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Link zum Vortrag von Lars Dettmann - Landesfischereiverband ...

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Einfluss des Kormorans aufFischerei und TeichwirtschaftMöglichkeiten zur Schadensabwehram Beispiel des Landes Brandenburg<strong>Lars</strong> <strong>Dettmann</strong>, <strong>Landesfischereiverband</strong> Brandenburg / Berlin e.V.


Anzahl der Brutpaare in Deutschlandnumbers of breeding pairs in Germany2500020000Deutschland gesamt150001000050000


Anzahl der Brutpaare in Deutschlandnumbers of breeding pairs in Germany2500020000Deutschland gesamt1500010000500001996 Nachweis erheblicher Schäden in derTeichwirtschaft durch Fraß, Verletzungen undStreß (Tautenhahn, Schreckenbach)1997 – Streichung aus Anhang I der EU-VRL weilauf Basis der Bestandsdaten <strong>von</strong> 1996 guterErhaltungszustand als gesichert angesehenwurde


Fischpond areas in Germanyca. 4.300 haca. 8.400 haca. 20.000 hatotal: 39.000 ha


Schäden in der TeichwirtschaftGrößere Fische werden bei vergeblichen Fangversuchen erheblich verletzt. DerartVorgeschädigte Fische sind so nicht überlebensfähig und erhöhen neben direktenFraßverlusten die Verlustrate noch zusätzlich.


Einzelfadenüberspannung in der Blumberger Mühle – 1996 noch als wirkungsvolleAbwehr- maßnahme beschrieben, heute ist sie nahezu wirkungslos – die Vögeldurchfliegen die Fäden


Vergrämungsabschüsse – die effektivste Methode zurEindämmung der Schäden140012001000Anzahl der jährlichen Vergrämungsabschüsse <strong>von</strong> Kormoranen im Land Brandenburg11959971119800740600400200175249 22710528542001999/00* 2000/01* 2001/02* 2002/03* 2003/04* 2004/05* 2006 2007 2008 2009* Zahlen beziehen sich auf das Jagdjahr (01.04.-31.03)


1400Verteilung der Vergrämungsabschüsse auf Teiche und natürliche Gewässer12001000800600Karpfenteichenatürliche Gewässer40020002007 2008 2009


Schäden in der Teichwirtschaft trotz VergrämungsmaßnahmenExample: Federal State Brandenburg908070605040302010013 %32 %18 %1. Jahr 2. Jahr 3. Jahraußergewöhnliche Verluste( extraordinary losses )normale Verluste(ordinary losses )tatsächliche Verluste( real losses )


Schäden in der Teichwirtschaftaußergewöhnliche Verluste in 2009(extraordinary losses)extraordinary losses88.800 € Schlaubefisch e.G.50.700 € Teichwirtschaft Thalberg- 1.015.68393.900 € Teichwirtschaft Fürstlich Drehna€10.300 € Teichwirtschaft Sergen77.400 € Teichwirtschaft Eulo32.700 € Teichwirtschaft Hammermühlethe annual turnover14.500 € Teichwirtschaft Glinzig389.083 € Teichwirtschaft Peitz3.600.000166.900 € Teichwirtschaft Petkampsberg€71.900 € Teichwirtschaft Kroppen19.500 € Teichwirtschaft Stradow


EingangsgrößenErgebnisse / SummenAbfischertrag K1 500,00 kg / ha Abfischergebnis in kg/ha TN 821,69Stückgewicht K1 (Abf.) 0,08 kg / Stück Marktleistung gesamt 502.319,69 €Stückgewicht K2 (Abf.) 0,70 kg / Stück Durchschnittspreis VK K Sp 2,41 €Stückgewicht K3 (Abf.) 2,00 kg / StückStückgewicht K4 (Abf.) 2,80 kg / Stück KostenBesatzkosten Karpfen 183.593,75 €Besatzgewicht K1-K2 0,08 kg / Stück Besatzkosten gesamt 186.793,75 €Besatzgewicht K2-K3 0,70 kg / Stück Futterkosten 44.750,06 €Tierarzt / Medikamente 214,00 €Verlustrate (inkl. Winterverluste) K1 70,00 % (Bbg 82%) Energie/Wasser/Heizung 3.638,00 €Verlustrate (inkl. Winterverluste) K2 30,00 % (Bbg 62%) Kalk/Dünger 2.638,00 €Verlustrate (inkl. Winterverluste) K3 10,00 % (Bbg 28%) Kleinmaterial/Geräte 5.992,00 €variable Maschinenkosten 23.112,00 €EK-Satzfischpreis Ko 0,0016 € / Stück Lohnarbeit/Maschinenmiete 2.782,00 €EK-Satzfischpreis K1 4,20 € / kg Kosten Saisonarbeit 15.536,40 €EK-Satzfischpreis K2 3,30 € / kg sonstige Kosten 0,00 €EK-Satzfischpreis zK3 Summe variable Kosten 300.615,59 €Futterpreis Getreide 0,14 € / kg Arbeitszeitbedarf eigen in AKh 6.848,00Futterquotient Getreide K1 2,70 kg Getreide / kg Abf. Arbeitszeitbedarf Saisonkräfte in AKh 2.354,00Futterquotient Getreide K2 2,00 kg Getreide / kg Abf. Arbeitszeitbedarf gesamt in AKh 9.202,00Futterquotient Getreide K3 1,00 kg Getreide / kg Abf.Futterquotient Getreide K4 1,00 kg Getreide / kg Abf. Deckungsbeitrag Ko-K1 27.280,25 €Deckungsbeitrag K1-K2 100.529,63 €Futterpreis Mischfutter - € / kg Deckungsbeitrag K2-K3 73.894,23 €Futterquotient Mischfutter K1 - kg Futter / kg Abfischgew.Zwischensumme DB 201.704,10 €Verkaufspreis K1 4,20 € / kgVerkaufspreis K2 3,30 € / kg Risikoansatz in € 50.231,97 €Verkaufspreise Speiskarpfen Pachtzins gesamt 19.260,00 €Großhandel 1,80 € / kgEinzelhandel 2,85 € / kg vorläufiger Ertrag aktuell 132.212,13 €Direktvermarktung 5,25 € / kg vorläufiger Ertrag mit Unterstützung 164.312,13 €Verkaufspreis Nebenfische 8,00 € / kgErtrag je AKh eigen 23,99 €Anteil Absatz Großhandel 65,00 %Anteil Absatz Einzelhandel 25,00 %Anteil Absatz Direktvermarktung 10,00 %Bruttoverdienst / h 23, 99 €


EingangsgrößenErgebnisse / SummenAbfischertrag K1 500,00 kg / ha Abfischergebnis in kg/ha TN 411,30Stückgewicht K1 (Abf.) 0,08 kg / Stück Marktleistung gesamt 272.138,50 €Stückgewicht K2 (Abf.) 0,70 kg / Stück Durchschnittspreis VK K Sp 2,41 €Stückgewicht K3 (Abf.) 2,00 kg / StückStückgewicht K4 (Abf.) 2,80 kg / Stück KostenBesatzkosten Karpfen 114.627,08 €Besatzgewicht K1-K2 0,08 kg / Stück Besatzkosten gesamt 117.860,42 €Besatzgewicht K2-K3 0,70 kg / Stück Futterkosten 22.498,91 €Tierarzt / Medikamente 214,00 €Verlustrate (inkl. Winterverluste) K1 82,00 % (Bbg 82%) Energie/Wasser/Heizung 3.638,00 €Verlustrate (inkl. Winterverluste) K2 62,00 % (Bbg 62%) Kalk/Dünger 2.638,00 €Verlustrate (inkl. Winterverluste) K3 28,00 % (Bbg 28%) Kleinmaterial/Geräte 5.992,00 €variable Maschinenkosten 23.112,00 €EK-Satzfischpreis Ko 0,0016 € / Stück Lohnarbeit/Maschinenmiete 2.782,00 €EK-Satzfischpreis K1 4,20 € / kg Kosten Saisonarbeit 15.536,40 €EK-Satzfischpreis K2 3,30 € / kg sonstige Kosten 0,00 €EK-Satzfischpreis zK3 Summe variable Kosten 202.501,10 €Futterpreis Getreide 0,14 € / kg Arbeitszeitbedarf eigen in AKh 6.848,00Futterquotient Getreide K1 2,70 kg Getreide / kg Abf. Arbeitszeitbedarf Saisonkräfte in AKh 2.354,00Futterquotient Getreide K2 2,00 kg Getreide / kg Abf. Arbeitszeitbedarf gesamt in AKh 9.202,00Futterquotient Getreide K3 1,00 kg Getreide / kg Abf.Futterquotient Getreide K4 1,00 kg Getreide / kg Abf. Deckungsbeitrag Ko-K1 26.913,58 €Deckungsbeitrag K1-K2 37.235,63 €Futterpreis Mischfutter - € / kg Deckungsbeitrag K2-K3 5.488,20 €Futterquotient Mischfutter K1 - kg Futter / kg Abfischgew.Zwischensumme DB 69.637,40 €Verkaufspreis K1 4,20 € / kgVerkaufspreis K2 3,30 € / kg Risikoansatz in € 27.213,85 €Verkaufspreise Speiskarpfen Pachtzins gesamt 19.260,00 €Großhandel 1,80 € / kgEinzelhandel 2,85 € / kg vorläufiger Ertrag aktuell 23.163,55 €Direktvermarktung 5,25 € / kg vorläufiger Ertrag mit Unterstützung 55.263,55 €Verkaufspreis Nebenfische 8,00 € / kgErtrag je AKh eigen 8,07 €Anteil Absatz Großhandel 65,00 %Anteil Absatz Einzelhandel 25,00 %Anteil Absatz Direktvermarktung 10,00 %Bruttoverdienst/h 8, 07 €


Fish ponds – Areas of high value for Natura 2000 objectives<strong>von</strong> insgesamt 4300 ha Teichflächehaben im Land Brandenburg2166 ha (53%) NSG-Status3126 ha (76%) LSG-Status2410 ha (59%) FFH-Status2024 ha (50%) SPA-Status3220 ha (79%) Natura-2000-StatusIn Natura-2000-Gebieten gilt (<strong>zum</strong>indest theoretisch) ein Verschlechterungsverbot. BeiEinstellung der Bewirtschaftung verschwinden die Teiche innerhalb weniger Jahre. Einerentable Teichwirtschaft ist Voraussetzung für den Erhalt des Lebensraumes Teich.Foto: K.Winkelgrund


Notlösung oder Zukunft der Teichwirtschaft?


TotalüberspannungVerlustrate K1/K2: nur 3%!Kosten: ca. 15.000 € / ha2500 ha zu schützende Flächeim Land BrandenburgFinanzvolumen: 37.000.000 €


Die Kehrseite der MedallieÜberspannungen sind immereine Gefahr für verschiedensteVogelarten.


streng geschützte Arten profitieren <strong>von</strong> den Teichen – ohne Totalüberspannungen


Schäden in der Fluss- und Seenfischerei


Schäden in der Fluss- und SeenfischereiNABU: „Schäden in natürlichen Gewässern sind bisher nicht nachgewiesen.“Knösche et. al 2005„Untersuchungen zur Entwicklung der Fischerei im Land Brandenburg unter Beachtungder Kormoranbestände und Entwicklung eines Monitorings“Aalanteil in der Kormorannahrung: Bild 13 Kormoran % / Aaljährliche Entnahme durch Kormorane in Brandenburg: ca. 750.000 Aaledaraus resultiert Fangausfall für Fischerei: 77 t = Ertragsausfall <strong>von</strong> mindestens 770.000 €


Neben Fraßverlusten werden auch in natürlichen Gewässern Fische bei vergeblichenFangversuchen erheblich verletzt und verenden. Sie tauchen weder in Speiballen- , nochMageninhaltsuntersuchungen <strong>von</strong> Kormoranen auf.Foto: Wolfgang Richter


3530Größenverteilung der <strong>von</strong> Kormoranen gefressener AaleEigene Simon 2010 UntersuchungKnösche et al. 2005Anteil Beutefische [%]25201510500-5 5-10 10-15 15-20 20-25 25-30 30-35 35-40Größenklassen [cm]40-45 45-50 50-55 55-60 60-65(Sizing)Die Wirkung der seit 2006 in Brandenburg intensivierten Besatzmaßnahmen mit Jungaalenlässt sich nach fünf Jahren auch im Mageninhalt <strong>von</strong> Kormoranen ablesen. DerAnteil kleinerer Aale hat im Vergleich zu Daten <strong>von</strong> 2005 deutlich zugenommen.


Aalbesatz im Brandenburger Einzugsgebiet der ElbeAn den rot markierten Gewässern(Schutzgebiete) ist keine VergrämungVon Kormoranen zulässig.


Entwicklung der Brutvogelzahlen im Vergleich zu den Abschusszahlenund den Effekten der Eingriffe in Kolonien im Land Brandenburg6000500040003000Abschüsse + Effekte StörungenBrutvögel2000100001986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010Trotz der inzwischen ergriffenen Maßnahmen verbleibt der Brutvogelbestand in Brandenburg aufeinem Niveau <strong>von</strong> ca. 5000 Stück. Schon 50% da<strong>von</strong> sorgten in den 90‘er Jahren für massiveSchäden.


1400Entwicklung der Brutpaarzahlen in Kolonien des Landes Brandenburg12001000800600Unteres OdertalTonstiche ParetzAlter Wochowsee4002000Effekte in Einzelkolonien: Unteres Odertal – keine Eingriffe, Alter Wochowsee –Eingriffe in 2005, 2008 und 2010, Tonstiche Paretz – fortlaufende Eingriffe seit 2006(Prädation durch Waschbär und Seeadler in allen drei Kolonien)


Fazit:-Kormorane verursachen nachweislich erhebliche fischereiwirtschaftliche Schäden- eine effektive Schadensabwehr vor Ort ist nicht umsetzbar (zu hoher Aufwand,Konflikt mit Artenschutzvorschriften - großflächige und anhaltende Störungen)- abgesehen <strong>von</strong> der Totalüberspannung an Teichen brachte keineVergrämungsmethode die notwendige Reduzierung der Schäden- Bestandsregulierungen sind durch Eingriffe in das Brutgeschehen möglich- der Aufwand und die Störungen anderer Arten sind minimal, Letztere sind zudemzeitlich und räumlich eng begrenzt- Eingriffe in das Brutgeschehen müssen kontinuierlich erfolgen – die Kolonien bleibenerhalten, die Brutpaarzahlen nehmen ab

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