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Pfarrbrief Weihnachten - St. Clemens Paffrath

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Eine alte Legende aus Russlanderzählt:Es waren einmal zwei Mönche, die lasenmiteinander in einem alten Buch,am Ende der Welt gäbe es einen Ort,an dem Himmel und Erde sich berührBetlehemtenund das Reich Gottesbeginnen würde. Sie beschlossen, ihnzu suchen und nicht umzukehren, ehesie ihn gefunden hätten. Sie durchwandertendie Welt, bestanden unzähligeGefahren, erlitten alle Entbehrungen,die eine WandeBetlehemrungdurch die Welt fordert und alle Versuchungen,die einen Menschen von seinemZiel abbringen können. Eine TürMariä-Entschlafens-Kathedralein MoskauGedanken zum . . .sei dort, so hatten sie gelesen. Manbrauchte nur anzuklopfen und befändesich im Reich Gottes. Schließlichfanden sie, was sie suchten. Sie klopftenan die Tür, bebenden Herzens sahensie, wie sie sich öffnete. Und als sieeintraten, standen sie zu Hause in ihrerKlosterzelle und sahen sich gegenseitigan. Da begriffen sie: Der Ort,an dem das Reich Gottes beginnt, befindetsich an der <strong>St</strong>elle, die Gott unsauf Erden zugewiesen hat.Auch wir Christen von heute befindenuns immer wieder auf einermühseligen Wanderschaft, um dieGe-heimnisse unseres Glaubens zuerfassen und zu verstehen. Vielleichtkönnen die beiden Mönche der rus-Betlehemsischen Legende uns beiden Fragen nach dem Mysterium„Christi Geburt“ ein wenig weiterhelfen.Sie suchten einen Ort, „andem Himmel und Erde sich berührten“,hätte nicht Betlehem das Zielihrer unerBetlehemmüdlichen Suchesein können? Ersetzen wir einmaldas Wort „Himmel“ durch „Gott“und „Erde“ durch „Menschen“,dann verstehen wir vielleicht einklein wenig besser, was dort vormehr als 2000 Jahren in einer dervielen kleinen Höhlen stattgefundenhat. Gott hat die Menschen „berührt“,er hat sein Gottsein aus freien<strong>St</strong>ücken aufgegeben, um dasMenschsein mit uns zu teilen. Es hatein Tausch stattgefunden, wie es inder Präfation zu <strong>Weihnachten</strong> heißt:„Denn einen wunderbaren Tauschhast du vollzogen: Dein göttlichesWort wurde ein sterblicher Mensch,und wir sterbliche Menschen empfangenin Christus dein göttlichesLeben.“ Gott hat sich selbst mit unsauf Du und Du gestellt, wir dürfenihm auf Augenhöhe begegnen.O du fröhliche, o du selige gnadenbringendeWeihnachtszeit!Trifft die Zeile dieses alten Kirchenliedeswirklich noch für die Christenunserer Zeit zu? <strong>St</strong>atistiker habenherausgefunden, dass zu keiner Zeitmehr <strong>St</strong>reit und Unfriede in den Familienherrscht, dass die Zahl derSelbstmordgefährdeten zu keinerZeit höher ist und dass zu keinerZeit mehr Menschen ihr persönliches„Heil“ in Kneipen und Diskothekensuchen.Aber ist das wirklich „das Heil“, dasuns von Gott versprochen wordenist und das uns froh und glücklichmachen kann? Wie können wir uns6

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