Pflegeleitfaden Stomaversorgung - Sanimed GmbH
Pflegeleitfaden Stomaversorgung - Sanimed GmbH
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<strong>Pflegeleitfaden</strong><br />
<strong>Stomaversorgung</strong><br />
Unsere Philosophie<br />
Beraten<br />
Beliefern<br />
Betreuen<br />
SANIMED <strong>GmbH</strong><br />
Gildestr. 68<br />
D-49479 Ibbenbüren<br />
Tel.: 0 54 51 / 9 23 - 0<br />
Fax: 0 54 51 / 9 23 - 3 00<br />
E-Mail: info@sanimed.de<br />
www.sanimed.de
2<br />
Herzlich Willkommen bei SANIMED!<br />
Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die wir mit der Beratung und Versorgung<br />
unserer Kunden mit Produkten und Dienstleistungen aus dem Bereich<br />
der Medizin und Pflege übernommen haben. Die notwendig gewordene Neu-<br />
und Umstrukturierung unseres Gesundheitswesens ist für Patienten - ebenso<br />
wie für Leistungserbringer - zu einer Herausforderung geworden. Gemeinsam<br />
lassen sich Fragen beantworten und Probleme lösen.<br />
Wir haben ein kompetentes Netzwerk mit Herstellern, Krankenkassen und<br />
Pflegeeinrichtungen aufgebaut, in dem wir die bestmögliche Beratung und<br />
Versorgung hilfsbedürftiger Menschen mit Heil-, Hilfs- und Pflegemitteln für<br />
die Krankenpflege sicherstellen.<br />
Gemeinsam mit starken Partnern arbeiten unsere erfahrenen, hoch qualifizierten<br />
Mitarbeiter zuverlässig und reagieren gleichzeitig flexibel auf Veränderungen<br />
im Gesundheitswesen.<br />
SANIMED mit Sitz in Ibbenbüren sowie 17 Geschäftsstellen von Hamburg bis<br />
zum Bodensee garantiert Ihnen aufgrund spezialisierter Logistik-Systeme die<br />
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Was bedeutet eigentlich Stoma und welche Stomaanlagen<br />
gibt es?<br />
Das Wort „Stoma“ stammt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie<br />
Mund oder Öffnung, Öffnung zwischen einem Hohlorgan und der Haut. Je<br />
nachdem, an welchem Organ ein Stoma angelegt wird, leitet sich die Bezeichnung<br />
ab. Ein Stoma im Bereich des Dickdarms wird demzufolge als Dickdarm-<br />
Stoma oder auch lateinisch als Colostomie bezeichnet. Der alte Begriff „Anus<br />
Präter“ verliert immer mehr an Bedeutung.<br />
Die wichtigsten Stomaanlagen:<br />
Das Dickdarm-Stoma<br />
(Colostomie)<br />
Wird meist leicht über Hautniveau angelegt.<br />
Es befindet sich in der Regel im linken Unterbauch<br />
zwischen Bauchnabel und Schambeinstachel.<br />
Die Stuhlbeschaffenheit ist wie<br />
vor der Operation. Bei dieser Stomaanlage<br />
können die Betroffenen auch alternativ die<br />
Irrigation (Darmspülung) durchführen.<br />
Das Dünndarm-Stoma<br />
(Ileostomie)<br />
Muss der komplette Dickdarm entfernt<br />
werden, wird ein endständiges Dünndarm-<br />
Stoma angelegt. Das Dünndarm-Stoma<br />
befindet sich meist im rechten Unterbauch<br />
zwischen Bauchnabel und Darmbeinstachel.<br />
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4<br />
Stoma<br />
Das doppelläufige Stoma -<br />
hier im quer verlaufenden Dickdarmabschnitt<br />
(Transversumcolostomie)<br />
Soll der absteigende Darm von der Stuhlpassage<br />
befreit werden, wird das doppelläufige Stoma<br />
angelegt. Schlingenförmig wird der Darm auf den<br />
Bauch vorgelagert. Bis zur Verklebung der Darmschlinge<br />
(ca. 10 - 21 Tage) mit der Bauchdecke<br />
wird ein Reiter unter die Schlinge gelegt. Die vordere<br />
Wand der Darmschlinge wird eröffnet und<br />
mit der Haut vernäht.<br />
Das Urinstoma<br />
(Ileum-Conduit)<br />
Wenn die Harnblase entfernt werden muss<br />
oder nicht mehr funktionsfähig ist, kommt es<br />
zur Anlage eines Ileumconduits. Ein ca. 15 - 20<br />
cm langes Dünndarmsegment wird aus dem<br />
Darm abgetrennt. Ein Ende des Darmsegments<br />
(Conduit) wird zugenäht, das andere als Stoma<br />
ausgeleitet. Beide Harnleiter werden in das<br />
Darmsegment eingenäht.
Versorgungssysteme<br />
Zweiteilige Versorgungen<br />
bestehend aus:<br />
1. Basisplatte<br />
2. Beutel<br />
Je nach Art der Stomaanlage handelt es sich hierbei<br />
um einen geschlossenen Beutel mit<br />
Einteilige Versorgungen<br />
bestehend aus:<br />
Basisplatte und Beutel in einem (Kolostomie-,<br />
Ileostomie-, oder Urostomie-Beutel und Stomakappe)<br />
integriertem Filter, einen Ausstreifbeutel mit<br />
und ohne integriertem Filter oder einen<br />
Ureostomiebeutel, an dem mit Hilfe eines<br />
Adapters zur Nacht ein Bettbeutel ange-<br />
schlossen werden kann bzw. am Tag ein<br />
Beinbeutel. Ebenso können auch Stoma-<br />
kappen als Kurzzeitversorgung auf die Basis-<br />
platten aufgebracht werden.<br />
Das einteilige System ist besonders flexibel<br />
und trägt kaum unter der Kleidung auf.<br />
Die Versorgung muss allerdings mindestens<br />
2 x täglich (Kolostomiebeutel) bzw.<br />
1 x täglich (Ausstreifbeutel und Urostomiebeutel)<br />
gewechselt werden.<br />
5
6<br />
Der Versorgunswechsel<br />
1. Versorgungs- und Reinigungsmaterial vorbereiten<br />
4 4 - 6 Vlieskompressen<br />
4 Entsorgungsbeutel<br />
4 Neues Versorgungssystem, passend zugeschnitten und vorbereitet<br />
4 Hautschutzpaste oder Modellierstreifen<br />
4 evtl. Einmalrasierer<br />
2. Alte <strong>Stomaversorgung</strong> entfernen<br />
4 die alte Versorgung schonend von oben nach unten entfernen und in den<br />
Entsorgungsbeutel werfen<br />
3. Haut reinigen<br />
4 reinigen Sie die Haut von außen nach innen mit in Wasser getränkten<br />
Kompressen (Urostomie: von innen nach außen!)<br />
Dadurch lässt sich vermeiden, dass Stuhlreste oder Bakterien in das um-<br />
liegende Hautgebiet gelangen. Trocknen Sie anschließend die Haut mit<br />
weiteren Kompressen gut ab. Befinden sich Haare im Bereich des Stomas,<br />
sollten diese mit einem Einmalrasierer entfernt werden. Das Abziehen<br />
des Beutels gestaltet sich ansonsten schmerzhaft. Zudem kann es zu Ent<br />
zündungen der Haarwurzeln kommen.<br />
4. Neue <strong>Stomaversorgung</strong> anbringen<br />
4 legen Sie nun die Versorgung auf der Haut an<br />
4 achten Sie darauf, dass der Lochausschnittextrakt das Stoma umschließt<br />
4 drücken Sie die Hautschutz- und Klebematerialien gut an
Der Versorgungswechsel<br />
5. Kontrollieren Sie bei der zweiteiligen Versorgung nochmals,<br />
ob der Beutel auf der Basisplatte eingerastet ist<br />
6. Bei einem Ausstreifbeutel den Verschluss kontrollieren<br />
7. Entsorgung der gebrauchten Utensilien im Restmüll<br />
Materialien, die in der Stomapflege nicht verwendet werden<br />
sollten<br />
4 Benzin, Äther, Alkohol oder Hautschutzlotionen auf Alkoholbasis sowie<br />
Desinfektionsmittel trocknen die Haut aus und zerstören den Hautschutz-<br />
mantel<br />
4 Gerbende Substanzen (Farbstoffe) können Allergien hervorrufen<br />
4 Öle, fetthaltige Salben, Pflege- und Reinigungsschäume lassen durch<br />
rückfettende Substanzen eine verminderte bzw. keine Haftung der<br />
Versorgung zu<br />
4 Zellstoff, Toilettenpapier oder Haushaltstücher krümeln und hinterlassen<br />
Fusseln auf der Haut<br />
4 Waschlappen oder Schwämme sind Nistplätze für Mikroorganismen<br />
4 Enthaarungscremes können Allergien hervorrufen<br />
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8<br />
Ernährungstipss<br />
Geruchshemmend Geruchsfördernd<br />
Spinat Eier<br />
grüner Salat Fleisch<br />
Petersilie Fisch<br />
Joghurt Spargel<br />
Quark Zwiebeln<br />
Preisselbeeren/-saft Knoblauch<br />
Blaubeeren Pilze<br />
versch. Käsesorten<br />
Bohnen<br />
Gewürze<br />
Kohl<br />
Abführend Stopfend<br />
Kaffee gekochter Fisch<br />
Alkohol gekochtes Fleisch<br />
Zucker gekochtes Gemüse<br />
Pflaumen/-saft Sellerie<br />
Sauerkraut/-saft Kartoffeln<br />
Bohnen Reis<br />
evtl. rohes Obst o. Gemüse Mais<br />
Bratensaft Weißbrot, Toast<br />
scharfe Gewürze gekochte Milch<br />
scharf Gebratenes Schokolade<br />
Zwiebeln kakaohaltige Produkte<br />
Weizenkleie Nüsse<br />
Rohe Milch Rosinen<br />
fette Speisen getrocknete Früchte<br />
Cola-Getränke Rotwein<br />
Erbsen geriebener Apfel<br />
Kohl Bananen<br />
Quark
Ernährungstipps<br />
Blähungshemmend Blähend<br />
Preiselbeeren/-saft Eier<br />
Jughurt Zwiebeln<br />
Quark Knoblauch<br />
Kümmel-Tee Kohlarten<br />
Fenchel-Tee Hülsenfrüchte<br />
Anis-Tee Lauch<br />
frisches Brot<br />
kohlensäurehaltige Getränke<br />
Schwarzwurzeln<br />
Rohe Paprika<br />
Ernährungstipps Urostomie<br />
ansäuernde Nahrungsmittel Alkalisierende Nahrungsmittel<br />
Schwarzer Tee pflanzliche Nahrungsmittel<br />
Nierentee Mineralwasser<br />
Tropiesche Früchte Fruchtsäfte aus Konzentrat<br />
Fisch<br />
Fleisch<br />
Eier<br />
Spargel<br />
Käse<br />
Rotkohl<br />
Preisselbeersaft<br />
Ausscheidungsfördernde Nahrungsmittel<br />
Kaffee Elektrolyt Drinks<br />
Alkoholische Getränke Cola-Getränke<br />
Fruchtsäfte<br />
Obst<br />
Gemüse<br />
Elektrolytreiche Nahrungsmittel<br />
Ausreichend trinken - 2 bis 3 Liter täglich. Hohe tägliche Trinkmengen<br />
beugen einer aufsteigenden Harnwegsinfektion vor!<br />
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10<br />
Ernährung<br />
Die meisten Speisen und Getränke werden so, wie vor der Operation vertragen.<br />
Speisen, die vor der Operation Blähungen oder Geruch verursacht haben,<br />
werden dieses meist auch weiterhin tun.<br />
Es gelten nach der Operation für die Ernährung die gleichen Prinzipien wie vorher:<br />
4 mehrere kleine Mahlzeiten sind verträglicher als wenige, üppige Speise-<br />
folgen und fördern einen regelmäßigen Entleerungsmodus<br />
4 Bewegung fördert die Verdauung<br />
4 ausreichende Trinkmenge (2-3 Liter/Tag)<br />
4 langsamer Kostaufbau<br />
(ballaststoffarme Kost - leichte Vollkost - Vollkost)<br />
Spezielle Aspekte bei der Ileostomie<br />
Ileostomie-Träger müssen faserhaltige Lebensmittel (Pilze, Spargel, Nüsse)<br />
meiden, da sie zu einer Stoma- blockade (Darmverschluss) führen können.<br />
Flüssigkeits- und Elektrolyt-Verluste sollten ausgeglichen werden (Trinkmenge:<br />
2-3 Liter/Tag; evtl. Elektrolytersatz!). Dünndarmlösliche Medikamente (z.<br />
B. Antibabypille) werden nicht oder nur mangelhaft vom Darm aufgenommen.
Unsere Leistungen für Sie<br />
4 Der Zugriff auf die Produkte aller Hersteller gewährleistet eine optimale<br />
und flexible Versorgung im Einzelfall<br />
4 Beratung in der neuen Lebenssituation bei Fragen zu<br />
- Freizeit/Urlaub<br />
- Beruf<br />
- Partnerschaft/ Sexualität<br />
- Schwangerschaft<br />
4 Enge Zusammenarbeit mit dem betreuenden Hausarzt und dem Pflege-<br />
dienst<br />
4 Lieferung frei Haus - auch an eine Wunschadresse, direkt, diskret und<br />
ohne zusätzliche Kosten<br />
4 Unterstützung bei der Rezeptbeschaffung (Verordnungsempfehlung,<br />
Freiumschlag)<br />
4 Regelung der Kostenübernahme mit der Krankenkasse (Kostenvoran-<br />
schlag)<br />
4 Langfristiger Ansprechpartner bei Veränderungen oder Komplikationen<br />
im Stomabereich<br />
4 Kontakt zu Selbsthilfegruppen<br />
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12<br />
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Bestell-Nr. 428477 Größe L<br />
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Bestell-Nr. 106577<br />
Wir beraten Sie gerne unter der Rufnummer:<br />
Telefon: 0800 923-4110 (kostenlose Rufnummer)
Bestätigung<br />
Name: _________________________________<br />
Vorname: _________________________________<br />
geb. am: _________________________________<br />
Ich habe den Leitfaden <strong>Stomaversorgung</strong><br />
erhalten und bin durch den/ die SANIMED-Mitarbeiter/in<br />
------------------------------------eingewiesen<br />
worden<br />
-----------------------------------<br />
Datum / Unterschrift<br />
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MB16A5PLFSTOMA-431251-20101221<br />
Diese Broschüre darf ohne Genehmigung der SANIMED <strong>GmbH</strong> weder insgesamt noch auszugsweise kopiert werden.