7 Knickbeanspruchung
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208 7 <strong>Knickbeanspruchung</strong><br />
Die Knicklänge wird berechnet aus der Stablänge oder Stützenhöhe h und dem Knicklängenbeiwert<br />
βK, der von der Lagerung abhängig ist.<br />
Knicklänge sk = β K · h Gl. (7.3)<br />
Tafel 7.1 Beiwerte β K für Knicklängen von Stützen (Knicklängenbeiwert)<br />
Fall Stützenruß Stützenkopf β K<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
eingespannt<br />
gelenkig<br />
eingespannt<br />
eingespannt<br />
frei beweglich<br />
gelenkig<br />
gelenkig<br />
eingespannt<br />
Der ungünstigste Fall ist der erste, der günstigste der vierte Eulerfall. Am häufigsten tritt der<br />
Eulerfall 2 auf. Bei Annahme des Falles 1, 3 oder 4 muß die Einspannung mit Sicherheit vorhanden<br />
sein (Bild 7.7), ähnlich wie bei einem Freiträger oder bei eingespannten Trägern (Teil 1,<br />
Abschn. 7.4).<br />
Die Wirkung einer Einspannung ist unberücksichtigt zu lassen, wenn kein genauerer Nachweis<br />
erbracht wird, von Ausnahmefällen abgesehen. Bei einfachen Stützen ist die Knicklänge die tatsächliche<br />
Höhe vom Stützenfuß bis zum Stützenkopf. Bei Geschossstützen darf die Geschosshöhe<br />
als Knicklänge zugrunde gelegt werden, wenn die Stützen in den Decken unverrückbar festgehalten<br />
werden (Bild 7.3).<br />
7.2 Trägheitsradius<br />
Für das Biegeknicken eines Stabes sind außer der Belastung und der Knicklänge auch die Größe und<br />
die Form des Querschnittes von Bedeutung. Je größer ein Stabquerschnitt ist und je weiter die einzelnen<br />
Querschnittsteile von der Stabachse entfernt sind, um so größer ist die Steifigkeit gegen Biegeknicken.<br />
Die Steifigkeit eines Stabquerschnittes wird durch das Flächenmoment erfaßt.<br />
Bei der Ableitung der Biegegleichung (Abschn. 4.1) entstand der Ausdruck Σ ΔA · z 2 . Dieser<br />
Ausdruck wurde als Flächenmoment I bezeichnet. Darin ist z der zugehörige Abstand einer jeden<br />
Teilfläche ΔA, bezogen auf die Schwerachse. Man kann statt der Summe aller Teilflächen (Σ ΔA)<br />
die gesamte Querschnittfläche A einsetzen und erhält I = A · z 2 . Mit z 2 = I/A hat man ein bestimmtes<br />
Maß für das Verhältnis von Flächenmoment I zu Querschnittsfläche A gefunden.<br />
In diesem Zusammenhang wird dieses Maß nicht mehr z, sondern i genannt. Dieses Maß erhält<br />
den Namen Trägheitsradius:<br />
2 I<br />
i =<br />
A<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,7<br />
0,5<br />
I<br />
i = in cm mit I in cm<br />
A<br />
4 A in cm2 Gl. (7.4)<br />
Für eine Querschnittsfläche A mit dem Flächenmoment Iy, bezogen auf die y-Achse des Querschnittes,<br />
ergibt sich der Trägheitsradius iy:<br />
iy<br />
Iy<br />
A<br />
= Gl. (7.5)<br />
Entsprechend wird mit dem Flächenmoment Iz , bezogen auf die z-Achse, der Trägheitsradius iz<br />
bezeichnet:<br />
iz<br />
Iz<br />
A<br />
= Gl. (7.6)