Marktplatz Hofsteig, Heft 3/2009
Marktplatz Hofsteig, Heft 3/2009
Marktplatz Hofsteig, Heft 3/2009
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<strong>Marktplatz</strong><br />
<strong>Hofsteig</strong><br />
ausgabe september <strong>2009</strong><br />
Wolfurter HerbstMarkt<br />
am sonntag, 4. oktober<br />
rollende legenden<br />
Wolfurter oldtimer beim herbstmarkt<br />
zentrale dinge<br />
Pläne zu Verkehrsberuhigung und Gewerbeflächen<br />
geMeinsaM statt einsaM<br />
Neue Zusammenarbeit im unterlinden<br />
genuss, gesundHeit, guerrino und raso<br />
Wolfurter Wochenmarkt<br />
aufHören, anfangen, anHören, auffangen<br />
interview mit Erwin Mohr und christian Natter<br />
Kontakt: wirtschaft.wolfurt@gmx.at<br />
Wirtschaft Wolfurt
Wir bauen für Sie um.<br />
Das sanierungsbedürftige Gebäude der Raiffeisenbank am <strong>Hofsteig</strong> in Wolfurt wird erneuert. Wir sehen<br />
es als Verpflichtung, gerade in turbulenteren Zeiten unsere regionale Wirtschaft mit Aufträgen zu unterstützen.<br />
Daneben bringt die Gebäudesanierung einen niedrigen Energieverbrauch, einen Beitrag zur ge-<br />
meindebaulichen Entwicklung und mehr Komfort für unsere Kunden. Bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten<br />
freuen wir uns, Sie in unseren Ausweichlokalen betreuen zu dürfen. www.hofsteigbank.at<br />
Schaltergeschäft/Kundenbetreuung<br />
Ehemaliges Café <strong>Hofsteig</strong><br />
Kirchstraße 33, Wolfurt<br />
Architektur: architekturwerk THE EDGE christoph kalb gmbh<br />
Visualisierung: architekturwerk THE EDGE – Thomas Knapp<br />
Verwaltung/Kundenbetreuung/Vorstand<br />
Gewerbepark Wolfurt<br />
Achstraße 42, Wolfurt
WolfurtEr hErbstMarKt<br />
soNNtaG, 4. oKtobEr<br />
Erstmals findet der traditionelle Wolfurter herbstmarkt wirklich im herbst statt. Der termin wurde<br />
von Ende November auf den sonntag, 4. oktober, vorverlegt. auch heuer erwartet die besucher<br />
ein interessanter Markt mit vielen Marktständen und einem attraktiven rahmenprogramm.<br />
11 uhr Markteröffnung<br />
durch bürgermeister christian Natter und Pfarrer German amann, einen Vertreter der sparkasse<br />
und Wolfgang fitz. schon traditionell wird dabei wieder der längste apfelstrudel angeschnitten.<br />
Die ersten 5 Meter werden gratis an die besucher verteilt. Die verbleibenden 35 (!!!) Meter werden<br />
verkauft – der Erlös kommt der albanien-initiative von Günter höfle zugute.<br />
11:30 uhr frühschoppen<br />
mit der bauernkapelle der bürgermusik Wolfurt auf dem <strong>Marktplatz</strong><br />
13 uhr kürbisschnitzen für kinder<br />
14 uhr oldtimerausstellung<br />
Wolfurter zeigen ihre historischen fahrzeuge. bei einem Gewinnspiel werden 5 fahrten mit einem<br />
oldtimer nach Wahl verlost. Ziehung ist um 17 uhr, abfahrt mit den Gewinnern um 18 uhr.<br />
14:30 und 16 uhr Mode mit Mehrwert<br />
Der Weltladen nimmt sie mit auf einen abstecher nach Peru und zeigt ihnen mit einem film den<br />
ursprung seiner alpaca-Mode. anschließend Präsentation der fröhlichen, bunten Winterkollektion<br />
– aus weicher alpaca-Wolle bzw. der auffallenden lifestyle-Mode „Göttin des Glücks“ vom jungen<br />
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Wie schaut denn Wolfurt von oben aus? Mit dem steiger der feuerwehr Wolfurt könnt ihr hoch hinaus!<br />
MarKtPlatZ<strong>Hofsteig</strong> 2 | 3
ollENDE lEGENDEN<br />
WolfurtEr olDtiMEr bEiM hErbstMarKt<br />
der Wolfurter Herbstmarkt wird dieses Jahr durch motorisierte<br />
besonderheiten belebt: an die 20 Wolfurter oldtimer-besitzer<br />
präsentieren ihre fahrzeuge der öffentlichkeit. dabei zeigen sich wahre<br />
schätze: liebevoll restaurierte karosserien, in unzähligen stunden<br />
fahrbar gemacht und schließlich voller stolz ausgefahren. Mit jedem<br />
einzelnen fahrzeug sind ganz besondere geschichten verbunden.<br />
t + f: rr<br />
so auch für den Wolfurter alt-bürgermeister Erwin Mohr.<br />
ihm gehört ein austin healey 100/6, ein englischer<br />
roadster, baujahr 1956. für ihn war dieses auto sein<br />
Jugendtraum. früher hätte es zu viel Geld gekostet, da<br />
fuhr man Puch oder Mini, erklärt der ehemalige bürgermeister:<br />
„aber irgendwann einmal wollte ich mir<br />
so einen kaufen, und eines tages habe ich genau so<br />
ein auto im oberland in einer offenen Garage stehen<br />
sehen. Das war eigentlich ein Wrack, total vergammelt.<br />
trotzdem habe ich gefragt, ob er ihn verkaufen<br />
würde, aber der wollte ihn erst gar nicht hergeben.<br />
aber ich war hartnäckig, und eines tages hat er mir<br />
das auto verkauft. Das ist jetzt so ca. 30 Jahre her.“<br />
Gemeinsam mit einem freund hat Erwin Mohr dann<br />
seinen austin healy renoviert: „in einer Werkstatt, wo<br />
man heutzutage 70 Euro pro stunde zahlt, wäre das<br />
einfach nicht erschwinglich. Das auto musste komplett<br />
zerlegt werden. Wir haben da locker 700 bis 800<br />
arbeitsstunden investiert.“ Verkaufen würde er das<br />
liebhaberstück nicht. allein schon wegen seiner Kinder,<br />
die den roadster auch zu schätzen wissen.<br />
Ähnlich geht es auch Ernst Maurer: „Verkaufen? Nein,<br />
auf keinen fall. Das kann man nicht. Es wurde zwar<br />
Erwin Mohr - austin healey 100/6, 1956<br />
schon oft nachgefragt, aber da steckt zuviel Zeit und<br />
liebe drin, das geht einfach nicht. außerdem habe ich<br />
zwei Enkelkinder, und wenn ich nicht mehr bin, dann<br />
werden die zwei Mädchen eine freude damit haben.<br />
und wenn nicht - dann versilbern sie sie halt“, scherzt<br />
der 81-jährige gelernte Mechanikermeister. Ernst<br />
Maurer ist stolzer besitzer einer Victoria Kr15 – ein<br />
himmelblaues Motorrad aus dem Jahr 1932. „Das Motorrad<br />
stammt noch von meinem schwiegervater. Der<br />
hatte eine Werkstatt und eines tages, nach dem Krieg,<br />
kam ein Wälder bei ihm vorbei und wollte die Victoria<br />
richten lassen. Nach dem Krieg hat man ja versucht<br />
alles zu richten, was sich irgendwie noch richten ließ.<br />
aber dieses fahrzeug war so ein schrotthaufen, da<br />
hat sich das reparieren gar nicht mehr gelohnt. also<br />
hat der einen handel mit ihm gemacht und hat ein<br />
fahrrad oder irgendein anderes funktionierendes Gefährt<br />
dafür eingetauscht. Dann stand die Viktoria hier<br />
in der Werkstatt herum. Nach dem Krieg hat man die<br />
räder abgebaut, um einen Zweirad-Milchwagen daraus<br />
zu machen. später hat man sogar das Getriebe<br />
noch ausgebaut und hergegeben. Was übrig blieb,<br />
kam schließlich auf unseren Dachboden, in einen entlegenen<br />
Winkel, wo sich niemand daran störte. Nur<br />
Ernst Maurer - Victoria Kr15, 1932
deshalb hat sie überlebt. Vor ein paar Jahren haben<br />
wir sie heruntergeholt und stück für stück mit der<br />
restauration angefangen. Nach zwei Jahren war sie<br />
fertig und jetzt steht sie da.“<br />
Der Pensionist stellt selber die Ersatzteile auf seinen<br />
Maschinen in seiner Werkstatt her. seine arbeit ist für<br />
viele oldtimer-besitzer sehr wertvoll, denn nur die<br />
wenigsten verfügen über dieses technische Knowhow.<br />
für Ernst Maurer ist sein hobby, seit seine frau<br />
gestorben ist, eine art therapie: „ich finde auch, dass<br />
das eine art Kunst ist. so wie heute eben Musik und<br />
Malerei auch Kunst sind. Wobei man oft schon kolossale<br />
Phantasie braucht um herauszufinden, was das<br />
Werk darstellen und was damit erreicht werden soll.<br />
aber so ein Werkel hat einfach laufen müssen, sonst<br />
war die Debatte aus. Da ist sehr viel hirnschmalz dahinter,<br />
teilweise viel mehr als in irgendwelchen Kunstwerken.“<br />
Viel hirnschmalz musste auch Egon arnold aufbringen,<br />
um sein Mercedes cabrio Mb 170 scb wieder auf<br />
Vordermann zu bringen. Zwischen 1000 und 2000 arbeitsstunden<br />
hat er in sein fahrzeug hineingesteckt.<br />
rechnen dürfe man so etwas nicht, das sei reine liebhaberei,<br />
ein richtiges hobby eben: „ich habe erst relativ<br />
spät gemerkt, dass das auto sehr aufwändig zu<br />
restaurieren ist, weil auch es sehr aufwändig gebaut<br />
wurde. Das auto ist baujahr 1950 und ist bis 1970 im<br />
reutlinger raum gefahren worden. ich habe das auto<br />
von stuttgart rein geholt und gemeint, es sei ein gutes<br />
Geschäft gewesen. so habe ich angefangen herumzubasteln,<br />
aber es hat sich bald herausgestellt, dass<br />
dieses auto eine völlige rostlaube ist und komplett<br />
neu aufgebaut werden muss. aus dem ursprünglichen<br />
traum, das auto in 2 Jahren aufzubauen, sind dann<br />
18 Jahre geworden – das hatte natürlich nicht nur mit<br />
dem Zustand des Wagens zu tun, sondern auch mit<br />
beruflichen umständen. ich habe das auto 1986 geholt<br />
und erst im Jahr 2004 wieder angemeldet. also<br />
ist es über 30 Jahre gestanden. in der Zeit war es oft<br />
so, dass mein normales auto vor der Garage draußen<br />
Egon arnold - Mercedes cabrio 170 scb, 1950<br />
stand und in der Garage standen das auseinandergebaute<br />
cabrio und sämtliche Einzelteile.“<br />
Das auto hat Egon arnold seit seiner Jugend fasziniert.<br />
Damals habe es nämlich einen ungarn in Wolfurt gegeben,<br />
der relativ spät noch (in den 70er Jahren) einen<br />
solchen alten Mercedes gefahren sei: „Der ungar hatte<br />
im ried einen acker in der Nähe von unserem acker,<br />
und da habe ich ihn öfter mal gesehen. Das auto hat<br />
mir damals schon sehr gut gefallen. für mich ist es<br />
erstaunlich, dass man nach dem Krieg derart luxuriöse<br />
autos gebaut hat, wenn auch die technik noch auf dem<br />
Vorkriegsstand ist.“<br />
auf ähnlichem technischem stand ist auch der Jeep<br />
von Walter Eberle, ein ford Mb Willy‘s, baujahr 1944.<br />
„Der ist von amerika im Krieg hierher gekommen.<br />
Dann hat man ihn dem österreichischen bundesheer<br />
übergeben, und die haben das in Niederösterreich an<br />
einen bauernhof weiterverkauft. Damit hat man holz<br />
transportiert und hinten eine seilwinde drauf montiert.<br />
Die hat es eines tages mitsamt dem blech weggerissen<br />
und von da an ist der Willy‘s in einem schuppen<br />
gestanden – in einem Zustand – grausam! Den<br />
hätte man eigentlich nur noch verschrotten können.“<br />
Gemeinsam mit einem guten freund vom Jeep-club<br />
lochau/hörbranz hat Walter Eberle das auto von dort<br />
geholt und hergerichtet.<br />
so unterschiedlich die einzelnen oldtimer-besitzer und<br />
die Geschichten ihrer fahrzeuge auch sein mögen, eine<br />
leidenschaft teilen sie alle: die liebe zu einem ganz<br />
speziellen, vielleicht etwas nostalgischen fahrgefühl.<br />
Da geht alles ein bisschen langsamer. Da kann man<br />
richtig entspannen. Es rüttelt und scheppert, nichts<br />
ist elektrisch oder gefedert. Man fühlt sich einfach in<br />
eine andere Zeit zurückversetzt.<br />
Wer dieses Gefühl auch einmal kennenlernen möchte,<br />
hat beim Wolfurter herbstmarkt Gelegenheit dazu. Dort<br />
wird es ein Gewinnspiel geben, bei dem fünf fahrten<br />
mit einem oldtimer der eigenen Wahl verlost werden.<br />
Walter Eberle - ford Mb Willy‘s, 1944<br />
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ZENtralE DiNGE<br />
Wolfurt und sein zentrum – ein thema, das die gemeindevertreter schon<br />
seit mehr als 10 Jahren beschäftigt. die über Jahrzehnte gewachsene<br />
straßensiedlung hat Vieles zu bieten: geschäfte, Vereinszentren,<br />
Veranstaltungssäle und schulen. aber einen richtigen kern mit kirche,<br />
gasthaus und dorfplatz sucht man vergeblich.<br />
t + f: bb<br />
Der <strong>Marktplatz</strong> mit dem freitäglichen Wochenmarkt<br />
war ein guter anfang. Er belebte die bereits bestehenden<br />
und förderte die ansiedlung neuer Geschäfte.<br />
Zudem erfüllt der Markt den Zweck eines sozialen<br />
treffpunkts. Doch die Gemeinde stieß an Grenzen. Es<br />
gab keine Möglichkeit, das umfeld um den <strong>Marktplatz</strong><br />
weiter auszubauen, zusätzliche Gewerbeflächen zu<br />
schaffen. Deshalb suchte man nach anderen Wegen,<br />
nach einem Plan b.<br />
Entlang der l3, der landesstraße, die durch Wolfurt<br />
führt, soll von der apotheke bis zum Geschäft „Puchmayr“<br />
ein Nahversorgunszentrum entstehen. Der Verkehr<br />
wird auf 30 km/h gedrosselt, Gehsteig und straße<br />
auf dasselbe Niveau angeglichen, die flächen eingefärbt.<br />
Die Verkehrsberuhigung ist teil des Projekts<br />
„hofsteigader“, in das die Gemeinden schwarzach und<br />
Wolfurt, sowie das land Vorarlberg eingebunden sind.<br />
Ziel dieses Projekts ist es, die Durchzugsstraße mittels<br />
sogenannter Kernzonen zu unterbrechen, in diesen<br />
sind dann fußgänger, radfahrer und autos gleichberechtigte<br />
Verkehrsteilnehmer. sobald der Gemeinderat<br />
Gr Manfred schrattenthaler,<br />
Gr hans fetz und<br />
bM christian Natter:<br />
„Das soll kein kleiner Messepark<br />
werden“.<br />
den entsprechenden beschluss gefasst hat, steht einem<br />
baubeginn 2010 nichts mehr im Weg.<br />
Etwas komplizierter gestaltet es sich mit dem „Nahversorgungspark“,<br />
wie er von bürgermeister christian<br />
Natter und den verantwortlichen Gemeinderäten Manfred<br />
schrattenthaler und hans fetz genannt wird.<br />
„Das soll kein kleiner Messepark werden. so etwas<br />
schwebt uns nicht vor“, betont der bürgermeister. Welche<br />
Geschäfte entstehen, wie die Gebäude aussehen<br />
sollen und wer der betreiber des Ganzen sein wird,<br />
dazu gibt es aber noch keine Pläne. im Moment geht<br />
es um Vorbereitungen. als erster schritt wurde der<br />
flächenwidmungsplan entsprechend geändert: Das<br />
in frage kommende Gebiet wurde als Kernzone ausgewiesen.<br />
somit ist eine Nutzung als Einkaufsfläche<br />
möglich und bei einem geplanten Verkauf des Grundstücks<br />
muss die Gemeinde als Käufer in betracht gezogen<br />
werden.<br />
in einem zweiten schritt wurden bereits einzelne flächen<br />
gekauft. christian Natter reagiert zurückhaltend,
sowohl bei der frage nach den Verkaufsverhandlungen,<br />
als auch bei der frage des dafür vorgesehenen budgets.<br />
„solche ankäufe sind immer schwierig. Es geht<br />
um Elternhäuser, um emotionale bindungen. Wir bemühen<br />
uns darum, die Gespräche sachlich zu führen.“<br />
Zum thema budget erklärt er: „Das ist eine investition<br />
auf Zeit. Die Gemeinde Wolfurt möchte diese flächen<br />
ja nicht behalten und als Geschäftsbetreiber auftreten.<br />
sobald die Grundstücke gekauft und das Projekt<br />
spruchreif ist, übergeben wir alles einem investor und<br />
bekommen so das Geld wieder zurück.“<br />
Es klingt schön: Menschen, die mit dem fahrrad kommen<br />
oder ihr auto in der geplanten tiefgarage parken.<br />
sie können ungehindert vom schwanenmarkt zu einem<br />
Geschäft auf der anderen straßenseite wechseln<br />
und anschließend die besorgungen in der apotheke<br />
machen. Keine richtige fußgängerzone, aber eine Vision,<br />
die dem sehr nahe kommt.<br />
für Manfred schrattenthaler ist dieses Konzept unumgänglich,<br />
wenn eine umfassende Nahversorgung<br />
auf lange sicht gesichert werden soll. „Noch haben<br />
wir in Wolfurt ein gutes angebot an Geschäften, obwohl<br />
nicht alle branchen vertreten sind. aber das Einkaufsumfeld<br />
ist zu weit verstreut, als dass es wirklich<br />
attraktiv für die Kunden wäre.“<br />
hans fetz wird sich also um die umsetzung der hofsteigader<br />
kümmern, Manfred schrattenthaler den Wirtschaftsaspekt<br />
im auge behalten und christian Natter<br />
weitere Gespräche mit den anrainern führen. Die<br />
Zusammenarbeit der drei Gemeindevertreter klappt<br />
scheinbar gut, denn sie arbeiten auf ein gemeinsames<br />
Ziel hin. Einen baubeginn des Nahversorgungsparks<br />
sieht der bürgermeister in den nächsten zwei bis fünf<br />
Jahren als durchaus realistisch. Manfred schrattenthaler<br />
ist mit einer Prognose etwas vorsichtiger. Natürlich<br />
hängt alles von den ankäufen der Gemeinde ab.<br />
und ein dritter schritt ist auch schon in Planung: eine<br />
weitere Kernzone im bereich des rathauses. hier sollen<br />
die Wolfurter mit fahrrad, auto oder zu fuß zu<br />
bürgerservice, bildung und Kultur kommen.<br />
MarKtPlatZ<strong>Hofsteig</strong> 8 | 9
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GEMEiNsaM statt EiNsaM<br />
unterlinden – unter diesem namen haben sich die fünf geschäfte bienenhaustolle<br />
spiele, uhren und schmuck daniela fetz, radsport puchmayr, regalino<br />
und sparmarkt gmeiner sowie das Café reichl zusammen geschlossen.<br />
gemeinsame aktionen sollen mehr kunden in die gleichnamige straße bringen.<br />
<strong>Marktplatz</strong> <strong>Hofsteig</strong> hat sabine schwärzler vom bienenhaus als stellvertreterin<br />
der unternehmer von unterlinden besucht, um mehr über die Chancen des zusammenschlusses<br />
und die schwierigkeiten, die er mit sich bringt zu erfahren.<br />
t & f: Mh<br />
MpH: die erste gemeinsame aktion von unterlinden<br />
war vor kurzem ein sogenannter dämmershoppen.<br />
einkaufen bis in den abend hinein<br />
– dazu live-Musik und bewirtung. Wurde das angebot<br />
angenommen?<br />
sabine schwärzler: Die stimmung war sehr gut, und<br />
auch die vier Meter hohen grünen fahnen, die wir ab<br />
jetzt immer aufstellen, wenn es eine aktion gibt, wurden<br />
gelobt. leider hat das Wetter nicht so mitgespielt.<br />
aber die Menschen sind gezielt wegen der aktion gekommen,<br />
und es hat ihnen gefallen.<br />
MpH: Wie ist das heurige Jahr für das bienenhaus<br />
bisher gelaufen?<br />
ss: bei mir selbst läuft es schlechter als vergangenes<br />
Jahr. ich glaube, dass mehrere faktoren zusammen kommen.<br />
in Dornbirn hat eine große spielwarenkette eine filiale<br />
eröffnet, und mit der allgemeinen Wirtschaftskrise<br />
geben die Menschen weniger Geld für spielsachen aus.<br />
aber davor ist es 10 Jahre langsam, aber stetig bergauf<br />
gegangen, deshalb kann ich mich nicht beklagen.<br />
MpH: War es schwer, sechs Meinungen unter einen<br />
Hut zu bringen?<br />
ss: ich war überrascht, wie wenige Probleme es gegeben<br />
hat. Wir sind natürlich noch in der Gruppenbildungs-<br />
phase (lacht) – aber es wird. beim Entwurf des logos hat<br />
es verschiedene ansichten gegeben, aber wir haben uns<br />
zusammengerauft.<br />
Geholfen hat sicherlich, dass wir unter Zeitdruck gestanden<br />
haben. Wir haben uns im Juni das erste Mal zusammen<br />
gesetzt und gesagt, wir fangen noch im herbst an.<br />
Durch diesen termin waren wir gezwungen, schnell auf<br />
einen gemeinsamen Nenner zu kommen.<br />
MpH: die geschäfte im unterlinden gibt es ja teilweise<br />
schon Jahrzehnte. Was hat jetzt den ausschlag<br />
gegeben, gemeinsam aufzutreten?<br />
ss: Da gab es mehrere faktoren. Zum einen ist die hofsteig-apotheke<br />
weggezogen. Das habe ich in bezug auf<br />
die Kundenfrequenz schon gemerkt. Dann wird das regalino<br />
schließen. Die betreiber bleiben aber und satteln<br />
um auf outdoor-Kleidung – auch eine EDV-firma wird<br />
dort einziehen – beide eröffnen Mitte oktober. und den<br />
letzten ausschlag hat eigentlich die Wirtschaft Wolfurt<br />
gegeben, die gefragt hat, ob wir nicht näher zusammen<br />
rücken wollen.<br />
MpH: Warum hat bisher jeder für sich allein gearbeitet?<br />
ss: Gute frage... (überlegt). offenbar gab es das bedürfnis<br />
zur Zusammenarbeit noch zu wenig.
Jeden Dienstag<br />
UnterLinden-Aktionstag<br />
Überraschungen - Geschenke - Gewinnspiele<br />
Was geht gemeinsam besser als alleine?<br />
ss: Zu sechst können wir uns nun inserate leisten, die<br />
für einen allein zu teuer wären. Der anreiz für Kunden<br />
ist einfach größer, wenn alle sechs gemeinsame aktionen<br />
machen, und der ideenpool wird erweitert. Wenn<br />
einer allein vor sich hinmurkst, besteht die Gefahr, sich<br />
zu verrennen. „unterlinden“ soll zu einer Marke werden.<br />
und ich glaube, dass der branchenmix unsere stärke ist:<br />
Der spar mit lebensmitteln, fahrräder bei Puchmayr,<br />
das café reichl, schmuck bei Daniela fetz, schöne Dinge<br />
für Zuhause, respektive bald Kleidung für draußen<br />
und EDV-Dienstleistungen im jetzigen regalino.<br />
MpH: Wie schnell sollte die neue Werbelinie greifen?<br />
ss: Mit der Werbung ist es so eine sache. Es ist erstens<br />
nicht wirklich messbar, wer einzig aufgrund der Werbung<br />
kommt, und zweitens greift Werbung nicht sofort.<br />
Man muss kontinuierlich werben und dafür nicht mit<br />
riesigem aufwand. Wir machen ja nicht nur gemeinsam<br />
Werbung, sondern auch gemeinsame aktionen – etwa<br />
das Dämmer-shoppen, oder immer dienstags gibt es in<br />
jedem Geschäft eine kleine Überraschung. Dabei wird<br />
nicht verraten, was es gibt – das sind immer verschiedene<br />
sachen. Das kann vom Gratisapfel bis zum Gutschein<br />
reichen.<br />
Wolfurt<br />
MpH: die gemeinde strebt an, zwischen kellhofstraße<br />
und lauteracher straße (anm.d.red. siehe<br />
artikel „zentrale dinge“ auf seite 8 dieser<br />
ausgabe) über einen investor mehrere geschäfte<br />
anzusiedeln. freuen sie sich über dieses ansinnen?<br />
ss: Das wäre für uns wahrscheinlich nicht so gut. bei<br />
Geschäften kann ein um 20 Meter anderer standort<br />
entscheidend sein. Wenn die Menschen durch das angebot<br />
dort „gehalten“ werden, gehen sie nicht über<br />
die straße. aber das kommt ganz auf die ausrichtung<br />
des ganzen Projekts an. aber als ich am roten Platz<br />
angefangen habe, vor 10 Jahren, hat man gesagt: „in 5<br />
Jahren gibt es das neue Dorfzentrum.“ Wir haben´s bis<br />
heute nicht, und das wird auch noch etwas dauern,<br />
bis es so weit ist. ich wünsche mir und uns allen im<br />
unterlinden, dass wir durchhalten.<br />
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MarKtPlatZ<strong>Hofsteig</strong> 14 | 15
GENuss, GEsuND<br />
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„3 salami 10 €“ steht in großen lettern auf den Plakaten,<br />
die am Marktstand von angelo russo angebracht<br />
sind. „Mit diesem slogan sind wir im ganzen land bekannt“,<br />
sagt Mitarbeiter Guerrino, mit dem man gleich<br />
per Du ist. seit einigen Wochen ergänzt der italiener<br />
das angebot des Wolfurter Markts. Der firmengründer<br />
angelo russo kam zuerst über die Messe in Dornbirn<br />
nach Vorarlberg, damals noch vom Piemont aus.<br />
als er sich entschloss zu bleiben, vergrößerte er sein<br />
Geschäft. Von seinem lager in lustenau aus beliefert<br />
er mittlerweile Märkte von bregenz bis lech.<br />
in Wolfurt ist es Guerrino, der den stand betreut und<br />
die Vorteile seines berufes zu schätzen weiß. immer<br />
an der frischen luft, ständig in Kontakt mit leuten.<br />
sein tag beginnt um 7 uhr, wenn er mit dem Wagen<br />
zum Markt fährt, dort aufbaut, die Waren herrichtet.<br />
Die Vormittagsmärkte dauern in der regel bis 12 uhr,<br />
dann heißt es zusammenpacken und nach hause fahren.<br />
Das auto wird für den nächsten tag vorbereitet.<br />
am Nachmittag hat Guerrino Zeit für seine familie und<br />
seinen Garten. Von seinen Kräutern schwärmt er besonders:<br />
Petersilie, basilikum, oregano. für den Wolfurter<br />
Markt muss er seine Gewohnheiten verschieben.<br />
Da startet er um 12 uhr und kommt erst abends<br />
heim. Er selbst empfindet seine tage als immer gleich.<br />
Das mag er. „Die leute kennen mich, kommen und<br />
kaufen.“<br />
Der stand ist voll beladen mit salami aus den verschiedensten<br />
regionen italiens. Ventilatoren helfen im<br />
sommer, die fliegen zu verscheuchen. auch die Kunden<br />
wissen die angenehme brise bei dieser hitze zu<br />
schätzen. Wildschwein, trüffel, Pfeffer – die Kunden<br />
schätzen das vielfältige angebot. Guerrino hat aber<br />
auch nichts gegen regen: „Es ist kühler. und die leute<br />
essen salami lieber, wenn es kühl ist. Dann brauchen<br />
sie Energie, dann essen sie fett.“ Das beste Geschäft<br />
macht angelo russo im Winter, auf den Weihnachtsmärkten<br />
in bregenz, Dornbirn und feldkirch.<br />
im Winter hat Guerrino auch Gorgonzola im angebot.<br />
Der würde bei diesen temperaturen nicht halten. „Jeder<br />
Zweite kommt: Gorgonzola, Gorgonzola. Die leu-
hEit, GuErriNo uND raso<br />
te hier können gar nicht genug davon bekommen.“<br />
Jetzt im sommer sind es Parmesan und Peccorino. ob<br />
die Vorarlberger sich für diese italiener begeistern?<br />
„hier gibt es zwar bregenzerwälder bergkäse, aber<br />
die Menschen hier probieren gerne etwas anderes. im<br />
allgäu ist es schwieriger. Dort wollen sie nur lokale<br />
Produkte.“ seit 14 Jahren fährt Guerrino auf Märkte in<br />
Deutschland, italien und Vorarlberg. „Parmesan kennen<br />
sie sogar in afrika, aber nicht im allgäu.“<br />
Die Produktpalette wird durch Pesti und Prosecco abgerundet.<br />
Die Kunden kaufen zum teil für sich selbst<br />
ein – es ist ja alles länger haltbar – aber auch als Geschenke<br />
sind die Waren gefragt. sonderwünsche gibt<br />
es ebenfalls. Eine runde, die sich weiter vorne beim<br />
franzosen zu ein paar Gläsern Wein gefunden hat,<br />
versorgt sich bei angelo russo mit einem salamiteller<br />
und bei „raso“ mit brot. fertig ist die Jausenplatte.<br />
Die salami, Käse und Pesti schmecken ganz ausgezeichnet,<br />
sind aber keine Nahrungsmittel für jeden tag. Mit<br />
gesunder und ausgewogener Ernährung hat sich dafür<br />
Max baumann sehr intensiv beschäftigt. Er ist Erfinder<br />
und hersteller der Produktpalette „raso“, lebt und arbeitet<br />
in der Nähe von Wangen. begonnen hat er damit<br />
schon vor 25 Jahren, also lange bevor gesunde Ernährung<br />
ein thema war. Persönliche beschwerden haben<br />
ihn auf diesen Weg gebracht. als bundesbahnbediensteter<br />
im unregelmäßigen Dienst hatte er Probleme mit<br />
seinem Magen und seiner Verdauung. Nach vielem<br />
ausprobieren entdeckte er, dass ihm Molke half. sein<br />
interesse war geweckt. Er setzte sich mit einem lebensmitteltechniker<br />
zusammen, der ihm grundlegende<br />
sachen erklärte: Was in Produkten alles enthalten ist,<br />
wie eine ausgewogene Ernährung aussehen sollte, was<br />
der unterschied zwischen einem Nahrungs- und einem<br />
lebensmittel ist. in vielen tests entwickelten sie die<br />
raso-Produkte: suppen, saucen und backmischungen,<br />
die Enzyme, bakterien, Vitamine und spurenelemente<br />
enthalten, also lebensmittel sind: Mittel, die noch leben.<br />
sie alle sind auf Molke-steinsalz-basis aufgebaut.<br />
Die Molke sorgt für die verdauungsfördernde Wirkung,<br />
das steinsalz liefert spurenelemente. Nahrungsmittel<br />
machen zwar satt, aber auch nicht mehr.<br />
Gesund? hauptsache, es schmeckt!<br />
auch Max baumann ist über Messen nach Vorarlberg gekommen.<br />
Marktbetreiber haben ihn angesprochen und<br />
gefragt, ob er nicht auf ihren Märkten arbeiten wolle.<br />
Mittlerweile ist er gemeinsam mit seinen subunternehmern<br />
auf 17 Märkten vertreten, im süddeutschen raum,<br />
in bregenz, Dornbirn und Wolfurt. Produziert wird alles<br />
bei ihm zuhause in haslach bei Wangen. Es ist ein familienbetrieb,<br />
den er auch nicht vergrößern möchte. Er<br />
setzt auf die sorgfältige herstellung und ist überzeugt,<br />
dass industrielle fertigung dem Endprodukt schadet.<br />
Momentan ist er auf der suche nach einer bäckerei, die<br />
mit ihm zusammenarbeitet. Noch bringt er das brot,<br />
das aus seinen backmischungen hergestellt wird, aus<br />
Deutschland mit. ihm wäre es jedoch lieber, die betriebe<br />
aus der region mit einzubinden. aber auch<br />
das deutsche brot findet anklang. Dinkelfladen und<br />
Dinkelvollkornbrot aus der Molke-steinsalz-Mischung,<br />
verfeinert mit einem aufstrich, der mit der raso-suppe<br />
abgerundet wurde, gibt es als Probierhäppchen.<br />
Die hungrigen Kinder auf dem Wolfurter Markt sind<br />
erfinderisch. sie lassen sich einen halben fladen bestreichen,<br />
mit ein paar Gurkenscheiben belegen – und<br />
fertig ist die Jause. Gesund? Den Kindern ist das egal,<br />
hauptsache, es schmeckt.<br />
MarKtPlatZ<strong>Hofsteig</strong> 16 | 17
aufhÖrEN, aNfaNGEN, aNhÖr<br />
MpH: Wenn sie beide an die zeit vor dem bürgermeisterwechsel<br />
denken: sind sie jetzt glücklicher?<br />
Christian natter: ich würde eher von Zufriedenheit<br />
sprechen – und zufrieden war ich und bin ich. Die Doppelgleisigkeit<br />
beruf als leiter der Wolfurter sparkasse<br />
und Vizebürgermeister ist weg. ich bin froh, dass ich<br />
jetzt nicht mehr zwei Jobs habe.<br />
erwin Mohr: ich bin glücklich, dass ich den fulltime-Job<br />
abgeben konnte. bürgermeister sein heißt in einer Gemeinde<br />
wie Wolfurt 60 stunden pro Woche als Minimum.<br />
Mein leben ist jetzt von wesentlich weniger terminen<br />
bestimmt. und ich habe mehr Zeit für meine frau.<br />
Cn: Das war gerade in den ersten Wochen als bürgermeister<br />
sehr schwer. ich habe frau und Kinder kaum<br />
noch gesehen. Jetzt wird die freizeit bewusster gelebt.<br />
ich war ja lange Jahre bei den Wolfurter läbbe<br />
und beim Volleyballclub Wolfurt engagiert. Jetzt hat<br />
meine frau in punkto freizeit gemeint: „ich hätte nicht<br />
gedacht, dass es noch schlimmer werden könnte.“<br />
MpH: Wie halten sie beide die balance beim oft<br />
heiklen thema ratschläge?<br />
Cn: Erwin ist sehr offen, wenn ich ihn brauche, ist er<br />
da. aber ansonsten hält er sich zurück, darüber bin<br />
ich sehr froh.<br />
eM: Mein Vorgänger hubert Waibel wurde als dominanter<br />
bürgermeister empfunden. aber er hat nach<br />
der amtsübergabe nichts mehr kommentiert. Es genügen<br />
vier Wochen, die man nicht mehr im rathaus ist,<br />
und man hat nicht mehr alle entscheidungsrelevanten<br />
informationen. Es hätte mich selbst geärgert, wenn<br />
am stammtisch meine Entscheidungen kommentiert<br />
worden wären. und so wird von mir auch keiner hören:<br />
„Das hätte ich aber so und so gemacht.“<br />
MpH: der Wechsel war ja eine interne Übergabe<br />
– wie hat sich Christian natter als am besten<br />
geeignet herausgestellt?<br />
eM: Er hat sich aus einem team herauskristallisiert.<br />
Es musste jemand sein, der spaß an der politischen<br />
arbeit hat, der den Job auch machen will – und der vor<br />
allem nahe bei den Menschen ist. und bei den internen<br />
Vorwahlen hat es christian gleich aus dem stand<br />
auf den 4. oder 5. Platz geschafft. Das war schon beeindruckend.<br />
Cn: im freundeskreis hat es manchmal schon geheißen:<br />
„ah, da kommt unser Politiker!“ aber dann habe<br />
ich erklärt, dass ich nach wie vor der „Zisti“ bin, dass<br />
es mir spaß macht im Gemeinderat zu arbeiten, dort<br />
meine Energie hineinzustecken. in Wolfurt wird offen<br />
und sachlich miteinander gesprochen. Diesen Job<br />
würde ich auf keinen fall in einer Gemeinde machen,<br />
in der 50 Prozent der Zeit für politischen hick-hack<br />
drauf geht.<br />
MpH: noch sind ja keine bürgermeisterwahlen<br />
von Christian natter geschlagen worden. aber<br />
würden sie sagen, dass jede gemeinde den bürgermeister<br />
hat, den sie verdient?<br />
eM: (nach längerem Überlegen) Die politische Kultur<br />
in Wolfurt muss fortgeführt werden, ebenso die Dorfkultur<br />
mit einem funktionierenden Vereinsleben – das<br />
geht hand in hand. in hohenems und in bregenz etwa<br />
wird die rechnung bei der nächsten Wahl präsentiert<br />
werden.
EN, auffaNGEN<br />
im Mai hat der langjährige Wolfurter bürgermeister erwin Mohr sein<br />
amt an Christian natter übergeben. nach gut drei Monaten im neuen<br />
Job respektive in (relativer) pension hat <strong>Marktplatz</strong> <strong>Hofsteig</strong> beide politiker<br />
im rathaus Wolfurt zum gespräch getroffen. Über erwartungen,<br />
gut gemeinte ratschläge, parteizugehörigkeit und alkohol.<br />
t + f: Mh<br />
Cn: ich bin schon sehr lange in Vereinen, seit meiner<br />
Kindheit. Das muss ich nicht plakatieren, das wissen<br />
die Menschen im ort. und die arbeit macht mir freude.<br />
MpH: Christian natter, in den Vorarlberger nachrichten<br />
war beim Wechsel eine karikatur von ihnen<br />
abgebildet: sie in viel zu großen schuhen<br />
– offenbar jene von erwin Mohr. schmerzt das?<br />
Cn: Wenn ich einen schrotthaufen übernehmen würde,<br />
hätte es diese Karikatur nicht gegeben. Von Null<br />
etwas aufzubauen ist sicher leichter, als jetzt auf hohem<br />
Niveau Dinge noch besser zu machen. aber mir<br />
ist es ehrlich gesagt so lieber. Ein bekannter hat zu<br />
mir gesagt: „Es sind zwar große schuhe, aber irgendwann<br />
wird man sehen, es sind deine“. Die herausforderungen<br />
der Zukunft werden unter anderem Kinder,<br />
familien und besonders die immer größer werdende<br />
Gruppe der älteren Menschen sein. Wir müssen auch<br />
das Potential sehen, das im fortgeschrittenen lebensalter<br />
steckt. in Wolfurt machen wir das beispielsweise<br />
mit der seniorenbörse – und (lacht) – Erwin ist bereits<br />
das dreihunderste Mitglied.<br />
MpH: fühlen sie beide sich in erster linie als<br />
parteimitglieder der öVp oder könnten sie als<br />
bürgermeister auch parteilos sein?<br />
Cn: ich glaube, es ist wichtig, dass man weiß, wohin<br />
man gehört. sowohl für die Menschen, als auch für einen<br />
selbst. Wir sind in Wolfurt nicht politisch, sondern<br />
sachlich getrieben. Die Mandatsverteilung macht das<br />
zugegebener Maßen einfacher – (anm. d. red.: Verteilung<br />
Gemeinderat Wolfurt: ÖVP 23, sPÖ 3, fPÖ 1) aber<br />
wir führen in den eigenen reihen Diksussionen, die<br />
sonst mit der opposition geführt würden.<br />
eM: Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass Demokratie<br />
nur mit Parteien funktioniert. Die frage ist:<br />
braucht es sie in jeder Gemeinde? in einer Gemeinde<br />
wie Wolfurt muss es politische Gruppierungen geben,<br />
die sachlich diskutieren, ansonsten erreicht das gan-<br />
MarKtPlatZ<strong>Hofsteig</strong> 18 | 19
ze schnell stammtischniveau. Dass auch parteiintern<br />
Dinge geschehen, die absolut nicht in ordnung sind,<br />
wie dass man die Vorzugsstimmen für othmar Karas<br />
schlichtweg ignoriert, steht auf einem anderen blatt.<br />
hinzu kommt: Die ÖVP Wolfurt kann bei bezirks- und<br />
landesversammlungen Klartext reden und Druck machen.<br />
Mitunter zieht dann die ganze Partei mit. Mit<br />
den eigenen anliegen stehst du als Parteifreier ziemlich<br />
alleine da.<br />
MpH: sie haben sich beide für politik auf gemeindeebene<br />
entschieden – erwin Mohr, sie haben<br />
jetzt gleich mehrere ebenene übersprungen<br />
und sind nun in der europäischen union präsidiumsmitglied<br />
im ausschuss der regionen. Was<br />
macht die arbeit im jeweiligen bereich aus?<br />
eM: als Wolfurter bürgermeister führt man einen betrieb<br />
mit 200 Mitarbeitern, plus man ist sprecher für<br />
8000 Menschen. Viel Zeit ist nötig für organisation.<br />
und man ist als bürgermeister letztverantwortlich<br />
für viele Entscheidungen. auf europäischer Ebene<br />
sind es andere Dimensionen – auch andere achsen:<br />
Nord gegen süd, Nettozahler gegen Nettoverdiener,<br />
lobbys und so weiter. immer steigt irgendwo rauch<br />
auf. ich war gerade in australien: Dort bekommt man<br />
immer wieder gesagt, dass Europa in zwanzig Jahren<br />
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weg vom fenster sei. Wir müssen das Nationaldenken<br />
überwinden, ohne unser größtes Gut, die kulturelle<br />
Vielfalt aufzugeben.<br />
Cn: auf kleiner Ebene funktioniert die überregionale<br />
Zusammenarbeit schon gut. Verkehrsfragen werden<br />
gemeinsam mit den Nachbargemeinden geklärt<br />
– ebenso arbeiten wir bei Musikschule und Kindergarten<br />
zusammen. und das heißt nicht, die eigenen<br />
interessen zu negieren, sondern es geht um den gemeinsamen<br />
Nutzen. Wenn mehrere bürgermeister<br />
sich abstimmen und gemeinsam zum landesrat gehen,<br />
können sie nicht gegeneinander ausgespielt werden.<br />
und was die arbeit angeht: Jede Ebene hat ihre<br />
Zuständigkeit. ich kann mir Engagement nur auf der<br />
Gemeindeebene vorstellen, ich brauche die Nähe zu<br />
den Menschen. lob, tadel und mitunter auch unmut<br />
werden ungefiltert an einen herangetragen.<br />
MpH: Was sind ihre erwartungen an ihre jeweilige<br />
zukunft?<br />
Cn: Es wird spannend und herausfordernd werden.<br />
Es wird viel Neues geben und es wird ein lernprozess<br />
werden. und die freiräume für die familie müssen genauer<br />
geplant werden als früher....<br />
Gute freunde sagen: „seit du bürgermeister bist, bist
du anders.“ ich versuche aber, der christian zu bleiben.<br />
Vor kurzem war ich an einem sehr heißen tag<br />
bei einer feier der Ächler funkenzunft, und das wie<br />
in Vor-bürgermeisterzeiten in hemd und kurzer hose.<br />
Mich hat gewundert, dass meine Kleidung von den<br />
anwesenden so genau registriert wurde...<br />
eM: beim sommerfest geht’s ja noch, aber wenn du<br />
als bürgermeister zu einem 80sten Geburtstag eingeladen<br />
bist, die ganze familie versammelt, da ist dann<br />
schon sakko und Krawatte vonnöten.<br />
MpH: stichwort feiern – läuft man gerade als<br />
bürgermeister bei den vielen offiziellen und<br />
halb-offiziellen anlässen nicht gefahr, zum alkoholiker<br />
zu werden?<br />
eM: Es ist sicher nicht optimal, wenn man mit dem<br />
fetzen durchs Dorf läuft (lacht) – wobei: Es gibt auch<br />
sehr erfolgreiche Vertreter unserer Zunft, die genau<br />
das machen. Nein, im Ernst – bei der fülle an terminen<br />
muss man sehr diszipliniert sein. Da kann man<br />
nicht sagen, es ist wurscht, wenn ich hier jetzt eine<br />
stunde länger bin, denn dann gerät der ganze tagesplan<br />
aus den fugen.<br />
Cn: Wer mich kennt, weiß, ich sitze auch gern mal ein<br />
wenig länger. aber nur nach der arbeit. so am Mittag<br />
ein kleines bier trinken und dann wieder arbeiten, das<br />
kann ich nicht. ich brauche meinen klaren Kopf.<br />
MpH: kommen wir zurück zu den erwartungen<br />
respektive befürchtungen – Herr Mohr?<br />
eM: als ich das bürgermeisteramt niedergelegt habe<br />
– da gab es tausend ratschläge und befürchtungen.<br />
Meine frau wurde gebrieft, was sie machen solle,<br />
wenn ich plötzlich so viel zu hause bin, es gab düstere<br />
Prophezeiungen. aber die haben sich nicht bewahrheitet<br />
– im Gegenteil. Mein leben hat eine hohe<br />
Qualität – ich habe momentan Zeitwohlstand, aber ich<br />
muss aufpassen, dass ich nicht jede funktion übernehme,<br />
deren Übernahme man mir schmackhaft machen<br />
möchte. ich hole momentan tief luft – gemeinsam mit<br />
meiner frau. und dann sehen wir weiter.<br />
Cn: Man fragt sich natürlich: werde ich den Erwartungen<br />
gerecht? treffe ich Entscheidungen richtig? aber<br />
richtige befürchtungen habe ich nicht, ich bin von Natur<br />
aus ein positiver Mensch. ich arbeite mit großem<br />
Engagement und das in der hoffnung, nicht zu viele<br />
Querschläger auf den Plan zu rufen.<br />
MpH: danke für das gespräch.<br />
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