It-Controlling-Konzept
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2 IT-<strong>Controlling</strong>-<strong>Konzept</strong><br />
2.1 Definition IT-<strong>Controlling</strong><br />
Kostenorientierung<br />
Der Terminus IT-<strong>Controlling</strong> wird vielfältig angewandt. In der<br />
Literatur und Praxis tauchen zahlreiche Begriffe aus dem IT-<br />
<strong>Controlling</strong>-<strong>Konzept</strong> auf, z. B.:<br />
? ADV-<strong>Controlling</strong> (Automatisierte Datenverarbeitungs-<strong>Controlling</strong>),<br />
? DV-<strong>Controlling</strong> (Datenverarbeitungs-<strong>Controlling</strong>),<br />
? EDV-<strong>Controlling</strong> (Elektronische Datenverarbeitungs-<strong>Controlling</strong>),<br />
? INF-<strong>Controlling</strong> (Informatik-<strong>Controlling</strong>),<br />
? IV-<strong>Controlling</strong> (Informationsverarbeitungs-<strong>Controlling</strong>),<br />
? IS-<strong>Controlling</strong> (Informationssystem-<strong>Controlling</strong>) und<br />
? IT-<strong>Controlling</strong> (Informationstechnik-<strong>Controlling</strong>).<br />
Die Auffassungen für den Aufgabenkatalog variieren stark. Eine<br />
enge Auffassung beschreibt IT-<strong>Controlling</strong> als Kontrolleur der IT-<br />
Abteilungen oder als computergestützte Kontrolle von IT-<br />
Projekten. Auf IT-<strong>Controlling</strong> angesprochen, verweisen Unternehmensleitungen<br />
gerne auf die IT-Leitung (vgl. Santihanser,<br />
2004, S. 17). Diese Definitionen bzw. Auffassungen sind im Sinne<br />
eines Leitbildcontrolling-<strong>Konzept</strong>es irreführend und nicht ausreichend.<br />
Trotz der unterschiedlichen Interpretation und Synonymenen<br />
hat der Begriff IT-<strong>Controlling</strong> seinen festen Platz in der<br />
Betriebswirtschaftslehre erhalten und wird als Kerndisziplin der<br />
Wirtschaftsinformatik betrachtet (vgl. Krcmar/Son, 2004, S. 165).<br />
Definitionen jüngeren Datums betrachten IT-<strong>Controlling</strong> als Instrument<br />
zur Entscheidungsvorbereitung im Rahmen der Nutzung<br />
von IT-Ressourcen. IT-<strong>Controlling</strong> ist die „… Beschaffung, Aufbereitung<br />
und Analyse von Daten zur Vorbereitung zielsetzungsgerechter<br />
Entscheidungen bei Anschaffung, Realisierung und Betrieb<br />
von Hardware und Software …“ (vgl. Becker/Winkelmann,<br />
2004, S. 214).<br />
Unterschiedliche Erfahrungen verfälschen oft das Aufgabenfeld<br />
des IT-Controllerdienstes. Durch den gestiegenen Kostendruck
Leistungsorientierung <br />
IT-<strong>Controlling</strong>konzept <br />
IT-Controllerdienst<br />
2.2 IT im Wandel<br />
wird der Terminus IT-<strong>Controlling</strong> oft mit Kostenreduktion im IT-<br />
Bereich verwechselt. Ursache dafür ist die stärkere IT-Durchdringung<br />
der Geschäftsprozesse und der hierdurch angestiegene<br />
IT-Kostenanteil. Mangelnde Transparenz dieses Kostenblocks<br />
führt bei der Unternehmensleitung oft zu dem Eindruck, dass die<br />
IT-Kosten reduziert werden müssen.<br />
Stellvertretend für diese kostenorientierte Einstellung kann das<br />
Aufgabenfeld der Abteilung „DV-<strong>Controlling</strong>“ eines deutschen<br />
Versicherungsunternehmens dienen:<br />
? Ermittlung des EDV-Budgets im Rahmen der Jahresplanung,<br />
? Mitzeichnung der Genehmigung von DV-Projekten in monetärer<br />
Hinsicht,<br />
? Monatlicher Soll/Ist-Vergleich und Prognose der DV-Kosten,<br />
? Verursachungsgerechte Zuordnung der DV-Kosten (Kostenrechnung<br />
und Leistungsverrechnung),<br />
? Plan-Ist-Vergleiche der IT-Projektbudgets,<br />
? Kontrolle der Projektplanung und des Projektfortschrittes in<br />
DV-Projekten sowie Aufzeigen von Überlastsituationen.<br />
Der IT-Controller wird zum Kostenkontrolleur und Kostensenker<br />
degradiert.<br />
Eine leistungsorientierte Sichtweise erkennt, dass der IT-Einsatz<br />
mit Leistungssteigerung und Effizienzverbesserung vernetzt ist.<br />
Zunehmend wird erkannt, dass die IT nicht eine „Handwerkerabteilung“,<br />
sondern ein Kernelement zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens darstellt. Der IT-Controllerdienst<br />
unterstützt den IT-Einsatz im Unternehmen im Rahmen<br />
eines IT-<strong>Controlling</strong>-<strong>Konzept</strong>es.<br />
Das IT-<strong>Controlling</strong>-<strong>Konzept</strong> plant, koordiniert und steuert die<br />
Informationstechnologie und ihre Aufgaben für die Optimierung<br />
der Geschäftsorganisation (Geschäftsprozesse und Aufbauorganisation)<br />
bei der Zielformulierung, Zielsteuerung und Zielerfüllung<br />
mit dem Controllerdienst.<br />
Ergo: Der IT-Controllerdienst steuert und gestaltet den IT-<br />
Einsatz in der Gegenwart und für die Zukunft.<br />
In der Wirtschaft und Verwaltung vollzieht sich ein Wandel weg<br />
von der Technik- hin zur Geschäftsorientierung. In den 1970er<br />
und 1980er-Jahren standen die regelbasierte Stapelverarbeitung
Online-<br />
Verarbeitung<br />
statt Batch-<br />
Betrieb<br />
IT als „Waffe“<br />
Informationsmanagement<br />
löst Datenverarbeitung<br />
ab<br />
(über Nacht) und die Automatisierungen von Aufgaben mit Massendatenverarbeitung<br />
(z. B. Buchhaltung, Lagerhaltung, Gehaltsabrechnung)<br />
im Vordergrund der damaligen „Betrieblichen Datenverarbeitung“.<br />
Die IT unterstützte lediglich ausgewählte Einzelfunktionen.<br />
IT-Kosten wurden der zentralen „IT-Kostenstelle“<br />
belastet und – wenn überhaupt – nur in Form einer Umlage auf<br />
nachgelagerte Kostenstellen verteilt. In dieser Zeit galt der Status<br />
der IT-Abteilung als exclusiv, z. B. als Ansprechpartner für Hardware-<br />
und Softwarelieferanten sowie Beratungsunternehmen.<br />
Interaktive Onlinesysteme (z. B. die betriebswirtschaftliche Standardsoftware<br />
SAP® R/3®) lösten die zeitintensive Stapelverarbeitung<br />
eleganter ab. In den 1990er-Jahren wurden zahlreiche Projekte<br />
unter dem Schlagwort „Business Reengineering“ (vgl. hierzu<br />
ausführlich Gadatsch 2004) durchgeführt, um Altsysteme unter<br />
Veränderung der betrieblichen Prozesse abzulösen. Ziel war die<br />
Optimierung des Geschäftes durch die Informationstechnik.<br />
Um die Jahrtausendwende wurde die IT zur „Waffe“ im Wettbewerb<br />
und als Basis für völlig neue Geschäftsmodelle entdeckt.<br />
Elektronische Marktplätze, Onlineauktionssysteme, Elektronische<br />
Beschaffungssysteme (Electronic Procurement), zahlreiche Anwendungen<br />
in der Telekommunikation oder im Lieferantenmanagement<br />
(Supply-Chain-Management) sind in dieser Zeit entstanden<br />
bzw. weiter verfeinert worden.<br />
BEISPIEL DHL: „OHNE DEN EINSATZ VON IT KÖNNTEN<br />
WIR UNSER GESCHÄFT NICHT BETREIBEN“<br />
Deutlich wird die aktuelle Situation in vielen Unternehmen durch zwei<br />
Aussagen des Chief-Information-Officers (CIO) des deutschen Logistikdienstleisters<br />
DHL beschrieben: „Ohne den Einsatz von IT<br />
könnten wir unser Geschäft nicht betreiben“ und „Vor rund<br />
30 Jahren war in der Logistikbranche das Wichtigste das<br />
Abholen und Zustellen eines Pakets. Heute ist die Information<br />
über das Paket genauso wichtig wie das Paket selbst“<br />
(vgl. Klostermeier 2004a, S. 69). Ein Statement, das stellvertretend für<br />
sehr viele Unternehmen mit starker IT-Unterstützung gilt.<br />
Spätestens gegen Ende der 1990er-Jahre hat sich das „Informationsmangement“<br />
als Führungsinstrument gegen die bisher dominante<br />
„Datenverarbeitung“ durchgesetzt. Die Informationsgesellschaft<br />
ist etabliert (vgl. ausführlich Schink 2004). Zeitgleich entwickelte<br />
sich das IT-<strong>Controlling</strong> weiter.
Beispiele Merkmale Leitbild<br />
1970 1980 1990 2000 2010<br />
Einordnung der<br />
IT-Abteilung<br />
IT ist Werkzeug<br />
IT<br />
unterstützt<br />
das Geschäft<br />
• Regelbasierte<br />
Stapelverarbeitung<br />
• Automatisierung von<br />
Einzelfunktionen<br />
• Automatisierte Buchhaltung<br />
• Lagerbestandsführung<br />
• Stücklistenauflösung<br />
• Nettogehaltsermittlung<br />
IT<br />
optimiert<br />
das Geschäft<br />
• Interaktive<br />
Onlineverarbeitung<br />
• Optimierung von<br />
Geschäftsprozessen<br />
• Business Reengineering<br />
• Online-Auftragsbearbeitung<br />
und -Produktkalkulation<br />
• Vertriebs- und Logistiksteuerung<br />
mit ERP-Systemen<br />
IT ist Teil<br />
des<br />
Geschäftes<br />
• Digitalisierung der Arbeit<br />
• IT als Basis für neue<br />
Geschäftsmodelle<br />
(E-Business)<br />
• Elektronische Marktplätze<br />
• Onlineauktionen<br />
• Electronic-Procurement<br />
• Telekommunikation<br />
• Supply-Chain-Management<br />
Betriebliche Datenverarbeitung Informations-Management<br />
IT-Kostenumlage / -Verrechnung IT-<strong>Controlling</strong><br />
Abbildung 15: Von der Technik- zur Geschäftsorientierung<br />
Die IT-Abteilung wird in zahlreichen Unternehmen deutlich höher<br />
positioniert, als vor 20-30 Jahren. Als Beispiel lässt sich die<br />
Einordnung der IT-Abteilung eines deutschen Automobilzulieferers<br />
(vgl. Abbildung 16) anführen. Die Informationstechnik wurde<br />
in früheren Jahren in diesem Unternehmen als Kostenfaktor<br />
eingestuft, heute heute zunehmend als Geschäftspartner und<br />
enabler für die Generierung strategischer Wettbewerbsvorteile<br />
(vgl. Petry 2004). Bei der Münchner Allianz-Versicherung sind<br />
sogar zweiVorstandsmitglieder für IT-Aufgaben verantwortlich,<br />
da bei diesem Allfinanzunternehmen immer schneller neue Produkte<br />
auf dem Markt eingeführt und durch die IT abgebildet<br />
werden müssen (vgl. Klostermeier 2004b, S. 18). Diese Grundhaltung<br />
hat entsprechende Rückwirkungen auf die Aufgabeninhalte<br />
und den Stellenwert des IT-<strong>Controlling</strong>-<strong>Konzept</strong>es.<br />
Allerdings betrachtet die Praxis die IT-Abteilung nicht als Selbstzweck<br />
oder eigenständige Aufgabe, sondern als wichtiges Werkzeug<br />
bzw. Dienstleister der Prozessunterstützung. Die Führungskräfte<br />
aus den Fachabteilungen nehmen viel mehr Einfluss auf<br />
IT-orientierte Entscheidungen, als in den 1970er/1980er-Jahren.<br />
Diesen Trend bestätigt die Aussage des Chief-Information-<br />
Officers (CIO) der Continental AG, nach der es dort keine IT-<br />
Projekte, sondern nur Business-Projekte gibt (vgl. Vogel 2004, S.<br />
28).<br />
Außerdem ist die Informationstechnik sehr viel stärker mit den<br />
Geschäftsaufgaben verwoben, als in den Jahrzehnten zuvor. Die
IT Doesn’t<br />
Matter<br />
Vielzahl der am Entscheidungsprozess beteiligten Personen koordiniert<br />
deshalb das IT-<strong>Controlling</strong>-<strong>Konzept</strong>, um die Bündelung<br />
und Koordination der verschiedenen Interessen zu sichern.<br />
Stufe 1<br />
„IT ist ein<br />
Kostenfaktor“<br />
Stufe 2<br />
„IT ist ein<br />
„IT ist ein 4<br />
Vermögens- Geschäfts-<br />
wert“ Partner“<br />
Stufe<br />
„IT Cost Center“<br />
Stufe 3<br />
Stellenwert der IT<br />
IT-Abteilung<br />
„IT Service Center“<br />
Stufe 4<br />
„IT ermöglicht<br />
strategische<br />
Wettbewerbsvorteile“<br />
„IT Strategic<br />
Investment<br />
Center“<br />
„IT Profit Center“<br />
Abbildung 16: Positionierung der IT-Abteilung bei einem Automobilzulieferer<br />
Die Extremposition in der Diskussion um die „Wichtigkeit“ der<br />
Informationstechnik wurde 2003 von N. C. Carr mit seinem Aufsatz<br />
„IT Doesn’t Matter“ in der Zeitschrift „Harvard business review“<br />
vertreten (vgl. Carr, 2003) und in mehreren Folgepublikationen<br />
(vgl. z. B. Carr 2004) weiter vertieft. Nach den Thesen von<br />
Carr hat die IT lediglich den gleichen Stellenwert wie typische<br />
Massengüter (z. B. Energie). Eine strategische Bedeutung der IT<br />
für die Unternehmen sieht der Autor dagegen nicht. Die IT wird<br />
zur „Commodity“, zum standardisierten Massenartikel, der bei<br />
Bedarf beim günstigsten Lieferanten bezogen wird, analog dem<br />
Strom aus der Steckdose. Die oben aufgeführten Beispiele zeigen,<br />
dass diese Auffassung nicht allgemeingültig ist.<br />
2.3 Einordnung in das <strong>Controlling</strong>-<strong>Konzept</strong><br />
Neue Sparten im<br />
<strong>Controlling</strong>-<br />
<strong>Konzept</strong><br />
Vernetzung des<br />
IT-<strong>Controlling</strong><br />
In den vergangenen Jahren haben sich neue Sparten im <strong>Controlling</strong>-<strong>Konzept</strong><br />
etabliert. Teilbereiche wie Logistik-, Produktions-<br />
und Vertriebscontrolling u.a. sind auf einzelne Prozessbereiche<br />
des Unternehmens und damit in ihrer Wirkung begrenzt.
IT-<strong>Controlling</strong> vernetzt <strong>Controlling</strong>-Sparten (vgl. Abbildung 17),<br />
wenn der IT-Einsatz alle Bereiche eines Unternehmens koordiniert. <br />
Beschaffungsund<br />
Logistik-<br />
<strong>Controlling</strong><br />
<strong>Controlling</strong>-<strong>Konzept</strong><br />
Fertigungs-<br />
<strong>Controlling</strong><br />
IT-<strong>Controlling</strong><br />
Abbildung 17: Vernetzung des IT-Controllerdienstes<br />
2.4 Gestaltungsoptionen<br />
Marketingund<br />
Vertriebs-<br />
<strong>Controlling</strong><br />
Betrachtet man das IT-Prozessmodell, d. h. die Prozess-Schritte<br />
Strategische Planung, Entwicklung und Betrieb von Software,<br />
dann lassen sich die in Abbildung 18 aufgeführten Aufgaben des<br />
Informationsmanagements als Wirkungsnetz darstellen.<br />
Im Rahmen des Prozess-Schrittes IT-Strategie wird zunächst eine<br />
umfassende IT-Strategie konzipiert, welche die Umsetzung und<br />
Überwachung von IT-orientierten Maßnahmen zur Erreichung<br />
der strategischen Unternehmensziele übernimmt. Die wesentlichen<br />
Inhalte der IT-Strategie umfassen:<br />
? Formulierung eines zukünftigen Sollzustandes (Wohin<br />
wollen wir?)<br />
? Aufzeigen des Handlungsbedarfs (Was müssen wir tun?<br />
Wo sind die Schwachstellen?)<br />
? Ermittlung von Handlungsoptionen (Was haben wir für<br />
Alternativen?)<br />
? Setzen von Zielen und definieren von Maßnahmen (Was<br />
soll konkret gemacht werden? Bis wann sollen die Ziele erreicht<br />
werden?)<br />
? Festlegung der Verantwortung (Wer führt die Maßnahmen<br />
durch?)
Praxisfall: Unternehmensakquisition<br />
? Bestimmung von Messgrößen für das Ziel-Monitoring<br />
(Wann haben wir die Ziele erreicht?).<br />
Als ein Kernelement der IT-Strategie gilt die Entwicklung eines<br />
IT-Bebauungsplanes. Er ist auch unter einer Reihe anderer<br />
Begriffe bekannt: Unternehmensbebauungsplan, Bebauungsplan,<br />
IS-Plan bzw. Informationssystemplan, IT-Masterplan oder Rahmenarchitekturplan.<br />
Der IT-Bebauungsplan beantwortet folgende<br />
Fragen:<br />
? Welche Informationssysteme haben wir derzeit im Einsatz?<br />
? Wer hat die Verantwortung für diese Informationssysteme?<br />
? Wann wurde ein Informationssystem eingeführt und welchen<br />
aktuellen Releasestand benutzen wir?<br />
? Wann wird das nächste Release produktiv und wann wird es<br />
abgelöst?<br />
? Über welche Verbindungsstellen (Schnittstellen) werden die<br />
verschiedenen Informationssysteme im Unternehmen verknüpft?<br />
? Welche Informationen werden an den Verbindungsstellen<br />
ausgetauscht?<br />
? Welches Informationssystem ist das „führende“ System, z. B.<br />
für Kundendaten oder Produktdaten?<br />
? Durch welche Abteilung mit welchem Informationssystem<br />
werden unternehmensweite Daten (z. B. Kundendaten) erfasst<br />
und geändert?<br />
? Wohin werden die Änderungen weitergeleitet?<br />
? Wo (welche Organisationseinheiten) und wofür (welche<br />
Geschäftsprozesse) setzen wir im Konzern bzw. im Unternehmen<br />
Standardsoftware des Herstellers XYZ ein?<br />
? Wo und wofür lässt sich Standardsoftware weiterhin einsetzen?<br />
Auf die Verwendungsmöglichkeiten von IT-Bebauungsplänen<br />
insbesondere bei Unternehmensakquisitionen weist Herold<br />
(2003) hin. Bei Unternehmenszusammenschlüssen wird regelmäßig<br />
auch nach Synergiepotenzialen durch Zusammenlegung der<br />
Informationssysteme gesucht. Der Abgleich der Bebauungspläne,<br />
soweit vorhanden, erleichtert diese Aufgabe erheblich (vgl. hierzu<br />
das Beispiel in Herold, 2003, S. 225).<br />
Daneben sind eine Reihe von Hardwarestandards (z. B. Standard-PCs),<br />
Softwarestandards (z. B. Bürosoftware für Textver-
IT-Prozess-<br />
Schritte<br />
Monitoring<br />
arbeitung und Mail) und Sicherheitsstandards (z. B. Verschlüsselungs-<br />
und Virenschutzprogramme) festzulegen und zu verabschieden.<br />
Monitoring<br />
Umsetzung Umsetzung<br />
IT-Strategie IT-Strategie<br />
Umsetzung<br />
IT-Strategie<br />
<strong>Konzept</strong>ion <strong>Konzept</strong>ion<br />
IT-Strategie IT-Strategie<br />
<strong>Konzept</strong>ion<br />
IT-Strategie<br />
IT-<br />
IT-<br />
IT-<br />
Strategie Entwicklung Betrieb<br />
•IT-Strategie<br />
•IT-Strategie<br />
•IT-Bebauungsplan<br />
•IT-Bebauungsplan<br />
•Hardware,<br />
•Hardware,<br />
Software<br />
Software<br />
und<br />
und<br />
Security-Standards<br />
Security-Standards<br />
Strategisches IT-<strong>Controlling</strong><br />
•Entwicklung und<br />
•Entwicklung und<br />
Wartung<br />
Wartung<br />
von<br />
von<br />
Individualsoftware<br />
Individualsoftware<br />
•Einführung und<br />
•Einführung und<br />
Implementierung von<br />
Implementierung von<br />
Standard-AnwendungsStandard-Anwendungssoftwaresoftware<br />
•Aufbau und Betrieb der<br />
•Aufbau und Betrieb der<br />
IT-Infrastruktur<br />
IT-Infrastruktur<br />
(RZ,<br />
(RZ,<br />
Netzwerke,<br />
Netzwerke,<br />
zentrale<br />
zentrale<br />
Server u.a.)<br />
Server u.a.)<br />
•Service und Benutzer-<br />
•Service und Benutzersupportsupport<br />
Abbildung 18: IT-Prozessmodell<br />
Monitoring<br />
Phasen<br />
IT-Prozess<br />
Ausgewählte<br />
Aufgaben<br />
IT-Management<br />
Operatives IT-<strong>Controlling</strong> Einflussbereich<br />
IT-Controllerdienst<br />
Der Prozess-Schritt IT-Entwicklung unterstützt die Entwicklung<br />
und Wartung von Individualsoftware sowie die Einführung und<br />
Implementierung von Standard-Anwendungssoftware, wie etwa<br />
SAP® R/3®. Nach der Einführung der Individual- oder Standardsoftware<br />
folgt der Prozess-Schritt IT-Betrieb. Hier stehen zum<br />
einen die Planung und der Aufbau der IT-Infrastruktur, also dem<br />
Rechenzentrum, Unternehmensnetz, zentralen Servern für die<br />
Datenhaltung u.a. an. Weiterhin ist die im Einsatz befindliche<br />
Software zu betreiben und für einen regelmäßigen Service und<br />
Benutzersupport (Hotline etc.) zu sorgen.<br />
Alle genannten Aufgaben durchlaufen die Phasen <strong>Konzept</strong>ion,<br />
Umsetzung und Monitoring. In allen Phasen wird der IT-<br />
Controllerdienst gefordert. Der Übergang zwischen dem strategischen<br />
und operativen <strong>Controlling</strong>-<strong>Konzept</strong> ist vernetzt und fließend.