REISEBERICHT NORWEGEN 2009 - Unterwegs Daheim
REISEBERICHT NORWEGEN 2009 - Unterwegs Daheim
REISEBERICHT NORWEGEN 2009 - Unterwegs Daheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>REISEBERICHT</strong> <strong>NORWEGEN</strong> <strong>2009</strong><br />
Inzwischen ist es schon zur Gewohnheit geworden, dass wir auf unseren längeren Wohnmobiltouren<br />
ein kleines Tagebuch führen, aus dem wir dann später einen Reisebericht erstellen,<br />
der wie wir feststellen konnten, doch scheinbar recht gerne gelesen wird.<br />
Hier ist er: Unser Bericht von der Reise zu den Vesteralen und Lofoten in Nord-Norwegen:<br />
Samstag 08.08.<strong>2009</strong> 1.Reisetag Mainz – Kiel (Schwedenkai) km 0-646<br />
Heute geht es endlich los. 4 Wochen Norwegen! Die letzte Woche haben wir damit verbracht,<br />
alles was man so braucht oder auch nur annährend gebrauchen könnte, in unser Auto<br />
zu laden. Unser heutiges Etappenziel ist der Fähranleger „Schwedenkai“ für die Fähre<br />
nach Göteborg. In Kiel angekommen, können wir direkt auf die bereit stehende Fähre rollen,<br />
bringen unser Gepäck in die kleine, aber durchaus ausreichende Kabine und begeben<br />
uns zur Ausfahrt aus der Kieler Förde auf’s Sonnendeck. Anschließend noch ein Schiffsrundgang<br />
und dann ab in die Koje. Im bordeigenen Radioprogramm läuft gerade noch eine<br />
„Gute Nacht Geschichte für kleine und große Kinder über Michel aus Lönneberga“. Das Ende<br />
habe ich aber wohl irgendwie verschlafen.<br />
„Stena – Scandinavica“ „Kabine Nr. 8232“<br />
übernachtet auf der Stena - Scandinavica Lage: mitten auf der Ostsee<br />
Sanitär: gut<br />
- 1 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Sonntag 09.08.<strong>2009</strong> 2. Reisetag Göteborg – Sveg km 646 - 1284<br />
Gegen 8.00 Uhr sind wir wieder an Deck. Es bleibt aber noch Zeit für einen Kaffee, bevor<br />
die Fähre die Alvsundbrücke in Göteborg unterfährt. Unter den Passagieren wird schon<br />
gewettet, ob die Fähre unter der 45 m hohen Brücke hindurch passt oder nicht. Es passt,<br />
aber wir schätzen mal, das gerade noch so 1-2 Meter Luft zwischen dem Schornstein und<br />
der Brücke sind.<br />
- ganz schön knapp -<br />
Das Entladen der Fähre geht schnell, was man allerdings von der folgenden „Verkehrsentwirrung“<br />
an der ersten Straßenkreuzung nach dem Fähranleger nicht behaupten kann.<br />
Jetzt noch schnell die richtige Straße (E45) finden und es geht nord-wärts. Vorbei an<br />
Trollhättan, Karlstad und Mora führt uns die E45 heute bis nach Sveg.<br />
In Sveg angekommen, werden wir<br />
vom größten Holzbär der Welt,<br />
ca. 12 m hoch, empfangen, bevor<br />
wir den kurz dahinter liegenden<br />
Campingplatz für unsere erste<br />
Übernachtung in Schweden ansteuern.<br />
Holzbär in Sveg<br />
Campingplatz: Sveg -Camping, Sveg Lage: befriedigend, citynah<br />
Sanitär: ausreichend<br />
- 2 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Montag 10.08.<strong>2009</strong> 3. Reisetag Sveg - Tärnaby km 1284 - 1892<br />
Zeitig geht es wieder los, denn weit ist der Weg nach Norden. Wir folgen immer noch der<br />
E45. Ein kurzer Zwischenstopp am Biathlonstadion von Östersund, bevor wir weiter durch<br />
die doch für Schweden nun sehr typische Landschaft fahren. Links und rechts der Straße<br />
viele Wälder und Seen. Auf der Straße wird es auch immer einsamer und die Fahrt wird nun<br />
sehr eintönig und von Elchen, die es hier doch so häufig geben soll, weit und breit keine<br />
Spur.<br />
einsame und tlw. grauenvolle Pisten in Schweden<br />
In Strömsund machen wir eine kleine Pause, bevor es weiter tief in die schwedischen Wälder<br />
geht. Letztendlich verlassen wir in Storuman die E45 und biegen auf die E12 nach Mo I<br />
Rana Richtung Norwegen ein. Wir haben inzwischen Lappland erreicht. Nach weiteren ca.<br />
150 km auf der E12 halten wir für diese Nacht in Tärnaby.<br />
am Campingplatz in Tärnaby<br />
Die uns auf der Fahrt tlw. begleitenden Regenschauer haben aufgehört, die Wolken haben<br />
sich verzogen und wir entschließen uns noch zu grillen, bevor wir wieder müde in unser Bett<br />
kriechen.<br />
Campingplatz: Tärnaby - Camping, Tärnaby, Lage: gut, direkt an einem Fluss<br />
Sanitär: befriedigend<br />
- 3 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Dienstag 11.08.<strong>2009</strong> 4. Reisetag Tärnaby – Mo I Rana km 1892 - 2100<br />
Nachdem wir mal wieder getankt haben, setzen wir unsere Fahrt Richtung Nord-Norwegen<br />
fort. Es sind ja nur noch 100 km. Am westlichen Horizont türmen sich nun schon die norwegischen<br />
Berge auf. Ich frage Stefani, ob sie für die Grenze die Ausweise parat hat, doch<br />
was ist das. Plötzlich sind die Fahrbahnmarkierungen gelb und nicht mehr weiß und die Verkehrsschilder<br />
sehen anders aus. WILLKOMMEN IN <strong>NORWEGEN</strong> !!!<br />
Sogleich werden wir vom ersten norwegischen Tunnel verschluckt, bevor er uns nach 3,7 km<br />
wieder frei gibt. Wir fahren nach Mo I Rana hinab und biegen anschließend, ca. 10 km nördlich,<br />
zum „Marmorslottet“ ab. Hierbei handelt es sich um Marmorfelsen, die inmitten eines<br />
Gebirgsflusses liegen und von selbigem so ausgewaschen wurden, dass es hier einzigartige<br />
„Marmorskulpturen“ zu bewundern gibt. Doch der Weg dorthin ist beschwerlich. Zunächst<br />
muss unser Wohnmobil auf einer 22 km langen, überwiegend unbefestigten und vom Regen<br />
aufgeweichten Piste leiden. Am Parkplatz angekommen, entschließen wir uns, trotz des Regens<br />
los zu gehen. Es ist nicht weit, doch der Abstieg in das Flusstal hat es in sich. Steil<br />
geht es den rutschigen Weg hinab, bevor man sich die letzten Meter, an einem Seil festhalten<br />
muss, um eine sehr rutschige, schrägliegende Steinplatte zu überwinden. Am Flussufer<br />
angekommen können wir nun das „Marmorslottet“ bewundern. Doch Vorsicht, heute ist<br />
es hier extrem nass und glatt!<br />
Nach der „Schlossbesichtigung“ kraxeln wir wieder zu unserem Auto zurück, das wir ziemlich<br />
durchnässt erreichen und müssen nun wieder diesen elendigen Weg zurück fahren.<br />
Quartier beziehen wir auf dem Campingplatz in Mo I Rana.<br />
Campingplatz: Mo I Rana – Camping, Lage: ausreichend, Industrienähe<br />
Sanitär: gut, aber zu wenig<br />
- 4 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Mittwoch 12.08.<strong>2009</strong> 5. Reisetag Mo I Rana km 2100 - 2133<br />
Das Wetter ist heute morgen recht launisch. Regen und Wolken wechseln sich schnell ab.<br />
Nach Sichtung der Wetterprognosen im Internet, beschließen wir, zunächst zum „Svartisen<br />
- Gletscher“ hinauf zu fahren. Vom Abzweig an der E6 fahren wir noch ca. 21 km, bevor<br />
wir am abgelegenen unteren Gletschersee ankommen. Das Wetter macht inzwischen einen<br />
guten Eindruck und wir kaufen uns die Bootstickets zur Überfahrt über den See. 20 Minuten<br />
später erreichen wir das andere Seeufer.<br />
die Svartis 3 bringt uns über den unteren See Wasserfall vom oberen zum unteren See<br />
Wir beginnen mit dem Aufstieg zum ewigen Eis, entlang eines langen Wasserfalles, bis zu<br />
der Stelle, an der das Schmelzwasser aus einer Art Felstor tosend hervortritt. Dies ist ein<br />
künstlich angelegter Abfluss des oberen Gletschersees.<br />
künstlich angelegter Abfluss vom oberen zum unteren Gletschersee<br />
Wir steigen weiter über die inzwischen vom Eis freigegebenen Felsen empor und nach ca.<br />
90 Minuten relativ gemütlicher Wanderung erreichen wir die mächtige Gletscherzunge.<br />
- 5 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Ein sehr imposanter Anblick. Da dieser Gletscherarm sich aber täglich bis zu 2 m bewegt,<br />
ist von einer Annährung an das Eis dringend abzuraten.<br />
am Svartisen - Gletscher<br />
Nachdem wir den Anblick ausführlich genossen haben, machen wir uns auf den Rückweg<br />
zum Boot. Wir haben wieder den Ausgangspunkt unserer heutigen Tour erreicht und beschließen<br />
auf dem hier vorhandenen „Campingplatz“ zu übernachten. Die Lage ist traumhaft,<br />
die Ausstattung allerdings „very basic“. Keine Duschen, keine Waschbecken, kein<br />
Strom und einfache Toiletten Marke „Plumps“, aber wir haben ja unser Womo.<br />
Wir packen noch den Grill aus, denn einen schöneren und vor allen Dingen einsameren Grillplatz<br />
können wir uns kaum vorstellen.<br />
campen und grillen in norwegischer Einsamkeit<br />
Campingplatz: am Svartisnet - Gletschersee Lage: gut<br />
Sanitär: very basic<br />
- 6 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Donnerstag 13.08.<strong>2009</strong> 6. Reisetag Mo I Rana – Fauske km 2133 - 2332<br />
Wir haben auf diesem sehr einsam gelegenen Campingplatz super geschlafen. Natur und<br />
Ruhe pur. Auf dem Weg zurück zur E6 halten wir noch an der „Grønligrotta“. Eine Führung<br />
durch diese Höhle, mit tlw. sehr rutschigen Wegepassagen vermittelt einen tollen Einblick<br />
in die Unterwelt rund um Mo I Rana.<br />
in Norwegen’s Unterwelt<br />
Zurück auf der E6 führt uns unser Weg unaufhaltsam nach Norden. Nach einiger Zeit sind<br />
wir endlich an dieser magischen Grenze von 66°33' Nord. Der POLARKREIS ist erreicht!<br />
Unverkennbar am Polarkreiscenter, an den Unmengen von Steinmännchen und Fahrzeugen<br />
aus ganz Europa, ist dieser Punkt ein absolutes Muss für jeden Nordlandfahrer.<br />
am Polarkreis 66°33’ Nord<br />
Leider ist uns kurz vor dem Polarkreis<br />
ein Autoreifen geplatzt, so dass wir bestimmt<br />
zu den Wenigen gehören, die in<br />
ihrem Leben am Polarkreis mal einen Reifen<br />
gewechselt haben.<br />
Nach ausgiebigem Halt, Reifenwechsel<br />
und Souvenirkauf, fahren wir weiter und<br />
wie bestellt tauchen kurz hinter dem Polarkreis<br />
die ersten Rentiere am Straßenrand<br />
auf.<br />
Gemütlich ziehen wir weiter unseres Weges<br />
bis nach Fauske.<br />
Camingplatz: Lundhogda - Camping, Fauske Lage: gut - befriedigend<br />
Sanitär: befriedigend<br />
- 7 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Freitag 14.08.<strong>2009</strong> 7. Reisetag Fauske – Andenes km 2332 - 2665<br />
Es geht immer noch nordwärts Richtung Narvik. Zunächst kommt der Straßenabschnitt der<br />
hier die „Geisterbahn“ genannt wird. Dieser heißt deshalb so, da sich hier Tunnel an Tunnel<br />
reiht. Insgesamt 16 Stück durchfahren wir und da wir so langsam auch mal ans Ziel kommen<br />
wollen, entschließen wir uns, Narvik zunächst nicht mehr anzufahren und kürzen vorher über<br />
die Fährverbindung Bogenes – Lodingen ab. Dies erspart uns ca. 230 km Wegstrecke<br />
nach Andenes.<br />
auf der Fähre nach Lodingen Lodingen in Sicht<br />
Lodingen liegt schon auf den Vesteralen und nach weiteren 150 km erreichen wir endlich<br />
Andenes. Dies ist der nördlichste Punkt unserer Reise. Im Walcenter buchen wir für Sonntag,<br />
den 16.08., noch eine Walsafari, bevor wir den Stave-Campingplatz ansteuern, der etwas<br />
südlich von Andenes liegt. Dieser Campingplatz hat etwas besonderes, dazu morgen aber<br />
mehr.<br />
Leuchtturm Andenes Campingplatz in Stave<br />
Camingplatz: Stave - Camping, Stave Lage: gut<br />
Sanitär: gut, aber etwas zu wenig<br />
- 8 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Samstag 15.08.<strong>2009</strong> 8. Reisetag Andenes km 2665 - 2683<br />
Es ist unser erster, richtiger Ruhetag, den wir mit einer kleinen Wanderung nutzen wollen.<br />
Nach Frühstück im Freien, brechen wir zur benachbarten Høvika - Bucht auf. Zunächst erklimmen<br />
wir den angrenzenden Bergrücken, um dann später in die Bucht abzusteigen. Nach<br />
dem Aufstieg werden wir von einem Adler umkreist, da wir scheinbar in sein Revier eingedrungen<br />
sind. Wir möchten in die Bucht hinab steigen, ca. 300 Höhenmeter tlw. sehr steil<br />
müssen überwunden werden und da die Norweger mit Wegemarkierungen nichts am Hut haben,<br />
müssen wir uns den Weg selber suchen.<br />
Es war, sagen wir mal, ein interessanter Abstieg, der höchste Konzentration erforderte.<br />
Ein Fehltritt und man wäre mit Sicherheit schnell unten in der Høvika - Bucht gewesen.<br />
Es folgt eine ausgiebige Pause in der nur von Schafen bewohnten Bucht, kein Mensch weit<br />
und breit.<br />
Blick auf Stave Høvika - Bucht<br />
Zurück nach Stave entscheiden wir uns für den „Küstenweg“, den es laut Wanderkarte geben<br />
soll. Doch auch hier geizen die Norweger wieder mit Wegemarkierungen oder wir haben<br />
sie übersehen. Wir geraten in immer schwieriger werdendes Terrain, bevor wir dann nur<br />
noch in den steilen Uferklippen kletternd unseren Weg suchen. (Anm. der Red.: Von diesem<br />
Wegeabschnitt liegen keine Fotos vor, da unser Fotograf alle Hände voll damit zu tun hatte,<br />
nicht den Halt in den Klippen zu verlieren).<br />
Glücklich und vor allen Dingen unfallfrei erreichen wir wieder den Campingplatz. Nach all<br />
diesen Strapazen gönnen wir uns heute Abend mal etwas ganz besonderes; einen 38° warmen<br />
„Hot-Pool“. Für neunzig Minuten genießen wir das warme Wasser bei 11° Lufttemperatur,<br />
eine Flasche Rotwein, etwas Sonnenuntergang, Blick auf die Berge und das Meer.....<br />
PERFEKT !!!<br />
was geht es uns gut !<br />
Camingplatz: Stave - Camping, Stave Lage: gut<br />
Sanitär: gut, aber etwas zu wenig<br />
- 9 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Sonntag 16.08.<strong>2009</strong> 9. Reisetag Andenes km 2683 - 2701<br />
Heute soll es auf Walsafari gehen. Das Wetter scheint geeignet. Sonnig, allerdings könnte<br />
der Nord-Ost Wind Probleme bereiten, er ist recht stark. Im Walcenter dann das Warten<br />
auf die Freigabe durch den Kapitän, doch leider wird auf Grund des starken Windes zunächst<br />
die Tour auf 17.00 Uhr verschoben.<br />
Im Walcenter gibt es jetzt die Möglichkeit, sich<br />
schon einmal das Walmuseum anzuschauen und in<br />
der benachbarten Touristeninfo genießen wir<br />
noch eine Diashow über Andenes und seine Fauna<br />
und Flora.<br />
Schädel eines gestrandeten Pottwals<br />
Um 17.00 Uhr warten wir wieder auf die Entscheidung und nun gibt der Kapitän „grünes<br />
Licht“. Es soll mit dem großen Katamaran raus gehen, also Check - In und zum Schiff. 20<br />
Minuten soll die Fahrt bis zu den Walgründen dauern und die Fahrt wird wohl nichts für<br />
empfindliche Mägen. Hier ist das Problem, dass eine Südwest-Strömung des Meeres auf<br />
den Nordost-Wind prallt. Auf der offenen See entstehen hierdurch hohe Wellen und der<br />
Katamaran springt und schaukelt mit ca. 36 km/h durch die raue See. Wir finden an Deck<br />
kaum Halt und unter Deck laufen die Passagiere reihenweise grün an.<br />
Katamaran für die Walsafari Leuchtturm Andenes von der Seeseite<br />
In den Walgründen angekommen drosselt der Kapitän die Fahrt, doch das Schiff schaukelt<br />
weiter so enorm, dass nach weiteren ca. 20 Minuten die Entscheidung fällt, die Walsafari<br />
abzubrechen. Wir sind zwar zunächst enttäuscht, glauben aber, dass es die richtige Entscheidung<br />
war, da wir eigentlich nur damit beschäftigt sind, uns festzuhalten, damit wir<br />
nicht über Bord gehen.<br />
Im Walcenter bekommen wir unser Geld zurück und reservieren gleichzeitig für morgen .<br />
Allerdings sagt der Wetterbericht weiterhin starken Nord-Ost Wind voraus. Lassen wir<br />
uns überraschen.<br />
Camingplatz: Andenes - Camping, Andenes Lage: gut<br />
Sanitär: befriedigend<br />
- 10 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Montag 17.08.<strong>2009</strong> 10. Reisetag Andenes - Stø km 2683 - 2899<br />
Auch heute findet auf Grund des starken Windes leider keine Walsafari statt. Ok, Plan B.<br />
Damit wir hier in Andenes nicht zu viel Zeit verlieren, entscheiden wir uns, erst einmal<br />
Richtung Süden zu fahren, schließlich haben die Vesteralen noch mehr zu bieten als nur eine<br />
Walsafari. Der Weg führt uns über Sortland und Myre bis in das abgelegene Fischerdorf<br />
Nyksund.<br />
Dieses Fischerdorf wurde in den 60ern komplett<br />
von seinen Einwohnern aufgegeben, da<br />
hier mit Fischfang kein Einkommen mehr zu<br />
erzielen war. Im Laufe der 80er wurde es wieder<br />
entdeckt und wird bis heute noch nach und<br />
nach, auch durch die Ansiedlung von Auswanderern,<br />
wieder aufgebaut. Die Lage ist scheinbar<br />
nahezu ideal für die touristische Erschließung,<br />
doch die ca. 10 km lange Schlaglochpiste,<br />
um Nyksund zu erreichen, sollte dringend repariert<br />
werden.<br />
Weiter geht es nun nach Stø. Von hier werden ebenfalls Walsafaris angeboten, doch wie<br />
auch in Andenes, bekommt man hier die Antwort, dass alles kurzfristig entschieden wird.<br />
Wir nächtigen auf dem benachbarten „Bobilcamp“ und hoffen auf weniger Wind am nächsten<br />
Tag.<br />
N<br />
Y<br />
K<br />
S<br />
U<br />
N<br />
D<br />
am Bobil-Camp in Stø<br />
Camingplatz: Bobil-Camp, Stø Lage: gut<br />
Sanitär: befriedigend<br />
- 11 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Dienstag 18.08.<strong>2009</strong> 11. Reisetag Stø - Sortland km 2899 - 3075<br />
Sonne und Wind!!! Eine telefonische Nachfrage beim Walcenter Stø bestätigt unsere Befürchtung.<br />
Zuviel Wind, keine Walsafari! In Andenes die gleiche Aussage. Eventuell morgen,<br />
heißt es. Unser Plan C für heute, die Erkundung der Insel Langøya, die zu den Vesteralen<br />
gehört. Von Stø über Myre, Straumne und Straumsnes fahren wir nach Sortland.<br />
Impressionen von der Insel Langøya, auch ein sehr schönes Fleckchen Erde<br />
<strong>Unterwegs</strong> in einem Tunnel, die in Norwegen alle etwas spärlich beleuchtet sind und die<br />
Wände noch aus sehr grobem Fels bestehen, kommt uns doch so ein Riesen-LKW entgegen.<br />
Wir machen uns mit unserem Womo so dünn wie möglich und der LKW quetscht sich irgendwie<br />
dann an uns vorbei. Buh, das war eng.<br />
Station machen wir heute im oben bereits erwähnten Sortland, da dies für uns „strategisch“<br />
günstig ist. Dies lässt uns noch die Möglichkeit offen, morgen früh spontan Andenes<br />
bzw. Stø für eine Walsafari anzufahren bzw. sind wir von hier schnell in Svolvaer, der<br />
Hauptstadt der Lofoten. Somit muss ich morgen, erst mal wieder telefonisch „die Lage peilen“.<br />
Camingplatz: Sortland - Camping Lage: befriedigend, etwas außerhalb,teuer!<br />
Sanitär: befriedigend und zu wenig<br />
- 12 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Mittwoch 19.08.<strong>2009</strong> 12. Reisetag Sortland – Svolvaer km 3075 - 3205<br />
Eigentlich wollte ich vom Thema Walsafari nichts mehr schreiben, außer das Wetter ist<br />
gut, aber ihr kennt die Antwort...zuviel Wind, Also, Plan D. Wir drehen jetzt endgültig in<br />
Richtung Süden zu den Lofoten ab. Wir folgen der E10 und die Landschaft bietet nun nach<br />
und nach immer tollere Szenerien.<br />
Landschaft an der E10, nördlich von Svolvaer<br />
Wir erreichen schließlich Svolvaer, die Hauptstadt der Lofoten und besichtigen zunächst<br />
das „MAGIC ICE“. Hier hat man in eine ehemalige Kühlhalle eine Bar, die vollständig aus Eis<br />
besteht, hinein gebaut. Jede Menge Eisskulpturen, die zum Thema Lofoten passen, sind<br />
hier eindrucksvoll dargestellt und geschickt ausgeleuchtet, noch etwas Musik dazu und<br />
perfekt ist DIE Touristenattraktion der Lofoten.<br />
im MAGIC ICE<br />
- 13 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Nach dem Besuch im „MAGIC ICE“ haben wir eine Bootstour zum „Trollfjord“ geplant. Der<br />
Kapitän empfängt uns mit dicken, warmen Overalls und wir sind froh, dass wir die Overalls<br />
haben, denn auf dem Boot ist es ganz schön frisch.<br />
auf dem Weg in den Trollfjord<br />
Nach ca. 80 min. erreichen wir den „Trollfjord“. Rund 2 km lang aber nur 100 m breit. Das<br />
Ufer wird überwiegend flankiert aus fast senkrecht aufragendem nacktem Fels, immerhin<br />
am Fjordende bis zu 1156 m hoch. Unglaublich, was die Natur so alles erschafft ..... oder<br />
waren es doch die Trolle ?<br />
im Trollfjord<br />
Auf dem Rückweg werden vom Boot aus noch Möwen gefüttert, bis urplötzlich aus dem<br />
Nichts ein Seeadler auftaucht, sich dem Boot bis auf wenige Meter nähert, um dann einen<br />
Fisch aus dem Wasser zu greifen, den die Bootsbesatzung dorthin geworfen hat. Dann<br />
dreht der Adler schnell ab und verschwindet in den Felsen. Kurz darauf die Nachricht des<br />
Skippers:„Eagles on the right side of the Boat“. Im schnellen Anflug nähern sich nun zwei<br />
Seeadler, umkreisen ein paar Mal das Boot, um dann wieder in ihr Revier abzutauchen.<br />
Was für ein Erlebnis !<br />
Möwen und Seeadler begleiten unseren Ausflug<br />
- 14 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Gute 3 Stunden später sind wir wieder an Land und fahren noch ein kurzes Stück bis Kabelvåg,<br />
um auf dem Campinglatz Sandvik zu übernachten. Da das Wetter jetzt sonnig und<br />
dazu noch recht warm ist, beschließen wir diesen Tag mit einem Essen vom Grill. Dabei<br />
steht unser Womo ca. 10 m vom Fjord entfernt und wir genießen die Sonne, die sich nun<br />
langsam hinter den angrenzenden Bergen senkt.<br />
Abendstimmung 1<br />
Abendstimmung 2 „Feuer frei“<br />
Camingplatz: Sandvik – Camping, Kabelvåg Lage: gut, direkt am Fjord<br />
Sanitär: gut – befriedigend<br />
- 15 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Donnerstag 20.08.<strong>2009</strong> 13. Reisetag Svolvaer – Leknes km 3205 - 3340<br />
Was für ein grausiger Morgen. Der gestern noch so schöne abendliche Anblick des Fjords<br />
ist heute in ein tiefes Grau mit Regen verhüllt. Deshalb besichtigen wir in Kabelvåg das Lofoten<br />
- Aquarium und erhalten hier Einblick in die örtliche Meeresfauna. Es geht weiter auf<br />
der E10 Richtung Süden und es hat sich jetzt so richtig eingeregnet. Die angeblich so<br />
grandiose Landschaft kann man nur erahnen.<br />
Wolfsbarsch Seehund Seeigel<br />
In Borg besichtigen wir anschließend das Lofotr - Wikingermuseum und lernen, dass die<br />
Wikinger nicht nur ein plünderndes und kriegerisches Volk waren, sondern durchaus ihre<br />
sozialen Strukturen hatten und selbst die Frauen waren hier wohl schon sehr emanzipiert.<br />
Wikinger - Langhaus<br />
Kochstelle „König Andreas“ Hafen<br />
Regen, Regen und nochmals Regen. In Leknes suchen wir verzweifelt zunächst einen Campingplatz,<br />
bis wir schließlich an der Straße nach Stamsund fündig werden. Dieser wird von<br />
einer Deutschen betrieben, weist allerdings einen erheblichen Sanierungsstau auf. Es ist<br />
alles total überaltert, aber zumindest funktioniert noch etwas.<br />
Camingplatz: Storjord – Camping, Nähe Leknes Lage: befriedigend<br />
Sanitär: funktioniert noch<br />
- 16 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Freitag 21.08.<strong>2009</strong> 14. Reisetag Leknes – Fredvang km 3340 - 3389<br />
Ein Blick nach draußen...Regen. Zunächst fahren wir nach Leknes in die Touristeninfo, um<br />
uns mal die neuesten Wetterprognosen anzuschauen. Heute und morgen soll es regnen, dann<br />
soll es weit besser werden. Also ist wieder „Reiseplananpassung“ angesagt. Nachdem wir<br />
unsere Geldreserven etwas aufgefrischt haben, fahren wir gemütlich die E10 bis nach<br />
Flakstad hinunter. Hier halten wir am herrlichen „Skagsanden-Beach“, wenn nur die Wolken<br />
und der Regen nicht wären.<br />
Skagsanden – Beach<br />
Nach ausgiebiger Pause geht es ein kurzes Stück weiter nach Ramsberg. Bilden wir uns das<br />
nur ein, oder wird die Wolkendecke dünner? Noch ein Katzensprung über zwei Bogenbrücken<br />
und wir sind in Fredvang. Hier soll es den Campingplatz mit der schönsten Lage der<br />
Lofoten geben. Diesen steuern wir auch direkt an. Nur durch eine kleine Düne vom Strand<br />
getrennt stellen wir unser Womo ab und nach und nach geben die Wolken auch das atemberaubende<br />
Lofotenpanorama frei. Wir erklimmen noch einen angrenzenden Hügel und können<br />
jetzt dieses tolle Fleckchen Erde so richtig genießen.<br />
Campingplatz – Fredvang am Strand von Fredvang<br />
Panorama am Campingplatz Fredvang<br />
Camingplatz: Fredvang – Camping, Lage: sehr gut<br />
Sanitär: einfach aber sehr sauber<br />
- 17 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Samstag 22.08.<strong>2009</strong> 15. Reisetag Fredvang - Å km 3389 - 3447<br />
Regentropfen, die auf das Womo tropfen, animieren regelrecht dazu, heute etwas länger<br />
zu schlafen, bevor wir uns weiter zum südlichen Ende der Lofoten begeben. Den ersten<br />
Zwischenstopp legen wir in Hamnøy, an der „Fisch-Verkaufsstelle“ Sjømat ein. Hier wird<br />
Trockenfisch und andere Fischsorten wie z.B. auch geräucherter Wal angeboten. Ich probiere<br />
ein Stückchen Wal, kann es aber wirklich nicht weiter empfehlen.<br />
landestypischer Stockfisch Blick auf Reine<br />
Weiter geht’s nach Reine und vorbei an Moskenes nach Å, dem südlichsten Ort auf den Lofoten.<br />
Hier machen wir einen ausführlichen Rundgang durch den Ort, der sich so präsentiert,<br />
wie man es sich hier so vorstellt. Rote Robur (Hütten), Gestelle zum trocknen von<br />
Dorsch, Boote und kleinere Fischereibetriebe überall.<br />
in Å<br />
Übernachtet wird heute auf dem Campingplatz in<br />
Moskenes, einem recht gepflegten Platz mit schöner<br />
Lage direkt auf einer Anhöhe am Meer. Ach ja, es regnet<br />
jetzt wieder!<br />
es riecht nach Fisch<br />
Camingplatz: Moskenes – Camping, Lage: sehr gut - gut<br />
Sanitär: gut<br />
- 18 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Sonntag 23.08.<strong>2009</strong> 16. Reisetag Å - Fredvang km 3447 - 3500<br />
Die E10 nordwärts, verlassen wir diese am Abzweig<br />
nach Nesland. Schon nach kurzer Wegstrecke<br />
geht die Straße mal wieder in eine unbefestigte<br />
Piste über. Es zieht sich ganz schön lange,<br />
bis wir am Ende der Piste in Nesland unser Womo<br />
auf einem kleinen Parkplatz abstellen. Wir möchten<br />
heute an der Küste entlang von Nesland nach<br />
Nusfjord wandern. Der Weg zieht sich in einem<br />
stetigen Auf und Ab an der Küste entlang, bis<br />
man urplötzlich vor einem riesigen Felsenmeer<br />
steht, das es zu durchqueren heißt. Nesland<br />
Mit einigen Klettereinlagen haben wir es auch geschafft, bevor eine ca. 15 m hohe Leiter<br />
den Abstieg nach Nusfjord einleitet.<br />
Klettereinlagen von Stefani<br />
auf dem Weg von Nesland<br />
nach Nusfjord<br />
Dies ist wirklich ein Bilderbuchdorf. Kein Wunder, ist Nusfjord doch überwiegend in Besitz<br />
einer privaten Häusergesellschaft, die in der Hochsaison sogar Eintritt für den kleinen Ort<br />
verlangt.<br />
Nusfjord<br />
Nach ausgiebigem Rundgang machen wir uns wieder auf den Rückweg und sind froh, dass es<br />
heute nicht geregnet hat, sonst wäre die Kletterpartie durch das Felsenmeer nicht ganz so<br />
toll gewesen.<br />
Wieder auf der E10 angekommen, fahren wir noch ein kleines Stück, bevor wir wieder in<br />
Fredvang für die kommende Nacht einkehren.<br />
Camingplatz: Fredvang – Camping, Lage: sehr gut<br />
Sanitär: einfach, aber sehr sauber<br />
- 19 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Montag 24.08.<strong>2009</strong> 17.Reisetag Fredvang-Strandslett km 3500 - 3588<br />
Wir beginnen den heutigen Tag mit einem kleinen Spaziergang in der Nähe von Fredvang.<br />
Entlang der Küste geht es hier bis zum „Nordkap“ der Insel Moskensøya. Hier gibt es eigentlich<br />
außer einer kleinen Hütte und vielen Schafe eher wenig zu sehen.<br />
„Nordkap“ der Insel Moskensøya Felsskulptur Foto durch das „Felsenloch“<br />
Wir fahren weiter Richtung Norden und besuchen den kleinen Ort Vikten. Hier soll es einen<br />
Fels mit Loch darin geben, doch dies entpuppt sich als ca. 3 m hohe Steinskulptur mit<br />
einem kleineren Loch darin, angeblich von der Natur so erschaffen.<br />
Inzwischen wird das Wetter immer besser, so dass wir beschließen, die so viel gepriesenen<br />
Strände von Haukvoll und Uttkleiva zu besuchen. Haukvoll ist eher ein Badestrand, während<br />
uns der wildromantische Strand von Uttkleiva besser gefallen hat und wir hier ein ausführliches<br />
Picknick machen.<br />
H<br />
A<br />
U<br />
K<br />
V<br />
O<br />
L<br />
L<br />
Uttkleiva<br />
Wir wechseln nochmals auf die Ostseite der Lofoten und zweigen in Legenes auf die N815<br />
ab, um in Strandslett auf dem recht netten Campingplatz Brustranda Sjøcamp zu übernachten<br />
Tipp: In der Bucht von Uttkleiva kann man gegen ein kleines Entgelt mit dem Wohnmobil auch auf dem oben<br />
links zu sehenden Parkplatz übernachten !<br />
Camingplatz: Brustranda – Camping, Strandslett Lage: gut, am Rolvsfjord<br />
Sanitär: gut<br />
- 20 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Dienstag 25.08.<strong>2009</strong> 18.Reisetag Strandslett-Andenes km3588-3902<br />
So, die neuesten Wetterprognosen sind gut und deshalb „Plan E“. Wir unternehmen noch<br />
einmal einen Versuch zur Walsafari. Deshalb müssen wir heute von den Lofoten wieder hinauf<br />
zu den Vesteralen. Auf dem Weg dorthin besuchen wir noch das idyllische Kleinstädtchen<br />
Hennigsvaer.<br />
Hennigsvaer<br />
Wir verlassen nun die E10 in Richtung Westen, um eine Schleife über den westlichen Teil<br />
der Insel Austvågøva zu fahren. Hier wird die Landschaft etwas flacher und gemäßigter,<br />
was man von der Straße nicht sagen kann. Plötzlich geht die asphaltierte Fahrbahn in ein<br />
11,5 km Schotterpiste über. Der Unterboden des Womo wird, obwohl ich sehr langsam fahre,<br />
regelrecht mit Steinen bombardiert und wenn man denkt, man hat es geschafft, folgen<br />
noch weitere 10 km Schlaglochpiste. Wir haben richtig Mitleid mit unserem Auto.<br />
im Westen der Insel Austvågøva<br />
Eigentlich wollten wir nur bis kurz hinter Sortland fahren, doch mangels Campingplatz fahren<br />
wir gleich bis Andenes durch und können somit morgen etwas länger schlafen.<br />
traumhafte Abendstimmung in Andenes<br />
Camingplatz: Andenes - Camping, Andenes Lage: gut<br />
Sanitär: befriedigend<br />
- 21 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Mittwoch 26.08.<strong>2009</strong> 19.Reisetag Andenes – Bleik km 3902-3921<br />
Sonne und WIND, also fällt die Walsafari wieder aus. So. langsam kommen mir sämtliche<br />
Flüche, die ich so kenne in den Sinn. „Plan F“ wird erstellt. Hierzu brauchen wir die neuesten<br />
Wetterprognosen. Mal wieder ein „ungesichertes WLAN - Netz“ suchen und Wetterbericht<br />
lesen. Donnerstag - Sonne und Wind (8m/s), das wird wieder nix...Freitag leichte<br />
Bewölkung, Wind 3m/s, das könnte passen. Sicherheitshalber mal Donnerstag und Freitag<br />
reserviert. Wir entschließen, uns ein nettes Plätzchen an der Küste zu suchen und entdecken<br />
in Bleik einen netten, kleinen Campingplatz, direkt am Wasser. Wir stellen unser Auto<br />
hier direkt am Strand ab und machen einfach mal NIX.<br />
Impressionen vom Ruhetag in Bleik<br />
Abends wird noch gegrillt und der sehr nette<br />
und sehr gesprächige Platzwart des Campingplatzes<br />
Patrick gibt uns für den nächsten Tag<br />
noch einige Wandertipps. Insbesondere empfiehlt<br />
er uns eine Tour zum benachbarten<br />
Berg „Måtinden“ und so geht ein weiterer<br />
sehr erholsamer Urlaubstag zu Ende.<br />
Grillplatz mit traumhafter Lage<br />
Camingplatz: Bleik-Camping, Bleik Lage: sehr gut<br />
Sanitär: befriedigend, im benach-<br />
barten Sportheim<br />
- 22 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Donnerstag 27.08.<strong>2009</strong> 20.Reisetag Bleik km 3921<br />
Nach dem Aufstehen der inzwischen obligatorisch gewordene Anruf im Walcenter: „Sorry,<br />
no tour today, the wind is to strong“ GRUMMEL, GRUMMEL!!! Da das Wetter aber so schön<br />
ist, entschließen wir uns zu der Bergtour zum Hausberg von Bleik, dem Måtinden. Also<br />
Rucksäcke gepackt und los. Ziemlich genau 3 Stunden brauchen wir für Anmarsch und Aufstieg<br />
auf den 397m hohen Måtinden. Von hier hat man einen tollen Blick, insbesondere in<br />
die Buchten Otervika , Rekvika und die uns von der ersten Wanderung bekannte Høyvika.<br />
Blick zurück auf Bleik Rekvika – Bucht Otervika - Bucht<br />
Ausblicke bei der Bergtour zum Hausberg von Bleik, dem Måtinden<br />
Høyvika – Bucht Gipfel des Måtinden Eintrag ins Gipfelbuch<br />
Nach einer Stunde Pause wird es nun kalt im sehr kühlen<br />
Nord-Ost Wind und wir steigen wieder hinab. Die<br />
ganze Wanderung ist relativ einfach, abgesehen von<br />
zwei knackigen Anstiegen, aber zumindest macht man<br />
hier schnell Höhenmeter. Nach insgesamt 6 Stunden<br />
sind wir wieder am Womo, trinken ein „Belohner-Bier“<br />
und überlegen uns für heute abend noch den Speiseplan.<br />
Es gibt ganz einfach mal Schinkennudeln.<br />
grandioser Sonnenuntergang in Bleik<br />
Camingplatz: Bleik-Camping, Bleik Lage: sehr gut<br />
Sanitär: befriedigend, im benach-<br />
barten Sportheim<br />
- 23 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Freitag 28.08.<strong>2009</strong> 21.Reisetag Bleik - Andenes km 3921 - 3936<br />
„Ein Abschluss auf den Vesteralen mit wahrhaft „gemischten“ Gefühlen !“<br />
Heute aber, Sonne und wenig Wind, also ab ins Walcenter.<br />
Die letzte Entscheidung, ob die Walsafari stattfindet<br />
oder nicht, ist noch nicht gefallen, also erst einmal die<br />
Museumstour, danach soll es losgehen. Tatsächlich der<br />
Kapitän gibt grünes Licht, obwohl die See doch etwas unruhig<br />
scheint. Nachdem alle Mann an Bord sind, geht es<br />
raus und sowie die MS Reine den schützenden Hafen verlassen<br />
hat, geht das Geschaukel los. Nach ca. 1 Stunde<br />
sind die Walgründe erreicht, aber da sind schon eine<br />
Menge der Passagiere seekrank. Nun versucht der Kapitän<br />
die Wale zu orten, was sich zunächst wohl als recht<br />
schwierig herausstellt und so langsam stellt sich jetzt<br />
auch bei uns ein erhebliches Unwohlsein ein. Stefani begibt<br />
sich in den unteren Teil des Bootes zu den „Kranken“<br />
während ich weiter tapfer auf dem Oberdeck gegen Wellen<br />
und Übelkeit kämpfe. Bald sind wir soweit, dass wenn<br />
ein Wal gesichtet würde, uns der völlig egal wäre, Hauptsache<br />
wieder an Land.<br />
Ach herrje, „Wal in Sicht“, also rappeln wir uns auf und versuchen diesen Augenblick zu<br />
genießen und es ging auch ganz gut. Ein Pottwal dicht am Boot !<br />
Pottwal beim Abtauchen<br />
- 24 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Der Kapitän will noch versuchen, einen zweiten Wal zu finden. WAS !? Inzwischen werden<br />
die „REISESYKEPOSE“ (Kotztüten) zum begehrtesten Artikel an Bord. Am Unterdeck<br />
sieht es aus wie in einem Lazarett. Das große „KK“ (kollektives K...) hat eingesetzt.<br />
„Wal, auf der rechten Seite“ heißt es nun. Also, den auch noch genießen so gut es geht.<br />
„linksseitiger Blas eines Pottwals“<br />
So, jetzt geht es zurück, allerdings sind wir etwas weiter draußen als gewöhnlich, 27 km.<br />
Das dauert eine Weile, bis wir im Hafen sind. Die nun angebotene Gemüsesuppe findet verständlicherweise<br />
nicht bei allen Anklang. Nach knapp 6 Stunden sind wir wieder an Land.<br />
Nun, wenn wir ein Fazit zur Walsafari<br />
ziehen sollten, würde es so ausfallen: Die<br />
Augenblicke, in denen wir die Wale beobachten<br />
konnten, bleiben mit Sicherheit<br />
ein unvergesslicher Augenblick und in<br />
bester Erinnerung, allerdings auch in Erinnerung<br />
wird uns bleiben, wie übel es uns<br />
phasenweise ging.<br />
Nachdem wir zu unserem Auto „geschwankt“<br />
sind, fahren wir noch ein kleines<br />
Stück zum Campingplatz Andenes und<br />
erholen uns erst einmal. Auf ein Abendessen<br />
verzichten wir heute ausnahmsweise<br />
mal, wir haben irgendwie keinen Hunger.<br />
„Erholung“ auf dem<br />
Campingplatz Andenes<br />
das rettende Ufer<br />
Camingplatz: Andenes-Camping, Andenes Lage: gut<br />
Sanitär: befriedigend<br />
- 25 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Samstag 29.08.<strong>2009</strong> 22.Reisetag Andenes - Ulsvag km 3936 - 4296<br />
Obwohl wir noch von der gestrigen Bootstour etwas angezählt sind, wollen wir heute wieder<br />
mit einer Fähre von Andenes zurück auf's Festland nach Gryllefjord überwechseln. Die<br />
Fähre schaukelt genauso wie der Kahn gestern. 1,5 Std. müssen wir das wieder aushalten,<br />
bevor wir auf der Halbinsel Senia ankommen.<br />
„Schiffsschaukel“<br />
Auf der anschließenden Fahrt in Richtung E6 kommen wir noch am größten Troll der Welt<br />
vorbei. Immerhin 18 m hoch und 125.000 kg schwer. Im Inneren ist auf 2 Etagen eine kleine<br />
Märchenwelt eingebaut, die wir aber nicht besichtigen.<br />
am Senja-Troll<br />
Anschließend halten wir noch am Målselvfoss, einem lachsreichen Fluss und tatsächlich versuchen<br />
hier noch einige unentwegte Lachse, in den Stromschnellen ihren Weg flussaufwärts<br />
zu finden.<br />
am lachsreichen Målselvfoss<br />
- 26 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Anschließend passieren wir Narvik, allerdings nicht ohne an dem allen Nordlandfahrern bekannten<br />
Wegweiser mit km-Angaben die typischen Touristenfotos zu machen.<br />
„Original „ Wegweiser in Narvik „Fälschung“<br />
Nachdem wir noch mit einer kleinen Fjordfähre im Zuge der E6 übergesetzt sind halten<br />
wir in Ulsvag, um im gleichnamigen Fjordcamping zu übernachten<br />
Abendstimmung am Campingplatz Ulsvag<br />
Campingplatz:Ulsvag - Fjordcamping Lage: gut, direkt am Fjord<br />
Sanitär: befriedigen<br />
- 27 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Sonntag 30.08.<strong>2009</strong> 23.Reisetag Ulsvag – Mo I Rana km 4296 - 4646<br />
So langsam müssen wir uns auf<br />
den Rückweg machen. Hinter<br />
Ulsvag besichtigen wir noch<br />
schnell die Felszeichnung von<br />
Tømmerneset.<br />
Ok, ein Rentier ist hier in die<br />
Felsen geritzt und 1907 entdeckt<br />
worden. Mmh, wenn ich<br />
Langeweile habe, kriege ich so<br />
etwas auch hin, nun gut.<br />
Anschließend halten wir noch an einem Wasserfall, dessen Name ich aber schon wieder<br />
vergessen habe, passieren Fauske, tanken mal wieder und fahren hinauf ins Saltfjell, bis<br />
wir erneut am Polarkreiscenter ankommen. Nochmals ein kurzer Halt und es heißt Abschied<br />
nehmen vom Polargebiet. Ich pflücke noch schnell ein paar Moltebeeren, aber so richtig<br />
schmecken sie uns nicht. Da sind uns die Preisel- , Heidel- und Himbeeren schon lieber.<br />
Abschied vom Polarkreis Moltebeeren<br />
Weiter geht es durch die inzwischen herbstlich<br />
gekleidete Landschaft, bis wir kurz hinter<br />
Mo I Rana am Yttervik-Campingplatz, der direkt<br />
am Ranfjord liegt, halten. Die Wohnmobilstellplätze<br />
liegen idyllisch auf einer kleinen<br />
Landzunge, die wir nur noch mit einem zweiten<br />
Wohnmobil teilen.<br />
am Campingplatz Yttervik<br />
Campingplatz: Yttervik – Camping, Mo I Rana Lage: gut, direkt am Ranfjord<br />
Sanitär: gut<br />
- 28 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Montag 31.08.<strong>2009</strong> 24.Reisetag Mo I Rana – Strindmo km 4646 - 4973<br />
Nicht immer sind die Plätze in der ersten Reihe die Besten. In der Nacht zog ein sehr<br />
schweres Sturmtief heran, dass uns veranlasste, um 04.30 Uhr einen etwas windgeschützteren<br />
Platz zu beziehen. Auch morgens regnet und stürmt es noch erheblich. Auf der Fahrt<br />
Richtung Süden legen wir Zwischenstopps in Mosjøen (Brotvorrat auffüllen) ein, halten am<br />
Laksfossen, und verlassen nun endgültig Nord-Norwegen.<br />
tosender Laksfossen „das Tor nach Nord-Norge“<br />
Die im Reiseführer beschriebene Bergsamensiedlung in Majavatn finden wir nicht, halten<br />
dafür am Namskogan-Familienpark, der bereits geschlossen hat, können aber noch ein paar<br />
Blicke auf einen jungen Elch werfen und fahren weiter zum Fiskumfossen mit angeschlossenem<br />
Lachsaquarium, das aber leider auch schon geschlossen hat, bis wir letztendlich die<br />
E6 verlassen und auf die R763 einbiegen.<br />
Mini – Elch am Fiskumfossen<br />
Hier finden wir in Strindmo einen kleinen Campingplatz, der wohl ein ehemaliger Bauernhof<br />
ist und seinen ganz besonderen eigenen Charme hat. Rustikal aber urgemütlich.<br />
Campingplatz:Strindmo – Camping, Lage: befriedigend<br />
Sanitär: gut<br />
- 29 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Dienstag 01.09.<strong>2009</strong> 25.Reisetag Strindmo – Oppdal km 4973 - 5257<br />
Nach einem kurzen Besichtigungsrundgang auf dem Areal des Campingplatzes fahren wir<br />
ein kleines Stück zu den Felszeichnungen von Bodor. 300 m abseits der Straße wurde 1926<br />
beim Bau der benachbarten Eisenbahnlinie ein Steinfeld mit ca. 5000 Jahre alten Zeichnungen<br />
entdeckt. Ich bin wie immer sehr skeptisch, ob hier nicht einfach aus Langeweile<br />
ein Rentier, ein Bär und ein Skiläufer in die Felsen geritzt wurde. Den Vogel im Fels haben<br />
wir trotz genauester Untersuchung nicht erkennen können. Der benachbarte Lagerplatz<br />
der Urmenschen, kommt mir ehrlich gesagt wie ein ganz normales Stück Wald mit ein paar<br />
Steinen vor. Na, ob hier nicht der Tourismusverband etwas zu viel interpretiert?<br />
das Rentier<br />
der Bär<br />
der Skiläufer<br />
Hinter Steinkjer öffnet sich das Tal und ist stark von Landwirtschaft geprägt. Wir umfahren<br />
Trondheim, das wir schon von einer früheren Reise kennen und folgen der E6 weiter<br />
Richtung Süden. Ca. 120 km südlich erreichen wir den Wintersportort Oppdal, der für heute<br />
unsere Station ist, bevor wir morgen ins „Dovrefjell“ hinauffahren. Die Wetteraussichten<br />
sind für morgen aber eher schlecht. Schau'n mer mal.<br />
Campingplatz: Granmo- Camping, Oppdal, Lage: befriedigend<br />
Sanitär: befriedigend<br />
- 30 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Mittwoch 02.09.<strong>2009</strong> 26.Reisetag Oppdal - Moastugu km 5257 - 5444<br />
Wir beginnen den heutigen Tag mit einem ersten Stopp an den Stromschnellen von Magalaupet.<br />
In eine enge Schlucht hat hier der Fluss Driva mit der Urgewalt des Wassers große<br />
„Strudeltöpfe“ ausgewaschen.<br />
an den Strudeltöpfen der Driva<br />
Bevor wir nun ins Dovrefjell hinauf fahren, halten wir noch an einem kleinen Souvenirshop,<br />
wo man einmal die Gelegenheit hat ein Rentier aus nächster Nähe zu betrachten.<br />
Im Dovrefjell - Nationalpark angekommen heißt es nun<br />
die Augen aufhalten, denn hier leben 125 Moschusochsen<br />
und tatsächlich Stefani entdeckt seitlich der E6 in<br />
einiger Entfernung dunkle Flecken im Gelände. Also, erst<br />
mal mitten auf der Straße nahezu eine Vollbremsung<br />
gemacht, was hier keinen groß stört und mit dem Fernglas<br />
beobachtet. Die „Ochsen“ wollen wir uns mal näher<br />
betrachten und beschließen unsere eigene Moschusochsen-Safari<br />
zu unternehmen. Also Auto abgestellt, Wanderschuhe<br />
an und los. Typisch Tourist! Wir haben das<br />
Gelände völlig unterschätzt. Nachdem wir ca. 1,5 Stunden<br />
quer durch hüfthohes Gestrüpp, über Moose und<br />
Flechten und tlw. durch tiefen, sumpfigen Morast gewandert<br />
sind und diese Viecher nicht wirklich näher<br />
kommen, beschließen wir die Safari abzubrechen. Völlig<br />
verdreckt erreichen wir wieder unser Womo und fahren<br />
weiter.<br />
Moschusochsen in der Ferne<br />
- 31 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Die nächste Station ist der mächtige Holzbau der „Dovregubbens Hall (Halle des Dovretrolls).<br />
Doch der aus dem Jahre 1938 stammende Berggasthof hat leider auch schon geschlossen.<br />
Na, dann eine kleine Außenbesichtigung.<br />
an der Dovregubbens Hall mit dem Dovretroll<br />
So, jetzt müssen wir aber mal etwas Gas geben, denn wir haben noch ein ziemliches Stück<br />
vor uns und die Fähre in Göteborg am Freitag wartet mit Sicherheit nicht auf uns.<br />
Also, fahren wir jetzt zügig über die inzwischen gut ausgebaute E6 durchs Gudbrandstal<br />
Richtung Oslo. Schließlich steuern wir kurz hinter Ringebu, wo es auch noch eine kleine,<br />
nette Stabkirche aus dem Jahr 1200 gibt, einen kleinen Campingplatz am Fluss Lagen an.<br />
Stabkirche Ringebu (Archivbild 2002)<br />
Campingplatz: Moastugu - Camping, Moastugu Lage: gut, am Fluss Lagen<br />
Sanitär: befriedigend<br />
- 32 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Donnertag 03.09.<strong>2009</strong> 27. Reisetag Moastugu–Largollen km 5444 - 5790<br />
Erster und einziger Halt für heute ist Lillehammer. Da wir die Innenstadt und den Olympiapark<br />
schon von unserer Norwegenreise 2002 kennen, konzentrieren wir uns heute auf<br />
das 40 ha große Maihaugen – Freilichtmuseum. Hier ist aus der Privatsammlung des Zahnarztes<br />
Andre Sandvig (1862 – 1950) ein inzwischen mit 150 Gebäuden und ca. 40000 Ausstellungstücken<br />
riesiges Museum entstanden, das einen umfassenden Einblick in das frühere<br />
Arbeiten und Leben in Norwegen gibt.<br />
Eindrücke aus dem Freilichtmuseum Maihaugen in Lillehammer<br />
So, nach mehrstündigem Rundgang müssen wir weiter. Kurz vor der schwedischen Grenze<br />
finden wir, nach etwas suchen, an der Küste noch einen Campingplatz und verbringen für<br />
diese Reise unsere letzte Nacht in Norwegen.<br />
Campingplatz: Largollen - Camping, Largollen Lage: gut<br />
Sanitär: gut<br />
- 33 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
Freitag 04.09.<strong>2009</strong> 28. Reisetag Largollen - Göteborg km 5790-6048<br />
In der Nacht ist das vom Wetterdienst angekündigte Sturmtief an der skandinavischen<br />
Küste angekommen. Es schüttet und stürmt. Auf der Fahrt nach Göteborg diskutieren wir,<br />
ob wir uns wirklich 14 Stunden Fährfahrt bei starkem Sturm auf der Ostsee antun oder ob<br />
wir doch den Landweg benutzen wollen.<br />
In Göteborg angekommen, sehen wir links der Autobahn das sehr bekannte schwedische<br />
Möbelhaus und da wir noch Zeit haben, machen wir hier noch einen Halt. Tja, eigentlich wie<br />
bei uns...nur die Preisschilder sind nicht in Euro.<br />
Nun wir haben uns doch für die Fähre entschieden, aber ganz wohl ist uns nicht dabei. Irgendwie<br />
hat die Walsafari doch scheinbar leichte traumatische Ängste in Bezug auf „Seegang“<br />
hinterlassen. Also, rauf auf die Fähre und an Deck. Der Kapitän kündigt Windstärke 8<br />
mit Böen um 9-10 an. Na, prima! Im geschützten Hafen alles kein Problem, aber dann...seht<br />
selbst!<br />
„Top- Lage“ „voll im Wind“ „leichter Seegang“<br />
Aber trotz des Sturms liegt die 180 m lange Fähre erstaunlich ruhig, so dass wir uns entspannt<br />
in die Koje legen. Im bordeigenen Radioprogramm läuft wieder diese Gute Nacht<br />
Geschichte über Michel aus Lönneberga ..... so ein Mist, schon wieder das Ende verschlafen.<br />
übernachtet auf der Stena - Scandinavica Lage: mitten auf der stürmischen Ostsee<br />
Sanitär: gut<br />
Samstag 05.09.<strong>2009</strong> 29. Reisetag Kiel - Mainz km 6048 - 6694<br />
In Kiel angekommen verlassen wir ausgeruht die Fähre und nehmen die letzten 646 km unserer<br />
29-tägigen Reise in Angriff. Am Abend erreichen wir dann wieder unser zu Hause.<br />
Willkommen im Alltag!<br />
Campingplatz: das eigene Bett Lage: im Schlafzimmer<br />
Sanitär: gut<br />
- 34 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz
FAZIT DER REISE<br />
29 Tage on Tour, 6694 km, 5 Fähren, insgesamt unglaubliche 139 Tunnel durchfahren, den<br />
Polarkreis überschritten, Walsafari zu den Pottwalen, tolle Wanderungen und vieles mehr,<br />
das sind die Eckdaten dieses unvergesslichen Urlaubs.<br />
Norwegen ist einfach ein traumhaftes Land, das sich immer wieder lohnt zu besuchen. Die<br />
Vielfalt mit der man hier einen Urlaub gestalten kann scheint grenzenlos. Für uns immer<br />
wieder faszinierend ist die Einsamkeit. Auf manchen Wanderungen haben wir keine Menschenseele<br />
getroffen und die Campingplätze sind in der Nachsaison nahezu leer. Leider haben<br />
aber auch schon einige lohnenswerte Sehenswürdigkeiten insbesondere in der Nähe<br />
des Polarkreises ab Ende August geschlossen.<br />
Mitleid hatten wir auf dieser Reise mit unserem Auto, das auf vielen tlw. grauenvollen<br />
Straßen ziemlich leiden musste, letztendlich quittierte ja auch ein Reifen am Polarkreis<br />
seinen Dienst.<br />
Kleiner Wermutstropfen war eigentlich, dass wir die geplante Wanderung auf den Berg<br />
„Reinebriggen“ nicht machen konnten, das Wetter gab es nicht her und selbst Norweger<br />
haben uns vor dieser Tour bei nassen Bodenverhältnissen gewarnt. Der Weg ist überwiegend<br />
steil bis sehr steil, noch dazu ohne Sicherung, da sollte man wirklich vorsichtig sein.<br />
Nun, die Walsafari war sicherlich auch einzigartig, aber hier lagen uns Erlebnis und extremes<br />
Unwohlsein zu dicht beieinander. Deshalb sei jedem empfohlen, der die Tour machen<br />
will, es sich genau zu überlegen bzw. nur bei besten Wetterbedingungen teilzunehmen.<br />
Wir sehen uns in Norwegen !<br />
Viele Grüße von Stefani + Andreas<br />
- 35 - Norwegen <strong>2009</strong> von sam@mz