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Auch den Hunden im Tierheim soll es gut gehen - Tierheim Paderborn

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Tierhe<strong>im</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2012<br />

Seite 6<br />

Ab der Pubertät d<strong>es</strong> Kind<strong>es</strong> ändert sich die<br />

Rangordnungssituation zwischen Kind und Hund.<br />

• B<strong>es</strong>onders in der Zeit vor der Geburt <strong>soll</strong>ten<br />

Sie gründlich die Gehorsamsübungen (SITZ;<br />

PLATZ, SCHAU, RÜCKRUF, AUSGEBEN von<br />

Gegenstän<strong>den</strong>) trainieren, so dass der Hund<br />

jederzeit leicht unter Kontrolle zu bringen ist.<br />

• Schon Wochen bevor der Geburtstermin ansteht,<br />

<strong>soll</strong>ten Sie Ihren Tag<strong>es</strong>ablauf so umstellen, als sei<br />

das Kind schon da. Das bedeutet auch, dass der<br />

Hund weniger Zuwendung bekommt, da Sie keine<br />

Zeit mehr dafür haben wer<strong>den</strong>. Vielleicht suchen<br />

Sie sich einen Schüler oder einen Bekannten,<br />

der mit zunehmender Frequenz mit dem Hund<br />

spazieren geht, so dass er zumind<strong>es</strong>t körperlich<br />

etwas ausgelastet sind, Spiele <strong>im</strong> Hause können<br />

Sie machen, wenn das Kind später schläft. In der<br />

ersten Zeit aber wer<strong>den</strong> Sie dann auch schlafen<br />

wollen. Also überlegen Sie vorher, wie sie das<br />

zeitlich geregelt bekommen.<br />

• Wichtig ist <strong>es</strong>, das der Hund schon vor Einzug<br />

d<strong>es</strong> Kind<strong>es</strong> an die neuen Gerüche und<br />

Geräusche gewöhnt wird. B<strong>es</strong>orgen Sie sich<br />

eventuell mal eine Windel von Freun<strong>den</strong>, oder die<br />

Geruchsgewöhnung findet statt, wenn Sie in der<br />

Klinik sind. Ihr Mann kann dann die Windeln und<br />

gebrauchte Kleidung mitbringen. Im Kinderz<strong>im</strong>mer<br />

kann dann der Hund an <strong>den</strong> Mitbringseln<br />

gründlich schnuppern. So sind di<strong>es</strong>e Gerüche als<br />

normal schon etabliert, wenn das Kind ins Haus<br />

kommt. Die Geräuschd<strong>es</strong>ensibilisierung können<br />

Sie <strong>im</strong> Prinzip jetzt schon starten. Nachbar`s<br />

schreifreudig<strong>es</strong> Kind aufnehmen und mit<br />

zunehmender Lautstärke vom Band abspielen,<br />

während der Hund einen schönen Dauerlutscher<br />

(Schweineohr, Pansenstangen, Kauknochen)<br />

frisst. Oder Geräusch-CD b<strong>es</strong>tellen: Sounds Scary<br />

Ltd., Sound soothing, Geräusche von Babys und<br />

Kindern. www.tierverhaltenstherapie-shop.de/<br />

Trainigsprogramme<br />

• Lassen Sie <strong>den</strong> Hund das neu eingerichtete<br />

Kinderz<strong>im</strong>mer be<strong>gut</strong>achten, so dass keine<br />

Neugier entsteht, wenn das Kind dort ist.<br />

• Bei der Ankunft aus dem Krankenhaus, <strong>soll</strong>te nicht<br />

die Mutter das Kind tragen, <strong>den</strong>n der Hund will<br />

Sie ja natürlich nach Ihrer Abw<strong>es</strong>enheit begrüßen,<br />

das <strong>soll</strong> er auch dürfen.<br />

• Das Baby und der Hund wer<strong>den</strong> dann in einem<br />

ruhigen Moment miteinander “bekannt“ gemacht.<br />

Leinen Sie <strong>den</strong> Hund dabei vorsichtshalber an,<br />

lassen Sie die Leine aber locker, damit der Hund<br />

keinen Str<strong>es</strong>s bekommt, weil Sie ihm <strong>den</strong> Hals<br />

zuschnüren. Unter Umstän<strong>den</strong> einen vorher auf-<br />

trainierten Maulkorb benutzen.<br />

• Niemals dürfen Hund und Kind unbeaufsichtigt<br />

gelassen wer<strong>den</strong>. Kleinkinder gehören in das<br />

Beut<strong>es</strong>chema ein<strong>es</strong> Hund<strong>es</strong>, sie machen<br />

unkoordinierte schnelle Bewegungen und<br />

quietschen. Später schauen die Kinder <strong>den</strong><br />

Hun<strong>den</strong> sehr intensiv in das G<strong>es</strong>icht, weil <strong>es</strong><br />

etwas inter<strong>es</strong>sant<strong>es</strong> Neu<strong>es</strong> ist. Der Hund kann <strong>es</strong><br />

aber als ein Drohfixieren auffassen.<br />

• Um <strong>den</strong> Hund gegenüber dem Kind positiv zu<br />

st<strong>im</strong>men, <strong>soll</strong>ten Sie ihm <strong>im</strong>mer dann b<strong>es</strong>ondere<br />

Aufmerksamkeit zukommen lassen, wenn das<br />

Kind anw<strong>es</strong>end ist.<br />

• Der Hund <strong>soll</strong>te <strong>im</strong>mer belohnt wer<strong>den</strong>, wenn er<br />

sich in Anw<strong>es</strong>enheit d<strong>es</strong> Kind<strong>es</strong> ruhig verhält.<br />

• Wenn der erste Kontakt für <strong>den</strong> Hund sehr<br />

aufregend war, <strong>soll</strong>ten Sie über einen Maulkorb<br />

nach<strong>den</strong>ken. Der Maulkorb <strong>soll</strong>te sinnvollerweise<br />

vorher auftrainiert wer<strong>den</strong>. Das dauert ungefähr 1<br />

Woche bis 10 Tage.<br />

• Wenn die Krabbelphase erreicht wird, müssen<br />

Sie auch <strong>den</strong> Hund vor dem Kind schützen. Er<br />

braucht unbedingt einen Platz, an dem er wirklich<br />

seine Ruhe hat und das Kind nicht heran kann.<br />

Bekanntlich ist in die Augen piksen, an <strong>den</strong> Ohren<br />

ziehen, am Schwanz ziehen, auf die Pfoten treten<br />

usw. ein b<strong>es</strong>onders schöner Zeitvertreib. Das<br />

braucht ein Hund sich nicht gefallen zu lassen.<br />

Viele Hunde sind da sehr geduldig, aber eben<br />

nicht alle, zumal die Individualdistanz massiv<br />

unterschritten wird und das Kind die Warnungen<br />

d<strong>es</strong> Hund<strong>es</strong> nicht versteht. Zähne fletschen wird<br />

als Lachen interpretiert, wenn der Hund knurrt, hat<br />

das Kind eher <strong>den</strong> Brummteddy <strong>im</strong> Sinne.<br />

• Gehen Sie auf keinen Fall Kompromisse ein, die<br />

Sicherheit d<strong>es</strong> Kind<strong>es</strong> geht vor.<br />

BISSPRÄVENTION! “ Der blaue Hund“<br />

Es gibt eine interaktive CD mit Begleitbuch für die<br />

Eltern, über die Kinder (3-6 Jahre) <strong>den</strong> richtigen<br />

Umgang mit dem Hund spielerisch lernen. Die Kinder<br />

ändern mit großem Erfolg ihr Verhalten gegenüber<br />

Hun<strong>den</strong>, so dass Bisse vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> können.<br />

Für ältere Kinder gibt <strong>es</strong> Lernbücher z. B „Tapsi<br />

Komm“.<br />

Wenn Sie mehr über Bissprävention erfahren möchten,<br />

oder an Schulungen zur Bissprävention inter<strong>es</strong>siert<br />

sind, wen<strong>den</strong> Sie sich bitte an die Autorin.<br />

Kontakt: www.tollwi<strong>es</strong>e.de

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