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Auch den Hunden im Tierheim soll es gut gehen - Tierheim Paderborn

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Tierhe<strong>im</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2012<br />

Seite 26<br />

Tierhe<strong>im</strong>splitter<br />

von Gabi Votsmeier<br />

Rocky entlaufen!<br />

Im Oktober nahmen wir Rocky über <strong>den</strong> Verein „Die Tierschutzengel“<br />

aus einem spanischen Tierhe<strong>im</strong> auf.<br />

Rocky hatte in di<strong>es</strong>em Tierhe<strong>im</strong> fast sein ganz<strong>es</strong> Leben<br />

verbracht, nachdem er <strong>im</strong> Alter von einem Jahr schwer<br />

misshandelt dort gelandet war. Bei uns nun <strong>soll</strong>te er endlich<br />

ein Zuhause fin<strong>den</strong>. Anfang Januar fand sich dann ein<br />

jung<strong>es</strong> Paar, welch<strong>es</strong> Rocky aufnehmen wollte. Nachdem<br />

die bei<strong>den</strong> einige Male mit ihm spazieren gegangen waren,<br />

zog Rocky für 3 Tage „auf Probe“ in sein neu<strong>es</strong> Zuhause.<br />

Dann <strong>soll</strong>te eine endgültige Entscheidung fallen.<br />

Aber nach nur einem Tag dort, g<strong>es</strong>chah das, wovor wir<br />

<strong>im</strong>mer wieder aufs Neue Angst haben: Rocky lief davon!<br />

Nach dem Mittagsspaziergang blieb Rocky allein in der<br />

Wohnung. Bis zum Eintreffen d<strong>es</strong> jungen Mann<strong>es</strong> um<br />

15.00 Uhr muss er dann wohl die Chance genutzt und<br />

sich sowohl die Wohnungstür als auch die unverschlossene<br />

Haustür geöffnet haben. Die anschließende Suche<br />

brachte keinen Erfolg. Man informierte uns am nächsten<br />

Tag und wir suchten um<strong>gehen</strong>d die nähere Umgebung<br />

ab. Alle Tierhe<strong>im</strong>e, Polizei, Feuerwehr etc. in der Umgebung<br />

wur<strong>den</strong> sofort von uns informiert. Wir hängten in<br />

Hövelhof, dort wo Rocky entlaufen war, Suchflyer aus.<br />

Doch Rocky blieb nicht in Hövelhof. Er war <strong>im</strong>mer in Bewegung.<br />

Hielt sich nie zwe<strong>im</strong>al an der gleichen Stelle auf.<br />

Eine Futterstelle einzurichten, machte überhaupt keinen<br />

Sinn, noch weniger eine Lebendfalle irgendwo zu platzieren.<br />

Er lief von einem Wald in <strong>den</strong> nächsten über Riege,<br />

Stuckenbrock, Schloß Holte, Oerlinghausen-Lippereihe<br />

bis Bielefeld. Täglich suchten wir nach ihm. Wann <strong>im</strong>mer<br />

eine Meldung kam, fuhren wir los, suchten und verteilten<br />

Flyer. Viele „Tierschutzengel“ reisten an und halfen bei der<br />

Suche. Sie kamen an einem Wochenende aus Potsdam,<br />

Gütersloh, Bonn und einigen anderen Städten angereist.<br />

Aber wir bekamen Rocky nie zu G<strong>es</strong>icht.<br />

Passanten, die ihn sahen, kamen nicht weiter als zwei Meter<br />

an ihn heran. Manchmal kam tagelang keine Meldung.<br />

Die Bandbreite d<strong>es</strong> Wetters reichte von Regen bis hin zu<br />

minus 15 Grad und Schnee. Wir hatten eigentlich kaum<br />

noch Hoffnung. Dann aber häuften sich plötzlich wieder<br />

die Sichtungen in Bielefeld, und unsere Hoffnung stieg<br />

wieder. Am Dienstag <strong>den</strong> 14.02.2012 gegen 12.00 Uhr<br />

erhielten wir dann einen Anruf, <strong>den</strong> wir nicht so schnell<br />

verg<strong>es</strong>sen wer<strong>den</strong>. Rocky war gefun<strong>den</strong> wor<strong>den</strong>! Jemand<br />

hatte ihn ins Tierhe<strong>im</strong> Bielefeld gebracht! Sofort fuhr unsere<br />

Tierhe<strong>im</strong>leiterin hin, um sich zu überzeugen, dass<br />

<strong>es</strong> auch wirklich Rocky war. Nach einer Stunde dann die<br />

Gewissheit: Er war <strong>es</strong>! Es war unser Rocky! Um etliche<br />

Kilos leichter, aber trotzdem noch in einer einigermaßen<br />

<strong>gut</strong>en Verfassung kehrte Rocky nach über vier Wochen<br />

(11.01.-14.02.12) zu uns zurück. Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Glück hat er einer<br />

geduldigen Tierfreundin zu verdanken, die ihn sah und<br />

ihm geist<strong>es</strong>gegenwärtig <strong>den</strong> Weg versperrte und ihn auf<br />

ein eingezäunt<strong>es</strong> Grundstück trieb. Rocky wollte zwar <strong>den</strong><br />

niedrigen Jägerzaun überwin<strong>den</strong>, doch dazu fehlte ihm<br />

bereits die Kraft. Da Rocky kein Halsband trug, harrte seine<br />

Finderin über eine Stunde aus, um ihn durch sanft<strong>es</strong><br />

Zure<strong>den</strong> und mit viel Geduld ein Halsband ihrer Hunde<br />

überzustreifen und ihn dann mit viel Überredungskunst<br />

und Leckerchen ins Auto zu locken.<br />

Wäre die Frau nicht so geduldig gew<strong>es</strong>en, wer weiß, dann<br />

würde <strong>es</strong> Rocky vielleicht heute nicht mehr geben, oder er<br />

würde noch <strong>im</strong>mer ziellos und einsam umherstreifen.<br />

Arme alte Samtpfoten!<br />

Innerhalb von nur 2 Wochen kamen sieben alte Katzen<br />

auf unterschiedliche Weise zu uns ins Tierhe<strong>im</strong>.<br />

Methusalem (siehe Foto), ein schwarzer struppiger Kater,<br />

war das erste tragische Schicksal, das man uns brachte.<br />

Seine Finder meinten, dass er vermutlich älteren Leuten<br />

gehört habe. Als di<strong>es</strong>e verstorben seien und das Haus<br />

schließlich von Angehörigen verkauft wor<strong>den</strong> war, sei der<br />

Kater auf Futtersuche <strong>im</strong>mer häufiger zu ihnen gekommen.<br />

Nur ein paar Tage später fand man in der gleichen Gegend<br />

die alte Lady, der vermutlich das gleiche Unglück<br />

widerfuhr, wie dem alten Methusalem. Allerdings war <strong>es</strong><br />

für die alte Katzendame bedeutend schl<strong>im</strong>mer, da sie ist<br />

blind ist! Beide, sowohl Methusalem als auch Lady waren<br />

in keinem <strong>gut</strong>en Pflegezustand und sehr mager. Unsere<br />

Tierärztin schätzte <strong>den</strong> alten Kater auf circa. 10 Jahre und<br />

Lady, die alte Katze auf ungefähr 14 Jahre! Die bei<strong>den</strong> leben<br />

jetzt in unserem „Seniorenz<strong>im</strong>mer“, wo sie ihre Ruhe<br />

haben und sich von <strong>den</strong> Strapazen der Straße erholen<br />

können.<br />

Leider blieb <strong>es</strong> nicht bei <strong>den</strong> bei<strong>den</strong>. Der 12-jährige Felix<br />

verlor sein Frauchen und damit auch sein Zuhause! Der<br />

Kater verkraftet <strong>den</strong> Verlust nur schwer und sitzt inzwi-

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