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als PDF - Theater Im Pfalzbau

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viii. festspiele<br />

Das steinerne Brautbett<br />

Nach dem Roman von Harry Mulisch<br />

Für die Bühne eingerichtet von Stefan Bachmann und Felicitas Zürcher<br />

Dresden 1956. In der jungen, aufstrebenden ddr findet ein internationaler<br />

Zahnarztkongress statt, zu dem Teilnehmer aus Ost und West eingeladen<br />

sind. Auch Norman Corinth aus den usa ist zu Gast in Dresden. Doch<br />

obwohl sich der Amerikaner zum ersten Mal auf deutschem Boden aufhält, ist er<br />

nicht das erste Mal in Deutschland: Als Bomberpilot war er am 13. Februar 1945 an<br />

der Zerstörung Dresdens beteiligt und wurde dabei abgeschossen. Am Rande des<br />

Kongresses macht er sich an die Erkundung der Vergangenheit und trifft dabei auf<br />

lauter andere Versehrte. Mit der Eroberung Hellas, Dolmetscherin des Kongresses,<br />

wiederholt er dabei Angriff und Zerstörung Dresdens auf privater Ebene.<br />

Mit unbestechlichem Blick führt Harry Mulisch die Verwundung der Menschen<br />

durch den Krieg auf beiden Seiten vor Augen und stellt so die Frage nach Opfern<br />

und Tätern neu – eine Problematik, die Dresden bis heute beschäftigt.<br />

Der Schweizer Stefan Bachmann inszenierte in den vergangenen Jahren u. a. am<br />

Deutschen <strong>Theater</strong> Berlin, am Thalia <strong>Theater</strong> Hamburg, am Schauspielhaus Zürich,<br />

an der Berliner Staatsoper und war zuletzt fester Regisseur am Wiener Burgtheater.<br />

Stefan Bachmann wird ab dem 1. September 2013 Intendant des Schauspiels Köln.<br />

»Stefan Bachmann, der mit der Dramaturgin Felicitas Zürcher auch die Textfassung<br />

des ›Steinernen Brautbetts‹ einrichtete, nimmt die komplexe Materie auf spielerisch-<br />

leichthändige und phantasievoll-amüsante Weise ernst – ganz im Sinne von Harry<br />

Mulisch. Ohne Betulichkeit und Larmoyanz schickt er sein achtköpfiges Ensemble auf<br />

einen revuehaft beschwingten Horrortrip in die deutsche Vergangenheit. Übergangslos<br />

wechseln die zeitlichen und räumlichen Ebenen aus der subjektiven Perspektive Co-<br />

rinths, und Wolfgang Michalek in der Rolle dieses verwirrten amerikanischen Odysseus<br />

und arrogant verstörten Siegers stimmt gleich wieder mit ein, <strong>als</strong> wäre inzwischen nicht<br />

einiges Wasser die Elbe hinabgeflossen. Seine Eindrücke<br />

sind komisch, grotesk, erschütternd, und in Bachmanns<br />

Regie kommen sie allesamt unangestrengt beredt auf<br />

die Bühne. Mit ganz einfachen <strong>Theater</strong>mitteln und dem<br />

bravourösen Ensemble trifft Stefan Bachmann Mulischs<br />

Roman ins heißkalte Herz und ins poetische Hirn: ein<br />

Glücksfall, fern jeglicher Gedenkroutine.«<br />

(FAZ, 6.10.2011, Irene Bazinger)<br />

30<br />

viii. festspiele<br />

T H E A T E R S A A L<br />

so, 4.11.2012, 19.30 uhr [s, tg 2]<br />

Publikumsgespräch im Anschluss<br />

an die Vorstellung<br />

regie: Stefan Bachmann<br />

bühne: Simeon Meier<br />

kostüme: Barbara Drosihn<br />

mit: Wolfgang Michalek,<br />

Karina Plachetka, Ahmad Mesgarha u. a.<br />

Staatsschauspiel Dresden<br />

preise:<br />

33 euro 28 euro 23 euro 18 euro

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