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als PDF - Theater Im Pfalzbau

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viii. festspiele<br />

Haze<br />

Mit dem Beijing Dance Theatre entstand im Jahre 2008 das erste zeitgenös-<br />

sische Ballettensemble in China. Die Gründerin, Choreographin Wang<br />

Yuanyuan, machte durch ihre spektakulären Choreographien für die Er-<br />

öffnungsfeier der Olympischen Spiele 2008 in Beijing international auf sich aufmerk-<br />

sam und zählt innerhalb des modernen Tanzes zu den führenden Persönlichkeiten<br />

des Landes. Ihr ist es maßgeblich zu verdanken, dass sich diese Kunstform in China<br />

weiterentwickeln konnte.<br />

Haze – Dunst, Trübung und Nebel – ist in der Choreographie Wang Yuanyuans<br />

sowohl Darstellungsmittel <strong>als</strong> auch -objekt. Der Nebel steht im Stück für Krisen, für<br />

Bedrohungen, für den Überlebenskampf eines jeden Einzelnen und für die Fehlent-<br />

wicklung und Zerstörung der industriellen Zivilisation. Er symbolisiert aber ebenso<br />

die Folgen der Umweltverschmutzung durch die Industrialisierung. Auf einer me-<br />

taphorischen Ebene handelt Haze schließlich auch vom Nebel, der das menschliche<br />

Herz umschließt, von der Sehnsucht, die innere Dunkelheit zu überwinden, von der<br />

Hoffnung, ans Licht zu finden und von der Anstrengung, diesem Nebel des Chaos’<br />

und der Zwiespältigkeit zu entkommen.<br />

Die Grundstimmung des Werkes ist geprägt von der Wahrnehmung einer Krise –<br />

verhüllt durch einen Nebelschleier – vom Wunsch des Menschen, den Kampf gegen<br />

die Krise zu begreifen und darin einen tieferen Sinn zu finden. Sie zieht sich durch<br />

die drei Kapitel Licht, Stadt und Küste. Durch neonartige Lichtstrahlen, irreführende<br />

Labyrinthe und gefrorenes Wasser am Meeresufer drückt sie sowohl Verzweiflung<br />

<strong>als</strong> auch den Traum von Wärme aus. Der federnde Bühnenboden verstärkt den Eindruck<br />

einer unwirklichen, wattierten Welt. Die Choreographie Haze schildert den<br />

spirituellen Kampf um einen Weg aus der Dunkelheit des menschlichen Daseins.<br />

Der Einzelne will die Macht über sein Schicksal erringen, die Gemeinschaft kämpft<br />

um ihre Befreiung.<br />

Haze entstand <strong>als</strong> kreative Reaktion auf die aktuellen<br />

wirtschaftlichen und ökologischen Krisen und analysiert<br />

die Beziehung von Individuen und Gesellschaft.<br />

Die 19 Tänzer beschreiben die Entwicklung der Zivilisation<br />

auf metaphorische Art und Weise zur Musik von<br />

Henryk Goreckis Sinfonie Nr. 3, Symphony of Sorrowful<br />

Songs, und zu Elektro-Musik von Biosphere.<br />

38<br />

viii. festspiele<br />

T H E A T E R S A A L<br />

di, 13.11.2012, 19.30 uhr [tt, wa]<br />

choreographie: Wang Yuanyuan<br />

musik: Henrik Gorecki<br />

(Sinfonie Nr. 3 und Auszüge aus Biosphere)<br />

Beijing Dance <strong>Theater</strong><br />

preise:<br />

38 euro 32 euro 26 euro 20 euro

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