an<strong>der</strong>en<br />

Sprengel innerhalb <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> o<strong>der</strong><br />

vor einer beson<strong>der</strong>en Wahlbehörde<br />

(fliegendeWahlbehörde) wählen. Natürlich<br />

kann auch bei <strong>der</strong> Briefwahl <strong>der</strong><br />

nichtamtliche Stimmzettel verwendet<br />

werden.<br />

Formerfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> Briefwahlkarte<br />

Künftig soll <strong>der</strong> Wähler nur mehr mit<br />

seiner Unterschrift bestätigen müssen,<br />

dass er dasWahlrecht persönlich,unbeobachtet<br />

und unbeeinflusst ausgeübt<br />

hat. Weitere Angaben auf <strong>der</strong> Briefwahlkarte<br />

sind nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Anfallende Portokosten übernimmt<br />

die <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Einbringungsform <strong>der</strong> Briefwahlkarte<br />

Vorgesehen ist,dass die Briefwahlkarte<br />

nicht mehr nur im Postwege, son<strong>der</strong>n<br />

auch auf jede an<strong>der</strong>e Art undWeise <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> übermittelt werden kann.<br />

Das heißt insbeson<strong>der</strong>e, dass die Brief-


wahlkarte auch in den Einlaufkasten <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> eingeworfen o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> abgegeben werden kann.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> hat dafür zu sorgen,dass<br />

die vor demWahltag eingelangten Briefwahlkarten<br />

in einemVerzeichnis eingetragen<br />

und unter Verschluss bis zum<br />

Wahltag aufbewahrt werden.<br />

Frist für das Einlangen <strong>der</strong> Briefwahlkarte<br />

Vorgesehen ist, dass die Briefwahlkarten<br />

am Wahltag bis spätestens 7.00<br />

Uhr bei <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> einlangen<br />

müssen. Am Wahltag selbst können<br />

Briefwahlkarten bis Wahlschluss <strong>der</strong><br />

zuständigen Sprengelwahlbehörde<br />

übermittelt werden. Nach Wahlschluss<br />

können keine Briefwahlkarten mehr<br />

übermittelt werden. Diese wären als<br />

verspätet eingebracht anzusehen und<br />

nicht mehr in die Ermittlung einzubeziehen.<br />

Die bisher vorgesehenen acht<br />

Tage nach dem Wahltag sind im Wahlkalen<strong>der</strong><br />

vor dem Wahltag nunmehr<br />

berücksichtigt. Dies bedeutet u. a.,dass<br />

auch die Wahlvorschläge früher einzu-<br />

bringen sind,aber auch,dass <strong>der</strong>Wähler<br />

bereits früher eine Wahlkarte beantragen<br />

kann. Insgesamt soll damit<br />

gewährleistet werden,dass demWähler<br />

die gleiche Zeit zur Ausübung <strong>der</strong> Briefwahl<br />

zur Verfügung steht.<br />

Auswertung <strong>der</strong> Briefwahlkarten<br />

Am Wahltag überprüft die <strong>Gemeinde</strong>wahlbehörde<br />

ab 7.00 Uhr die eingelangten<br />

Briefwahlkarten im Hinblick auf<br />

die Formerfor<strong>der</strong>nisse (Vorliegen <strong>der</strong><br />

Unterschrift). Danach werden die Briefwahlkarten<br />

auf die jeweils zuständigen<br />

Sprengel aufgeteilt und in den Sprengeln<br />

in die Ermittlung einbezogen. Die<br />

Vorgänge sind jeweils in einer Nie<strong>der</strong>schrift<br />

festzuhalten. Damit wird es<br />

ermöglicht, dass sprengelkorrekte<br />

Ergebnisse ermittelt werden.<br />

3. und 8. Tag vor <strong>der</strong> Wahl<br />

Im Hinblick auf die Erleichterungen bei<br />

<strong>der</strong> Briefwahl – <strong>der</strong> Wähler kann ab<br />

Erhalt <strong>der</strong> Briefwahlkarte sein Wahlrecht<br />

ausüben und die Briefwahlkarte<br />

entwe<strong>der</strong> per Post o<strong>der</strong> direkt bei <strong>der</strong><br />

ÖSTERREICH. TSCHECHIEN.<br />

geteilt – getrennt – vereint.<br />

NÖ Landesausstellung <strong>2009</strong> von 18. <strong>April</strong> bis 1. November<br />

Vor 20 Jahren fiel <strong>der</strong> Eiserne<br />

Vorhang. Es gibt keinen besseren<br />

Anlass für die erste grenzüberschreitende<br />

Landesausstellung<br />

Nie<strong>der</strong>österreichs. Das Waldviertel und<br />

<strong>der</strong> Kreis Vysočina in Tschechien zeigen<br />

im Jahr <strong>2009</strong> gemeinsam die Schau<br />

„ÖSTERREICH. TSCHECHIEN. geteilt<br />

– getrennt – vereint.“ in den drei Städten<br />

Horn, Raabs und im grenznahen Telč.<br />

Die gemeinsame Geschichte bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>,<br />

mit Schwerpunkt auf den Nachbarregionen<br />

Waldviertel und Vysočina,<br />

werden im Mittelpunkt stehen.<br />

Der Besucher begibt sich auf eine historische<br />

Zeitreise ohne Grenzen. In Horn<br />

folgt er <strong>der</strong> spannenden Geschichte<br />

Österreichs und Tschechiens <strong>der</strong> letzten<br />

r e c h t & v e r w a l t u n g<br />

<strong>Gemeinde</strong> abgeben – wird vorgesehen,<br />

die Wahlmöglichkeit am 8. und am 3.<br />

Tag vor <strong>der</strong> Wahl entfallen zu lassen.<br />

Damit wird den <strong>Gemeinde</strong>n <strong>der</strong> damit<br />

verbundene Aufwand erspart.<br />

Insgesamt sind mit den vorgesehenen<br />

Regelungen in allen drei Materien<br />

wesentliche Erleichterungen für die<br />

<strong>Gemeinde</strong>n, aber auch bei <strong>der</strong> Durchführung<br />

<strong>der</strong> Wahl für den Bürger<br />

verbunden. Die Entwürfe werden einem<br />

Begutachtungsverfahren unterzogen .<br />

Die Beschlussfassung soll noch im<br />

ersten Halbjahr <strong>2009</strong> erfolgen.<br />

wHR Dr. Walter Leiss<br />

ist Klubdirektor<br />

des NÖ Landtagsklubs<br />

<strong>der</strong> Ö<strong>VP</strong><br />

100 Jahre,er erlebt die vielfältige Erfahrung<br />

<strong>der</strong> Grenze in Raabs sowie die<br />

Kultur des mitteleuropäischen Kernraumes<br />

in Telč. Ziel ist es, das gegenseitige<br />

Verständnis zu erleichtern, alte<br />

Denkmuster aufzubrechen, Gemeinsamkeiten<br />

und Differenzen aufzuzeigen<br />

und den Besuchern die miteinan<strong>der</strong><br />

verwobene Geschichte <strong>der</strong> beiden<br />

Län<strong>der</strong> vor Augen zu führen.<br />

NÖ Landesausstellung <strong>2009</strong><br />

Horn, Raabs, Telč<br />

Tel.: 02822/541 09<br />

info@noe-landesausstellung.at<br />

www.noe-landesausstellung.at<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 15


e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Was bringt das Steuerreformgesetz<br />

<strong>2009</strong>?<br />

Kernpunkt ist eine umfassende Tarifsenkung<br />

von Dr. Raimund Heiss und<br />

Dr. Ursula Riedmüller<br />

Die seit langem diskutierte Steuerreform<br />

wurde am 11. März<br />

<strong>2009</strong> im Nationalrat beschlossen.<br />

Nach dem Finanzausschuss<br />

stimmte auch <strong>der</strong> Nationalrat dem<br />

von <strong>der</strong> Regierung geschnürten Entlastungspaket<br />

im Ausmaß von drei<br />

Milliarden Euro zu. In Kraft tritt die<br />

Steuerreform rückwirkend mit 1.<br />

Jänner <strong>2009</strong>.<br />

Kernpunkt des Gesetzespakets ist eine<br />

umfassendeTarifsenkung. Zudem wird<br />

es weitreichende Steuererleichterungen<br />

für Familien und Unternehmer sowie<br />

eine Ausweitung <strong>der</strong> steuerlichen<br />

Absetzbarkeit von Spenden und des<br />

Kirchenbeitrags geben.<br />

Tarifsenkung<br />

Die Grenze, ab <strong>der</strong> Steuern vom Einkommen<br />

bezahlt werden müssen,steigt<br />

von 10.000 Euro auf 11.000 Euro. Die<br />

Entlastung durch geringere Einkommensteuersätze<br />

o<strong>der</strong> höhereTarifstufen<br />

bringt Steuerpflichtigen im Verhältnis<br />

zu 2008 jährlich zwischen mindestens<br />

149 Euro bis maximal 1.350 Euro. Bei<br />

einem Monatsbrutto von 1.200 Euro<br />

beträgt die Entlastung pro Jahr bereits<br />

knapp 400 Euro. Der Eingangsteuersatz<br />

sinkt von 38,333 auf 36,5 Prozent, <strong>der</strong><br />

zweite Grenzsteuersatz von 43,596 auf<br />

43,214 Prozent. Der Spitzensteuersatz<br />

bleibt mit 50 Prozent unverän<strong>der</strong>t,aber<br />

<strong>der</strong> Betrag wird angehoben,ab dem <strong>der</strong><br />

Grenzsteuersatz zur Anwendung<br />

kommt.<br />

Die Tarifentlastung bewirkt, dass alle<br />

Steuerpflichtigen im Verhältnis 2008<br />

zu <strong>2009</strong> zwischen 1.350 Euro pro Jahr<br />

(höchster und gleich bleiben<strong>der</strong> Wert<br />

16 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

ab einem Monatsbrutto von 5.800 Euro)<br />

und 149 Euro pro Jahr (niedrigster<br />

Wert bei einem Monatsbrutto von<br />

1.100 Euro) entlastet werden. Die jährliche<br />

Entlastung beträgt jedoch bei<br />

einem Monatsbrutto von 1.200 Euro<br />

bereits knapp 400 Euro. Die Entlastungskurve<br />

steigt also zwischen 1.100<br />

Euro und 1.200 Euro rapide an.<br />

Bei einem Jahresbruttoeinkommen von<br />

25.000 Euro beträgt die Entlastung<br />

rund 500 Euro und bei einem Jahresbruttoeinkommen<br />

von 60.000 Euro<br />

beträgt die Entlastung gut 700 Euro. Es<br />

werden Bruttojahreseinkommen bei<br />

Arbeitnehmern von 16.870 Euro<br />

(Rechtslage 2008: 15.605 Euro) und bei<br />

Pensionisten von 14.944 (Rechtslage<br />

2008: 13.650 Euro), Einkommen bei<br />

Selbständigen von 12.713 (Rechtslage<br />

2008: 10.060 Euro) steuerfrei gestellt.<br />

Dabei ist bei Selbständigen <strong>der</strong> Grundfreibetrag<br />

von 13 Prozent (Gewinnfreibetrag)<br />

berücksichtigt.<br />

Durch die Anhebung <strong>der</strong> Steuerfreigrenze<br />

von 10.000 Euro auf 11.000<br />

G e g e n ü b e r s t e l l u n g d e r T a r i f s t u f e n<br />

Euro werden 160.000 Personen zusätzlich<br />

steuerfrei gestellt,sodass von 6,535<br />

Mio. Euro Erwerbstätigen ab 1. Jänner<br />

<strong>2009</strong> 2,7 Mio. Euro keine Steuer zahlen.<br />

Familienpaket<br />

Das zweite Kernelement bildet die<br />

Einkommensstärkung für Familien.<br />

Das Familienpaket mit einem Gesamtvolumen<br />

von 510 Mio Euro besteht aus<br />

insgesamt vier verschiedenen Maßnahmen:<br />

Kin<strong>der</strong>absetzbetrag<br />

Der Kin<strong>der</strong>absetzbetrag, <strong>der</strong> gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Familienbeihilfe ausbezahlt<br />

wird, wird von <strong>der</strong>zeit 50,90 Euro auf<br />

58,40 Euro monatlich angehoben. Der<br />

Kin<strong>der</strong>absetzbetrag ist unabhängig von<br />

<strong>der</strong> Einkommenssituation und kommt<br />

undifferenziert allen Familien gleichermaßen<br />

zu Gute.<br />

Kin<strong>der</strong>freibetrag<br />

Um einen Erwerbsanreiz zu setzen,<br />

wurde ein neuer Kin<strong>der</strong>freibetrag einge-


führt, dessen Höhe von mehreren<br />

Bedingungen abhängt. Grundsätzlich<br />

kann pro Kind ein Freibetrag von 220<br />

Euro jährlich geltend gemacht werden.<br />

Machen beide Elternteile den Freibetrag<br />

geltend,dann steht beiden Einkommensbeziehern<br />

60 Prozent des Freibetrages,<br />

das sind jeweils 132 Euro<br />

jährlich, zu.<br />

Für Alleinerziehende steht <strong>der</strong> Freibetrag<br />

von 220 Euro dann zu, wenn für<br />

das Kind keine Unterhaltszahlungen<br />

des an<strong>der</strong>en Elternteils erfolgen.<br />

Werden für das Kind Unterhaltszahlungen<br />

geleistet und steht dem Unterhaltspflichtigen<br />

ein Unterhaltsabsetzbetrag<br />

zu, dann kann von jedem<br />

Elternteil ein Freibetrag in Höhe von<br />

132 Euro in Anspruch genommen<br />

werden.Indem60 Prozentvon 220 Euro<br />

pro Elternteil und damit insgesamt 44<br />

Euro o<strong>der</strong> 20 Prozent mehr beim Familieneinkommen<br />

berücksichtigt werden,<br />

soll <strong>der</strong> Anreiz zu mehr Beschäftigung<br />

gesetzt werden.<br />

Kin<strong>der</strong>betreuungskosten<br />

Die steuerliche Absetzbarkeit von<br />

Kin<strong>der</strong>betreuungskosten soll bis zu<br />

einem Betrag von 2.300 Euro pro Kind<br />

im Jahr möglich sein. Begünstigt sind<br />

Kin<strong>der</strong> bis zehn Jahre.<br />

Die Betreuungskosten müssen tatsächlich<br />

gezahlte Kosten sein.Werden daher<br />

Betreuungskosten durch einen<br />

Zuschuss des Arbeitgebers übernommen,<br />

sind nur die tatsächlich vom<br />

Steuerpflichtigen darüber hinaus getragenen<br />

Kosten abzugsfähig. Die<br />

Betreuung muss in privaten o<strong>der</strong> öffentlichen<br />

Kin<strong>der</strong>betreuungsinstitutionen<br />

(beispielsweise in einem Kin<strong>der</strong>garten,<br />

Hort, Halbinternat, Vollinternat)<br />

erfolgen o<strong>der</strong> von einer pädagogisch<br />

qualifizierten Person.<br />

Zuschuss desArbeitgebers zu Kin<strong>der</strong>betreuungskosten<br />

Leistet <strong>der</strong> Arbeitgeber einen Zuschuss<br />

für die Kin<strong>der</strong>betreuung (allen o<strong>der</strong><br />

bestimmten Gruppen) seiner Arbeitnehmer,<br />

dann sind diese bis zu einem<br />

Betrag von 500 Euro jährlich pro Kind<br />

von <strong>der</strong> Lohnsteuer befreit.<br />

Unternehmen<br />

Ab 2010 wird <strong>der</strong> Freibetrag für investierte<br />

Gewinne gemäß § 10 EStG von<br />

<strong>der</strong>zeit 10 auf 13 Prozent erhöht und<br />

ist dann als „Gewinnfreibetrag“ allen<br />

betrieblichen Einkunfts- und Gewinnermittlungsarten<br />

zugänglich.<br />

Für Gewinne bis 30.000 Euro entfällt<br />

im Interesse kleiner und mittlerer<br />

Einkommen das Investitionserfor<strong>der</strong>nis.<br />

Im Gegenzug wird die Begünstigungfür<br />

nichtentnommene Gewinne<br />

(§ 11a EStG) sowie für Stock Options<br />

(ab 1.<strong>April</strong> <strong>2009</strong>) gestrichen. Die Kosten<br />

für den Gewinnfreibetrag werden nach<br />

Gegenrechnung mit dem Entfall <strong>der</strong><br />

begünstigten Besteuerung nicht<br />

entnommener Gewinne auf 150 Mio.<br />

Euro pro Jahr geschätzt.<br />

Abzugsfähigkeit von Spenden<br />

Für mildtätige Zwecke, für Zwecke <strong>der</strong><br />

Entwicklungszusammenarbeit und für<br />

Zwecke nationaler und internationaler<br />

Katastrophenhilfe wurde eine Spendenabsetzbarkeit<br />

geschaffen. In<br />

Hinkunft min<strong>der</strong>n Spenden an begünstigte<br />

Körperschaften die Steuerbemessungsgrundlage<br />

um bis zu 10<br />

Pozent desVorjahreseinkommens eines<br />

Unternehmens o<strong>der</strong> eines Privaten<br />

(Betriebsausgabe,Son<strong>der</strong>ausgabe). Die<br />

empfangenden Spendenorganisationen<br />

haben dabei eine Reihe von Voraussetzungen<br />

zu erfüllen und nachzuweisen,<br />

damit die Abzugsfähigkeit<br />

gewährt wird.<br />

r e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Das zweite Kernelement bildet die<br />

Einkommensstärkung für Familien.<br />

Kirchenbeitrag<br />

Der Maximalbetrag bei <strong>der</strong> steuerlichen<br />

Absetzbarkeit des Kirchenbeitrages<br />

wird von 100 Euro auf 200 Euro<br />

angehoben.<br />

Mag. Dr. Raimund Heiss<br />

ist Finanzstadtrat in Neulengbach<br />

und Kommunalexperte bei <strong>der</strong><br />

NÖ <strong>Gemeinde</strong> Beratungs &<br />

SteuerberatungsgesmbH<br />

Mag. Dr. Ursula Riedmüller<br />

ist Kommunalexpertin bei <strong>der</strong><br />

NÖ <strong>Gemeinde</strong> Beratungs &<br />

SteuerberatungsgmbH<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 17


k o m m u n a l i n f o d e r E V N W a s s e r<br />

Besseres Trinkwasser für<br />

150.000 Nie<strong>der</strong>österreicher<br />

EVN Wasser betreut immer mehr Wasserleitungen in <strong>Gemeinde</strong>n<br />

In den letzten zehn Jahren arbeitete<br />

EVN Wasser gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

Gruppe Wasser des Landes NÖ am<br />

Ausbau, <strong>der</strong> Sicherung und Optimierung<br />

<strong>der</strong> Trinkwasserversorgung. Die<br />

Inbetriebnahme des neuen Brunnenfeldes<br />

in Mollersdorf ist ein wichtiger<br />

Meilenstein in <strong>der</strong> Entwicklung des<br />

größten Wasserversorgers des Landes.<br />

Gebietsweise konnten <strong>der</strong> Nitratwert<br />

sowie die Härte im Trinkwasser halbiert<br />

werden.<br />

Ausgangslage<br />

Wasser istein Naturprodukt. DieWasserhärte<br />

ist ein Sammelbegriff für die<br />

wichtigen Mineralien Kalzium und<br />

Magnesium. Die Härte ist abhängig<br />

von den grundwasserführenden Bodenschichten,<br />

die im Bereich um einen<br />

Brunnen anzutreffen sind. Wie aus <strong>der</strong><br />

Karte „Gesamthärte vor 1998“ ersichtlich,<br />

gab es geologisch bedingt nördlich<br />

von Korneuburg und Bisamberg (Rußbachtal)<br />

sowie im westlichen Weinviertel,<br />

dem Pulkautal und Gebieten<br />

Informationen<br />

www.evnwasser.at<br />

18 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

rund um Großweikersdorf Gesamthärtewerte<br />

über 30° dH. Diese Gebiete wurden<br />

vorrangig mit Wasser aus den örtlichen<br />

Brunnen versorgt.<br />

Maßnahmen<br />

Durch die Erschließung neuer Quellgebiete<br />

und <strong>der</strong> Errichtung zahlreicher<br />

überregionaler Verbindungsleitungen<br />

(Gesamtlänge 80 km) konnten diese<br />

Qualitätsverbesserungen erreicht<br />

werden.<br />

Vernetzung bringt Sicherheit<br />

und bessere Qualität<br />

Durch die Vernetzung und laufend<br />

durchgeführten Steuerungs- und<br />

Betriebsoptimierungen wurde die<br />

Versorgungssicherheit erhöht und<br />

darüber hinaus eine signifikanteVerbesserung<br />

<strong>der</strong> Wasserqualität, sowie eine<br />

Reduktion <strong>der</strong> Gesamthärte in großen<br />

Bereichen des Versorgungsnetzes <strong>der</strong><br />

EVN Wasser erzielt.<br />

„Das beste Beispiel ist das Gebiet rund<br />

um die Stadt Pulkau. Hier konnte eine<br />

Reduktion <strong>der</strong> Gesamthärte von ca. 40°<br />

dH auf <strong>der</strong>zeit 19-20°dH erreicht werden.<br />

O<strong>der</strong> Bisamberg und das nördlich gelegene<br />

Rußbachtal: hier konnte eine<br />

Reduktion des Nitratgehaltes von ca. 30<br />

- 35 mg/l auf ca. 10 mg/l und <strong>der</strong> Härte<br />

von ca. 30° dH auf ca. 16° dH erreicht<br />

werden. Diese Maßnahmen mit einer<br />

Gesamtinvestitionssumme von ca. 21<br />

Mio. Euro dienen rund 150.000 Nie<strong>der</strong>österreicherinnen<br />

und Nie<strong>der</strong>österreichern“,<br />

so die beiden Geschäftsführer<br />

von EVN Wasser Dipl.-Ing. Franz<br />

Dinhobl und Mag. Raimund Paschinger.<br />

Zufriedenheit <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n<br />

ist die beste Werbung<br />

EVN Wasser betreut bereits die Ortsnetze<br />

von 19 <strong>Gemeinde</strong>n (63 KG). Damit<br />

werden die <strong>Gemeinde</strong>n entscheidend<br />

entlastet. EVNWasser betreut die Netze<br />

und baut sie entsprechend dem Bedarf<br />

weiter aus. Als neue Partnergemeinden<br />

konnten die <strong>Gemeinde</strong>n Ottenthal,<br />

Glinzendorf, Himberg, Michelhausen,<br />

Seefeld-Kadolz,Enzersfeld und Rie<strong>der</strong>berg<br />

(Sieghartskirchen) gewonnen<br />

werden.<br />

Der 24-Stunden Bereitschaftsdienst<br />

stellt sicher,dass dasWasser tatsächlich<br />

immer fließt. Eine Behebung von möglichen<br />

Störungen wird rasch und mit<br />

mo<strong>der</strong>nsten Techniken durchgeführt.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong>n ersparen sich viel<br />

Verwaltungs- und Organisationsaufwand<br />

und damit Kosten. Auch die<br />

Versorgungssicherheit in extremen<br />

Situationen ist durch die weite überregionale<br />

Vernetzung sicher gestellt.<br />

Die fixe Bindung an den Verbraucherpreisindex<br />

garantiert für die Haushalte,<br />

dass das wertvolle ProduktWasser keine<br />

unerwarteten Preissprünge macht.<br />

EVN Wasser ist als Teil des NÖ Energieund<br />

Infrastrukturunternehmens EVN<br />

mehrheitlich im Besitz des Landes NÖ.<br />

Das gibt Sicherheit. Genauso wie das<br />

Know-how und die Motivation <strong>der</strong><br />

vielen Mitarbeiter dafür sorgt,dass das<br />

Wasser in Nie<strong>der</strong>österreich tatsächlich<br />

einfach aus dem Wasserhahn kommt.<br />

E.E.


E.E.<br />

Der Energieausweis<br />

Der „Typenschein“ für Ihre <strong>Gemeinde</strong>gebäude<br />

Was ist <strong>der</strong> Energieausweis?<br />

Der Energieausweis ist ein offizielles<br />

Dokument mit allen Gebäude- und<br />

Eigentümerdaten, ähnlich wie <strong>der</strong><br />

Typenschein für ein Auto. Er wird benötigt<br />

für:<br />

– das EAVG (= Energie-Ausweis-<br />

Vorlagegesetz) 1)<br />

– Verkauf, Vermietung, Verpachtung<br />

von Immobilien<br />

– die Baueinreichung gemäß NÖ<br />

Bauordnung 2)<br />

– Neu-, Zu- und Umbau<br />

– Gebäudesanierungen ab 1.000m 2<br />

Netto-Grundfläche 3)<br />

– die NÖ Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />

– Neubau<br />

– Sanierung<br />

– Aushangspflicht laut EU-Gebäu<strong>der</strong>ichtlinie<br />

4)<br />

Der Energieausweis legt den energetischen<br />

Zustand von Gebäuden offen. Er<br />

trägt zum Energiesparen, damit zum<br />

Klimaschutz bei und sorgt für mehr<br />

Transparenz am Immobilienmarkt.<br />

Energiekennzahl<br />

Herzstück des Energieausweises ist die<br />

Energiekennzahl. Diese gibt an, wie<br />

hoch <strong>der</strong> Heizwärmebedarf pro<br />

Quadratmeter Fläche und Jahr ist. Je<br />

niedriger die Energiekennzahl, desto<br />

geringer ist <strong>der</strong> Energiebedarf des<br />

Gebäudes.<br />

Sowohl beim Neubau wie auch bei <strong>der</strong><br />

Sanierung hängt die Gewährung bzw.<br />

die Höhe von För<strong>der</strong>ungen vom Erreichen<br />

bestimmter Mindeststandards ab.<br />

Unser Angebot<br />

Die Erstellung des Energieausweises<br />

beinhaltet sämtliche Gebäudedaten und<br />

Berechnungen, um die thermische<br />

Beschaffenheit Ihrer Immobilie zu<br />

beschreiben.<br />

Das sind folgende Leistungen:<br />

– Begehung <strong>der</strong> Baustelle und Erhebung<br />

<strong>der</strong> Bausubstanz<br />

– Abgleich des Einreichplans mit dem<br />

gebauten Ist-Zustand<br />

– Bauteilerhebung – Außenwände,<br />

Decken, Dächer, Fenster<br />

– Beurteilung <strong>der</strong> thermischen Gebäudehülle<br />

(z.B. Zustand <strong>der</strong> Dämmung)<br />

– Aufzeigen von Maßnahmen zur<br />

Senkung <strong>der</strong> Energiekennzahl<br />

– Kompetente Beratung zu För<strong>der</strong>möglichkeiten<br />

Attraktive Zusatzangebote<br />

Bauqualitätskontrolle, die etwaige<br />

Schwachstellen im Gebäude aufdeckt:<br />

– BlowerDoor-Test zur Prüfung <strong>der</strong> Luftdichtheit<br />

<strong>der</strong> Gebäudehülle<br />

– Thermografie-Check zum gezielten<br />

Auffinden von Wärmebrücken und<br />

Undichtigkeiten<br />

Aufzeigen von Einsparungspotenzialen:<br />

– <strong>Gemeinde</strong> Energie Check – Identifikation<br />

von Einsparungspotenzialen<br />

und Prüfung ihrer Umsetzbarkeit<br />

Kompetente Beratung beginnt bereits<br />

in <strong>der</strong> Planungsphase. Nutzen Sie<br />

Anmerkungen:<br />

1) EAVG: Das ENERGIEAUSWEIS-VORLAGE-GESETZ (EAVG) verpflichtet den Verkäufer<br />

o<strong>der</strong> Bestandgeber, bei Verkauf, Vermietung o<strong>der</strong> Verpachtung von Gebäuden und<br />

Nutzungsobjekten dem Käufer o<strong>der</strong> Bestandnehmer bis spätestens zur Abgabe <strong>der</strong><br />

Vertragserklärung einen zu diesem Zeitpunkt höchstens zehn Jahre alten Energieausweis<br />

vorzulegen und ihm diesen, wenn <strong>der</strong> Vertrag abgeschlossen wird, auszuhändigen.<br />

2) NÖ Bauordnung: Inkrafttreten voraussichtlich Anfang <strong>2009</strong><br />

3) Netto-Grundfläche: Die Netto-Grundfläche ist die Summe <strong>der</strong> Grundrissebenen eines<br />

Gebäudes abzüglich <strong>der</strong> Maueraufstandsflächen.<br />

4) Aushangspflicht laut EU-Gebäu<strong>der</strong>ichtlinie: In öffentlichen Gebäuden (z.B. <strong>Gemeinde</strong>ämtern)<br />

mit einer Grundfläche größer 1.000 m2 ist an gut sichtbaren Stellen ein höchstens<br />

10 Jahre alter Energieausweis anzubringen.<br />

k o m m u n a l i n f o d e r E V N<br />

Der Energieausweis trägt zum<br />

Energiesparen und damit zum<br />

Klimaschutz bei und sorgt für mehr<br />

Transparenz am Immobilienmarkt.<br />

daher das Fachwissen und die Erfahrung<br />

unserer Experten.Wir sind gerne<br />

für Sie da.<br />

Ihre Vorteile<br />

Individuelles Service und kompetente<br />

Abwicklung durch Ihren EVN Energieberater:<br />

– Dokumentation des technischen<br />

Zustandes Ihrer Immobilie<br />

– Erkennen von Verbesserungspotenzialen<br />

bereits in <strong>der</strong> Planungsphase<br />

– Erhöhung <strong>der</strong> Energieeffizienz durch<br />

thermische Baumaßnahmen (z.B. richtiges<br />

Dämmen)<br />

– Reduktion <strong>der</strong> Heizkosten<br />

Informationen<br />

Informieren auch Sie sich kostenlos<br />

und unverbindlich – bei Ihrem EVN<br />

Kundenbetreuer, in Ihrem EVN<br />

Kundenzentrum,am kostenlosen EVN<br />

Service Telefon 0800 800 333 o<strong>der</strong><br />

unter www.evn.at.<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 19


e c h t & v e r w a l t u n g<br />

<strong>Gemeinde</strong>autonomie<br />

ist in Gefahr!<br />

Fachtagung über die Einführung von Landesverwaltungsgerichtshöfen<br />

Die Einführung von Landesverwaltungsgerichtshöfen<br />

nach den<br />

<strong>der</strong>zeit vorliegenden Konzepten<br />

ist aus <strong>Gemeinde</strong>sicht sehr kritisch zu<br />

beurteilen. Die bestehenden Pläne sind<br />

alles an<strong>der</strong>e als zufriedenstellend und<br />

in dieser Form abzulehnen. Vor allem<br />

die <strong>Gemeinde</strong>autonomie wäre damit<br />

massiv bedroht.<br />

Weitere Kritikpunkte: Wegfall des Ermessenspielraumes<br />

<strong>der</strong> Politik undVerwaltung<br />

zu Gunsten eines „Richterstaates“<br />

sowie – trotz gegenteiliger<br />

Behauptungen – längere, kostenintensive<br />

und komplizierte Verfahren für<br />

<strong>Gemeinde</strong>n und Bürger sowie Verlust<br />

<strong>der</strong> Beratungsleistungen durch die<br />

Aufsichtsbehörde für die <strong>Gemeinde</strong>n.<br />

Zudem wird eine uneinheitliche Rechtssprechung<br />

befürchtet.<br />

Berufungsinstanz gegen<br />

Bescheide<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> geplanten Staats- und<br />

Verwaltungsreform ist die Einführung<br />

von Landesverwaltungsgerichtshöfen<br />

geplant. Sie sollen Berufungsinstanz<br />

Die Referenten: Helmut Mödlhammer,<br />

Herwig van Staa, Hans Penz und<br />

Christoph Grabenwarter.<br />

20 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

gegen Bescheide <strong>der</strong> staatlichen<br />

Behörden und <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n sein.<br />

Landtagspräsident Hans Penz wies in<br />

einer Enquete in St. Pölten einerseits auf<br />

die Vorteile hin, die <strong>der</strong>artige Landesverwaltungsgerichte<br />

laut Befürwortern<br />

mit sich bringen: DieVerfahren würden<br />

beschleunigt, <strong>der</strong> Bundes-Verwaltungsgerichtshof<br />

würde entlastet und<br />

das Service für die Bürger könnte verbessert<br />

werden. „Die bisherigen Pläne sind<br />

aber noch sehr unausgereift und würden<br />

zu einem Autonomieverlust <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

und <strong>Gemeinde</strong>n führen. Die <strong>Gemeinde</strong>n<br />

haben das Recht,Entscheidungen selbst<br />

zu treffen und nicht von <strong>der</strong> Entscheidung<br />

an<strong>der</strong>er Institutionen abhängig zu<br />

sein,“ kritisierte Penz.<br />

„Entscheidend für den<br />

Rechtsstaat“<br />

Univ.Prof. Christoph Grabenwarter,<br />

Mitglied des Verfassungsgerichtshofes,<br />

wies darauf hin, dass die Landeshauptleutekonferenz<br />

bereits vor gut<br />

zehn Jahren die Errichtung von Landesverwaltungsgerichten<br />

gefor<strong>der</strong>t hat und<br />

dass man auch im Österreich-Konvent<br />

über die Notwendigkeit <strong>der</strong>artiger<br />

Gerichte grundsätzlich einig war. „Die<br />

Einführung einer Landesverwaltungsgerichtsbarkeit<br />

ist von entscheiden<strong>der</strong><br />

Bedeutung für die Zukunft des Rechtsstaates“,<br />

meinte Grabenwarter. Das<br />

Rechtsgefüge sei in Schieflage geraten.<br />

Ein weiteres Zuwarten sei nicht mehr<br />

möglich.Allerdings müssten die berechtigte<br />

Kritik an den vorliegenden<br />

Entwürfen eingearbeitet werden.<br />

Auch <strong>der</strong> frühere Tiroler Landeshauptmann<br />

und heutige Landtagspräsident<br />

Herwig van Staa sprach sich grundsätzlich<br />

für die Errichtung von Landesverwaltungsgerichtshöfen<br />

aus. Sie<br />

sollten aber nur kassatorische Entschei-<br />

dungsbefugnisse haben,also Bescheide<br />

aufheben können, aber nicht selbst<br />

entscheiden. „Ich bin dagegen, dass<br />

Richter poltische Entscheidungen<br />

treffen“, stellte van Staa klar.<br />

Abschaffung des innergemeindlichen<br />

Instanzenzuges?<br />

<strong>Gemeinde</strong>bundpräsident Helmut<br />

Mödlhammer und GVV-Präsident<br />

Alfred Riedl kritisierten, dass bei<br />

Beschluss <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit vorliegenden<br />

Entwürfe <strong>der</strong> innergemeindliche Instanzenzug<br />

abgeschafft würde. „Das<br />

bedeutet eine beispielslose Aushöhlung<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>autonomie!“ Die inhaltliche<br />

Entscheidungsbefugnis <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>organe müsse gewährleistet<br />

werden.<br />

Als Beispiel für die Qualität <strong>der</strong> Arbeit<br />

<strong>der</strong> Bürgermeister brachte Mödlhammer<br />

ein Beispiel aus seiner eigenen Erfahrung:<br />

„Ich unterschreibe im Jahr rund<br />

5000 Bescheide. In meinen 20 Jahren<br />

als Bürgermeister gab es nicht einmal<br />

20 Einsprüche. Nur einer davon ging an<br />

das Höchstgericht – das dafür 12 mal<br />

in 19 Jahren. Und am Ende hat das<br />

Höchstgericht so entschieden wie ich zu<br />

Beginn.“<br />

Launige Replik von Landtagspräsident<br />

Penz: „Wir brauchen also keine Landesverwaltungsgerichte,<br />

son<strong>der</strong>n müssen<br />

nur Helmut Mödlhammer klonen!“<br />

GVV-Präsident Riedl wies speziell auf<br />

die Gefahr hin,dass mit <strong>der</strong> Einführung<br />

<strong>der</strong> Landesverwaltungsgerichte – selbst<br />

wenn diese nur kassatorischentscheiden<br />

– und <strong>der</strong> geplanten Abschaffung <strong>der</strong><br />

Vorstellung auch <strong>der</strong>Verlust <strong>der</strong> Serviceleistungen<br />

durch die Aufsichtbehörde<br />

einhergeht. „Ein Richter eines Landesverwaltungsgerichtes<br />

wird unsere<br />

<strong>Gemeinde</strong>n wohl kaum beraten“, so<br />

Riedl.


Heißes Thema<br />

Energieeffizienz<br />

Raiffeisen verbindet neue Ansätze beim Bauen und Sanieren<br />

Ob Schule, Kin<strong>der</strong>garten, Amtshaus<br />

o<strong>der</strong> Sporthalle; Investitionen in Neuerrichtung<br />

und Sanierung von öffentlichen<br />

Gebäuden stehen häufig auf <strong>der</strong><br />

Tagesordnung. Doch das Potenzial für<br />

Umwelt und Budget wird meist<br />

verkannt. Energieeffizientes Bauen und<br />

Sanieren,ein ganzheitlichesProduktvon<br />

Raiffeisen, bietet hiefür eine Lösung.<br />

Die steigenden Energiekosten machen<br />

es in <strong>der</strong> letzten Zeit beson<strong>der</strong>s deutlich,<br />

dass während <strong>der</strong> Nutzungsdauer<br />

von Gebäuden einVielfaches <strong>der</strong> Baukosten<br />

für den Gebäudebetrieb anfällt. Da<br />

gerade bei Kommunalgebäuden ein<br />

großer Anteil <strong>der</strong> laufenden Aufwendungen<br />

auf Energie für Raumwärme<br />

zurückzuführen ist, lohnt es sich, das<br />

Thema Energieeffizienz bei <strong>der</strong> Errichtung<br />

o<strong>der</strong> Sanierung von kommunalen<br />

Bauten in den Vor<strong>der</strong>grund zu stellen.<br />

Energieeffizientes Bauen und Sanieren<br />

(EEBS), ein Produkt von Raiffeisen-<br />

Leasing und Raiffeisenlandesbank<br />

Nie<strong>der</strong>österreich-Wien,vereinigt innovative<br />

Ansätze in <strong>der</strong> Errichtung und<br />

Finanzierung von Gebäuden mit<br />

Umwelt- und Kostenbewusstsein durch<br />

den nachhaltigen Einsatz von Energie<br />

im Betrieb.<br />

So stellen,neben einer Energieeinsparbzw.<br />

-verbrauchsgarantie, fixierte<br />

Kosten für die Errichtung einen wesentlichen<br />

Bestandteil von EEBS dar. Investitionen<br />

werden somit planbar zu<br />

Beginn eines Projektes gedeckelt und<br />

böse Überraschungen mit versteckten<br />

Kosten vermieden. Auch setzt EEBS<br />

beson<strong>der</strong>s auf die Einbindung ortsansässiger<br />

Betriebe, nicht nur um eine<br />

regionale Wertschöpfung zu erhalten,<br />

son<strong>der</strong>n auch um bestehendes Know-<br />

Ein Musterbeispiel für energieeffizientes Bauen und Sanieren ist die Sanierung<br />

<strong>der</strong> Volks- und Musikschule Laa an <strong>der</strong> Thaya, die im Herbst 2008 übergeben<br />

wurde.<br />

how bestmöglich in ein Projekt einzubringen.<br />

Eine für die <strong>Gemeinde</strong> optimale<br />

Finanzierung vervollständigt das Paket.<br />

Sanierung <strong>der</strong> Volks- und<br />

Musikschule Laa an <strong>der</strong> Thaya<br />

Ein Musterbeispiel für EEBS ist die<br />

Sanierung <strong>der</strong> Volks- und Musikschule<br />

Laa an <strong>der</strong> Thaya, die im Herbst 2008<br />

übergeben wurde. Durch die garantierte<br />

Energieeinsparung von 228.280<br />

kWh pro Jahr halbieren sich die Heizkosten<br />

<strong>der</strong> Schule.<br />

Ing. Klaus Wurz, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

WRS Energie- & Umweltlösungen, als<br />

technischer Partner von Raiffeisen, zu<br />

diesem Erfolgsprojekt: „Die bestechenden<br />

Mehrwerte haben sich bestätigt:<br />

Gesamtkosteneinsparung (optimierte<br />

Errichtungs- und Betriebskosten),<br />

umfangreiche Miteinbeziehung <strong>der</strong><br />

heimischen Wirtschaft und eine optimale<br />

Projektfinanzierung.“<br />

Der Erfolg dieses und vieler weiterer<br />

Projekte zeigt,dass Umwelt- und Kosten-<br />

bewusstsein einhergehen können und<br />

eine zukunftsorientierte Lösung zur<br />

Umsetzung kommunaler Bauvorhaben<br />

bieten.<br />

Informationen<br />

k o m m u n a l i n f o<br />

Raiffeisen-Leasing GmbH<br />

Dipl. BW (FH) Christian Lacher<br />

Tel.: 01/71601-8036<br />

E-Mail: christian.lacher@rl.co.at<br />

www.raiffeisen-leasing.at<br />

Raiffeisenlandesbank<br />

Nie<strong>der</strong>österreich-Wien<br />

Christian Pelzmann<br />

Tel.: 05/1700-92952<br />

Mag. Carolina Emsenhuber<br />

Tel: 05/1700-95560<br />

E-Mail: office.kui@raiffeisenbank.at<br />

www.rlbnoew.at<br />

o<strong>der</strong> bei Ihrer örtlichen Raiffeisenbank<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 21


e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Das NÖ Wohnbaumodell –<br />

einfach. sozial. natürlich<br />

Die neuen Wohnbauför<strong>der</strong>ungsrichtlinien für das Jahr <strong>2009</strong> im Überblick<br />

Wohnen ist nicht nur ein<br />

Grundbedürfnis, son<strong>der</strong>n<br />

für jeden Einzelnen ein<br />

ganz individuelles und persönliches<br />

Thema. Eines ist wohl für uns alle<br />

gleich: Unser Zuhause ist <strong>der</strong> wichtigste<br />

Platz auf <strong>der</strong> Welt. Wie wir diesen<br />

Platz gestalten, hängt ganz stark von<br />

unserer Lebenssituation ab: ob die<br />

erste eigene Wohnung, ein Umzug<br />

wegen Beruf o<strong>der</strong> Ausbildung o<strong>der</strong><br />

das Zuhause für die ganze Familie –<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen an den Wohnraum<br />

sind vielfältig und än<strong>der</strong>n sich<br />

immer wie<strong>der</strong>. Eine Frage bleibt<br />

allerdings: Wie kann ich mir das<br />

Zuhause meiner Träume leisten?<br />

Antwort darauf gibt das NÖ Wohnbaumodell.<br />

Das Land Nie<strong>der</strong>österreich<br />

hat mit dem NÖ Wohnbaumodell ein<br />

flexibles För<strong>der</strong>system geschaffen,um<br />

Ihre Träume leistbar zu machen. Es<br />

steht unter den Schlagworten einfach.sozial.natürlich.<br />

Einfach in <strong>der</strong><br />

Abwicklung, sozial gerecht und ökologisch<br />

verantwortungsvoll.<br />

Zahlreiche För<strong>der</strong>ungen<br />

Das Modell umfasst För<strong>der</strong>ungen im<br />

Bereich <strong>der</strong> Eigenheimerrichtung und<br />

Eigenheimsanierung. Zusätzliche<br />

Unterstützung bieten Son<strong>der</strong>aktionen<br />

wie die För<strong>der</strong>ung von Heizungsanlagen<br />

mit fester Biomasse,Solar- Photovoltaik-<br />

und Wärmepumpenanlagen<br />

o<strong>der</strong> Sicheres Wohnen. Dabei stehen<br />

Familien mit Kin<strong>der</strong>n und Jungfamilien<br />

an oberster Stelle. Für Familien mit<br />

schwachem Einkommen gibt es mit<br />

Die NÖ Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />

ist jene För<strong>der</strong>ung,<br />

die am direktesten in<br />

das Land hineinwirkt.<br />

dem Wohnzuschuss noch eine zusätzliche<br />

finanzielle Unterstützung. Alle<br />

För<strong>der</strong>ungen stehen unter ökologischen<br />

Gesichtspunkten, denn energiesparendes<br />

und nachhaltiges Bauen<br />

schont nicht nur die Umwelt, son<strong>der</strong>n<br />

auf Dauer auch die Geldbörse. Aus<br />

diesem Grund wurde ein Punktesy-<br />

Für Familien mit schwachem Einkommen gibt es mit dem Wohnzuschuss noch<br />

eine zusätzliche finanzielle Unterstützung.<br />

22 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

stem eingeführt, wo man für umweltschonende<br />

Maßnahmen Punkte und<br />

somit För<strong>der</strong>mittel sammeln kann.<br />

Schwerpunkt<br />

Eigenheimsanierung<br />

„Jetzt Sanieren. Bares Kassieren!“ –<br />

unter diesen Schlagworten steht das<br />

neue NÖ Wohnbaumodell ab 1. März<br />

<strong>2009</strong>.Wichtigste Neuerung dabei ist ein<br />

nicht rückzahlbarer Zuschuss von 30<br />

Prozent des berechneten Betrages zur<br />

thermischen Gesamtsanierung (Einreichung<br />

mit Energieausweis) des Eigenheims.<br />

Maximal können so 20.000 Euro<br />

bar ausbezahlt werden. Der bisherige<br />

Zuschuss fürAusleihungen bleibt wahlweise<br />

natürlich ebenfalls aufrecht<br />

erhalten. Grundvoraussetzung bei <strong>der</strong><br />

Einreichung mit Energieausweis ist<br />

die Verbesserung <strong>der</strong> Energiekennzahl<br />

um 50 Prozent o<strong>der</strong> das Erreichen einer<br />

Energiekennzahl von 70 kWh/m 2 pro<br />

Jahr durch thermische Sanierungsmaßnahmen.<br />

Durch neue und verbesserte För<strong>der</strong>ungen<br />

unterstützt das NÖ Wohnbaumodell<br />

bei den notwendigen Investitionen,<br />

um die Energie, die im eigenen<br />

Heim und in <strong>der</strong> Umwelt steckt,optimal<br />

zu nutzen. Egal ob beim Neubau o<strong>der</strong><br />

bei je<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung. Die Energie<br />

aus Sonne,Wasser, Luft und Erde lässt<br />

sich gut, kostengünstig und vor allem<br />

klimaschonend einsetzen. Die notwendigen<br />

baulichen Maßnahmen unterstützt<br />

die Wohnbauför<strong>der</strong>ung – mit<br />

barem Geld, das zukunftsweisende<br />

Investitionen hier und heute möglich<br />

macht. „Wenn wir in Nie<strong>der</strong>österreich<br />

davon sprechen, Wohnen für alle<br />

leistbar zu machen, dann geht es dabei<br />

um mehr, als nur ein Dach über dem<br />

Kopf zu haben.Wir sprechen von einer<br />

Wohnqualität, die den Wohnraum zu


einem echten Zuhause und Nie<strong>der</strong>österreich<br />

zu einem Land zum Leben<br />

macht – nicht nur heute, son<strong>der</strong>n auch<br />

für die kommenden Generationen“,<br />

betont Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Wolfgang Sobotka.<br />

Wohnbau als Konjunkturmotor<br />

Die NÖ Wohnbauför<strong>der</strong>ung ist jene<br />

För<strong>der</strong>ung, die am direktesten in das<br />

Land hineinwirkt. Das beweist auch die<br />

Vergabebilanz für 2008: 20.000 Wohneinheiten<br />

wurden mit dem NÖ Wohnbaumodell<br />

im vergangenen Jahr geför<strong>der</strong>t<br />

und insgesamt 1,9 Mrd. Euro an<br />

Investitionen ausgelöst.Auf dieseWeise<br />

schafft die Wohnbauför<strong>der</strong>ung nicht<br />

nur Wohnraum, son<strong>der</strong>n belebt auch<br />

die heimische Wirtschaft und sichert<br />

über 30.000 Arbeitsplätze in Nie<strong>der</strong>österreich.<br />

Damit ist das NO Wohnbaumodell<br />

gleichzeitig ein wichtiger<br />

Konjunkturmotor in Zeiten <strong>der</strong> Finanzkrise.<br />

Durch die neue Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />

sollen rund 6.000 zusätzliche<br />

Wohneinheiten geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Durch weitere För<strong>der</strong>ungen in den<br />

Bereichen Einzelöfen,Photovoltaikanlagen,<br />

<strong>der</strong> Verstärkung des Reihen-<br />

hausbaus und <strong>der</strong> Passivhauszuschläge<br />

kann so zusätzlich ein bauwirksames<br />

Volumen von über 200 Mio. Euro erzielt<br />

werden.<br />

Weitere Neuerungen für das<br />

Jahr <strong>2009</strong><br />

Weitere Neuerungen für <strong>2009</strong> sind die<br />

Verlängerung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung für Photovoltaikanlagen<br />

um ein Jahr und die<br />

Erhöhung des Direktzuschusses für<br />

Heizungsanlagen mit fester Biomasse,<br />

den Anschluss an Fernwärme und<br />

Wärmepumpenanlagen (mit einer<br />

Jahresarbeitszahl ≥ 4,0). Zusätzlich gibt<br />

es noch mehr Möglichkeiten,Punkte für<br />

das 100 Punkte Haus zu erzielen. Durch<br />

barrierefreies Wohnen können zehn<br />

Punkte erzielt werden,wenn bestimmte<br />

Musskriterien erfüllt werden.<br />

Diese sind:<br />

– Horizontale Verbindungswege –<br />

schwellenloser Zugang zum Objekt –<br />

Bewegungsflächen/Durchgangsbreiten:<br />

Innentüren mindestens 80 cm breit,<br />

Gangbreite in <strong>der</strong>Wohneinheit mindestens<br />

120 cm – Sanitärbereich: z.B. für<br />

Anbringung von Haltegriffen etc. –<br />

r e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka: „Wenn wir in Nie<strong>der</strong>österreich davon sprechen, Wohnen für alle leistbar<br />

zu machen, dann geht es dabei um mehr, als nur ein Dach über dem Kopf zu haben.“<br />

Anpassbarer Wohnraum (Wohnen,<br />

Schlafen,Kochen,Essen,Sanitärräume)<br />

muss barrierefrei erreichbar sein.<br />

Bonus <strong>der</strong> Lagequalität<br />

erhöht<br />

Auch <strong>der</strong> Bonus <strong>der</strong> Lagequalität wird<br />

von 3.000 auf 4.500 Euro erhöht. Dies<br />

gilt für eine geschlossene Bebauungsweise,<br />

Bauvorhaben in einer Zentrumszone<br />

o<strong>der</strong> im Bauland Kerngebiet.<br />

Landeshauptmann-StellvertreterWolfgang<br />

Sobotka: „Mit dem NÖ Wohnbaumodell<br />

machen wir deutlich,worum<br />

es uns in <strong>der</strong>Wohnbaupolitik geht:Wir<br />

denken an das Zuhause,dass wir heute<br />

für unsere Familien schaffen. Und an<br />

die Welt, die wir unseren Kin<strong>der</strong>n<br />

hinterlassen.“<br />

Tipps und Informationen<br />

im Internet unter<br />

www.hauskraftwerk.at<br />

bzw. www.noe.gv.at<br />

Für Fragen stehen die Experten an<br />

<strong>der</strong> Wohnbau-Hotline unter Tel.:<br />

02742/22133 zur Verfügung.<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 23


e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Versicherung bei interkommunalen<br />

Kooperationen<br />

Funktionäre juristischer Personen haften im Schadensfall<br />

von Mag. Christian Schnei<strong>der</strong><br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Kooperationen<br />

zwischen Kommunen zur Erfüllung<br />

verschiedenster interkommunaler<br />

Aufgaben nimmt kontinuierlich<br />

zu. Auf diese Weise werden<br />

zum Vorteil <strong>der</strong> beteiligten <strong>Gemeinde</strong>n<br />

vorhandene Potenziale gebündelt,<br />

Ressourcen gespart und so die Auslastung,<br />

die Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

gesteigert.<br />

Kooperationen dieser Art finden unter<br />

an<strong>der</strong>em in folgenden Bereichen statt:<br />

– Betriebliche Standortentwicklung<br />

(Gewerbeparks)<br />

– Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />

– Regionale Entwicklung und<br />

Tourismus<br />

– Standesamts- und Staatsbürgerschaftswesen<br />

– Sozialhilfe<br />

– Schulwesen<br />

– Abgabeneinhebung<br />

– Wasserversorgung<br />

– Abwasserentsorgung<br />

– Müllbeseitigung<br />

– Verkehr<br />

– Beschaffungswesen<br />

Verschiedene Formen und<br />

Instrumente<br />

Die möglichen Formen und Instrumente<br />

dieser interkommunalen Zusammenarbeit<br />

sind vielfältig und können<br />

entwe<strong>der</strong> als rechtlich unverbindliche<br />

informelle Kooperationen (z.B. Bürgermeister-<br />

o<strong>der</strong> Regionalkonferenzen,<br />

Arbeitsgemeinschaften) o<strong>der</strong> als rechtlich<br />

verbindliche formelle Kooperationen<br />

(z.B. institutionalisierteVerbände<br />

und Verwaltungsgemeinschaften o<strong>der</strong><br />

privatrechtliche Gesellschaften)<br />

ausgeübt werden.<br />

Erfolgt die Zusammenarbeit in Form<br />

einer rechtlich verbindlichen formellen<br />

Kooperation, wird zur Erfüllung <strong>der</strong><br />

interkommunalen Aufgaben oft eine<br />

eigenständige juristische Person<br />

gegründet. Hierbei handelt es sich vor<br />

Fügt eine zur Erledigung interkommunaler Aufgaben eigens gegründete juristische<br />

Person einer dritten Person im Rahmen ihrer satzungsmäßigen bzw. betrieblichen<br />

Tätigkeit einen Sachschaden zu, so werden sich die zivilrechtlichen Schadenersatzansprüche<br />

im Regelfall gegen die juristische Personen richten.<br />

24 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

allem um Personen- und Kapitalgesellschaften,<br />

um Vereine und um <strong>Gemeinde</strong>verbände<br />

gemäß Art. 116a B-VG,<br />

<strong>der</strong>en Bildung und Organisation auch<br />

näher in diversen Landesgesetzen (z.B.<br />

NÖ <strong>Gemeinde</strong>verbandsgesetz, LGBl.<br />

1600-4) ausgeführt ist.<br />

Versicherungsrelevante<br />

Risiken<br />

Durch die operative Tätigkeit und<br />

Teilnahme am wirtschaftlichen Leben<br />

gehen diese neu gegründeten juristischen<br />

Personen als selbstständige<br />

Rechtsträger Verpflichtungen und Verbindlichkeiten<br />

ein und sind dadurch<br />

einer Reihe von zivil- und strafrechtlichen<br />

Haftungsmöglichkeiten und<br />

an<strong>der</strong>en versicherungsrelevanten Risiken<br />

(z.B. Elementargefahren, eigener<br />

Vermögensschaden durch ein Fehlverhalten<br />

eines geschäftsführenden Organs,<br />

arbeitsgerichtliche Auseinan<strong>der</strong>setzungen)<br />

ausgesetzt.<br />

Die an einer interkommunalen Kooperation<br />

beteiligten <strong>Gemeinde</strong>n haben<br />

zwar in <strong>der</strong> Regel zur Absicherung <strong>der</strong><br />

gemeindeeigenen Risiken selbstständig<br />

Versicherungsverträge abgeschlossen,<br />

allerdings bieten diese in jenen Fällen,<br />

in denen zur interkommunalen Aufgabenerfüllung<br />

eine eigenständige juristische<br />

Person gegründet wurde, oft<br />

keinen o<strong>der</strong> nur einen sehr unzureichenden<br />

Versicherungsschutz, was im<br />

Schadensfall nicht nur für die beteiligten<br />

<strong>Gemeinde</strong>n son<strong>der</strong>n auch für die oft<br />

ehrenamtlich tätigen Funktionäre o<strong>der</strong><br />

sonstigen Dienstnehmer zu enormen<br />

Kosten führen kann.<br />

Fügt zum Beispiel eine zur Erledigung<br />

interkommunaler Aufgaben eigens<br />

gegründete juristische Person einer<br />

dritten Person im Rahmen ihrer<br />

satzungsmäßigen bzw. betrieblichen


Tätigkeit einen Sachschaden zu, so<br />

werden sich die zivilrechtlichen Schadenersatzansprüche<br />

im Regelfall gegen<br />

die juristische Personen richten. Besteht<br />

für diese keine eigene Haftpflichtversi-<br />

Vor allem bei <strong>der</strong><br />

Neugründung von<br />

juristischen Personen sollte<br />

unbedingt bedacht werden,<br />

dass diese eigenständige<br />

Rechtspersönlichkeiten<br />

darstellen und in bereits<br />

bestehenden Versicherungsverträgen<br />

in <strong>der</strong> Regel keinen<br />

Versicherungsschutz finden.<br />

cherung, so hat sie die anfallenden<br />

Kosten (z.B. Schadenersatzzahlungen,<br />

Anwalts- und Sachverständigenkosten,<br />

Gerichtsgebühren) selbst zu tragen. Es<br />

besteht für sie auch kein Versicherungsschutz<br />

im Rahmen <strong>der</strong> von den<br />

beteiligten <strong>Gemeinde</strong>n abgeschlossenen<br />

marktüblichen <strong>Gemeinde</strong>haftpflichtversicherungen.<br />

Verursacht die juristische<br />

Person im genannten Beispiel<br />

neben einem Sachschaden auch einen<br />

Personenschaden,so wird die strafrechtliche<br />

Haftung (z.B. wegen fahrlässiger<br />

Körperverletzung) primär den verantwortlichen<br />

Funktionär o<strong>der</strong> sonstigen<br />

verantwortlichen Dienstnehmer persönlich<br />

treffen. Gründet sich die schädigende<br />

Ursache auf ein privatwirtschaftliches<br />

(nicht hoheitliches) Handeln<br />

o<strong>der</strong> Unterlassen einer juristischen<br />

Person, so kann seit Inkrafttreten des<br />

Verbandsverantwortlichkeitsgesetzes –<br />

VbVG (BGBl I 2005/151) auch die juristische<br />

Person selbst strafrechtlich<br />

belangt werden. Wurde für die interkommunale<br />

juristische Person keine<br />

eigene Rechtsschutzversicherung abgeschlossen,<br />

so hat <strong>der</strong> verantwortliche<br />

Funktionär o<strong>der</strong> sonstige verantwortliche<br />

Dienstnehmer sämtliche Prozesskostenselbstzutragen.DaineinemStrafprozess<br />

<strong>der</strong>/die Angeklagte – an<strong>der</strong>s als<br />

imZivilprozess – auchim Falle eines Freispruches<br />

den Großteil <strong>der</strong> Kosten selbst<br />

zu tragen hat, können diese existenzbedrohende<br />

Ausmaße annehmen.<br />

Versicherungsverträge prüfen<br />

Ziel <strong>der</strong> beiden aufgezeigten Beispiele<br />

r e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Wurde für eine interkommunale juristische Person keine eigene Rechtsschutzversicherung abgeschlossen, so hat <strong>der</strong><br />

verantwortliche Funktionär o<strong>der</strong> sonstige verantwortliche Dienstnehmer sämtliche Prozesskosten selbst zu tragen.<br />

ist keinesfalls zu verunsichern. Es soll<br />

vielmehr das Bewusstsein gestärkt<br />

werden, dass jede <strong>Gemeinde</strong> im Falle<br />

einer interkommunalen Beteiligung ihre<br />

Versicherungsverträge prüft bzw. prüfen<br />

lässt, ob die gegenständlichen interkommunalen<br />

Tätigkeiten im Rahmen<br />

<strong>der</strong> bestehenden Versicherungen<br />

Deckung finden o<strong>der</strong> gegebenenfalls<br />

Vertragsanpassungen zu erfolgen haben.<br />

Vor allem bei <strong>der</strong> Neugründung von juristischen<br />

Personen sollte unbedingt<br />

bedacht werden, dass diese eigenständige<br />

Rechtspersönlichkeiten darstellen<br />

und in bereits bestehenden Versicherungsverträgen<br />

in <strong>der</strong> Regel keinen<br />

Versicherungsschutz finden.<br />

Mag. Christian Schnei<strong>der</strong>,<br />

Landesgeschäftsführer des<br />

<strong>Gemeinde</strong>vertreterverbandes<br />

<strong>der</strong> Volkspartei Nie<strong>der</strong>österreich<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 25


ComCom★ markant<br />

www.lebensraumnie<strong>der</strong>oesterreich.at<br />

Das Handbuch „Dachausbau<br />

und Solarenergie“ bietet Ihnen<br />

einen Überblick über die<br />

wichtigsten Fragen, die sich<br />

bei einem Umbau, Ausbau<br />

o<strong>der</strong> Sanierung stellen.<br />

Die Idee<br />

Die ersten Schritte<br />

zu neuem Lebensraum<br />

in Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Unser Fahrplan zu mehr<br />

Lebensqualität<br />

Der richtige Berater<br />

Von <strong>der</strong> Idee zum Plan<br />

Die Planung im Detail<br />

Die Stunde <strong>der</strong> Wahrheit<br />

Wünsche, Bedarf, Kosten<br />

Finanzierung und<br />

För<strong>der</strong>ung<br />

Wer soll das bezahlen:<br />

Hilfeleister Finanzierung<br />

För<strong>der</strong>ungen in<br />

Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Der Energieausweis<br />

Kostbare Energie<br />

Ressourcenschonende<br />

Alternativen<br />

Solaranlagen<br />

Der Ausbau<br />

Neues Leben unter<br />

alten Dächern<br />

Dachausbau, Dachumbau,<br />

Dachsanierung<br />

Bezugsquellen<br />

Zeitpläne, Checklisten


Start ins Sommersemester<br />

Sobotka: „Wir freuen uns, dass die Kreativakademien NÖ so erfolgreich sind.“<br />

Was im Jahr 2003 auf Initiative<br />

von LH-Stv. Mag. Wolfgang<br />

Sobotka mit dem ersten<br />

Standort <strong>der</strong> Malakademie NÖ in<br />

Waidhofen an <strong>der</strong> Ybbs als Pilotprojekt<br />

gestartet ist, wurde im Herbst 2007<br />

durch den stetigen Zuwachs neuer<br />

Standorte aber auch durch die Einbindung<br />

neuer Kreativfel<strong>der</strong> zur Dachmarke<br />

„Kreativakademien Nie<strong>der</strong>österreich“<br />

zusammengeführt. Als<br />

letzter Zugang ist seit letztem Herbst<br />

auch die Schmiedeakademie NÖ in<br />

Ybbsitz erfolgreich in die Familie <strong>der</strong><br />

Kreativakademien NÖ aufgenommen<br />

worden.<br />

Fast 500 junge Talente in ganz Nie<strong>der</strong>österreich<br />

haben im letzten Semester<br />

die Möglichkeit,genutzt,sich kreativ zu<br />

entfalten und ihrem Hobby unter professioneller<br />

Anleitung nachzugehen.<br />

Im Moment gibt es insgesamt 31 Standorte<br />

in ganz Nie<strong>der</strong>österreich,an denen<br />

Jugendliche eine Plattform gefunden<br />

haben,auf <strong>der</strong> sie ihre Talente ausleben<br />

dürfen. Dementsprechend steht für das<br />

kommende Semester eine Fülle von<br />

verschiedenen Aktionen <strong>der</strong> Kreativakademien<br />

NÖ auf dem Programm:<br />

– In <strong>der</strong> Begabtenakademie NÖ starteten<br />

Ende Februar die Talentför<strong>der</strong>kursen<br />

in den neuen Regionen St. Pölten,<br />

Baden,sowie Wien-Umgebung – eine<br />

außerschulische För<strong>der</strong>ung quer durch<br />

alle Wissensbereiche anbieten (für<br />

begabte Kin<strong>der</strong> und Jugendliche ab<br />

dem Volksschulalter).<br />

– Mit Spannung werden die zahlreichen<br />

Vernissagen <strong>der</strong> einzelnen Standorte<br />

<strong>der</strong> Malakademie NÖ im kommenden<br />

Semestern erwartet. Aus <strong>der</strong> Vielzahl<br />

<strong>der</strong> Arbeiten wird ein Sammelband<br />

erstellt und im Sommer publiziert.<br />

– Ausgewählte Texte <strong>der</strong> Teilnehmer-<br />

Innen <strong>der</strong> Schreibakademien NÖ<br />

werden am Ende des Sommerssemesters<br />

einer breiteren Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht.<br />

– Die Journalistenakademie NÖ wird in<br />

den nächsten Wochen eine eigene<br />

Homepage präsentieren.<br />

– Die Standorte <strong>der</strong> Schauspielakademie<br />

NÖ bereiten sich bereits auf einen<br />

aufregenden, Vorspielabend vor.<br />

Kontakt<br />

k o m m u n a l i n f o<br />

<strong>Gemeinde</strong>n, die Interessse an einem<br />

eigenen Standort <strong>der</strong> Kreativakademie<br />

NÖ haben, bekommen weitere Informationen<br />

unter Tel.: 02742/210 40.<br />

www.kreativakademien-noe.at<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 27


e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Die Jagdpachtauszahlung<br />

VfGH-Urteil macht eine neue Regelung <strong>der</strong> Auszahlung notwendig<br />

Aufgrund einer Entscheidung<br />

des Verfassungsgerichtshofes<br />

musste die Auszahlung <strong>der</strong><br />

Jagdpacht neu geregelt werden. Die<br />

wesentlichen Än<strong>der</strong>ungen sind:<br />

– eine verstärkte Mitwirkungspflicht<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> (neben <strong>der</strong> Erstellung<br />

des Auszahlungsverzeichnisses wie<br />

bisher gibt es zusätzlich eine konkrete<br />

Verpflichtung zur Auszahlung <strong>der</strong><br />

Anteile an die Grundeigentümer),<br />

– eine Pauschalentschädigung für die<br />

<strong>Gemeinde</strong> als Abgeltung für diese<br />

Mitwirkung,<br />

– <strong>der</strong> Entfall des automatischenVerfalls<br />

<strong>der</strong> nicht abgeholten o<strong>der</strong> überwiesenenAnteile<br />

zu Gunsten <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>kassa<br />

und<br />

– die Festlegung eines Verwendungszweckes<br />

durch den Jagdausschuss.<br />

Nach <strong>der</strong> im Februar <strong>2009</strong> in Kraft<br />

getretenen 16. Novelle des NÖ Jagdgesetzes<br />

1974 läuft die Auszahlung des<br />

Jagdpachtschillings nun wie folgt ab:<br />

Erlag des Pachtschillings<br />

VierWochen vor Beginn des Jagdjahres<br />

muss <strong>der</strong> Pachtschilling bei <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> hinterlegt werden (unverän<strong>der</strong>t<br />

wie bisher).<br />

Bis spätestens vierWochen nach Erlag<br />

des Pachtschillings hat <strong>der</strong> Jagdausschuss<br />

unter Mitwirkung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

das Verzeichnis <strong>der</strong> Anteile am Pachtschilling<br />

zu erstellen. Eventuell noch<br />

nicht ausbezahlte Beträge <strong>der</strong> Jagdpacht<br />

aus dem Jahr 2008 sind zum Pachtschilling<br />

<strong>2009</strong> hinzuzuzählen, eventuelle<br />

Kosten <strong>der</strong> Jagdgenossenschaft<br />

(insbeson<strong>der</strong>e das Pauschale für<br />

<strong>Gemeinde</strong>n in Höhe von 5 Prozent des<br />

Pachtschillings, mindestens 200 Euro )<br />

sind abzuziehen.<br />

Kundmachung <strong>der</strong> Auflage durch die<br />

<strong>Gemeinde</strong> mit dem Hinweis auf die<br />

Möglichkeit eines Einspruchs binnen<br />

einer Frist von zwei Wochen ab dem<br />

Kundmachungsanschlag und <strong>der</strong> Einbringungsmöglichkeit<br />

beim Jagdausschussobmann.<br />

28 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

Die neue Regelung bringt eine verstärkte Mitwirkungspflicht <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Gleichzeitig mit Kundmachung Auflage<br />

des Verzeichnisses bei <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>:<br />

zwei Wochen lang; mit Kennzeichnung<br />

<strong>der</strong> Bagatellbeträge<br />

Möglichkeit <strong>der</strong> Einspruchserhebung<br />

binnen zweiWochen abAuflagebeginn;<br />

Einsprüche sind vom Obmann ohne<br />

Verzug <strong>der</strong> Bezirksverwaltungsbehörde<br />

zur Entscheidung vorzulegen.<br />

Nach rechtskräftiger<br />

Bestimmung <strong>der</strong> Anteile<br />

(nach Entscheidung aller eventueller<br />

Einsprüche):<br />

Beschluss des Jagdausschusses (zwingend!)<br />

über die Verwendung nicht<br />

abgeholter o<strong>der</strong> nicht überwiesener<br />

Beträge<br />

– dafür ist eine Zweidrittelmehrheit im<br />

Ausschuss erfor<strong>der</strong>lich<br />

– <strong>der</strong>Verwendungszweck muss im allgemeinen<br />

Interesse <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft<br />

o<strong>der</strong> des ländlichen Raumes<br />

liegen (also den Jagdgenossenschaften<br />

zugute kommen,z.B.Ausbau des landund<br />

forstwirtschaftlichenWegenetzes,<br />

zur Schaffung von Bodenschutzanlagen,<br />

Hecken und <strong>der</strong>gleichen)<br />

– <strong>der</strong> Ausschuss kann auch einen<br />

Beschluss mit einfacher Mehrheit<br />

fassen (nicht zwingend), wenn er die<br />

Auszahlung o<strong>der</strong> Überweisung (bei<br />

Bekanntgabe <strong>der</strong> Bankverbindung)<br />

durch den Obmann selbst abwickeln<br />

will<br />

– die Pauschalentschädigung an die<br />

<strong>Gemeinde</strong> (5 Prozent des jährlichen<br />

Pachtschillings,mindestens 200 Euro)<br />

ist in jedem Fall für die Erstellung des<br />

Anteilsverzeichnisses zu zahlen (auch<br />

bei einer Auszahlung durch Obmann)<br />

Nach Beschluss über den Verwendungszweck<br />

hat die <strong>Gemeinde</strong> eine<br />

Kundmachung über die Auszahlungseinzelheiten<br />

mit folgendem<br />

Inhalt zu erlassen:<br />

– Abholung innerhalb von sechs<br />

Monaten ab Kundmachung<br />

– bei <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> o<strong>der</strong><br />

– beim Obmann (wenn <strong>der</strong> Ausschuss<br />

einen solchen Beschluss gefasst hat)<br />

– Überweisungsmöglichkeit <strong>der</strong> Beträge<br />

bei Bekanntgabe <strong>der</strong> Bankverbindung,<br />

abzüglich <strong>der</strong> Überweisungsspesen<br />

– Bagatellbeträge werden nicht überwiesen<br />

(nur Abholung möglich)<br />

– Nennung des vom Jagdausschuss<br />

beschlossenen Verwendungszwecks<br />

für nicht abgeholte (o<strong>der</strong> nicht überwiesene)<br />

Beträge<br />

Auszahlung innerhalb von sechs<br />

Monaten,entwe<strong>der</strong> durch persönliche<br />

Abholung o<strong>der</strong> auf Wunsch durch<br />

Überweisung.<br />

Nach Ablauf <strong>der</strong> Abholungsfrist<br />

müssen die Restbeträge dem beschlossenen<br />

Verwendungszweck zugeführt<br />

werden.


Den Garten genießen<br />

Entspannung, Fitness und gesunde Ernährung helfen, Leistungsorientierung<br />

und Stress auszugleichen. Immer mehr Menschen entdecken dabei den Garten<br />

als „Wellness-Tempel“.<br />

Viele Gartenliebhaber sind sich<br />

ohnedies bewusst: Die<br />

Beschäftigung mit Pflanzen<br />

und das Arbeiten im Einklang mit <strong>der</strong><br />

Natur steigern das Wohlbefinden, wirken<br />

beruhigend und spenden Energie.<br />

Licht, Luft und Sonne sind gesund<br />

und för<strong>der</strong>n ein effektives Stress-<br />

Management. Das Wie<strong>der</strong>entdecken<br />

<strong>der</strong> sinnlichen Erlebnisse – Riechen,<br />

Hören, Sehen, Schmecken o<strong>der</strong> Tasten<br />

– ist nur eine <strong>der</strong> wünschenswerten<br />

Wirkungen.<br />

Gärten sind ganz beson<strong>der</strong>e Orte. Nach<br />

den individuellen Bedürfnissen gestaltet,<br />

leisten sie einen wichtigen Beitrag zur<br />

Selbstverwirklichung. Erholung im<br />

Garten bedeutet nicht nur Ausruhen in<br />

Liegestuhl o<strong>der</strong> Hängematte. Weil<br />

Gärten etwas Lebendiges sind, das sich<br />

verän<strong>der</strong>t und immer wie<strong>der</strong> eine<br />

eingreifende Hand braucht, kann<br />

Entspannung auch aktiv geschehen.<br />

Gartenträume werden wahr<br />

Dass für „Wellness-Produkte“ viel Geld<br />

ausgegeben wird,istgar nichtnotwendig<br />

– entspannen kann so einfach sein:<br />

Durch geschickte Planung und die richtige<br />

Pflanzenwahllässtsich<strong>der</strong>Aufwand<br />

in Grenzen halten. Als Folge einer Rückbesinnung<br />

auf die Natur, erleben Heilund<br />

Gewürzpflanzen,Obst und Gemüse<br />

Naturgartenfeste <strong>2009</strong><br />

4.4. (9-18 Uhr):<br />

Garten.FRÜHLING auf <strong>der</strong><br />

GARTEN TULLN<br />

9.5. (10-17 Uhr):<br />

Ökocampus Ottenstein<br />

20.-21.6. (10-18 Uhr): Schallaburg<br />

eine wahre Renaissance. Duftende<br />

Blätter, schöne, vitaminhaltige Früchte<br />

o<strong>der</strong> Duftgehölze entsprechen dem<br />

Wellness-Gedanken und bieten ebenso<br />

Gaumenfreuden wie so manche<br />

heilende Pflanzenschätze. Für Mußestunden<br />

sorgt auch eine Fülle von<br />

essbaren Blütenstauden und Sommerblumen.<br />

Der Blick in die Baumkrone ist<br />

ein beson<strong>der</strong>s beruhigen<strong>der</strong> – insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei Bäumen mit ausladen<strong>der</strong><br />

Wuchsform. Wildhecken aus Dirndl,<br />

Sanddorn o<strong>der</strong> Wildrosen schaffen als<br />

attraktive Randbepflanzung Sichtschutz<br />

und Privatsphäre auch in öffentlichen<br />

Bereichen – gleichsam als eine Einladung,<br />

um ins grüne Element abzutauchen.<br />

Auch Strauch- und Kletterrosen<br />

eignen sich für Wellness-Bereiche. Sie<br />

sind schön, erfreuen die Sinne und<br />

brauchen nur seltene Zuwendung. Als<br />

pflegeleichte Begleiter machen sich<br />

Lavendel, Katzenminze, Salbei-Arten<br />

und zierliche Gräser gut.<br />

Licht und Farbe<br />

Im Wohlfühlgarten tickt die Uhr langsamer.<br />

Gräser,hoch wachsende Stauden,<br />

Gehölze mit leicht pendelnden Zweigen<br />

beruhigen Geist und Seele. Auf Zäunen<br />

o<strong>der</strong> Mauern zeichnen Pflanzen malerische<br />

und beruhigende Schatten.Wem<br />

<strong>der</strong> natürliche Blütenreigen nicht<br />

19.7. (ab 18 Uhr): Garten.SOMMER<br />

auf <strong>der</strong> GARTEN TULLN<br />

15.8. (17-21 Uhr): Baden<br />

12.9. (13-19 Uhr): Weinviertler<br />

Museumsdorf Nie<strong>der</strong>sulz<br />

27.9. (9- 18 Uhr): Garten.HERBST<br />

auf <strong>der</strong> GARTEN TULLN<br />

k o m m u n a l i n f o<br />

Sich eine Pause gönnen: Naturgärten<br />

helfen, Stress abzubauen und Geist<br />

und Seele zu regenerieren.<br />

genügt, <strong>der</strong> setzt zusätzlich auf Windund<br />

Klangspiele wie wohnliche Gartenaccessoires.<br />

Als Element sprudeln<strong>der</strong><br />

Lebendigkeit hält das Element Wasser<br />

alles im Fluss. Es zieht aber auch in Form<br />

verspielter Brunnen an. Mit flackernden<br />

Windlichtern versprühen auch kleine<br />

Duftrasen einen Hauch von Romantik<br />

und bieten Platz für morgendliche<br />

Fitness-Übungen, wie als Rückzugsort<br />

und Ausgangspunkt für sinnliche<br />

Stunden. Auf die Vielfalt <strong>der</strong> Natur zur<br />

Unterstützung menschlicher Problemlösungen<br />

können Sie eben vertrauen!<br />

Gartenarbeit bedeutet, sich entspannen,<br />

Frischluft tanken und die Früchte<br />

<strong>der</strong> Arbeit genießen.<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 29


e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Also sprach das<br />

Höchstgericht<br />

Aktuelle gemein<strong>der</strong>elevante Entscheidungen<br />

zu § 6 NÖ Bauordnung<br />

Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Zugverhältnisse<br />

seines Schornsteines (hier durch<br />

die Än<strong>der</strong>ung des Nachbargebäudes)<br />

kann ein Nachbar nicht als Verletzung<br />

subjektiv-öffentlicher Rechte im Baubewilligungsverfahren<br />

geltend machen.<br />

Werden also durch die Än<strong>der</strong>ung eines<br />

Gebäudes die Zugverhältnisse eines<br />

Schornsteines des Nachbargebäudes<br />

beeinträchtigt,muss <strong>der</strong> Eigentümer des<br />

verän<strong>der</strong>ten Gebäudes als Verursacher<br />

dem Eigentümer des Schornsteines die<br />

Kosten <strong>der</strong> in Folge <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

am Gebäude notwendig gewordenen<br />

Baumaßnahmen am Schornstein<br />

ersetzen. Dies Maßnahmen sind jedoch<br />

nicht im Rahmen eines Baubewilliungsverfahrens<br />

zur Errichtung des die<br />

am Schornstein notwenig gewordenen<br />

Baumaßnahmen auslösenden Bauvorhabens<br />

zu klären. Bei <strong>der</strong> Lösung dieser<br />

Rechtsfrage handelt es sich somit nicht<br />

um ein Nachbarrecht im Sinne <strong>der</strong><br />

Bauordnung. Vielmehr ist für diese<br />

Fälle ein geson<strong>der</strong>tes Verfahren im<br />

Sinne des § 7 Abs. 6 NÖ Bauordnung<br />

vorgesehen.<br />

(VwGH 28.10.2008, 2007/05/0072)<br />

zu § 35 NÖ Bauordnung<br />

Dem Nachbarn kommt einAntragsrecht<br />

auf Erlassung eines Abbruchauftrages<br />

zu,wenn er durch die Errichtung eines<br />

bewilligungspflichtigen vorschriftswidrigen<br />

Bauwerks in subjektiv-öffentlichen<br />

Rechten verletzt wird. Durch den<br />

Überbau <strong>der</strong> Grundstücksgrenze<br />

werden subjektiv-öffentliche Nachbarrechte<br />

verletzt. Das Vorliegen einer<br />

solchen Rechtsverletzungkann aber erst<br />

abschließend beurteilt werden, wenn<br />

feststeht, wer Eigentümer des vom<br />

Überbau betroffenen Grundstücksteiles<br />

ist. Diese Feststellung <strong>der</strong> Eigentums-<br />

30 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

Die NÖ Bauordnung sieht keinen rechtserheblichen Verzicht auf die Konsumierung<br />

einer Baubewilligung vor.<br />

verhältnisse ist eine bei Erlassung eines<br />

Abbruchauftrages zu beachtende zivilrechtliche<br />

Vorfrage.<br />

(VwGH 10.09.2008, 2007/05/0206)<br />

zu § 48 NÖ Bauordnung<br />

Es ist nicht unzulässig, Sachverständigengutachten<br />

aus einem an<strong>der</strong>en<br />

Verwaltungsverfahren (gewerblichen<br />

Betriebsanlagenverfahren) auch im<br />

Bauverfahren zu verwenden.<br />

Werden solche Sachverständigengutachten<br />

<strong>der</strong> baubehördlichen Entscheidung<br />

zugrunde gelegt, bedarf es aber<br />

einer nachvollziehbaren und umfassenden<br />

Darlegung in <strong>der</strong> Bescheidbegründung,<br />

weshalb diese Sachverständigengutachten<br />

auch im konkreten<br />

Fall Verwendung finden können.<br />

Es bedarf dabei <strong>der</strong> Feststellung,welche<br />

Baumaßnahmen Gegenstand <strong>der</strong> je-<br />

weils an<strong>der</strong>en Verfahren und welche<br />

Gegenstand des konkreten entschiedenen<br />

Antrages sind. Nach einer<br />

solchen Gegenüberstellung sind Feststellungen<br />

darüber zu treffen, welche<br />

betrieblichen Einrichtungen und Abläufe<br />

in den einzelnenVerfahren jeweils<br />

Gegenstand <strong>der</strong> gutächtlichen Beurteilung<br />

sind. Eingehend ist zu begründen<br />

und auch darüber Parteiengehör zu<br />

gewähren, warum die Inhalte und<br />

Ergebnisse bestimmter Gutachten auch<br />

im baubehördlichen Verfahren<br />

verwendbar sind.<br />

(VwGH 10.9.2008, 2008/05/0041)<br />

Bei <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> örtlichen Zumutbarkeit<br />

von Immissionen ist auch auf<br />

eine allenfalls bestehendeVorbelastung<br />

Bedacht zu nehmen. Zulässigen Emissionen<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage einer noch


nicht konsumierten Baubewilligung<br />

ist Bedeutung beizumessen. Die NÖ<br />

Bauordnung sieht keinen rechtserheblichen<br />

Verzicht auf die Konsumierung<br />

einer Baubewilligung vor. Es erscheint<br />

zwar grundsätzlich möglich,dass dann,<br />

wenn bereits bewilligte Baumaßnahmen<br />

nicht ausgeführt werden, die<br />

seinerzeit angenommen Lärmemissionen<br />

von den nunmehr zu erwartenden<br />

in Abzug gebracht werden und<br />

das jetzige Lärmprojekt somit auf dem<br />

vormaligen aufbaut. In diesem Fall<br />

bedarf es allerdings,wenn davon ausgegangen<br />

wird, dass das ursprüngliche<br />

Projekt nicht realisiert wird, einer<br />

näheren Darlegung, weshalb diese<br />

Nichtrealisierung des ursprünglichen<br />

Projektes feststeht (etwa deshalb, weil<br />

das neue Projekt an <strong>der</strong> selben Stelle<br />

realisiert werden soll o<strong>der</strong> die seinerzeitige<br />

Baubewilligung abgelaufen ist).<br />

Eine einschlägige Erklärung des<br />

Bauwerbers reicht nicht aus,sieht doch<br />

das Gesetz keinen rechtserheblichen<br />

Nie<strong>der</strong>österreich – hinein ins<br />

Leben“, mit diesem Slogan<br />

setzt das Land ein Zeichen<br />

Verzicht auf die Konsumierung einer<br />

Baubewilligung vor.<br />

(VwGH 10.9.2008, 2007/05/0107)<br />

<strong>Gemeinde</strong>ordnung –<br />

Legitimation zur Erhebung<br />

einer Beschwerde<br />

Gemäß § 36 Abs. 2. Z. 6 <strong>der</strong> NÖ GO ist<br />

ausschließlich <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>vorstand<br />

für Anträge, Beschwerden und Klagen<br />

an den Verfassungsgerichtshof o<strong>der</strong><br />

an den Verwaltungsgerichtshof zuständig.<br />

Beschwerden, die ohne innerhalb<br />

<strong>der</strong> Beschwerdefrist gefassten<br />

Beschluss des <strong>Gemeinde</strong>vorstandes<br />

erhoben werden, sind als unzulässig<br />

zurückzuweisen. Die Erhebung einer<br />

Beschwerde kann auch nicht auf die<br />

Notkompetenz des Bürgermeisters<br />

gemäß § 38 Abs. 3 NÖ GO gestützt<br />

werden. Ebenso wenig kann die Beschwerdelegitimation<br />

damit begründet<br />

werden, dass <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>rat für<br />

bestimmteAngelegenheiten <strong>der</strong>Vermögenswirtschaft<br />

zuständig ist, und zur<br />

Genuss, Vielfalt, Kultur, Mut<br />

„Marke Nie<strong>der</strong>österreich“ – das Land setzt ein Zeichen<br />

Landesrätin Bohuslav und LH Pröll<br />

präsentierten die neue „Marke NÖ“.<br />

Richtung einer spezifischen und<br />

identitätsstärkenden „Marke Nie<strong>der</strong>österreich“.<br />

Eine repräsentative Veranstaltung<br />

in Grafenegg mit mehr als<br />

500 Gästen gab dazu den Startschuss.<br />

Landeshauptmann Erwin Pröll und<br />

Landsrätin Petra Bohuslav präsentierten<br />

die neue Marke.<br />

Zum ersten mal wurde jetzt ein Markenkonzept<br />

für Nie<strong>der</strong>österreich erarbeitet,<br />

das gleichermaßen für Tourismus,<br />

Kultur und Wirtschaft angewendet<br />

wird. Ziel ist es, Nie<strong>der</strong>österreich als<br />

starke Marke zu etablieren und damit<br />

die Position des Landes als führen<strong>der</strong><br />

Wirtschaftsstandort und beliebtes<br />

Urlaubs- und Kulturland zu sichern.<br />

Grundgedanke dabei: Es reicht nicht<br />

mehr, dem Gast nur die Vorzüge des<br />

Landes o<strong>der</strong> einer Region zu präsentieren.<br />

Er muss sie in einer Art Kurz-<br />

r e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Abwehr eines Schadens für die<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>der</strong> Bürgermeister zur<br />

Beschwerdeerhebung berechtigt sei.<br />

Die Son<strong>der</strong>regelung des § 36 Abs. 2 Z.<br />

6 NÖ GO, die eine ausschließliche<br />

Zuständigkeit für den <strong>Gemeinde</strong>vorstand<br />

vorsieht,gehtdemvor.Es istdaher<br />

darauf zu achten,dass bei <strong>der</strong> Erhebung<br />

einer Beschwerde an den Verwaltungso<strong>der</strong><br />

Verfassungsgerichtshof <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>vorstand innerhalb <strong>der</strong><br />

Beschwerdefrist befasst wird.<br />

(VfGH 29.9.2008, B 1363/08)<br />

wHR Dr. Walter Leiss<br />

ist Klubdirektor<br />

des NÖ Landtagsklubs<br />

<strong>der</strong> Ö<strong>VP</strong><br />

formel – eben über eine Marke – wahrnehmen.<br />

Genuss und Kultur, Vielfalt<br />

und Mut zu eigenständigen Wegen<br />

sind in dieser Marke zusammengefasst.<br />

Dazu wurden ein eigenes Markenhandbuch<br />

mit den Vorzügen Nie<strong>der</strong>österreichs<br />

sowie die Broschüre<br />

„Selection <strong>2009</strong>“ mit den Angeboten in<br />

Musik,Theater,Kunst,Geschichte und<br />

Highlights präsentiert.<br />

Landeshauptmann Pröll bezeichnete<br />

Markenarbeit als beste Investition für<br />

die Zukunft.<br />

Informationen<br />

Nie<strong>der</strong>österreich-Werbung<br />

Tel.: 02742/9000-19847<br />

E-Mail: marke@noe.co.at<br />

www.nie<strong>der</strong>oesterreich.at/marke<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 31


k o m m u n a l i n f o<br />

Alle Facetten des Themas<br />

„Wasser“ unter einem Dach<br />

Leitfaden zum Kommunalen Wasserentwicklungsplan präsentiert<br />

Die Wasserwirtschaft zählt zu<br />

den kommunalen Kernaufgaben.<br />

Um die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung zufrieden zu stellen,<br />

bedarf es einer vorausschauenden Planung.<br />

Bei einer Veranstaltung des<br />

Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes<br />

im St. Pöltner Landtagssitzungssaal<br />

wurde kürzlich ein Leitfaden vorgestellt,<br />

<strong>der</strong> die Erstellung eines Kommunalen<br />

Wasserentwicklungsplanes<br />

erleichtern soll.<br />

Zentrale Rolle <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>n<br />

<strong>Gemeinde</strong>bundpräsident Helmut Mödlhammer<br />

betonte in seinen Begrüßungsworten<br />

die zentrale Rolle <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n<br />

in <strong>der</strong>Wasserwirtschaft. Er betonte<br />

aber auch, dass die <strong>Gemeinde</strong>n nicht<br />

gesetzlich verpflichtet sind,kommunale<br />

Anlagen zu errichten. So werde etwa<br />

dieTrinkwasserversorgung im Sinne <strong>der</strong><br />

Daseinsvorsorge klassischerweise als<br />

<strong>Gemeinde</strong>aufgabe angesehen, ohne<br />

jedoch eine Pflichtaufgabe <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

zu sein.<br />

Der neue nie<strong>der</strong>österreichische Agrarund<br />

Umweltlandesrat Stephan Pernkopf<br />

erläuterte das Ziel eines Wasserentwicklungsplanes:<br />

„Grundgedanke<br />

ist es, alle Sektoren <strong>der</strong> kommunalen<br />

Wasserwirtschaft von <strong>der</strong> Wasserversorgung<br />

über die Abwasserentsorgung<br />

Bestellung<br />

Der Leitfaden „Kommunaler Wasserentwicklungplan“<br />

ist kostenlos beim<br />

ÖWAV erhältlich. Bestellungen an<br />

E-Mail: cerny@oewav.at<br />

Außerdem kann <strong>der</strong> Leitfaden unter<br />

www.oewav.at heruntergeladen<br />

werden.<br />

32 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

Für die Sicherung von Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Gewässerschutz<br />

und Hochwasserschutz ist jede <strong>Gemeinde</strong> selbst verantwortlich – auch dann,<br />

wenn sie die Durchführung dieser Aufgaben an Verbände, Genossenschaften<br />

o<strong>der</strong> privatrechtlich organisierte Unternehmen übertragen hat.<br />

und den Hochwasserschutz bis hin zum<br />

Wasser als Freizeit- und Wirtschaftsfaktor<br />

zu analysieren und dabei beson<strong>der</strong>s<br />

auf gegenseitige Wechselwirkungen<br />

zu achten.“<br />

Der Weg zum<br />

Wasserentwicklungsplan<br />

Erstellt wird <strong>der</strong> Wasserentwicklungsplan<br />

von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>. In <strong>der</strong> Regel<br />

benötigt man dabei die Unterstützung<br />

eines Experten mit umfassendem<br />

wasserwirtschaftlichen Wissen. Ein<br />

wesentlicher Schritt zu Erstellung des<br />

Wasserentwicklungsplanes ist die Erhebung<br />

von Daten über den bestehenden<br />

Ist-Zustand. Die Durchführung einer<br />

Bestandsanalyse erfolgt anhand eines<br />

Fragenkataloges,<strong>der</strong> sich in dem neuen<br />

Leitfaden findet. Die Fragen befassen<br />

sich mit allen Aspekten <strong>der</strong> Wasser-<br />

nutzung – vom Grundwasser über die<br />

landwirtschaftliche Nutzung und das<br />

Trinkwasser bis hin zu Entsorgung des<br />

Abwassers. Aus <strong>der</strong> Bestandsanalyse<br />

sollen dann konkrete technische und<br />

organisatorische Maßnahmen abgeleitet<br />

werden,die durchgeführt werden<br />

müssen.<br />

Ein wichtiger Punkt ist auch die<br />

Kommunikation des Wasserentwicklungsplanes<br />

an die Bevölkerung und<br />

Entscheidungsträger. Damit soll<br />

Verständnis für die notwendigen<br />

Maßnahmen geschaffen und Unterstützung<br />

gewonnen werden. Der<br />

Wasserentwicklungsplan selbst sollte<br />

aus einem umfassendem Bericht<br />

bestehen,in demdie Stärken und Schwächen<br />

klar aufgezeigt werden. Wesentlich<br />

sind auch Karten, aus denen <strong>der</strong><br />

Handlungsbedarf klar ersichtlich wird.


Auslagerung von<br />

Abfertigungsansprüchen<br />

Abfertigungsansprüche können sogar existenzgefährdend sein<br />

Die Neuregelung des Abfertigungssystems<br />

ab 1.1.2003 hinterließ<br />

bei vielen Arbeitgebern<br />

den Eindruck, dass mit <strong>der</strong> Abfertigung<br />

NEU alle Fragen rund um die<br />

Finanzierung <strong>der</strong> Abfertigungsansprüche<br />

<strong>der</strong> Arbeitnehmer gelöst<br />

sind. Diese Meinung entspricht<br />

jedoch nicht <strong>der</strong> Realität! Das beweist<br />

schon allein die Tatsache, dass in<br />

Österreich fast die Hälfte aller Dienstund<br />

Beschäftigungsverhältnisse vor<br />

dem 1. Jänner 2003 abgeschlossen<br />

wurden und somit dem „alten“ Abfertigungsrecht<br />

unterliegen.<br />

Für dieseAnsprüche nicht vorzusorgen,<br />

bedeutet meist einen drohenden Liquiditätsengpass,<br />

in manchen Situationen<br />

sogar eine Existenzgefährdung des<br />

Betriebes.<br />

Beson<strong>der</strong>s <strong>Gemeinde</strong>n leiden unter <strong>der</strong><br />

Finanzierungslast zur Sicherung <strong>der</strong><br />

Abfertigungsansprüche ihrer Mitarbeiter.<br />

Einerseits gibt es in diesem<br />

Bereich wenig Fluktuation: sehr häufig<br />

haben die Mitarbeiter bei Pensionsantritt<br />

Anspruch auf einen Jahresbezug<br />

als Abfertigungszahlung. An<strong>der</strong>erseits<br />

gibt es keine Möglichkeit des Übertrittes<br />

von <strong>der</strong> „alten“ Abfertigung in die<br />

Abfertigung NEU.<br />

Aufgrund ihrer beson<strong>der</strong>en Nähe zum<br />

Land und zu den <strong>Gemeinde</strong>n Nie<strong>der</strong>österreichs<br />

ist es <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>österreichischen<br />

Versicherung ein Anliegen,<br />

den <strong>Gemeinde</strong>n hinsichtlich Finanzierbarkeit<br />

<strong>der</strong> Abfertigungsansprüche<br />

ihrer Mitarbeiter in Form einer „Auslagerungsversicherung“<br />

mit Rat und Tat<br />

zur Seite zu stehen.<br />

Dieses Abfertigungsmodell bietet die<br />

Auslagerung von Abfertigungsansprüchen<br />

im Wege einer Direktversicherung<br />

und wird bereits von zahlreichen<br />

österreichischen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

erfolgreich angewendet.<br />

Beachten Sie folgende Beson<strong>der</strong>heiten:<br />

k o m m u n a l i n f o d e r N Ö V e r s i c h e r u n g<br />

Beson<strong>der</strong>s <strong>Gemeinde</strong>n leiden unter <strong>der</strong> Finanzierungslast zur Sicherung <strong>der</strong><br />

Abfertigungsansprüche ihrer Mitarbeiter.<br />

Zielgruppe<br />

– Vertragsbedienstete mit gesetzlichem<br />

Abfertigungsanspruch und Diensteintritt<br />

vor 2003<br />

Vorteile<br />

– Garantierte Verzinsung für die<br />

gesamte Laufzeit<br />

– Keine Versicherungssteuer<br />

– Keine Ausschreibung seitens <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> notwendig<br />

– Einfacher <strong>Gemeinde</strong>ratsbeschluss<br />

(Bundesvergabeordnung)<br />

– Beiträge sind Betriebsaufwand<br />

– Abfertigungsanspruch zum Pensionsantritt<br />

wird ausfinanziert<br />

Voraussetzung<br />

– Unwi<strong>der</strong>rufliche Zweckwidmung als<br />

Abfertigungsvorsorge<br />

Kontakt<br />

Nie<strong>der</strong>österreichische Versicherung<br />

Manfred Keglovits<br />

Tel.: 0664/801 0962 83<br />

E-Mail:<br />

manfred.keglovits@noevers.at<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 33


e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Hat Wissensmanagement<br />

Potenzial in <strong>der</strong> Verwaltung?<br />

Mo<strong>der</strong>ne Informations- und Kommunikationstechniken als wichtigste Elemente<br />

von Franz Haugensteiner<br />

Österreichs Verwaltung gehört<br />

zu den mo<strong>der</strong>nsten Europas.<br />

Das zeigt zumindest <strong>der</strong> internationale<br />

Vergleich, wo wir regelmäßig<br />

Auszeichnungen erhalten.<br />

Laut Homepage des Bundeskanzleramtes<br />

sind vor allem E-Government<br />

und die Verwaltungsqualitätsoffensive<br />

die Träger unserer mo<strong>der</strong>nen Verwaltung.<br />

Die vorgegebenen Ziele lauten:<br />

„Einfach. Schneller. Besser.“ Weiters ist<br />

da zu lesen: „Das bedeutet, dass die<br />

Bürgerinnen und Bürger, aber auch die<br />

Wirtschaft,darauf vertrauen können,in<br />

kurzer Zeit hochwertige Leistungen<br />

durch dieVerwaltung zu erhalten. Hochwertig<br />

darf nicht kompliziert bedeuten<br />

– die Schnittstelle zu den Kundinnen<br />

und Kunden <strong>der</strong> Verwaltung muss<br />

einfach sein: eindeutige Ansprechstellen,<br />

übersichtliche Formulare,<br />

telefonische Erstauskunft,Information<br />

Wissensmanagement-Dimensionen in einer <strong>Gemeinde</strong><br />

34 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

im Internet und so weiter – dafür<br />

arbeiten wir.“<br />

Um diese Vorgabe zu bewältigen, sind<br />

leistungsfähige Verwaltungseinheiten<br />

von <strong>Gemeinde</strong>- bis zur Bundesebene mit<br />

entsprechen<strong>der</strong> Vernetzung die unabdingbare<br />

Grundlage.<br />

Die Ziele<br />

Die Leistungsfähigkeit von Verwaltungen<br />

wird mehr denn je von effizienten<br />

und effektiven Wissensmanagementsystemen,<br />

die auch behördenübergreifend<br />

funktionieren, abhängig werden.<br />

Gerade in einem sehr dynamischen<br />

Umfeld wie <strong>der</strong> Technisierung <strong>der</strong>Wirtschaft<br />

und <strong>der</strong> generelle Wandel <strong>der</strong><br />

Kommunikation zwischen Wirtschaft,<br />

Verwaltung und Bürger machen das<br />

Implementieren von neuen Wissensmanagementsystemen<br />

notwendig.<br />

MitdemEinführenvonWissensmanagementsystemen<br />

werden im Wesentlichen<br />

folgende Ziele verfolgt:<br />

– Reduzierung von Bearbeitungszeiten<br />

– Höhere Wirtschaftlichkeit (z.B. durch<br />

die Verhin<strong>der</strong>ung von Redundanzen)<br />

– Schnellere und einfachere Auskünfte<br />

bei Anfragen<br />

– Verwaltungs- und ämterübergreifende<br />

Nutzung von Daten und Informationen<br />

– Effizientere Kommunikation und<br />

Aktenbearbeitung über Behördengrenzen<br />

hinweg (z.B. ELAK mit<br />

Schnittstelle EDIAKT II)<br />

– Interne und externe Experten<br />

vernetzen (zur Sicherstellung des richtigen<br />

Wissens zum richtigen Zeitpunkt<br />

am richtigen Ort)<br />

Die verschiedenen Dimensionen<br />

von Wissensmanagement<br />

Um den spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

einer <strong>Gemeinde</strong> gerecht zu werden, ist<br />

die Betrachtung <strong>der</strong> wesentlichen<br />

Dimensionen einerVerwaltungsbehörde<br />

notwendig. Unter Dimensionen werden<br />

in diesem Zusammenhang Bereiche<br />

verstanden, die durch die Einführung<br />

und Nutzung eines Wissensmanagementsystems<br />

beeinflusst werden. Die<br />

Abbildung links veranschaulicht dies in<br />

grafischer Form.<br />

Integrativer Ansatz<br />

Wie schon beschrieben, sind die wichtigsten<br />

Elemente von Wissensmanagement<br />

mo<strong>der</strong>ne Informations- und<br />

Kommunikationstechniken.<br />

Folgt man den letzten Entwicklungen<br />

von Wissensmanagement, so ist festzustellen,<br />

dass zunehmend versucht<br />

wird,den humanorientierten und technologischen<br />

Ansatz in einem ganzheitlichen<br />

Konzept zu verbinden. Diese<br />

Abstimmung zwischen „Human und<br />

System“ versucht die kreativen und<br />

intellektuellen Fähigkeiten eines Indi-


Folgt man den letzten Entwicklungen<br />

von Wissensmanagement, so ist festzustellen,<br />

dass zunehmend versucht<br />

wird, den humanorientierten und technologischen<br />

Ansatz in einem ganzheitlichen<br />

Konzept zu verbinden.<br />

viduums beim Umgang mit Wissen mit<br />

den informationsverarbeitenden Kapazitäten<br />

<strong>der</strong> Computertechnologie zu<br />

verbinden.<br />

Perspektive<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Informationstechnologie,<br />

die interne und externe<br />

Vernetzung sowie die Verfügbarkeit<br />

von neuen informationstechnischen<br />

Werkzeugen haben die Möglichkeiten<br />

des Wissensmanagements in den Verwaltungen<br />

deutlich erweitert.<br />

So können heute Datenbanken, herkömmliche<br />

Informationssysteme (z.B.<br />

Berichtssysteme, Führungsinformationssysteme,<br />

Geografische Informationssysteme),<br />

DMS-Systeme, Internet<br />

und Intranet neben ihrer Verwendung<br />

bei <strong>der</strong> Erledigung originärer Aufgaben<br />

auch mit <strong>der</strong> Zielrichtung des Wissensmanagements<br />

genutzt werden. Schon<br />

damit wurde das verfügbare Informationspotenzial<br />

deutlich vergrößert.<br />

Neuere ergänzende Tools, wie Web 2.0<br />

Techniken o<strong>der</strong> auch Data-Warehouses,<br />

Data-Marts, OnLine Analytical Proces-<br />

sing – OLAP, erweitern zudem Reichweite<br />

und Nutzbarkeit.<br />

Die aktuelle Entwicklung geht nun<br />

dahin, auf <strong>der</strong> Grundlage von standardisiertenWeb-Technologien<br />

Plattformen<br />

zur Verfügung zu stellen, die Daten aus<br />

verschiedenen Applikationen integrieren<br />

und in dynamischen Informationssystemen<br />

mit einfachen Ablage- und<br />

Zugriffsfunktionen bereit halten. Zudem<br />

besitzen sie die Fähigkeit, eigenständig<br />

neue Informationen zu generieren und<br />

von sich aus anzubieten (selbstlernende<br />

Verfahren).<br />

8. NÖ Bürgermeistertag in St. Pölten<br />

Informationsveranstaltung mit interessanten Themen<br />

Den Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

globalisierten Wirtschaft<br />

müssen sich auch die <strong>Gemeinde</strong>n<br />

stellen. Mit den immer härter<br />

werdenden Bedingungen zu Recht<br />

zu kommen, wird in Zukunft nur<br />

dann gelingen, wenn <strong>Gemeinde</strong>n verstärkt<br />

auf aktuelle Themenstellungen<br />

reagieren. Wie immer die<br />

<strong>Gemeinde</strong>n dabei vorgehen, das Ziel,<br />

die <strong>Gemeinde</strong>budgets mittel- bis<br />

langfristig zu entlasten und die<br />

Attraktivität des jeweiligen Wirtschaftsstandortes<br />

zu verbessern, darf<br />

dadurch nicht aus den Augen gelassen<br />

werden.<br />

Die Informationsveranstaltung mit<br />

Beiträgen zu Konjunktur, Zins- und<br />

Währungsentwicklungen,Neuerungen<br />

aus dem Bereich Energieausweis und<br />

Energie-Contracting,eine Darstellung<br />

<strong>der</strong> steuerlichen Behandlung von energiesparenden<br />

Investitionen,Aktuelles<br />

von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>aufsicht und von<br />

Veranlagungen in Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Die Informationsveranstaltung<br />

richtet sich an Bürgermeister<br />

und alle politischen<br />

<strong>Gemeinde</strong>vertreter sowie an<br />

<strong>Gemeinde</strong>bedienstete.<br />

richtet sich an Bürgermeister und alle<br />

politischen <strong>Gemeinde</strong>vertreter sowie<br />

an (leitende) <strong>Gemeinde</strong>bedienstete.<br />

Namhafte Experten konnten auf Einladung<br />

<strong>der</strong> Steuerberatungsgruppe NÖ<br />

GBG / RPW / Deloitte für diese Infor-<br />

r e c h t & v e r w a l t u n g<br />

Franz Haugensteiner<br />

ist Amtsleiter <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> Purgstall<br />

an <strong>der</strong> Erlauf und Obmann des FLGÖ-NÖ<br />

mationsveranstaltung gewonnen<br />

werden. So werden Landeshauptmann-<br />

Stellvertreter Wolfgang Sobotka, Dir.<br />

Prokurist Johannes Kern (Hypo Investmentbank<br />

AG), Anna-Margaretha<br />

Sturm (Leiterin <strong>der</strong> Abteilung<br />

<strong>Gemeinde</strong>n), Gerhard Riedel (Raiffeisenlandesbank<br />

NÖ-Wien), Reinhold<br />

Bacher, Gerhard Stabentheiner und<br />

Raimund Heiss (NÖ GBG) referieren.<br />

Die Mo<strong>der</strong>ation übernimmt <strong>der</strong> stellvertretende<br />

Leiter <strong>der</strong> Kommunalakademie<br />

Nie<strong>der</strong>österreich, Franz<br />

Dworak.<br />

Die Veranstaltung beginnt am 5. Mai<br />

<strong>2009</strong> um 9.00 Uhr und dauert bis ca.<br />

13.30 Uhr. Sie findet im Sitzungssaal<br />

des NÖ Landtages im Landhaus St.<br />

Pölten statt.<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 35


i l d u n g<br />

Management-Studium für<br />

New Public Manager<br />

Neues FH-Studium zu „Wirtschaft und Recht <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung”<br />

Der öffentliche Sektor unterliegt<br />

<strong>der</strong>zeit einem massiven<br />

Wandel: Die Verwaltung wird<br />

immer straffer, die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

immer größer. Viele<br />

klassische Aufgaben<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand<br />

werden in private Gesellschaftenausgeglie<strong>der</strong>t.<br />

Gleichzeitig verän<strong>der</strong>n<br />

sich auch<br />

die Rahmenbedingungen<br />

für private<br />

Unternehmen,<br />

die in Geschäftsbeziehungen<br />

mit Bund, Län<strong>der</strong>n<br />

und <strong>Gemeinde</strong>nstehen.<br />

Das nötige<br />

wirtschaftliche und<br />

juristische Knowhow<br />

für die New<br />

Public Manager von<br />

morgen liefert das<br />

Studium „Wirtschaft<br />

und Recht <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung“,<br />

das an <strong>der</strong> Fachhochschule<br />

Wiener<br />

Neustadt angeboten<br />

wird. Im<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong><br />

international anerkannten akademischen<br />

Ausbildung stehen mo<strong>der</strong>ne<br />

Management-Methoden für Bund,<br />

Län<strong>der</strong> und <strong>Gemeinde</strong>n sowie für<br />

ausgeglie<strong>der</strong>te Gesellschaften. Das<br />

dreijährige Bachelorstudium richtet<br />

sich an alle Nicht-Akademiker, die<br />

mit einer beson<strong>der</strong>s praxisnahen Ausbildung<br />

den Grundstein für einen<br />

Karrieresprung legen wollen. Der für<br />

die wirtschaftlichen Studiengänge an<br />

36 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> FH Wiener Neustadt zuständige<br />

Geschäftsführer, Prof. Werner Jungwirth,<br />

über die Inhalte: „Die Studenten<br />

erwartet eine beson<strong>der</strong>s praxisnahe<br />

Ausbildung. An <strong>der</strong> FH Wiener<br />

Neustadt lehren Profis aus Top-Unternehmen<br />

und öffentlichen Institutionen.<br />

Wir bieten den Studenten nicht<br />

nur profundes wirtschaftliches<br />

Know-how, son<strong>der</strong>n auch alles, was<br />

heute in Österreich und in Europa<br />

Recht ist – vom Finanz- und Baurecht<br />

über das Personalrecht bis zum EUkonformen<br />

Vergaberecht.“<br />

Alfred Riedl,Präsident des NÖ <strong>Gemeinde</strong>vertreterverbandes,<br />

sieht in dem<br />

neuen Studium eine große Chance für<br />

die <strong>Gemeinde</strong>n und die kommunalen<br />

Manager in Ostösterreich: „Für engagierte<br />

Mitarbeiter in <strong>Gemeinde</strong>n gibt<br />

es damit eine praktische Möglichkeit,<br />

neben dem Beruf eine hoch qualifizierte<br />

akademische Ausbildung zu absolvieren.<br />

Sie schaffen damit eine<br />

profunde Grundlage, um die unaufhaltsame<br />

Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n<br />

zu zeitgemäßen Dienstleistungszentren<br />

mitzugestalten.” Einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Schwerpunkt „Wirtschaft<br />

und Recht <strong>der</strong> öffentlichenVerwaltung“<br />

darf die Kommunalakademie Nie<strong>der</strong>österreich<br />

leisten, sehr zur Freude des<br />

Vorsitzenden <strong>der</strong> Kommunalakademie,<br />

Christian Schnei<strong>der</strong>.<br />

So wurde Akademieleiter Harald Bachhofer<br />

eingeladen,an <strong>der</strong> Konzeption des<br />

Vertiefungsstudiums fe<strong>der</strong>führend<br />

mitzuwirken. Dies garantiert auch den<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Praxisbezug zur kommunalen<br />

Ebene. Bei den Lehrbeauftragten<br />

kann die Kommunalakademie NÖ auf<br />

eine Reihe von Experten und Praktikern<br />

aus dem öffentlichen Bereich, aber<br />

auch aus <strong>der</strong> Privatwirtschaft zurückgreifen.<br />

Fakten zum Studium<br />

Wirtschaftsberatung<br />

Studienabschluss: B.A. (Bachelor of<br />

Arts in Business)<br />

Studiendauer: 6 Semester<br />

Studiengebühr: 363,36 Euro pro Semester,<br />

zzgl. ÖH-Gebühr<br />

Anmeldeschluss: 30. Juni <strong>2009</strong><br />

Organisation: berufsbegleitend und<br />

Vollzeit<br />

Zugangsvoraussetzung:<br />

– Hochschulreife/Matura/Berufsreifeprüfung<br />

– Studienberechtigungsprüfung<br />

– Abschluss einer berufsbildenden<br />

mittleren Schule mit Zusatzprüfungen<br />

o<strong>der</strong> eine facheinschlägige<br />

Berufsausbildung mit Zusatzprüfungen<br />

Studieninhalte:<br />

Verwaltungswissenschaft, Organisations-<br />

&Verän<strong>der</strong>ungsmanagement in<br />

<strong>der</strong> Verwaltung, Theorie des New<br />

Public Managements, Rechtsaspekte<br />

<strong>der</strong> Deregulierung, Privatisierung,<br />

Wirtschaftsaufsicht, Ausglie<strong>der</strong>ung<br />

und Public Private Partnership, Beratung<br />

& Organisationsentwicklung,<br />

Marketing, Verwaltungs- und Vergaberecht,<br />

EU-,Gewerbe-,Bau- und Telekommunikationsrecht,<br />

Dienst- und<br />

Arbeitsrecht, Datenschutz, E-Government.<br />

Job-Chancen:<br />

Abteilungsleiter,Magistratsdirektor),<br />

in ausgeglie<strong>der</strong>ten Gesellschaften,als<br />

Projektmanager (z. B. bei Non-Profit-<br />

Organisationen),alsVerwaltungs- und<br />

Schnittstellen-Manager sowie als<br />

externer Unternehmensberater.<br />

Kontakt und Infos:<br />

Tel.: 02622/89084-0<br />

www.fhwn.ac.at


Das Frühjahrsprogramm<br />

<strong>der</strong> Akademie 2.1<br />

Für zahlreiche Seminare übernimmt <strong>der</strong> GVV 50 Prozent <strong>der</strong> Kosten<br />

Im Seminar „Von <strong>der</strong> Projektidee zur Umsetzung“ werden alle Facetten des<br />

politischen Projektmanagements beleuchtet.<br />

In fast genau einem Jahr wird in<br />

den nie<strong>der</strong>österreichischen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

ein neuer <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

gewählt. Die Akademie 2.1, die Bildungsakademie<br />

<strong>der</strong> Volkspartei Nie<strong>der</strong>österreich,<br />

bietet daher schon jetzt<br />

eine Reihe von interessanten Seminaren<br />

zur bestmöglichen Vorbereitung<br />

auf die vielfältigen Aufgaben <strong>der</strong><br />

Tätigkeit in den <strong>Gemeinde</strong>n.<br />

Die Seminarangebote bieten Fortbildungsmöglichkeiten<br />

für den persönlichen,<br />

politischen sowie fachlichen<br />

Bereich. Der GVV bietet zudem eine<br />

individuelle För<strong>der</strong>ung für seine<br />

<strong>Gemeinde</strong>mandatare. Für Seminare,<br />

die im Seminarfol<strong>der</strong> <strong>der</strong> Akademie 2.1<br />

mit dem GVV-Logo im Inhaltsverzeichnis<br />

gekennzeichnet sind, werden<br />

den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

gegen Vorlage <strong>der</strong> Einzahlungsbestätigung<br />

und <strong>der</strong> Teilnahmebestätigung<br />

50 Prozent <strong>der</strong> Seminarkosten<br />

rückerstattet. Der Antrag dafür ist<br />

formlos direkt an den GVV zu stellen.<br />

Seminartipps im Frühjahr:<br />

„Von <strong>der</strong> Projektidee zur<br />

Umsetzung“<br />

Projektmanagement in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Inhalt: Projektmanagement im politischen<br />

Alltag, politische Projekte in <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> umsetzen, Projektablauf,<br />

Zeitplanung,Arbeiten im Projektteam<br />

Sa 18. <strong>April</strong> <strong>2009</strong>, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Hotel Veltlin, 2170 Poysdorf<br />

Trainer: DI Martin Atassi<br />

„Sitzungen ergebnisorientiert<br />

leiten“<br />

Professionelles Besprechungsmanagement<br />

für die politische Praxis<br />

Inhalt: professionelle Sitzungsvorbereitung,<br />

Elemente erfolgreicher<br />

Sitzungsführung, Mo<strong>der</strong>ationstechniken,<br />

Sitzungsteilnehmern und <strong>der</strong>en<br />

Ideen integrieren,Umgang mit herausfor<strong>der</strong>nden<br />

Situationen<br />

Sa 25. <strong>April</strong> <strong>2009</strong>, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Landhotel Fischl, 3684 St. Oswald<br />

Trainer: Mag. Matthias Breitene<strong>der</strong><br />

b i l d u n g<br />

„Sonne und Wind schicken<br />

keine Rechnung“<br />

Energiekonzepte für die <strong>Gemeinde</strong><br />

Inhalt: Erneuerbare Energien,Analyse<br />

<strong>der</strong> Energiekosten in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>,<br />

Umsetzungsmöglichkeiten für <strong>Gemeinde</strong>gebäude,<br />

Einbindung privater Haushalte<br />

und Gewerbebetriebe,För<strong>der</strong>unge,<br />

Contracting, Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis<br />

Sa 20. Juni <strong>2009</strong>, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Hotel Steinschalerhof, 3203 Rabenstein<br />

Trainer: Peter Loy, Lehrer für Umwelttechnik<br />

an <strong>der</strong> HTL Hollabrunn und<br />

Umweltgemein<strong>der</strong>at<br />

Neues Angebot für Min<strong>der</strong>heitsgemeinden:<br />

„Personalmaßnahmen –<br />

wer darf das?<br />

Dem Bürgermeister als Dienstbehörde<br />

über die Schulter blicken<br />

Inhalt: Dienstpostenplan, Stellenausschreibung,<br />

Rechte und Pflichten <strong>der</strong><br />

Bediensteten, Aufgaben des Bürgermeisters<br />

als Vorgesetzter, Diskussion<br />

allgemeiner Problemstellungen im<br />

Bereich des Dienst- und Besoldungsrechtes<br />

Sa 13. Juni <strong>2009</strong>, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Laabnerhof, 3053 Laaben<br />

Trainer: Mag. Johannes Landsteiner<br />

Der Seminarbeitrag beläuft sich bei<br />

den angebotenen Seminaren auf 65<br />

Euro pro Seminar.<br />

Anmeldungen und weitere<br />

Informationen<br />

Akademie 2.1<br />

Geschäftsführerin Petra Skala<br />

Tel.: 02742/9020-167<br />

E-Mail: petra.skala@akademie21.at<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 37


k o m m u n a l i n f o<br />

Neue Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Wissensweitergabe<br />

Grafenwörth ist Vorreiter bei <strong>der</strong> Realisierung von Schul-TV<br />

Die Marktgemeinde Grafenwörth<br />

geht seit 2003 konsequent den<br />

Weg <strong>der</strong> infrastrukturellen Anbindung<br />

mit Breitbandtechnologie<br />

und <strong>der</strong> Nutzung zeitgemäßer Medien<br />

in Wirtschaft und Verwaltung.<br />

Als Breitband-Partnergemeinde <strong>der</strong><br />

ersten Stunde von Telekom Austria, ist<br />

Grafenwörth seit Sommer 2007 auch die<br />

erste ländliche <strong>Gemeinde</strong> in Nie<strong>der</strong>österreich,<br />

in <strong>der</strong> aonTV, das Kabelfernsehen<br />

<strong>der</strong> Zukunft,allen Bewohnern<br />

zur Verfügung steht.<br />

Multimediales<br />

Klassenzimmer<br />

Ab sofort übernimmt Grafenwörth<br />

erneut eine Vorreiterrolle bei <strong>der</strong><br />

Nutzung von Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien (IKT).<br />

„Mit <strong>der</strong> Realisierung von Schul-TV in<br />

<strong>der</strong> Volksschule Grafenwörth wird hier<br />

in <strong>der</strong> Region Wagram erneut zum<br />

ersten Mal im Bundesland NÖ ein neues<br />

Zeitalter des Grundschulunterrichts<br />

eingeläutet“,sagt GVV-Präsident Alfred<br />

Riedl in seiner Funktion als Bürgermeister<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Auf Basis <strong>der</strong> Multimedia-Plattform<br />

und des Breitband-Hochleistungsnetzes<br />

von Telekom Austria können von nun<br />

an multimediale Lernbehelfe flexibel<br />

und einfach in die Klassenzimmer <strong>der</strong><br />

Volksschule verteilt und mit Internet-<br />

Inhalten verknüpft werden. „Die eingesetzte<br />

technologische Applikation bietet<br />

Lehrern und Schülern großen didaktischen<br />

Mehrwert und bringt einen Motivationsschub<br />

für die Grundbildung in<br />

unserer <strong>Gemeinde</strong>. Unsere Schule ist ein<br />

Raum zum Wohlfühlen. Gleichzeitig<br />

beleben Bildungsinvestitionen in <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> die <strong>der</strong>zeit angeschlagene<br />

Konjunktur“, sagt Riedl.<br />

38 NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

Die „Masterminds“ des Projektes Schul TV in Grafenwörth: Walter Goldenits von<br />

Telekom Austria, Neo-Bildungslandesrat Johann Heuras, Bürgermeister Alfred<br />

Riedl und Landesschulratspräsident Hermann Helm.<br />

Starker Partner Telekom<br />

Telekom Austria erprobt seit 2003 in<br />

Grafenwörth erfolgreich das Konzept<br />

einer Breitband-Mustergemeinde. Auf<br />

Basis dieser Vorleistungen ermöglicht<br />

Telekom Austria mit <strong>der</strong> High Speed-<br />

Anbindung <strong>der</strong> Volksschule an ihren<br />

Breitband-Backbone und <strong>der</strong> strukturierten<br />

LAN-Verkabelung für acht Klassenzimmer<br />

nunmehr Grafenwörth den<br />

nächsten Innovationsschritt im Bereich<br />

neuer Bildungsmedien.Schul-TVför<strong>der</strong>t<br />

damit die Entwicklung neuer multimedialer<br />

Vermittlungsstandards im<br />

Grundschulunterricht.<br />

„Mit Schul-TV in Grafenwörth zeigen<br />

wir,wie einfach und flexibel <strong>der</strong> Einsatz<br />

multimedialer Lernbehelfe im Zusammenspiel<br />

mit unseren Infrastrukturkomponenten<br />

heute ist“, so Walter<br />

Goldenits von Telekom Austria. „Wir<br />

stehen an <strong>der</strong> Schwelle, Schulen neue<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Wissensweitergabe<br />

zu ermöglichen. Der Einsatz von Technologie<br />

ermöglicht es Lehrern, Kin<strong>der</strong><br />

gezielt auf die Multimediawelt des 21.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts vorzubereiten“,ist Goldenits<br />

überzeugt.<br />

eEducation für den<br />

ländlichen Raum<br />

Im Informationszeitalter ist <strong>der</strong> Zugang<br />

zu IKT die wesentlichste Voraussetzung<br />

für wirtschaftliche Entwicklung<br />

und Zukunftssicherung. Dies gilt beson<strong>der</strong>s<br />

für den ländlichen Raum. eEducation<br />

bildet im breiten Spektrum <strong>der</strong><br />

mit Breitbandinfrastruktur möglichen<br />

neuen Medien das Gerüst für lebenslanges<br />

Lernen und für neue Formen <strong>der</strong><br />

Wissensaneignung.<br />

Das Projekt Schul-TV für die Volksschule<br />

Grafenwörth wurde technisch in<br />

Form einer geschlossenen Benutzergruppe<br />

auf aonTV realisiert. Die Videoproduktionen<br />

sind nur für die authorisierten<br />

Benutzer <strong>der</strong> Volksschule<br />

Grafenwörth aufruf- und abspielbar.<br />

Ein übersichtliches Navigationsmenü<br />

ordnet die Produktionen in die drei<br />

Subkategorien „Bildungsprogramm“,<br />

„Eigenproduktionen“ und „Kurzfilme“.<br />

„Wer sich das Modellprojekt in Grafenwörth<br />

direkt in <strong>der</strong>Volksschule ansehen<br />

möchte, ist herzlich willkommen“, lädt<br />

Bürgermeister Riedl interessierte <strong>Gemeinde</strong>n<br />

in seinen Ort ein.


Impressum:<br />

Herausgeber: <strong>Gemeinde</strong>vertreterverband<br />

<strong>der</strong> Volkspartei Nie<strong>der</strong>österreich<br />

(Kommunalpolitische Vereinigung - KPV)<br />

3100 St. Pölten, Ferstlergasse 4<br />

Mit <strong>der</strong> Herausgabe beauftragt:<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Mag. Christian Schnei<strong>der</strong><br />

Medieninhaber: Österreichischer<br />

Kommunal-Verlag GmbH., 1010, Wien,<br />

Löwelstraße 6, Tel.: 01/532 23 88-0,<br />

Fax: 01/532 23 77<br />

Geschäftsführung: Walter Zimper,<br />

Mag. Michael Zimper<br />

Chefredakteur: Mag. Helmut Reindl,<br />

E-Mail: helmut.reindl@kommunal.at<br />

Mitarbeit: Mag. Sotiria Taucher,<br />

Prof. Franz Oswald, Dr. Walter Leiss, Mag.<br />

Christian Schnei<strong>der</strong>, Dr. Raimund Heiss<br />

DTP: Österreichischer<br />

Kommunal-Verlag, Stefan Hecke,<br />

E-Mail: stefan.hecke@kommunal.at<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Patrizia Poropatits, Tel.: 01/ 532 23 88-30,<br />

E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

Fotos: Bildstelle <strong>der</strong> NÖ Landesregierung,<br />

Erwin Wodicka (www.bil<strong>der</strong>box.biz), Foto<br />

Baldauf (www.bil<strong>der</strong>.services.at), Buenos<br />

Dias/photos.com<br />

Hersteller: Leykam Druck, 7201 Neudörfl<br />

Erscheinungsort: 2700 Wr. Neustadt<br />

Auflage kontrolliert: 12.800 Exemplare.<br />

Direktversand ohne Streuverlust an<br />

folgende Zielgruppen in NÖ: Mandatare<br />

und leitende Bedienstete in allen NÖ<br />

<strong>Gemeinde</strong>n (Bürger meister, Vizebürgermeister,<br />

Stadt- und <strong>Gemeinde</strong>räte, Ortsvorsteher<br />

und leitende <strong>Gemeinde</strong>beamte).<br />

Alle NÖ Abgeordneten zum National- und<br />

Bundesrat sowie Landtag, alle Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Landes- und Bundesregierung und alle<br />

Abteilungsleiter und <strong>der</strong>en Stellvertreter<br />

beim Amt <strong>der</strong> NÖ Landesregierung. Alle<br />

Bezirkshauptleute und <strong>der</strong>en Stellvertreter<br />

sowie alle Fachjuristen <strong>der</strong> Bezirkshauptmannschaften<br />

in NÖ. Alle Leiter und <strong>der</strong>en<br />

Stellvertreter <strong>der</strong> Gebietsbauämter in NÖ<br />

sowie alle Sachverständigen des Landes, <strong>der</strong><br />

Bezirkshauptmannschaften und <strong>der</strong><br />

Gebietsbauämter. Alle Bezirks- und Landesfunktionäre<br />

sowie leitenden Beamten <strong>der</strong><br />

gesetzlichen Interessenvertretungen in NÖ<br />

(Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Arbeiterkammer)<br />

sowie alle Abteilungsleiter<br />

von Landesgesellschaften. Alle Funktionäre<br />

und Geschäftsführer von in NÖ relevanten<br />

Verbänden, Organisationen und Institutionen.<br />

Dieses „Fachjournal für Kommunalpolitik“<br />

erreicht alle für die Kommunalpolitik<br />

wichtigen Meinungsträger im größten<br />

österreichischen Bundesland.<br />

Namentlich gezeichnete Artikel geben die<br />

Meinung <strong>der</strong> jeweiligen Autoren wie<strong>der</strong><br />

und liegen in <strong>der</strong>en alleiniger Verantwortung.<br />

Persönlich gezeichnete Berichte<br />

müssen sich daher nicht mit <strong>der</strong> Auffassung<br />

des Herausgebers o<strong>der</strong> Medieninhabers<br />

decken. Mit „E.E.“ gekennzeichnete<br />

Artikel sind bezahlte Informationen .<br />

Das war <strong>der</strong> Forsttag<br />

Maschinenring informierte Waldbesitzer<br />

Auf dem Anfang März von Maschinenring<br />

NÖ veranstalteten Forsttag konnten<br />

sich die fast 100 Teilnehmer über ihre<br />

Rechte und Pflichten als Waldbesitzer<br />

informieren.<br />

Unter dem Motto „Waldbau in öffentlicher<br />

Hand“ referierten Vertreter des<br />

Maschinenring NÖ-Wien, <strong>der</strong> NÖ<br />

Landeslandwirtschaftskammer und <strong>der</strong><br />

NÖ Landesforstdirektion im Rahmen<br />

des gemeinsamen Waldservice NÖ.<br />

Vertreter von <strong>Gemeinde</strong>n und Stiftsverwaltungen<br />

diskutierten über Forstschutz,<br />

mögliche För<strong>der</strong>ungen und<br />

forstliche Erlöse. Eine anschließende<br />

Maschinenschau im Gelände mit<br />

Wurzelstockfräse,Schneidspalter,Traktoranbaugeräten<br />

etc. gab einen Überblick<br />

über die forstlichen Maschinenring-Dienstleistungen.<br />

Werner Löffler (Waldverband NÖ), Pater Stefan Gruber (Stift Seitenstetten),<br />

Anton Prüller, Martin Schober (beide Maschinenring NÖ-Wien), Reinhard Hagen<br />

(NÖ Landesforstdirektion) und Karl Schuster (Landeslandwirtschaftskammer).<br />

Einer <strong>der</strong> bekanntesten und profilier -<br />

testen Kommunalbeamten Nie<strong>der</strong>österreichs,<br />

Herbert Chromy, vollendet<br />

am 10. <strong>April</strong> sein 70. Lebensjahr.<br />

Chromy, seit Anfang <strong>der</strong> 70er-Jahre<br />

auch Mitarbeiter des NÖ GVV, wuchs<br />

in Baden auf, maturierte dort und kam<br />

1961 nach Horn, wo er fast 40 Jahre<br />

Stadtamtsdirektor war. Beim GVV<br />

arbeitet er bis heute mit und betreut<br />

vor allem die Bereiche Arbeitsrecht,<br />

Dienst- und Besoldungsrecht sowie<br />

Spitalerhaltung. Chromy war auch<br />

langjähriger Mitarbeiter des Ös ter -<br />

k o m m u n a l i n f o<br />

Herbert Chromy feierte<br />

70. Geburtstag<br />

reichischen <strong>Gemeinde</strong>bun<br />

des.<br />

1971 gründete er<br />

die Ar beits ge -<br />

mein schaft <strong>der</strong><br />

NÖ Stadtamts -<br />

direktoren und<br />

wirkte auch in<br />

diesem Rahmen<br />

an zahlreichen Gesetzes- und sons -<br />

tigen Materien für die <strong>Gemeinde</strong>n mit.<br />

Herbert Chromy wurde mit dem<br />

Goldenen Ehrenring des NÖ GVV<br />

ausgezeichnet.<br />

NÖ<strong>Gemeinde</strong> | <strong>April</strong> <strong>2009</strong> 39


Mit Energieeffizienz<br />

<strong>der</strong> Konkurrenz voraus.<br />

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