Nr. 58 Herbst 2011 - Gemeinde Virgen
Nr. 58 Herbst 2011 - Gemeinde Virgen
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<strong>Virgen</strong>Aktiv<br />
schaft, die nicht einen Selbstzweck hat,<br />
sondern das Evangelium und die Sprache<br />
von und mit Gott, das ist ja „Beten“<br />
lebendig halten und ins Heute übersetzen<br />
möchte. Bei allen Defiziten, an<br />
denen wir in der und als Kirche oft leiden,<br />
ist es doch eine ganz wichtige Sache<br />
in einer Gott vergessenden Zeit.<br />
Konkret schaut mein Tag so aus, dass ich<br />
selten an meinem Sitz in Salzburg anzutreffen<br />
bin – dort erledige ich nur bei<br />
Zwischenstopps Verwaltungskram –<br />
sondern viel in der Ordensprovinz unterwegs<br />
bin, um die Brüder vor Ort zu<br />
stärken und manche Probleme zu lösen.<br />
Eine besondere Sorge gilt natürlich der<br />
Zukunft, der Ermutigung junger Menschen,<br />
sich mit einer großen inneren<br />
Freiheit unserer Gemeinschaft anzuschließen,<br />
und auf die Eingebung Gottes<br />
hin mit einem frohen JA zu antworten.<br />
Manche denken, die Latte sei im geistlichen<br />
Beruf heutzutage zu hoch. Ich kann<br />
beruhigen: auch wir sind eine gesunde<br />
Mischung aus Sündern und Heiligen.<br />
Als Provinzial bin ich auf sechs Jahre gewählt<br />
(wir sind ein demokratischer<br />
Orden); danach kann ich für drei weitere<br />
Jahre bestätigt werden, wenn ich<br />
den Brüdern bis dahin nicht zu sehr auf<br />
den Nerv gehe.<br />
Welche Zukunftspläne hast du?<br />
Zukunftspläne brauche ich mir keine zurechtlegen,<br />
das jeweilige Aufgabengebiet,<br />
das zugeteilt wird (Gelübde des Gehorsams)<br />
bestimmen die Oberen, hoffentlich<br />
zusammen mit dem Hl. Geist!<br />
Dabei wird natürlich auch auf die<br />
Fähigkeiten des einzelnen Rücksicht genommen.<br />
Wie verbringst du deine gering bemessene<br />
Freizeit?<br />
In freien Stunden widme ich mich gerne<br />
kulturellen Orten und �emen: Da findet<br />
man mich in den großen alten<br />
Bibliotheken und Archiven unserer<br />
Klöster und bei der Katalogisierung der<br />
noch ungehobenen Schätze in unseren<br />
Musikarchiven. Zum Luftschnappen<br />
eignet sich die einladende Landschaft in<br />
und rund um Salzburg.<br />
Welchen Bezug hast du zu <strong>Virgen</strong>,<br />
bzw. welche Rolle spielt <strong>Virgen</strong> in<br />
deinem Leben, bzw. wie hat dich das<br />
Aufwachsen in <strong>Virgen</strong> für dein Leben<br />
geprägt?<br />
Bei seiner Primiz in <strong>Virgen</strong> erhielt P. Oliver<br />
ein Almblumen-Sträußen von Gottschaun.<br />
Der Hl. Franz von Assisi faszinierte Oliver<br />
schon in seiner Jugend und führte ihn in<br />
den Franziskanerorden.<br />
Virger Lebensbilder I 49<br />
Mit <strong>Virgen</strong> verbinde ich natürlich den<br />
Begriff „Heimat“, auch wenn ich schon<br />
sehr früh, nach der Volksschule, weg<br />
war. Es sind die Familie, vertraute Menschen,<br />
besondere Orte, die mich immer<br />
wieder gern heim kommen lassen.<br />
Mich interessiert nach wie vor, was in<br />
<strong>Virgen</strong> los ist, wie sich das Dorf entwickelt<br />
und versuche so am Ball zu bleiben.<br />
Durch die zahlreichen Neubauten<br />
in den letzten Jahren ist das gar nicht so<br />
einfach, das „Wer, Wie, Wo, Was“ noch<br />
auf die Reihe zu bekommen, geschweige<br />
denn die junge Generation noch zu kennen.<br />
Mit P. Maximilian Fuetsch, seit September<br />
<strong>2011</strong> in Lienz stationiert, ist ein<br />
weiterer Virger in unserer Gemeinschaft.<br />
Es wäre schön, wenn ich als Provinzial in<br />
meiner Amtszeit einen dritten im Bund<br />
einkleiden könnte. Liebe junge Leser:<br />
nur Mut! Wir sind ja kein Priesterorden,<br />
sondern freuen uns auch über Mitbrüder<br />
mit verschiedensten Berufen. Im 20.<br />
Jahrhundert stammten in unserer Franziskanerprovinz,<br />
das wissen wohl die<br />
wenigsten, neun Brüder aus <strong>Virgen</strong>!<br />
Allesamt geschickte Handwerker.<br />
Gebet der Hl. Franziskus in der Stunde<br />
der Berufung:<br />
„Höchster, glorreicher Gott, erleuchte<br />
die Finsternis meines Herzen und<br />
schenke mir rechten Glauben, gefestigte<br />
Hoffnung und vollendete Liebe. Gib<br />
mir, Herr, das rechte Empfinden und<br />
Erkennen, damit ich deinen heiligen<br />
und wahrhaftigen Auftrag erfülle.“<br />
Provinzkapitel in Pupping: v. l. Provinzial P. Oliver Ruggenthaler, Generalvisitator<br />
P. Maximilian Wagner, P. Rupert Schwarzl (ehmaliger Provinzial).<br />
Foto: Franziskanerprovinz Austria / FJR