Auch den Hunden im Tierheim soll es gut gehen - Tierheim Paderborn
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Tierhe<strong>im</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2012<br />
Seite 18<br />
Meerschweinchen – liebenswerte<br />
Hausgenossen<br />
Von Vera Wulf<br />
Meerschweinchen erfreuen sich großer Beliebtheit<br />
als Hausgenossen. Aber auch sie stellen Ansprüche<br />
an Haltung, Fütterung und Pflege. Ich möchte<br />
Ihnen hier an di<strong>es</strong>er Stelle einen kleinen Einblick<br />
in die Welt d<strong>es</strong> Meerschweinchens geben.<br />
Woher kommt der Name Meerschweinchen?<br />
„Meer“- weil angeblich holländische Kaufleute<br />
sie „übers Meer“ aus Amerika mitbrachten und<br />
„Schweinchen“-, weil sie quieken wie Schweine.<br />
Meerschweinchen gehören zur Gattung der Säugetiere.<br />
In meiner kleinen Ausführung nenne ich sie mal liebevoll<br />
Meeris…<br />
Sozial<strong>es</strong>:<br />
Meeris sind echte Gruppentiere. Sie müssen mind<strong>es</strong>tens<br />
einen Artgenossen um sich haben.<br />
Ein Kaninchen ist da kein geeigneter Partner, da beide<br />
eine völlig unterschiedliche Lautäußerung und<br />
Verhaltensweise haben.<br />
Von einer idealen Gruppenzusammensetzung spricht<br />
man bei einem kastriertem Böckchen und einem oder<br />
mehreren Weibchen.<br />
Wie schrecklich ist hingegen der Anblick ein<strong>es</strong> einzelnen<br />
Meeris, das seine Zeit <strong>im</strong> Käfig absitzt.<br />
Meerschweinchen haben ein ausgeprägt<strong>es</strong> Bedürfnis<br />
nach Meerschweincheng<strong>es</strong>ellschaft! D<strong>es</strong>halb<br />
dürfen Sie niemals allein gehalten wer<strong>den</strong>!<br />
Wenn Ihr Kind sich ein Meeri als Hausgenossen<br />
wünscht beachten Sie bitte: Ihr Kind <strong>soll</strong>te alt genug<br />
sein, um Verantwortung zu übernehmen, Sie sind jedoch<br />
als Elternteil der meistgeforderte Teil zur Versorgung<br />
der Tiere. Meeris sind keine Schmusetiere!<br />
Gehege und Ausstattung<br />
Ein Gehege <strong>soll</strong>te so groß wie möglich sein!<br />
Jed<strong>es</strong> Gehege <strong>soll</strong>te eine Mind<strong>es</strong>tgrundfläche von 2 qm<br />
aufweisen. Pro Meerschweinchen müssen mind<strong>es</strong>tens 0,5<br />
qm Grundfläche zur Verfügung stehen. Etagen, wie in vielen<br />
Käfigen/Gehegen vorhan<strong>den</strong> sind, zählen nicht dazu.<br />
Es <strong>soll</strong>ten für Meeris, die Fluchttiere sind, Unterschlupfmöglichkeiten<br />
z. B. in Form von Häusern (2 Eingangsbereiche<br />
<strong>soll</strong>ten vorhan<strong>den</strong> sein!), Unterstän<strong>den</strong> usw. vorhan<strong>den</strong><br />
sein. Aber <strong>im</strong> Gehege noch ausreichend Lauffläche<br />
bleiben.<br />
Ernährung<br />
Meeris haben einen dünnwandigen Magen und einen langen<br />
Darm, der keine Peristaltik aufweist. Die Verdauung<br />
von Meeris funktioniert also nur, wenn sie ständig fr<strong>es</strong>sen,<br />
aber viel Rohfaser (Heu! Unbegrenzt) aufnehmen und<br />
die Mahlzeiten über <strong>den</strong> ganzen Tag verteilt wer<strong>den</strong>. Ihre<br />
Zähne wachsen Zeitlebens und sind auf einen ständigen<br />
Zahnabrieb angewi<strong>es</strong>en.<br />
Gemüse: Knollengemüse wie Sellerie, rote Beete, Fenchel<br />
und Möhre. Außerdem natürlich Salat (meist Feld-,<br />
Endivien-, Kopf- und Eisbergsalat), Gurken, Brokkoli, Auberginen,<br />
Chinakohl, Paprika und Tomaten.<br />
Siehe auch:<br />
http://www.diebrain.de/Iext-vitamine.html#gem<br />
Obst: bitte nur in Maßen wegen d<strong>es</strong> hohen Fruchtzuckeranteils!<br />
Obst steht seltener auf dem Speiseplan, ungefähr<br />
1-2 Mal pro Woche. Es gibt Banane, Apfel, Orange, Kiwi<br />
und Birne; <strong>im</strong> Sommer ab und zu Wassermelone.<br />
Siehe auch:<br />
http://www.diebrain.de/Iext-vitamine.html#obst<br />
Gut 200 – 300 g gemischt<strong>es</strong> Gemüse , um etwa 100 g<br />
braucht ein Meerli zum Überleben (Meeris benötigen ausreichend<br />
Vitamin C ! ) also um genug Vitamine und Nährstoffe<br />
zu bekommen und Mangelerscheinungen zu vermei<strong>den</strong>!<br />
Zweige und Äste<br />
Frische und / oder getrocknete Zweige verschie<strong>den</strong>er<br />
Bäume und Sträucher <strong>soll</strong>ten regelmäßig, gern mit Blättern<br />
und Blüten, angeboten wer<strong>den</strong>. In der Rinde stecken<br />
viele Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die<br />
Meerschweinchen zu ihrem Wohlbefin<strong>den</strong> brauchen.<br />
Die Äste dienen <strong>den</strong> Meerschweinchen aber auch als<br />
B<strong>es</strong>chäftigung und be<strong>im</strong> Benagen der Rinde wird das<br />
Zahnfleisch massiert, so dass <strong>es</strong> <strong>gut</strong> durchblutet wird.<br />
Das führt zu g<strong>es</strong>undem Zahnfleisch und <strong>gut</strong>em Zahnwachstum.<br />
Es dürfen auch gern die Blätter und Blüten<br />
als Grünfutter mit verfüttert wer<strong>den</strong>, z. B. Johannisbeere,<br />
Haselnuss, Holunderbeere, Birke, Pappel, Esche, Tanne