Auf leisen Sohlen zum Logistik-Imperium Auf leisen ... - Travel-One

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24.11.2012 Aufrufe

➤ PULS News, Facts & Trends Flugziele mit Eigenanreise Neckermann ■ »Manche Reisen kommen nur zustande, weil ein Kunde einen günstigen Flug ergattert hat«, meint Detlef Altmann, Leiter Neckermann Flugreisen. Um Kunden, deren Bedarf Mallorca: elf Prozent Zuwachs Rote Zahlen bei Travel24 Bilanz ■ Der Jahresfehlbetrag des Internetreisebüros Travel24.com lag 2004 bei 4,7 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 1,8 Millionen Euro. Darin seien aber auch besondere Aufwendungen sowie Markenauf- und -ausbaumaßnahmen enthalten, meldet das Unternehmen. Bei Her- Maslaton: »Wir sind auf dem richtigen Weg« an Unterkünften im Zielgebiet auf günstigen Flug-Schnäppchen basiert, ein Angebot machen zu können, ermöglicht Neckermann nun die separate Buchung sämtlicher Hotels in den Flugreisezielen. Das neue Angebot ziele nicht in erster Linie auf Direktvertrieb, betont Altmann. Man wolle lediglich der Tatsache Rechnung tragen, dass manche Kunden das Flugticket schon in der Tasche hätten, wenn sie nach einem Hotel suchten. Seit Anfang April liegt außerdem der zweite Preisteil für die Sommersaison in den Reisebüros. Laut Altmann liegen die Preise »um bis zu 20 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres«, allerdings »nur in wenigen Fällen« unter denen des ersten Preisteils. Mit zahlreichen Hoteliers, vor allem in weniger gut gebuchten Zielgebieten, habe man nachverhandeln können: »Die Hotelpartner ausrechnung dieser Zahlen sei der Unterschied gegenüber 2003 nur marginal. Vorstandschef Marc Maslaton sieht den Erfolg des Konsolidierungsprozesses durch die Ergebnisse bestätigt. Trotz der Schließung einiger Geschäftsbereiche, die dem klassischen Reisebürovertrieb zuzuordnen seien, liege der Umsatz nur 3,3 Prozent unter den Vorjahreswerten. Die Marke sei trotz eines bewusst niedrig gewählten Werbebudgets stark, so Maslaton. »Die Page Impressions haben um 134 Prozent zugelegt.« Das Unternehmen sei für die kommenden Jahre »optimal aufgestellt« und der Break-Even-Umsatz sei durch den Abbau der Mitarbeiter deutlich gesenkt worden. Maslaton ewartet hier »in den nächsten zwei Jahren ein positives Ergebnis«. www.travel24.com Altmann: Mit vier Prozent Plus am Geschäftsjahresende zufrieden haben verstanden, dass attraktive Preise für auslastungsschwache Zeiten rentabler sind, als leere Betten im Kurzfristgeschäft zu verramschen.« Die Gästezahl für die Sommersaison liegt nach Aussage des Flugreisen-Chefs um vier Prozent über der des Vorjahres. Beim Umsatz sei das Wachstum »etwas geringer«. Gut gebucht seien Mallorca (+11%), die Türkei (+12%) und Tunesien (+16%). Dagegen sei die Nachfrage für Reisen auf die Kanaren, nach Ägypten und Bulgarien bislang rückläufig. Sommer ■ Klaus Stephan, Direktor der Österreich Werbung in Deutschland, ist trotz widersprüchlicher Zahlen guter Dinge für den Sommer. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Übernachtungen deutscher Gäste, doch nach der Statistik der Deutschen Bundesbank sind die Ausgaben deutscher Urlauber gestiegen und asr fordert Rückgrat Vertrieb ■ Er sieht dunkle Wolken aufziehen: Zerreißprobe, Sägen am eigenen Ast – das sind die Worte, die Stephan Busch derzeit verwendet. Der asr-Präsident befürchtet, dass die touristische Vertriebslandschaft vor einer großen Belastung steht. Grund: Die Rücknahme der Klage des DRV gegen die Lufthansa zur Klärung des Handelsvertreter-Status und die Ankündigung der TUI, den Direktvertrieb auszubauen. Busch appelliert an die Reisebüros, sich nicht dem Diktat der Konzerne zu unterwerfen. Sie müssten gegen die den Handelsvertreterstatus verletzenden Vorgehensweisen der Anbieter vorgehen. Zudem fordert er die Agenturen auf, eigene Lösungen zu entwickeln, um im Wettbewerb gegenüber den Anbietern bestehen zu können. Die Alpenrepublik will mit Almsommer und Naturprodukten punkten Optimismus in Österreich waren die höchsten in allen europäischen Reiseländern. Auch bei der Reiseintensität liege Österreich hinter Italien an zweiter Stelle. Trotz der ungewissen Lage ist Stephan nicht zuletzt wegen der Vorausbuchungen bei den Veranstaltern für den Sommer optimistisch: »Östereich wird 2005 gefragt sein«, ist er überzeugt. 6 TRAVEL ONE 6.4.2005

Heike Euskirchen INTERVIEW DER WOCHE➤ Wem hilft die Quality Group, FRAU EUSKIRCHEN? Momentan läuft die Auszahlung der Provisionen an die Reisebüros. Wie hoch ist denn die Gesamtsumme? ■ Das kann ich derzeit noch nicht beziffern. Die Veranstalter befinden sich bei der Auszahlung, jeder Veranstalter schüttet die Zusatzprovision einzeln an die Reisebüros aus. Erst danach ist die Gesamtsumme bekannt. Der Spitzenwert für ein Reisebüro liegt bei rund 46.000 Euro. Müssen die Mitglieder dafür Ihre Umsätze veröffentlichen? ■ Nein. Die Auszahlung und Verteilung der Provisionen nimmt Infox als Clearing-Stelle vor. Dies ist eine neutrale Instanz, die Veranstalter müssen somit ihre Umsätze nicht gegenseitig benennen, nur die Infox kennt die saldierten Umsätze. Wieviele Reisebüros beteiligen sich am System der Quality Group? ■ Rund 1.000 Agenturen haben die Anforderungsbögen ausgefüllt und an uns geschickt. Wieviele waren es im vergangenen Jahr? ■ Vor einem Jahr hatten wir rund 630 gemeldete Büros. Im Jahr davor waren es rund 400 Agenturen. Aber viel hat man von der Quality Group im vergangenen Jahr nicht gehört… ■ Seit Jahresbeginn bin ich bei der Quality Group und wir verfolgen unser Konzept, die Reisebüros zu unterstützen. Wir sind bei den Reisebüros durchaus präsent. Die Zahl der Anfragen an uns steigt. Wie äußert sich das? ■Im Rahmen der Anforderungsbögen kamen auch viele Anfragen zur Gruppe und wie unser System funktioniert. Das wachsende Interesse konnte ich auf FACTS Die Quality Group ■ Die Gruppe wurde 2002 als Kooperation von mittelständischen Reiseunternehmen gegründet. Ziel ist eine Stärkung des Vertriebs durch eine höhere Provision. ■ Mitglieder: Aida Cruises, Air Berlin, Color Line, Fit Reisen, Hanse Merkur, Ibero Tours, Kiwi Tours, Luxair Tours, Phoenix Reisen, Ruf Jugendreisen, Schumann Reisen ■ Für Umsätze mit Mitgliedern der Gruppe erhalten Reisebüros 13 Prozent Provision. »Wir machen kleinere Veranstalter profitabel buchbar« Heike Euskirchen (34), ist seit Anfang des Jahres bei der Quality Group für Marketing zuständig. Sie war zuvor im kommunalen Tourismus und der Marketingabteilung des Phantasialandes tätig. der ITB feststellen, wo wir als Sponsor während der Rock ITB präsent waren. Dort sind viele Expedienten auf uns zugekommen. Was kann der Vertrieb von Ihnen in diesem Jahr erwarten? ■ Wir werden wieder verstärkt Aktionen für den Counter fahren und ein breites Portfolio bieten. Momentan läuft ein Ge- winnspiel über Infox. Dazu planen wir Workshops, Stammtische und im zweiten Quartal auch Inforeisen. Dabei wird es auch Kombinationsreisen von zwei oder mehreren unserer Mitglieder geben. Vor allem aber: Es gibt auch weiterhin mehr Provision. Gibt es Neuigkeiten bei den Provisionen? ■ Unser Provisionsmodell bleibt mit maximal 13 Prozent unverändert. Es gibt keine Anmeldepflicht der Agenturen und wir verzichten auch weiterhin bewusst auf ein Malussystem. Wie ist die Stimmung unter den Mitgliedern der Quality Group? ■ Die Mitglieder sind mit der Entwicklung zufrieden. Die Zahlen stimmen, gerade im Hinblick auf den minimalen Marketingaufwand in den vergangenen Monaten. Wir verfolgen immer noch unseren ursprünglichen Ansatz: Wir wollen mittelständische Veranstalter für mittelständische Reisebüros profitabel buchbar machen. Stichwort Mitglieder: Momentan gibt es elf, stehen Neuzugänge an? ■ Wir haben entschieden, dieses Jahr mit den bestehenden elf Mitgliedern abzuschließen. Zum Touristikjahr 2005/06 wird es neue Mitglieder geben. Es hat schon erste Gespräche gegeben, zusätzlich finden Verhandlungen einzelner Altmitglieder mit Interessenten statt. Das Interview führte Wolfram Marx Mailen Sie uns Ihre Meinung… w.marx@travel-one.net 6.4.2005 TRAVEL ONE 7

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PULS News, Facts & Trends<br />

Flugziele mit Eigenanreise<br />

Neckermann ■ »Manche Reisen<br />

kommen nur zustande, weil<br />

ein Kunde einen günstigen Flug<br />

ergattert hat«, meint Detlef Altmann,<br />

Leiter Neckermann Flugreisen.<br />

Um Kunden, deren Bedarf<br />

Mallorca: elf Prozent Zuwachs<br />

Rote Zahlen bei <strong>Travel</strong>24<br />

Bilanz ■ Der Jahresfehlbetrag<br />

des Internetreisebüros <strong>Travel</strong>24.com<br />

lag 2004 bei 4,7 Millionen<br />

Euro, im Vorjahr waren es<br />

1,8 Millionen Euro. Darin seien<br />

aber auch besondere <strong>Auf</strong>wendungen<br />

sowie Markenauf- und -ausbaumaßnahmen<br />

enthalten, meldet<br />

das Unternehmen. Bei Her-<br />

Maslaton: »Wir sind auf<br />

dem richtigen Weg«<br />

an Unterkünften im Zielgebiet auf<br />

günstigen Flug-Schnäppchen basiert,<br />

ein Angebot machen zu<br />

können, ermöglicht Neckermann<br />

nun die separate Buchung sämtlicher<br />

Hotels in den Flugreisezielen.<br />

Das neue Angebot ziele nicht<br />

in erster Linie auf Direktvertrieb,<br />

betont Altmann. Man wolle lediglich<br />

der Tatsache Rechnung tragen,<br />

dass manche Kunden das<br />

Flugticket schon in der Tasche<br />

hätten, wenn sie nach einem Hotel<br />

suchten.<br />

Seit Anfang April liegt außerdem<br />

der zweite Preisteil für die<br />

Sommersaison in den Reisebüros.<br />

Laut Altmann liegen die Preise<br />

»um bis zu 20 Prozent unter dem<br />

Niveau des Vorjahres«, allerdings<br />

»nur in wenigen Fällen« unter denen<br />

des ersten Preisteils. Mit<br />

zahlreichen Hoteliers, vor allem<br />

in weniger gut gebuchten Zielgebieten,<br />

habe man nachverhandeln<br />

können: »Die Hotelpartner<br />

ausrechnung dieser Zahlen sei<br />

der Unterschied gegenüber 2003<br />

nur marginal.<br />

Vorstandschef Marc Maslaton<br />

sieht den Erfolg des Konsolidierungsprozesses<br />

durch die Ergebnisse<br />

bestätigt. Trotz der<br />

Schließung einiger Geschäftsbereiche,<br />

die dem klassischen Reisebürovertrieb<br />

zuzuordnen seien,<br />

liege der Umsatz nur 3,3 Prozent<br />

unter den Vorjahreswerten.<br />

Die Marke sei trotz eines bewusst<br />

niedrig gewählten Werbebudgets<br />

stark, so Maslaton. »Die<br />

Page Impressions haben um 134<br />

Prozent zugelegt.« Das Unternehmen<br />

sei für die kommenden Jahre<br />

»optimal aufgestellt« und der<br />

Break-Even-Umsatz sei durch den<br />

Abbau der Mitarbeiter deutlich<br />

gesenkt worden. Maslaton ewartet<br />

hier »in den nächsten zwei<br />

Jahren ein positives Ergebnis«.<br />

www.travel24.com<br />

Altmann: Mit vier Prozent Plus am<br />

Geschäftsjahresende zufrieden<br />

haben verstanden, dass attraktive<br />

Preise für auslastungsschwache<br />

Zeiten rentabler sind, als leere<br />

Betten im Kurzfristgeschäft zu<br />

verramschen.«<br />

Die Gästezahl für die<br />

Sommersaison liegt nach Aussage<br />

des Flugreisen-Chefs um vier Prozent<br />

über der des Vorjahres. Beim<br />

Umsatz sei das Wachstum »etwas<br />

geringer«. Gut gebucht seien<br />

Mallorca (+11%), die Türkei<br />

(+12%) und Tunesien (+16%).<br />

Dagegen sei die Nachfrage für<br />

Reisen auf die Kanaren, nach<br />

Ägypten und Bulgarien bislang<br />

rückläufig.<br />

Sommer ■ Klaus Stephan, Direktor<br />

der Österreich Werbung in<br />

Deutschland, ist trotz widersprüchlicher<br />

Zahlen guter Dinge<br />

für den Sommer. Im vergangenen<br />

Jahr sank die Zahl der Übernachtungen<br />

deutscher Gäste, doch<br />

nach der Statistik der Deutschen<br />

Bundesbank sind die Ausgaben<br />

deutscher Urlauber gestiegen und<br />

asr fordert<br />

Rückgrat<br />

Vertrieb ■ Er sieht dunkle Wolken<br />

aufziehen: Zerreißprobe, Sägen<br />

am eigenen Ast – das sind die<br />

Worte, die Stephan Busch derzeit<br />

verwendet. Der asr-Präsident befürchtet,<br />

dass die touristische Vertriebslandschaft<br />

vor einer großen<br />

Belastung steht. Grund: Die<br />

Rücknahme der Klage des DRV<br />

gegen die Lufthansa zur Klärung<br />

des Handelsvertreter-Status und<br />

die Ankündigung der TUI, den<br />

Direktvertrieb auszubauen.<br />

Busch appelliert an die Reisebüros,<br />

sich nicht dem Diktat der<br />

Konzerne zu unterwerfen. Sie<br />

müssten gegen die den Handelsvertreterstatus<br />

verletzenden Vorgehensweisen<br />

der Anbieter vorgehen.<br />

Zudem fordert er die<br />

Agenturen auf, eigene Lösungen<br />

zu entwickeln, um im Wettbewerb<br />

gegenüber den Anbietern<br />

bestehen zu können.<br />

Die Alpenrepublik will mit Almsommer und Naturprodukten punkten<br />

Optimismus in Österreich<br />

waren die höchsten in allen europäischen<br />

Reiseländern. Auch bei<br />

der Reiseintensität liege Österreich<br />

hinter Italien an zweiter<br />

Stelle. Trotz der ungewissen Lage<br />

ist Stephan nicht zuletzt wegen<br />

der Vorausbuchungen bei den<br />

Veranstaltern für den Sommer optimistisch:<br />

»Östereich wird 2005<br />

gefragt sein«, ist er überzeugt.<br />

6 TRAVEL ONE 6.4.2005

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