aktuell 1/2008 - TSV Forstenried
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Die Abteilungen stellen sich vor<br />
Heute: Die Elektro-Rollstuhl-<br />
Hockey-Abteilung<br />
AR: Hallo Roland, nachdem Ihr für diese Vereinszeitung<br />
das Titelbild stellt, habe ich mir gedacht: »Pack die<br />
Gelegenheit beim Schopfe« und rede doch mal mit<br />
der Elektro-Rollstuhl-Hockey-Abteilung. Ihr habt<br />
Euch für dieses Jahr wahrlich Großes vorgenommen<br />
RU: Ja, als die Vereinsleitung anregte, ob wir nicht Lust<br />
hätten, uns für die 850-Jahr-Feier der Stadt München<br />
zu bewerben, fanden wir es eine gute Idee,<br />
unser diesjähriges Internationales Turnier unter die<br />
Schirmherrschaft des Bürgerprojektes »850-Jahr-<br />
Feier« zu stellen.<br />
AR: Ihr seid im Organisieren solcher Turniere ja schon<br />
erfahren!<br />
RU: Allerdings! Es ist nun mittlerweile schon das 18.<br />
Internationale Turnier, das wir in München veranstalten.<br />
Seit 5 Jahren findet es in einem 2-Jahres-<br />
Rhytmus statt. Davor haben wir es immer wieder<br />
geschafft, jährlich ein Turnier in dieser Größenordnung<br />
auf die Beine zu stellen.<br />
AR: Weißt Du denn schon, wer alles kommen wird?<br />
RU: Nein, aber wie auch in den Jahren davor arbeiten<br />
wir mit Hochdruck daran, 12 Spitzenmannschaften<br />
aus ganz Europa nach München zu holen. Vorwiegend<br />
kommen diese Mannschaften aus der<br />
Schweiz, den Niederlanden, Italien, Slowenien,<br />
Finnland, Tschechien und natürlich auch »die Besten«<br />
aus Deutschland.<br />
AR: An so einem Turnier hängt doch sicherlich eine<br />
Menge dran?<br />
RU: Ja, wir haben eine Vorlaufzeit von mindestens<br />
einem 1/2 Jahr, in dem wir intensiv beschäftigt<br />
sind. In erster Linie muss eine geeignete Unterkunft<br />
gefunden werden. In diesem Punkt kommen<br />
uns unsere Kontakte zur Stiftung Pfennigparade<br />
sehr gelegen. Die Schulräume werden uns in dem<br />
Zeitraum des Turniers kostenlos als Unterkunft zur<br />
Verfügung gestellt. Knapp 200 Personen, darunter<br />
ca. 100 Schwerstbehinderte SportlerInnen finden<br />
dort Platz. Außerdem brauchen wir eine geeignete<br />
Dreifachturnhalle: Sie muss rollstuhlzugänglich<br />
sein, über geeignete sanitäre Anlagen verfügen<br />
und mit dem öffentlichen Nahverkehr möglichst<br />
gut zu erreichen sein. Ein weiterer wichtiger Aspekt<br />
ist die Verpflegung der Mannschaften. Selbstverständlich<br />
muss ein solch großes Turnier finanziert<br />
werden. Dazu tragen vor allem Sponsorengelder,<br />
Startgelder und der Reingewinn einer selbstorganisierten<br />
Tombola bei. Als Besonderheit planen wir<br />
dieses Jahr einen spielfreien Turniertag, an dem wir<br />
eine Stadtbesichtigung für die anreisenden Mannschaften<br />
organisieren. So haben die Spielerlnnen<br />
mal die Möglichkeit, die Stadt näher und besser<br />
kennenzulernen. Das ist gut möglich, da München<br />
eine sehr rollstuhlfreundliche Infrastruktur bietet.<br />
AR: Wer hilft Euch dabei?<br />
RU: Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer können wir<br />
so ein Turnier gar nicht realisieren. Über viele Jahre<br />
hat sich eine Gruppe von sehr engagierten Helfern<br />
gebildet, die uns bei der Organisation und Durchführung<br />
des Turniers eine große Hilfe sind. Besonders<br />
tun sich hier 2 Personen hervor: Das ist<br />
zum einem Claus Fussek, der uns durch seine<br />
guten Kontakte zu Politik, Medien und Wirtschaft<br />
eine unersetzliche Hilfe ist. Außerdem steht er uns<br />
während des ganzen Turnierverlaufs als Moderator<br />
und »Mädchen für Alles« zur Verfügung. Zum anderen<br />
Konrad Hartl sen. Er hilft uns seit über 10<br />
Jahren tatkräftig beim Auf- und Abbau der Betten<br />
und Matratzen sowie bei allen Dingen, die mit der<br />
Spielhalle zu tun haben (Banden, Zeitnehmer). Im<br />
Grunde genommen steht er uns als »helfende<br />
Hand« die ganze Zeit zur Verfügung. Wir sind sehr<br />
froh und dankbar, dass wir Konrad Hartl sen. und<br />
Claus Fussek für unsere Sportart gewinnen konnten.<br />
AR: Die Rollstühle Deiner Mitspieler und Mitspielerinnen<br />
sind hinten mit Zahlen versehen. Was bedeuten<br />
sie?<br />
RU: Das ist die Klassifizierungszahl des jeweiligen<br />
Spielers. Jeder Spieler erhält demnach einen bestimmten<br />
Punktwert zwischen 0,5 und 5, abhängig<br />
vom Grad seiner Behinderung. Die Maximalpunktzahl<br />
der Spieler, die gleichzeitig auf dem Feld stehen,<br />
darf elf nicht überschreiten. Ein körperlich<br />
sehr schwer behinderter Spieler bekommt zum Beispiel<br />
0,5 Punkte, somit können auch Behinderte<br />
mit schwacher Behinderung und beispielsweise ein<br />
Spieler mit 5 Punkten auf dem Spielfeld stehen.<br />
Seit Einführung des Bundesligabetriebes 2005 gibt<br />
es diese Regelung. Ich finde das Klassifizierungssystem<br />
sehr sinnvoll, weil sie keine Spieler ausgrenzt<br />
und den Konkurrenzkampf aller Spieler in<br />
der Mannschaft anheizt. Leider gibt es aber weltweit<br />
noch keine einheitliche Regelung.<br />
AR: Ich möchte noch einmal kurz auf das »leidige«<br />
Thema Geld zurück kommen. Wie finanziert sich<br />
die ERH-Abteilung?<br />
RU: Unsere Finanzierung ist auf 3 Säulen aufgebaut.<br />
Säule 1 ist der Vereinsetat, Säule 2 sind Sponso-<br />
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