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ZEITSCHRIFT DES LANDESVERBANDES FÜR OBERÖSTERREICH UND SALZBURG DER ALLGEMEINBEEIDETEN UND GERICHTLICH ZERTIFIZIERTEN SACHVERSTÄNDIGEN ÖSTERREICHS NR. <strong>01</strong>/<strong>2009</strong>INTERVIEWPRÄSIDENT KIRCHGATTERERVOM LANDESGERICHT LINZZEITMANAGEMENTWIE SIE SICH ZIELEUND PRIORITÄTEN SETZENIMMO-BEWERTUNGNEUE ZEITSCHRIFTBIETET PROFI-TIPPSÖsterreichische Post AG / Sponsoring Post / GZ 02Z034037 SSACHVERSTANDVERSUS KRISEWER GEWINNT,W ER VERLIERT UNDWER GAR NICHTS SPÜRT


EDITORIALLIEBE KOLLEGEN/INNEN!Haben Sie auch dasGefühl, die Finanzkriselässt uns so bald nichtmehr los? Es vergeht keinTag ohne schlechteWirtschaftsnachrichten.Es werden Misswirtschaftund unfassbare Betrugshandlungenaufgedeckt.Verunsichert fragen wiruns, woran wir nochglauben sollen. Wemkönnen wir tatsächlichnoch vertrauen?Doch sind Zeiten derwirtschaftlichen Kriseauch Zeiten des Neubeginns,der dynamischenUmgestaltung vonSystemen, und Zeitender besonders hohenKreativität. Auf der Suchenach Auswegen bestehtdie Chance, ganz neueWege zu beschreiten. DerStaat unterstützt betrieblicheInitiativen durchsteuerliche Investitionsförderungen,und Kreditesind derzeit so billig wieschon lange nicht mehr.Das sind doch Gegebenheitenund Voraussetzungen,unter denen vielversprechendeProjekteumgesetzt werdenkönnten.Wir müssen wiederVertrauen in unserWirtschaftssystemgewinnen und optimistischnach vorne blicken.Dann können auch wirmit Überzeugung sagen:„Yes, we can!“Mit kollegialen GrüßenDr. Traude Hauner-Schöpfwww.hauner-schoepf.atTurbulente ZeitSachverständige und die KriseMAUE AUFTRAGSLAGE IN FLAUEN ZEITEN? AUF DIE MEISTEN SACH-VERSTÄNDIGEN TRIFFT DAS GEGENTEIL ZU. DIE FACHGRUPPEN-OBLEUTE RATEN, PERMANENT DEN MARKT ZU BEOBACHTEN UNDSORGFÄLTIGER DENN JE AN BEWERTUNGEN HERANZUGEHEN.ACHTUNG, REGRESSFORDERUNGEN KÖNNTEN ZUNEHMEN!TEXT: SUSANNA SAILERBörsen krachen,Banken wanken,Preise verfallen. Inder Realwirtschaft bleibtebenfalls kein Stein aufdem anderen. Wie sichdie Wirtschaftskrise wohlauf die unmittelbare Tätigkeitals Sachverständigerauswirken wird? „Ichsag’s ehrlich, es ist extremschwer abzuschätzen“, sagtDr. Erich Kaufmann, Vorsitzenderdes Landesverbandes.Dass der Finanzcrashvor allem die Immobilien-Sachverständigen auf Trabhalten wird, davon istKaufmann genauso überzeugt,wie der Obmannder Fachgruppe Bau undImmobilien, DI Karl Sterkl:„Es werden noch viele Immobilienauf den Marktkommen, wenn die Zeitenschlechter werden. Das bedeutetauch, dass wir Sachverständigemehr Bewertungenvornehmen.“KÜRZER GÜLTIG. Allerdingsdürften sich diese Bewertungenwegen instabilerPreise laufend ändern.Sterkls Rat an seine Mitglieder:„Es gilt, die Arbeitnoch gewissenhafterals bisher auszuführen.Vielleicht ist es sinnvoll,in der Bewertung darzulegen,dass sie nur für einenkurzen Zeitraum wirksamist und die geändertenWerte am besten nach einergewissen Zeit mit einerneuerlichen Bewertung zubemessen sein werden.“HÖHERES RISIKO. In Fragender Haftung werdedie SV-Arbeit riskanter undeine Bewertung kritischerbeäugt. Die Gefahr vonRegressforderungen dürftesteigen. Nach AnsichtSterkls werden Immo- undBausachverständige in Hinkunftein noch robusteresNervengerüst benötigen:„In schlechten Zeiten versuchtso mancher Geld zulukrieren, indem er über dieBewertung eines Sachverständigeneinen Schadenkonstruiert.“ UnzufriedeneAuftraggeber neigen dazu,rascher eine Klage einzubringen,als zu akzeptieren,was ein Sachverständigervorgibt. Das Potenzial derArbeit werde sich erhöhen,meint Sterkl: „Nur werdenwir das, was wir machen,öfter erklären müssen undwir werden uns öfter vorGericht wiederfinden, umeine Klage abzuwehren.“Dem kann Baumeister Ing.Wilfried Huemer, Obmannder Fachgruppe „Allgemeines“,nur beipflichten:„Das Wissen um aktuelleEntwicklungen zum Bewertungsstichtagmuss ins Gutachtennoch sorgfältigereinfließen, weil man sonstrasch in eine Haftung gelangenkann.“ Es sei wichtig,das Ohr am Geschehenzu haben, statt von jahrelanggewohnten Ansätzenauszugehen.TOP UND FLOP. Landesverbands-VorsitzenderKaufmannrät ebenfalls zur intensivenMarktbeobachtung inkürzeren Abständen. SeinGesamteindruck, basierendauf vielen Maklergesprächen:„Die Tendenz, dassWohnimmobilien in sehrguten Lagen wegen hoherNachfrage teurer werden,jene in schwächeren Lagenaber im Preis sinken, dürftesich durch die Krise zusätz-2 NR.02/2008 – SV-INFORMATIV


AKTUELLlich verstärken.“ Bei Gewerbeimmobilienscheintdas Angebot zuzunehmen,weil sich viele davon trennen.Das dämpft den Preis.„Gewerbe-, Handels- undBüroimmobilien würde ichvorsichtig mit gewissen Risikoabschlägenbewerten“,sagt Kaufmann.PREISVERFALL. Im BereichKfz weist Fachgruppen-ObmannIng. AdolfStumpfl ebenfalls auf diegeänderte Ausgangsbasisbei der Bewertung vonAutos hin: „Kommt es beieinem Unfall zu einem Totalschaden,so ist der WiederbeschaffungswerteinesFahrzeuges merklich niedriger,als er noch vor einemhalben Jahr war, weil dasAuto am Markt günstigerzu haben ist.“ Wobei hiergroße Unterschiede unterden Marken zu bemerkenseien. Bei den Reparaturenhabe sich hingegen preislichnoch nichts bewegt. WenigerAufträge werde es inZusammenhang mit derWirtschaftsflaute für Kfz-Sachverständige wohl nichtgeben. Dafür seien andereKriterien, etwa die Unfallhäufigkeit,ausschlaggebend.„Höchstens, die Leutewürden weniger Auto fahren“,wirft Stumpfl ein.DISKURS UM HONORAR.Auch bei den SV-Kollegenvon Mag. Dr. Franz Reitbauer,Obmann der FachgruppeInformation undKommunikationstechnik(IKT), dürfte die Krise inZusammenhang mit ihrerSachverständigen-Tätigkeitnicht angekommen sein.Als mögliche künftige Konsequenzenzeichnen einigeIKT-Mitglieder folgendeSzenarien: Zunahme derStreitfälle vor Gericht, vermehrteDiskussion über dieHöhe der Honorarnoten undZahlungsausfälle bei Honorarenfür Privatgutachtenaufgrund von Konkursen.„In welchem Ausmaß undob das überhaupt eintreffenwird, können wir nichtabschätzen“, relativiert Reitbauer.Das Thema Honorarbei Privatgutachten kommtauch dem Obmann derFachgruppe „Allgemeines“in den Sinn. Huemer: „Beieinem weiteren konjunkturellenEinbruch könnte derPreis für Honorare gedrücktwerden. Es liegt an unsselbst, den Preis für unsereTätigkeit auf einem vertretbaren,angemessenen Satzzu halten.“WELCHE KRISE? Als krisenresistentdürfte sichauch der Bereich Land-und Forstwirtschaft entpuppen.„Keines meinerMitglieder spürt etwas“,sagt Fachgruppen-ObmannIng. Johann Huber.„Wer in der Landwirtschaftüber Kapital verfügt,wird das weiterhininvestieren. Auch bei denBewertungen dürfte sichwenig ändern“, merktHuber an. Ziemlich unberührtvon den Turbulenzenbleiben auch die Sachverständigenfür Buchwesen,wie Fachgruppen-ObfrauDr. Claudia Schoiber-Ceconi feststellt. Allerdingsnehmen die Beratungenzu. Vermehrt erkundigensich Leute überdie Möglichkeiten, ihrGeld an einem sicherenOrt zu parken. Andere Klientenwürden wiederumversuchen, beim Honorarzu sparen. „Manche Leistungen,die früher in Anspruchgenommen wurden,werden jetzt lieberselbst gemacht.“AUSGETROCKNET. Mit andersgearteten Tatsachenmüssen sich die Sachverständigenim Bereich Kunstund Antiquitäten auseinandersetzen.Fachgruppen-ObmannMag. Dr. KurtLettner: „Die Schätz- undVerkaufswerte für mittlereund weniger wertvolleAntiquitäten fallen derzeitins Bodenlose. Es kommenkaum gute Objekte aufden Markt, weil die Leutezu den vorherrschendenBedingungen nicht verkaufenwollen.“ Wenn esum gute und beste Qualitätgehe, sei der Markt desKunsthandels ausgetrocknet.Gleichzeitig nimmt dieZahl der Zwangsversteigerungenzu. Für die Sachverständigenein zweischneidigesSchwert: Obwohldamit mehr SV-Aufträgein Verbindung stehen,zählt die Sparte derExekutionen wohl zu denunangenehmsten Aufgaben,wie Lettner selbsterfahren musste: „DieBesitzer oder Einbringersind bei einer Exekutionoft bitter enttäuscht, dassihre Objekte weniger oderviel zu wenig wert sind.“Ein menschliches Problem,mit dem ein Sachverständigerumgehen muss. Umhier einen wirklich fairenSchätzwert festzustellen,plädiert Lettner: „DieseKrise zwingt uns im BereichKunst und Antiquitäten zueiner intensiven und permanentenMarktbeobachtung– und zwar nationalund international.“AM BRANDLHOF. DieAuswirkungen der Wirtschaftskriseauf die Arbeitder Sachverständigen werdenauch beim kommendenBrandlhof-Seminarfür lebhafte Diskussionensorgen. Die Fortbildungsveranstaltunggeht inSaalfelden vom 17. bis 19.April über die Bühne.NR.<strong>01</strong>/<strong>2009</strong> – SV-INFORMATIV 3


INTERVIEWZur Person:Geboren am 15.5.1950in Wels, verheiratet mitMargot.Beruflicher Werdegang:1970 bis 1974: Studiumder Rechtswissenschaftenan der JKU Linz.Ab 1.5.1973: wissenschaftlicheHilfskraft.Ab 1.7.1974: Vertragsassistentim halbenBeschäftigungsausmaßbis 30.4.1975.Oktober 1974: Promotionzum Dr. jurisOktober 1974 bisNovember 1975:Gerichtspraxis in Linz,Wien (gleichzeitig Vertragsassistentim halbenBeschäftigungsausmaßam Institut für Zivilrecht,Uni Wien) und Wels.1.12.1975: Ernennungzum Richteramtsanwärter.1.11.1977: Ernennungzum Richter.Bis 31.3.1980: Dienst anverschiedenen Bezirksgerichten(Wels, Unterweißenbach,Freistadt).1.4.1980 – 31.12.1986:Richter des Kreisgerichtes(nunmehr Landesgericht)Wels; vorwiegendin Zivilsachen tätig.1.1.1987: Ernennungzum Richter des OberlandesgerichtesLinz; Verwendungin Zivilsachen.Ab 1.1.1991: mitAusbildung der RichteramtsanwärterundFortbildung der Richterbetraut.1.5.1997: Senatspräsidentdes OberlandesgerichtesLinz; LeitenderVisitator.Ab 1.12.1998: Präsidentdes LandesgerichtesLinz.Hobbys:Literatur, Zeitgeschichte,Wandern, Reisen.„Bei Urgenzenbitte melden!“Dr. Hans-Peter Kirchgatterer ist als Präsident des Landesgerichtes Linzfür rund 600 in die Gerichtsliste eingetragene Sachverständige zuständig.Er klärt im Gespräch auf, wie Rezertifizierungen von seiner Seiteaus ablaufen und konkretisiert, wie die Kooperation mitSachverständigen reibungsloser funktionieren könnte.INTERVIEW: SUSANNA SAILERWelche Aufgabenhaben Siein Ihrer Funktionals listenführenderPräsident?Das beginnt mit demEintragungsverfahren:Bewirbt sich jemand alsSachverständiger, prüfe ichseine Unterlagen auf Vollständigkeitund fordere,wenn nötig, weitere Urkundenein. Nach der Leumunderhebungübergebeich den Akt an die Zertifizierungskommission,diefür das Prüfungsverfahrenzuständig ist. Im Falle derbestandenen Prüfung undBefürwortung durch dieKommission führe ich dieVereidigung zum Sachverständigendurch. Auch imRezertifizierungsverfahrenhabe ich wieder Kontaktmit den Sachverständigen.Wie viele Anträge vonSpezialisten, die Sachverständigewerden wollen,bearbeiten Sie im Jahr?Im Vorjahr waren es 46 Anträge.Ich bin der Meinung,gute Leute kann man immerbrauchen. Diese werden sichauch im Wettbewerb mitden anderen bewähren.Wie sehen Ihre persönlichenQualitätskriterienbei SV-Prüfungen aus?Mein Eindruck ist, dassdie Prüfungskommissionbei diesem wichtigen Auswahlverfahrenmit entsprechenderStrenge undObjektivität vorgeht. Überdie fachliche Kompe tenzhinaus muss ein SV-An wärterAhnung vom Ablaufeines Straf- und Zivilrechtsverfahrenshaben und überRechte und Pflichten einesSV in einer VerhandlungBescheid wissen.Wie gehen Sie bei Rezertifizierungenvor?Vor allem im Vorjahr warenmeine Kanzlei und ichin diesem Bereich stark gefordert:Von den mehr als600 Sachverständigen, diein unserer Liste eingetragensind, suchten fast 300um Verlängerung ihrer Tätigkeitan. Die Vorgehensweise:Wir schreiben diebetroffenen Sachverständigenpersönlich an undmachen sie auf die Notwendigkeiteiner Rezertifizierungaufmerksam.Wenn dann die Anträgeund Urkunden einlangen,fragen wir bei Richternnach, welche Erfahrungensie mit den jeweiligenSachverständigen gemachthaben. Auch die angeführtenFortbildungsmaßnahmenprüfen wir. Erst dannwird entschieden, ob eineRezertifizierung vorgenommenwird.Wie entscheiden Sie, beiwelchem Richter Sie nachfragen?Wir fordern die Sachverständigenauf, uns mitzuteilen,welche Gutachtensie bei welchem Richter inden letzten Jahren erstattethaben. Manche habennur wenige Gutachten gemacht.Dann ersuchen wirdie paar Richter um ihreStellungnahme. Anderelegen 50 Gutachten undmehr vor. Dann wähle ichnach dem Zufallsprinzipaus. Ich befrage Richterverschiedener Gerichte,um eine gewisse Streuungzu erhalten.Wann ist es für einen Sachverständigenwirklich wichtig,mit Ihnen persönlich inVerbindung zu treten?Wenn er sich beispielsweisenicht sicher ist, ober in einem Fall befangen4 NR.02/2008 – SV-INFORMATIV


ist und er darüber nichtmit dem Verhandlungsrichtersprechen möchte.Dann ist es sinnvoll, wenner zum listenführendenPräsidenten geht, ihmden Sachverhalt in einemGespräch darstellt und ihnum Rat fragt.Gibt es Fälle, bei denen„der Hut brennt“?Es kommt gar nicht soselten vor, dass sich einSV mit seinem Gutachtenin Rückstand befindet,aber für das Gericht unerreichbarist. Andere ziehenum, ohne ihre neueAdresse bekannt zu geben,obwohl sie einenGutachtensauftrag offenhaben. Solche Fälle landenauf meinem Schreibtisch.Es stellt die Verlässlichkeitund Vertrauenswürdigkeitin Frage, wenn jemandauf Anfragen des Gerichtesnicht in angemessenerZeit antwortet oder überhauptnicht erreichbar ist.Es mag jemandem peinlichsein, wenn er mit einemGutachten in Verzugkommt. Trotzdem sollte erauf eine Urgenz reagieren.Es ist besser, bekanntzu geben, dass man dasGutachten, aus welchenGründen auch immer,nicht machen kann, alsdie Dinge einfach dahinlaufenzu lassen.Wo sehen Sie Verbesserungspotenzialin der Zusammenarbeit?Ich rate jedem, sich rechtzeitigbrieflich zu melden,wenn er erkennt, dass dievon einem Richter gesetzteFrist für ein Gutachtenzu kurz bemessenist. So entsteht nicht derEindruck von Säumigkeit.Denn in vielen Fällen istder SV sowieso nicht säumig– wir wissen es nurnicht. Außerdem ist dasfür seinen Gebührenanspruchwichtig.Ihr Wunsch an die Sachverständigen?Wenn die berufliche Konkurrenzzweier Mitbewerberin das Sachverständigenwesenhineinspielt,darf sich das nicht auf dieSV-Tätigkeit auswirken.Ein Sachverständiger istSV-informativ dankt für das Gespräch!Dr. Hans-Peter Kirchgatterer,Präsident desLandesgerichts Linzzu absoluter Objektivitätverpflichtet. Er mussEmotionen weit zurücknehmen.Sie selbst waren treibendeKraft für die Errichtungder Servicestelle des LandesgerichtesLinz, die aufeuropäischer Ebene ausgezeichnetwurde. WelcheBerührungspunkte gibt eshier für Sachverständige?Oft kommen Menschen,die einen Sachverständigensuchen. Unsere Servicestellereicht den fürihn relevanten Auszug ausder SV-Liste weiter. Wennein Sachverständiger einenGrundbuch- oder Firmenbuchauszugbraucht,bekommt er ihn rasch nebendem Haupteingang.Er erhält auch Auskünfteüber Verfahrensstände,soweit diese im Registernachvollziehbar sind.Ihre persönliche Lebenseinstellung?Ich bin eigentlich ein Optimist.Es gibt immer wiederSituationen, ähnlicheiner Prüfung, zu meistern.Aber mit Fatalismusbringt man nichts weiter.Ich schaue immer, ob ichein Licht am Tunnelendesehe und orientiere michdanach. So komme ichentsprechend vorwärts.Gott sei Dank gelingt mirdas meistens.STEUERTIPPINTERVIEWDie Steuerreform sollmöglichst vielen Österreichernfinanzielle Vorteilebringen. Sprechen Sie mitIhrem Steuerberater überdie Begünstigungen.Tarifsenkung: Die Anhebungder Steuerfreigrenzevon 10.000 Euro auf11.000 Euro und Senkungder Steuersätze bringt imVergleich zu 2008 für alleSteuerpflichtigen eineEntlastung, die zwischen149 Euro pro Jahr undmax. 1.350 Euro pro Jahrliegt. Der Spitzensteuersatzvon 50 % wird erst ab60.000 Euro (bisher ab51.000) angewendet.Familienpaket: Die Entlastungfür Familien mit Kindernumfasst Änderungenbeim Kinderabsetzbetrag,Unterhaltsabsetzbetrag,Kinderfreibetrag, Absetzbarkeitvon Kinderbetreuungskostenund steuerfreieZuschüsse des Ar -beitgebers zuKinderbetreuungskosten.Unternehmen: 1) Ab 2<strong>01</strong>0wird der „Freibetrag fürinvestierte Gewinne“gem. § 10 EStG von derzeit10 % auf 13 % erhöht,auf alle betrieblichenEinkunfts- undGewinnermittlungsartenausgeweitet und in „Gewinnfreibetrag“umbenannt.2) Mit dem Konjunkturbelebungspaket<strong>2009</strong> und 2<strong>01</strong>0 wird einevorzeitige Abschreibungvon 30 % eingeführt. Die -se wird auf bestimmteInvestitionsgüter eingeschränkt;eine Normalabschreibungist darüberhinaus nicht möglich.Spenden: Die steuerlicheAbzugsfähigkeit (als Betriebs-und Sonderausgabe)wird erweitert.Kirchenbeiträge: werdenbis 200 Euro steuerlich absetzbar(bisher bis 100Euro).NR.<strong>01</strong>/<strong>2009</strong> – SV-INFORMATIV 5


RATGEBERBewusst dieZeit erlebenARBEITSBERGE TÜRMEN SICH, ANFORDERUNGEN STEIGEN, ABER: DIE ZEITIST KNAPP. COACH DIETER VOGEL GIBT TIPPS, WIE LUSTVOLLESZEITMANAGEMENT (FAST) OHNE LISTEN FUNKTIONIERT.TIPPMag. Dieter Vogel bietetam 8. und 9. Mai ein Seminaran: „Mit wenigerAufwand mehr erreichen– Effizientes Zeit- undSelbst management“.Veranstaltungsort: HotelSteinschalerhof, Rabenstein,Nähe St. PöltenDetails unter:www.dieter-vogel.atINTERVIEW: SUSANNA SAILERDer Tag hat zu wenigStunden, umalle Arbeitsaufgabenzu bewältigen. Wiederhaben Sie viel begonnen,wenig beendet und das unbefriedigendeGefühl, keineZeit zu haben. Zeitmanagementwäre angebracht.Doch wer will seine Energiein Tabellen, Listen undOrdnungskonzepte stecken,wenn er ohnehin mit knappemZeitbudget kämpft?Aber es geht auch anders,wie der Linzer Trainer DieterVogel vor Augen führt.ZEIT ERLEBEN. Unser Zeitempfindenwird durch dieinnere Einstellung beeinflusst.Zeitdruck belastetdie Wahrnehmung, weilwir uns in Stresssituationenstark auf Hindernissekonzentrieren. „Zeitorganisationbraucht eine Einstellungsveränderung“,sagt Vogel. Es bedarf derGrundsatzentscheidung:Will ich mich gut oderschlecht fühlen? In konstruktiverStimmung istjeder aus dem Innerstenheraus leistungsfähiger.Zeitorganisation geht nur,wenn das Erleben der Zeitlustvoll und positiv empfundenwird.ZIELE SETZEN. In konstruktiverStimmung gilt es, sichGedanken über die eigeneZukunft zu machen und sichZiele zu setzen. Hier kommtSchriftliches ins Spiel: „Obes sich dabei um eine Liste,ein Mind Map oder eineZeichnung handelt, ist egal.Durch Niederschreiben undVisualisieren verankern sichgefasste Beschlüsse im Unterbewusstsein“,betontVogel. Mit klaren Zielenkönnen Aufgaben besserbeurteilt, Wichtiges vonUnwichtigem getrennt undunnötiger Ballast abgeworfenwerden.PRIORITÄTEN. Es brauchteine Auswahl, in welcherReihenfolge etwas erledigtwerden muss. Vogelzeigt die Stress-Falle auf,der es zu entgehen gilt:„Nur wenn ich eine Tätigkeitbeendet habe, kannich mich in Ruhe auf eineandere Arbeit konzentrieren.Sonst entsteht eineinnere Zerrissenheit, diein Stress mündet.“ Prioritätensetzen bedeutet auch,gewisse Dinge nicht zu tunund Nein zu sagen.ZU PERFEKT. Viele Leuteverlieren sich in Details,was Zeit kostet, aber vergleichsweiseminimal höhereQualität mit sichbringt. Einbremsen ist beiPerfektionisten angesagt,meint Vogel: „Was machtzum Erfüllen einer Aufgabewirklich Sinn? Wer das weißund danach handelt, schießtnicht über das Ziel.“DELEGIEREN. Dinge, die dereigenen Fähigkeit, Kompetenzund Verantwortungentsprechen, werden selbstgemacht. Aber es gibt eineReihe von Aufgaben, dieandere ebenfalls erledigenkönnten. Loslassen lautetdie Devise. Das Argument,es sei niemand da, an denman Aufgaben delegierenkönne, relativiert Vogel:„Das mag im Momentstimmen. Dann gilt es eben,Mitarbeiter für die Zukunftdazu zu befähigen.“MACHTFAKTOR. Aber vielewollen gar nicht loslassen,weil sie sich, wenn sie Aufgabenerledigen, wichtigfühlen. Vogel: „Klammertsich jemand an Tätigkeiten,macht er im Grundegenommen andere vonsich abhängig. So wirdMacht ausgeübt.“AUFSCHIEBERITIS. Von Naturaus ist der Mensch einGefahrenmeider. Unangenehmeszögert er hinaus.Aufschieberitis betrifft Tätigkeiten,die wir meiden.Vogel plädiert für eineÄnderung der Einstellung:„Es gilt, das Reizvolle inder Aufgabe zu entdecken,weil gewisse Fähigkeitenund Kompetenzen dafürmitgebracht werden. Jefrüher jemand mit der Arbeitbeginnt, umso schnellerbekommt er das, was erwirklich will.“REFLEKTIEREN. Es ist sinnvoll,sich am Abend einehalbe Stunde Zeit zu nehmen,um darüber nachzudenken,was am nächstenTag besser laufen könnte.Vogel legt nahe, sich einmalin einem halben Jahreine Auszeit von einem Tagzu gönnen, um sich klar zuwerden, was einen persönlichweiterbringen würde.6 NR.<strong>01</strong>/<strong>2009</strong> – SV-INFORMATIV


Zeitschrift fürImmo-BewertungIN EIGENER SACHESV-VERBANDSMITGLIED HEIMO KRANEWITTER INITIIERT EINE NEUHEIT AM ÖSTERREICHISCHENZEITSCHRIFTENMARKT: DER MANZ-VERLAG BRINGT UNTER SEINER REDAKTIONELLEN LEITUNGDIE „ÖSTERREICHISCHE ZEITSCHRIFT FÜR LIEGENSCHAFTSBEWERTUNG“ AUF DEN MARKT.Heimo Kranewitter,Autor des Buches„Liegenschaftsbewertung“,engagiertsich seit Jänner auch imPrintmedien-Bereich: Unterseiner Schriftleitunggibt der MANZ-Verlag die„Österreichische Zeitschriftfür Liegenschaftsbewertung“heraus.Sie wendetsich an alle, diemit Immobilienbewertungenzutun haben, sei esals Sachverständiger,Investor,Finanzier, Makleroder sonstigerMarktteilnehmerin der Immobilienwirtschaft.STARKER PRA-XISBEZUG. JedesHeft behandeltein Schwerpunktthema.Die erste Ausgabewidmet sich der Discounted-Cashflow-Methode,die aus verschiedenenBlickwinkeln von österreichischenBewertungsexpertendurchleuchtet wird.In einem Pro und Kontrawerden das in Österreichimmer populärer werdendeDCF-Verfahren und die füralle Liegenschaftsarten zunehmendan Bedeutunggewinnende klassischeErtragswertmethode einandergegenübergestellt.Praxisnah ist die Rubrik„Befund & Gutachten“, dieeine profunde Hilfestellungbei der Lösung von Bewertungsfällenbietet. DieVeröffentlichung aktuellerPreise und Markttrendssowie die verständliche Erläuterungvon VwGH- undOGH-Entscheidungen bietendem Gutachter wertvolleHilfestellungen beiseiner täglichen Arbeit.SICHTWEISEN. Einblick indie jeweils spezifischen Betrachtungsweisender Immobilienbewertungbietendie Rubriken „Finanzieren& Investieren“ aus Sichtvon Banken und Investorensowie „Bilanz & Steuern“aus Sicht von Steuerberaternund Buchhaltern. DieAusgabe Nr. 1/<strong>2009</strong> erläutertdie Unterschiede beider Anwendung der WertermittlungsmethodenzurFeststellung des für Bankenrelevanten Beleihungswertesim Gegensatz zur Feststellungdes Marktwertes.Die Bewertung von betrieblichenLiegenschaften fürdie Bilanzierung, unter Berücksichtigungder Bestimmungenim UGB sowie nachden IFRS, wird verständlichnähergebracht. Zudem beantwortetKranewitter injeder Ausgabe Fragen, diein seinen Seminaren häufiggestellt werden.Die Zeitschrift ist beimMANZ-Verlag als Abonnementerhältlich. Die jährlicherscheinenden sechs Heftekosten 86 Euro (inkl. MwSt.und Versand).Großandrangbei RezertifizierungenMit 760 Rezertifizierungenwarenim Vorjahrdie Präsidien der Landesgerichtesowie der SV-Verbandfür Oberösterreichund Salzburg konfrontiert.Bei den listenführendenPräsidenten in Linz undSalzburg langten je 300Ansuchen ein, in Welswaren es an die 100 undin Ried rund 60 Anträge.Der Landesverband organisierte35 Evaluierungssitzungen,um die angeführtenFortbildungsaktivitätenzu bestätigen. Nicht allenAnträgen wurde stattgegeben.In Linz zogen einigeSachverständige nacheinem Gespräch mit demLandesgerichtspräsidentenihren Antrag auf Rezertifizierungzurück. Auch beiden anderen Landesgerichtengab es Fälle, bei denengesetzliche Vorgaben ausunterschiedlichen Gründennicht erfüllt wurden.AUFRUFWer interessante Fachliteraturgelesen hat unddiese kurz und prägnantin einem Artikel im SVinformativbesprechenmöchte, wird gebeten,sich bei der Redaktionzu melden!Kontakt:office@hauner-schoepf.atNR.<strong>01</strong>/<strong>2009</strong> – SV-INFORMATIV 7


AUS DEM VERBANDBesuchen Sie uns im Internetunter www.svv.atÜberprüfen Sie Ihre Eintragung in der Sachverständigenliste.Die neue Fachgruppen- und Fachgebiets einteilung(Nomenklatur) ist in Kraft. Achten Sie darauf, dass Sie in derfür Sie richtigen Fachgruppe bzw. in der auf Sie zutreffendenFachgebietseinteilung in der Gerichtssachverständigenlisteeingetragen sind! Diese Liste finden Sie im Internet unterwww.sdgliste.justiz.gv.at. Speziell die sachgerechte Zuordnungzum Fachgebiet 94.70 (Nutzwertfeststellung, Parifizierung) beiBau und Immobilien bedarf möglicherweise einer Überprüfung.Ein formloses Antragsschreiben um Aufnahme in das fürSie richtige Fachgebiet nimmt der Präsident des Landesgerichtesentgegen.Sie möchten in SV-informativ inserieren?Rufen Sie uns an – wir beraten Sie gerne.Telefon: 0732/77 45 96-0Über Ihre Anregungen und Ideen freuen wir uns.E-Mail: office@hauner-schoepf.atNeue MitgliederFachgruppe AllgemeinDipl.-Ing. Horst Witte Hellbrunnerstr. 9 5020 SalzburgFachgruppe Bauwesen & ImmobilienMag. Karl-Heinz Dutzler Garnisonstr. 17 4020 LinzGünther Haslinger Katzgrabenstr. 61 A 4203 Altenberg bei LinzBaumeister Ing. Franz Lohninger Kogl 24 4880 St. Georgen im AttergauIng. Rudolf Rieder Pesendorferstr. 23 4540 Bad HallRudolf SchmidAnton-Frank-Gasse 12/EG 1180 WienBaumeisterDipl.-Ing. Johann Spiessberger Kollmansberg 109 4814 Neukirchen bei AltmünsterBaumeisterIng. Josef Hermann Stangl Waidhofnerstr. 31 3335 WeyerFachgruppe Dienstleistungen & SportUniv.-Prof. Dr.Gabriele Maria Amann Hans-Sachs-Gasse 11 5020 SalzburgMag. (FH) Christian Grill Burggasse 12 4073 WilheringRaphael Schamal Weinbergstr. 26 52<strong>01</strong> Seekirchen am WallerseeBürosharing Römerberg LinzFachgruppe Elektrotechnik & MaschinenbauDipl.-Ing. (BA) Harald Krenmayr Im Dörfelfeld 10 4072 AlkovenDipl.-Ing. Dr. Leopold Stammler Khevenhüllerstr. 17 4861 Schörfling am AtterseeFachgruppe KFZDipl.-Ing. Edgar Jungmayr Messenbacherstr. 16 4655 VorchdorfAlfred Schatz Altmannstr. 15 4645 Grünau im AlmtalFachgruppe Land- und ForstwirtschaftDipl.-Ing. Klemens Blaimauer Dr.-Albert-Mitringer-Str. 3 4407 Steyr-GleinkAlfred Schatz Altmannstr. 15 4645 Grünau im AlmtalFachgruppe MedizinDr. Andreas Ebert Marktplatz 2/1 3335 WeyerPrim. Dr. Rene Silye Schatzweg 177 e 4040 LinzDr. Hubert Wallner Schullerweg 2 5071 Wals bei SalzburgDr. Harald Wölfl Dr.-Schauer-Str. 26 4600 WelsMEIN BÜRO WURDE MIR ZU GROSS!Ich vermiete daher ab April <strong>2009</strong>: 17 m 2 Büroraum(mit Aktenschrank, Schreibtisch + Drehsessel,Telefon und Internetanschluss) und Mitbenutzungder Nebenräume (Küche, WC, Vorraum).Bei Interesse rufen Sie: 0732 - 77 45 96 0SEMINAREfür die Fortbildungsakademie Herbst <strong>2009</strong>VORANKÜNDIGUNG der Seminarthemen• Gebührenrecht (Gebührennote und Gebührenanspruchsgesetz allgemein)• LiegenschaftsbewertungUm Themenwünsche oder Anregungen für die Fortbildungsakademie wird gebeten.Änderungen vorbehalten!IMPRESSUMHerausgeber: Hauptverband der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen Österreichs, Landesverband für OÖ und Salzburg, Robert-Stolz-Straße 12,4020 Linz. Redaktionsleitung: Dr. Traude Hauner-Schöpf, Schulertal 8, Linz. Redaktion: Susanna Sailer. Gestaltung, Redaktion und Produktion: Zielgruppen-Zeitungsverlags GmbH,Zamenhofstraße 9, 4020 Linz, Tel. 0732/6964 - 180, www.zzv.at. Fotos: Bildagentur Waldhäusl8 NR.<strong>01</strong>/<strong>2009</strong> – SV-INFORMATIV

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