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Arbeitsblatt „Soziale Marktwirtschaft - Wirtschaft und Schule

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Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong>Thema Zielgruppe Dauer<strong>Wirtschaft</strong>sordnungenSoziale <strong>Marktwirtschaft</strong> –DefinitionSoziale <strong>Marktwirtschaft</strong> heuteStaatliche Eingriffe in dieSoziale <strong>Marktwirtschaft</strong>Anspruch <strong>und</strong> Wirklichkeit derSozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>Gymnasium,berufliche<strong>Schule</strong>, Sek IICa. 6Unterrichtsst<strong>und</strong>enBenötigtesVorwissenBasiswissenMarktgeschehenIntention der St<strong>und</strong>e:Die Lernenden sollen im Rahmen der vorliegenden Unterrichtseinheit:(1) Die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> in Abgrenzung zu freier <strong>Marktwirtschaft</strong> <strong>und</strong> zuZentralverwaltungswirtschaft begreifen;(2) Verstehen, dass die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> ein ‚atmendes‘ System ist, das abhängigvon gesellschaftlichen, ökonomischen <strong>und</strong> politischen Veränderungen angepasstwerden muss;(3) Fähig sein, die <strong>Wirtschaft</strong>sordnungen abhängig ihrer Merkmale kennzeichnen <strong>und</strong>einsortieren zu können;(4) Die Definition der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> herausarbeiten;(5) Die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> von heute einsortieren <strong>und</strong> bewerten können;(6) Die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> in ihrer heutigen Form kritisch betrachten können.Begriffe:⇒ Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong>⇒ Zentralverwaltungswirtschaft⇒ Freie Sozialwirtschaft⇒ Eigenverantwortung⇒ Leistung⇒ Wettbewerb⇒ Sozialer Ausgleich⇒ Gemeinwohl⇒ Marktmängel⇒ Marktversagen⇒ Unerwünschte Marktergebnisse(Ökonomische) Kompetenzen:Folgende Kompetenzen sollen den Lernenden im Rahmen dieser Unterrichtseinheitvermittelt werden:Entscheidungen ökonomisch begründen;Handlungssituationen ökonomisch analysieren;Ökonomische Rahmenbedingungen verstehen1


Materialien: <strong>Arbeitsblatt</strong> „Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong>“ <strong>Arbeitsblatt</strong> „Die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> heute“ <strong>Arbeitsblatt</strong> „Staatliche Eingriffe in die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong>“ <strong>Arbeitsblatt</strong> „Marktversagen“ <strong>Arbeitsblatt</strong> „Marktmängel“ <strong>Arbeitsblatt</strong> „Unerwünschte Ergebnisse“ <strong>Arbeitsblatt</strong> „Anspruch <strong>und</strong> Wirklichkeit der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>“ Tafelbild „<strong>Wirtschaft</strong>sordnungen“Gr<strong>und</strong>lagentextSoziale <strong>Marktwirtschaft</strong> bezeichnet eine <strong>Wirtschaft</strong>sordnung, die auf der Basiskapitalistischen Wettbewerbs dem Staat die Aufgabe zuweist, sozialpolitische Korrekturenvorzunehmen <strong>und</strong> auf sozialen Ausgleich hinzuwirken. Das wirtschaftspolitische Modell derSozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem von L. Erhardt <strong>und</strong> A.Müller-Armack entwickelt <strong>und</strong> gilt als Gr<strong>und</strong>lage der dt. <strong>Wirtschaft</strong>s- <strong>und</strong> Sozialordnung. DerAufbau eines Sozialstaates als Korrektiv kapitalistischen <strong>Wirtschaft</strong>ens ist aus Sicht derSozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> notwendig, weil die sozialen Verwerfungen des ungehemmtenKapitalismus wesentlich mit zu den politischen Erschütterungen <strong>und</strong> den beiden Weltkriegenin der ersten Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts beitrugen.Um die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> einordnen zu können bedarf es zunächst dem Verständnisder <strong>Wirtschaft</strong>sordnungen ‚Freie <strong>Marktwirtschaft</strong>‘ sowie ‚Zentralverwaltungswirtschaft‘. Da dieSoziale <strong>Marktwirtschaft</strong> ein ‚atmendes‘ System ist <strong>und</strong> nicht starr zeitlos definiert werdenkann, sieht das Maß an Staat <strong>und</strong> Markt stets unterschiedlich aus. Hauptziel der Sozialen<strong>Marktwirtschaft</strong> ist es, die beiden Säulen Staat <strong>und</strong> Markt zu einer widerspruchsfreien Einheitzu verbinden. Das beinhaltet marktkonforme Eingriffe durch den Staat, wie zum Beispiel dieAusgabe von Wohngeldern anstatt einen Höchstmietpreis zu setzen. Denn derPreismechanismus sollte nicht außer Kraft gesetzt werden.Das heutige Modell zwischen den Extremen freie <strong>Marktwirtschaft</strong> <strong>und</strong>Zentralverwaltungswirtschaft einzuordnen ist Teil der Unterrichtseinheit. Warum der Staatdringend als Schiedsrichter gebraucht wird <strong>und</strong> aktiv in das <strong>Wirtschaft</strong>sgeschehen eingreifensoll (externe Effekte, öffentliche Güter, unerwünschte Marktergebnisse) wird inGruppenarbeit diskutiert. Ob die Wirklichkeit dem Anspruch der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>gerecht wird, klärt sich anhand eines Textes mit passender Karikatur zum Abschluss dieserEinheit.2


Unterrichtsverlauf 1. Doppelst<strong>und</strong>ePhase Zeit Inhalt SozialformMedien <strong>und</strong>MaterialienMethodisch-didaktischeAnmerkungen/KompetenzenEinstieg 10 Min. Einstiegsfrage: warum zahlen wirSteuern? Und was macht der Staatdamit? Zur Erklärung: wir alle zahlenSteuern, auch wenn wirbeispielsweise noch kein Autofahren <strong>und</strong> nichts verdienen(Mehrwertsteuer).Klassengespräch TafelZum Einstieg in das Thema wird das Thema Steuern <strong>und</strong>deren Nutzen bzw. Verwendung diskutiert. In dieser Phasewerden die Ideen <strong>und</strong> Gedanken der SuS an der Tafelgesammelt.Erarbeitung 40 Min. Die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> inAbgrenzung zu freier <strong>Marktwirtschaft</strong><strong>und</strong> ZentralverwaltungswirtschaftAufgaben 1 bis 3 auf dem<strong>Arbeitsblatt</strong>Einzel- oderPartnerarbeit<strong>Arbeitsblatt</strong>„Soziale<strong>Marktwirtschaft</strong>“Zum Verständnis der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> arbeiten dieSuS zunächst die beiden reinen <strong>Wirtschaft</strong>sordnungen„Zentralverwaltungswirtschaft“ sowie „Freie <strong>Marktwirtschaft</strong>“anhand ihrer Merkmale aus dem Text heraus. In einemweiteren Schritt charakterisieren die SuS die Soziale<strong>Marktwirtschaft</strong> näher. Die SuS können den Dualismuszwischen Markt <strong>und</strong> Staat in der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>erklären.Sicherung 15 Min. Ergebnissicherung imKlassenverbandUnterrichtsgesprächNotizenDie SuS tragen ihre Antworten vor, die gemeinsam diskutiertwerden. Wichtig für die Lehrkraft ist hierbei darauf zuachten, dass die Fragen ausreichend tiefgründig beantwortetwerden. Schwerpunkt ist auch auf die eigene Stellungnahmezu legen. Dies ist insbesondere wichtig, da im weiterenVerlaufe der Unterrichtseinheit mehr Hintergr<strong>und</strong>wissen überdie Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> folgen wird.Transfer 15 Min. Die reinen <strong>Wirtschaft</strong>sordnungen<strong>und</strong> ihre MischformenSchüler-Lehrer-DiskussionTafelbild„<strong>Wirtschaft</strong>sordnungen“Die SuS versuchen, ein Schema zur Einordnung derverschiedenen <strong>Wirtschaft</strong>sordnungen zu finden. Dazuzeichnet die Lehrkraft das Gr<strong>und</strong>gerüst des Tafelbilds„<strong>Wirtschaft</strong>sordnungen“ an die Tafel, welches von den SuSergänzt wird.SuS = Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler3


Unterrichtsverlauf3. St<strong>und</strong>ePhase Zeit Inhalt SozialformMedien <strong>und</strong>MaterialienMethodisch-didaktischeAnmerkungen/KompetenzenEinstieg 10 Min. Hintergr<strong>und</strong>wissen zu wann <strong>und</strong>warum in Deutschland die Soziale<strong>Marktwirtschaft</strong> geschaffen wurdeLehrervortrag Zum Einstieg Quiz….oder TextErarbeitung 35 Min. Die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> heute<strong>Arbeitsblatt</strong> Aufgaben 1 <strong>und</strong> 2EinzelarbeitKlassengesprächKleingruppenarbeit<strong>Arbeitsblatt</strong>„Die Soziale<strong>Marktwirtschaft</strong>heute“Die SuS lesen den Text des <strong>Arbeitsblatt</strong>s „Die Soziale<strong>Marktwirtschaft</strong> heute“ eigenständig. Im Anschluss wirdFrage 1 des <strong>Arbeitsblatt</strong>s gemeinsam an der Tafelbearbeitet. Die verschiedenen Bereiche werdenKleingruppen zugeteilt, die gemeinsam Aufgabe 2bearbeiten. Falls die SuS während des Unterrichts nichtfertig werden, ist die Ausarbeitung der PräsentationHausaufgabe.In dieser Phase sind die SuS aufgefordert, sich zuverdeutlichen, in welchen Bereichen des gemeinschaftlichenLeben der freie Markt unerwünschte Ergebnissehervorbringen würde <strong>und</strong> wie das Leben in Deutschlandohne Staat aussehen würde. Dadurch werden sich die SuSden ökonomischen Rahmen- <strong>und</strong> Systemzusammenhängenbewusst.Hausaufgabe Ggf. die Präsentation finalisierenSuS = Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler4


UnterrichtsverlaufDoppelst<strong>und</strong>ePhase Zeit Inhalt SozialformEinstieg 15 Min. Präsentation der SuS SchülerpräsentationenMedien <strong>und</strong>MaterialienTafelComputerSmart BordBeamerMethodisch-didaktischeAnmerkungen/KompetenzenDie SuS präsentieren den Mitschüler/innen ihre Ergebnisse(Aufgabe 3). Dafür benutzen sie entweder die Tafel, denComputer oder wenn vorhanden das Smart Bord. Wichtigist, dass die SuS in allen genannten Bereichen dieKonsequenzen ohne <strong>und</strong> mit Staatseingreifen für dieBeteiligten verstehen.Vertiefung I 10 Min. Einordnung der heutigen Sozialen<strong>Marktwirtschaft</strong> in das Schema„<strong>Wirtschaft</strong>sordnungen“Klassengespräch <strong>Arbeitsblatt</strong>„Die Soziale<strong>Marktwirtschaft</strong>heute“Die SuS diskutieren gemeinsam, wo im Schema„<strong>Wirtschaft</strong>sordnungen“ die aktuelle Form der Sozialen<strong>Marktwirtschaft</strong> anzusiedeln ist.Vertiefung II 30 Min.Staatliche Eingriffe in die Soziale<strong>Marktwirtschaft</strong>- Marktversagen- Marktmängel- UnerwünschteMarktergebnisseGruppenarbeit<strong>Arbeitsblatt</strong>„StaatlicheEingriffe in dieSoziale<strong>Marktwirtschaft</strong>“Die SuS finden sich in drei Gruppen zusammen <strong>und</strong>erarbeiten in Gruppenarbeit die ökonomische Begründungfür das Eingreifen des Staates. Dazu bearbeiten sie dieindividuellen Fragestellungen auf ihrem <strong>Arbeitsblatt</strong>. Durchdiese Arbeit wird den SuS die Notwendigkeit des Staates inder freien <strong>Marktwirtschaft</strong> bewusst. Anhand der Beispielefällt es den SuS leicht, die Entscheidung für einStaatseingreifen in diesen Situationen ökonomisch zubegründen.Sicherung 20 Min. Expertengespräch Gruppe Notizen Jeweils 2/3 jeder Gruppe wechselt zu einer der anderenbeiden Gruppen. So entsteht an jedem der Gruppentischeeine R<strong>und</strong>e mit Experten (Anzahl abhängig der Kursgröße).Diese berichten sich gegenseitig von ‚ihren‘ Mängeln <strong>und</strong>5


diskutieren gemeinsam die Probleme des freienMarktgeschehen.Abschluss 15 Min. Vorstellung der Ergebnisse Klassengespräch Die Ergebnisse werden der Lehrkraft vorgetragen. Dies kanninnerhalb der ursprünglichen Gruppen, aber auch imoriginalen Klassenverband durch einzelne SuS geschehen.Hausaufgabe Soziale Sicherung Als Hausaufgabe sollen die SuS das Thema soziale Sicherung recherchieren. Fokus ist hierbeiauf Effizienz, Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Ausgaben zu legen.SuS = Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler6


Unterrichtsverlauf6. St<strong>und</strong>ePhase Zeit Inhalt SozialformMedien <strong>und</strong>MaterialienMethodisch-didaktische Anmerkungen/KompetenzenEinstieg 10 Min. Besprechung derHausaufgabenKlassengespräch HausaufgabenDie SuS tragen ihre Ergebnisse aus den Hauaufgaben vor <strong>und</strong>diskutieren gemeinsam über die Nachhaltigkeit, die Kosten <strong>und</strong> dieEffizienz der sozialen Sicherung in Deutschland.Erarbeitung 25 Min. Anspruch <strong>und</strong> Wirklichkeitder Sozialen<strong>Marktwirtschaft</strong>Text, Karikatur <strong>und</strong>AufgabenEinzelarbeit<strong>Arbeitsblatt</strong>„Anspruch <strong>und</strong>Wirklichkeit derSozialen<strong>Marktwirtschaft</strong>“Die SuS lesen den Text <strong>und</strong> beantworten die dazugehörigen Frageneigenständig. Im Text befinden sich auch Teile der Antworten zu denHauaufgab, wodurch das Verständnis nicht allzu schwer sein sollte. DerText verdeutlicht das Problem der Gradwanderung zwischen Staat <strong>und</strong>Markt in der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> <strong>und</strong> hinterfragt die momentaneKonstellation kritisch.Aufgabe 5 bezieht sich auf eine Karikatur zu einem zentralenProblemfeld der Gegenwart. In dieser Karikatur soll die Schwierigkeit,die ein zu großer Fokus auf das Soziale in der <strong>Marktwirtschaft</strong> mit sichbringt, thematisiert werden.Hinweis: Karikaturen eigenen sich nur, um Probleme der Sozialen<strong>Marktwirtschaft</strong> zu fokussieren. Damit im Ökonomie-Unterricht jedochkein verzerrtes Bild der Wirklichkeit gezeichnet wird, müssen dieLehrkräfte die Vorteile der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> (funktionierendeMärkte, wirtschaftlicher Wohlstand <strong>und</strong> sozialer Fortschritt) auf andereWeise zur Geltung bringen.Sicherung 10 Min. Besprechen der Aufgaben Klassengespräch Zur Ergebnissicherung werden die Aufgaben gemeinsam imKlassenverb<strong>und</strong> besprochen.SuS = Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler7


<strong>Arbeitsblatt</strong> „Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong>„Die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> ist die <strong>Wirtschaft</strong>sordnung der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. Dazu istzunächst einmal wichtig zu wissen, was eine <strong>Wirtschaft</strong>sordnung ist. Eine <strong>Wirtschaft</strong>sordnung legt dieOrdnung <strong>und</strong> Regeln einer Volkswirtschaft fest. Man könnte auch sagen, eine <strong>Wirtschaft</strong>sordnungdefiniert die Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich die <strong>Wirtschaft</strong> entfalten kann, also wie <strong>und</strong>unter welchen Prinzipien eine Volkswirtschaft wirtschaftet. Die verschiedenen <strong>Wirtschaft</strong>sordnungenunterscheiden sich anhand folgender Merkmale:• Planungs- <strong>und</strong> Lenkungsformen• Wie werden die wirtschaftlichen Prozesse innerhalb einer Gesellschaft geplant<strong>und</strong> gelenkt: auf Märkten oder durch den Staat, also dezentral oder zentral?• Eigentumsverfassung• Gehören Güter <strong>und</strong> Ähnliches einzelnen Menschen oder gehört alles dem Staatbzw. der Gemeinschaft <strong>und</strong> wer entscheidet darüber, was damit geschieht?• Preisbildungsformen• Ergeben sich Preise auf Märkten durch das Zusammenspiel von Angebot <strong>und</strong>Nachfrage oder werden sie staatlich festgelegt?• Formen der betrieblichen Ergebnisrechnung• Wie handeln Unternehmen: entscheiden sie selbst über Produktion <strong>und</strong>Anschaffung mit dem Ziel Gewinn zu maximieren oder handeln sie im Auftragdes Staates?• Formen der Geld- <strong>und</strong> Finanzwirtschaft.• Ist jeder Haushalt selbst für seine Finanzen zuständig? Gibt es freie Bankenoder entscheidet der Staat über das Einkommen <strong>und</strong> wem die Bank Geld leiht<strong>und</strong> zu welchem Zinssatz?ZENTRALVERWALTUNGSWIRTSCHAFTUm die <strong>Wirtschaft</strong>sordnung ‚Planwirtschaft‘ näher zu erläutern, betrachten wir ein Beispiel ausvergangener Zeit: Die frühere DDR war eine solche Volkswirtschaft, wo alleine die Planer derRegierung bestimmten, welche Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen angeboten wurden, wer sie produzierte<strong>und</strong> wer wie viel Produktionsfaktoren bekam. Zudem war geregelt, wer welchen Job erlernte <strong>und</strong> wieviel Güter <strong>und</strong> Dienstleistungen kosteten. Deshalb werden solche <strong>Wirtschaft</strong>ssysteme Plan- oderbesser Zentralverwaltungswirtschaft genannt. Die politisch- ideologische Idee dahinter ist, dass alleindie Regierung alle volkswirtschaftlichen Aktivitäten so organisieren <strong>und</strong> steuern kann, dass es allenBeteiligten gleich gut geht. Tatsächlich aber führt die Zentralverwaltungswirtschaft dazu, dass es allengleich schlecht geht – denn sie ist vor allem durch eines geprägt: den Mangel. Da es der geplanten<strong>Wirtschaft</strong> nicht gelang, flexibel <strong>und</strong> schnell auf die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Menschen zureagieren, kam es immer wieder zu Mängeln <strong>und</strong> Engpässen in der wirtschaftlichen Versorgung. VieleSachen fehlen, weil der Staat nicht die Nachfrage bzw. den Geschmack der Menschen kennt. Beivielen Produkten existiert aufgr<strong>und</strong> eines zu niedrigen Preises eine viel zu große Nachfrage. Eineerfolgreiche Planwirtschaft setzt voraus, dass der Planer alle Informationen über Nachfrage <strong>und</strong>Produktion, Geldmenge, Interessen, Produktionskapazitäten <strong>und</strong> so weiter besitzt. Und das istschwerlich möglich. Ein weiterer Mangel herrschte hinsichtlich des technischen Fortschritts. Durch diePlanung durch die Regierung gab es in der DDR keinerlei Anreize für Innovationen. TechnischerFortschritt konnte somit nicht stattfinden. Ein gutes Beispiel für diesen Mangel ist der Trabbant. Dasbekannte Auto der DDR war in den 60er Jahren technisch gesehen auf demselben Level wie Autos inWestdeutschland. Während die Technik aber in Westdeutschland weiterentwickelt wurde, baute manden Trabbant auch noch 20 Jahre später genau wie früher.8


FREIE MARKTWIRTSCHAFTIm Gegensatz zur Planwirtschaft, in der also alle volkswirtschaftlichen Entscheidungen allein vomStaat getroffen werden, haben in einer freien <strong>Marktwirtschaft</strong> die Haushalte <strong>und</strong> die Unternehmen dasZepter in der Hand. Die Betriebe allein entscheiden, mit wie vielen Leuten sie welche Waren oderDienstleistungen wie <strong>und</strong> wo produzieren <strong>und</strong> zu welchem Preis sie diese anbieten. Die Haushalte(Arbeitnehmer, Sparer, Verbraucher) wiederum entscheiden, wo <strong>und</strong> für wen sie arbeiten <strong>und</strong> wofürsie ihre Einkommen ausgeben. Der „Ort“, an dem sich Unternehmen <strong>und</strong> Haushalte treffen, ist derMarkt. Besser gesagt: die Märkte, denn es gibt Warenmärkte, Dienstleistungsmärkte, Arbeitsmärkte,Kapitalmärkte <strong>und</strong> andere mehr. Und auf jedem einzelnen Markt geht es darum, Angebot <strong>und</strong>Nachfrage miteinander in Einklang zu bringen. Dies geschieht über den Wettbewerb, also letztlichüber die Qualität <strong>und</strong> den Preis. So ist den Unternehmen ein Anreiz geboten, immer neue <strong>und</strong> auf denGeschmack der Menschen treffende Produkte zu entwerfen <strong>und</strong> besser als die Konkurrenz zu sein.Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Allerdings gibt es heute keine Volkswirtschaft, bei dersich der Staat komplett raushält. Meist existieren sogenannte Mischformen.SOZIALE MARKTWIRTSCHAFTWenn von einer freien <strong>Marktwirtschaft</strong> die Rede ist, dann ist damit in der reinen Lehre eine <strong>Wirtschaft</strong>gemeint, in der sich der Staat praktisch aus allem heraushält. Diese <strong>Wirtschaft</strong>sordnung mituneingeschränkter unternehmerischer Freiheit bildete sich im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert heraus. Die Folgen zudieser Zeit jedoch waren, dass nur sehr geringe Löhne bei unzumutbaren Arbeitszeiten gezahltwurden, sodass große Teile der Bevölkerung in sozialem Elend lebten. In einer Sozialen<strong>Marktwirtschaft</strong> spielt der Staat daher natürlich sehr wohl eine Rolle. Zum einen tritt er selbst alsaktiver Marktteilnehmer auf, indem er zum Beispiel Arbeitsplätze bietet oder Straßen bauen lässt. Zumanderen <strong>und</strong> vor allem aber fungiert er als eine Art Schiedsrichter: Der Staat legt nämlich dieRahmenbedingungen fest, also jene Spielregeln, an die sich alle Marktteilnehmer halten müssen.Dazu zählt selbstverständlich in erster Linie das Gr<strong>und</strong>gesetz, aber auch Regelungen wie dieGewerbeordnung, das Eigentums- <strong>und</strong> Wettbewerbsrecht sowie die Sozialordnung. Letztere ist ineiner Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> so ausgerichtet, dass auch diejenigen in der Gesellschaft, diewirtschaftlich nicht leistungsfähig sind (Arbeitslosigkeit, Krankheit, etc.) menschenwürdigeLebensbedingungen durch den Staat erhalten. Eine herausragende Stellung nimmt aber auch dieWettbewerbsordnung ein. Es bedarf einen starken Staat, um die Funktion des Marktes aufrecht zuerhalten.Zudem würde ohne Staat keine Polizei zustande kommen: Wenn sich alle Menschen eine Polizeiwünschen, um nicht ständig Angst haben zu müssen, Opfer einer Straftat zu werden <strong>und</strong> sich alle ander privaten Finanzierung der Polizei beteiligen, wäre das Problem gelöst. Dies ist aber auch dann derFall, wenn alle anderen für die Polizei bezahlen <strong>und</strong> ich so tue, als hätte ich daran kein Interesse. Ichwäre ein genialer Trittbrettfahrer: Die Polizei arbeitet auch für mich, aber auf Kosten der anderen.Wenn nun aber viele so denken, kann die Polizei nicht mehr finanziert werden. Es kommt keinAngebot mehr zustande, weil zu wenige die Bereitschaft äußern, dafür zu zahlen.STAAT & MARKTKonkret kann man Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> so definieren, dass die größtmögliche Freiheit der Märktemit einer sozialen Komponente verb<strong>und</strong>en wird <strong>und</strong> der Staat aktiv gegen Marktversagen einschreitet.Also nach dem Motto ‚So viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig‘. Das Gr<strong>und</strong>gesetz formuliertdas in Artikel 20 so: „Die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland ist ein demokratischer <strong>und</strong> sozialerB<strong>und</strong>esstaat.“ Im Unterschied zur reinen <strong>Marktwirtschaft</strong> greift der Staat in der Sozialen<strong>Marktwirtschaft</strong> deshalb in vielfältiger Form ins <strong>Wirtschaft</strong>sgeschehen ein. So erhebt er zum BeispielSteuern <strong>und</strong> Abgaben, um das Geld dann unter anderem in Form von Sozialleistungen an dieHaushalte bzw. in Form von Subventionen an die Unternehmen zurückzugeben – oder„umzuverteilen“, wie Ökonomen sagen. Mit dieser Umverteilung <strong>und</strong> mit seinen zahlreichen Gesetzen9


<strong>und</strong> Verordnungen will der Staat die in einer reinen <strong>Marktwirtschaft</strong> unweigerlich auftretenden Härtenabmildern. Er versucht dies, indem er zum Beispiel dafür sorgt, dass das Existenzminimum einesjeden Einzelnen gesichert ist, dass jeder die Chance erhält, durch eigene Leistung am Wohlstandteilzuhaben <strong>und</strong> dass niemand seine Marktmacht missbraucht, sodass ein fairer Wettbewerbstattfindet. Wichtig ist hierbei das Ziel, marktkonform in den Markt einzugreifen. Also den Markt-Preis-Mechanismus nicht außer Kraft zu setzen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die oben genannteWohngeldhilfe anstatt eines Höchstmietpreises.All diese Aufgaben muss der Staat allerdings nicht selbst erledigen, einige werden von anderenInstitutionen übernommen. So kümmern sich zum Beispiel die Arbeitgeberverbände <strong>und</strong> dieGewerkschaften in den Tarifverhandlungen um die Lohnpolitik, <strong>und</strong> die Sozialversicherungen sind fürdie Bereiche Rente, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit zuständig.So existieren in einer Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> zwei Säulen nebeneinander: Die eine Säule ist derMarkt, der die Selbstständigkeit des Individuums, die Entfaltung seiner Interessen, Freiheiten <strong>und</strong>Leistungsmöglichkeiten betont <strong>und</strong> durch Effizienz geprägt ist. Der Markt hat demzufolgeinsbesondere eine Koordinationsfunktion <strong>und</strong> definiert den Preis. Die zweite Säule bildet der Staat,der die Belange des Gemeinwesens, der Menschenwürde sowie der sozialen Sicherheit <strong>und</strong>Gerechtigkeit verfolgt. In diesem Sinne versucht der Staat unerwünschte Marktergebnisse zuverhindern bzw. auszugleichen. Wichtige Bereiche hier sind unter anderem die Umweltpolitik, dieArbeitsmarktpolitik sowie die Sozialpolitik. Dabei soll er nicht nur die Voraussetzungen für einemarktwirtschaftliche <strong>Wirtschaft</strong>sordnung schaffen, sondern diese auch durch Wettbewerbspolitikerhalten. Den Missbrauch von Marktmacht gilt es zu verhindern.Die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> enthält das Prinzip des sozialen Ausgleichs. Wenn der Markt <strong>und</strong> diegegebene Anfangsausstattung dazu führen, dass die Verteilung immer ungleicher wird, sollte derStaat gegensteuern. Dazu kann er einerseits die weniger Leistungsfähigen dauerhaft mit Transferswie Sozialhilfe <strong>und</strong> Arbeitslosengeld II versorgen oder andererseits versuchen, die wenigerLeistungsfähigen in die Lage zu versetzen, aktiv am Marktprozess teilzunehmen <strong>und</strong> ein Auskommenzu erlangen. Ein wichtiger Faktor ist auch die Arbeitssicherung. Durch Berufsgenossenschaften wirdsomit die schwächere Marktseite geschützt.Neben Marktversagen gibt es aber natürlich auch Staatsversagen. Ursachen hierfür sind vor allemInformationsdefizite, falsche Entscheidungen <strong>und</strong> / oder unzureichende Umsetzung, die zu Ineffizienz,einem zu hohen Maß an Bürokratie <strong>und</strong> Wohlfahrts- <strong>und</strong> Gerechtigkeitsverlusten führen. Zudem mussbeachtet werden, dass staatliche Interventionen einerseits immer auch die Leistungsfähigkeit desMarktmechanismus herausfordern <strong>und</strong> zu einer Verringerung der gesellschaftlichen Wohlfahrt führenkönnen. So kann durch zu hohe Transfers oder Subventionen der Anreiz verloren gehen, Leistungenam Markt anzubieten. Andererseits kann das gezielte Eröffnen von Chancen an der Teilnahme amMarktprozess <strong>und</strong> eine geänderte Anfangsausstattung, zum Beispiel durch Unterstützung von Kindernaus einkommensschwachen Familien beim Studium, auch die gesellschaftliche Wohlfahrt steigern.Hier liegt es an der Politik, den richtigen Weg einzuschlagen <strong>und</strong> das passende Maß zu finden.Bildlich verdeutlicht sind die beiden Säulen der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> in Abbildung 1.10


EigennutzGemeinnutzLeistungFreiheitWettbewerbMARKTSoziale SicherungSozialer AusgleichOrdnungSTAATWiderspruchsfreie Einheit durch marktkonforme Eingriffe Staat soll Markt nicht aushebelnAbbildung 1: Dualismus von Markt <strong>und</strong> Staat in der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>Aufgaben:1. Arbeiten Sie die zentralen Merkmale der beiden reinen <strong>Wirtschaft</strong>sordnungen ‚Freie<strong>Marktwirtschaft</strong>‘ <strong>und</strong> ‚Zentralverwaltungswirtschaft‘ anhand des Textes heraus.2. Erschließen Sie sich die Ausprägung der besagten Merkmale für die ‚Mischform‘ Soziale<strong>Marktwirtschaft</strong> <strong>und</strong> verfassen Sie eine eigene Definition der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> (bis zu10 Sätze). Hilfreich dabei sind folgende Unterfragen:• Wie hängen Staat <strong>und</strong> Markt zusammen• Für welche Aufgaben ist der Staat zuständig, für welche Aufgaben der Markt?• Warum sollte der Staat eingreifen in die <strong>Wirtschaft</strong>?3. Geben Sie eine persönliche Stellungnahme zu der <strong>Wirtschaft</strong>sordnung ‚Soziale<strong>Marktwirtschaft</strong>‘ ab.11


Tafelbild „<strong>Wirtschaft</strong>sordnungen“In Anlehnung an Ashauer, Günter: Gr<strong>und</strong>wissen <strong>Wirtschaft</strong>, Stuttgart: Klett 1999, S. 16612


<strong>Arbeitsblatt</strong> „Die soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> heute“Die Spanne der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> deckt ein sehr breites Spektrum zwischenwirtschaftlicher Freiheit <strong>und</strong> staatlicher Lenkung ab <strong>und</strong> ist somit auch mit sehrunterschiedlichen Assoziationen verb<strong>und</strong>en. Denn die Leitidee der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>– so viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig – legt nicht eindeutig fest, wie stark diejeweiligen Positionen von Staat <strong>und</strong> Markt sein sollen, also wie viel Markt möglich <strong>und</strong> wieviel Staat nötig ist. Die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> ist somit ein ‚atmendes‘ System <strong>und</strong> kann jenach gesellschaftlichen, ökonomischen oder politischen Veränderungen angepasst,verändert <strong>und</strong> ausgelegt werden.Eines der wichtigsten Gr<strong>und</strong>prinzipien der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> ist der freie Wettbewerb,den es durch staatliche Regulierung <strong>und</strong> Wettbewerbspolitik zu schützen gilt. Denn nur einfreier Wettbewerb ermöglicht, dass sich der Preis durch Angebot <strong>und</strong> Nachfrage bestimmt<strong>und</strong> dass durch ständige Konkurrenz neue, von den Konsumenten gewünschte Produkte <strong>und</strong>Dienstleistungen entwickelt werden. Um diese Marktmechanismen nicht zu gefährden, sinddie nach reiner Lehre von staatlicher Seite eingeforderten Maßnahmen <strong>und</strong> Regelungenmarktkonform zu gestalten. Die Eingriffe sollen demnach die Marktmechanismen nur in diegewünschte Richtung lenken, aber sie nicht außer Kraft setzen. Was passieren würde, wennder Wettbewerb nicht funktioniert <strong>und</strong> eine Seite des Marktes seine Interessen durchsetzenkann, zeigt das Beispiel Telekommunikation. Hier gab es bis 1997 nur einen einzigenAnbieter. Wettbewerb fand also nicht statt. Dies blieb nicht ohne Folgen für die Verbraucher:Ein Ferngespräch kostete 1997 im Standardtarif 30,7 Cent/Minute. Offensichtlich lag dieserPreis weit über den Kosten: 2011 bietet ein Anbieter ein vergleichbares Ferngespräch für nur0,28 Cent/Minute an. Aber auch der ehemalige Monopolist, der nun im Wettbewerb steht,verlangt 2011 nur noch ab 1,6 Cent/Minute. Wettbewerb ermöglicht freien Zugang zuMärkten, sodass bei (zu) hohen Preisen <strong>und</strong> somit Gewinnpotenzial neue Anbieter in denMarkt eintreten können <strong>und</strong> den Preis durch Wettbewerb soweit nach unten drückt, bis dieGewinnspanne gleich Null ist.Auf den Punkt gebracht zeichnet sich die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> dadurch aus, dassMenschen über Privateigentum verfügen <strong>und</strong> wirtschaftliche Strukturen <strong>und</strong> Prozessedezentral ablaufen. Jeder kann für sich entscheiden, welchen Beruf er ausüben möchte <strong>und</strong>ist frei, sich selbst zu entfalten. Im Gegenzug wird dafür ein verantwortungsbewussterUmgang mit dieser Freiheit gefordert.Dieser „verantwortungsbewusste Umgang“ ist auch im Leitbild der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>verankert. Das Leitbild fördert dementsprechend nicht nur den Eigennutz, sondern wirddurch das Interesse für das Gemeinwohl ergänzt. Um dieses Gemeinwohl zu fördern, musses einen Vertreter des Gemeinwesens geben, der für die Gesellschaft eintritt <strong>und</strong>ausreichend Macht besitzt, seine Ziele zu erreichen. Das kann nur der Staat sein. In diesemSinne soll der Staat in einer Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> „unerwünschte Marktergebnisse“abfedern <strong>und</strong> umlenken. Die Frage dabei ist, wie man „unerwünscht“ definiert. Menschenbewerten diese Frage sehr unterschiedlich. Der eine findet die Einkommensunterschiede zuhoch, der andere zu niedrig. So haben sich in den nun schon mehr als 60 Jahren Soziale<strong>Marktwirtschaft</strong> ganz unterschiedliche Mischformen zwischen den beiden Extremen‚ ‚freie<strong>Marktwirtschaft</strong>‘ <strong>und</strong> ‚Lenkung durch den Staat‘ ‘ ergeben.13


Aufgaben:1. Was könnten Bereiche sein, in denen der freie Markt „unerwünschte Ergebnisse“hervorbringen würde, die nicht im Sinne des Gemeinwohls sind? Sammeln Sie diesean der Tafel.2. Bilden Sie Kleingruppen <strong>und</strong> diskutieren <strong>und</strong> bewerten Sie die in Aufgabe 1gef<strong>und</strong>enen Bereiche nach folgenden Kriterien:a. Wie würde das Resultat ohne Regulierung konkret aussehen?b. Wie genau greift der Staat ein?c. Ist dieses Verhalten in Ihren Augen marktkonform?d. Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer dieses Eingreifens?3. Präsentieren Sie den anderen Gruppen Ihre Ergebnisse.4. Darauf aufbauend: Diskutieren Sie gemeinsam, wie Sie die aktuelle Form der Sozialen<strong>Wirtschaft</strong> einschätzen. Ordnen Sie diese Form anschließend in das Schema„<strong>Wirtschaft</strong>sordnungen“ (siehe Tafelbild <strong>Wirtschaft</strong>sordnungen) ein.14


<strong>Arbeitsblatt</strong>„Staatliche Eingriffe in die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong>“Warum soll der Staat in eine marktwirtschaftliche Ordnung eingreifen? Ist nicht der Markt einVerfahren, das die optimale Ressourcenverwendung sichert <strong>und</strong> für die Bürger besser ist alseine staatlich gelenkte <strong>Wirtschaft</strong>?In der Regel ist das so. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Es gibt verschiedene Gründe, dieeinen staatlichen Eingriff erforderlich machen können. Allerdings reicht das Vorliegen desGr<strong>und</strong>es allein nicht für einen staatlichen Eingriff aus. Wenn die Privaten die Angelegenheitselbst regeln können, kann auf einen staatlichen Eingriff verzichtet werden. Nur wenn diesnicht der Fall ist <strong>und</strong> die Gesellschaft mit dem staatlichen Eingriff besser dasteht, ist derEingriff des Staates sinnvoll.Gründe für einen staatlichen Eingriff innerhalb einer marktwirtschaftlichen Ordnung könnensein:1. Marktversagen2. Marktmängel3. Unerwünschte MarktergebnisseAufgabe:Finden Sie sich in drei Gruppen zusammen <strong>und</strong> bearbeiten Sie jeweils einen derGründe für Staatstätigkeit in der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>.- Beschreiben Sie, warum in Ihrem jeweiligen Fall Staatseingreifen notwendigist. Worin liegt das Problem, den Markt sich selbst zu überlassen?- Im Text ist jeweils ein Beispiel für Marktversagen, Marktmängel <strong>und</strong>unerwünschte Marktergebnisse genannt. Finden Sie ein weiteres Beispielfür den Ihnen zugeteilten Gr<strong>und</strong> der Staatstätigkeit.- Machen Sie sich Stichpunkte, sodass Sie den anderen Schülerinnen <strong>und</strong>Schülern ‚Ihren‘ Marktmangel erläutern können.15


<strong>Arbeitsblatt</strong> „Marktversagen“Die Existenz eines Marktes setzt voraus, dass die Pläne der Anbieter <strong>und</strong> Nachfrager einegemeinsame Schnittmenge aufweisen. Dies ist aber nicht immer der Fall, wenn sich jederEinzelne rational verhält.Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Ohne Polizei würde ziemlich schnell Chaos ausbrechen.Keiner würde sich mehr an die Regeln halten. Raubüberfälle <strong>und</strong> Diebstahl würden nichtuntersucht <strong>und</strong> die Schuldigen nicht bestraft. Jeder müsste immer <strong>und</strong> überall damit rechnen,Opfer einer Straftat zu werden.Dennoch würde ohne Staat keine Polizei zustande kommen: Wenn sich alle an der privatenFinanzierung der Polizei beteiligen, wäre das Chaos schnell beseitigt. Dies geschieht aberauch, wenn alle anderen für die Polizei bezahlen <strong>und</strong> ich so tue, als hätte ich daran keinInteresse. Ich wäre ein genialer Trittbrettfahrer: Die Polizei arbeitet auch für mich, aber aufKosten der anderen. Wenn nun aber viele so denken, kann die Polizei nicht mehr finanziertwerden. Es kommt kein Angebot mehr zustande, weil zu wenige die Bereitschaft äußern,dafür zu zahlen.Individuelles rationales Verhalten kann also dazu führen, dass kein Markt zustande kommt,obwohl die Gesellschaft insgesamt besser dran wäre, wenn dieses Gut hergestellt würde.Der Staat ist in der Lage dafür sorgen, dass dieses „Gut“ hergestellt wird, indem erSteuergelder dafür verwendet.Aufgabe:Finden Sie sich in drei Gruppen zusammen <strong>und</strong> bearbeiten Sie jeweils einen derGründe für Staatstätigkeit in der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>.- Beschreiben Sie, warum in Ihrem jeweiligen Fall Staatseingreifen notwendigist. Worin liegt das Problem, den Markt sich selbst zu überlassen?- Im Text ist jeweils ein Beispiel für Marktversagen, Marktmängel <strong>und</strong>unerwünschte Marktergebnisse genannt. Finden Sie ein weiteres Beispielfür den Ihnen zugeteilten Gr<strong>und</strong> der Staatstätigkeit.- Machen Sie sich Stichpunkte, sodass Sie den anderen Schülerinnen <strong>und</strong>Schülern ‚Ihren‘ Marktmangel erläutern können.- Warum ist es schlecht, schwarz zu fahren?16


<strong>Arbeitsblatt</strong> „Marktmängel“Auch wenn ein Markt zustande kommt, heißt dies nicht, dass die Ressourcen optimalverwendet werden. Es kann beispielsweise sein, dass der Markt zu wenig von einem Gutzustande bringt, weil der Nutzen für den einzelnen kleiner ist als für die Gesellschaft.Oder andersherum, es kann auch sein, dass der Markt zu viel von einem Gut bereitstellt. EinBeispiel dafür ist die Umweltverschmutzung. Umweltverschmutzung kostet den Verursacherim Prinzip nichts, hat aber auf Dauer negative Auswirkungen auf die Mitmenschen <strong>und</strong> dieNatur. Für den einzelnen gesehen lohnt sich Umweltverschmutzung, denn dieVereinfachungen, die daraus resultieren sind größer als die Kosten, die der einzelne zuzahlen hat. So fährt er beispielsweise mehr mit dem Auto als er es machen würde, wenn erfür seine erzeugten Abgase einen Preis entrichten müsste. Ihn persönlich kostet es nicht viel,die negativen Effekte, also hohe Kosten für Menschheit sowie Natur, sind aber viel höher alser in seiner Rechnung einbezieht. Um diese negativen externen Effekte zu beseitigen, kannder Staat eingreifen.Ein marktkonformes Eingreifen durch den Staat ist hier zum Beispiel der Handel mitEmissionsrechten für Unternehmen. Jedes Unternehmen bekommt abhängig seiner Größe<strong>und</strong> der Produkte, die es herstellt, eine gewisse Menge an Emissionen zur Verfügunggestellt. Möchte das Unternehmen mehr Abgase emittieren, muss es sich das Recht dafüreinkaufen. So bekommt Umweltverschmutzung einen Preis <strong>und</strong> da dadurch die individuell zutragenden Umweltverschmutzungskosten steigen, ist der Anreiz groß, möglichstumweltbewusst zu agieren.Aufgabe:Finden Sie sich in drei Gruppen zusammen <strong>und</strong> bearbeiten Sie jeweils einen derGründe für Staatstätigkeit in der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>.- Beschreiben Sie, warum in Ihrem jeweiligen Fall Staatseingreifennotwendig ist. Worin liegt das Problem, den Markt sich selbst zuüberlassen?- Im Text ist jeweils ein Beispiel für Marktversagen, Marktmängel <strong>und</strong>unerwünschte Marktergebnisse genannt. Finden Sie ein weiteres Beispielfür den Ihnen zugeteilten Gr<strong>und</strong> der Staatstätigkeit.- Machen Sie sich Stichpunkte, sodass Sie den anderen Schülerinnen <strong>und</strong>Schülern ‚Ihren‘ Marktmangel erläutern können.- Wie könnte der konkrete Eingriff des Staates bei einer zu geringenBereitstellung eines Guts aussehen?17


<strong>Arbeitsblatt</strong> „Unerwünschte Marktergebnisse“Selbst wenn aus wirtschaftlicher Sicht die Ressourcen vom Markt optimal verwendet werden,muss dies nicht heißen, dass das Ergebnis auch politisch <strong>und</strong> gesellschaftlich erwünscht ist.Der Markt optimiert die Ressourcenverwendung für jede Anfangsausstattung <strong>und</strong> sorgt dafür,dass die maximal erreichbare Wohlfahrt erzielt wird. Weil der Markt aber blind gegenüber derden moralischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Werten ist, sind manchmal unerwünschteMarktergebnisse die Folge. Das gilt beispielsweise für den Handel mit Organen. ImGegensatz zu der erlaubten Organspende an Verwandte oder andere nahestehendePersonen ist es in den meisten Ländern illegal, Lebendspenden gegen Belohnunganzubieten, zu organisieren oder durchzuführen. Doch der große Mangel an Organspenden,<strong>und</strong> die langen Transplantationslisten haben einen illegalen Markt für Organe geschaffen,der sehr häufig mit Kriminalität verb<strong>und</strong>en ist. So existiert zwar ein Markt, die Ergebnisse, dieer bringt, sind aber unerwünscht.Aufgabe:Finden Sie sich in drei Gruppen zusammen <strong>und</strong> bearbeiten Sie jeweils einen derGründe für Staatstätigkeit in der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>.- Beschreiben Sie, warum in Ihrem jeweiligen Fall Staatseingreifen notwendigist. Worin liegt das Problem, den Markt sich selbst zu überlassen?- Im Text ist jeweils ein Beispiel für Marktversagen, Marktmängel <strong>und</strong>unerwünschte Marktergebnisse genannt. Finden Sie ein weiteres Beispielfür den Ihnen zugeteilten Gr<strong>und</strong> der Staatstätigkeit.- Machen Sie sich Stichpunkte, sodass Sie den anderen Schülerinnen <strong>und</strong>Schülern ‚Ihren‘ Marktmangel erläutern können.- Erläutern Sie insbesondere den Satz „Der Markt optimiert dieRessourcenverwendung für jede Anfangsausstattung.“18


<strong>Arbeitsblatt</strong>„Anspruch <strong>und</strong> Wirklichkeit der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>“In der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> wird den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern politische <strong>und</strong> wirtschaftlicheFreiheit gewährt <strong>und</strong> die freie Persönlichkeitsentfaltung ermöglicht. Diese Freiheit soll im Sinne derGründerväter dem Wohlstand der breiten Bevölkerung zugutekommen. In Erhards Worten sind„Freiheit, Selbstverantwortung, <strong>und</strong> persönliche Initiative bei der Berufswahl, Erwerbstätigkeit <strong>und</strong>dem Konsum […] sowie eine leistungsbedingte Einkommensverteilung […] die Antriebskräfte, die inder <strong>Marktwirtschaft</strong> zu einem Höchstmaß an Produktion <strong>und</strong> einer Steigerung des Wohlstands dergesamten Bevölkerung führen. Die <strong>Marktwirtschaft</strong> ist damit diejenige <strong>Wirtschaft</strong>sordnung, die einMaximum an Produktivität, Wohlstandsmehrung <strong>und</strong> persönlicher Freiheit verbindet.“ (Erhard,1965/1988, S. 461)Da im Sinne des Leistungsprinzips jeder entsprechend seiner Leistung bezahlt wird <strong>und</strong> privateGewinne möglich sind, ist der Anreiz zu arbeiten, zu investieren <strong>und</strong> nach Neuem zu streben in einer<strong>Marktwirtschaft</strong> sehr hoch. Dies ist jedoch nicht jedem gleichermaßen vergönnt. Außerdem gibt esexistenzielle Lebensrisiken, die der Einzelne alleine nicht schultern kann. Alle „unerwünschtenErgebnisse“ der <strong>Marktwirtschaft</strong> soll daher Staat abwenden bzw. abfedern; dafür steht das sozial inder Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>. Das richtige Maß an Staat <strong>und</strong> Markt zu finden, das jeden Einzelnenmotiviert, ohne ihn im Notfall hängen zu lassen, ist dabei gar nicht so leicht.Keine Frage, ohne Staat geht es nicht. Es gäbe keine Polizei <strong>und</strong> keine Gerichte mehr, die für dieEinhaltung der Gesetze sorgen. Öffentliche <strong>Schule</strong>n <strong>und</strong> staatliche Universitäten müsstengeschlossen werden, Bibliotheken ebenfalls. Straßen würden nicht mehr instand gehalten. Diemeisten Opernhäuser, Theater <strong>und</strong> Museen würden ihre Pforten für immer schließen. Wer würdedas Risiko versichern, arbeitslos zu werden? Könnten sich noch genauso viele Menschen eineKrankenversicherung leisten? All dies kostet Geld. Geld, das der Staat von den Steuerzahlerneinnimmt. Im Jahr 2011 arbeiteten die Deutschen bis zum 6. Juli um 3.36 Uhr ausschließlich für denStaat <strong>und</strong> führten somit ihre gesamtes Einkommen, das sie bis dahin in diesem Jahr erwirtschaftethatte, in Form von Steuern <strong>und</strong> Sozialabgaben an die Staatskassen ab.Von dieser Geldsumme bezahlt der Staat unter anderem die Sozialausgaben. Dazu zählen diegesetzlichen Sozialversicherungen, Sozialausgaben (wie Wohngeld) <strong>und</strong> die Sozialfürsorge (Sozial<strong>und</strong>Jugendhilfe). Diese Sozialausgaben sind in Deutschland enorm gestiegen. Lagen sie 1960 nochbei 588 Euro pro Einwohner, belaufen sie sich im Jahr 2010 auf über 9000 Euro (nominale Werte,also ohne Einberechnung der Inflation). Damit erhöhte sich die Sozialquote (Sozialausgaben inProzente des Bruttoinlandproduktes) in diesem Zeitraum von 21,1 auf 30,3 Prozent.Jedes Jahr gibt Deutschland somit mehr <strong>und</strong> mehr Geld dafür aus, die Risiken des Lebensabzusichern. Der Erfolg ist dabei nicht immer garantiert. So drück beispielsweise der demografischeWandel enorm auf die Rentenversicherung. Mit immer mehr älteren Menschen <strong>und</strong> einerrückläufigen Geburtenrate sind Korrekturen am bestehenden System dringend erforderlich. EineMöglichkeit, um auch in Zukunft eine Rente zu ermöglichen, ist die Erhöhung desRenteneinstiegalters. Bei der neuesten gesetzlichen Versicherung, der Pflegeversicherung, läuft esnicht wirklich r<strong>und</strong> <strong>und</strong> das deutsche Ges<strong>und</strong>heitssystem verschlingt Milliarden, gilt aber nachinternationalen Maßstäben als ineffizient. Zudem hat die Förderung der Familie über Kinder- <strong>und</strong>Erziehungsgeld leider keinen nachhaltigen Anstieg bei den Geburtenzahlen ermöglicht. In derSozialen <strong>Marktwirtschaft</strong> ist jedoch nichts in Stein gemeißelt. Das Ausmaß an Staat <strong>und</strong> Markt kannimmer wieder geändert werden. Konkret hier bedeutet dies, dass das Geld für die gesetzlichenVersicherungen erst verdient werden muss, bevor es ausgeteilt werden kann.WIRTSCHAFT UND SCHULE IST EIN PROJEKT DER INSM. WEITERE INFORMATIONEN UNTER www.insm.de/insm/ueber-die-insm/FAQ.html


Karikatur 1Rainer Schwalme im INSM-Karikaturenwettbewerb 2003Aufgaben zu Anspruch <strong>und</strong> Wirklichkeit der Sozialen <strong>Marktwirtschaft</strong>1. Geben Sie in Ihren Worten wieder, was Erhard mit seinem Zitat zumAusdruck bringen möchte. Worin liegt in seinen Augen die Besonderheitder (sozialen) <strong>Marktwirtschaft</strong>?2. Um wie viel Prozent ist die Sozialquote im Zeitraum von 1960 bis 2010gewachsen? Wie bewerten Sie diesen Anstieg?3. Wird die Soziale <strong>Marktwirtschaft</strong> ihrem Anspruch des sozialen Ausgleichsgerecht?4. Nehmen Sie Stellung zu der Textpassage „Jedes Jahr gibt Deutschlandsomit mehr <strong>und</strong> mehr Geld dafür aus, die Risiken des Lebensabzusichern. Mit Erfolg? Keineswegs.“ Wie beurteilen Sie das sozialeEngagement der Regierung in Deutschland?5. Interpretieren Sie Karikatur 1: Was soll hier zum Ausdruck gebrachtwerden?Literatur: Erhard, Ludwig (1965/1988): Selbstverantwortliche Vorsorge für die sozialen Lebensrisiken. In:Versicherungswirtschaft, Nr. 1 / 1965; wiederabgedruckt in: Hohmann, Karl (Hrsg.): Ludwig Erhard – Gedanken aus fünfJahrzehnten. Düsseldorf, Wien, New York. 1988WIRTSCHAFT UND SCHULE IST EIN PROJEKT DER INSM. WEITERE INFORMATIONEN UNTER www.insm.de/insm/ueber-die-insm/FAQ.html

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