Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
86<br />
Buddenbrooks<br />
von John von Düffel nach dem Roman von Thomas Mann<br />
Die Buddenbrooks sind ganz oben: Die Familienfirma floriert und sie zählen<br />
zu den meist geachteten Menschen der Stadt. Dafür arbeitet Konsul Johann<br />
Buddenbrook tagtäglich und die Anliegen der Firma und die der Familie<br />
verschmelzen untrennbar miteinander. So bringt er seine Tochter Tony dazu, den<br />
Schaumschläger Kaufmann Grünlich, angeblich eine gute Partie und dem Ansehen<br />
der Firma Buddenbrook förderlich, zu heiraten. Als Grünlich aber vor dem Bankrott<br />
steht und dem Namen der Firma damit schadet, kehrt Tony ihm den Rücken und<br />
zur Familie zurück.<br />
Nach dem Tod des Konsuls übernimmt Thomas die Geschäfte der Firma und hält<br />
damit auch die Fäden des Glücks der Familie in der Hand.<br />
»Verfall einer Familie« untertitelte Thomas Mann seinen im Jahr 1901 erschie-<br />
nenen Roman. Buddenbrooks gilt <strong>als</strong> einer der größten Familienromane, und John<br />
von Düffels Bearbeitung erlaubt es, diesen auf der Bühne lebendig werden zu lassen.<br />
Auf die Frage an den Autor der Dramatisierung der Buddenbrooks nach der grund-<br />
sätzlichen Möglichkeit der Dramatisierung eines solchen Romans antwortete dieser<br />
in einem Interview: »Man kann ihn (den Roman) nicht auf die Bühne übertragen.<br />
Man kann aber die Figuren lebendig werden lassen, und dadurch hat man den Puls<br />
des Romans. Mir war schon beim ersten Lesen klar, dass eine Bearbeitung bei den<br />
drei Geschwistern Tony, Thomas und Christian ansetzen muss. Sie sind die komplexesten<br />
Figuren, die charakterlich das größte Spektrum ausmachen und emotional<br />
am stärksten aufgeladen sind. Natürlich sind die Eltern und auch Hanno relevant.<br />
Aber bei uns geht es um die drei Geschwister. In deren Schicksal verdichtet sich der<br />
ganze Roman. (…) im Unterschied zur episch breiten Erzählung kann das <strong>Theater</strong><br />
alles auf den Augenblick komprimieren. Die Physis, Gestik und Mimik der Schauspieler<br />
sowie eine Reihe anderer Elemente erzählen in dem Moment ja auch etwas.<br />
So bleiben von einem 20seitigen Gespräch manchmal nur noch zwei Sätze übrig,<br />
und trotzdem wird das gleiche ausgedrückt. Ich habe an Thomas Manns Sprache<br />
nichts geändert, ich habe nur komprimiert.«<br />
T H E A T E R S A A L<br />
do, 11.4.2013, 19.30 uhr [s, tg 1, ja]<br />
fr, 12.4.2013, 19.30 uhr [sg a, tg 2]<br />
so, 14.4.2013, 19.30 uhr [sg b, tg 3, wa]<br />
inszenierung: Harald Demmer<br />
bühne und kostüme: Oliver Kostecka<br />
Koproduktion Pfalztheater Kaiserslautern<br />
und <strong>Theater</strong> im <strong>Pfalzbau</strong> Ludwigshafen<br />
preise:<br />
33 euro 28 euro 23 euro 18 euro