THEATERjournal - Theater Osnabrück
THEATERjournal - Theater Osnabrück
THEATERjournal - Theater Osnabrück
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>THEATERjournal</strong><br />
1. Ausgabe | Spielzeit 2011/2012 | 30. August 2011 bis 11. Oktober 2011 T H E AT E R O S N A B R Ü C K<br />
SPIELZEIT-START<br />
Intendant Dr. Ralf<br />
Waldschmidt stellt<br />
sein Konzept vor<br />
Seite 2<br />
LIEBE UND EHRE<br />
Frank Abt inszeniert<br />
Lessings Minna von<br />
Barnhelm<br />
Herzlich willkommen<br />
in einer der größten<br />
Ausstellungen in Europa<br />
ARENA-Kollektionen sind einzigartig und wertbeständig Restauration und Ankauf antiker Teppiche<br />
FRANK KOCHMANN GRUPPE<br />
Ringstr. 4-6 · 49134 Wallenhorst · Tel. 05407/8701-0<br />
Seite 3<br />
DON GIOVANNI<br />
Dramma giocoso<br />
in zwei Akten von<br />
W. A. Mozart<br />
Seite 10
2 Dienstag, 30. August 2011<br />
NEUES WAGEN UND GLEICHZEITIG DAS BEWÄHRTE BEWAHREN<br />
Intendant Dr. Ralf Waldschmidt zum Spielzeit-Start<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Sie halten das neu gestaltete<br />
<strong>THEATERjournal</strong> in Händen. Die<br />
Neue OZ und das <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
werden Sie in der neuen<br />
Spielzeit in sieben Ausgaben über<br />
das <strong>Theater</strong> informieren, Ihnen<br />
Einblicke und Informationen geben,<br />
die Sie nur hier erfahren können.<br />
So werden wir immer wieder<br />
Gastautoren einladen, sich im<br />
<strong>THEATERjournal</strong> zu Wort zu<br />
melden. Für diese Ausgabe hat die<br />
prominente Dramatikerin Theresia<br />
Walser eine kurze Prosaerzählung<br />
zum <strong>Theater</strong>, wie sie nur das<br />
Leben schreiben kann, beigesteuert,<br />
die hier erstmals veröffentlicht<br />
wird. Walsers neuestes Stück Eine<br />
Stille für Frau Schirakesch wird<br />
am 2. September im emma-theater<br />
uraufgeführt – im Rahmen des<br />
Festivals Spieltriebe 4 – Entsichert,<br />
mit dem das neue Team seine<br />
Arbeit am <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
beginnt.<br />
Seit 102 Jahren steht der wunderbare<br />
Jugendstilbau des <strong>Theater</strong>s im<br />
Herzen <strong>Osnabrück</strong>s und bildet mit<br />
dem Dom in einem spannungsvollen<br />
Ensemble das geistige und kulturelle<br />
Zentrum der Stadt. Gleichzeitig<br />
muss und will das <strong>Theater</strong><br />
sich in jeder Spielzeit neu erfinden,<br />
um die Brisanz und die Aktualität<br />
seiner zweieinhalb Jahrtausende<br />
alten Kunst immer wieder spürbar<br />
zu machen.<br />
Fast 70 neue Mitarbeiter sind seit<br />
Mitte August mit Lust und Kraft<br />
dabei, gemeinsam mit den erfahrenen<br />
und bewährten Kollegen der<br />
Belegschaft die Spielzeit 2011/12<br />
vorzubereiten. Neues wagen und<br />
gleichzeitig das Bewährte bewahren<br />
– das wird die Arbeit des <strong>Theater</strong>s<br />
in den nächsten Monaten bestimmen!<br />
Das Festival Spieltriebe lebt fort<br />
und erfährt dabei eine neue inhaltliche<br />
Ausrichtung. Es bleibt ein<br />
Festival für zeitgenössisches <strong>Theater</strong><br />
und bezieht sich 2011 aus der<br />
Perspektive der Friedensstadt <strong>Osnabrück</strong><br />
auf die Lage der Welt<br />
zehn Jahre nach 9/11, zehn Jahre<br />
nach dem Anschlag auf das World<br />
Trade Center in New York. Ungewöhnliche,<br />
aktuelle Darstellungsformen<br />
werden das Festival stärker<br />
prägen als bisher.<br />
Annette Pullen ist die neue Leitende<br />
Schauspielregisseurin; sie stellt<br />
sich mit Eine Stille für Frau Schirakesch<br />
dem Publikum vor – und<br />
meistert dabei gleich einen beson-<br />
DIE FRAU VON DOLE<br />
Erzählung von Theresia Walser<br />
Neulich kam ich durch Dole, einer<br />
kleinen Stadt im Jura.<br />
Kaum ein Mensch auf den Straßen<br />
zu sehen. Leer gefegt, wie<br />
von allen guten Geistern verlassen,<br />
liegt diese Stadt am Fuße<br />
eines kleinen Flusses Namens<br />
Doubs, auf dem ein paar Hausboote<br />
schlafen. Ringsherum<br />
verfällt eine Pracht, die wie aus<br />
aller Zeit gefallen scheint. Die<br />
Sockel der mächtigen Häuser<br />
sind mit schwarzem Ruß überzogen,<br />
als verkohlten hier über<br />
Hunderte von Jahren langsam<br />
die Steine. Ich sitze auf einem<br />
kleinen Platz zum Abendessen<br />
und schaue in eine der dunklen<br />
Gassen. Es ist früher Abend, in<br />
der Gasse ist es bereits Nacht.<br />
Als ein Auto hinein fährt und<br />
auf dem schmalen Bürgersteig<br />
hält. Eine dicke Frau steigt aus,<br />
geht ein paar Schritte in die<br />
Mitte der Gasse, hebt den Kopf<br />
zu den uralten Fassaden hinauf<br />
und ruft: Laurent! Zwei Kinder,<br />
die bis dahin an einem Treppengeländer<br />
auf und ab geturnt<br />
sind, unterbrechen ihr Spiel<br />
und schauen ebenfalls hinauf zu<br />
den dunklen Fensterhöhlen.<br />
Laurent!, ruft die Frau abermals.<br />
Nicht verzweifelt, nicht<br />
wütend. Nichts tut sich. Aber<br />
die Art, mit der sie da hinauf<br />
ruft, lässt mich glauben, dass<br />
Laurent irgendwo in diesem alten<br />
Gemäuer sein muss. Zwischen<br />
ihren Rufen lässt die Frau<br />
immer wieder Pausen. Einundzwanzig,<br />
zweiundzwanzig, dreiundzwanzig,<br />
vierundzwanzig ...<br />
Laurent! Als wolle sie Laurent<br />
Zeit geben, um ans Fenster zu<br />
kommen. Ihre Rufe klingen, als<br />
hätten sie jede Verzweiflung<br />
längst hinter sich: Laurent! Sie<br />
hat nichts mehr zu verlieren.<br />
Inzwischen schauen noch ein<br />
Intendant Dr. Ralf Waldschmidt<br />
deren Spagat: eine Uraufführung<br />
als Koproduktion der <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
und Freiburg.<br />
OSKAR, das Kinder- und Jugendtheater,<br />
wird erstmals mit einer Eigenproduktion<br />
am Festival Spieltriebe<br />
beteiligt sein: Der Chronist<br />
der Winde von Henning Mankell<br />
wird seine Wanderbühne in der<br />
Gertrudenkirche aufschlagen.<br />
In allen Sparten stehen die Zeichen<br />
auf Anfang. Beim ersten Sinfoniekonzert<br />
wird mit Andreas Hotz ein<br />
aussichtsreicher Bewerber um die<br />
Nachfolge von Generalmusikdirektor<br />
Hermann Bäumer am Pult ste-<br />
paar mehr Leute zu den leblosen<br />
Fenstern hinauf und warten<br />
darauf, daß Laurent sich zeigt.<br />
Allein, dass gleich einer aus diesem,<br />
wie ausgehöhlt leeren<br />
Haus herausschauen könnte,<br />
wäre einen Blick wert. Ein fetter<br />
alter Hund kommt in die Gasse<br />
gelaufen. Laurent! Die Ruferin<br />
steigert ihre Rufe nicht. Keine<br />
Ungeduld, keine Wut auf die<br />
Sinnlosigkeit, dass sich da oben<br />
nicht das Geringste tut. Ihr Rufen<br />
bleibt unerschüttert. Fast<br />
hat man den Eindruck, der Frau<br />
tue dieses Rufen gut, als könne<br />
sie für diesen Moment, wenn sie<br />
nach Laurent ruft, etwas von<br />
Laurent haben, was sie sonst<br />
nicht haben kann, ja als erschaffe<br />
sie sich damit eine Laurentanwesenheit<br />
ohne Laurent. Danach<br />
wieder diese Pausen. Die<br />
einzige Steigerung ist, dass die<br />
Ruferin die Pausen zwischen<br />
hen. Dieses spannende Konzert<br />
sollten Sie nicht versäumen! Der<br />
junge Regisseur Frank Abt hat am<br />
Deutschen <strong>Theater</strong> in Berlin ebenso<br />
gearbeitet wie am Hamburger<br />
Thalia <strong>Theater</strong> oder am Münchner<br />
Volkstheater. Nun ist er erstmals<br />
in <strong>Osnabrück</strong> und inszeniert<br />
Lessings klassische Komödie Minna<br />
von Barnhelm. Das Musiktheater<br />
beschließt den Reigen der Eröffnungspremieren<br />
mit der Oper<br />
aller Opern: Mozarts Don Giovanni,<br />
der vorletzten Premiere, die<br />
Hermann Bäumer in <strong>Osnabrück</strong><br />
leiten wird, eine Ensemble-Oper<br />
den Rufen steigert. Ich weiß<br />
nicht, wie lange wir ihr zuschauen.<br />
Natürlich ist das längst<br />
<strong>Theater</strong>. Inzwischen haben sich<br />
noch mehr Zuschauer versammelt.<br />
Und wir alle zeigen, dass<br />
wir Zuschauer sind. Wir alle<br />
warten auf Laurent! Bis sich unten<br />
eine Tür öffnet. Im Türrahmen<br />
sieht man eine wuchtige<br />
Gestalt in weißem langem Gewand.<br />
Es könnte ein Mönch<br />
sein, ein Greis in einem Nachthemd,<br />
oder eine andere Frau.<br />
Die Ruferin verdeckt die Türgestalt,<br />
sodass wir nur einmal deren<br />
leicht erhobene Hände sehen,<br />
an denen weiße Ärmel hinab<br />
hängen wie bei einer Kutte.<br />
Jetzt Stille. Eine Stille, in der ein<br />
Gespräch stattfindet, dass wir<br />
nicht hören. Ich denke, dass wir<br />
alle denken: Das ist nicht Laurent.<br />
Aber es wird über Laurent<br />
gesprochen. Klar. Wir bleiben,<br />
par excellence, die neue und bewährte<br />
Sänger erstmals zusammenführt.<br />
Am 2. September wird die neue<br />
Spielzeit mit Spieltriebe 4 – Entsichert<br />
eröffnet. Im <strong>Theater</strong> am<br />
Domhof erwartet Sie an diesem<br />
Abend eine ganz besondere Produktion,<br />
eine Uraufführung, die<br />
doch schon über zweitausend Jahre<br />
alt ist: Euripides schrieb seine Dramen<br />
über die gefangenen Frauen<br />
von Troja in den Jahren 424 und<br />
415 vor Christus, Dea Loher<br />
schrieb ihr „eisig, gleichsam modern-antikes<br />
Höhlengleichnis“ (so<br />
Eberhard Rathgeb in der Frankfurter<br />
Allgemeinen Sonntagszeitung)<br />
Land ohne Worte 2007, um<br />
ihrer Sprachlosigkeit nach einem<br />
Afghanistan-Aufenthalt Ausdruck<br />
zu geben. Regisseur Alexander<br />
May verbindet die antiken und<br />
den neuen Text zu einem eindringlichen<br />
<strong>Theater</strong>abend, in dessen<br />
Zentrum Christel Leuner die<br />
greise trojanische Königin Hekabe<br />
verkörpert. Vergangenheit wird<br />
Gegenwart, das gibt es so nur im<br />
<strong>Theater</strong>.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Ihr Ralf Waldschmidt,<br />
Intendant<br />
Theresia Walser<br />
als erwarteten wir noch etwas.<br />
Als müsse da noch etwas kommen.<br />
Immerhin fliegen in solchen<br />
Straßenszenen manchmal<br />
die Fetzen, es wird geschrien,<br />
geheult, getobt. Nichts davon.<br />
Die zwei an der Tür sprechen.<br />
Sie sprechen und sprechen, dass<br />
man glaubt, es müsse etwas geklärt<br />
werden, was nie zu klären<br />
ist. Allmählich gehen die ersten<br />
Zuschauer. Jeder von uns wird<br />
eine andere Szene erlebt haben.<br />
Jeder sich daraus sein eigenes<br />
Stück machen. Als ich gehe, reden<br />
sie immer noch.
Dienstag, 30. August 2011 3<br />
EIN SPIEL UM LIEBE UND EHRE<br />
Schauspiel: Frank Abt inszeniert MINNA VON BARNHELM<br />
Einst haben sie sich geliebt. In<br />
besseren Zeiten. Diese Zeiten waren<br />
ausgerechnet im Krieg. Und<br />
da war er eigentlich der Gegner.<br />
Er – das ist der preußische Major<br />
Tellheim, sie ist das wohlhabende<br />
sächsische Adelsfräulein Minna<br />
von Barnhelm. Politisch gesehen<br />
waren sie Feinde, Sieger und Besiegte,<br />
aber eine selbstlose, großzügige<br />
Geste Tellheims nahm<br />
Minna schon für ihn ein, bevor<br />
sie ihn sah. Die beiden verlobten<br />
sich – und hörten lange nichts<br />
mehr voneinander.<br />
Nun ist Frieden und die Welt<br />
und Tellheim haben sich verändert.<br />
Nur Minna nicht. Die liebt<br />
ihren Tellheim immer noch und<br />
glaubt, dass diese Liebe alles andere<br />
überwinden könnte. Aber<br />
Tellheim wurde vieles genommen:<br />
Der Krieg hat ihn einen<br />
Arm gekostet und der preußische<br />
König erkennt den Wechsel, den<br />
er damals in Sachsen vorstreckte,<br />
um den Besiegten die Kriegszahlungen<br />
zu erleichtern, nicht an, ja<br />
das Ganze wird ihm sogar noch<br />
als Betrug ausgelegt. Verarmt und<br />
vor allem in seiner Ehre gekränkt,<br />
nur mit seinem Diener Just an<br />
seiner Seite, der ihm als einziger<br />
geblieben ist, wartet Tellheim<br />
Oliver Meskendahl und Stephanie Schadeweg.<br />
nun in einem Berliner Gasthaus<br />
auf seine Rehabilitierung. Die gesellschaftliche<br />
Herabminderung<br />
macht Tellheim völlig handlungsunfähig<br />
und isoliert ihn von<br />
seiner Umgebung. Und so verschließt<br />
er sich den helfenden<br />
Angeboten seiner Umgebung,<br />
vor allem dem seines treuen<br />
Wachtmeisters Werner, der zumindest<br />
seine finanzielle Not lindern<br />
will.<br />
MINNA VON BARNHELM ODER DAS SOLDATENGLÜCK<br />
Ein Lustspiel in fünf Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing<br />
PREMIERE: Samstag, 17. September 2011,<br />
<strong>Theater</strong> am Domhof<br />
INSZENIERUNG: Frank Abt<br />
BÜHNE/KOSTÜME: Annelies Vanlaere<br />
MUSIK: Torsten Kindermann<br />
DRAMATURGIE: Cornelia Steinwachs<br />
MIT: Ellen Céline Günther, Stephanie Schadeweg;<br />
Patrick Berg, Marcus Hering,<br />
Oliver Meskendahl, Thomas Schneider<br />
In dieser Lage trifft Minna ihren<br />
geliebten Tellheim. Denn sie hat<br />
sich, ihn suchend, nach Berlin<br />
und in eben denselben Gasthof<br />
begeben. Für sie ist alles klar,<br />
denn sie beide haben sich wieder.<br />
Seine Kränkung, seine Verschlossenheit,<br />
seine Melancholie<br />
versteht sie nicht. Und Tellheim<br />
– liebt sie noch, fühlt sich<br />
ihrer aber nicht mehr wert. Und<br />
da er sich im Gespräch nicht<br />
überzeugen lassen will, insze-<br />
MATINÉE<br />
Stück und Inszenierung stellen<br />
Dramaturgin Cornelia<br />
Steinwachs, Regisseur Frank<br />
Abt und die Schauspieler am<br />
Sonntag, 11. September 2011,<br />
um 11.30 Uhr im Orchesterstudio<br />
vor. Der Eintritt ist frei.<br />
niert Minna mithilfe ihrer frechen<br />
Zofe Franziska ein Spiel<br />
für und mit ihm – bis Tellheim<br />
bald selbst nicht mehr weiß,<br />
was er glauben und fühlen soll.<br />
Minnas Spiel verlegt Regisseur<br />
Frank Abt bereits an den Anfang<br />
des Stückes und erweitert<br />
es. Sie ist zwar in vielem die<br />
treibende Kraft, aber auch alle<br />
anderen Figuren wollen den<br />
apathisch verharrenden Tellheim<br />
in die Gemeinschaft des<br />
Spiels einbeziehen, ihn zum<br />
Mitspielen bewegen und ihn<br />
mit dem Spiel, das mehr und<br />
mehr dann doch wieder zu<br />
Minnas Spiel wird, aus seiner<br />
Depression, seiner Lethargie<br />
reißen<br />
Der Regisseur Frank Abt wurde<br />
1976 im schwäbischen Laup-<br />
heim geboren. Er studierte in<br />
Berlin und Paris <strong>Theater</strong>wissenschaft<br />
und war unter anderem<br />
am Hamburger Thalia <strong>Theater</strong><br />
als Regieassistent engagiert.<br />
Hier entwickelte er ein Projekt<br />
mit dem Titel „Stadtnotizen 1-<br />
5“. Grundlage für die Inszenierungen<br />
dieser Reihe waren Interviews,<br />
die mit den Bewohnern<br />
verschiedener Hamburger<br />
Stadtteile geführt wurden. Eine<br />
ähnliche Reihe kreierte er vor<br />
Kurzem auch für das Deutsche<br />
<strong>Theater</strong> in Berlin, Geschichten<br />
von hier, auch dies ein Projekt<br />
auf der Basis von Interviews.<br />
Daneben inszenierte Frank Abt<br />
sowohl Klassiker als auch moderne<br />
Stücke - am Münchner<br />
Volkstheater, den Schauspielhäusern<br />
in Graz und Bochum<br />
und dem Maxim Gorki <strong>Theater</strong><br />
Berlin.<br />
In <strong>Osnabrück</strong> führt er in der<br />
Spielzeit 2011/12 außerdem Regie<br />
beim Rechercheprojekt<br />
Wenn die Sonne immer noch so<br />
schön scheint .... (CS)<br />
Frank Abt
„DAS LÄSST EINE FRAU SCHON ZUM TIER WERDEN“<br />
Im Interview: Christel Leuner und Thomas Kienast<br />
Der Krieg ist vorbei. Nach zehn<br />
Jahren hat das griechische Heer<br />
die Trojaner vernichtend geschlagen.<br />
Während die Griechen sich<br />
in der trügerischen Arroganz der<br />
Siegermacht sonnen, harren die<br />
trojanischen Frauen ihres Schicksals<br />
in künftiger Versklavung.<br />
Unter ihnen wartet auch Hekabe,<br />
die alte trojanische Königin, von<br />
unheilvollen Ahnungen heimgesucht:<br />
Auch die letzten ihrer verbliebenen<br />
Kinder werden zu früh<br />
sterben müssen. Sinnlose Opfer<br />
eines ausgeuferten Krieges, für<br />
den im Nachhinein weder Menschen<br />
noch Götter Verantwortung<br />
tragen wollen.<br />
Das Antikenprojekt Tod einer<br />
Hündin schlägt die Brücke zwischen<br />
2500 Jahre alter <strong>Theater</strong>tradition<br />
und unserer Zeit, indem<br />
zentrale Episoden aus Euripides‘<br />
Tragödien „Hekabe“ und<br />
„Troerinnen“ mit Texten aus<br />
„Land ohne Worte“, einem Monolog<br />
der vielfach ausgezeichneten<br />
deutschen Gegenwartsdramatikerin<br />
Dea Loher, zueinander<br />
in Bezug gesetzt werden. Das<br />
Foyer wird zur Bühne, die Bühne<br />
wird zum Zuschauerraum –<br />
das gesamte <strong>Theater</strong> wird Schauplatz<br />
der Auseinandersetzung<br />
um eine der faszinierendsten<br />
Frauenfiguren der antiken Mythologie.<br />
Hekabe erwartet nach der<br />
Niederlage im Krieg um<br />
Troja ihre Versklavung.<br />
Wer ist diese geschlagene<br />
Königin?<br />
Leuner: Hekabe ist eine Frau,<br />
die sehr stark ist, die alle Facetten<br />
des Fühlens hat und um ihr<br />
letztes Kind kämpft wie ein<br />
Tier. Der Krieg hat sie völlig<br />
www.olb.de<br />
4 Dienstag, 30. August 2011<br />
Christel Leuner und Thomas Kienast<br />
zerstört: Sie hatte 19 Kinder<br />
und fast alle sind umgekommen.<br />
Sie ist die, die übrig bleibt<br />
und als Sklavin mit nach Griechenland<br />
gehen soll. Nun muss<br />
sie erfahren, dass ihre Tochter<br />
Polyxena auch noch dem Achill<br />
geopfert werden soll, damit die<br />
Griechen endlich nach Hause<br />
fahren können. Das lässt eine<br />
Frau schon zum Tier werden.<br />
Ich glaube nicht, dass Hekabe<br />
vor dem Krieg schon so stark<br />
war.<br />
Die Vertreter der Siegermacht<br />
werden alle von<br />
Thomas Kienast gespielt.<br />
Was macht diese Sieger<br />
aus?<br />
Kienast: Diese Männer haben<br />
nach zehn Jahren unter zahlreichen<br />
Verlusten Troja eingenommen<br />
und wollen den Sieg auf<br />
ganz barbarische Weise auskosten,<br />
aber eigentlich sind sie Be-<br />
Über den Tellerrand.<br />
siegte. Ihre Heimkehr wird<br />
schrecklich sein. Sie verfolgen<br />
völlig unterschiedliche Interessen:<br />
Odysseus sorgt für Kampfesmoral,<br />
als Pragmatiker und<br />
Realpolitiker. Sein Auftrag ist<br />
es, Polyxena zur Opferung abzuholen,<br />
und das zieht er durch.<br />
Dann gibt es Menelaos, in dem<br />
eine Wunde bohrt, die mit seiner<br />
Frau Helena zu tun hat,<br />
über die er nach zehn Jahren<br />
plötzlich verfügen darf. Polymestor,<br />
der Hekabes jüngsten<br />
Sohn aus Geldgier hat umbringen<br />
lassen, geht es ganz klar um<br />
eigennützigen Reichtum. Außerdem<br />
gibt es noch Poseidon,<br />
den Gott der Meere.<br />
Athene und Poseidon eröffnen<br />
den Abend – was<br />
sind das für Götter?<br />
Kienast: Im Grunde sind diese<br />
olympischen Götter Menschen-<br />
TOD EINER HÜNDIN<br />
Antikenprojekt nach Euripides, Uraufführung<br />
PREMIERE: Freitag, 2. September 2011,<br />
<strong>Theater</strong> am Domhof<br />
INSZENIERUNG: Alexander May<br />
BÜHNE/KOSTÜME: Martin Fischer<br />
VIDEO: Thomas Limpinsel<br />
MUSIK: Sidney Corbett<br />
DRAMATURGIE: Maria Schneider,<br />
Ralf Waldschmidt<br />
MIT Rosemarie Fischer, Christel Leuner,<br />
Monika Vivell, Anna von Haebler;<br />
Thomas Kienast; Statisterie des <strong>Theater</strong>s<br />
<strong>Osnabrück</strong>; Solovioline Michal<br />
Majersky/N.N.<br />
Wer den Blick wagt, gewinnt – nicht nur neue Erfahrungen, Eindrücke und Informationen. Als Förderer von Kunst und Kultur in der Region<br />
präsentieren wir Ihnen immer wieder gern außergewöhnliche Projekte. Deshalb freuen wir uns in diesem Jahr besonders, die Spieltriebe 4<br />
in <strong>Osnabrück</strong> zu unterstützen. Hier zu Hause. Ihre OLB.<br />
projektionen, benutzt, wütend<br />
und zerrissen, die in ihrer<br />
Funktion als Gott nur gebraucht<br />
werden, um weiter zu<br />
zerstören. Die Götter werden<br />
von Menschen gemacht. Wenn<br />
deren Gesellschaft zerfällt, werden<br />
sie sinnlos. Für den Fortgang<br />
der Geschichte der Griechen<br />
werden sie noch gebraucht.<br />
Leuner: Hekabe braucht sie<br />
nicht mehr. Sie hat den Glauben<br />
an die Götter verloren.<br />
Nachdem sie sich an Polymestor<br />
gerächt hat, verwandelt sie<br />
sich zur Hündin und gewinnt<br />
meiner Ansicht nach ihre Freiheit<br />
– eh sie Odysseus als Sklavin<br />
beigegeben wird.<br />
Während Christel Leuner<br />
als Hekabe bereits ihr siebtes<br />
Jahr in <strong>Osnabrück</strong> beginnt,<br />
wird Thomas Kienast<br />
ab der Spielzeit<br />
2011/12 neues Ensemblemitglied.<br />
Wie gestalten<br />
sich die Proben in ihrer<br />
ersten gemeinsamen Arbeit?<br />
Kienast: Die Art und Weise, wie<br />
Christel spielt und über das<br />
Stück redet, ist mir sehr nah.<br />
Von daher habe ich überhaupt<br />
keine Anfangsschwierigkeiten<br />
oder Berührungsängste. Es ist<br />
eine große Lust am Neustart zu<br />
spüren, ein Aufbruch, eine gute<br />
Vorbereitung.<br />
Leuner: Das geht mir genauso.<br />
Mit Regisseur Alexander May<br />
entwickelt sich eine konkrete,<br />
sinnliche Arbeit – das macht<br />
neugierig und es macht Spaß.<br />
Und wenn die Arbeit inhaltlich<br />
stimmt, ist es ein Leichtes, sich<br />
produktiv aufeinander einzulassen.<br />
(MS)
Dienstag, 30. August 2011 5<br />
EIN FESTIVAL AUF NEUEN WEGEN<br />
SPIELTRIEBE 4 – ENTSICHERT vom 2. bis zum 4. September<br />
Neustart heißt es am <strong>Theater</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>. Gestartet wird in<br />
bzw. mit der ganzen Stadt und<br />
zwar mit Spieltriebe, dem nunmehr<br />
vierten Festival für zeitgenössisches<br />
<strong>Theater</strong>, das sich weit<br />
über die Grenzen der Stadt hinaus<br />
als Ort der Auseinandersetzung<br />
mit gegenwärtiger Bühnenkunst<br />
etabliert hat. Mit 14<br />
Produktionen auf fünf Routen,<br />
die an elf verschiedene, meist<br />
noch nie bespielte Orte in und<br />
um <strong>Osnabrück</strong> führen, setzt<br />
Spieltriebe, auch in diesem Jahr<br />
wieder Maßstäbe.<br />
Neue Wege geht das Festival, das<br />
auch eine neue Leitung bekam,<br />
in seiner thematischen Ausrichtung.<br />
Spieltriebe 4, fällt zeitlich<br />
zusammen mit dem 10. Jahrestag<br />
der Anschläge auf das World<br />
Trade Center in New York; da<br />
bietet es sich an, dass sich das<br />
Festival in der Friedensstadt <strong>Osnabrück</strong><br />
den drängenden Fragen<br />
der Gegenwart stellen will, einer<br />
Gegenwart, in der Sicherheit zur<br />
Illusion geworden ist. Wie sehr<br />
ist Krieg auch in Deutschland<br />
Teil des Alltags und der Weltwahrnehmung<br />
geworden? Gibt<br />
es ihn wieder, den viel beschworenen<br />
legitimen und unausweichlichen<br />
Krieg? Wie verhält<br />
AUTOREN IM<br />
GESPRÄCH<br />
Im Rahmen von Spieltriebe 4 –<br />
Entsichert werden auch in diesem<br />
Jahr wieder zahlreiche Stücke<br />
zur Uraufführung gebracht.<br />
Mit Theresia Walser, dem rumänischen<br />
Dramatiker Peca Stefan<br />
und der italienischen Jungdramatikerin<br />
Letizia Russo sind drei<br />
der auf dem Festival mit neuen<br />
Stücken vertretenen AutorInnen<br />
sowie die Übersetzerin Sabine<br />
Heymann vom <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
zu einer Matinée ins Marmorfoyer<br />
eingeladen worden,<br />
um über ihre Texte, das Thema<br />
Krieg und Frieden heute sowie<br />
die Folgen der Terroranschläge<br />
auf das World Trade Center vor<br />
zehn Jahren und seine Folgen zu<br />
diskutieren.<br />
Samstag, 3. September 2011,<br />
11.30 Uhr, im Marmorfoyer des<br />
<strong>Theater</strong>s <strong>Osnabrück</strong><br />
Eine Stille für Frau Schirakesch<br />
sich das <strong>Theater</strong> zur Realität von<br />
Krieg und Gewalt, welche Antworten<br />
und Utopien kann es für<br />
die Gegenwart und für die Zukunft<br />
entwickeln?<br />
Theresia Walsers Uraufführung<br />
von Eine Stille für Frau Schira-<br />
FESTIVAL-<br />
Sieben Wochen lang wurde geprobt,<br />
experimentell gearbeitet,<br />
Text gelernt, diskutiert, Räume<br />
ausgestattet, um schließlich an<br />
drei Festivaltagen ein neugieriges<br />
Publikum zu begeistern für<br />
die reichhaltigen Spielformen<br />
des zeitgenössischen <strong>Theater</strong>s.<br />
Tag drei von Spieltriebe 4 – Entsichert<br />
beginnt deshalb mit einem<br />
Festivalbrunch. Ein fragehungriges<br />
Publikum hat während<br />
des Brunches Gelegenheit,<br />
in lockerem Rahmen mit Regisseuren,<br />
Bühnen- und Kostümbildnern,<br />
Schauspielern und anderen<br />
Festivalbeteiligten ins Gespräch<br />
zu kommen, nachzufragen,<br />
Anregungen zu geben oder<br />
Festival-Eindrücke zu schildern.<br />
Sonntag, 4. September 2011,<br />
11.30 Uhr im Montagesaal<br />
des <strong>Theater</strong>s <strong>Osnabrück</strong><br />
kesch in der Inszenierung von<br />
Annette Pullen geht diesen Fragen<br />
genauso nach wie Nanine<br />
Linnings Tanztheaterproduktion<br />
Grey Dust, der Soldatenliederabend<br />
Ein bisschen Frieden oder<br />
die sechs Neukompositionen<br />
BRUNCH Spieltriebe-Fans aufgepasst – anlässlich<br />
des Festivals für zeitgenössisches<br />
<strong>Theater</strong> gibt es ein besonderes<br />
Kartenangebot: Mit ei-<br />
von Studierenden der Musikhochschule<br />
Mannheim.<br />
Neben diesen Ur- und Erstaufführungen<br />
sind neue <strong>Theater</strong>formen<br />
zu erleben, die sich von<br />
klassischen Textvorlagen lösen.<br />
Junge <strong>Theater</strong>künstler nähern<br />
SPIELTRIEBE-KARTENAKTION<br />
ner Eintrittskarte für eine der<br />
fünf Routen am Freitag, 2. September,<br />
oder am Samstag, 3. September,<br />
kann an der <strong>Theater</strong>kasse<br />
Im Wohnstift ist immer was los.<br />
Hier lässt sich‘s leben.<br />
Diakonie-Wohnstift am Westerberg · Bergstraße 35 A-C · 49076 <strong>Osnabrück</strong><br />
Telefon 0800-44 333 46 (kostenfrei) und 05 41-60 98-0<br />
waw@diakoniewerk-os.de · www.wohnstift-westerberg.de<br />
sich auf ganz eigene Weise aktuellen<br />
Themen, entwickeln Projekte<br />
aus dem Umgang mit<br />
Neuen Medien, mit Musik und<br />
Bildwelten – und werden dabei<br />
selbst zu Autoren. Pedro Martins<br />
Beja mit Wartopia, Frank<br />
Abt und Dirk Schneider mit<br />
Wenn die Sonne immer noch so<br />
schön scheint ... sowie Liz Rech<br />
mit Blogosphere Iraq begeben<br />
sich auf theatralische Forschungs-<br />
und Abenteuerreisen.<br />
Das Antikenprojekt Tod einer<br />
Hündin schließlich schlägt den<br />
Bogen von Uraufführung zu<br />
dramatischem Urtext. Seit seinen<br />
Anfängen vor über 2500<br />
Jahren stellt das europäische<br />
<strong>Theater</strong> das Schicksal des Menschen<br />
in einer Welt der Gewalt<br />
in den Mittelpunkt, so auch Euripides,<br />
dessen Stücke „Die<br />
Troerinnen“ und „Hekabe“ den<br />
Ausgangpunkt von Alexander<br />
Mays Inszenierung bilden.<br />
Ein breit gefächertes Extra-Programm<br />
bietet Raum für Diskussionen<br />
mit Autoren, Komponisten<br />
und Regisseuren. (HE)<br />
Weitere Informationen zum<br />
Festival auf Seite 8 dieses<br />
<strong>THEATERjournal</strong>s und unter<br />
www.spieltriebe-osnabrueck.de<br />
ab Donnerstag, 1. September, eine<br />
Eintrittskarte für Sonntag, 4.<br />
September, mit 50 Prozent Ermäßigung<br />
erworben werden.
28.08.11 17:33:50 [Seite 'TJ_V4_06_Pano_SV10058_A1-5' - NOZ | Neue <strong>Osnabrück</strong>er Zeitung GmbH & Co. KG | <strong>Theater</strong>-Journal | <strong>Theater</strong>-Journal | <strong>Theater</strong>-Journal] von h.huning (Cyan (Magenta (Yellow (Black Bogen) (82% Zoom)<br />
6<br />
Wir wünschen<br />
dem <strong>Theater</strong><br />
eine<br />
erfolgreiche<br />
Spielzeit!<br />
Ihr Spezialist<br />
für<br />
Stahlbau und Glasfassadentechnik<br />
„Wir wünschen dem <strong>Theater</strong> schneidige<br />
Inszenierungen und durchbohrenden Erfolg“!<br />
O.S.B. Schneid- und Bohrbetrieb<br />
Wir schneiden, sägen, bohren . . .<br />
in Beton, Mauerwerk und Asphalt.<br />
Kernbohren • Seilsägen • Wandsägen<br />
• Eckensägen • Fugenschneiden<br />
49124 Georgsmarienhütte Tel. 0 54 01/87 00 00<br />
Graf-Ludolf-Straße 2 Fax 0 54 01/87 00 02<br />
Ballettschule<br />
Bettina Escano<br />
Jürgensort 5 · 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Baby Ballerinas<br />
Kinderballett<br />
Klassisches Ballett<br />
Spitzentanz<br />
Info und Anmeldung:<br />
Bettina Escaño Papoli-Barawati<br />
Tel.: 0541/43 47 21<br />
TH. HÜLSMEIER<br />
KUNSTHANDLUNG<br />
SEIT 1946<br />
Einrahmungen – Restaurierungen<br />
Ausstellung<br />
Udo<br />
Lindenberg<br />
27. 8. bis 24. 9.<br />
über 30<br />
„Lindenwerke“<br />
Krahnstr. 49 · Ecke Lortzingstraße<br />
<strong>Osnabrück</strong> · Telefon 05 41/2 24 16<br />
www.huelsmeier.de<br />
GmbH<br />
��� ������ ����������<br />
����� �������������<br />
������� ��� ��� �����<br />
���������������<br />
��� ������ ����<br />
������ ��� ��� ����<br />
������ �� ����� ���������<br />
���� ������������<br />
���������������<br />
Willkommen<br />
bei Thalia, dem<br />
faszinierenden Ort<br />
voller Geschichten,<br />
Abenteuer und<br />
Ideen.<br />
Thalia-Buchhaus<br />
Große Str. 63-64<br />
49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Tel. 0541 34963-0<br />
thalia.osnabrueck@thalia.de<br />
September<br />
Anything Goes<br />
SPIELPLAN<br />
September/Oktober<br />
Fr | 2. 9. 2011 | ab 17:00 Uhr | ab <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Festival für zeitgenössisches <strong>Theater</strong><br />
Sa | 3. 9. 2011 | 11:30 Uhr | Marmorfoyer des <strong>Theater</strong>s<br />
Theresia Walser, on Peca S¸ tefan, Letizia Russo, Sabine Heymann<br />
ab 17:00 Uhr | ab <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Festival für zeitgenössisches <strong>Theater</strong><br />
So | 4. 9. 2011 | 11:30 Uhr | Montagesaal des <strong>Theater</strong>s<br />
Mit den Regieteams, Autoren und Mitwirkenden<br />
ab 16:00 Uhr | ab <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Festival für zeitgenössisches <strong>Theater</strong><br />
Mi | 7. 9. 2011 | 19:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Antikenprojekt nach Euripides | Mi 1/Ssp Mi 1, f.V., PK F<br />
So | 11. 9. 2011 | 11:00 Uhr | <strong>Osnabrück</strong>Halle<br />
Werke von Liszt-Mozart-Beethoven, Solist: Martin Helmchen,<br />
Dirigent Andreas Hotz, KoS/KoJu/KoSplus/VB KO 1, f. V., PK S1<br />
15:00 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 10 Jahren, von Henning Mankell, f. V., PK eE<br />
11:30 Uhr | Orchesterstudio<br />
Eintritt frei<br />
Mo | 12. 9. 2011 | 20:00 Uhr | <strong>Osnabrück</strong>Halle<br />
Werke von Liszt-Mozart-Beethoven Solist: Martin Helmchen,<br />
Klavier, Dirigent Andreas Hotz, TuK/gelb plus/KoM, f. V., PK S1<br />
Di | 13. 9. 2011 | 09:30 + 11.30 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 10 Jahren, von Henning Mankell, f. V., PK eE<br />
Mi | 14. 9. 2011 | 09:30 + 11.30 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 10 Jahren, von Henning Mankell, f. V., PK eE<br />
19:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Antikenprojekt nach Euripides | Mi 2/Ssp Mi 2/grün, f. V., PK F<br />
Fr | 16. 9. 2011 | 09:30 + 11.30 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 10 Jahren, von Henning Mankell, f. V., PK eE<br />
Sa | 17. 9. 2011 | 19:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
PREMIERE<br />
Lustspiel von G. E. Lessing | Prem. 1 | Prem. 2, f. V., PK D<br />
So | 18. 9. 2011 | 19:30 Uhr | emma-theater<br />
von Peca S¸ tefan, f. V., PKeB<br />
Di | 20. 9. 2011 | 19:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
WIEDERAUFNAHME<br />
Musical von Cole Porter | Di 1, f. V., PK A<br />
11:00 Uhr | emma-theater<br />
WIEDERAUFNAHME<br />
für alle ab 14 Jahren, von Andres Veiel und Gesine Schmidt<br />
f. V., PK eE<br />
Mi | 21. 9. 2011 | 09:30 + 11.30 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 10 Jahren, von Henning Mankell, f. V., PK eE<br />
Do | 22. 9. 2011 | 19:30 Uhr | emma-theater<br />
von Frank Abt und Dirk Schneider, f. V., PK eC<br />
Fr | 23. 9. 2011 | 11:00 - 12:30 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 14 Jahren, von A. Veiel und G. Schmidt, f. V., PK eE<br />
19:30 - 22:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Musical von Cole Porter | Fr 2, f. V., PK M<br />
19:30 Uhr | emma-theater<br />
von T. Walser, Koproduktion mit <strong>Theater</strong> Freiburg | TuM, f. V., PK eA<br />
Sa | 24. 9. 2011 | 19:30 Uhr | emma-theater<br />
von T. Walser, Koproduktion mit <strong>Theater</strong> Freiburg | TuM, f. V., PK eA<br />
20:00 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Musikalische Zeitspiele für Orchester u. Pantomimen, f. V., PK F<br />
So | 25. 9. 2011 | 19:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Antikenprojekt nach Euripides | Wo 2 | Weiß, f. V., PK E<br />
19:30 Uhr | emma-theater<br />
von Frank Abt und Dirk Schneider, f. V., PK eB<br />
11:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Eintritt frei!<br />
Eine Stille für<br />
Frau Schirakesch<br />
Mo | 26. 9. 2011 | 11:00 - 12:30 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 14 Jahren, von Andres Veiel und Gesine Schmidt,<br />
f. V., PK eE<br />
Di | 27. 9. 2011 | 11:00 - 12:30 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 14 Jahren, von A. Veiel und G. Schmidt, f. V., PK eE<br />
19:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Lustspiel von G. Ephraim Lessing | Di 2, Ssp Di2, f. V., PK E<br />
19:30 Uhr | emma-theater<br />
von T. Walser, Koproduktion mit <strong>Theater</strong> Freiburg; f. V., PK eB<br />
Mi | 28. 9. 2011 | 19:30 Uhr | emma-theater<br />
von T. Walser, Koproduktion mit <strong>Theater</strong> Freiburg | Ssp Mi 3, f. V., PK eB<br />
Do | 29. 9. 2011 | 19:30 - 22:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Musical von Cole Porter | Do 1/CDU 1 Classic, f. V., PK A<br />
Oktober<br />
Sa | 1. 10. 2011 | 19:30 - 21:30 Uhr | emma-theater<br />
WIEDERAUFNAHME<br />
von Arnold Wesker, f. V., PK eA<br />
So | 2. 10. 2011 | 19:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Antikenprojekt n. Euripides | VBS/EAN 1/EAN 2/SPD, f. V., PK E<br />
19:30 Uhr | emma-theater<br />
von Frank Abt und Dirk Schneider, f. V., PK eB<br />
11:00 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Nach der Erzählung von Peter S. Beagle, Tanzmärchen getanzt<br />
vom Jugendtanztheater MUSE, 11,50 €/14,50 €/17,50 €<br />
Il barbiere di Siviglia<br />
Groupie<br />
Mi | 5. 10. 2011 | 19:30 Uhr | emma-theater<br />
von Peca S¸ tefan, f. V., PK eL<br />
Do | 6. 10. 2011 | 11:00 - 12:30 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 14 Jahren, von A. Veiel und G. Schmidt, f. V., PKeE<br />
19:30 Uhr | emma-theater<br />
Tanztheater mit Livemusik des Tanztheater<br />
StaKKato <strong>Osnabrück</strong>, 13,- €/17,- €<br />
Fr | 7. 10. 2011 | 11:00 - 12:30 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 14 Jahren, von A. Veiel und G. Schmidt, PK eE<br />
19:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing | blau, f. V., PK D<br />
19:30 Uhr | emma-theater<br />
Tanztheater mit Livemusik des Tanztheater<br />
StaKKato <strong>Osnabrück</strong>, 13,- €/17,- €<br />
Sa | 8. 10. 2011 | 19:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
PREMIERE<br />
Oper von W. A. Mozart, Prem. 1, Prem 2, f. V., PK A<br />
19:30 Uhr | emma-theater<br />
von T. Walser, Koproduktion mit <strong>Theater</strong> Freiburg, f. V., PK A<br />
So | 9. 10. 2011 | 11:00 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 10 Jahren, von Henning Mankell, f. V., PK eE<br />
19:30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Antikenprojekt nach Euripides | Ju | Ju2, f. V., PK E<br />
19:30 Uhr | emma-theater<br />
von T. Walser, Koproduktion mit <strong>Theater</strong> Freiburg, f. V., PK eA<br />
Mo | 10. 10. 2011 | 11:00 - 12:30 Uhr | emma-theater<br />
für alle ab 14 Jahren, von A. Veiel und G. Schmidt, PK E<br />
Di | 11. 10. 2011 | 10:00 Uhr | <strong>Osnabrück</strong>Halle<br />
Moderation und Musikalische Leitung: Till Drömann, 4,- €<br />
11:30 Uhr | <strong>Osnabrück</strong>Halle<br />
Moderation und Musikalische Leitung: Till Drömann, 4,- €<br />
MALERARBEITEN · GLASARBEITEN · VERLEGEARBEITEN<br />
Eschenweg 9 · 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />
Telefon 05 41/1 75 55 · Fax 05 41/18 66 94<br />
Ideen rund ums Holz ...<br />
...Terrassendielen in großer Vielfalt<br />
...außerdem:<br />
■ Innentüren<br />
■ Parkett,<br />
Laminat, Kork<br />
■ Deckenverkleidungen<br />
...dazu viele<br />
Tipps und Tricks<br />
Fragen Sie Ihren Tischler... der kennt uns bestimmt.<br />
Bohlen&Sohn GmbH&Co.KG<br />
Averdiekstr. 2 · 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
Tel. 0541 44043-0 · info@bohlen-osnabrueck.de<br />
Stadteinwärts... 150 m hinter IKEA, Zeiten... Mo.- Fr. 8-18 Uhr, Sa. 9-12 Uhr<br />
7<br />
MALERMEISTER<br />
Seit 1966<br />
RUDOLF<br />
WENZEL<br />
Heizungsbau<br />
Sanitäre Installation<br />
Erneuerbare Energien<br />
Meller Str. 195 · 49084 <strong>Osnabrück</strong> · Tel. (05 41) 58 64 64<br />
Schautag...<br />
Sonntags 14 -17 Uhr<br />
www.behrens-gruppe.de
8 Dienstag, 30. August 2011<br />
ZUM ROUTENPLAN<br />
14 Ur- und Erstaufführungen an<br />
einem Tag – die Spieltriebe setzen<br />
Maßstäbe. Die Inszenierungen<br />
verteilen sich auf fünf jeweils<br />
abendfüllende Routen in der Innenstadt,<br />
auf dem Gelände der<br />
Limberg-Kaserne, auf dem Piesberg<br />
und auf dem Gertrudenberg.<br />
Hier gibt es Spielorte, die<br />
spannender nicht seien könnten:<br />
die ehemalige Mensa der Kaserne<br />
am Limberg oder deren Schießkino,<br />
die Gertrudenkirche oder das<br />
Gesellschaftshaus am Piesberg.<br />
Welche Route es am jeweiligen<br />
Festivaltag sein soll, entscheidet<br />
der Zuschauer durch den Kauf<br />
einer Karte für eine Route und einen<br />
Abend selbst.<br />
Alle Routen beginnen am <strong>Theater</strong><br />
am Domhof mit der Vorstellung<br />
des Antikenprojekts Tod ei-<br />
ner Hündin. Erst anschließend<br />
teilt sich das Publikum auf die<br />
verschiedenen Routen auf. Zwischen<br />
den einzelnen Spielorten<br />
verkehren Shuttle-Busse, die das<br />
Publikum zwischen den verschiedenen<br />
Orten innerhalb der jeweiligen<br />
Route transportieren. Alle<br />
Orte sind auch für Rollstuhlfahrer<br />
zugänglich und auch für die<br />
Verpflegung an den einzelnen<br />
Spielorten ist gesorgt. Beschlossen<br />
wird der Festivaltag, wo er<br />
begonnen hat, im <strong>Theater</strong> am<br />
Domhof: Nach Teil 2 von Tod einer<br />
Hündin wartet im Innenhof<br />
und Montagesaal des <strong>Theater</strong>s eine<br />
Abschlussparty auf die Festivalbesucher.<br />
Achtung! Teilweise Fußwege; bitte<br />
an warme Kleidung und bequemes<br />
Schuhwerk denken.<br />
Eickhorst GmbH & Co. KG · Gartenkamp 129<br />
49492 Westerkappeln · Telefon 0 54 04/99 43 03<br />
www.eickhorst.de<br />
Unsere Region<br />
schläft nicht<br />
Der NachtBus für hellwache Nachthelden.<br />
• Attraktiv, �exibel und aktiv für Sie unterwegs<br />
• Viele ausgeschlafene Aktionen zu besonderen Anlässen<br />
• Spannender und informativer Internet-Auftritt:<br />
www.nachtbus.com<br />
Wir sehen uns.<br />
Sicher im NachtBus. INFO-LINE: 05 41/3 57 27 77<br />
S P I E LT R I E B E R O U T E N 2 0 1 1<br />
1<br />
ROUTE<br />
INNENSTADT<br />
BEGINN Freitag und Samstag 17.00 Uhr, Sonntag 16.00 Uhr – <strong>Theater</strong> am Domhof TOD EINER HÜNDIN (TEIL 1)<br />
Innenhof/Kantine<br />
CHILL-OUT<br />
PROMINENTE URAUFFÜHRUNGEN<br />
Von Walser und Corbett bei SPIELTRIEBE 4<br />
Theresia Walser (Eine Stille für<br />
Frau Schirakesch) ist sicher die<br />
prominenteste zeitgenössische<br />
Autorin beim Festival Spieltriebe<br />
4. Sie wird persönlich in <strong>Osnabrück</strong><br />
sein, um ihr neuestes Werk<br />
mit aus der Taufe zu heben. Zu<br />
erleben gibt es beim Festival einen<br />
ganzen Reigen von Ur- und Erstaufführungen<br />
in allen Sparten.<br />
Sechs junge Komponisten haben<br />
jeweils eine Kurzoper geschrieben,<br />
die in den Projekten Kompositionen<br />
Eins und Zwei uraufgeführt<br />
werden. Die italienische<br />
Dramatikerin Letizia Russo zeigt<br />
Hundegrab als deutschsprachige<br />
Erstaufführung, von dem jungen<br />
rumänischen Autor Peca Stefan<br />
wird im Piesberger Gesellschaftshaus<br />
Drahtseilakrobaten zu sehen<br />
sein. Sie alle werfen einen ganz eigenen<br />
Blick auf den Zustand unserer<br />
Welt. Dazu kommen selbst<br />
2<br />
ROUTE<br />
LIMBERG EINS<br />
PAUSE<br />
PAUSE<br />
Annette Pullen inszeniert Theresia<br />
Walser.<br />
entwickelte Projekte, die neue,<br />
zeitgenössische <strong>Theater</strong>formen<br />
präsentieren, wie Blogosphere Iraq<br />
und Wartopia. Und als Finale erklingt<br />
ein eigens für das Festival<br />
komponierte Werk des Komponisten<br />
Sidney Corbett: Der Weg zu<br />
den Wolken. Corbett-Uraufführungen<br />
wurden bereits von der<br />
Staatskapelle Berlin, dem <strong>Theater</strong><br />
Bremen und bei Festivals in Stuttgart<br />
und Basel gespielt.<br />
Übernahmen ins emma-theater<br />
In Wenn die Sonne immer noch so<br />
Seit 1879<br />
3 4 5<br />
ROUTE<br />
LIMBERG ZWEI<br />
PAUSE PAUSE<br />
PAUSE<br />
<strong>Theater</strong> am Domhof TOD EINER HÜNDIN (TEIL 2) und DER WEG ZU DEN WOLKEN<br />
IM ANSCHLUSS<br />
<strong>Theater</strong> am Domhof<br />
ROUTE<br />
PIESBERG<br />
Montagesaal<br />
PARTY<br />
ROUTE<br />
GERTRUDENBERG<br />
1 emma-theater 1 Naafi -Supermarkt 1 Mannschaftsmensa 1 Magazin Museum 1 Gertrudenkirche<br />
EINE STILLE FÜR<br />
HUNDEGRAB<br />
KOMPOSITIONEN<br />
KOMPOSITIONEN<br />
DER CHRONIST<br />
FRAU SCHIRAKESCH<br />
ZWEI<br />
EINS<br />
DER WINDE<br />
PAUSE<br />
2 Felix-Nussbaum-Haus 2 Mannschaftskasino<br />
GREY DUST<br />
WENN DIE SONNE<br />
IMMER NOCH<br />
SO SCHÖN SCHEINT<br />
3 Schwurgerichtssaal 2 Kirche Kaserne 3 Schießkino 2 Gesellschaftshaus 2 Kantine Psychatrie<br />
GRÜNDE<br />
WARTOPIA<br />
BLOGOSPHERE<br />
DRAHTSEIL-<br />
EIN BISSCHEN<br />
IRAQ<br />
AKROBATEN<br />
FRIEDEN<br />
schön scheint kommen <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Bürgerinnen und Bürger<br />
selbst zu Wort. Regisseur Frank<br />
Abt und der Hamburger Journalist<br />
Dirk Schneider führten Interviews<br />
mit Menschen aus der<br />
Stadt, die von ihren persönlichen<br />
Erinnerungen und Gedanken<br />
zum 11. September berichten –<br />
ein weltpolitisches Ereignis spiegelt<br />
sich im Leben des Einzelnen.<br />
Schauspieler setzen diese Texte<br />
auf der Bühne um und ermöglichen<br />
so ein hautnahes und authentisches<br />
<strong>Theater</strong>erlebnis. Dieses<br />
Projekt wird nach dem Festival<br />
weiter im emma-theater gespielt,<br />
ebenso wie Drahtseilakrobaten<br />
und Eine Stille für Frau<br />
Schirakesch. Die OSKAR-Produktion<br />
Der Chronist der Winde von<br />
Henning Mankell zieht nach dem<br />
Festival aus der Gertrudenkirche<br />
ebenfalls ins emma-theater um.<br />
Hasestraße 69<br />
Mühleneschweg 15–16<br />
49090 <strong>Osnabrück</strong><br />
Telefon (05 41) 2 26 15<br />
Telefax (05 41) 2 78 62<br />
www.w-evers.de
Dienstag, 30. August 2011 9<br />
„WIR SIND EIN TEIL DIESER STADT“<br />
OSKAR zeigt Mankells DER CHRONIST DER WINDE für alle ab 10 Jahren<br />
Seit vier Wochen wird in der<br />
Kirche auf dem <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Gertrudenberg jeden Abend geprobt.<br />
Die Spieltriebe sind auch<br />
hier zu Gast: Unter der Leitung<br />
von Regisseur Alexander Frank<br />
entsteht eine eigens für das <strong>Theater</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> adaptierte <strong>Theater</strong>fassung<br />
des Erfolgsromans<br />
Der Chronist der Winde von<br />
Henning Mankell.<br />
Zur Probenhalbzeit sind 36<br />
Schülerinnen und Schüler aus<br />
den 7. und 8. Klassen des Ratsgymnasiums<br />
<strong>Osnabrück</strong> zu Besuch<br />
bei der Produktion. Einige<br />
kennen das Buch und fragen<br />
sich, wie das jetzt wohl im <strong>Theater</strong><br />
aussieht: „Der Chronist der<br />
Winde ist eigentlich ein Bäcker,<br />
der die Geschichte von Nelio,<br />
einem afrikanischen Straßenkind,<br />
erzählt“, weiß Denise (13).<br />
Die Inszenierung von Alexander<br />
Frank entwickelt daraus eine<br />
neue Idee: Als fahrende <strong>Theater</strong>-Erzähler<br />
bauen die drei<br />
Schauspieler Selale Gonca Cerit,<br />
DER CHRONIST DER WINDE<br />
Von Henning Mankell, für alle ab 10 Jahre<br />
Übernahme aus Spieltriebe 4<br />
PREMIERE: Freitag, 2. September 2011,<br />
Gertrudenkirche<br />
Sonntag, 11. September 2011,<br />
emma-theater<br />
INSZENIERUNG: Alexander Frank<br />
BÜHNE / KOSTÜME: David Gonter<br />
DRAMATURGIE: Maria Schneider<br />
Mit Selale Gonca Cerit; Axel Brauch,<br />
Alexandre Pierre<br />
Service - Wochen<br />
Axel Brauch, Selate Gonca Cerit und Alexandre Pierre.<br />
Alexandre Pierre und Axel<br />
Brauch eine Wanderbühne auf<br />
– heute in der Gertrudenkirche,<br />
morgen im <strong>Theater</strong> oder übermorgen<br />
in der Schulaula. In ihren<br />
Kulissen haben die drei<br />
einst Nelio gefunden, verletzt<br />
von einer verirrten Kugel, die<br />
ihm nur noch wenige Nächte<br />
Zeit ließ, seine Geschichte zu<br />
erzählen. Aber was für eine Geschichte!<br />
Eine ganze Welt tut<br />
sich auf, die Welt der Straßenkinder<br />
in einer afrikanischen<br />
Großstadt. Nelio ist etwas Besonderes:<br />
Aufmerksam sucht er<br />
für sich und seine Freunde nach<br />
einem Sinn in ihrer unwirtlichen<br />
Welt. Diese Geschichte<br />
lässt keinen wieder los – und so<br />
drängt es die Gaukler José, Antonio<br />
und Maria auch heute,<br />
uns von Nelio zu berichten.<br />
„Ich finde es toll, dass alle<br />
Schauspieler mal Nelio spielen<br />
dürfen,“ sagt Julia (12) nach der<br />
Probe, „und es ist schön, dass<br />
man gleichzeitig lachen kann<br />
und von der Handlung gefesselt<br />
ist.“ Es gibt viel Gesprächsstoff:<br />
„Im Moment muss die Regieassistentin<br />
noch manchmal den<br />
Text einsagen, aber bis zur Premiere<br />
kennt dann jeder genau<br />
sein Stichwort.“<br />
Und warum hat Antonio einen<br />
Rock an? Bühnen- und Kostümbildner<br />
David Gonter erklärt:<br />
„Diese fahrenden Schauspieler<br />
ziehen eben alles an, was<br />
sie finden, was schön aussieht<br />
und die Aufmerksamkeit ihrer<br />
Zuschauer erregt. Aber wer genau<br />
welches Kostüm bekommt,<br />
steht jetzt noch nicht fest.“ Das<br />
muss erst zur Generalprobe klar<br />
sein, wenn die Schüler natürlich<br />
wieder mit dabei sind, um noch<br />
mehr über die Welt der <strong>Theater</strong>-Erzähler<br />
zu erfahren. (MS)<br />
Service-Wochen<br />
vom 1. 9. bis 30. 11. 2011<br />
10 x Service<br />
kostenlos - Sehtest<br />
kostenlos - Zeiss-Sehanalyse<br />
kostenlos - Brillensitzkontrolle<br />
kostenlos - Brilleninspektion<br />
kostenlos - Vorstellung der neuen<br />
Herbst-Brillenmode<br />
kostenlos - Hörtest<br />
kostenlos - Höranalyse<br />
NEU IM<br />
ENSEMBLE:<br />
MARIA<br />
SCHNEIDER<br />
Die aus Frankenberg/Sachsen<br />
stammende Dramaturgin Maria<br />
Schneider sammelte schon während<br />
ihres Studiums an der Bayerischen<br />
<strong>Theater</strong>akademie August<br />
Everding und der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
erste <strong>Theater</strong>erfahrungen. Sie betreute<br />
Schauspiel- und Musiktheaterproduktionen,<br />
u. a. auch im<br />
Bereich Neue Musik für die<br />
Münchener Biennale. Nach ihrem<br />
Abschluss war sie 2007 bis<br />
2010 Leiterin der <strong>Theater</strong>pädagogik<br />
und Dramaturgin für Kinderund<br />
Jugendtheater am <strong>Theater</strong><br />
Augsburg. Hier traf sie auf Ralf<br />
Waldschmidt, zu der Zeit Operndirektor<br />
in Augsburg. Mit ihm<br />
kommt sie nun als Dramaturgin<br />
für Schauspiel und Musiktheater<br />
ans <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong>, was sie<br />
selbst „ganz großartig“ findet.<br />
Maria Schneider<br />
kostenlos - Hörgeräteinspektion,<br />
auch Fremdgeräte<br />
kostenlos - Erprobung der neuesten<br />
„unsichtbaren“ Hörgeräte<br />
kostenlos - Tinnitusanalyse<br />
mit Beratung
10 Dienstag, 30. August 2011<br />
SCHULKONZERT<br />
Eine Reise um die Welt<br />
Kein Koffer muss gepackt, kein<br />
Ticket gekauft werden, und<br />
doch geht es um die Welt. Till<br />
Drömann und das <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Symphonieorchester laden<br />
im Rahmen des Reihe Schulkonzerte<br />
zu einer musikalischen<br />
Weltreise ein.<br />
WIEDERAUFNAHME am 15.10.2011<br />
Il Barbiere di Siviglia<br />
Um 19.30 Uhr im <strong>Theater</strong> am<br />
Domhof<br />
„Nadja Loschky macht aus Gioacchino<br />
Rossinis Il Barbiere di<br />
Siviglia eine rasante Gaunerkomödie,<br />
aus der Titelfigur einen<br />
windigen Beau, aus dem Grafen<br />
Almaviva ein Alphatier mit<br />
schauspielerischem Talent, aus<br />
Rosina eine intelligente Kratzbürste.<br />
[…]“ (Neue <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Zeitung, 20.6.2011)<br />
WIEDERAUFNAHME am 20.9.2011<br />
Der Kick<br />
Um 11.00 Uhr, im emma-theater<br />
„[…] Die Gewalt – das wird hier<br />
deutlich – ist in der Gesellschaft<br />
verankert. Jeder ist an ihr beteiligt,<br />
nicht nur die Dorfbewohner.<br />
[…] Eine unangenehme Botschaft,<br />
die das Stück und die Inszenierung<br />
da transportieren.<br />
Aber auch eine, die wachrüttelt.“<br />
(Neue <strong>Osnabrück</strong>er Zeitung,<br />
28.2.2011)<br />
1.-4. Klasse<br />
Moderation und musikalische<br />
Leitung: Till Drömann<br />
Dienstag, 11. Oktober 2011, 10<br />
und 11.30 Uhr<br />
Donnerstag, 13. Oktober 2011, 10<br />
Uhr,<br />
<strong>Osnabrück</strong>halle/Kongress-Saal<br />
WIEDERAUFNAHME am 1.10.2011<br />
Groupie<br />
Um 19.30 Uhr im emma-theater<br />
„Rosemarie Fischers liebenswürdig-leuchtendeFreundlichkeit<br />
und Klaus Fischers bissiger<br />
Grantelton sind schon seit<br />
Jahrzehnten auf <strong>Osnabrück</strong>s<br />
Bühnen gegenwärtig […]. Liebevoll<br />
und perfekt bis ins Detail<br />
die Musik, die fantasievollen<br />
Bühnenbilder und Kostüme<br />
Marcel Kellers […].“ (Neue <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Zeitung, 20.9.2010)<br />
WIEDERAUFNAHME am 20. 9.2011<br />
Anything goes<br />
Um 19.30 Uhr, im <strong>Theater</strong> am<br />
Domhof<br />
„Die Songs lassen die Symphoniker<br />
als brillantes Jazzorchster<br />
fetzen, und Melissa King hat sie<br />
punktgenau choreografiert. …<br />
Die Musiknummern sind ein<br />
Hochgenuss; der blasphemische<br />
Gottesdienst zu Blow, Gabriel,<br />
blow oder das erste Finale<br />
zum Titelsong stehen für erstklassige<br />
Musik.“ (Neue <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Zeitung, 2.5.2011)<br />
ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE<br />
Musiktheater: DON GIOVANNI von W. A. Mozart<br />
Don Giovanni: Die Proben haben begonnen.<br />
Mit Don Giovanni hebt sich der<br />
Vorhang zur ersten Musiktheaterpremiere<br />
der neuen Spielzeit.<br />
Vor über 220 Jahren verhalf<br />
Wolfgang Amadeus Mozart dem<br />
uralten Mythos vom ewigen<br />
Verführer und Gotteslästerer<br />
Don Juan zu seiner unsterblichen<br />
musikalischen Gestalt.<br />
1787 am Gräflich Nostitzschen<br />
Nationaltheater zu Prag uraufgeführt,<br />
faszinierte Don Giovanni<br />
nachfolgende Künstlergenerationen,<br />
von Lord Byron,<br />
E.T.A. Hoffmann, Puschkin und<br />
Kierkegaard bis hin zu Schopenhauer,<br />
Georg Bernhard Shaw<br />
oder Max Frisch.<br />
Jene damals wie uns heute reizt<br />
die Widersprüchlichkeit dieser<br />
„Oper aller Opern“. Ein dramma<br />
giocoso, also ein „heiteres<br />
Drama“, verspricht Mozart den<br />
Zuschauern und eröffnet den<br />
Abend mit einem „markerschütternden<br />
doppelten Akkordschlag“<br />
(Oberhoff), um<br />
wenig später von einer versuchten<br />
Vergewaltigung zu handeln.<br />
Und dann werden wir zwei Jahre<br />
vor der Französischen Revolution<br />
mit den amourösen<br />
Abenteuern eines Libertins à la<br />
Casanova konfrontiert, der jedoch<br />
am Ende nach dem göttli-<br />
chen Richterspruch aus dem<br />
Munde einer wandelnden Statue<br />
mit einer furiosen Höllenfahrt<br />
abtritt! In der Hochblüte<br />
der Aufklärung schufen Mozart<br />
und da Ponte – letzterer hat sich<br />
beim Schreiben des Librettos<br />
von Dantes „Inferno“ inspirieren<br />
lassen – eine Oper zwischen<br />
Himmel und Hölle, eine nie da<br />
gewesene Mischung aus opera<br />
buffa, mittelalterlichem Moralstück,<br />
Jahrmarktsposse und<br />
psychologisch ausgefeiltem<br />
Drama.<br />
Von schillernder Janusköpfigkeit<br />
ist auch die Titelfigur. Wer<br />
ist Don Giovanni? Ein erotischer<br />
Anarchist, sinnlicher Verführer,<br />
gefühlloser Zyniker oder ein Dämon<br />
in Menschengestalt? In der<br />
Oper erfahren wir nur so viel,<br />
dass ihm europaweit 2064 Frauen<br />
zum Opfer fielen und dass er<br />
bei seinen Gegenspielern ständig<br />
die heftigsten Gefühle auslöst:<br />
leidenschaftlichen Hass bei<br />
Donna Anna, Eifersucht bei Masetto,<br />
Neugier und Lebenslust<br />
bei Zerlina oder die Neigung zur<br />
Selbsterniedrigung bei Donna<br />
Elvira ... Und dennoch ist er es,<br />
der alle um ihn herum beatmet:<br />
Nach dem Abgang des „Wüstlings“<br />
stehen „die Guten“ vor<br />
DON GIOVANNI<br />
Dramma giocoso in zwei Akten, von Wolfgang Amadeus Mozart<br />
PREMIERE: Samstag, 8. Oktober 2011, 19.30 Uhr<br />
<strong>Theater</strong> am Domhof<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG: Hermann Bäumer<br />
INSZENIERUNG: Walter Sutcliffe<br />
BÜHNE / KOSTÜME: Timo Dentler, Okarina Peter<br />
CHOREINSTUDIERUNG: Holger Krause<br />
DRAMATURGIE: Kathrin Liebhäuser, Ralf Waldschmidt<br />
MIT Marie-Christine Haase, Astrid Kessler,<br />
Lina Liu; Genadijus Bergorulko, Jan F.<br />
Eggers/Daniel Moon, Mark Sampson,<br />
Marco Vassalli, Daniel Wagner<br />
dem großen Nichts. Mozart gelingt<br />
es auf geniale Weise dank<br />
seiner musikalischen und psychologischen<br />
Gestaltungskraft<br />
die Sehnsüchte und Abgründe<br />
eines jeden genauestens nachzuzeichnen<br />
– ganz ohne zu verurteilen.<br />
Der junge englische Regisseur<br />
Walter Sutcliffe wird gemeinsam<br />
mit Timo Dentler und Okarina<br />
Peter (Bühne und Kostüme) die<br />
Neuinszenierung von Don Giovanni<br />
auf die Bühne bringen.<br />
Als Regisseur hat sich Walter<br />
Sutcliffe bereits international in<br />
Schauspiel und Oper einen Namen<br />
gemacht. So inszenierte er<br />
u. a. an der Oper Frankfurt, dem<br />
Landestheater Linz und an der<br />
Nationaloper Estonia in Tallinn.<br />
Seit 2002 entwerfen Timo Dentler<br />
und Okarina Peter regelmäßig<br />
gemeinsam Bühne und Kostüme<br />
u. a. für die Staatsoper<br />
Stuttgart, das Staatstheater<br />
Nürnbergs und zuletzt für die<br />
Semperoper Dresden. 2009 wurde<br />
das Team von der Fachzeitschrift<br />
„Die Opernwelt“ als beste<br />
Bühnenbildner des Jahres nominiert.<br />
(KL)<br />
MATINÉE<br />
Am 25. September 2011 um<br />
11.30 Uhr stellen Ralf Waldschmidt<br />
und Kathrin Liebhäuser<br />
im Gespräch mit dem Produktionsteam<br />
der neuen Inszenierung<br />
von Mozarts Don<br />
Giovanni im Orchesterstudio<br />
des <strong>Theater</strong>s am Domhof vor.<br />
Mit: GMD Hermann Bäumer,<br />
Walter Stutcliffe (Inszenierung)<br />
Okarina Peter und Timo<br />
Dentler (Bühne und Kostüm)<br />
sowie Mitgliedern des<br />
Ensembles.
Dienstag, 30. August 2011 11<br />
SINFONISCHE HELDENBILDER ODER<br />
MUSIKGESCHICHTLICHE MYTHEN?<br />
1. Sinfoniekonzert: Mit Beethoven, Liszt und Mozart<br />
Die Sehnsucht nach Helden begleitet<br />
die Menschheit seit frühester<br />
Zeit. Und so durchdringt<br />
auch die Kunst immer wieder<br />
die Auseinandersetzung mit<br />
Heldenfiguren, angefangen bei<br />
antiken Sagen über mittelalterliche<br />
Epen bis zum zeitgenössischen<br />
Film, nicht weniger finden<br />
sie auch in der Bildenden<br />
Kunst und der Musik ihren Niederschlag.<br />
Ebenso breit gefächert wie die<br />
Formen sind dabei auch die Intentionen:<br />
von Macht habenden<br />
politisch gewollt und indoktriniert<br />
oder Ausdruck revolutionären<br />
Strebens nach Freiheit,<br />
unverblümt verherrlichend<br />
oder in kritischer Auseinandersetzung,<br />
Auftragsarbeit oder Bekenntnis.<br />
Dabei sind die Grenzen<br />
fließend, und jede neue Zeit<br />
bringt eine neue Interpretation<br />
älterer Werke und ihrer Schöpfer<br />
mit sich. Ein interessanter<br />
Fall ist in diesem Zusammenhang<br />
Ludwig van Beethoven<br />
und seine dritte Sinfonie, die<br />
den Heldenaspekt schon in ihrem<br />
Beinamen trägt: Eroica –<br />
die Heroische. Der Mythos, der<br />
sich um dieses Werk rankt, erzählt<br />
von einem den Idealen der<br />
Französischen Revolution zugeneigten<br />
Komponisten, der eine<br />
Sinfonie auf den Revolutionshelden<br />
Napoléon Bonaparte<br />
schreibt, dann aber, aus Enttäuschung<br />
über dessen selbstherrliche<br />
Krönung, das Widmungsblatt<br />
aus der Partitur reißt und<br />
sie weitaus allgemeiner „dem<br />
Andenken eines großen Mannes“<br />
zueignet. Schriftliche<br />
Zeugnisse dieser Geschehnisse<br />
lassen sich erst dreißig Jahre<br />
später finden. Dass hier aus<br />
dem Komponisten eine „Heldenfigur“<br />
geschaffen werden<br />
sollte, ist wohl wahrscheinlicher:<br />
das musikalische Genie,<br />
heroischer Dulder persönlichen<br />
Leides, als leidenschaftlicher<br />
Martin Helmchen<br />
Unterstützer für die Sache der<br />
Revolution.<br />
Neben dem Aspekt des Freiheitskämpfers<br />
spielt in vielen Heldenerzählungen<br />
der Aspekt der<br />
Selbstvergewisserung in der eigenen<br />
Geschichte eine wichtige<br />
Rolle, wie z. B. das Schicksal des<br />
Kosakenhauptmannes Mazeppa,<br />
der zunächst an der Seite Peter<br />
des Großen kämpfte, dann aber<br />
sich im Dienste seiner ukrainischen<br />
Heimat gegen die Vorherrschaft<br />
des Zaren wendete, den<br />
Kampf aber verlor. Literarische<br />
Berühmtheit weit über die Grenzen<br />
seiner Heimat erlangte Mazeppa<br />
allerdings aufgrund einer<br />
anderen Begebenheit, die Künstler<br />
wie Lord Byron und Victor<br />
Hugo zu epischen Gedichten inspirierte:<br />
Als Page im Dienst des<br />
1. SINFONIEKONZERT<br />
FRANZ LISZT: Mazeppa, Sinfonische Dichtung Nr. 6<br />
WOLFGANG AMADEUS MOZART: Konzert für Klavier und<br />
Orchester B-Dur KV 595<br />
LUDWIG VAN BEETHOVEN: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />
(Eroica)<br />
Sonntag, 11. September 2011, 11 Uhr, <strong>Osnabrück</strong>halle / Europasaal<br />
Montag, 12. September 2011, 20 Uhr, <strong>Osnabrück</strong>halle / Europasaal<br />
DIRIGENT: Andreas Hotz, Bewerber um die Position des GMD<br />
SOLIST: Martin Helmchen, Klavier<br />
polnischen Königs<br />
wird er inflagranti<br />
mit<br />
der Frau eines<br />
anderen Edelmannesertappt<br />
und zur<br />
Strafe auf ein<br />
Pferd gebunden,<br />
das mit<br />
ihm tagelang<br />
durch die russische<br />
Steppe<br />
rast. Franz<br />
Liszt griff diesen<br />
Stoff auf<br />
und setzte Mazeppa<br />
ein musikalisches<br />
Denkmal in<br />
seiner gleichnamigensinfonischenDichtung.<br />
Zwischen<br />
Liszts Mazeppa<br />
und Beethovens<br />
Eroica<br />
steht im ersten<br />
Sinfoniekonzert<br />
das letzte<br />
Klavierkonzert<br />
eines Komponisten, dem der Gedanke<br />
an Helden im oben beschrieben<br />
Sinn völlig fremd gewesen<br />
zu sein scheint: Mozarts<br />
Protagonisten sind junge Männer,<br />
die sich in den Wirren von<br />
Liebe, Eifersucht und Konvention<br />
verstricken, die höchst unfreiwillig<br />
in Machtspiele geraten, aus<br />
denen sie nur dank Zaubermittel<br />
oder unerhoffter Gnadenbeweise<br />
herauskommen oder aber – wie<br />
in der aktuellen Musiktheaterpremiere<br />
Don Giovanni – ihren<br />
Eroberungsdrang nicht auf<br />
Macht und Einfluss ausrichten,<br />
sondern vielmehr auf Frauen aller<br />
Art. Martin Helmchen spielt<br />
Mozarts Klavierkonzert Nr. 27<br />
mit dem <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchester<br />
unter der Leitung<br />
von Andreas Hotz. (DS)<br />
EINFÜHRUNG<br />
Einführungen in das Konzert<br />
geben Wolfgang Herkenhoff<br />
am Sonntag um 10.45 Uhr im<br />
Europa-Saal der <strong>Osnabrück</strong>halle<br />
sowie Klaus Laßmann am<br />
Montag um 19.15 Uhr im Presseraum<br />
der <strong>Osnabrück</strong>halle.<br />
NIEDERSÄCHSISCHE<br />
MUSIKTAGE<br />
„Die Zeit“ steht im Mittelpunkt<br />
„Zeit“ ist das Thema de 25. Niedersächsischen<br />
Musiktage und<br />
gleich zweimal macht sich das<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchester<br />
auf die Suche nach der Verbindung<br />
von Zeit und Musik. In<br />
Die Zeit sehen – Musikalische Zeitspiele<br />
für Orchester und Pantomimen<br />
erzählt das Pantomime-Duo<br />
Bodecker & Neader eine Reise<br />
durch die Zeit zu Musik von Joseph<br />
Haydn und Philipp Glass.<br />
Wer hat an der Uhr gedreht? führt<br />
das <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchester<br />
im Großen Sendesaal des<br />
NDR zusammen mit dem Jazz-<br />
Posaunisten Nils Landgren und<br />
seinem Quartett auf eine Reise<br />
durch Zeit und Raum.<br />
Die Zeit sehen<br />
Musikalische Zeitspiele für Orchester<br />
und Pantomimen<br />
Mit dem <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchester<br />
und dem Pantomime-Duo<br />
Bodecker & Neander<br />
Dirigent: Daniel Inbal<br />
UNGESCHMINKT!<br />
Drei Fragen an Patrick Berg<br />
Patrick Berg wurde in Hamburg<br />
geboren und absolvierte seine<br />
Schauspielausbildung an der<br />
Schauspielschule Bochum. Er<br />
spielte u. a. am Schauspielhaus<br />
Bochum, an der Zeche Zollverein<br />
Essen und am <strong>Theater</strong> Dortmund.<br />
Mit Beginn der Spielzeit<br />
2011/12 ist er festes Ensemblemitglied<br />
des <strong>Theater</strong>s <strong>Osnabrück</strong>.<br />
1. Mit welchen drei Adjektiven<br />
würden Sie <strong>Osnabrück</strong><br />
beschreiben?<br />
Nett, friedlich, unaufgeregt.<br />
2. Es soll eine Bühnenfassung<br />
ihrer Biografie geschrieben<br />
werden. Welchen<br />
Autor würden Sie<br />
wählen und warum?<br />
Autoren bzw. Bücher, die mich<br />
zuletzt beeindruckt haben, waren<br />
Daniel Kehlmann mit<br />
„Ruhm“, weil es unglaublich<br />
einfach geschrieben und dabei<br />
so intelligent ist. Sowie die Autobiografie<br />
von Fritz Kortner<br />
„Aller Tage Abend“. Es ist herr-<br />
Samstag, 24. September 2011, 20<br />
Uhr, <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Sonntag, 25. September 2011, 20<br />
Uhr, <strong>Theater</strong> an der Wilhelmshöhe<br />
/ Lingen<br />
Wer hat an der Uhr gedreht?<br />
Abschlusskonzert der Niedersächsischen<br />
Musiktage<br />
Mit dem <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchester<br />
und dem Nils-<br />
Landgren-Quartett<br />
Dirigent: Hermann Bäumer<br />
Sonntag, 2. Oktober 2011, 19<br />
Uhr, Großer Sendesaal des NDR<br />
/ Hannover<br />
Patrick Berg, Schauspieler<br />
lich ausschweifend und lakonisch.<br />
Berührend und sarkastisch.<br />
Leicht aber nie flach. Bitter<br />
aber nie larmoyant.<br />
3. Was würden Sie beruflich<br />
machen, wenn es die<br />
Schauspielerei nicht gäbe?<br />
Teller waschen.
THEATER OSNABRÜCK<br />
12 Dienstag, 30. August 2011<br />
Domhof 10/11 | 49074 <strong>Osnabrück</strong> | Intendant: Dr. Ralf Waldschmidt<br />
ANFAHRT/BUS <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Domhof 10/11, (Haltestelle <strong>Theater</strong>):<br />
Erreichbar vom Hbf mit den Linien 81, 82<br />
und vom Altstadtbahnhof mit der Linie 41<br />
emma-theater<br />
Lotter Str. 6/Ecke Arndtstraße, (Haltestelle Heger Tor):<br />
Erreichbar vom Hauptbahnhof mit den Linien 31, 32, 33<br />
und vom Altstadtbahnhof mit der Linie 51, 52, 53 -<br />
umsteigen am Neumarkt: Linien 11, R11<br />
<strong>Osnabrück</strong>halle<br />
Schlosswall 1-9, (Haltestelle <strong>Osnabrück</strong>halle):<br />
Erreichbar mit den Linien 51, 52, 91, 92, 491<br />
PARKHÄUSER <strong>Theater</strong> am Domhof: Nikolaizentrum oder L+T Parkhaus<br />
emma-theater: Nikolaizentrum oder Stadthaus<br />
<strong>Osnabrück</strong>halle: Ledenhof (www.parken-os.de)<br />
KARTENVORVERKAUF Der Vorverkauf beginnt, sobald die Termine veröffentlicht sind,<br />
und zwar am ersten möglichen Werktag, an dem die <strong>Theater</strong>kasse<br />
geöffnet ist. Ausnahmen sind der Vorverkauf für Silvester und für das<br />
Neujahrskonze rt. Das <strong>Theater</strong> behält sich vor, einzelne Produktionen<br />
bereits für die gesamte Spielzeit in den Vorverkauf zu nehmen.<br />
THEATERKASSE Während des Foyerumbaus befindet sich die <strong>Theater</strong>kasse in<br />
Bürocontainern auf der Großen Straße.<br />
KASSENZEITEN Dienstag bis Freitag: 10.30 bis 18.30 Uhr,<br />
Samstag: 10.30 bis 14.00 Uhr, montags geschlossen<br />
(24 Stunden tägl. unter www.theater-osnabrück.de)<br />
TELEFONISCHE RESERVIERUNG<br />
Dienstag bis Freitag von 11 bis 18 Uhr<br />
und Samstag von 11 bis 14 Uhr<br />
Karten-Telefon: 05 41/7 60 00 76<br />
Abonnenten-Telefon: 05 41/7 60 00 66<br />
Fax: 05 41/7 60 00 77<br />
E-Mail: karten@theater.osnabrueck.de<br />
THEATRJOURNAL<br />
Verlagsbeilage der Neuen <strong>Osnabrück</strong>er Zeitung<br />
in Zusammenarbeit mit den Städtischen Bühnen <strong>Osnabrück</strong><br />
Herausgeber: Verlag Neue <strong>Osnabrück</strong>er Zeitung, Breiter Gang 10-16, 49074 <strong>Osnabrück</strong>,<br />
Telefon 05 41/310-0<br />
Redaktion: Jürgen Wallenhorst (verantwortlich)<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Hilko Eilts, Kathrin Liebhäuser, Dorit Schleissing, Maria Schneider,<br />
Cornelia Steinwachs, Dr. Ralf Waldschmidt<br />
Fotos: Klaus Fröhlich, Jörg Landsberg, Uwe Lewandowski,<br />
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Ekko von Schwichow<br />
ANZEIGEN-/WERBEVERKAUF:<br />
MSO Medien-Service GmbH & Co. KG, Große Straße 17-19, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Telefon: 05 41/310 500, Geschäftsführer: Sebastian Kmoch (V.i.S.d.P.);<br />
Verantwortlich für Anzeigen-/Werbeverkauf:<br />
Sven Balzer, Wilfried Tillmanns; E-Mail: anzeigen@mso-medien.de<br />
Röwer Sicherheits- und<br />
Gebäudetechnik GmbH<br />
Im Felde 2 · 49076 <strong>Osnabrück</strong> www.roewer.de<br />
AKTUELLES<br />
OSKAR auf dem Lotter-Straßen-Fest<br />
Am 3.9.2011 um 14 Uhr gibt es<br />
im Rahmen des Lotter-Straßen-<br />
Festes 2011 auf der Bühne am<br />
Weißenburgerplatz Ausschnitte<br />
aus dem Kinder- und Jugendtheater<br />
OSKAR für alle ab 10 Jahren<br />
mit Solisten des <strong>Theater</strong>s <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Hiermit bedankt sich OS-<br />
KAR bei der Interessengemeinschaft<br />
Lotter Straße, die zu den<br />
engagierten Förderern des Kinder-<br />
und Jugendtheaters gehört.<br />
Vorschau auf die neue Spielzeit<br />
Für <strong>Theater</strong>interessierte aus dem<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Umland stellt der<br />
neue Intendant Dr. Ralf Waldschmidt<br />
den Spielplan 2011/2012<br />
der Städtischen Bühnen am<br />
6.9.2011 um 19 Uhr im Gempt-<br />
Bistro in Lengerich und am<br />
7.9.2011 um 19.30 Uhr im Universum<br />
Filmkino in Bramsche<br />
vor. Hier gibt es Informationen<br />
aus erster Hand sowie künstlerische<br />
Beiträge von Solisten des<br />
Ensembles. Um Anmeldung unter<br />
0541-76 00 155 oder wekenborg@theater.osnabrueck.de<br />
wird gebeten. Eintritt frei!<br />
Vertragsunterzeichnung<br />
Don Giovanni als Schutzpatron:<br />
Die Ministerin für Wissenschaft<br />
und Kunst Prof. Dr. Johanna<br />
Wanka, OB Boris Pistorius, In-<br />
AUSBLICK: <strong>THEATERjournal</strong> am 11. Oktober<br />
In der nächsten Ausgabe des <strong>THEATERjournal</strong>s finden Sie folgende Themen:<br />
TRAGISCH<br />
Fegefeuer von Sofi Oksanen<br />
Premiere am 15.10.2011<br />
KUNTERBUNT<br />
Das Dschungelbuch von<br />
Rudyard Kipling<br />
Premiere am 23.10.2011<br />
Die Vertragsunterzeichnung für die neue Zielvereinbarung mit<br />
dem Land Niedersachsen ist geleistet.<br />
tendant Ralf Waldschmidt und<br />
der kaufmännische Direktor<br />
Matthias Köhn unterzeichneten<br />
im Landesmuseum Hannover<br />
die neue Zielvereinbarung mit<br />
dem Land Niedersachsen. Den<br />
stilvoll-beziehungsreichen Hintergrund<br />
bildete das berühmte<br />
Don Giovanni-Gemälde von<br />
Max Slevogt.<br />
<strong>Theater</strong>-Abo-Busse<br />
Auch in dieser Spielzeit bietet<br />
das <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong> auf unter<br />
schiedlichen Routen aus dem<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Umland einen<br />
komfortablen und sicheren Reisebustransfer<br />
zu unterschiedlichen<br />
Vorstellungen im <strong>Theater</strong><br />
am Domhof an. Auf den Routen<br />
aus Recke, Hilter, Ladbergen,<br />
Bad Essen und Bersenbrück gibt<br />
es zahlreiche Zwischenstopps<br />
zum Zusteigen. Bis zum<br />
29.9.2011 kann man in das Bus-<br />
DER SOUNDTRACK MEINES LEBENS<br />
Der erste Blues? Äh ... das war<br />
zu einem Lied von Eros Ramazotti<br />
(oh weh!) ... Aber ich<br />
konnte natürlich auch alle Lieder<br />
von „Dirty Dancing“ auswendig!<br />
Mit 16 hat „Velvet Underground“<br />
mein Leben verändert,<br />
zündete ich Räucherstäbchen<br />
zu „Led Zeppelin“ an und<br />
habe mich schließlich über<br />
Britpop ins Heute vorgearbeitet.<br />
Und unsere Gäste? Welche<br />
Songs bringen sie aus ihrem<br />
ganz persönlichen Giftschrank<br />
mit? Wie hört sich der Soundtrack<br />
ihres Lebens an? Und vor<br />
allem: Was sind ihre Geschichten<br />
dazu? Die einmalige Gele-<br />
AMÜSANT<br />
Pension Schöller von Wilhelm<br />
Jacoby/Carl Laufs<br />
Premiere am 5.11.2011<br />
EMOTIONAL<br />
Cry Love (DE) von Nanine<br />
Linning<br />
Premiere am 12.11.2011<br />
abonnement einsteigen! Informationen<br />
zu Routen, Haltestellen<br />
und Preisen bei Katharina<br />
Wekenborg (0541-76 00 155, wekenborg@theater.osnabrueck.de)<br />
oder unter www.theater-osnabrueck.de.<br />
<strong>Theater</strong> hören<br />
Auch in dieser Spielzeit wird<br />
wieder aus dem <strong>Theater</strong> gefunkt<br />
und zwar am 22.9.2011 um<br />
18.05 Uhr auf Os-Radio 104,8.<br />
Foyer-Sanierung<br />
Die <strong>Theater</strong>sanierung geht gut<br />
voran. Die Eröffnung für die<br />
Öffentlichkeit ist voraussichtlich<br />
Ende September/Anfang<br />
Oktober 2011. Am Samstag, 15.<br />
Oktober 2011, findet zwischen<br />
11 und 15 Uhr ein <strong>Theater</strong>fest<br />
zur Eröffnung im sanierten<br />
<strong>Theater</strong>foyer statt. Der Eintritt<br />
ist frei.<br />
genheit einer persönlich-musikalischen<br />
Begegnung!<br />
Moderation: Maria Schneider<br />
und Cornelia Steinwachs<br />
Gäste: Ellen Céline Günther und<br />
Oliver Meskendahl<br />
Donnerstag, 13. Oktober 2011,<br />
20 Uhr, Foyer im <strong>Theater</strong> am<br />
Domhof<br />
SINFONISCH<br />
2. Sinfoniekonzert<br />
(31.10.2011)<br />
3. Sinfoniekonzert (in Kooperation<br />
mit dem <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Dom und den <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Friedensgesprächen)<br />
(12./14.11.2011)