<strong>Region</strong> Hannover Gleichstellungsplan 2012-2014gewichen werden. Hierbei haben die Fachbereiche darzulegen, warum die Stelle ihrer Ansicht nachnicht teilzeitgeeignet ist. Erhebliche dienstliche und organisatorische Bedenken können zur Ausnahmeführen, müssen aber schriftlich und ausführlich begründet werden. Darüber hinaus sind die Fachbereicheaufgefor<strong>der</strong>t, aufzuzeigen, welche konkreten Maßnahmen notwendig wären, um die Stelle arbeitszeitflexibelumzugestalten. Im Rahmen <strong>der</strong> Stellungnahmen und Vorschläge <strong>der</strong> Fachbereichesollten auch weitergreifende, flexible Arbeitszeitmodelle berücksichtigt o<strong>der</strong> entwickelt werden. BeiBedarf unterstützt Service Personal und Organisation die Fachbereiche bei <strong>der</strong> Erarbeitung ihre Vorschläge.Die <strong>Region</strong>sverwaltung hat es sich zum Ziel gesetzt, Führungspositionen paritätisch zu besetzen. Hierbeisoll auch verstärkt Teilzeitbeschäftigten die Möglichkeit gegeben werden, Führungsaufgaben zuübernehmen bzw. Führungskräften ermöglicht werden, in Teilzeit zu arbeiten. Grundsätzlich kanneine Position inhaltlich o<strong>der</strong> zeitlich geteilt werden. „Top-Sharing“ bzw. „Führen im Tandem“ sindhierbei geeignete Maßnahmen, um Führungspositionen vermehrt in Teilzeit zu besetzen. Beim „Führenim Tandem“ teilen sich zwei o<strong>der</strong> mehr Personen eine Führungsposition.Führen in Teilzeit ist ein Beschäftigungsmodell für Führungspositionen, für die eine Arbeitszeit vorgesehenist, die unterhalb <strong>der</strong> Regeldienstzeit liegt. Hier sind verschiedene Modelle denkbar, wie zumBeispiel die 4-Tage-Woche o<strong>der</strong> die Verringerung <strong>der</strong> täglichen Arbeitszeit.Die Einrichtung einer Teilzeitbörse kann bei <strong>der</strong> Realisation <strong>der</strong> Maßnahmen zu den neuen Beschäftigungsmodellenfür Führungspositionen hilfreich sein. In diese würden sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,die z.B. Führung im Tandem anstreben, namentlich einstellen lassen. Auf diese Weise würdeein Pool qualifizierter, aufstiegsorientierter Teilzeitkräfte entstehen. Mit Hilfe <strong>der</strong> Teilzeitbörse bestündedann die Möglichkeit, geeignete Partnerinnen und Partner für gemeinsame Bewerbungen für dieFührung im Tandem zu finden.Durch die Einführung einer stellvertretenden Teamleitung als Personalentwicklungsmaßnahme wirddie Chance eröffnet, das Führungspotenzial möglicher Führungsnachwuchskräfte praktisch zu erproben.Den Betroffenen wird Gelegenheit gegeben, nicht nur während <strong>der</strong> AbwesenheitsvertretungErfahrungen in <strong>der</strong> Führungsaufgabe zu sammeln.III. Maßnahmen am Arbeitsort und an <strong>der</strong> AufgabenstrukturFalls organisatorisch sinnvoll, kann die Teilung von Teams in Erwägung gezogen werden. Eine solcheMaßnahme geht unter Umständen mit <strong>der</strong> Schaffung neuer (Führungs-)Positionen einher.Unter Telearbeit ist eine Arbeitsform zu verstehen, bei <strong>der</strong> die Beschäftigten mindestens einen Teil<strong>der</strong> Arbeit außerhalb <strong>der</strong> Gebäude des Arbeitsgebers - zum Beispiel in <strong>der</strong> eigenen Wohnung - verrichten.Die Anweisungen, Aufträge und Arbeitsergebnisse werden dabei in <strong>der</strong> Regel über digitaleKanäle (zum Beispiel Internet, Fax, Telefon) übermittelt. Die Telearbeit ermöglicht den Beschäftigteninsgesamt eine größere Flexibilität bei <strong>der</strong> Gestaltung des Arbeitsalltags.Bei <strong>der</strong> Aufgabenerweiterung (Job-Enlargement) handelt es sich um eine horizontale Erweiterung desAufgabenspektrums. Dem Aufgabengebiet werden qualitativ gleichwertige Aufgaben o<strong>der</strong> vor- bzw.nachgelagerte Arbeitsschritte hinzugefügt. Durch das Job-Enlargement werden monotone, routinemä-Seite 42
Gleichstellungsplan 2012-2014<strong>Region</strong> Hannoverßige Arbeitsabläufe reduziert. Der Abbau von Arbeitsteilung führt dazu, dass die Arbeit vielfältiger undabwechslungsreicher wird.Aufgabenanreicherung (Job-Enrichment) ist die vertikale Erweiterung des Aufgabenspektrums durchZuweisung anspruchsvollerer Aufgaben und/o<strong>der</strong> Übertragung von mehr Selbständigkeit und Verantwortung.Diese Maßnahme kann eine Höherqualifizierung am Arbeitsplatz vorbereiten.Job-Rotation (Arbeitsplatz- und Aufgabenwechsel) ist ein geplanter regelmäßiger Wechsel aufgleichwertigen Stellen. Mit dieser Maßnahme sollen die Innovationsfähigkeit und -bereitschaft sowiedie Flexibilität <strong>der</strong> betreffenden Person geför<strong>der</strong>t werden. Job-Rotation versucht, <strong>der</strong>„Betriebsblindheit“ und Überspezialisierung vorzubeugen und den Erfahrungshorizontsowie die Identifikation mit <strong>der</strong> Gesamtverwaltung zu erhöhen. Es ist damit einInstrument <strong>der</strong> „Lernenden Verwaltung“. Die Einrichtung einer Job-Tausch-Börsekönnte bei <strong>der</strong> Realisierung <strong>der</strong> Maßnahme hilfreich sein. Das Konzept <strong>der</strong> Job-Tausch-Börse basiert auf dem freiwilligen Tausch vergleichbar qualifizierter und besoldeter bzw. vergüteterTauschpartnerinnen und Tauschpartner.Seite 43