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RINDSCHWEINSCHAF_DER WEG NACH ...

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Gesunde Tiere -Gesunde Rendite!Die Schweinebesamung hat sich in den letztenzehn Jahren welt weit rasant entwickelt. BesteSpermaqualität ist gefragt, gilt sie doch alsVoraussetzung für hohe Fruchtbarkeit imSauenstall. Die reproduktionsmedizinischeForschung eröffnet neue Perspektiven derQualitätssicherung in Besamungsstationen.Doch auch Tierhalter und Tierärzte sindgefragt, wenn es um Spermaqualität undFruchtbarkeit geht.Die künstliche Besamung (KB) beim Schwein hat sich vergleichsweisezögerlich entwickelt, übertrifft aber inzwischenden KB-Anteil beim Rind. In Deutschland werden derzeit mehrals 95 % der 2,2 Mio. Zuchtsauen besamt. Dazu werden indeutschlandweit verteilten Besamungssta tionen jährlich 12,5Mio. Besamungspor tionen produziert. Stand anfänglich dieEffizienzsteigerung der Spermaproduktion im Vordergrund,rückt zunehmend die Spermaqualität in den Fokus. Eine wirksameQualitätssicherung und -kontrolle erfordert fundierteKenntnisse über relevante Qualitätsparameter und potenzielleSchwachstellen im Produktionsprozess. Gleichzeitig müssen zuverlässigeStandards und validierte diagnostische Methoden verfügbarsein, um die Wirksamkeit qualitätssichernder Maßnahmenzu prüfen.Was ist gute Spermaqualität?Gutes Sperma muss von züchterisch hochwertigen Ebern stammen,mikrobiell un bedenklich sein und ein hohes Befruchtungspotenzialaufweisen. Zudem sollte die Besamungsportioneine ausreichend hohe Spermienzahl enthalten und mindestensdrei Tage ohne Qualitätsverlust lagerbar sein. StandardspermatologischeParameter geben grundsätzliche Hinweise auf dieSpermaqualität und erlauben die Identifizierung minderwertigerEjakulate. Allerdings sind gute Motilität und Morphologie keineGaranten für hohe Fruchtbarkeit. Spermien sind auf ihrer langenReise zur Eizelle unterschiedlichen Milieus ausgesetzt, an diesie sich adaptieren und auf deren spezifische Signale sie reagierenmüssen. Zu den größten Herausforderungen gehören dieBildung des Spermienreservoirs, das Überleben im Eileiter unddie Fähigkeit zur Kapazitation mit nachfolgender Akrosomreaktion.Moderne diagnostische Verfahren können diese wichtigenfunk tionellen Spermieneigenschaften in vitro testen. Mittelscomputerassistierter Spermaanalyse (CASA) und Durchflusszytometriesind die natürlichen heterogenen Eigenschaften vonSpermien in einer Samenprobe darstellbar. Ein hohes Maß anStandardisierbarkeit, die Analyse hoher Zellzahlen und diesimultane Erfassung einer Vielzahl unterschiedlicher Spermieneigenschaftenstellen die Vorteile der neuen diagnostischenMöglichkeiten dar. Die Vorhersage der Befruchtung durch eineneinzelnen spermatologischen Test bleibt Utopie – die Identifizierungsub- oder infertiler Tiere durch eine sinnvolle Kombinationausgewählter Testverfahren ist realer geworden.RindSchweinSchaf 01|13 9PROFITIEREN SIE VON<strong>DER</strong> KOKZIDIOSE-VORSORGE!Die Lösung bei Kokzidien-bedingtem Kälberdurchfall:Baycox ® Bovis• erhöht die tägliche Gewichtszunahmedurch die Verhinderung von Darmschäden 1• ermöglicht die Entwicklung einer normalenoder sogar verstärkten Immunantwort 2• vermindert die Oozystenausscheidungund die Kontamination der UmgebungBayer – IHR PARTNER FÜR GESUNDE KÄLBER!1Epe C et al. (2005). Clinical evaluation of metapyhlactic and therapeutic efficacy and safety of Baycox®(Toltrazuril) in the treatment of clinical signs of coccidiosis in calves kept on pasture. 20th InternationalConference of the WWAVP.2Jonsson N et al. (2011). Efficacy of toltrazuril 5 % suspension against Eimeria bovis and Eimeria zuernii incalves and observations on the associated immunopathology. Parasitol Res, 109: S113 – S128.Baycox ® Bovis 50 mg/ml Suspension zum Eingeben. Zusammensetzung: 1 ml Suspension enthält alsWirkstoff 50,0 mg Toltrazuril; Sonstige Bestandteile: 2,1 mg Natriumbenzoat (E211), 2,1 mg Natriumpropionat(E281), Docusat-Natrium, Simeticon Emulsion USP, Bentonit, Citronensäure, Xanthangummi, Propylenglycol,Gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Zur Vorbeugung klinischer Symptome von Kokzidiosesowie zur Senkung der Oozystenausscheidung bei Kälbern, die als Nachzucht in Milchviehbeständengehalten werden, auf denen ein durch Eimeria bovis oder Eimeria zuernii verursachtes Kokzidioseproblemnachgewiesen wurde.Gegenanzeigen: Aus Umweltgründen: Nicht bei Kälbern über 80 kg Körpergewichtanwenden. Nicht bei Kälbern anwenden, die zur Fleischproduktion in Mastställen gehalten werden. Wartezeit:Essbare Gewebe 63 Tage. Nicht bei Tieren anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehrvorgesehen ist. Verschreibungspflichtig. Bayer Vital GmbH, 51368 Leverkusen. Druckversion: 03/2011.www.tiergesundheit.bayer.deBayc/M9/13/04/254/TA/A/4c


werden. Die empfohlene Lagerungsdauersollte – falls nicht angegeben – bei der KB-Station erfragt werden. Besteht ein begründeterVerdacht auf Mängel der Spermaqualität,sollte ein ausführliches Spermiogrammerstellt und die Besamungsstation frühzeitigin die Aufklärung mit einbezogen werden.Die häufigsten Irrtümerin der Praxis „Das Sperma muss kühl im Betrieb ankommen.“Falsch. Langsames Abkühlendes Spermas auf die gewünschte Lagerungstemperaturvon 16 bis 18 °C istvorteilhaft für die Spermaqualität. FrischesEbersperma ist sehr kälteschockempfindlichund sollte daher für einebessere Haltbarkeit langsam abgekühltwerden. „Warmes“ Sperma mit Temperaturenbis zu 25 °C zeigt also Frischeund schonende Äquilibrierung an niedrigereTemperaturzonen an. Zur Lagerungsind kühlere Temperaturen, dieallerdings auf keinen Fall 15 °C unterschreitendürfen, zu empfehlen. „Je frischer, desto besser.“ Nicht unbedingt.Entscheidender als das Spermaalterin den ersten drei Tagen sinddie schonende Spermaverarbeitung mitkontrolliertem Temperaturverlauf undgute Lagerungsbedingungen auf demBetrieb. „Je mehr, desto besser.“ Falsch. Es gibteinen Schwellenwert für die Spermienzahlin der Besamungsportion, oberhalbdessen die Fruchtbarkeit nicht steigerbarist. Dieser Wert ist für jeden Eberunterschiedlich und hängt u. a. von derSpermaqualität ab. Der ZDS-Qualitätsstandardhat eine Mindestzahl von 1,8Mrd. Spermien pro Besamungsportiondefiniert. Neuere Untersuchungen zeigenjedoch, dass auch mit geringererSpermienzahl sehr gute Fruchtbarkeitsergebnisseerzielbar sind. „Spermaqualität macht 50 % des Befruchtungserfolgsim Betrieb aus.“ Falsch.Unter praxisüblichen Bedingungen liegtder Einfluss des Spermas auf die Fruchtbarkeitim Sauenbetrieb nur zwischen5 – 7 %. Der Haupteinfluss liegt im Besamungsmanagement,insbesondere imBesamungszeitpunkt. Auch allgemeineBetriebseinflüsse und Krankheitserregerkönnen das Besamungsergebnis maßgeblichbeeinflussen.> dagmar.waberski@tiho-hannover.deDagmar Waberski studierte Tiermedizinan der Tierärztlichen Hochschule (TiHo)Hannover und promovierte dort 1988. Es folgtedie Ausbildung zur Fachtierärztin für Reproduktionsmedizinund die Habilitation in diesemBereich 1997. 2001 wurde sie zur Apl. Prof.in der heutigen ReproduktionsmedizinischenEinheit der TiHo Hannover und 2006 zurAkademischen Oberrätin ernannt. Sie istDiplomate des European College of AnimalReproduction. Ihre Forschungsschwerpunkteliegen in der Reproduktionsmedizin beimSchwein, der Spermatologie, der Spermakonservierungund der Interaktion zwischenInseminat und weiblichem Genitaltrakt.take homeMartin Schulze studierte Tiermedizinan der Freien Universität Berlin (FU Berlin)und promovierte im Jahre 2010. Heute istHerr Schulze stellvertretender Direktor desInstitutes für Fortpflanzung landwirtschaftlicherNutztiere Schönow e. V. (IFN) und Leiterdes Arbeitsbereiches Künstliche BesamungSchwein. Seine Forschungsschwerpunkteliegen in der Eberfertilität, der Spermatologieund der Spermakonservierung. Seit 2008 führter internationale Qualitätsaudits in Besamungseberstationendurch und beteiligt sichan nationalen und internationalen Projekten.Die Produktion qualitativ hochwertigen Spermas hat für Schweinebesamungsstationenvorrangige Bedeutung. Neue diagnostische Verfahren erlauben eine bessereEinschätzung der Spermienfunktion und damit eine sicherere Prognose der Fertilität.Mit dem ZDS Sperma Standard existiert ein wissenschaftsbasiertes Qualitätsmanagement-und Fortbildungssystem, das vom Förderverein für Biotechnologieforschunggefördert und von akkreditierten spermatologischen Referenzlaborsbegleitet wird. Der Einfluss der Spermaqualität auf die Fruchtbarkeit im Sauenbestandwird häufig überschätzt. Typische Irrtümer können zur Fehleinschätzung derSpermaqualität im Sauenbetrieb führen.Der ZDS Sperma Standard• Spermaverarbeitung und Qualitätsmanagement nach dem ZDS-Handbuch• Systematisches Qualitätsmonitoring mit Controlling durchExperten der Referenzlabors• Fort- und Weiterbildung des KB-Stationspersonals• Durchführung von Ringtests• Jungeberselektion nach ZDS-Gewährschaftsrichtlinien• Beistandsvertrag in Krisensituationen• Definition eines Produktstandards• Förderung praxisnaher Forschungsprojektezur Qualitätssicherung in KB-Stationen• Transfer der Forschungsergebnisse und deren Umsetzung auf KB-StationenRindSchweinSchaf 01|13 11

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