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Tierschutzkurier 5-07:Tierschutzkurier 1/07 25.09.2007 9:18 Uhr Seite 2 2 TIERSCHUTZ AKTUELL INGE WELZIG GESCHAFTSFUHRUNG Liebe Tierfreunde! Es ist schon faszinierend, wie treu mein Schutzengel ist. Obwohl er manchmal vermutlich an meinem Verstand zweifelt. Mein kleiner Polo war nach einer Delogierung wie folgt beladen: Ein Schäferhund, mein eigener Hund, vier Rattenkäfige mit entsprechendem Inhalt und ein Skorpion, der in einem Glasbehälter zwischen den beiden Lehnen der Vordersitze lag. Der Schäfer am Rücksitz neben einem Rattenkäfig war sichtlich nervös und wollte während der Fahrt auf der Autobahn nach vorne. Dazu stieg er auf den Glaskasten mit dem Skorpion, der zum Glück dem Gewicht standhielt. Ich konnte verhindern, dass der Schäfer zwischen den Lehnen vorkam, war aber sehr dankbar dar - über, dass es in meinem Auto keine Scherben gab und kein Skorpion unter den Sitzen verschwand. Eine Überraschung erlebte ich beim geplanten Einfangen einer Katze zum Kastrieren in abenteuerlicher Berghöhe. Die Lebendfalle war zum Anfüttern von mir schon Tage davor hingebracht worden. Nun war es so weit. Ich wollte die Falle mit Futter versehen und starbereit machen. Natürlich hoffend, dass die Katze, die bereits in sicherer Entfernung zu sehen war, genug Hunger hätte. Da kam ein kleines Mädchen, ging zur Katze, nahm diese unter den Arm und steckte das sonst scheue Tier in die Falle und schloss das Türchen. Und ich schloss den Mund, der mir offen geblieben war. Lucky aus Sautens mit seinem Freund. TIERSCHUTZ-KURIER Manche Polizisten glauben, ich hätte nie Angst. Wenn die wüssten! Kurz nach Schreiben des letzten Absatzes kam ein Anruf wegen eines „Kampfhundes“ in einem Auto. Dieser Staff mit einem riesigen Kopf sollte aus einem italienischen Auto, das schon seit sechs Stunden in der Sonne stand, herausgeholt und ins Tierheim gebracht werden. Normalerweise ist es nicht ratsam, in ein Auto zu greifen, in dem ohne Besitzer ein Hund sitzt. Auch dieser Riesen-Staff wollte sich nicht gleich von mir in mein Auto umquartieren lassen. Als ich dann doch die Leine angelegt hatte und dabei alle Finger dran blieben, stieg dieser Hunderiese zwar langsam aus, legte sich aber am Gehsteig flach nieder. In mein Auto wollte er nicht. Erst als er später meine Ria am Rücksitz bemerkte, zog es ihn direkt zu ihr. Er beschloss, mich als Freundin zu betrachten und mir eine friedliche Fahrt ins Tierheim zu gönnen. Urlaubsversorgungen von Tieren durch Freunde können unerwartete Probleme bringen. Wie der abendliche Anruf einer Tierfreundin zeigte, welche die Katze der Nachbarin versorgen sollte. Als die Katzenbesitzerin bereits unerreichbar im Flugzeug war, musste die hilfreiche Nachbarin feststellen, dass der übergebene Schlüssel ein falscher war und daher nicht sperrte. Das war im dritten Stock und ich musste die in solchen Fällen immer hilfreiche Feuerwehr verständigen. Über den Balkon konnte die Wohnung geöffnet werden, die Katze sollte ins Tierheim gebracht werden. Das war nicht mehr nötig, weil sich in der Wohnung ein Zweitschlüssel fand. Anders verlief es einige Tage davor, als ich über eine verzweifelt schreiende Katze am Balkon eines vierten Stocks informiert wurde. Wieder spät abends, die Besitzerin auf Urlaub. Sie hatte ein Fenster gekippt gelassen und eine ihrer beiden Katzen war durch den Spalt auf den Balkon gelangt. Man konnte nicht warten, bis am Morgen jemand zum Füttern kam, weshalb wieder einmal die Feuerwehr Retter in der Not war. Ursprünglich ausgesetzt schaut Lea heute bei neuen Besitzern dankbar zum Himmel.
Tierschutzkurier 5-07:Tierschutzkurier 1/07 25.09.2007 9:18 Uhr Seite 3 Diese Katze liebt die Lesestunden mit Herrchen. Wir wünschen unserem Mitglied aus Scharnitz alles Gute zum 90er. Dass ich ein gestörtes Verhältnis zur Hundezucht habe, lässt sich nicht leugnen. Nicht nur deshalb, weil auf den Hundeausstellungen bei vielen Rassen immer noch kupierte Tiere vorgeführt werden. Die Einstellung mancher Züchter hat sich nach der Hundeausstellung vor kurzem in Innsbruck gezeigt: Der Züchter eines Staffs bekam keine erhofften Lorbeeren. Er beschimpfte daraufhin seinen Hund und versuchte, ihn zu verschenken. Auf der anderen Seite ist die Züchterei für viele eine gute Geldquelle. Auch in Tirol läuft das so, dass ein bekannter Züchter tolle Papiere seinen Welpen mitgibt. Einen Teil des Geldes bekommt derjenige, bei dem der Welpe in Wirklichkeit das Licht der Welt erblickt hat und die ersten acht Wochen seines Lebens verbrachte. Warum der ÖKV für Rassepapiere eine Schutzausbildung der Hundemutter verlangt, bleibt vielen Tierfreunden ein Rätsel, auch vernünftigen Züchtern und ebensolchen Abrichtern. Eine andere Zucht wollte ein abendlicher Anrufer starten. „Habe kleinen Adler gefunden und will damit züchten. Was frisst er?“ Mein Verdacht, dass es sich um einen Mauersegler handelte, der ja vom Boden aus nicht starten kann, bestätigte sich schnell. Der verhinderte Züchter war zwar enttäuscht, aber wenigstens einsichtig. Dass die Einsicht zur Tierliebe immer leichter wird, wünscht sich Ihre „Diese Tierheim-Leute haben mir einen tollen Platz gesucht“. Siebenschläfer-Familie Liebe Tierfreunde, vor einem Monat habe ich Moritz im Tierheim Mentlberg übernommen und seit diesem Zeitpunkt ist er eine besondere Bereicherung in meiner Familie. Wir alle haben ihn sehr lieb gewonnen und Moritz scheint das auch in vollen Zügen zu genießen. Bemerkenswert sind sein Gehorsam, seine gute Erziehung und vor allem seine Gutmütigkeit. Auch wenn er auf Grund seiner Rasse anfänglich etwas Angst bei Freunden und Bekannten verursacht hat, so haben auch diese ihn mittlerweile in ihr Herz geschlossen und wissen seinen Charakter sehr zu schätzen. TIERSCHUTZ-KURIER 3
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