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T H E A T E R S A A L<br />
di, 25.6.2013, 19.30 uhr<br />
[mt, tg 2, tg 4, tg 6]<br />
do, 27.6.2013, 19.30 uhr [sg a, wa]<br />
musikalische leitung: Uwe Sandner<br />
inszenierung: Urs Häberli<br />
bühne: Thomas Dörfler<br />
kostüme: Gérard Ziegler<br />
chor: Ulrich Nolte<br />
Pfalztheater Kaiserslautern<br />
preise:<br />
44 euro 37 euro 30 euro 23 euro<br />
Wozzeck<br />
Oper von Alban Berg<br />
Text vom Komponisten<br />
nach Georg Büchners Dramenfragment Woyzeck<br />
Der einfache Soldat Wozzeck hat mit Marie ein uneheliches Kind. Obwohl er<br />
alles tut, um Frau und Kind zu versorgen, wird Wozzeck wegen seiner angeb-<br />
lichen Unmoral angefeindet. Um seinen Sold aufzubessern, rasiert er seinen<br />
Hauptmann und stellt sich dem Doktor für zweifelhafte medizinische Experimente<br />
zur Verfügung. Von den Umständen wird Wozzeck in immer stärkere Wahnvorstel-<br />
lungen getrieben. Marie fürchtet sich zunehmend vor ihm und flüchtet sich in die<br />
Arme des attraktiven Tambourmajors. Als Wozzeck die beiden miteinander tanzen<br />
sieht, besiegelt sich Maries Schicksal, aber auch sein Untergang ist vorgezeichnet.<br />
Alban Berg, der Georg Büchners Dramenfragment selbst für seine Vertonung ein-<br />
richtete und dramaturgisch verdichtete, führt mit Wozzeck in eine Welt, in der Ar-<br />
mut das Handeln bestimmt und Moral nur einen Abwehrreflex der »besseren Leute«<br />
darstellt. Ohne jeden Zweifel ist Wozzeck – 1925 in Berlin uraufgeführt – ein Schlüs-<br />
selwerk des 20. Jahrhunderts, das in seinem Appell an die Menschlichkeit eine zeit-<br />
lose Eindringlichkeit besitzt. Der Komponist erhob in seiner dreiaktigen Oper die<br />
Formen der absoluten Instrumentalmusik zum Gestaltungsprinzip und überschritt<br />
die Grenzen der tradierten Tonalität, jedoch ohne dass das klangliche Ergebnis kühl<br />
konstruiert erschiene. <strong>Im</strong> Gegenteil, Berg ist bei seiner ersten Opernkomposition ein<br />
packendes Musikdrama (durchaus auch im Wagner’schen Sinne) gelungen.<br />
Mit Alban Bergs Wozzeck – vielfach <strong>als</strong> erste wirklich moderne Oper der Musik-<br />
geschichte angesehen – startet das Pfalztheater eine neue Reihe mit zentralen Wer-<br />
ken des 20. und 21. Jahrhunderts.<br />
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