Jahresbericht 2010 ericht 2010 - Unfallkasse Nord
Jahresbericht 2010 ericht 2010 - Unfallkasse Nord
Jahresbericht 2010 ericht 2010 - Unfallkasse Nord
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<strong>Jahresb<strong>ericht</strong></strong> <strong>2010</strong>
Vorwort<br />
Arbeitsschutz mit System<br />
Die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten<br />
Gesundheitsgefahren sind oberste Aufgaben der gesetzlichen Unfallversicherungsträger.<br />
Damit geht die Verantwortung für das Unfallgeschehen in den bei<br />
der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> versicherten Betrieben zwar nicht auf die UK <strong>Nord</strong> über,<br />
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können den Unternehmensverantwortlichen<br />
aber immer bei der Verbesserung der Arbeitssicherheit im Betrieb helfen.<br />
Besonders sensibilisierte Unternehmen bedienen sich bei der Organisation<br />
ihres eigenen Arbeits- und Gesundheitsschutzes eines Managementsystems,<br />
damit Arbeitsschutz nicht von Einzelinteressen abhängig ist, sondern dauerhaft<br />
in der Betriebsorganisation verankert werden kann.<br />
Die Einbindung eines Arbeitsschutzmanagementsystems (AMS) ist damit keine<br />
einmalige Aktion, die eine öffentlichkeitswirksame Verleihung eines Preises<br />
oder einer Urkunde zum Ziel hat, sondern das dauerhafte Bekenntnis zu einer<br />
menschengerechten Gestaltung der Arbeit und des Arbeitsumfeldes. Der Erfolg<br />
eines Unternehmens ist in der Gesamtschau zu bewerten. Zum einen zählen die<br />
Erfüllung der Aufgaben und die Erreichung des angestrebten Betriebsergebnisses<br />
und zum anderen ist die Gesunderhaltung der Menschen an verschiedenen<br />
Arbeitsplätzen zu bewerten.<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> unterstützt die bei ihr versicherten Unternehmen auch<br />
auf dem Gebiet der Einführung eines AMS – Einzelheiten lesen Sie ab Seite 12.<br />
Wenn Sie hieran ebenso Interesse haben, sprechen Sie die für Sie zuständige<br />
Aufsichtsperson an.<br />
Jan Holger Stock<br />
Geschäftsführer<br />
Reimer Lucht<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
Reimer Lucht<br />
Jan Holger Stock<br />
Vorwort
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />
Seekoppelweg 5a<br />
24113 Kiel<br />
Telefon 04 31/64 07-0<br />
Fax 04 31/64 07-250<br />
ukn@uk-nord.de<br />
www.uk-nord.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
Jan Holger Stock, Geschäftsführer<br />
Redaktion<br />
Klaudia Gottheit – Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit<br />
Telefon 0 40/271 53-403<br />
klaudia.gottheit@uk-nord.de<br />
Bildnachweis<br />
Titelfoto und Fotos Seiten 8, 12, 13, 14, 22, 23, 24, 26: Katja Nitsche<br />
Vorwort und Seite 9: Frederika Hoffmann<br />
Seiten 10, 11, 15, 18, 19: <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />
www.fotolia.com: Seite 26, unten: silencefoto, Seite 7 toolklickit,<br />
Seite 28 Juano Li, Seite 29 MAK
Inhalt<br />
Kerndaten .......................................................................................................................................................................................... 6<br />
1. Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> .................................................................................................................................................................... 7<br />
2. Selbstverwaltung ......................................................................................................................................................................... 9<br />
3. Öffentlichkeitsarbeit .................................................................................................................................................................. 10<br />
4. Prävention .................................................................................................................................................................................. 12<br />
„Arbeitsschutz mit System“ Das Gütesiegel der UK <strong>Nord</strong> ............................................................................................................. 12<br />
Beraten – Besichtigen – Untersuchen ........................................................................................................................................... 14<br />
Messungen und Messtechnik ....................................................................................................................................................... 16<br />
Seminare und Ausbildung ............................................................................................................................................................. 16<br />
Projekte ........................................................................................................................................................................................ 17<br />
Medien .......................................................................................................................................................................................... 20<br />
5. Rehabilitation – Teilhabe – Entschädigung – Berufskrankheiten ............................................................................................... 22<br />
Mit dem Rollstuhl auf der Baustelle. Rehabilitation nach schwerem Wegeunfall. ....................................................................... 22<br />
Verletztengeld und Renten ........................................................................................................................................................... 24<br />
Reha-Management ....................................................................................................................................................................... 26<br />
Berufskrankheiten ....................................................................................................................................................................... 26<br />
Neue Arbeitssoftware GUSO 2 ......................................................................................................................................................... 27<br />
6. Regress ....................................................................................................................................................................................... 28<br />
Kein Haftungsprivileg bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit ....................................................................................................... 28<br />
Einstieg in die aktenlose Regresssachbearbeitung ...................................................................................................................... 28<br />
7. Ausblick ...................................................................................................................................................................................... 29<br />
Anhang ............................................................................................................................................................................................ 30<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> in Zahlen:<br />
• Versicherungsverhältnisse und Unfallzahlen ............................................................................................................................ 30<br />
• Einnahmen und Ausgaben .......................................................................................................................................................... 32<br />
• Vermögensrechnung .................................................................................................................................................................. 33<br />
• Renten-, Widerspruchs- und Klageverfahren ............................................................................................................................. 34<br />
Organisationsplan der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> ..................................................................................................................................... 36<br />
Mitglieder der Selbstverwaltungsorgane ..................................................................................................................................... 38<br />
Kontakt ............................................................................................................................................................................................ 42<br />
Inhalt<br />
5
Kerndaten<br />
Kerndaten <strong>2010</strong><br />
Versicherungsverhältnisse<br />
Ergebnisse der Jahresrechnung Euro<br />
1 Die Kategorie Schüler-Unfallversicherung umfasst Kinder in Tageseinrichtungen und in Tagespflege,<br />
Schülerinnen, Schüler und Studierende.<br />
2 Alle Unfälle, die der UK <strong>Nord</strong> gemeldet wurden, einschließlich der Unfälle, für die die UK <strong>Nord</strong> nicht<br />
zuständig oder leistungspflichtig war.<br />
3 In der Allgemeinen Unfallversicherung werden die Unfälle als “meldepflichtig” gezählt, bei denen<br />
der oder die Verletzte mehr als drei Tage arbeitsunfähig war. In der Schüler-Unfallver sicherung<br />
werden die Unfälle gezählt, bei denen ärztliche Hilfe in Anspruch genommen wurde.<br />
4 Die Rechnungsergebnisse enthalten alle kauf männisch gebuchten Forderungen.<br />
5 In dieser Kontengruppe sind ab B<strong>ericht</strong>sjahr <strong>2010</strong> Anteile der Staatlichen Arbeitsschutzbehörde bei<br />
der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> enthalten.<br />
6<br />
Schüler-Unfallversicherung 1 985.506<br />
Allgemeine Unfallversicherung 664.213<br />
insgesamt 1.649.719<br />
Unfallgeschehen<br />
insgesamt gemeldete Unfälle 2 118.305<br />
davon meldepflichtige Unfälle 3<br />
a) in der Schüler-Unfallversicherung 86.036<br />
darunter Unfälle mit tödlichem Ausgang 4<br />
b) in der Allgemeinen Unfallversicherung 4.501<br />
darunter Unfälle mit tödlichem Ausgang –<br />
Meldepflichtige Unfälle insgesamt 90.537<br />
Entschädigungsleistungen 4 55.599.056<br />
Aufwendungen für Prävention 5.646.173<br />
Verwaltungs- und Verfahrenskosten 5 15.713.614<br />
Regressforderungen 4 4.128.663
1. Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> (UK) <strong>Nord</strong> bietet über<br />
1,6 Millionen Versicherten in Hamburg<br />
und Schleswig-Holstein Schutz bei<br />
Arbeits unfällen, Unfällen auf dem Arbeitsweg<br />
und bei Berufskrankheiten. Kurz<br />
gefasst ist die UK <strong>Nord</strong> die „Berufsgenossenschaft<br />
für den öffentlichen Dienst“<br />
in den beiden nördlichen Bundesländern.<br />
Gleichzeitig ist sie Trägerin der gesetzlichen<br />
Schüler-Unfallversicherung (SUV).<br />
Hier sind nicht nur Schülerinnen und<br />
Schüler, sondern auch Kinder in Tagesstätten<br />
und bei Tageseltern sowie Studierende<br />
versichert.<br />
<strong>2010</strong> wurden der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />
118.305 Unfälle gemeldet; 90.537 Unfälle<br />
fi elen in ihre Zuständigkeit. Für medizinische<br />
Behandlung, Rehabilitation, Pfl ege,<br />
Lohnersatzleis tungen und Renten wendete<br />
die UK <strong>Nord</strong> 55,60 Millionen Euro auf.<br />
Ausgewählte Versichertengruppen <strong>2010</strong><br />
Beschäftigte in Mitgliedsunternehmen 1 186.214<br />
Haushilfen in Privathaushalten 2 41.088<br />
Ehrenamtlich für das Bundesland, die Gemeinde etc. Tätige 128.452<br />
Private Pfl egepersonen 3 64.700<br />
Blutspender 181.916<br />
Kinder in Tageseinrichtungen und Tagespfl ege 178.509<br />
Schülerinnen und Schüler 677.196<br />
Studierende 129.801<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />
1 Beschäftigte der Freien und Hansestadt<br />
Hamburg, der Gebietskörperschaften in<br />
Schleswig-Holstein (u. a. Land, Kreise, kreisfreie<br />
Städte, Gemeinden, Ämter). Außerdem<br />
Beschäftigte der wirt schaftlichen Unternehmen<br />
beider Bundes länder etc., für die die UK <strong>Nord</strong><br />
zuständig ist.<br />
2 Bei der UK <strong>Nord</strong> angemeldete Haushaltshilfen<br />
x 1,5 nach Empfehlung des Spitzenverbandes<br />
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />
(DGUV)<br />
3 geschätzt<br />
7
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />
Prävention und Rehabilitation –<br />
gut versorgt aus einer Hand<br />
Als einziger Sozialversicherungszweig<br />
bietet die gesetzliche Unfallversicherung<br />
Prävention und Rehabilitation aus einer<br />
Hand.<br />
Sie hat die Aufgaben<br />
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten<br />
in den versicherten Behörden, Unternehmen<br />
und Bildungseinrichtungen<br />
zu verhüten,<br />
die versicherten Behörden, Unternehmen<br />
und Bildungseinrichtungen zu<br />
Fragen der Arbeitssicherheit und zum<br />
Gesundheitsschutz zu beraten,<br />
für eine wirksame Erste Hilfe zu<br />
sorgen,<br />
bei einem Unfall/einer Berufskrankheit<br />
die Gesundheit und Leistungsfähigkeit<br />
der Versicherten wiederherzustellen,<br />
für die Wiedereingliederung in Schule,<br />
Beruf, Familie und soziales Umfeld zu<br />
sorgen,<br />
die Versicherten während und nach<br />
der Rehabilitation finanziell abzusichern.<br />
8<br />
Haftungsablösung –<br />
eine Sorge weniger für Unternehmer<br />
Bei der gesetzlichen Unfallversicherung<br />
zahlen die Versicherten keine Beiträge.<br />
Diese bringen allein die versicherten<br />
Behörden, Unternehmen und Träger der<br />
Bildungseinrichtungen auf. Mit der Beitragszahlung<br />
geht das Haftungsrisiko für<br />
Arbeitsunfälle vom Unternehmer auf den<br />
Unfallversicherungsträger über. Das Prinzip<br />
der Haftungsablösung gilt auch für<br />
Bildungseinrichtungen, wenn Kita-Kinder,<br />
Schüler und Studierende bei Unfällen in<br />
ihrer Einrichtung verletzt werden. Die<br />
Haftungsablösung wirkt jedoch nicht,<br />
wenn der Unternehmer fahrlässig oder<br />
vorsätzlich einen Unfall herbeigeführt<br />
hat. In Zeiten knapper Kassen zahlt sich<br />
die gesetzliche Unfallversicherung aus,<br />
denn die Ablösung der Unternehmerhaftpflicht<br />
schafft Verlässlichkeit zu überschaubaren<br />
Beiträgen. Die Beitragssätze<br />
zur UK <strong>Nord</strong> bleiben annähernd stabil,<br />
allenfalls können höhere Unfall-Lasten<br />
höhere Beiträge nach sich ziehen.<br />
GUSO 2 –<br />
neue Software, schnellerer Service<br />
Guter Service heißt bei der UK <strong>Nord</strong>:<br />
Versicherte und Mitgliedsunternehmen<br />
werden zügig und individuell betreut. Mit<br />
der neuen Unfallversicherungssoftware<br />
GUSO 2 ist die <strong>Unfallkasse</strong> noch schneller<br />
für ihre Kunden da. GUSO 2 startete im<br />
Frühjahr <strong>2010</strong>. Die Software bildet fast<br />
alle Geschäftsprozesse des Hauses ab. In<br />
das Gesamtsystem sind die Abteilungen/<br />
Fachbereiche Rehabilitation und Leistung,<br />
Prävention, Regress und Mitgliedschaft<br />
einbezogen. Kernstück von GUSO 2 ist die<br />
aktenlose Sachbearbeitung. Posteingänge<br />
werden gescannt und den Sachbearbeiterinnen<br />
und Sachbearbeitern elektronisch<br />
zur Verfügung gestellt werden. Sie<br />
können die Daten zu einem Versicherungsfall<br />
jetzt jederzeit ohne zeitraubende<br />
Aktensuche abrufen. Mit GUSO 2 wird<br />
fast vollständig papierlos gearbeitet.<br />
Neue Versicherungsfälle werden nur noch<br />
elektronisch angelegt und archiviert. Die<br />
elektronische Signatur ersetzt die handschriftliche<br />
Unterschrift und stellt sicher,<br />
dass die elektronischen Dokumente mit<br />
den papierenen Originalen übereinstimmen.<br />
Servicepartner für die elektronische<br />
Signatur ist das D-Trustcenter der Bundesdruckerei<br />
in Berlin. Mit GUSO 2 hat die<br />
UK <strong>Nord</strong> einen entscheidenden Schritt<br />
hin zur elektronischen Sachbearbeitung<br />
getan. Sie ist für künftige Entwicklungen<br />
in der IT gut aufgestellt.
2. Selbstverwaltung<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> ist eine Körperschaft<br />
des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung.<br />
Nach dem Prinzip der Selbstverwaltung<br />
gestalten die Versicherten<br />
und die Mitgliedsunternehmen die<br />
Geschäftspolitik der UK <strong>Nord</strong>. Organe<br />
der Selbstverwaltung sind die Vertreterversammlung<br />
und der Vorstand, beide<br />
paritätisch besetzt. Die Organmitglieder<br />
arbeiten ehrenamtlich. Jährlich zum Jahresanfang<br />
wechselt der Vorsitz zwischen<br />
der Seite der Versicherten und der Seite<br />
der Mitgliedsunternehmen. Eine Übersicht<br />
über die Zusammensetzung der<br />
Gremien und ihrer Ausschüsse fi nden<br />
Sie auf den Seiten 38 bis 41.<br />
Die Vertreterversammlung beschließt als<br />
„Legislativorgan“<br />
die Satzung,<br />
den jährlichen Haushaltsplan,<br />
die Dienstordnung,<br />
die Unfallverhütungsvorschriften.<br />
Sie wählt den Geschäftsführer und den<br />
Vorstand.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> tagte die Vertreterversammlung<br />
zwei Mal. Den Vorsitz hatte die Seite<br />
der Mitgliedsunternehmen mit Ralf<br />
Hinsch als amtierendem Vorsitzenden.<br />
Sein Stellvertreter war Michael Rüther<br />
von der Versichertenseite.<br />
Der Vorstand führt als „Exekutivorgan“<br />
die Beschlüsse der Vertreterversammlung<br />
aus. Er stellt den Haushaltsplan auf und<br />
ist für alle Aufgaben zuständig, die nicht<br />
ausdrücklich der Vertreterversammlung<br />
obliegen oder zu den laufenden Verwaltungsgeschäften<br />
gehören. <strong>2010</strong> hatte<br />
Uwe Gade von der Versichertenseite den<br />
Vorsitz inne, Stellvertreter war Reimer<br />
Lucht von der Seite der Mitgliedsunternehmen.<br />
Der Geschäftsführer ist beratendes<br />
Mitglied des Vorstandes. Das Gremium<br />
kam <strong>2010</strong> zu vier Sitzungen<br />
zusammen.<br />
Die Selbstverwaltung unterhält vier Fachausschüsse:<br />
den Präventionsausschuss, der je zur<br />
Hälfte mit Mitgliedern des Vorstands<br />
und der Vertreterversammlung besetzt<br />
ist. Die Parität von Versicherten und<br />
Mitgliedsunternehmen bleibt gewahrt.<br />
Der Ausschuss beschließt unter anderem<br />
die Vorlagen für neue Unfallverhütungsvorschriften<br />
(UVV) und die<br />
Änderungen bestehender UVVen,<br />
den Rechnungsprüfungsausschuss,<br />
den Rentenausschuss, der über Bewilligung,<br />
Entziehung, Heraufsetzung und<br />
Herabstufung von Renten entscheidet.<br />
Der Ausschuss entschied in 449 Rentenfällen.<br />
Selbstverwaltung<br />
den Widerspruchsausschuss, der über<br />
die Widersprüche der Versicherten<br />
gegen Bescheide der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />
entscheidet. Der Ausschuss erließ 103<br />
Widerspruchsbescheide. Eine Übersicht<br />
über die Entscheidungen des<br />
Renten- und des Widerspruchsausschusses<br />
fi nden Sie auf der Seite 34f.<br />
Als weiteres Organ hat die <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong> den hauptamtlichen Geschäftsführer,<br />
der die laufenden Verwaltungsgeschäfte<br />
führt, die UK <strong>Nord</strong> g<strong>ericht</strong>lich<br />
und außerg<strong>ericht</strong>lich vertritt und Dienstvorgesetzter<br />
des Personals ist. Geschäftsführer<br />
<strong>2010</strong> war Jan Holger Stock.<br />
Abstimmung in der Vertreterversammlung.<br />
Auf dem Foto: Doris Schlarp, Roland Wegener, Reiner Knickmeier, Sabine Krause,<br />
Wolfgang Hübsch, Axel Schmidt.<br />
9
Öffentlichkeitsarbeit<br />
3. Öffentlichkeitsarbeit<br />
Sicher rollern mit fl otten Flitzern von<br />
der UK <strong>Nord</strong>. Der Vorstandsvorsitzende<br />
Uwe Gade überreichte einer schleswigholsteinischen<br />
Kita Roller und Helme.<br />
Titelfoto: contrastwerkstatt – www.fotolia.com<br />
10<br />
Professionalisierungsmodul zur Weiterbildung:<br />
SelbstbehauptungstrainerIn<br />
Aufrecht in die Welt gehen –<br />
Selbstbehauptung erlernen –<br />
Mut wachsen lassen<br />
Titelfoto: contrastwerkstatt – www.fotolia.com<br />
Aufrecht in die Welt gehen –<br />
Selbstbehauptung erlernen – –<br />
Mut Mut wachsen lassen<br />
Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer<br />
zur zur Durchführung von geschlechter-differenten<br />
Selbstbehauptungstrainings für Mädchen und Jungen<br />
in der Sekundarstufe<br />
Beate Lambert und Ferri Feils in Aktion<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit nutzt unter<br />
anderem Veranstaltungen, um die Dienstleistungen<br />
der UK <strong>Nord</strong> bekannt zu<br />
machen. <strong>2010</strong> b<strong>ericht</strong>eten die Medien<br />
unter anderem über unsere Kinder-Verkehrskonzerte.<br />
Im Vorfeld der WM in Südafrika<br />
fanden Aktionen zum Thema Fußball<br />
ein reges Medieninte res se. Auch mit<br />
anderen Kommunikations formen wie<br />
Pressemitteilungen, Bro schüren, Kundenzeitschrift<br />
und Internet informiert die UK<br />
<strong>Nord</strong> regelmäßig über ihre Leistungen.<br />
Musik im Ohr, Verkehrsregeln im Kopf<br />
Die kleinsten Versicherten der UK <strong>Nord</strong><br />
erlebten <strong>2010</strong> etwas Besonderes in Hamburg,<br />
Husum und Neumünster: die Konzerte<br />
„Schau mal, hör mal, mach mal<br />
mit“ der Kinderliedermacher Beate<br />
Lambert, Georg „Ferri“ Feils und Michael<br />
Gundlach. Die drei sind Experten für Verkehrserziehung<br />
nach Noten. Denn mit<br />
Musik bleibt das Gelernte noch besser<br />
haften. Das Ziel: Kinder fi t und sicher für<br />
den Straßenverkehr machen. Deshalb<br />
hatte die <strong>Unfallkasse</strong> alle Kinder aus<br />
Kindertageseinrichtungen der jeweiligen<br />
Region mit ihren Eltern zu den Konzerten<br />
eingeladen. Die Veranstaltungen knüpften<br />
an die Rolf-Zuckowski-Konzerte von<br />
2009 an, als das Projekthandbuch „Kind<br />
und Verkehr“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrats<br />
vorgestellt worden war.<br />
Auch das Projekt „Sicher rollern – besser<br />
radeln“ dient der frühen Verkehrserziehung.<br />
Es zielt darauf ab, drei- bis sechsjährige<br />
Kinder altersgerecht an das Fahren<br />
auf zwei Rädern zu gewöhnen. Im<br />
Rahmen des Projekts stiftete die UK <strong>Nord</strong><br />
einer beteiligten Kita sechs Roller und<br />
Helme.
Aktionen für Groß und Klein gab es bei<br />
sommerlichen Veranstaltungen, an denen<br />
die UK <strong>Nord</strong> teilnahm: Schleswig-Holstein<br />
feierte „seinen“ Tag in Rendsburg, auf<br />
dem sich zahlreiche Organisationen vorstellten.<br />
Im Zelt der <strong>Unfallkasse</strong>, unterstützt<br />
vom Standpartner Aktion Das<br />
Sichere Haus (DSH), konnte man nach<br />
Herzenslust spielen und seine Geschicklichkeit<br />
testen. Höhepunkt war das<br />
Geschwindigkeits-Torschießen mit dem<br />
Schleswig-Holsteinischen Fußballverband<br />
(SHFV) unter dem Motto „Schleswig-<br />
Holstein kickt fair“.<br />
In Hamburg wurde ebenfalls gekickt:<br />
Beim integrativen Sportfest der BG<br />
Kliniktour auf dem Rathausmarkt präsentierte<br />
die <strong>Unfallkasse</strong> sich und ihr<br />
Futsal-Projekt. Schüler der Schule Anna-<br />
Susanna-Stieg zeigten ihr Können bei<br />
der Fußballvariante mit einem sprungreduzierten<br />
Ball. Dieser hilft, Unfälle im<br />
Schulsport zu vermeiden. Außerdem gab<br />
es die Fußball-Mini-WM: Knapp 350<br />
Grundschülerinnen und Grundschüler<br />
waren im Millerntorstadion des FC St.<br />
Pauli dabei. Die UK <strong>Nord</strong> unterstützte die<br />
Organisatoren im Rahmenprogramm. Hier<br />
lernten die Kinder spielerisch, wie es im<br />
Ballsport zu gefährlichen Unfällen kommt<br />
und wie man sie mit dem eigenen Verhalten<br />
verhindern kann.<br />
B<strong>ericht</strong>et wurde unter anderem auch über<br />
den 4. Wettbewerb Hamburger<br />
Schulsanitätsdienste (SSD), an<br />
dem 20 Schülerteams aus 15 Schulen<br />
teil nahmen,<br />
die Verkehrssicherheitsaktionen<br />
„Rücksicht auf Kinder kommt an“,<br />
„Aktion Schultüte“ und „Fahrrad –<br />
schon gecheckt“ in Hamburg,<br />
das Projekt „Fahrradwerkstatt“,<br />
den „Verkehrswettbewerb“ und<br />
das Selbstbehauptungstraining<br />
an Schulen in Schleswig-Holstein.<br />
Immer mehr Mitgliedsunternehmen laden<br />
die UK <strong>Nord</strong> zu Gesundheitstagen ein.<br />
Im August stellte sich die UK <strong>Nord</strong> den<br />
Beschäftigten der Westküstenkliniken<br />
(WKK) Brunsbüttel & Heide und Westmed<br />
vor: Bei den Mitarbeiter-Begegnungstagen,<br />
organisiert vom WKK-Betriebsrat,<br />
informierten die Expertinnen und Experten<br />
der UK <strong>Nord</strong> über Arbeitssicherheit<br />
und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz,<br />
Prävention von Berufskrankheiten sowie<br />
Leistungen bei Unfällen. Ein Publikumsrenner<br />
waren die gesunden Pausensnacks<br />
am letzten Infotag. Obst und<br />
Nüsse wurden mund gerecht angeboten<br />
und das Klinikpersonal griff gern zu.<br />
Die UK <strong>Nord</strong> beim Schleswig-Holstein-Tag<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Fahrradwerkstatt live. Der NDR b<strong>ericht</strong>et aus<br />
der Gesamtschule Hamburg-Winterhude.<br />
11
Prävention<br />
4. Prävention<br />
Arbeitsschutz zeitgemäß und nachhaltig<br />
Präventionsarbeit bedeutet praxisorientierte<br />
Unterstützung, aber auch Kontrolle<br />
unserer Mitgliedsunternehmen bei ihren<br />
Aufgaben im Arbeits- und Gesundheitsschutz.<br />
Auf dem Hintergrund gesicherter<br />
Erkenntnisse aus Sicherheitstechnik und<br />
Arbeitsmedizin ist es das gemeinsame<br />
Ziel, Unfallgefahren, die Gefahr von Berufskrankheiten<br />
und arbeitsbedingte<br />
Gesundheitsgefahren zu minimieren.<br />
Mit der Entwicklung von Instrumenten,<br />
die unseren Mitgliedsunternehmen helfen,<br />
Gefahren zu erkennen und ihnen<br />
wirtschaftlich zu begegnen, gehen wir<br />
einen zeitgemäßen und nachhaltigen<br />
Weg. So steht die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />
den Unternehmen partnerschaftlich zur<br />
Seite, um ein Managementsystem für den<br />
Arbeitsschutz zu integrieren und zeichnet<br />
dies mit dem Gütesiegel „Arbeitsschutz<br />
mit System“ aus. Das Arbeitsschutz-<br />
Managementsystem schafft Rechtssicherheit<br />
für das Unternehmen und senkt<br />
Kosten – Unternehmen und <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong> profitieren gemeinsam, wie der<br />
folgende B<strong>ericht</strong> zeigt.<br />
Messung im Therapieschwimmbad<br />
Das Gütesiegel „Arbeitsschutz mit<br />
System“ präsentieren Hartmut Nitz,<br />
Lothar Grabbe, Martin Wilde (Geschäftsführer<br />
der imland-Kliniken und Seniorenhäuser),<br />
Werner Meyer-Simon und<br />
Olaf Röpnack.<br />
12<br />
„Arbeitsschutz mit System“.<br />
Das Gütesiegel der UK <strong>Nord</strong><br />
Als erstes kommunales Unternehmen der<br />
Gesundheits- und Pflegedienste sind die<br />
imland-Kliniken und Seniorenhäuser in<br />
Rendsburg, Eckernförde, Nortorf und Jevenstedt<br />
mit einem Gütesiegel für ihren<br />
Arbeitsschutz ausgezeichnet worden.<br />
Ver liehen hat es <strong>2010</strong> die <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong>, die das Gütesiegel „Arbeitsschutz<br />
mit System“ seit 2007 an Mitgliedsunternehmen<br />
vergibt. Die beiden Diplom-Ingenieure<br />
Olaf Röpnack und Hartmut Nitz sind<br />
die Fachleute der UK <strong>Nord</strong> für die Begutachtung<br />
der Unternehmen und die anschließende<br />
Verleihung des Gütesiegels.<br />
Worauf achten sie bei der Begutachtung?<br />
Wir haben sie, den Sicherheitsingenieur<br />
der imland-Häuser, Lothar Grabbe, und<br />
das Betriebsratsmitglied Werner Meyer-<br />
Simon bei einer Begehung begleitet.<br />
Grundlage der Begutachtung ist der<br />
„Nationale Leitfaden für Arbeitsschutzmanagementsysteme“.<br />
Er wurde vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Arbeit (BMWA), den obersten Arbeitsschutzbehörden<br />
der Länder, den Trägern<br />
der gesetzlichen Unfallversicherung und<br />
den Sozialpartnern gemeinsam herausgegeben.<br />
Folgende Anforderungen muss<br />
ein Unternehmen mindestens erfüllen,<br />
um das Gütesiegel zu erhalten (Auswahl):<br />
Das Unternehmen hat messbare<br />
Arbeitsschutzziele definiert und festgelegt,<br />
wer für die Zielerreichung<br />
verantwortlich ist.<br />
Die Zuständigkeiten und die Verantwortung<br />
für den Arbeitsschutz sind<br />
festgelegt.<br />
Das Unternehmen hat Arbeitsschutzbeauftrage<br />
bestellt, darunter Sicherheitsfachkräfte,<br />
Betriebsärzte, qualifizierte<br />
Personen für Aufbau und<br />
Entwicklung des Arbeitsschutzes.<br />
Die Beschäftigten werden in den für<br />
sie wichtigen Arbeitsschutzbereichen<br />
unterwiesen, die Unterweisungen<br />
dokumentiert.<br />
Prüfpflichtige Anlagen, Einrichtungen<br />
und Arbeitsmittel werden turnusgemäß<br />
überprüft, die Ergebnisse<br />
dokumentiert.
Es gibt eine Gefährdungsbeurteilung<br />
und einen daraus abgeleiteten Maßnahmenplan.<br />
Für Betriebsstörungen und Notfälle<br />
hat das Unternehmen ein Notfallmanagement.<br />
Das Arbeitsschutzmanagement unterliegt<br />
einem Prozess der ständigen<br />
Verbesserung.<br />
In den imland-Kliniken und Seniorenhäusern<br />
fanden vier Begutachtungen (Audits)<br />
statt, vorgeschaltet waren einige Besichtigungen.<br />
Bevor die Stationen besichtigt<br />
wurden, nahmen Hartmut Nitz und Olaf<br />
Röpnack die Grundsatzerklärung der<br />
Unternehmensleitung zu den Zielen der<br />
Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />
unter die Lupe. Sie beleuchteten<br />
die Aufbauorganisation, besonders die<br />
Organisationsstrukturen und die Festlegung<br />
der Verantwortungs- und Aufgabenbereiche.<br />
Bei der Ablauforganisation lag<br />
der Schwerpunkt auf der Qualifi zierung<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den<br />
Unterweisungen und der Prüfung der<br />
Betriebsmittel. Sehr genau wurden die<br />
Gefährdungsbeurteilungen untersucht.<br />
Werden sie kontinuierlich durchgeführt?<br />
Wie werden die Ergebnisse auf den Stationen<br />
umgesetzt? Außerdem schauten<br />
sich die Gutachter das Konzept zum<br />
Umgang mit Betriebsstörungen und Notfällen<br />
an. Gerade hier ist es wichtig, einen<br />
kühlen Kopf zu bewahren, damit das<br />
Unfallrisiko gering bleibt. Durch diese<br />
Untersuchungen verschafften sich Olaf<br />
Röpnack und Hartmut Nitz ein Bild, wie<br />
die imland-Häuser beim Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz aufgestellt sind.<br />
Bei der Begehung ist das Zentrallabor<br />
im Kreiskrankenhaus Rendsburg unsere<br />
erste Station. Hier arbeiten 16 medizinisch-technische<br />
Assistentinnen. Beim<br />
Umfüllen von Flüssigkeiten werden<br />
Schutzbrille, Handschuhe und Kittel<br />
mit langen Ärmeln getragen. Olaf Röpnack<br />
misst die mögliche Chemikalienexposition.<br />
Zu den täglichen Arbeiten gehört das<br />
Anlegen von Bakterienkulturen auf Nährböden.<br />
Am Bunsenbrenner werden die<br />
Nadeln zum „Impfen“ der Nährböden<br />
sterilisiert. Die Brenner wurden kürzlich<br />
angeschafft, ihre kleine, zartblaue Flamme<br />
ist deutlich sicherer als die großen<br />
Flammen älterer Modelle.<br />
links: Patienten-Hebeanlage auf<br />
der Intensivstation im Krankenhaus<br />
Eckernförde<br />
rechts: Messung im Zentrallabor im<br />
Krankenhaus Rendsburg<br />
Prävention<br />
Weiter geht es in die Strahlentherapie.<br />
Hier werden mit einer speziellen Bleilegierung<br />
Blöcke gegossen, die zur Abschirmung<br />
des gesunden Gewebes bei<br />
der Bestrahlung von Tumorpatienten<br />
dienen. Heute wird das Blei mit einer<br />
Schlauchvorrichtung gegossen, früher<br />
wurde es von Hand geschöpft. Die beim<br />
Gießen frei werdenden Dämpfe nimmt<br />
eine Absauganlage auf. Olaf Röpnack<br />
begutachtet die Sicherheitseinrichtungen<br />
und nimmt dabei auch die Handschuhe<br />
unter die Lupe, die damals wie heute aus<br />
festem Material bestehen und lange<br />
Stulpen haben.<br />
Im Krankenhaus Eckernförde besichtigen<br />
wir die Intensivstation. Stationsleiter Jens<br />
Guhlke führt die Patienten-Hebeanlage<br />
vor, die das Pfl egepersonal beim Heben<br />
und Tragen der Patienten wesentlich<br />
entlastet. Das schienengeführte System<br />
wurde 2006 in allen acht Patientenzimmern<br />
installiert. Dank einer motorgetriebenen<br />
Winde und einer Hebe- und Tragevorrichtung<br />
können die Pfl egekräfte<br />
Patienten bis zu 200 Kilogramm Körpergewicht<br />
ohne übermäßigen Kraftaufwand<br />
hochheben, zum Beispiel zum Umlagern,<br />
Waschen und für den Toilettengang.<br />
13
Prävention<br />
Absturzsicherung im Seniorenhaus<br />
Eckernförde<br />
Ein Problem in allen Krankenhäusern sind<br />
Kanülenstichverletzungen. Olaf Röpnack<br />
und Hartmut Nitz lassen sich verschiedene<br />
stichsichere Kanülensysteme zeigen,<br />
die in den imland-Häusern verwendet<br />
werden.<br />
Ortswechsel in Eckernförde zum Seniorenhaus.<br />
Hier begutachtet Hartmut Nitz<br />
die Absturzsicherung am Geländer der<br />
Freitreppe zum Foyer. Ein zusätzlicher<br />
Handlauf, 15 Zentimeter höher, wurde<br />
angebracht, nachdem ein Bewohner beinahe<br />
über das Geländer gestürzt wäre.<br />
Letzte Station im Krankenhaus ist die<br />
„Unterwelt“ des Therapieschwimmbades.<br />
Ein Problem in Schwimmbädern ist die<br />
Chlorung, denn es besteht die Gefahr,<br />
dass sich eine giftige Chlorgaswolke<br />
bildet. Diese Gefahrenquelle hat das<br />
Krankenhaus vor rund eineinhalb Jahren<br />
mit einer modernen Entkeimungsanlage<br />
beseitigt. Sie arbeitet mit Wasser und<br />
Salz im Elektrolyseverfahren. Mit diesem<br />
Verfahren wird nur noch so viel Chlor<br />
zugeführt, wie gerade benötigt wird.<br />
Der Chlorgehalt wird laufend gemessen.<br />
Unsere Gutachter untersuchen den Luftstrom<br />
in der Pumpe des Wasserfilters.<br />
14<br />
„Bleigießen“ in der Strahlentherapie<br />
Fazit: Die imland GmbH war beim<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz schon<br />
vor der Begutachtung gut aufgestellt. Im<br />
neuen Arbeitsschutzmanagementsystem<br />
sind die Befugnisse und Verantwortungen<br />
für alle Beteiligten nachvollziehbar dokumentiert.<br />
Die Unternehmensleitung bewertet<br />
regelmäßig, wie angemessen und<br />
wirkungsvoll Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
in den Häusern organisiert<br />
sind. Damit unterliegt das Arbeitsschutzmanagementsystem<br />
einem ständigen<br />
Verbesserungsprozess.<br />
Erste Hilfe in Hamburg und<br />
Schleswig-Holstein <strong>2010</strong><br />
Grundausbildung 3.958 Personen<br />
Auffrischungstraining 7.260 Personen<br />
Schulspezifisches<br />
Training<br />
8.832 Personen<br />
Beraten – Besichtigen – Untersuchen<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> betreut ihre Mitgliedsunternehmen<br />
bei allen Fragen zu<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />
Im Vordergrund steht die Beratung der<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer.<br />
Einen Schwerpunkt setzte <strong>2010</strong> die neue<br />
DGUV-Vorschrift 2 „Betriebsärzte und<br />
Fachkräfte für Arbeitssicherheit“. Ihre<br />
Umsetzung stellt ganz neue Anforderungen<br />
an die Unternehmen. Statt starrer<br />
Einsatzzeiten bestimmen ab 2011 die<br />
individuellen betrieblichen Gefährdungen<br />
den Umfang der arbeitsmedizinischen<br />
und sicherheitstechnischen Betreuung.<br />
Ein Miteinander der Arbeitsschutzakteure<br />
ist gefragt, um die Anforderungen der<br />
Vorschrift in die Praxis umzusetzen.<br />
Mit der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie<br />
– kurz GDA – verfolgen<br />
Bund, Länder und Unfallversicherungsträger<br />
gemeinsam das Ziel, die Sicherheit<br />
und Gesundheit der Beschäftigten durch<br />
einen präventiv ausg<strong>ericht</strong>eten und systematisch<br />
wahrgenommenen Arbeitsschutz<br />
zu verbessern und zu fördern. Es wurden<br />
Arbeitsprogramme in verschiedenen<br />
Handlungsfeldern entwickelt. Die Arbeitsprogramme<br />
Haut und Büro wurden <strong>2010</strong><br />
in die Beratungs- und Besichtigungsarbeit<br />
der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> integriert.<br />
Alle Erfahrungen und Ergebnisse werden<br />
von der Nationalen Arbeitsschutzkonferenz<br />
(NAK) evaluiert. Erste Ergebnisse<br />
sind 2013 zu erwarten.<br />
Beraten – Besichtigen – Untersuchen <strong>2010</strong><br />
Besichtigungen 900<br />
Beanstandungen 1.816<br />
Beratungen und Besprechungen 3.863<br />
Unfalluntersuchungen 209
Ein Blick hinter die Kulissen<br />
• Ein Pausenhof ganz hoch oben<br />
Die Beratung zur sicheren Gestaltung<br />
eines Pausenhofs auf dem Dach einer<br />
Schule stellte die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> vor<br />
eine besondere Herausforderung. Die<br />
Zusammenarbeit zwischen dem Architekten,<br />
dem Bauunternehmer und der UK<br />
<strong>Nord</strong> führte jedoch zu einem guten und<br />
sicheren Ergebnis. Seit Sommer <strong>2010</strong><br />
spielen die Schülerinnen und Schüler der<br />
Schule, wie auf jedem Schulhof, auf Klettergerüsten<br />
und Turnrecks, umgeben von<br />
buntem, synthetischem Fallschutzbelag.<br />
Und das mit einem tollen Rundumblick,<br />
denn die Absturzsicherhung an der Außenkante<br />
des Pausengeländes besteht<br />
aus einem fi ligranen Stahlnetz, welches<br />
an bunten Stahlträgern befestigt ist.<br />
• Spannrollen einstellen – aber bitte<br />
bei abgeschaltetem Transportband<br />
Ein Mitarbeiter hatte den Auftrag, die<br />
Spannrollen an einem Transportband<br />
einzustellen. Das Transportband war<br />
eingeschaltet, als er mit einem Innensechskantschlüssel<br />
die Schrauben löste.<br />
Dabei rutschte er mit dem Werkzeug ab<br />
und wurde mit dem linken Unterarm in<br />
das Förderband eingezogen. Ein Kollege<br />
handelte schnell, betätigte den Notausschalter<br />
und befreite den Verletzten durch<br />
Zerschneiden des Transportbandes. Beim<br />
Einziehen in das Transportband zog sich<br />
der Verletzte starke Quetschungen am<br />
Unterarm zu. Bei der Unfalluntersuchung<br />
wurde festgestellt, dass das Arbeitsverfahren<br />
für die Einstellarbeiten nicht in der<br />
Bedienungsanleitung beschrieben war.<br />
Aber es gab eine Anweisung, dass alle<br />
Einstellarbeiten nur im Stillstand erfolgen<br />
dürfen. Mit dem Mitarbeiter wurde ein<br />
Sicherheitsgespräch geführt. Das Arbeitsverfahren<br />
für Einstellarbeiten wurde auch<br />
Thema der Jahresunterweisung. Eine<br />
entsprechende Verfahrensanweisung für<br />
die Einstellarbeiten wurde vom Hersteller<br />
nachgefordert.<br />
• Nur gesichert ist sicher<br />
In einem Betrieb wurden aus wirtschaftlichen<br />
Erwägungen von der kaufmännischen<br />
Abteilung acht schwere HPL-<br />
Platten (Highpressurelaminate) in einer<br />
Stärke von 8 Zentimetern in den Abmessungen<br />
5 x 2,10 Meter beschafft. Weil die<br />
Platten nicht in das Plattenregal der hauseigenen<br />
Tischlerei passten, wurden sie<br />
vor dem Regal abgestellt und nicht gesichert.<br />
Das hatte fatale Folgen für einen<br />
Mitarbeiter, der Tage später im Regal<br />
etwas suchte und die Platten zur Seite<br />
schieben wollte. Die Platten kamen ins<br />
Rutschen und fi elen auf ihn. Die Folge:<br />
Fraktur von Kniescheibe und Mittelfuß.<br />
Zur Vermeidung ähnlicher Unfälle wurde<br />
mit den Verantwortlichen Folgendes festgelegt:<br />
Transportband mit Spannrollen<br />
Prävention<br />
1. Vor der Bestellung werden die Plattengrößen<br />
mit der Tischlerei abgestimmt.<br />
2. Falls Platten nicht im Regal gelagert<br />
werden können, werden diese liegend<br />
gelagert oder so aufgestellt, dass sie<br />
nicht umfallen können, zum Beispiel<br />
durch eine zusätzliche Sicherung.<br />
3. Unbefugten wird der Zugang zum<br />
Regallager und zur Plattenlagerung<br />
untersagt.<br />
4. Unterweisungen zur sachgerechten<br />
Plattenlagerung werden wiederkehrend<br />
durchgeführt.<br />
• Lautsprecher unter Spannung<br />
Bei einer Schulaufführung sollte Musik<br />
abgespielt werden. Da es ein Lüftungsproblem<br />
im aktiven Lautsprecher gab,<br />
schraubte eine Lehrkraft den Lautsprecher<br />
auf, ohne die Zuleitung von der Netzspannung<br />
zu trennen. Eine Schülerin<br />
fasste an das Lautsprechergehäuse und<br />
erhielt einen starken Stromschlag.<br />
Arbeiten an elektrischen Anlagen und<br />
Betriebsmitteln dürfen nur von Elektrofachkräften<br />
ausgeführt werden. Die<br />
Schulleitung wurde angewiesen, eine<br />
Gefährdungsanalyse durchzuführen und<br />
im Rahmen einer Lehrerkonferenz wurde<br />
das gesamte Kollegium unterwiesen.<br />
15
Prävention<br />
Messungen und Messtechnik<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> unterhält innerhalb<br />
des Messsystems Gefahrstoffe der Unfallversicherungsträger<br />
(MGU) eine qualifi -<br />
zierte Messstelle für Gefahrstoffe, biologische<br />
Stoffe und Lärm. Die Messstelle<br />
dient der Kontrolle der Konzentration<br />
vorhandener Gefahr- oder biologischer<br />
Stoffe sowie der Ermittlung der Lärmexposition<br />
an Arbeitsplätzen. <strong>2010</strong> und<br />
2011 steht aufgrund einer Grenzwertabsenkung<br />
erneut ein Formaldehyd-Projekt<br />
im Gesundheitsdient im Fokus. Vorteile<br />
und Nutzen der Messstellen im MGU:<br />
Ermitteln validierter Daten für BK-<br />
Beurteilungen,<br />
Kundennähe (Aufsichtspersonen und<br />
Unternehmen),<br />
Optimieren der Schutzmaßnahmen<br />
am Arbeitsplatz,<br />
zentrale Datenerfassung aller Messergebnisse,<br />
Erarbeiten praktikabler bundesweiter<br />
Schutzmaßnahmen,<br />
Einfl ussnahme auf technische Regeln<br />
und Grenzwerte.<br />
Seminarbilanz <strong>2010</strong><br />
16<br />
Seminare und Ausbildung<br />
Ein fester Bestandteil der Präventionsarbeit<br />
ist ein in Breite und Tiefe<br />
anspruchsvolles und umfangreiches<br />
Seminarangebot für die Mitgliedsunternehmen.<br />
Zusätzlich werden maßgeschneiderte<br />
Seminare direkt für die<br />
Mitgliedsunternehmen entwickelt.<br />
Kooperationen mit Fachinstitutionen<br />
und externen Spezialisten bleiben für<br />
die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> ein Pfeiler der Arbeit<br />
und der Qualität. Die gute Qualität der<br />
UK-<strong>Nord</strong>-Seminare wird von den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern immer wieder<br />
bestätigt.<br />
Hinzu kommen zahlreiche Seminare und<br />
Vorträge, die auf Anforderung direkt in<br />
den Betrieben durchgeführt wurden.<br />
Vermehrt nachgefragt wurden von Kita-<br />
Leitungen Inhouse-Seminare zu den Themen<br />
Medikamentengabe, Versicherungsschutz<br />
beim Transport von Kindern und<br />
ganz besonders zur Aufsichtspfl icht.<br />
Anzahl Teilnehmer<br />
Führungskräfte 16 334<br />
Personal- und Betriebsräte 7 102<br />
SiFa und Betriebsärzte 3 177<br />
Sicherheitsbeauftragte 26 525<br />
Weitere 92 2.119<br />
UK <strong>Nord</strong><br />
Standort Kiel<br />
Seekoppelweg 5 a<br />
24113 Kiel<br />
Tel.: 04 31/64 07-0<br />
Fax: 04 31/64 07-450<br />
Standort Hamburg<br />
Spohrstraße 2<br />
22083 Hamburg<br />
Tel.: 0 40/2 71 53-0<br />
Fax: 0 40/2 71 53- 12 38<br />
E-Mail: ukn@uk-nord.de<br />
Internet: www.uk-nord.de<br />
Schulen und Kita/Schüler-Unfallversicherung 138 3.986<br />
Summe 282 7.243<br />
MEIN Kopf Ist schoN IM stadIoN<br />
sichern sie Ihre Ladung!<br />
Ungesicherte Ladung kann zu einem tödlichen Geschoss werden. Nehmen Sie sich<br />
Zeit, Ladung ordentlich zu sichern. Denken Sie mit und kommen Sie sicher ans Ziel.<br />
www.risiko-raus.de<br />
UK <strong>Nord</strong><br />
• Seminare und Veranstaltungen<br />
im Fokus<br />
Themen wie psychosoziale Belastungen<br />
oder demographischer Wandel gehören<br />
inzwischen genauso selbstverständlich<br />
zum Präventionsangebot der <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong> wie technischer Arbeitsschutz und<br />
Verhaltensprävention. Das neue Fachthema<br />
für Fachleute – Psychische<br />
Belastungen: Gefährdungsbeurteilung,<br />
praktischer Einstieg und aktuellle<br />
recht liche Aspekte – wurde von Fachkräften<br />
für Arbeitssicherheit, Mitarbeitervertretungen<br />
und Unternehmerverantwortlichen<br />
gleichermaßen gut<br />
angenommen.<br />
Eine starke Nachfrage verzeichnete das<br />
neue Seminar „Führung und Gesundheit“.<br />
Führungskräfte übernehmen durch<br />
ihr Führungsverständnis und -verhalten<br />
eine zentrale Rolle in der Gestaltung einer<br />
gesundheitsfördernden und motivieren-<br />
Standort Kiel<br />
Seekoppelweg 5 a<br />
24113 Kiel<br />
Tel.: 04 31/64 07-0<br />
Fax: 04 31/64 07-450<br />
Standort Hamburg<br />
Spohrstraße 2<br />
22083 Hamburg<br />
Tel.: 0 40/2 71 53-202<br />
Fax: 0 40/2 71 53- 12 38<br />
E-Mail: ukn@uk-nord.de<br />
Internet: www.uk-nord.de<br />
Seminare für Unternehmen 2011<br />
MEIN KOPF IST SCHON IM UNTERRICHT<br />
104029_DGUV_148x105_39l.indd 13 07.10.2009 17:24:26 Uhr<br />
Seminare für Unternehmen 2011<br />
Lehrgänge und Seminare<br />
107021_DGUV_210x148_39l.indd seminarbroschere_unternehmen<strong>2010</strong>_2011_umschlag.indd 1 1 23.07.10 11:58<br />
24.11.10 12:48<br />
Seminare für Schulen <strong>2010</strong>/2011<br />
Seminare Seminare für für Schulen Schulen<br />
<strong>2010</strong>/2011 <strong>2010</strong>/2011<br />
Lehrgänge Lehrgänge und und Seminare Seminare
ON BEIM SPIEL<br />
07.10.2009 17:24:14 Uhr<br />
Seminare für Kindertagesstätten <strong>2010</strong>/2011<br />
den Arbeitsumgebung. Zum Beispiel<br />
durch überschaubare Anforderungen und<br />
Arbeitsinhalte, den ressourcenorientierten<br />
Einsatz von Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, die Balance von Herausforderung<br />
und Routine sowie die Gestaltung<br />
von Handlungsspielräumen, die Beteiligung<br />
ermöglicht. Im Seminar wurden<br />
gemeinsam Ansatzpunkte und Handlungsoptionen<br />
entwickelt.<br />
Gut besucht war die Management-Veranstaltung<br />
„Mitarbeitersicherheit im Einklang<br />
mit Freiheit in Forschung und Lehre“<br />
– für Unternehmerinnen, Unternehmer<br />
und Delegierte aus Hochschulen und<br />
Forschungsinstituten. Im Kern ging es um<br />
die Verantwortung für Arbeitssicherheit<br />
und die Bedeutung der Arbeitsschutzorganisation.<br />
Diese enthält unter anderem<br />
die Delegation von Aufgaben,<br />
Gefährdungs ermittlungen und -beurteilungen,<br />
das Festlegen von Maßnahmen<br />
und, ganz wichtig, Stichprobenkontrollen<br />
und Dokumentation.<br />
Die UK <strong>Nord</strong> fi nanziert angehenden Fachkräften<br />
für Arbeitssicherheit die berufsbegleitende<br />
Ausbildung. Im Jahr <strong>2010</strong> haben<br />
7 Fachkräfte ihre Ausbildung erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Seminare für Kindertagesstätten<br />
<strong>2010</strong>/2011<br />
Lehrgänge und Seminare<br />
Projekte<br />
In Modellprojekten werden Präventionsmaßnahmen<br />
erarbeitet und erprobt. Zur<br />
Sicherung der Qualität arbeitet die <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong> eng mit Forschungseinrichtungen<br />
und anderen Fachinstitutionen<br />
zusammen. Beispielhaft werden fünf<br />
Projekte vorgestellt:<br />
• Niedrigseilgarten<br />
<strong>2010</strong> initiierte die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> mit<br />
den Kooperationspartnern PEPP und der<br />
Fachschule für Motopädagogik in Kiel das<br />
Projekt „Niedrigseilgarten“ für Kindertagesstätten<br />
und Grundschulen. Um die<br />
eigenen motorischen Fähigkeiten zu ent-<br />
Niedrigseilgarten<br />
Prävention<br />
wickeln und zu einer realistischen Selbsteinschätzung<br />
zu gelangen, ist das freiwillige<br />
und selbstbestimmte Aufsuchen von<br />
Kletter- und Balancierstationen ein wichtiges<br />
Kriterium. Kinder sollen in ihrer<br />
Bewegungsfreude unterstützt und dazu<br />
ermuntert werden, neue Situationen auszuprobieren<br />
und eigene Lösungswege zu<br />
fi nden. Dafür sind attraktive und sicher<br />
gestaltete Seilgärten bestens geeignet.<br />
Ein praxisorientiertes Fortbildungskonzept<br />
für die pädagogische Arbeit in Schulen<br />
und Kindertagesstätten wurde entwickelt<br />
und der Verleih eines mobilen<br />
Seilgartens ermöglicht.<br />
17
Prävention<br />
• Reduzierung von Muskel-Skelett-<br />
Erkrankungen<br />
Ziel dieses Projektes ist es, die in Pflegeberufen<br />
häufig auftretenden Muskel- und<br />
Skelett-Erkrankungen, die unter anderem<br />
durch körperliche und auch psychische<br />
Belastungen auftreten, zu verringern und<br />
Berufserkrankungen entgegenzuwirken.<br />
Dazu gibt es ein breitgefächertes Maßnahmenbündel<br />
mit Schulungsschwerpunkten<br />
wie zum Beispiel Sensibilisierung<br />
der Führungskräfte, Einführung<br />
rückenschonender Arbeitstechniken und<br />
effektivem Einsatz von Hilfsmitteln.<br />
18<br />
• Pakt für Prävention in Hamburg<br />
„Gesundheit braucht Orientierung, Kompetenz,<br />
Engagement und gute Hilfs- und<br />
Beratungsangebote“. Unter diesem Motto<br />
wurde mit einer Veranstaltung im Sommer<br />
<strong>2010</strong> der „Pakt für Prävention – Gemeinsam<br />
für ein gesundes Hamburg“<br />
gestartet. Die Schirmherrschaft hat die<br />
Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit<br />
und Verbraucherschutz. Gemeinsam mit<br />
rund 130 teilnehmenden Akteurinnen und<br />
Akteuren, darunter die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>,<br />
wird im Rahmen einer Verantwortungspartnerschaft<br />
die Gesundheitsförderung<br />
und Prävention in Hamburg besser aufeinander<br />
abgestimmt. In so genannten<br />
Zielkonferenzen werden zentrale Erkenntnisse<br />
und Handlungsempfehlungen vorge<br />
stellt, diskutiert und bewertet. Planungen<br />
und empfohlene Strategien sollen<br />
sich an den Lebenswelten der Menschen<br />
ausrichten und die Gesundheit nachhaltig<br />
fördern. Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> engagiert<br />
sich maßgeblich im Bereich „Gesund<br />
Aufwachsen“ (Kita und Schule).<br />
• Audit „Gesunde KiTa“ in Schleswig-<br />
Holstein<br />
Das Gesundheitsaudit fördert Kitas, die<br />
sich auf den Weg zur „gesunden Kita“<br />
begeben und eine schlüssige Strategie<br />
zur Umsetzung von Gesundheitsförderungsmaßnahmen<br />
verfolgen. Mit dem<br />
Qualitätssiegel „Gesunde KiTa“ wird<br />
Engagement im Gesundheitsbereich anerkannt<br />
und auch nach außen deutlich.<br />
Das Gesundheitsaudit ist ein gemeinsames<br />
Projekt der Landesvereinigung<br />
für Gesundheitsförderung, der IBAF, der<br />
Sportjugend Schleswig-Holstein, der<br />
Techniker Krankenkasse und der <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong>.<br />
Geschäftsführer Jan Holger Stock<br />
(rechts) und Senator Dietrich Wersich<br />
unterzeichnen den Pakt für Prävention.
• Risiko Raus – Nie mehr kopflos<br />
Gegen das „kopfl ose Miteinander“ im<br />
Straßenverkehr und beim innerbetrieblichen<br />
Transport richtet sich die Kampagne<br />
„Risiko raus!“ der Deutschen Gesetz-<br />
lichen Unfallversicherung. Ziele der Kampagne,<br />
die von <strong>2010</strong> bis Ende 2011 läuft,<br />
sind: Sicherheit beim innerbetrieblichen<br />
Transport erhöhen, Arbeits- und Wegeunfälle<br />
im Straßenverkehr reduzieren,<br />
Ladungssicherung – Suchbild: Was ist<br />
noch nicht in Ordnung?<br />
Die Enden der Befestigungsbänder fl attern lose herum.<br />
Sicherheit junger Fahrradfahrerinnen<br />
und -fahrer erhöhen. Die <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong> ist seit Jahren in der Verkehrssicherheitsarbeit<br />
sehr gut aufgestellt und bietet<br />
viele Seminare, Aktionen und Projekte an.<br />
Die Kampagne wurde in die tägliche Präventionsarbeit<br />
integriert. Besonders gut<br />
angenommen wurden die Seminare rund<br />
um die Ladungssicherung.<br />
Prävention<br />
MEIN KOPF IST SCHON BEIM KUNDEN<br />
Schauen Sie auf die Straße!<br />
Besonders unter Zeitdruck und Stress gefährden Sie durch mangelnde<br />
Aufmerksamkeit sich und andere. Konzentrieren Sie sich auf den Verkehr.<br />
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Achten Sie auf andere!<br />
Durch Unachtsamkeit oder eine falsche Einschätzung der Geschwindigkeit<br />
gefährden Sie sich und andere. Denken Sie mit.<br />
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19
Prävention<br />
Medien<br />
• Das PREFECT-PROJEKT –<br />
jetzt als Broschüre<br />
Das Hamburger Gymnasium Farmsen hat<br />
in Kooperation mit der Beratungsstelle<br />
Gewaltprävention der Schulbehörde, der<br />
<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> sowie einer Gruppe von<br />
Experten das aus dem englischsprachigen<br />
Raum stammende Konzept der Prefects<br />
(„Vertrauensschüler“) eingeführt.<br />
Ausgewählte Schülerinnen und Schüler<br />
werden mit verschiedenen Aufgaben des<br />
schulischen Miteinanders betraut. Sie<br />
übernehmen freiwillig soziale Verantwortung<br />
für den schulischen Alltag und repräsentieren<br />
ihre Schule nach innen und<br />
außen. Dieses in Hamburg (und nach<br />
unserem Kenntnisstand auch in Deutschland)<br />
einzigartige Modell wurde evaluiert.<br />
<strong>2010</strong> wurden alle Ergebnisse in einer<br />
Broschüre veröffentlicht.<br />
20<br />
• Mein Schulweg-Trainer<br />
Hamburger Schülerinnen und Schüler der<br />
Klassen 1 und 2 haben ein neues Schülerheft<br />
für die Verkehrserziehung: Mein<br />
Schulweg-Trainer. Darin erklären und<br />
demonstrieren drei Comicfiguren den<br />
Kindern die wichtigsten Situationen auf<br />
ihrem Schulweg. Fotos ergänzen die Story,<br />
vielfältige kleine Aufgaben, Rätsel und<br />
Forschervorhaben für den eigenen Schulweg<br />
helfen den Kindern, als Fußgänger<br />
selbstständig und sicher am Straßenverkehr<br />
teilzunehmen.<br />
Herausgeber: Behörde für Schule und<br />
Berufsbildung in Kooperation mit der<br />
Behörde für Inneres und Sport, Polizei<br />
Hamburg, <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>.<br />
Mein<br />
Schulweg<br />
Trainer<br />
Links� oder rechts�?<br />
Male die Kreise orange und blau an.<br />
Auf meinem Schulweg gibt es __________ Zebrastreifen.<br />
• Präventionsportal <strong>Nord</strong><br />
Rund um den Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
gibt es eine Vielzahl von Gesetzen,<br />
Vorschriften und Informationen. Sie sind<br />
im Präventionsportal <strong>Nord</strong> in übersichtlicher<br />
Form zusammengestellt. Eine detaillierte<br />
und komfortable Suchfunktion<br />
ermöglicht einen schnellen Zugriff auf<br />
alle Themen. Das Präventionsportal bietet<br />
ein vielfältiges Rechercheangebot für<br />
Unternehmer, Führungskräfte, Fachkräfte<br />
für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte,<br />
Sicherheitsbeauftragte und Interessierte.<br />
15<br />
Gesucht:<br />
Gesetze, Vorschriften,<br />
Regeln und Richtlinien zum<br />
Arbeitsschutz,<br />
Betriebsanweisungen,<br />
Gefährdungsbeurteilungen,<br />
Gefahrensymbole …<br />
Gefunden!<br />
… im Online-Präventionsportal der UK <strong>Nord</strong><br />
www.uk-nord.de/praeventionsportal<br />
Kitas, Schulen und Unternehmen finden hier das<br />
ganze Wissen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
einschließlich betriebsartenspezifischer Medien.<br />
Umfangreich, übersichtlich, komfortabel und kostenfrei<br />
für Mitgliedsbetriebe. Sichern Sie sich Ihre<br />
Zugangsdaten: Seite aufrufen, Kontaktformular<br />
ausfüllen, absenden, fertig. Kontakt: Sigrid Jacob,<br />
sigrid.jacob@uk-nord.de, 0 40 / 2 71 53 - 213<br />
Präventionsportal <strong>Nord</strong> unter www.uk-nord.de/praeventionsportal
• Zukunftsschule.SH,<br />
heute für morgen bewegen<br />
Der Begriff „Mobilität“ wird mit vielen<br />
Inhalten belegt. Mit Blick auf Entwicklung<br />
und Bewegung gibt die Veröffentlichung<br />
zahlreiche Beispiele und Anregungen, wie<br />
Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher<br />
Altersstufen lernen, sich sicher und<br />
verantwortungsbewusst im Verkehr zu<br />
bewegen. Und ihre Mobilität zu planen<br />
und zu gestalten. Die gemeinsam vom<br />
Institut für Qualitätssicherung an Schulen<br />
Schleswig-Holstein (IQSH) und der <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong> im Rahmen des Themenfeldes<br />
„Zukunftsschule“ entwickelte Veröffentlichung<br />
geht auf den Kontext von „siche -<br />
rem Ankommen“ und „verant wortungsvoller,<br />
ökologisch vertretbarer Zieler rei -<br />
chung“ ein, ganz im Sinn der gültigen<br />
Empfehlungen der Kultusministerkonferenz.<br />
• Werkzeugliste für die Fahrradwerkstatt<br />
Das Themenfeld „Sicherheit rund um das<br />
Fahrrad“ steht nicht nur im Kontext mit<br />
der Medienkampagne „Risiko raus“, sondern<br />
ist auch ein zentrales Anliegen der<br />
<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> mit Blick auf die jährlichen<br />
Unfallzahlen. Zur Unterstützung<br />
entsprechender Aktivitäten hat die <strong>Unfallkasse</strong><br />
gemeinsam mit einem Fahrradsachverständigen<br />
eine Handreichung zur<br />
Einrichtung einer schulischen Fahrradwerkstatt<br />
entwickelt.<br />
Werkzeugliste<br />
für die Fahrradwerkstatt<br />
GUV-SI 8981-UKN<br />
A B Werkzeugkiste 23 €<br />
A B Montageständer 130 €<br />
A B Schieblehre 30 €<br />
A B Ringschlüsselsatz 8–15 mm 14 €<br />
A B Inbus Satz Abgewinkelt 2–10 mm 6 €<br />
A B Schonhammer 5 €<br />
A B Reifenmontierhebel 3 €<br />
A B Saitenschneider 5 €<br />
A B Hammer 5 €<br />
A B Spitzzange 5 €<br />
A B Kabelbinder 3 €<br />
A B Isolierband 3 €<br />
A B Schraubendreherset 10 €<br />
A B Pedalschlüssel 12 €<br />
A B Steuersatzschlüsselsatz 30–32–34–36 40 €<br />
A B Ratsche 20 €<br />
A B Cutter 2 €<br />
A B Spiritus 2 €<br />
A B Spritze und Kanülen/Apotheke 2 €<br />
A B Batterie 4,5 Volt Block 5 €<br />
A B Standluftpumpe 30 €<br />
A B Konusschlüsselsatz 13–16mm, 18–25mm<br />
A B Putzlappen ( Stoffreste )<br />
28 €<br />
A B Einschraubwerkzeug für Shimano-Tretlager 24 €<br />
A B Innenlager Patronenschlüssel 17 €<br />
B Zentrierständer 50 €<br />
B Rohrschneider 12 €<br />
B Demontagegerät für Steuersatzschalen 15 €<br />
B Kabelschneider 30 €<br />
B Eisensäge 10 €<br />
B Torx Schlüsselsatz abgewinkelt 15 €<br />
B Nippelspanner 5 €<br />
B Pedalarmabzieher 6 €<br />
B Kettenpeitsche 8 €<br />
B Kettennieter 10 €<br />
B Ritzelabzieherset (2 vers.) 15 €<br />
B Tretlagerabzieher (2 vers.) 27 €<br />
A: 424 €<br />
B: 627 €<br />
Werkzeugkiste<br />
Montageständer<br />
Schieblehre<br />
Ringschlüsselsatz 8–15 mm<br />
Inbus Satz abgewinkelt 2 – 10 mm<br />
Saitenschneider<br />
Hammer<br />
Spitzzange<br />
Prävention<br />
Schonhammer Kabelbinder<br />
Reifenmontierhebel<br />
Alle Publikationen der <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong> sind im Internet zum Download<br />
eingestellt unter<br />
www.uk-nord.de/publikationen.<br />
Isolierband<br />
Schraubendreherset<br />
Pedalschlüssel<br />
Steuersatzschlüsselsatz 30–32–34–36<br />
21
Rehabilitation – Teilhabe – Entschädigung – Berufskrankheiten<br />
5. Rehabilitation – Teilhabe – Entschädigung –<br />
Berufskrankheiten<br />
Mit dem Rollstuhl auf der Baustelle.<br />
Rehabilitation nach schwerem<br />
Wegeunfall.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden der <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong> 118.305 Unfälle ihrer Versicherten<br />
gemeldet. 55,60 Millionen Euro wendete<br />
die <strong>Unfallkasse</strong> für medizinische<br />
Behandlung, Rehabilitation, Leistungen<br />
zur Teilhabe, Pflege und finanzielle<br />
Absicherung auf. Für die Rehabilitation<br />
gilt das Leitmotiv „Reha vor Rente“<br />
mit dem Ziel, den verletzten Menschen<br />
wieder ins Arbeitsleben oder die Ausbildung<br />
einzugliedern. Gerade für ihre<br />
schwerverletzen Versicherten ist die<br />
UK <strong>Nord</strong> mehr als ein Leistungsträger.<br />
Sie setzt „alle geeigneten Mittel“ ein<br />
und gewährt Leistungen zügig, umfassend<br />
und passgenau für den jeweiligen<br />
Zweck.<br />
Ein gelungener Fall beruflicher Wiedereingliederung<br />
ist der des Bauingenieurs<br />
Adrianus Meinders. Nach einem Autounfall<br />
auf dem Arbeitsweg arbeitet<br />
Herr Meinders an drei Tagen vor Ort<br />
bei seinem Arbeitgeber und an den<br />
beiden anderen Tagen zuhause. Wir<br />
haben Herrn Meinders besucht und<br />
uns angesehen, wie die UK <strong>Nord</strong> ihrem<br />
Versicherten auf seinem beruflichen Weg<br />
unterstützt.<br />
22<br />
Belastungstest für den Rolli: Adrianus Meinders auf der Baustelle.<br />
Auf den ersten Blick sieht das Heimbüro<br />
von Adrianus Meinders aus wie viele<br />
andere auch: Schreibtisch, Rechner,<br />
Bildschirme, Aktenordner. Sieht man<br />
genauer hin, entdeckt man einen<br />
Gegenstand, der normalerweise nicht<br />
in einem Arbeitszimmer steht: einen<br />
Beintrainer. Seit seinem Unfall ist der<br />
Ingenieur vom ersten Lendenwirbel<br />
abwärts gelähmt. Der Beintrainer hilft,<br />
die Muskelmasse der Beine und die<br />
Beweglichkeit der Kniegelenke zu<br />
erhalten. 30 Minuten täglich trainiert<br />
Herr Meinders an dem Gerät, das an<br />
einen Fahrrad-Ergometer erinnert.<br />
Währenddessen studiert er Baupläne<br />
und andere Unterlagen. Inzwischen kann<br />
er den Beintrainer teilweise mit eigener<br />
Muskelkraft antreiben.<br />
Adrianus Meinders verunglückte im<br />
Frühjahr 2008 auf dem Weg von seiner<br />
Arbeitsstelle nach Hause. Er war mit<br />
seinem Kleinwagen auf einer Landstraße<br />
unterwegs und kam in einer langgezogenen<br />
Kurve von der Fahrbahn ab. Warum,<br />
weiß er bis heute nicht. Eine kurze<br />
Bewusstlosigkeit hat alle Erinnerungen<br />
an den Unfallmoment gelöscht.<br />
„Vermutlich Wildunfall“ steht in der<br />
Unfallanzeige. Als Beschäftigter eines<br />
kommunalen Entsorgungsunternehmens<br />
ist Adrianus Meinders bei der <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong> versichert. Seine berufliche<br />
Wiedereingliederung ist beispielhaft<br />
für die Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Versicherten, seinem Arbeitgeber und<br />
der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>. „Der Fall von<br />
Adrianus Meinders verdeutlicht, dass<br />
trotz erheblichster Unfallfolgen eine<br />
berufliche Rehabilitation erfolgreich<br />
umzusetzen ist, wenn alle Beteiligten<br />
engagiert, vertrauensvoll und offen<br />
miteinander umgehen und sich gleichermaßen<br />
in der Verantwortung<br />
sehen, das umzusetzen, was in der<br />
Macht des Einzelnen steht. Das gute<br />
Ergebnis und die gute Zusammenarbeit<br />
werden von allen Beteiligten positiv<br />
aufgenommen“, sagt Marion Schüßler<br />
von der UK <strong>Nord</strong>, die Herrn Meinders<br />
in allen Angelegenheiten der Teilhabe<br />
am Arbeitsleben und Leben in der<br />
Gemeinschaft betreut.
Rehabilitation – Teilhabe – Entschädigung – Berufskrankheiten<br />
Baupläne studieren im Büro vor Ort … … und im Heimbüro beim Beintraining. Dank des Stehrollis sind hoch gelegene<br />
Gegenstände kein Problem.<br />
Etliche Wochen verbringt Adrianus<br />
Meinders im Krankenhaus, anschließend<br />
wird er zum Rollstuhltraining ins<br />
Querschnittgelähmtenzentrum des<br />
Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses<br />
Hamburg (BUKH) verlegt.<br />
„Inkomplette Querschnittlähmung“ lautet<br />
seine Diagnose. „In dieser Zeit war<br />
meine Familie sehr wichtig“, erinnert er<br />
sich. Zu den Sorgen um die Gesundheit<br />
kam die Frage, wie es berufl ich weitergeht.<br />
Doch sein Arbeitgeber fand für den<br />
Ingenieur einen Weg, im Beruf und sogar<br />
im selben Projekt weiterzuarbeiten. Da<br />
Herr Meinders einen langen Anfahrtsweg<br />
von zuhause zu seiner Arbeitsstelle hat,<br />
Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe<br />
Ambulante Heilbehandlung* 15,86 Millionen Euro<br />
Stationäre Behandlung und häusliche<br />
Krankenpfl ege**<br />
Maßnahmen zur Teilhabe am Leben in der<br />
Gemeinschaft und am Arbeitsleben***<br />
* Kontengruppe 40<br />
** Kontengruppe 46<br />
*** Kontengruppe 49 und Kontenart 488<br />
kam man auf das Modell mit den zwei<br />
Heimarbeitstagen. Die UK <strong>Nord</strong> übernahm<br />
die Kosten für die behindertengerechte<br />
Ausstattung des Arbeitszimmers<br />
und die weitere, durch die Behinderung<br />
bedingte Einrichtung des Wohnhauses.<br />
An den drei Tagen vor Ort ist Adrianus<br />
Meinders viel auf Baustellen unterwegs.<br />
Sein Rollstuhl muss einiges aushalten!<br />
Als wir ihn treffen, begutachtet er gerade<br />
die Bewehrung von Betonierarbeiten.<br />
Am nächsten Tag soll die Kellersohle<br />
eines neuen Gebäudes gegossen werden.<br />
Herr Meinders fährt durch den<br />
Sand zu den Arbeitern, lässt sich die<br />
8,80 Millionen Euro<br />
rund 1,25 Millionen Euro<br />
Arbeiten erklären, checkt noch mal die<br />
Pläne. Kurzum: Er arbeitet so wie jeder<br />
Bauleiter.<br />
Seit Dezember 2008 wohnt Familie<br />
Meinders in ihrem neuen, behindertengerecht<br />
ausgestatteten Haus. Der<br />
Umbau des früheren Hauses wäre zu<br />
aufwendig gewesen. Zur Ausstattung<br />
gehört auch ein Stehrollstuhl mit Aufstehhilfe.<br />
So gelangt Herr Meinders<br />
an hoch gelegene Gegenstände, Aktenordner<br />
zum Beispiel oder Werk zeug. Für<br />
den gelernten Tischler und begeisterten<br />
Heimwerker Meinders bedeutet der<br />
Steh rollstuhl eine wesentliche Steigerung<br />
seiner Lebensqualität.<br />
Inzwischen sind drei Jahre seit dem<br />
Unfall vergangen. Die Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> sei sehr gut,<br />
vor allem unkompliziert. „Statt langwierige<br />
Anträge zu stellen, ließ sich<br />
vieles auf dem kleinen Dienstweg erledigen“,<br />
lobt Adrianus Meinders seinen<br />
Unfallversicherungsträger.<br />
23
Rehabilitation – Teilhabe – Entschädigung – Berufskrankheiten<br />
Verletztengeld und Renten<br />
So wie Adrianus Meinders kann es<br />
manchem Unfallverletzten ergehen. Trotz<br />
optimaler medizinischer Rehabilitation<br />
bleiben auf Dauer gesundheitliche<br />
Schäden, die die Erwerbsfähigkeit einschränken.<br />
In solchen Fällen gleicht eine<br />
Rente die unfallbedingte Minderung der<br />
Erwerbsfähigkeit (MdE) aus. Ihre Höhe<br />
richtet sich nach dem Ein kommen des<br />
Verletzten im Jahr vor dem Unfall und<br />
nach der Schwere der Verletzungsfolgen.<br />
Eine Rente wird frühestens ab der 26.<br />
Woche nach dem Unfall gezahlt, sofern<br />
der Versicherte noch immer unter unfallbedingten<br />
Beschwerden leidet. Der<br />
Zusammenhang zwischen dem Unfall<br />
und den Beschwer den wird in der<br />
Regel mit einem Gut achten abgeklärt.<br />
Die gesamten Renten l eistungen an<br />
Versicherte, Witwen, Witwer und Waisen<br />
beliefen sich auf 18,38 Millionen Euro.<br />
Bis zur Rentenzahlung sind Versicherte<br />
durch das Verletztengeld der <strong>Unfallkasse</strong><br />
finanziell abgesichert. Das<br />
Verletztengeld wird gezahlt, sobald<br />
die Entgeltfortzahlung des Arbeitgebers<br />
ausläuft.<br />
Auf dem Weg zum Hamburger<br />
Arbeitsplatz: Der Rolli muss mit.<br />
24<br />
Entschädigungsleistungen und Leistungsbezieher<br />
Verletztengeld* 2,82 Millionen Euro<br />
Renten an Versicherte und Renten<br />
an Hinterbliebene**<br />
18,38 Millionen Euro<br />
Verletztenrenten an 2.787 Versicherte<br />
Hinterbliebenenrenten an 198 Witwen/Witwer<br />
Hinterbliebenenrenten an 21 Waisen<br />
Hinterbliebenenrenten an 0 sonstige berechtigte Personen<br />
* Kontengruppe 47<br />
** Kontengruppe 50
• Neue Renten<br />
„Neue Renten“ sind Verletzten- und<br />
Hinterbliebenenrenten oder Sterbegelder,<br />
die im B<strong>ericht</strong>sjahr neu bewilligt<br />
wurden. Für die Zuordnung ist entscheidend,<br />
in welchem Jahr die Rente bewilligt<br />
worden ist, das Unfalldatum spielt<br />
keine Rolle.<br />
Die Zahl der neuen Renten für Unfälle<br />
(ohne Wegeunfälle und Berufskrankheiten)<br />
ist gegenüber dem Vorjahr von<br />
75 auf insgesamt 52 Fälle zurückgegangen.<br />
In der Schüler-Unfallversicherung<br />
war ein Fall mehr, in der Allgemeinen<br />
Unfallversicherung waren 24 Fälle weniger<br />
zu verzeichnen.<br />
Neue Renten<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Bei den Wegeunfällen sind die neuen<br />
Renten in beiden Versicherungszweigen<br />
trotz häufi ger Eisglätte und viel Schnee<br />
deutlich zurückgegangen. In der Allgemeinen<br />
Unfallversicherung wurden 19<br />
(2009: 24), in der Schüler-Unfallversicherung<br />
9 (2009: 10) Versicherte erstmals<br />
mit einer Rente für ihren Wegeunfall<br />
entschädigt.<br />
4 Versicherte aus der Allgemeinen<br />
Unfallversicherung bezogen erstmals<br />
eine Rente wegen ihrer Berufskrankheit<br />
(2009: 11). In der Schüler-Unfallversicherung<br />
gab es wie im Vorjahr keine neuen<br />
Renten wegen Berufskrankheiten. Die<br />
<strong>Unfallkasse</strong> beobachtet die langfristige<br />
LUK-HH<br />
UK SH<br />
UK <strong>Nord</strong><br />
Trendlinie UK <strong>Nord</strong><br />
1987 1992 1997 2002 2007 <strong>2010</strong><br />
Entwicklung der neuen Renten für Arbeitsunfälle<br />
in der Allgemeinen Unfallversicherung (ohne Wegeunfälle<br />
und Berufskrankheiten)<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Rehabilitation – Teilhabe – Entschädigung – Berufskrankheiten<br />
0<br />
Entwicklung der neuen Renten, denn<br />
sie sind ein Indikator für wirksame<br />
Prävention. Über den Zeitraum von über<br />
20 Jahren zeigt sich trotz statistischer<br />
Streuung ein kontinuierlicher Rückgang<br />
der neuen Renten für Unfälle in den<br />
Betrieben und Bildungseinrichtungen.<br />
Das zeigt die fallende Trendlinie der<br />
Grafi ken auf dieser Seite. Die Entwicklung<br />
spiegelt die erfolgreiche Präventions<br />
arbeit und die wirksame Steuerung<br />
der Heilverfahren der UK <strong>Nord</strong> wider.<br />
Zwar steigen die Ausgaben für Renten<br />
wegen des vorhandenen Rentenbestandes,<br />
die Ausgabenkurve verläuft jedoch<br />
umso fl acher, je weniger neue Renten<br />
fest gestellt werden.<br />
LUK-HH<br />
UK SH<br />
UK <strong>Nord</strong><br />
Trendlinie UK <strong>Nord</strong><br />
1987 1992 1997 2002 2007 <strong>2010</strong><br />
Entwicklung der neuen Renten für Unfälle in der Schüler-<br />
Unfallversicherung (ohne Wegeunfälle und Berufskrankheiten)<br />
25
Rehabilitation – Teilhabe – Entschädigung – Berufskrankheiten<br />
Physiotherapie<br />
Reha-Management<br />
Seit 2009 führt die UK <strong>Nord</strong> bei Versicherten<br />
mit schweren Verletzungen das<br />
Reha-Management durch. In das Reha-<br />
Management werden Versicherte mit<br />
Verletzungen nach dem Verletzungsarten-Verfahren<br />
aufgenommen. Dreh-<br />
und Angelpunkt des Reha-Managements<br />
ist der Reha-Plan. Darin wird verbindlich<br />
vereinbart, welche weiteren therapeutischen<br />
Maßnahmen in welcher Intensität<br />
und Reihenfolge durch geführt werden.<br />
Der Erfolg der Rehabilitation hängt stark<br />
von der Akzeptanz und Mitwirkung der<br />
Versicherten ab. Die Besonderheiten<br />
der Verletzungsfolgen und die Lebenssituation<br />
des Versicherten müssen in<br />
die Betrachtung einfl ießen, wenn er<br />
möglichst schnell und vollständig genesen<br />
und wieder arbeitsfähig werden soll.<br />
Dieses individuelle Vorgehen fordert den<br />
Versicherten, Reha-Managern und beratenden<br />
Ärzten in den Netzwerkkliniken<br />
viel Motivation und Durchhaltevermögen<br />
ab. Aber es zahlt sich aus: Bewilligungen<br />
von Anträgen und Verordnungen<br />
werden vor Ort entschieden und in die<br />
Wege geleitet. Die bisherigen Arbeitgeber<br />
sind mit Einverständnis der Versicherten<br />
einbezogen, so dass die<br />
Wiederaufnahme der Arbeit konkret<br />
geplant werden kann. Die Versicherten<br />
und ihre Arbeitgeber profi tieren unmittelbar,<br />
weil zeitraubende Bürokratie<br />
26<br />
entfällt. Die erhöhten Anstrengungen<br />
der Versicherten in der Phase der Heilbehandlung<br />
werden mit guten und<br />
schnelleren Ergebnissen belohnt.<br />
Die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung<br />
haben sich auf ein gemeinsames<br />
Vorgehen verständigt und einen<br />
Handlungsleitfaden erstellt, der ein bei<br />
allen <strong>Unfallkasse</strong>n und Berufsgenossenschaften<br />
praktiziertes Reha-Management<br />
sicherstellt.<br />
Bei der UK <strong>Nord</strong> arbeiten eine Reha-<br />
Managerin und drei Reha-Manager. Bei<br />
der Einführung des Reha-Managements<br />
wurden die Teamgespräche mit den Versicherten,<br />
den Reha-Managern und dem<br />
beratenden Arzt der UK <strong>Nord</strong>, Dr. Hans<br />
Werner Kranz im Berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallkrankenhaus Hamburg<br />
geführt. Seit Juli <strong>2010</strong> wurde als weitere<br />
Netzwerkklinik das Universitätsklinikum<br />
Schleswig-Holstein, Campus Kiel mit Dr.<br />
Bethge gewonnen. Ziel für 2011 ist, im<br />
Bereich der Schüler-Unfallversicherung<br />
ein alters- und entwicklungsgerechtes<br />
Reha-Management durch Einbindung<br />
besonders geeigneter Kinderkliniken zu<br />
erreichen.<br />
Berufskrankheiten<br />
Die Unfallversicherungsträger sind<br />
ver pfl ichtet, jedem Verdacht auf eine<br />
Berufs krankheit nachzugehen. Die<br />
berufl iche Verursachung muss zweifelsfrei<br />
feststehen. Das erfordert in manchen<br />
Fällen umfangreiche und zum Teil<br />
mehrfache Ermittlungen, wie der folgende<br />
Fall zeigt.<br />
Im Dezember 2005 meldete sich die<br />
damals 54-jährige Frau A. bei der UK<br />
<strong>Nord</strong> und b<strong>ericht</strong>ete von ihrer Erkrankung<br />
an einer aplastischen Anämie. Die<br />
aplastische Anämie ist eine Erkrankung<br />
des Knochenmarks, die eine Produktionsstörung<br />
der Blutzellen bewirkt. Sie<br />
kann sowohl angeboren als auch erworben<br />
sein. Ist die Erkrankung erworben,<br />
kommen als Gründe unter anderem der<br />
Umgang mit giftigen Stoffen wie Benzol<br />
oder auch die Einwirkung ionisierender<br />
Strahlung, etwa Röntgenstrahlen, in<br />
Betracht. Aus der Arbeitsvorgeschichte<br />
und den vorliegenden medizinischen<br />
Befunden ergab sich tatsächlich ein<br />
Hinweis auf einen möglichen berufl ichen<br />
Kontakt mit entsprechenden Stoffen:<br />
Frau A. analysierte seit 1971 als chemisch-technische<br />
Assistentin in einem<br />
Hamburger Institut Proben und Stoffe.<br />
Dabei hatte sie auch Umgang mit Benzol.<br />
Das reichte allerdings für die Anerkennung<br />
als Berufskrankheit nicht aus.<br />
Der Gesetzgeber hat für eine Anerkennung<br />
bestimmte Regeln vorgesehen.
So muss zum Beispiel<br />
eine bestimmte (abgrenzbare)<br />
Personengruppe<br />
durch ihre versicherte Tätigkeit<br />
in erheblich höherem Grade als die<br />
übrige Bevölkerung<br />
einer besonderen Einwirkung<br />
ausgesetzt sein, welche<br />
nach den Erkenntnissen der<br />
medi zinischen Wissenschaft eine<br />
bestimmte Erkrankung verursacht.<br />
Nur wenn diese Voraussetzungen vorliegen,<br />
kann eine Erkrankung in die von der<br />
Bundesregierung bestimmte Liste der<br />
Berufskrankheiten aufgenommen und<br />
durch die gesetzliche Unfallversicherung<br />
entschädigt werden. Die Liste umfasst<br />
eine Vielzahl von Krankheitsbildern, darunter<br />
Erkrankungen durch Benzol und<br />
durch ionisierende Strahlen.<br />
Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens<br />
untersuchte die Abteilung Prävention<br />
und Arbeitsschutz die bisherige und die<br />
aktuelle Arbeitsplatzausstattung von<br />
Frau A. Zwar konnte ein begrenzter<br />
Umgang mit Benzol in der Vergangenheit<br />
festgestellt werden; eine Aussage zum<br />
genauen Umfang der Einwirkungen seit<br />
1971 war jedoch schwierig. Eine beruflich<br />
relevante Strahlenexposition konnte<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Zur weiteren Klärung eines möglichen<br />
Zusammenhanges zwischen der Erkrankung<br />
und schädigenden Einfl üssen<br />
während der Arbeit wurde eine fachärztliche<br />
Stellungnahme eingeholt. Nachdem<br />
außerberufl iche Ursachen für die<br />
aplas tische Anämie ausgeschlossen<br />
werden konnten, waren letztlich nur<br />
noch die berufl ichen Einwirkungen<br />
konkreter zu diskutieren.<br />
Im Ergebnis waren die bisher festgestellten,<br />
berufl ich bedingten Einwirkungen<br />
nicht ausreichend geeignet für eine<br />
Verursachung der aplastischen Anä mie<br />
von Frau A. Eine Anerkennung der<br />
Erkrankung als Berufskrankheit war<br />
deshalb nicht zu empfehlen.<br />
Im weiteren Verlauf konkretisierte Frau<br />
A. die berufl iche Einwirkung von Benzol.<br />
Durch einen Übermittlungsfehler war der<br />
Tageswert der verwendeten Benzoldosis<br />
als Wochenwert der Gefährdungseinschätzung<br />
zugrunde gelegt worden. Eine<br />
neue Gefährdungseinschätzung der<br />
Abteilung Prävention und Arbeitsschutz<br />
ergab für die Zeit von 1971 bis 1976 eine<br />
Benzoleinwirkung in gesundheitsgefährdendem<br />
Maße. In einer weiteren fachärztlichen<br />
Stellungnahme wurde eine<br />
mehrjährige, außergewöhnlich hohe<br />
Benzolbelastung bei Frau A. bejaht; die<br />
Anerkennung der Erkrankung als Berufskrankheit<br />
wurde empfohlen.<br />
Mit Zustimmung des an dem Verfahren<br />
zu beteiligenden staatlichen Gewerbearztes<br />
konnte die aplastische Anämie<br />
von Frau A. als Berufskrankheit anerkannt<br />
und eine Rentenzahlung festgestellt<br />
werden. Die UK <strong>Nord</strong> übernahm<br />
die Behandlungskosten, darunter eine<br />
Kno chenmarktransplantation, ab dem<br />
Beginn der Erkrankung. Die UK <strong>Nord</strong> als<br />
Leistungsträger der Heilbehandlung<br />
bedeutet für Frau A.:<br />
keine Eigenanteile bei stationärer<br />
Behandlung,<br />
keine Eigenanteile bei Medikamenten,<br />
keine Praxisgebühr,<br />
Erstattung der Fahrtkosten zur<br />
ärztlichen Behandlung und<br />
Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung<br />
in vollem Umfang.<br />
Rehabilitation – Teilhabe – Entschädigung – Berufskrankheiten<br />
Neue Arbeitssoftware GUSO 2<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> war in der Rehabilitations-<br />
und Leistungsabteilung maßgeblich<br />
durch die Einführung der neuen Unfallversicherungssoftware<br />
GUSO 2 (Gemeinsame<br />
UnfallversicherungsSoftware)<br />
geprägt. Die neue Software unterstützt<br />
nicht nur die Anwendungen der Rehabilitations-<br />
und Leistungsabteilung mit<br />
Unfallerfassung, Rechnungsbezahlung<br />
und Leistungsfeststellungen. In das<br />
Gesamtsystem sind auch die Bereiche<br />
Mitgliedschaft, Prävention und Regress<br />
eingebunden.<br />
Kernstück von GUSO 2 ist die aktenlose<br />
Bearbeitung. Seit April <strong>2010</strong> werden<br />
sämtliche Posteingänge gescannt und<br />
den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern<br />
auf elektronischem Wege zur<br />
Verfügung gestellt. Auf diese Weise<br />
sind die Informationen zu einem Versiche<br />
rungsfall jederzeit von den entsprechenden<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
abrufbar. Die zeitraubende Suche nach<br />
Akten gehört der Vergangenheit an. Als<br />
Folge der komplett aktenlosen Sachbearbeitung<br />
wurde zudem ein elektronisches<br />
Archiv errichtet und die elektronische<br />
Signatur eingeführt.<br />
Für GUSO 2 wurden sämtliche Arbeitsabläufe<br />
den veränderten Rahmenbedingungen<br />
angepasst. Das beginnt mit der<br />
Frage, wo und von wem gescannt werden<br />
soll (immerhin standortübergreifend<br />
rund 1.200 Dokumente pro Tag), führt<br />
über die Installation von elektronischen<br />
Arbeitskörben für jede Mitarbeiterin und<br />
jeden Mitarbeiter bis zur Erstellung spezifi<br />
scher Berechtigungskonzepte und<br />
endet bei der tatsächlichen Produktion,<br />
dem Kontakt mit dem Kunden, den Versicherten,<br />
Arbeitgebern, Kranken häusern,<br />
Ärzten und sonstigen Beteiligten.<br />
27
Regress<br />
6. Regress<br />
Die Regresseinnahmen betrugen im<br />
B<strong>ericht</strong>sjahr 3.720.870 Euro. Die Jahresrechnung<br />
für <strong>2010</strong> weist gebuchte Forderungen<br />
in Höhe von 4.128.663 Euro<br />
aus. Diese dienen der Konsolidierung<br />
der Haushalte der Mitglieder, da hierdurch<br />
die Beiträge zur UK <strong>Nord</strong> vermindert<br />
werden.<br />
28<br />
Jede in der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> eingehende<br />
Unfallmeldung wird, sofern eine<br />
Bagatellgrenze überschritten ist, überprüft,<br />
ob eine Drittbeteiligung erkennbar<br />
ist und damit die Möglichkeit eines<br />
Ersatzanspruches gegenüber Dritten<br />
besteht. Im Zuge des Regressverfahrens<br />
wird die Sach- und Rechtslage geprüft,<br />
unter anderem, indem Aussagen der<br />
Beteiligten und Zeugen ausgewertet und<br />
gegebenenfalls in die Ermittlungsakte<br />
der Polizei oder Staatsanwaltschaft Einsicht<br />
genommen wird. Sofern sich die<br />
Haftung eines Dritten feststellen lässt,<br />
werden die Ansprüche bei ihm oder<br />
seiner Haftpflichtversicherung geltend<br />
gemacht.<br />
Bei den Regresseinnahmen handelt es<br />
sich weit überwiegend um die Regulierung<br />
von Schadenersatzansprüchen aufgrund<br />
von Wegeunfällen, beispielsweise<br />
Verkehrsunfällen und Unfällen als Folge<br />
eines schadhaften oder vereisten Gehwegs.<br />
Die Schadenersatzansprüche der<br />
Versicherten gehen auf die Unfall kasse<br />
<strong>Nord</strong> über (§ 116 SGB X). Regress ansprüche<br />
können aber auch durch Unfälle<br />
ausgelöst werden, die beispielsweise<br />
Wahlhelfer bei ihrer Tätig keit im Rahmen<br />
eines Ehrenamtes erleiden (§ 2 Abs. 1<br />
Nr. 10 a SGB VII).<br />
Kein Haftungsprivileg bei Vorsatz und<br />
grober Fahrlässigkeit<br />
Ein weiterer Bereich umfasst Rückgriffe<br />
gegen Schädiger, die aus dem Arbeits-<br />
oder Schulumfeld der Versicherten<br />
kommen. Das können zum Beispiel<br />
Arbeitskollegen und Mitschüler sein,<br />
die den Versicherungsfall vorsätzlich<br />
oder grob fahrlässig herbeigeführt<br />
haben. Zwar gilt grundsätzlich Haftungsprivilegierung,<br />
das bedeutet: Wenn<br />
jemand einen Arbeits- oder Schulunfall<br />
herbeigeführt hat, geht seine Haftung<br />
auf die gesetzliche Unfallversicherung<br />
über. Bei besonders schwerwiegendem<br />
Verschulden soll der haftungsprivilegierte<br />
Personenkreis aber für die entstandenen<br />
Kosten aufkommen. Zweck der<br />
Haftungsprivilegierung ist die Erhaltung<br />
des Betriebs- und Schulfriedens bei<br />
geringem Verschulden. Dagegen sollen<br />
Verhaltensweisen, die auch subjek tiv<br />
schlechthin unentschuldbare Pflichtverletzungen<br />
darstellen, für die Schädi<br />
ger nicht ohne Verpflichtung zum<br />
Ersatz der dadurch entstandenen Aufwendungen<br />
bleiben (§ 110 SGB VII).<br />
Einstieg in die aktenlose<br />
Regresssachbearbeitung<br />
Mit der Einführung von GUSO 2 wandel te<br />
sich auch in der Regresssach bear beitung<br />
die Arbeit grundlegend. Alle ab<br />
dem 29. März <strong>2010</strong> angelegten Ver sicherungsfälle<br />
werden nun ohne die Anlage<br />
einer manuellen Akte zu Regressfällen.<br />
Scannen, optisch Archivieren und elektronisch<br />
Signieren traten an die Stelle<br />
von Kopieren, Abheften und Ablegen in<br />
Aktenordnern und Registraturschränken.<br />
An deren Stelle rückten ein zweiter<br />
Monitor und ein Kartenlesegerät. Die<br />
Bearbeitung der Regressfälle beginnt<br />
nunmehr automatisiert, sobald die<br />
Kosten in einem Versicherungsfall eine<br />
Bagatellgrenze überschreiten und dies<br />
der Regresssachbearbeitung gemeldet<br />
wird. Dadurch wird eine zeitnahe und<br />
beschleunigte Ermittlung zu den<br />
regress relevanten Daten angestoßen,<br />
begleitet von der Möglichkeit, dass<br />
jederzeit und parallel auf die Inhalte der<br />
Dokumente, die zum Versicherungsfall<br />
vorliegen, zugegriffen werden kann.
7. Ausblick<br />
Die einzige Konstante ist die Erneuerung<br />
So wie sich unser Umfeld ständig verändert,<br />
so verändern sich auch die Rahmenbedingungen,<br />
in denen die UK <strong>Nord</strong> ihre<br />
Aufgaben erfüllt.<br />
Nichts steht still, alle Dinge sind ständig<br />
im Fluss. Stets ist zu beobachten, ob sich<br />
die Welt im Hinblick auf die Ziele des<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutzes zum<br />
Guten weiterentwickelt. Die gesetzliche<br />
Unfallversicherung hat hierfür eine nunmehr<br />
über Jahrzehnte bewährte Systematik<br />
geschaffen: Vorstände und Vertreterversammlungen<br />
sind ehrenamtlich zu<br />
gleichen Teilen aus Vertretern der Unternehmen<br />
und Vertretern der Versicherten<br />
besetzt. So kann sichergestellt werden,<br />
dass die Interessen der Sozialpartner<br />
ausgewogen in die Beschlussfassungen<br />
der Organe einfl ießen und den aktuellen<br />
Sachstand des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
in den Unternehmen zur Grundlage<br />
haben.<br />
Für die nächsten sechs Jahre werden im<br />
Jahr 2011 die Mitglieder der Selbstverwaltungsorgane<br />
neu gewählt. Die <strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Nord</strong> wünscht allen Mitgliedern der<br />
Selbstverwaltungsorgane Glück und<br />
Geschick bei der Wahrnehmung der übertragenen<br />
Aufgaben – zum Wohle der<br />
Beschäftigten und der Unternehmen.<br />
Ausblick<br />
29
Anhang<br />
30<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> in Zahlen<br />
Versicherungsverhältnisse<br />
Schüler-Unfallversicherung 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Kinder in Tageseinrichtungen und Tagespflege 168.565 174.903 178.509<br />
Schüler 677.627 679.278 677.196<br />
Studierende 117.059 120.277 129.801<br />
Zwischensumme 963.251 974.458 985.506<br />
Allgemeine Unfallversicherung 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Abhängig Beschäftigte 1 178.344 185.921 186.214<br />
Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II,<br />
sog. Zusatzjobs 2<br />
36.105 34.693 35.276<br />
Hausangestellte in Privathaushaltungen 3 37.175 38.237 41.088<br />
Ehrenamtlich Tätige 126.084 152.452 128.452<br />
In Hilfeleistungsunternehmen Tätige 17.946 18.729 19.082<br />
Selbsthelfer im Familienheimbau bzw. Beschäftigte<br />
bei kurzen Bauarbeiten 4<br />
7.243 6.386 1.301<br />
Strafgefangene 4.134 3.931 2.542<br />
Blutspender 183.559 194.402 181.916<br />
Pflegepersonen 5 63.000 64.100 64.700<br />
Sonstige 3.567 3.650 3.642<br />
Zwischensumme 657.157 702.501 664.213<br />
Versicherungsverhältnisse insgesamt 1.620.408 1.676.959 1.649.719<br />
1 Beschäftigte der Freien und Hansestadt Hamburg, der Gebietskörperschaften in Schleswig-Holstein (u. a. Land, Kreise und kreisfreie Städte, Gemeinden,<br />
Ämter). Beschäftigte der wirtschaftlichen Unternehmen beider Bundesländer etc., für die die UK <strong>Nord</strong> zuständig ist.<br />
2 geschätzt<br />
3 Gemeldete Haushaltshilfen x 1,5 nach Empfehlung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)<br />
4 Berechnung nach Erhebungskriterien der DGUV<br />
5 geschätzt
Unfallgeschehen<br />
Der UK <strong>Nord</strong> gemeldete Unfälle 6 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Insgesamt 118.873 112.775 118.305<br />
Meldepfl ichtige Unfälle 7 – Schüler-Unfallversicherung 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Schulunfälle 81.968 76.242 77.774<br />
Wegeunfälle 7.155 6.908 8.262<br />
Zusammen 89.123 83.150 86.036<br />
Meldepfl ichtige Unfälle 7 – Allgemeine Unfallversicherung 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Arbeitsunfälle 3.640 2.632 3.037<br />
Wegeunfälle 1.018 942 1.464<br />
Zusammen 4.658 3.574 4.501<br />
Meldepfl ichtige Unfälle 7 – Allgemeine und Schüler-Unfallversicherung 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Arbeits- und Schulunfälle 80.811 78.874 80.811<br />
Wegeunfälle 8.173 7.850 9.726<br />
Zusammen 93.781 86.724 90.537<br />
6 Alle Unfälle, die der UK <strong>Nord</strong> gemeldet werden, eingeschlossen die Unfälle, für die die <strong>Unfallkasse</strong> nicht zuständig oder leistungspfl ichtig war.<br />
7 In der Allgemeinen Unfallversicherung werden die Unfälle als „meldepfl ichtig“ gezählt, bei denen der/die Verletzte mehr als drei Tage arbeitsunfähig war.<br />
In der Schüler-Unfallversicherung werden die Unfälle erfasst, bei denen ärztliche Hilfe in Anspruch genommen wurde.<br />
Anhang<br />
31
Anhang<br />
Einnahmen und Ausgaben (Centbeträge gerundet)<br />
32<br />
Einnahmen KGr 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Umlagebeiträge 2 65.416.676 6 5.309.359 63.890.094<br />
Zinseinnahmen 32 1.769.027 969.789 284.150*<br />
Regresseinnahmen 1 35 3.558.893 3.700.819 4.128.663<br />
Entnahme aus Betriebsmitteln und Altersrückstellungen 37 1.000.000 - 3.207.667<br />
Sonstige Einnahmen 38/39 526.375 456.199 5.448.269*<br />
Summe 72.270.971 70.436.166 76.958.844*<br />
Ausgaben KGr 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Entschädigungsleistungen 1 40 – 58 51.160.283 53.295.469 55.599.056<br />
Prävention 59 4.569.966 5.210.393 5.646.173<br />
Zuführungen zu Betriebsmitteln,<br />
Mittel für Insolvenzgeld 2 , sonstige Aufwendungen<br />
6 6.972.644 1.955.413 1.284.496*<br />
Personalkosten 70/71 7.020.276 7.036.961 11.305.564*<br />
Sächliche Verwaltungskosten 72/73 1.863.293 2.269.881 2.243.946*<br />
Sonstige Verfahrenskosten 74 – 78 684.508 668.050 879.609*<br />
Summe 72.270.971 70.436.166 76.958.844*<br />
Entschädigungsleistungen 1 KGr 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Ambulante Heilbehandlung 40 14.595.058 14.500.877 15.861.463<br />
Zahnersatz 45 398.901 408.940 364.103<br />
Stationäre Behandlung und häusliche Krankenpflege 46 7.196.897 8.807.726 8.797.015<br />
Verletztengeld 47 1.675.915 1.834.298 2.819.970<br />
Sonstige Heilbehandlungskosten, Leistungen zur Teilhabe am<br />
Leben in der Gemeinschaft und Pflege<br />
48 7.467.289 7.982.452 7.882.854<br />
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 49 986.260 917.674 742.256<br />
Renten an Versicherte und Hinterbliebene 50 18.079.168 18.184.979 18.380.026<br />
Beihilfen an Hinterbliebene 51 77.722 30.268 39.625<br />
Abfindungen 52 440.491 394.149 289.364<br />
Mehrleistungen 56 206.995 184.730 163.055<br />
Sterbegeld und Überführungskosten 57 35.589 49.376 39.876<br />
Leistungen bei Unfalluntersuchungen 58 - - 219.450<br />
Rehabilitation und Leistungen zusammen 51.160.283 53.295.469 55.599.056<br />
davon Schüler-Unfallversicherung 26.276.867 27.211.358 27.525.904
Vermögensrechnung<br />
Vermögen KGr 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aktiva<br />
Anhang<br />
Sofort verfügbare Zahlungsmittel 00 1.914.822 9.782.342 18.460.084*<br />
Forderungen 01 2.421.842 2.372.445 3.079.098<br />
Kurz-, mittel- und langfristige Guthaben<br />
(Termin- und Spareinlagen)<br />
02 21.000.000 15.008.200 5.000.000<br />
Sonstige Aktiva 04 - - 1.522.780<br />
Liquide Mittel und Forderungen des Verwaltungsvermögens 06 - - 140.926*<br />
Bestände des Verwaltungsvermögens 07 - - 5.259.414*<br />
Mittel für Altersrückstellungen 08 - - 8.235.197*<br />
Wertpapiere und Darlehen 03 606.970 564.724 -<br />
Grundpfandrechte, Grundstücke und Beteiligungen 04 4.656.539 4.574.518 -<br />
Sonstige Aktiva 08 10.621.834 11.045.539 -<br />
Summe Aktiva 41.222.008 43.347.769 41.697.498<br />
Vermögen KGr 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Passiva<br />
Betriebsmittel 10 - - 27.390.414*<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten, Kredite und Darlehen 11 - - 671.548*<br />
Kurzfristige Verpfl ichtungen 11 168.964 208.509 -<br />
Verwaltungsvermögen 16 - - 5.400.340*<br />
Rückstellungen für Altersversorgung 18 8.821.525 9.230.645 8.235.197*<br />
Rechnungsabgrenzung 18 448.425 444.667 -<br />
Betriebsmittel 1 19 31.783.094 33.463.949 -<br />
Summe Passiva 41.222.008 43.347.769 41.697.498*<br />
1 Die Rechnungsergebnisse enthalten alle kaufmännisch gebuchten Forderungen.<br />
2 Der Einzug der Insolvenzgeldumlage endete zum 31. Dezember 2009<br />
* In dieser Kontengruppe sind ab B<strong>ericht</strong>sjahr <strong>2010</strong> Anteile der Staatlichen Arbeitsschutzbehörde bei der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> enthalten.<br />
33
Anhang<br />
Renten-, Widerspruchs- und Klageverfahren<br />
34<br />
Feststellungen der Rentenausschüsse 2009 <strong>2010</strong><br />
Anerkennung einer Berufskrankheit 32 35<br />
Erstmalige Feststellung einer Rente wegen Berufskrankheit 14 4<br />
Berufliche Verursachung festgestellt, besondere versicherungsrechtliche Voraussetzung einer<br />
Berufskrankheit nicht erfüllt<br />
3 65<br />
Verdacht auf eine Berufskrankheit nicht bestätigt 51 77<br />
Erstmalige Feststellung einer Rente an Versicherte wegen Arbeitsunfall 89 60<br />
Anerkennung eines Arbeitsunfalls/Ablehnung einer Rente bzw. Leistungen 59 75<br />
Abfindungen 5 4<br />
Keine Abhilfe von Widersprüchen 50 70<br />
Sonstige (z. B. Pflegeleistungen, Wiedergewährung von Rente, Ablehnung einer Rentenerhöhung) 152 59<br />
Feststellungen insgesamt 455 449<br />
Widersprüche 2009 <strong>2010</strong><br />
Unerledigte Widersprüche zu Beginn des lfd. Jahres 155 163<br />
Im lfd. Jahr eingegangene Widersprüche 171 155<br />
Im lfd. Jahr erledigte Widersprüche 163 161<br />
– durch Zurücknahmen<br />
– Abhilfen<br />
– auf sonstige Art<br />
Widerspruchsbescheide, davon 100 103<br />
– mit vollem Erfolg<br />
– mit teilweisem Erfolg<br />
– ohne Erfolg<br />
– bindend gewordene Widerspruchsbescheide<br />
– angefochtene Widerspruchsbescheide<br />
– noch laufende Frist<br />
Unerledigte Widersprüche am Ende des lfd. Jahres 163 157<br />
51<br />
12<br />
-<br />
1<br />
3<br />
96<br />
83<br />
17<br />
-<br />
43<br />
15<br />
-<br />
-<br />
6<br />
97<br />
50<br />
35<br />
18
Klagen bei den Sozialg<strong>ericht</strong>en 2009 <strong>2010</strong><br />
Urteile für die Versicherten bzw. Hinterbliebenen<br />
– mit vollem Erfolg<br />
– mit teilweisem Erfolg<br />
– ohne Erfolg<br />
Zurücknahme durch den Versicherten bzw. seine Hinterbliebenen 16 17<br />
sonstige Erledigung (z. B. teilw. Anerkenntnis, Tod des Klägers) 11 1<br />
abgeschlossene Klagen gesamt 35 38<br />
Berufungen zu den Landessozialg<strong>ericht</strong>en 2009 <strong>2010</strong><br />
Urteile für die Versicherten bzw. Hinterbliebenen<br />
– mit vollem Erfolg<br />
– mit teilweisem Erfolg<br />
– ohne Erfolg<br />
Zurücknahme durch den Versicherten bzw. seine Hinterbliebenen 5 1<br />
sonstige Erledigung 2 -<br />
2<br />
-<br />
6<br />
-<br />
-<br />
3<br />
Anhang<br />
abgeschlossene Klagen gesamt 10 6<br />
4<br />
3<br />
13<br />
1<br />
2<br />
2<br />
35
Anhang<br />
Organisationsplan der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />
Stand: 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
36<br />
Fachbereich<br />
Allgemeine Verwaltung<br />
und Organisation<br />
Kiel<br />
Allgemeine<br />
Verwaltung<br />
Kiel<br />
Verwaltungsabteilung<br />
Kiel<br />
Allgemeine<br />
Verwaltung<br />
Hamburg<br />
Selbstverwaltungsangelegenheiten<br />
Kiel<br />
Fachbereich<br />
Grundsatz und Recht<br />
Hamburg<br />
Juristische<br />
Sachbearbeitung<br />
Hamburg<br />
Regress<br />
Kiel<br />
Regress<br />
Hamburg<br />
Steuerungsunterstützung<br />
Hamburg<br />
Fachbereich Schwerfall<br />
Hamburg<br />
Schwerfall,<br />
Hinterbliebenenleistungen,<br />
Widersprüche<br />
Hamburg<br />
Fachbereich Schwerfall<br />
Kiel<br />
Schwerfall,<br />
Berufskrankheiten<br />
Kiel<br />
Fachbereich Schwerfall<br />
Kiel<br />
Schwerfall<br />
Kiel<br />
Vertreterversammlung<br />
Vorstand<br />
Geschäftsführer<br />
Reha- und<br />
Leistungsabteilung<br />
Hamburg<br />
Fachbereich Leichtfall<br />
Kiel<br />
Sachgebiet Leichtfall<br />
Hamburg<br />
Fachbereich Teilhabe<br />
Kiel<br />
Berufliche und<br />
soziale Rehabilitation<br />
Kiel
Grundsatzfragen<br />
und Unfallstatistik<br />
Hamburg<br />
Arbeitsmedizin<br />
und Gesundheit<br />
Hamburg<br />
Störfallverordnung<br />
Kiel<br />
Gesamtpersonalrat<br />
Örtlicher Personalrat<br />
Kiel<br />
Örtlicher Personalrat<br />
Hamburg<br />
Örtlicher Personalrat<br />
Lübeck<br />
Örtlicher Personalrat<br />
Itzehoe<br />
Stabsstelle IT und Zentrale<br />
Planungs- und<br />
Steuerungsunterstützung<br />
Hamburg<br />
Abteilung Prävention<br />
und Arbeitsschutz<br />
Hamburg<br />
Stabsstelle<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Hamburg<br />
Fachbereich Prävention Fachbereich<br />
Staatlicher Arbeitsschutz<br />
Sachgebiet Prävention<br />
Hamburg<br />
Sachgebiet Prävention<br />
Kiel<br />
Seminare, Projekte,<br />
Fachliche<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Hamburg/Kiel<br />
Messstelle<br />
Hamburg/Kiel<br />
Sachgebiet<br />
Staatlicher Arbeitsschutz<br />
Kiel<br />
Sachgebiet<br />
Staatlicher Arbeitsschtz<br />
Lübeck<br />
Sachgebiet<br />
Staatlicher Arbeitsschutz<br />
Itzehoe<br />
N. N.<br />
Stabsstelle Innenrevision<br />
Datenschutzbeauftragter<br />
Kiel<br />
Fachbereich<br />
Personalwirtschaft<br />
Kiel<br />
Personalentwicklung,<br />
Personalbewertung und<br />
-bemessung, Betriebliches<br />
Gesundheitmanagement<br />
Hamburg<br />
Personalverwaltung<br />
Kiel<br />
Abteilung Personal<br />
und Finanzen<br />
Kiel<br />
Gleichstellungsbeauftragte Arbeitsschutzausschuss Betriebsärztin Vertreter der Schwerbehinderten<br />
Anhang<br />
Fachbereich Finanzen,<br />
Mitgliedschaft, Beiträge<br />
Hamburg<br />
Grundsatzfragen<br />
und Projekte<br />
Hamburg<br />
Finanzen<br />
Hamburg<br />
Mitgliedschaft<br />
und<br />
Beiträge,<br />
Prüfdienst<br />
Kiel/Hamburg<br />
37
Anhang<br />
Mitglieder der Selbstverwaltungsorgane<br />
der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> Stand: 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Vertreterversammlung<br />
38<br />
Vorsitzender: Ralf Hinsch (Arbeitgebervertreter)<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Stellvertretender Vorsitzender: Michael Rüther (Versichertenvertreter)<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Gruppe der Versicherten – Mitglieder Gruppe der Arbeitgeber – Mitglieder<br />
Wolfgang Hanssen, Kiel Niels Schmidt, Wedel<br />
Erika Wohlert, Süderbrarup Uwe Schmitz, Tönning<br />
Einar Rasmussen, Flensburg (bis 22.09.<strong>2010</strong>) Heinz-Jürgen Friedrichsen, Neumünster<br />
Thomas Scherk, Kiel Ellen Eichmeier, Munkbrarup<br />
Martin Redepenning, Elmshorn Hans-Hinrich Blunck, Rendsburg<br />
Michael Rüther, Kiel Dieter Kurbjuhn, Owschlag<br />
Sabine Krause, Schwentinental Reinhard Müller, Kropp<br />
Wolfgang Hanssen, Neumünster Ansgar Dörnte, Lägerdorf<br />
Wolfgang Eitel, Schleswig Wilfried Kley, Bordesholm<br />
NN NN<br />
Axel Schmidt, Pönitz Heidemarie Felgendreher, Mielkendorf<br />
Holger Petersen, Rendsburg Susanne Cornelius, Strande<br />
NN Ralf Hinsch, Halstenbek<br />
Thure Thurich, Hamburg Petra Rönne, Hamburg (bis 03.03.<strong>2010</strong>)<br />
Torsten Domroes (ab 28.04.<strong>2010</strong>)<br />
Reiner Knickmeier, Bönningstedt Dr. Christoph Miller, Reinbek<br />
Petra Klöppelt, Hamburg Dr. Rüdiger Siechau, Hamburg<br />
Wolfgang Wagner-Gülstorf, Hamburg Andreas Gleim, Hamburg<br />
Doris Schlarp, Hamburg Margret Matthies, Hamburg<br />
Roland Wegener, Hamburg
Gruppe der Versicherten – Stellvertreter Gruppe der Arbeitgeber – Stellvertreter<br />
Ralf Mummert, Martenrade Ulrich Blödorn, Schönkirchen<br />
Rolf Buhmann, Kronshagen Anja Kühl, Bargteheide<br />
Dirk Gebien, Kiel Tina Jensen, Flensburg<br />
Marion Völkel, Kiel Dirk Brosowski, Neumünster<br />
Ulf Jungjohann, Schleswig Dr. Brigitte Fronzek, Elmshorn<br />
Marion Biss, Hamburg Roman Hoppe, Kiel<br />
Heinz Storm, Hamburg Christiane Küchenhof, Schenefeld<br />
Clemens von Weise, Hamburg Wolfgang Krause, Lübeck<br />
Michael Boy, Hamburg Manfred Reinfandt, Kronshagen<br />
Vorstand<br />
Vorsitzender: Uwe Gade (Versichertenvertreter)<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Stellvertretender Vorsitzender: Reimer Lucht (Arbeitgebervertreter)<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Ute Blöcker, Stein<br />
Wolf Kerssenfi scher, Strande<br />
Michael Stotz, Kiel<br />
Heike Woicke, Hamburg<br />
Walter Hurling, Hamburg<br />
Rüdiger Elwart, Seevetal<br />
Gruppe der Versicherten – Mitglieder Gruppe der Arbeitgeber – Mitglieder<br />
Dirk Teichmann, Parchim Ulf Stecher, Süderheistedt<br />
Jürgen Dittrich, Sülfeld James-Herbert Lundszien, Wankendorf<br />
Marianne Schauer, Lübeck Reimer Lucht, Krummsee<br />
Rolf Holst, Höhndorf Michael Koch, Bad Malente<br />
Kuno Neubauer, Kiel Bernd Gördes, Altenholz<br />
Uwe Gade, <strong>Nord</strong>erstedt Angelika Grubert, Kollmar<br />
Helmut Witte, Hamburg Christoph Lucks, Hamburg<br />
Anhang<br />
39
Anhang<br />
40<br />
Gruppe der Versicherten – Stellvertreter Gruppe der Arbeitgeber – Stellvertreter<br />
Wolfgang Hübsch, Kiel Wolfgang Engelmann, Mölln (bis 09.06.<strong>2010</strong>)<br />
Rainer Maß (ab 09.06.<strong>2010</strong>)<br />
Robert Bahr, Eutin Frank Ruppert, Schwarzenbek<br />
Axel Holzborn, Kiel Mirja Koberg, Gettorf<br />
Volker Rudnik, Flintbek Maren Marquardt, Hamburg<br />
Gitta Braß, Neu-Wulmsdorf Thomas Selmer, Eutin<br />
Regina Jürgens, Hamburg Heiko Willmann, Oelixdorf<br />
Präventionsausschuss<br />
Uwe Meister, Kronshagen<br />
Hans-Detlev Brüggemann, Tornesch<br />
Bettina Küpper, Kiel<br />
Rainer Braun, Hamburg<br />
Margret Damm, Hamburg<br />
Gruppe der Versicherten – Mitglieder Gruppe der Arbeitgeber – Mitglieder<br />
Marianne Schauer Michael Koch<br />
Wolfgang Hanssen Uwe Schmitz<br />
Uwe Gade Angelika Grubert<br />
Roland Wegener Dr. Christoph Miller<br />
Reiner Knickmeier<br />
Gruppe der Versicherten – Stellvertreter Gruppe der Arbeitgeber – Stellvertreter<br />
Rolf Holst Bernd Gördes<br />
Martin Redepenning Michael Stotz<br />
Helmut Witte Christoph Lucks<br />
Doris Schlarp Andreas Gleim<br />
Wolfgang Wagner-Gülstorf Heike Woicke
Rechnungsprüfungsausschuss<br />
Gruppe der Versicherten – Mitglieder Gruppe der Arbeitgeber – Mitglieder<br />
Einar Rasmussen (bis 22.09.<strong>2010</strong>) Hans-Hinrich Blunck<br />
Wolfgang Wagner-Gülstorf Andreas Gleim<br />
Gruppe der Versicherten – Stellvertreter Gruppe der Arbeitgeber – Stellvertreter<br />
Wolfgang Eitel Heidemarie Felgendreher<br />
Petra Klöppelt Ralf Hinsch<br />
Rentenausschuss<br />
Gruppe der Versicherten – Mitglieder Gruppe der Arbeitgeber – Mitglieder<br />
Jürgen Dittrich Bernd Gördes<br />
Reiner Knickmeier Margret Matthies<br />
Gruppe der Versicherten – Stellvertreter Gruppe der Arbeitgeber – Stellvertreter<br />
Wolfgang Hübsch Michael Koch<br />
Rolf Holst Ulf Stecher<br />
Petra Klöppelt Dr. Rüdiger Siechau<br />
Doris Schlarp Heike Woicke<br />
Widerspruchsausschuss<br />
Gruppe der Versicherten – Mitglieder Gruppe der Arbeitgeber – Mitglieder<br />
Erika Wohlert Reinhard Müller<br />
Roland Wegener Ralf Hinsch<br />
Gruppe der Versicherten – Stellvertreter Gruppe der Arbeitgeber – Stellvertreter<br />
Wolfgang Hanssen Manfred Reinfandt<br />
Thure Thurich Heinz-Jürgern Friedrichsen<br />
Heinz Storm Rüdiger Elwart<br />
Wolfgang Wagner-Gülstorf<br />
Anhang<br />
41
Kontakt<br />
Der direkte Draht zur <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> ist an den Standorten Kiel und Hamburg für Sie da:<br />
Standort Kiel<br />
Prävention und Arbeitsschutz<br />
Rehabilitation und Leistungen<br />
Seekoppelweg 5a<br />
24113 Kiel<br />
Telefon 04 31/64 07-0<br />
Fax 04 31/64 07-250<br />
Standort Hamburg<br />
Spohrstraße 2<br />
Prävention und Arbeitsschutz<br />
Rehabilitation und Leistungen<br />
22083 Hamburg<br />
Telefon 0 40/2 71 53-0<br />
Fax 0 40/2 71 53-1000<br />
Direktwahl Prävention und Arbeitsschutz am Standort Hamburg: 0 40/2 71 53-231<br />
www.uk-nord.de<br />
ukn@uk-nord.de<br />
42