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130 axt 08-10 Protagonisten Allreal - Architektur & Technik

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Die <strong>Protagonisten</strong>: GuEs sind nicht die Architektinnen und Architekten alleine, welcheForm und Gestalt unserer gebauten umwelt bestimmen.Gebäude erhalten ihre endgültige Form und ihren «Alltag» imrahmen einer Auseinandersetzung verschiedener Beteiligter.Dieser Binsenwahrheit schenkt diese rubrik ihre Aufmerksamkeitund will die verschiedenen professionellen <strong>Protagonisten</strong>der Baurealisation und des unterhalts kommentieren und auchzu Wort kommen lassen.BAuEnFür AllEDie <strong>Allreal</strong> Generalunternehmung will mitihrer Wohnsiedlung «Im Gries» in Volketswilpreisgünstigen Wohnraum schaffen,der dennoch aktuellen Ansprüchen ansWohnen gerecht wird. In den vergangenenbeiden Jahren sind dort vier Mehrfamilienundneun Doppeleinfamilienhäuser entstanden.Bei der Generalunternehmungwar derjenige Geschäftsbereich für dasProjekt zuständig, den der VolketswilerPeter Binz leitet. Er stellte sich den Fragenvon «architektur+technik» zur Zusammenarbeitmit den Architekten des BürosHuggen Berger Fries aus Zürich.Fotos: Tanya Hasler<strong>130</strong> | Baupraxis | <strong>Protagonisten</strong> a+t 8|<strong>10</strong>


«architektur+technik»: Herr Binz, wie warendie Kompetenzen aufgeteilt?Peter Binz: Die Projektierungsleistung habenwir über einen Wettbewerb ausgeschrieben,den das Büro Huggen Berger Fries aus Zürichgewonnen hat. Die Ausführungsplanung habenwir im eigenen Haus übernommen, schliesslichhaben wir eine eigene Abteilung dafür.Das entscheiden wir aber von Fall zu Fall, obwir die Ausführungsplanung an externe Architektenvergeben.Wieso haben Sie sich hier dagegen entschieden?Bei dem Projekt handelt es sich um Eigentumswohnungenund da ist der administrative Aufwandrecht hoch. Schliesslich hat jeder Käufer,jede Käuferin andere Wünsche, was den Innenausbaubetrifft. Im Unternehmen sind die Kommunikationswegeeinfach kürzer.Wie häufig und in welchem rahmen fanden Planungssitzungenstatt?Anfangs haben wir uns alle zwei Wochen mit denArchitekten abgesprochen, später dann monatlich.Bei diesen Sitzungen hat unsere Ausführungsabteilungsich mit Huggen Berger Friesabgestimmt und versucht, die Wünsche der Architektenumzusetzen. Den Vorschlag der Architektenfür die grossen Treppenhäuser in denMehrfamilienhäusern haben wir beispielsweiseübernommen, auch wenn wir dafür einen schallschluckendenPutz aufbringen mussten, der nichtganz glatt ist. Wir haben uns dann geeinigt, dassdie Wände als Sichtbeton ausgeführt werden unddie Decken dafür den speziellen Putz bekommen,den der Bauphysiker forderte. In den Wohnungenselbst spielen die Gestaltungswünsche der Architektenaber kaum mehr eine Rolle, da wählen dieEigentümer ihren Ausbaustandard selbst.Wie lief die Zusammenarbeit mit den Architekten?Meiner Ansicht nach funktionierte das sehr gut.Am Anfang gab es unterschiedliche Ansichten,aber das ist wohl immer so. Schliesslich habenwir einen gemeinsamen Nenner gefunden.Welche Zugeständnisse brauchte es, um auf diesengemeinsamen nenner zu kommen?Die Architekten wünschten sich ursprünglich,die Fassaden mit Keramikplatten zu verkleiden.Dafür sind die Bauten aber zu lang und dieStützen zu versetzt, was ein sauberes Fugenbildverunmöglicht hätte. Wir befürchteten, dassdiese Fassade am Ende zu Diskussionen mitden Eigentümern führt. Schlussendlich habenwir entschieden, die Fassade stattdessen miteinem Putz mit Silberglitzer zu versehen, der jenach Lichteinfall anders schimmert. Ausserdemgeben unterschiedliche Putzstrukturen mit verschiedenenKörnungen den Fassaden Struktur.Ein weiterer Punkt waren die Atrien, die in denDoppeleinfamilienhäusern ursprünglich vorgesehenwaren. So hatten die Häuser aber nur 51/2 Zimmer, was für den Markt augenscheinlichkaum von Interesse war. Als wir die Häuser ohneAtrium, dafür aber mit 6 1/2 Zimmern anboten,bekamen wir plötzlich viele Anfragen.Gibt bei diesem Projekt es ein Detail, auf welchesdas Gu-Team besonders stolz ist?Genaugenommen sind wir auf das Ganze stolz.Es lief alles glatt, alle Planer haben gut zusammengespielt.Wenn ich doch ein Detail ansprechensollte, dann würde ich gern die Fassadenennen. Der Kompromiss, den wir schliesslichgefunden haben, macht schon stolz.Was haben Sie bei diesem Projekt gelernt, dasSie auf künftige Aufgaben übertragen können?Wir haben uns von Anfang an mit genug Personalder Aufgabe gewidmet. So gab es am Endekeine Hauruck-Aktion und deshalb keinen Stress.Das hat sich wirklich bewährt.Für welche Wohnung würden Sie sich entscheiden,wenn Sie die Wahl hätten?Ich bin in Volketswil aufgewachsen und habe andieser Stelle früher Fussball gespielt, ich kennedie Gegend also gut. Im vordersten Haus an derZentralstrasse gibt es ganz links oben eine Wohnung,die mir gut gefallen würde. Sie hat einenschönen Grundriss und vor allem eine tolle Aussicht.Aber dafür ist es zu spät, wir haben alleWohnungen der Überbauung verkauft.n<strong>Allreal</strong> Generalunternehmung AG<strong>Allreal</strong> kombiniert das eigene Immobilienportfoliomit der Tätigkeit des Generalunternehmers.Hervorgegangen ist das Unternehmen1999 aus dem Oerlikon Bührle Konzern undhat sich seither zu einer der führenden Generalunternehmungender Schweiz entwickelt.Das Unternehmen beschäftigt rund 260 Mitarbeitende,der Gewinn der <strong>Allreal</strong> Holding AGlag 2009 bei 59,7 Millionen Franken (20<strong>08</strong>: 31,6Mio CHF).8|<strong>10</strong> a+t <strong>Protagonisten</strong> | Baupraxis | 131

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