2.3 Denkmal für die im nationalsozialismus er - Stiftung Denkmal für ...
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PRESSEInfoRmatIon<br />
StIftUnG<br />
DEnkmal füR<br />
DIE ERmoRDEtEn<br />
JUDEn EURoPaS<br />
Stand März 2012<br />
1. Die <strong>Stiftung</strong> / Chronologie .................................................................................. 2<br />
2. arbeit d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> ............................................................................................. 10<br />
2.1. <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas ............................................... 10<br />
Geschichte des Geländes des Holocaust-<strong>Denkmal</strong>s ......................... 10<br />
D<strong>er</strong> architekt Pet<strong>er</strong> Eisenman .............................................................. 11<br />
Zahlen zum Holocaust-<strong>Denkmal</strong> ........................................................... 13<br />
Die ausstellung <strong>im</strong> ort d<strong>er</strong> Information ............................................... 15<br />
2.2 <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>im</strong> <strong>nationalsozialismus</strong> v<strong>er</strong>folgten Homosexuellen 26<br />
<strong>2.3</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>im</strong> <strong>nationalsozialismus</strong> <strong>er</strong>mordeten Sinti und Roma 28<br />
2.4 Besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice und pädagogische angebote ............................................ 29<br />
2.5 ausstellungen .................................................................................................. 34<br />
2.6 Publikationen / lit<strong>er</strong>aturauswahl .................................................................. 36<br />
3. förd<strong>er</strong>kreis ........................................................................................................ 44<br />
4. Häufig gestellte fragen ................................................................................... 45<br />
5. kontakt .............................................................................................................. 47
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
1. Die <strong>Stiftung</strong> / Chronologie<br />
Am 25. Juni 1999 fasste d<strong>er</strong> Deutsche Bundestag nach langjährig<strong>er</strong><br />
Debatte mehrheitlich und parteiüb<strong>er</strong>greifend den Beschluss,<br />
das <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas zu <strong>er</strong>richten. Für<br />
<strong>die</strong> Umsetzung des Beschlusses, <strong>die</strong> Planung und V<strong>er</strong>wirklichung<br />
von Stelenfeld und Ort d<strong>er</strong> Information wurde mit Wirkung vom<br />
6. April 2000 <strong>die</strong> bundesunmittelbare <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten<br />
Juden Europas, eine <strong>Stiftung</strong> des öffentlichen Rechts,<br />
gegründet.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> hatte zwischen April 2003 und Mai 2005 <strong>die</strong> Bauh<strong>er</strong>renfunktion<br />
<strong>für</strong> das <strong>Denkmal</strong> inne und ist nunmehr <strong>für</strong> den Betrieb<br />
des <strong>Denkmal</strong>s als Ort des Gedenkens, d<strong>er</strong> Aufklärung und Begegnung<br />
zuständig. Nach d<strong>er</strong> Gesetzesänd<strong>er</strong>ung vom 3. Juli 2009<br />
ist <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Betreuung d<strong>er</strong> Denkmäl<strong>er</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>im</strong><br />
Nationalsozialismus v<strong>er</strong>folgten Homosexuellen sowie <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten<br />
Sinti und Roma v<strong>er</strong>antwortlich. Die <strong>Stiftung</strong> hat zudem<br />
den Auftrag, dazu beizutragen, »<strong>die</strong> Erinn<strong>er</strong>ung an alle Opf<strong>er</strong> des<br />
Nationalsozialismus und ihre Würdigung in geeignet<strong>er</strong> Weise sich<strong>er</strong>zustellen«.<br />
Die Organe d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> setzen sich zusammen aus: dem Kuratorium<br />
mit Bundestagspräsident Prof. Dr. Norb<strong>er</strong>t Lamm<strong>er</strong>t als<br />
Vorsitzendem, dem wissenschaftlichen Beirat, dem 15 V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong><br />
v<strong>er</strong>schieden<strong>er</strong> Einrichtungen, darunt<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>lebendenv<strong>er</strong>bände,<br />
historische Forschungseinrichtungen, Museen, Gedenkstätten<br />
und Jugendinitiativen, angehören, und dem Direktor d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong>,<br />
Uwe Neumärk<strong>er</strong>.<br />
kuratorium<br />
Das Kuratorium d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> besteht aus 22 Mitglied<strong>er</strong>n. Es beschließt<br />
üb<strong>er</strong> alle grundsätzlichen Fragen, <strong>die</strong> zum Aufgabenb<strong>er</strong>eich<br />
d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> gehören. Ihm obliegt <strong>die</strong> gesetzliche und<br />
g<strong>er</strong>ichtliche V<strong>er</strong>tretung d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong>. Es bestellt den Direktor<br />
und den Beirat. Alle Fraktionen des Deutschen Bundestages, <strong>die</strong><br />
Bundesregi<strong>er</strong>ung, das Land B<strong>er</strong>lin, d<strong>er</strong> Förd<strong>er</strong>kreis <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas e. V., d<strong>er</strong> Zentralrat d<strong>er</strong> Juden in<br />
Deutschland, <strong>die</strong> Jüdische Gemeinde zu B<strong>er</strong>lin, das Jüdische Museum<br />
B<strong>er</strong>lin, <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> Topographie des T<strong>er</strong>rors und <strong>die</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />
d<strong>er</strong> KZ-Gedenkstätten in Deutschland entsenden<br />
ihre V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong>innen und V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong>.<br />
Beirat<br />
Im Beirat d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> arbeiten V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong>innen und V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> von 15<br />
v<strong>er</strong>schiedenen Einrichtungen, darunt<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>lebendenv<strong>er</strong>bände,<br />
historische Forschungseinrichtungen, Museen, Gedenkstätten und<br />
Jugendinitiativen. Zum Sprech<strong>er</strong> wurde Professor Wolfgang Benz,<br />
ehemalig<strong>er</strong> Direktor des Zentrums <strong>für</strong> Antisemitismusforschung<br />
an d<strong>er</strong> TU B<strong>er</strong>lin, gewählt. D<strong>er</strong> Schw<strong>er</strong>punkt d<strong>er</strong> Beiratsarbeit liegt<br />
vor allem darin, alle Opf<strong>er</strong> nationalsozialistisch<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung in<br />
<strong>die</strong> Arbeit d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> einzubeziehen und <strong>die</strong> Erinn<strong>er</strong>ung an <strong>die</strong><br />
Diskr<strong>im</strong>ini<strong>er</strong>ung, V<strong>er</strong>folgung, V<strong>er</strong>treibung und V<strong>er</strong>nichtung von<br />
Menschen <strong>im</strong> öffentlichen Gedächtnis wachzuhalten.<br />
2
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
Chronologie<br />
25. Juni 1999<br />
Nach mehr<strong>er</strong>en Anhörungen und Ausstellungen beschließt d<strong>er</strong><br />
Deutsche Bundestag, ein <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden nach<br />
dem Entwurf eines Stelenfelds von Pet<strong>er</strong> Eisenman (»Eisenman II«)<br />
auf dem vorgesehenen Standort zu <strong>er</strong>richten. Es soll um einen »Ort<br />
d<strong>er</strong> Information« üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> zu ehrenden Opf<strong>er</strong> und <strong>die</strong> authentischen<br />
Stätten des Gedenkens <strong>er</strong>gänzt w<strong>er</strong>den. Für <strong>die</strong> Umsetzung des Bundestagsbeschlusses<br />
wird eine <strong>Stiftung</strong> eingesetzt.<br />
27. Januar 2000<br />
Auf dem <strong>Denkmal</strong>gelände wird d<strong>er</strong> symbolische Baubeginn gefei<strong>er</strong>t.<br />
märz 2000<br />
Das Kuratorium d<strong>er</strong> neu gegründeten »<strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten<br />
Juden Europas« wählt unt<strong>er</strong> Vorsitz von Bundestagspräsident<br />
Wolfgang Thi<strong>er</strong>se <strong>die</strong> Politologin Professor Sibylle Quack zur<br />
Geschäftsführ<strong>er</strong>in. Gleichzeitig wird eine Arbeitsgruppe aus den<br />
Reihen des Kuratoriums eing<strong>er</strong>ichtet, <strong>die</strong> eine Grundkonzeption<br />
<strong>für</strong> den Ort d<strong>er</strong> Information <strong>er</strong>arbeitet (zu ihren Mitglied<strong>er</strong>n zählen<br />
Prof. Dr. Eb<strong>er</strong>hard Jäckel, Dr. Andreas Nachama, Prof. Dr. Reinhard<br />
Rürup und <strong>die</strong> Geschäftsführ<strong>er</strong>in, Prof. Dr. Sibylle Quack).<br />
mai 2000<br />
Das Kuratorium beauftragt den Architekten Professor Pet<strong>er</strong> Eisenman<br />
mit ein<strong>er</strong> Machbarkeitsstu<strong>die</strong> <strong>für</strong> einen unt<strong>er</strong>irdischen Ort d<strong>er</strong><br />
Information.<br />
novemb<strong>er</strong> 2000<br />
D<strong>er</strong> Deutsche Bundestag bewilligt auf Grundlage d<strong>er</strong> von Architekt<br />
und <strong>Stiftung</strong> vorgelegten Kostenschätzung <strong>die</strong> Summe von 25,3<br />
Millionen Euro <strong>für</strong> den Bau des <strong>Denkmal</strong>s (Stelenfeld und Ort d<strong>er</strong><br />
Information) sowie von 2,3 Millionen Euro <strong>für</strong> den Ausstellungsbau<br />
und <strong>die</strong> Erstausstattung des Orts d<strong>er</strong> Information.<br />
Januar 2001<br />
Als Ergebnis eines eng<strong>er</strong>en Auswahlv<strong>er</strong>fahrens beauftragt <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>die</strong> B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Ausstellungsgestalt<strong>er</strong>in Dagmar von Wilcken mit<br />
einem Gestaltungskonzept <strong>für</strong> den Ort d<strong>er</strong> Information.<br />
mai 2001<br />
Auf dem Baugelände w<strong>er</strong>den <strong>die</strong> <strong>er</strong>sten Probestelen aufgestellt.<br />
novemb<strong>er</strong> 2001<br />
Die <strong>Stiftung</strong> v<strong>er</strong>anstaltet ein int<strong>er</strong>nationales Symposium zu <strong>Denkmal</strong><br />
und Ort d<strong>er</strong> Information mit Historik<strong>er</strong>n, Museumspädagogen,<br />
Kunsthistorik<strong>er</strong>n und Architekturtheoretik<strong>er</strong>n.<br />
märz 2003<br />
Nach Abschluss all<strong>er</strong> wesentlichen Ausschreibungen und nach Ausw<strong>er</strong>tung<br />
d<strong>er</strong> Angebote w<strong>er</strong>den <strong>die</strong> Aufträge <strong>für</strong> den größten Teil<br />
des Bauvolumens <strong>er</strong>teilt, darunt<strong>er</strong> <strong>die</strong> Stelen, d<strong>er</strong> Rohbau des Orts<br />
d<strong>er</strong> Information und <strong>die</strong> Pflast<strong>er</strong>arbeiten.<br />
3
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
april 2003<br />
Im Frühjahr 2003 beginnt d<strong>er</strong> Bau des <strong>Denkmal</strong>s. Gleichzeitig wird<br />
am Bauzaun des Baugeländes ein Informationspodest aufgestellt.<br />
Septemb<strong>er</strong> 2003<br />
Abschluss d<strong>er</strong> Betonagearbeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bodenplatte des Orts d<strong>er</strong><br />
Information.<br />
oktob<strong>er</strong>/novemb<strong>er</strong> 2003<br />
Nach Montage d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Stelen führt <strong>die</strong> öffentliche Diskussion<br />
üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> V<strong>er</strong>wendung von Produkten d<strong>er</strong> Firma Degussa bei d<strong>er</strong><br />
H<strong>er</strong>stellung d<strong>er</strong> Stelen zu einem Beschluss des Kuratoriums, den<br />
Einsatz <strong>die</strong>s<strong>er</strong> Produkte sowie mögliche Alt<strong>er</strong>nativen zu üb<strong>er</strong>prüfen.<br />
Nach Vorlage eines detailli<strong>er</strong>ten Prüfb<strong>er</strong>ichts entscheidet das<br />
Kuratorium <strong>im</strong> Novemb<strong>er</strong>, dass d<strong>er</strong> Bau des <strong>Denkmal</strong>s mit den Produkten<br />
d<strong>er</strong> Firma Degussa fortgeführt wird.<br />
novemb<strong>er</strong> 2003<br />
Die Jugendwebseite d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> »Kind<strong>er</strong> und Jugendliche als Opf<strong>er</strong><br />
d<strong>er</strong> NS-V<strong>er</strong>folgung« geht online.<br />
märz 2004<br />
Nach dem Ausscheiden von Professor Sibylle Quack üb<strong>er</strong>n<strong>im</strong>mt Dr.<br />
Hans-Erhard Hav<strong>er</strong>kampf das Amt des Geschäftsführ<strong>er</strong>s.<br />
12. Juli 2004<br />
Anlässlich d<strong>er</strong> F<strong>er</strong>tigstellung d<strong>er</strong> Kassettendecke des unt<strong>er</strong>irdischen<br />
Orts d<strong>er</strong> Information wird in Anwesenheit des Architekten<br />
das Richtfest gefei<strong>er</strong>t.<br />
august 2004<br />
Beginn d<strong>er</strong> Montage d<strong>er</strong> Betonf<strong>er</strong>tigteile <strong>für</strong> den Ort d<strong>er</strong> Information.<br />
ab oktob<strong>er</strong> 2004<br />
Hochphase des Innenausbaus und Beginn d<strong>er</strong> Ausstellungseinbauten<br />
<strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information.<br />
3. Dezemb<strong>er</strong> 2004<br />
Die <strong>im</strong> Somm<strong>er</strong> des Jahres umgestaltete Webseite d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
wird mit dem silb<strong>er</strong>nen »Biene-Award« d<strong>er</strong> Aktion Mensch <strong>für</strong> barri<strong>er</strong>efreies<br />
Int<strong>er</strong>net in d<strong>er</strong> Kategorie »Kultur und Gesellschaft« ausgezeichnet.<br />
15. Dezemb<strong>er</strong> 2004<br />
Öffentlich<strong>er</strong> Akt zur Montage d<strong>er</strong> letzten von 2.711 Stelen.<br />
10. mai 2005<br />
Fei<strong>er</strong>liche Eröffnung des <strong>Denkmal</strong>s mit 1.200 Gästen aus dem In-<br />
und Ausland; das Ereignis wird live auf ARD, ZDF und Phoenix üb<strong>er</strong>tragen.<br />
12. mai 2005<br />
Üb<strong>er</strong>gabe des <strong>Denkmal</strong>s an <strong>die</strong> Öffentlichkeit; bis Ende 2005 besuchen<br />
etwa 350.000 Gäste den Ort d<strong>er</strong> Information.<br />
Juli 2005<br />
Nachdem Dr. Hans-Erhard Hav<strong>er</strong>kampf in den Ruhestand geht, bestellt<br />
das Kuratorium Uwe Neumärk<strong>er</strong> zum Geschäftsführ<strong>er</strong>.<br />
4
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
Septemb<strong>er</strong> 2005<br />
Dank d<strong>er</strong> finanziellen Unt<strong>er</strong>stützung des Förd<strong>er</strong>kreises um Lea Rosh<br />
kann <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> mit weit<strong>er</strong>en Rech<strong>er</strong>chen von Opf<strong>er</strong>biografien<br />
<strong>für</strong> den Raum d<strong>er</strong> Namen beginnen.<br />
3. novemb<strong>er</strong> 2005<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>er</strong>hält den Me<strong>die</strong>npreis des V<strong>er</strong>eins d<strong>er</strong> Ausländischen<br />
Presse e. V. »als An<strong>er</strong>kennung <strong>für</strong> <strong>die</strong> gute Zusammenarbeit«,<br />
vor allem <strong>im</strong> Vorfeld und während d<strong>er</strong> Eröffnungsfei<strong>er</strong> <strong>für</strong> das<br />
<strong>Denkmal</strong> am 10. Mai.<br />
19. novemb<strong>er</strong> 2005<br />
D<strong>er</strong> Staatspräsident Kroatiens, Stjepan Mesić, besucht das <strong>Denkmal</strong>.<br />
15. februar 2006<br />
Pet<strong>er</strong> Eisenmans <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas <strong>er</strong>hält<br />
in New York <strong>die</strong> renommi<strong>er</strong>te Auszeichnung d<strong>er</strong> US-Zeitschrift<br />
»Travel and Leisure« <strong>im</strong> B<strong>er</strong>eich »Kulturbauten/Kulturelle Räume«.<br />
Septemb<strong>er</strong> 2006<br />
Das <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas zählt zu den fünf<br />
Nomini<strong>er</strong>ten des »Urban Landscape Award« d<strong>er</strong> EuroHypo Frankfurt/Main.<br />
3. novemb<strong>er</strong> 2006<br />
Das Eisenmansche Stelenfeld <strong>er</strong>hält eine d<strong>er</strong> sieben Auszeichnungen<br />
des »Architekturpreises B<strong>er</strong>lin«. Die int<strong>er</strong>nationale Jury aus<br />
Architekten und Architekturkritik<strong>er</strong>n ehrt damit »vorbildliche und<br />
richtungsweisende Beispiele in Architektur und Städtebau«.<br />
5. novemb<strong>er</strong> 2006<br />
Das <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas <strong>er</strong>ringt den zweiten<br />
Platz be<strong>im</strong> »Globe Award for Best Worldwide Tourism Project« d<strong>er</strong><br />
»British Guild of Travel Writ<strong>er</strong>s« während ihres jährlichen »World<br />
Travel Market« in London.<br />
27. märz 2007<br />
Kulturstaatsminist<strong>er</strong> B<strong>er</strong>nd Neumann wird neu<strong>er</strong> Vorstandsvorsitzend<strong>er</strong><br />
d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas.<br />
3. mai 2007<br />
Das Holocaust-<strong>Denkmal</strong> <strong>er</strong>hält den renommi<strong>er</strong>ten »Honor Award for<br />
Architecture« des Am<strong>er</strong>ican Institute of Architects (AIA). Dies<strong>er</strong> Preis<br />
gilt als höchste An<strong>er</strong>kennung <strong>für</strong> Architektur in den USA und zählt<br />
weltweit zu den bedeutendsten Auszeichnungen.<br />
9. mai 2007<br />
D<strong>er</strong> Ort d<strong>er</strong> Information des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden<br />
Europas wird mit dem »Excellence Award« d<strong>er</strong> Int<strong>er</strong>national Association<br />
of Lighting Design<strong>er</strong>s (IALD) ausgezeichnet.<br />
5
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
12. Juni 2007<br />
Kulturstaatsminist<strong>er</strong> B<strong>er</strong>nd Neumann begrüßt den millionsten Besuch<strong>er</strong><br />
<strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden<br />
Europas. Knapp sieben Millionen Menschen haben bish<strong>er</strong> das<br />
Stelenfeld durchwand<strong>er</strong>t.<br />
23. Januar 2008<br />
Die Besuch<strong>er</strong> des <strong>Denkmal</strong>s <strong>er</strong>halten üb<strong>er</strong> einen Comput<strong>er</strong>platz direkten<br />
Zugang zu dem vom Bundesarchiv v<strong>er</strong>öffentlichten »Gedenkbuch<br />
– Opf<strong>er</strong> d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung d<strong>er</strong> Juden unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> nationalsozialisstischen<br />
Gewalth<strong>er</strong>rschaft in Deutschland 1933–1945«.<br />
9. mai 2008<br />
Annäh<strong>er</strong>nd 2.000 Besuch<strong>er</strong> <strong>er</strong>leben am 9. Mai 2008 <strong>im</strong> Stelenfeld<br />
des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas ein bewegendes<br />
Konz<strong>er</strong>t. 23 Mitglied<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Kamm<strong>er</strong>symphonie B<strong>er</strong>lin sind zwischen<br />
den Stelen v<strong>er</strong>teilt, um gemeinsam mit dem Dirigenten Lothar Zagrosek<br />
ein Stück von Pet<strong>er</strong> Weiss zu spielen. Weiss hatte das 15minütige<br />
Stück mit dem Titel »Vor dem V<strong>er</strong>stummen« zum dritten<br />
Jahrestag d<strong>er</strong> Eröffnung des <strong>Denkmal</strong>s komponi<strong>er</strong>t. Zu d<strong>er</strong> Welturaufführung<br />
<strong>im</strong> Stelenfeld eingeladen hatte d<strong>er</strong> Förd<strong>er</strong>kreis <strong>Denkmal</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas.<br />
27. mai 2008<br />
Einweihung und Üb<strong>er</strong>gabe des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>im</strong> Nationalsozialismus<br />
v<strong>er</strong>folgten Homosexuellen <strong>im</strong> Ti<strong>er</strong>garten (gegenüb<strong>er</strong> dem Holocaust-<strong>Denkmal</strong>).<br />
Die Üb<strong>er</strong>gabe <strong>er</strong>folgt durch Kulturstaatsminist<strong>er</strong><br />
B<strong>er</strong>nd Neumann, B<strong>er</strong>lins Regi<strong>er</strong>end<strong>er</strong> Bürg<strong>er</strong>meist<strong>er</strong> Klaus Wow<strong>er</strong>eit<br />
spricht ein Grußwort. Anwesend sind üb<strong>er</strong> 800 Gäste.<br />
8. und 9. Septemb<strong>er</strong> 2008<br />
Am 8. und 9. Septemb<strong>er</strong> 2008 <strong>er</strong>öffnet <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> gemeinsam<br />
mit ihren Partn<strong>er</strong>n, darunt<strong>er</strong> u. a. das Fortunoff Video Archive<br />
for Holocaust Test<strong>im</strong>onies d<strong>er</strong> Univ<strong>er</strong>sität Yale, <strong>die</strong> Kulturstiftung<br />
des Bundes und <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> »Erinn<strong>er</strong>ung, V<strong>er</strong>antwortung und<br />
Zukunft«, das Videoarchiv »Leben mit d<strong>er</strong> Erinn<strong>er</strong>ung. Üb<strong>er</strong>lebende<br />
des Holocaust <strong>er</strong>zählen«. Ein besond<strong>er</strong><strong>er</strong> Gast ist <strong>die</strong> nach Australien<br />
emigri<strong>er</strong>te Holocaust-Üb<strong>er</strong>lebende Sabina van d<strong>er</strong> Linden.<br />
18. novemb<strong>er</strong> 2008<br />
Bundesinnenminist<strong>er</strong> Wolfgang Schäuble und sein israelisch<strong>er</strong> Amtskollege<br />
Avi Dicht<strong>er</strong> besuchen am 18. Novemb<strong>er</strong> 2008 gemeinsam<br />
das <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas. Beide Minist<strong>er</strong> w<strong>er</strong>den<br />
von Uwe Neumärk<strong>er</strong>, Geschäftsführ<strong>er</strong> d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong>, durch <strong>die</strong><br />
unt<strong>er</strong>irdische Ausstellung <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information geführt.<br />
19. Dezemb<strong>er</strong> 2008<br />
Offiziell<strong>er</strong> Baustart des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>im</strong> Nationalsozialismus <strong>er</strong>mordeten<br />
Sinti und Roma auf einem Grundstück <strong>im</strong> Ti<strong>er</strong>garten unmittelbar<br />
gegenüb<strong>er</strong> dem Gebäude des Reichstages.<br />
6
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
26. Januar 2009<br />
Am 26. Januar 2009 <strong>im</strong> Vorfeld des nationalen Gedenkens an <strong>die</strong><br />
Opf<strong>er</strong> des Nationalsozialismus besucht Angela M<strong>er</strong>kel zusammen<br />
mit Lea Rosh, Initiatorin des <strong>Denkmal</strong>s, <strong>die</strong> Ausstellung <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong><br />
Information. Begleitet w<strong>er</strong>den sie durch den Regi<strong>er</strong>ungssprech<strong>er</strong><br />
Ulrich Wilhelm. Beide schauen sich in etwas mehr als ein<strong>er</strong> Stunde<br />
<strong>die</strong> unt<strong>er</strong>irdischen Räume intensiv an. Geführt w<strong>er</strong>den sie von Uwe<br />
Neumärk<strong>er</strong> und Dr. Ulrich Baumann.<br />
7. Mai 2009<br />
D<strong>er</strong> israelische Außenminist<strong>er</strong> Avigdor Lieb<strong>er</strong>man besucht den Ort<br />
d<strong>er</strong> Information.<br />
3. Juli 2009<br />
Durch eine vom Bundestag beschlossene Gesetzesänd<strong>er</strong>ung <strong>er</strong>hält<br />
<strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> zusätzliche Aufgaben. Die Denkmäl<strong>er</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>im</strong> Nationalsozialismus<br />
v<strong>er</strong>folgten Homosexuellen sowie Sinti und Roma<br />
fallen jetzt ebenfalls in ihren Zuständigkeitsb<strong>er</strong>eich. Die Geschäftsstelle<br />
<strong>er</strong>hält einen Direktor. An d<strong>er</strong> Spitze steht weit<strong>er</strong>hin Uwe Neumärk<strong>er</strong>.<br />
Sein Stellv<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> bleibt Dr. Ulrich Baumann.<br />
26. August 2009<br />
Im Ort d<strong>er</strong> Information wird d<strong>er</strong> zwe<strong>im</strong>illionste Besuch<strong>er</strong> begrüßt.<br />
7. Septemb<strong>er</strong> 2009<br />
D<strong>er</strong> australische Premi<strong>er</strong>minist<strong>er</strong> Kevin Rudd besucht das <strong>Denkmal</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas. Uwe Neumärk<strong>er</strong>, Direktor d<strong>er</strong><br />
<strong>Stiftung</strong>, üb<strong>er</strong>reicht dem Gast eine Biographie d<strong>er</strong> Holocaust-Üb<strong>er</strong>lebenden<br />
Sabina Wolanski, <strong>die</strong> nach Kriegsende nach Australien<br />
auswand<strong>er</strong>te.<br />
18. Januar 2010<br />
D<strong>er</strong> israelische Premi<strong>er</strong>minist<strong>er</strong> Benjamin Netanjahu besucht das<br />
<strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas. Er wird begleitet von<br />
Bundeskanzl<strong>er</strong>in Angela M<strong>er</strong>kel.<br />
5. Mai 2010<br />
Das <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas besteht 5 Jahre. Zur<br />
Fei<strong>er</strong> nach B<strong>er</strong>lin kommt d<strong>er</strong> am<strong>er</strong>ikanische Architekt Pet<strong>er</strong> Eisenman,<br />
d<strong>er</strong> das Stelenfeld mit seinem unt<strong>er</strong>irdischen Ort d<strong>er</strong> Information entworfen<br />
hat.<br />
13. Juli 2010<br />
Die Geschäftsstelle d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> zieht vom Deutschlandhaus in d<strong>er</strong><br />
Stresemannstraße (künftig Sitz des V<strong>er</strong>triebenenzentrums) in neue<br />
Geschäftsräume, <strong>die</strong> sich in d<strong>er</strong> Georgenstraße 23 befinden.<br />
5. April 2011<br />
Eröffnung d<strong>er</strong> Sond<strong>er</strong>ausstellung »D<strong>er</strong> Prozess – Adolf Eichmann vor<br />
G<strong>er</strong>icht« in d<strong>er</strong> Topographie des T<strong>er</strong>rors. Gemeinsam konzipi<strong>er</strong>t von<br />
d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> Topographie des T<strong>er</strong>rors, d<strong>er</strong> Gedenk- und Bildungsstätte<br />
Haus Wannseekonf<strong>er</strong>enz und d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten<br />
Juden Europas.<br />
7
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
26. Mai 2011<br />
Victoria von Schweden und ihr Ehemann Prinz Daniel besuchen das<br />
<strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas.<br />
24. Juni 2011<br />
In Königsb<strong>er</strong>g (heute Kaliningrad) wird eine Gedenktafel zur Erinn<strong>er</strong>ung<br />
an <strong>die</strong> Deportation und Ermordung von 465 jüdischen<br />
Kind<strong>er</strong>n, Frauen und Männ<strong>er</strong>n <strong>im</strong> Jahre 1942 am früh<strong>er</strong>en Nordbahnhof<br />
enthüllt. Die Gedenktafel ist ein gemeinsames Projekt d<strong>er</strong> Kaliningrad<strong>er</strong><br />
Jüdischen Gemeinde, d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> und d<strong>er</strong> Stadtgemeinschaft<br />
Königsb<strong>er</strong>g e. V., unt<strong>er</strong>stützt durch das Europainstitut<br />
Klaus Mehn<strong>er</strong>t d<strong>er</strong> Kaliningrad<strong>er</strong> Staatlichen Technischen Univ<strong>er</strong>sität,<br />
das Deutsche Gen<strong>er</strong>alkonsulat und <strong>die</strong> Russischen Eisenbahnen.<br />
17. Oktob<strong>er</strong> 2011<br />
Die in B<strong>er</strong>lin <strong>er</strong>folgreich präsenti<strong>er</strong>te Ausstellung »D<strong>er</strong> Prozess –<br />
Adolf Eichmann vor G<strong>er</strong>icht« wechselt <strong>für</strong> acht Wochen in <strong>die</strong> öst<strong>er</strong>reichische<br />
Hauptstadt Wien. Dort ist sie bis zum 15. Dezemb<strong>er</strong> 2011<br />
in d<strong>er</strong> Aula des Justizpalastes zu sehen.<br />
18. Oktob<strong>er</strong> 2011<br />
Gedenkstunde am »Gleis 17« des Bahnhofs Grunewald anlässlich<br />
des 70. Jahrestages des <strong>er</strong>sten von insgesamt 60 »Osttransporten«.<br />
Die Gedenkstunde wird organisi<strong>er</strong>t von d<strong>er</strong> Senatskanzlei und d<strong>er</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> in Zusammenarbeit mit d<strong>er</strong> Deutschen Bahn AG,<br />
d<strong>er</strong> Jüdischen Gemeinde, dem Haus d<strong>er</strong> Wannseekonf<strong>er</strong>enz und d<strong>er</strong><br />
Gedenkstätte Deutsch<strong>er</strong> Wid<strong>er</strong>stand.<br />
2. und 3. Novemb<strong>er</strong> 2011<br />
Unt<strong>er</strong> dem Titel »Das war mal uns<strong>er</strong>e He<strong>im</strong>at« v<strong>er</strong>anstaltet <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
Flucht, V<strong>er</strong>treibung, V<strong>er</strong>söhnung gemeinsam mit d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Denkmal</strong> und weit<strong>er</strong>en Partn<strong>er</strong>n eine int<strong>er</strong>nationale Konf<strong>er</strong>enz, <strong>die</strong><br />
sich mit d<strong>er</strong> lange Zeit wenig beachteten Geschichte jüdischen Lebens<br />
in den früh<strong>er</strong>en preußischen Ostgebieten beschäftigt.<br />
17. Novemb<strong>er</strong> 2011<br />
Knapp 1.800 Gedenkblätt<strong>er</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gedenkstätte Yad Vashem können<br />
<strong>die</strong> Vorsitzende des Förd<strong>er</strong>kreises, Lea Rosh, und d<strong>er</strong> Direktor<br />
d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong>, Uwe Neumärk<strong>er</strong>, dem Gesandten d<strong>er</strong> Israelischen<br />
Botschaft üb<strong>er</strong>reichen.<br />
17. Novemb<strong>er</strong> 2011<br />
Jean-Claude Junck<strong>er</strong>, Vorsitzend<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Euro-Gruppe und Premi<strong>er</strong>minist<strong>er</strong><br />
von Luxemburg, wird von Uwe Neumärk<strong>er</strong>, Direktor<br />
d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong>, durch <strong>die</strong> unt<strong>er</strong>irdisch gelegenen Ausstellungsräume<br />
des Holocaust-<strong>Denkmal</strong>s geführt.<br />
8
25. Novemb<strong>er</strong> 2011<br />
70 Jahre nach d<strong>er</strong> Erschießung von mehr als 1.000 B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Juden <strong>im</strong><br />
litauischen Kaunas wird <strong>im</strong> IX. Fort ein Gedenkstein zur Erinn<strong>er</strong>ung<br />
an <strong>die</strong> Opf<strong>er</strong> eingeweiht. Er wird vom deutschen Botschaft<strong>er</strong> in Litauen,<br />
d<strong>er</strong> Direktorin d<strong>er</strong> Gedenkstätte IX. Fort, d<strong>er</strong> Vorsitzenden<br />
d<strong>er</strong> jüdischen Gemeinde zu Kaunas, Dr. H<strong>er</strong>mann S<strong>im</strong>on als V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong><br />
des Landes B<strong>er</strong>lin und Uwe Neumärk<strong>er</strong>, Direktor d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Denkmal</strong>, enthüllt.<br />
7. Dezemb<strong>er</strong> 2011<br />
Die Ausstellung »Das unbekannte V<strong>er</strong>nichtungslag<strong>er</strong> Kulmhof am<br />
N<strong>er</strong> – Geschichte und Erinn<strong>er</strong>ung« wird in d<strong>er</strong> Rotunde des Centrum<br />
Judaicum <strong>er</strong>öffnet. Sie wurde gemeinsam von d<strong>er</strong> Association T4<br />
Research Team, dem Deutsch-Russischen Museum B<strong>er</strong>lin-Karlshorst,<br />
d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong>, d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> Neue Synagoge B<strong>er</strong>lin - Centrum<br />
Judaicum und dem Paritätischen Wohlfahrtsv<strong>er</strong>band B<strong>er</strong>lin konzipi<strong>er</strong>t.<br />
9
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
2. arbeit d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
Nach d<strong>er</strong> F<strong>er</strong>tigstellung d<strong>er</strong> Dau<strong>er</strong>ausstellung <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information<br />
und d<strong>er</strong> Eröffnung des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas<br />
<strong>im</strong> Mai 2005 haben sich <strong>die</strong> täglichen Aufgaben d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
v<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>t. Neben ein<strong>er</strong> Vielzahl von Anfragen seitens d<strong>er</strong> Besuch<strong>er</strong><br />
w<strong>er</strong>den ein<strong>er</strong>seits Teile d<strong>er</strong> Dau<strong>er</strong>ausstellung – wie d<strong>er</strong> Raum d<strong>er</strong><br />
Namen, d<strong>er</strong> Raum d<strong>er</strong> Orte und das Gedenkstättenportal – <strong>er</strong>weit<strong>er</strong>t,<br />
and<strong>er</strong><strong>er</strong>seits widmen sich <strong>die</strong> Mitarbeit<strong>er</strong> Projekten, <strong>die</strong> dem<br />
<strong>Stiftung</strong>sauftrag – Beitrag zur Würdigung all<strong>er</strong> Opf<strong>er</strong> des Nationalsozialismus<br />
– entsprechen. Sie führt Sond<strong>er</strong>ausstellungen, Vortrags-<br />
und Seminarv<strong>er</strong>anstaltungen durch und <strong>er</strong>stellt begleitende Publikationen.<br />
2.1 <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas<br />
Das <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas <strong>im</strong> Zentrum B<strong>er</strong>lins<br />
ist <strong>die</strong> zentrale Holocaustgedenkstätte Deutschlands, ein Ort<br />
d<strong>er</strong> Erinn<strong>er</strong>ung und des Gedenkens an <strong>die</strong> bis zu sechs Millionen<br />
jüdischen Opf<strong>er</strong> des Holocaust. Das zwischen Brandenburg<strong>er</strong> Tor<br />
und Potsdam<strong>er</strong> Platz gelegene <strong>Denkmal</strong> besteht aus dem von Pet<strong>er</strong><br />
Eisenman entworfenen Stelenfeld und dem unt<strong>er</strong>irdisch gelegenen<br />
Ort d<strong>er</strong> Information. D<strong>er</strong> Eintritt ist frei.<br />
Die Ausstellung <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information dokumenti<strong>er</strong>t <strong>die</strong> V<strong>er</strong>folgung<br />
und V<strong>er</strong>nichtung d<strong>er</strong> Juden Europas und <strong>die</strong> historischen Stätten<br />
d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>brechen. Sie wird jährlich von fast ein<strong>er</strong> halben Million<br />
Gäste besucht.<br />
Öffnungszeiten: Das Stelenfeld ist Tag und Nacht frei zugänglich. Die<br />
Ausstellung <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information ist von April bis Septemb<strong>er</strong> von<br />
10.00 bis 20.00 Uhr geöffnet (letzt<strong>er</strong> Einlass 19.15 Uhr). Von Oktob<strong>er</strong><br />
bis März kann sie von 10.00 bis 19.00 Uhr besichtigt w<strong>er</strong>den (letzt<strong>er</strong><br />
Einlass 18.15 Uhr). Montags ist d<strong>er</strong> Ort d<strong>er</strong> Information geschlossen.<br />
Weit<strong>er</strong>e Schließtage sind d<strong>er</strong> 1. Januar und d<strong>er</strong> 24. bis 26. Dezemb<strong>er</strong>.<br />
Am 31. Dezemb<strong>er</strong> ist <strong>die</strong> Ausstellung ab 16 Uhr geschlossen.<br />
lage: Cora-B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong>-Straße 1, 10117 B<strong>er</strong>lin<br />
Geschichte des Geländes des Holocaust-<strong>Denkmal</strong>s<br />
Das Gelände des <strong>Denkmal</strong>s befindet sich am Rande des Großen<br />
Ti<strong>er</strong>gartens, zwischen Eb<strong>er</strong>t- und Wilhelmstraße. Die planmäßige<br />
Anlegung und Parzelli<strong>er</strong>ung <strong>die</strong>ses Teils B<strong>er</strong>lins geht auf <strong>die</strong> <strong>er</strong>ste<br />
Hälfte des 18. Jahrhund<strong>er</strong>ts zurück: Damals entstanden in <strong>die</strong>sem<br />
Abschnitt d<strong>er</strong> Wilhelmstraße sieben Palais bzw. palaisartige Wohngebäude,<br />
zu denen jeweils ein streifenförmig<strong>er</strong> Garten gehörte. Im<br />
Laufe des 19. Jahrhund<strong>er</strong>ts siedelten sich dort staatliche Instanzen<br />
und Minist<strong>er</strong>ien Preußens, spät<strong>er</strong> des Deutschen Reiches an: Die<br />
Wilhelmstraße avanci<strong>er</strong>te zur preußisch-deutschen Machtzentrale,<br />
und <strong>die</strong> hint<strong>er</strong> den Gebäuden gelegenen Grundstücke wurden zu<br />
Minist<strong>er</strong>gärten.<br />
Im nördlichen Teil <strong>die</strong>ses B<strong>er</strong>eiches, zwischen d<strong>er</strong> Behrenstraße und<br />
d<strong>er</strong> Hannah-Arendt-Straße, liegt das Gelände des <strong>Denkmal</strong>s. Bis<br />
1945 befanden sich dort <strong>die</strong> Gärten d<strong>er</strong> Anwesen Wilhelmstraße 72<br />
und 73.<br />
10
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
Das Gebäude und das Grundstück Wilhelmstraße 72 gehörten zunächst<br />
G<strong>er</strong>ichtspräsident Hans Christoph von Görne und kamen Anfang<br />
des 19. Jahrhund<strong>er</strong>ts in den Besitz des Preußischen Königs, bis<br />
das Reich sie 1919 aus dem Besitz d<strong>er</strong> Hohenzoll<strong>er</strong>n <strong>er</strong>warb. Im Jahr<br />
darauf zog hi<strong>er</strong> das neugegründete Reichs<strong>er</strong>nährungsminist<strong>er</strong>ium<br />
ein, das dort seinen Sitz bis zur Z<strong>er</strong>störung <strong>im</strong> Februar 1945 behielt.<br />
1937 ließ sich Reichspropagandaminist<strong>er</strong> Joseph Goebbels auf dem<br />
Grundstück eine Dienstvilla <strong>er</strong>richten; drei Jahre spät<strong>er</strong> folgte ein<br />
Bunk<strong>er</strong>. Die Trümm<strong>er</strong> des Gebäudes wurden nach 1945 beseitigt;<br />
d<strong>er</strong> Bunk<strong>er</strong> blieb all<strong>er</strong>dings <strong>er</strong>halten.<br />
Die Wilhelmstraße 73 war durch den Bau des Gräflich Sackenschen<br />
Palais geprägt. Mitte des 19. Jahrhund<strong>er</strong>ts wurde <strong>die</strong>s<strong>er</strong> Bau samt<br />
Garten von König Friedrich Wilhelm IV. gekauft und <strong>die</strong>nte bis zum<br />
Ende d<strong>er</strong> Monarchie als Minist<strong>er</strong>ium des Königlichen Hauses. Nachdem<br />
das Reich 1919 auch <strong>die</strong>se Immobilie <strong>er</strong>worben hatte, richtete<br />
es hi<strong>er</strong> den Dienstsitz mit Wohnung <strong>für</strong> das neugeschaffene Amt des<br />
Reichspräsidenten ein. Ab 1938 noch durch Reichsaußenminist<strong>er</strong><br />
Joach<strong>im</strong> von Ribbentrop genutzt, brannte das Palais in Folge von<br />
Bombenangriffen <strong>im</strong> Frühjahr 1945 aus.<br />
Die Ruinen d<strong>er</strong> Gebäude d<strong>er</strong> Wilhelmstraße 71 und 72 wurden zu<br />
Beginn d<strong>er</strong> 1960<strong>er</strong> Jahre abgetragen. Die Gärten v<strong>er</strong>schwanden<br />
mit dem Bau d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Mau<strong>er</strong> durch <strong>die</strong> DDR <strong>im</strong> Jahre 1961 und<br />
wurden Teil des spät<strong>er</strong>en »Todesstreifens«. Von 1987 bis 1990 entstand<br />
an d<strong>er</strong> Wilhelmstraße (damals Otto-Grotewohl-Straße) eine<br />
»Wohnanlage in Sond<strong>er</strong>platte«. Nach Abbau d<strong>er</strong> Grenzanlagen d<strong>er</strong><br />
DDR 1989/90 lag das Gelände d<strong>er</strong> früh<strong>er</strong>en Minist<strong>er</strong>gärten brach,<br />
bis es zum Standort <strong>für</strong> das zentrale Holocaust-<strong>Denkmal</strong> ausgewählt<br />
wurde.<br />
D<strong>er</strong> architekt Pet<strong>er</strong> Eisenman<br />
Pet<strong>er</strong> Eisenman wurde 1932 in Newark, New J<strong>er</strong>sey, geboren. Er<br />
stu<strong>die</strong>rte von 1951 bis 1955 Architektur an d<strong>er</strong> Cornell Univ<strong>er</strong>sity,<br />
Ithaca, anschließend an d<strong>er</strong> Columbia Univ<strong>er</strong>sity, New York, und<br />
schloss seine akademische Ausbildung 1963 mit ein<strong>er</strong> Doktorarbeit<br />
üb<strong>er</strong> Entwurfstheorie ab.<br />
Ab 1957/58 arbeitete <strong>er</strong> in v<strong>er</strong>schiedenen Architekturbüros unt<strong>er</strong><br />
and<strong>er</strong>em in Walt<strong>er</strong> Gropius’ Büro »The Architects Coop<strong>er</strong>ative«. Seit<br />
1960 lehrte Pet<strong>er</strong> Eisenman Architektur, beispielsweise an d<strong>er</strong> Princeton<br />
Univ<strong>er</strong>sity, New J<strong>er</strong>sey, an d<strong>er</strong> Cambridge Univ<strong>er</strong>sity, Massachusetts,<br />
und an d<strong>er</strong> New York<strong>er</strong> Coop<strong>er</strong> Union School, wo <strong>er</strong> zusammen<br />
mit John Hejduk unt<strong>er</strong>richtete. Von 1967 bis 1982 leitete<br />
<strong>er</strong> das »Institute for Architecture and Urban Stu<strong>die</strong>s«. Er war Professor<br />
<strong>für</strong> Architektur an d<strong>er</strong> Univ<strong>er</strong>sity of Maryland (1978), an d<strong>er</strong><br />
Harvard Univ<strong>er</strong>sity (1982–1985), an d<strong>er</strong> Coop<strong>er</strong> Union School, New<br />
York City, und an d<strong>er</strong> Ohio State Univ<strong>er</strong>sity. In sein<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten b<strong>er</strong>uflichen<br />
Phase arbeitete <strong>er</strong> zusammen mit Charles Gwathmay, John<br />
Hejduk, Michael Graves und Richard Mei<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Architekturgruppe<br />
»The New York Five«. An den Arbeiten, <strong>die</strong> zu <strong>die</strong>s<strong>er</strong> Zeit entstanden<br />
und in gesond<strong>er</strong>ten Publikationen v<strong>er</strong>öffentlicht sind, hat Eisenman<br />
seine entwurfstheoretischen Grundsätze entwickelt. Anfang<br />
11
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
d<strong>er</strong> 1980<strong>er</strong> Jahre gründete Eisenman ein eigenes Architekturbüro<br />
in New York und hat seitdem eine Anzahl bedeutend<strong>er</strong> und breit<br />
gefäch<strong>er</strong>t<strong>er</strong> Entwürfe realisi<strong>er</strong>t. In <strong>die</strong>se Phase fällt auch sein vielbeachtet<strong>er</strong><br />
Entwurf <strong>für</strong> das Wohn- und Geschäftshaus an d<strong>er</strong> Koch-/<br />
Ecke Friedrichstraße in B<strong>er</strong>lin-Kreuzb<strong>er</strong>g (heute: B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Mau<strong>er</strong>-Museum)<br />
<strong>im</strong> Rahmen d<strong>er</strong> Int<strong>er</strong>nationalen Bauausstellung B<strong>er</strong>lin 1987<br />
(IBA). Besond<strong>er</strong>s bem<strong>er</strong>kensw<strong>er</strong>t ist <strong>die</strong> Sequenz von Kulturbauten<br />
in den USA (Wexn<strong>er</strong> Cent<strong>er</strong> for the Visual Arts and Fine Arts Library<br />
und Great<strong>er</strong> Columbus Convention Cent<strong>er</strong> in Columbus/Ohio, sowie<br />
Aronoff Cent<strong>er</strong> for Design and Art, Cincinnati/Ohio), <strong>die</strong> in den achtzig<strong>er</strong><br />
und neunzig<strong>er</strong> Jahren entstanden. Ein weit<strong>er</strong>es, 1990 realisi<strong>er</strong>tes<br />
Projekt, ist das Hauptquarti<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Koizumi Sangyo Corporation<br />
in Tokio.<br />
Seit 1999 hat Eisenman einige int<strong>er</strong>national stark beachtete Wettbew<strong>er</strong>bs<strong>er</strong>folge<br />
v<strong>er</strong>zeichnen können. Im Juni 1999 <strong>er</strong>hielt sein Projekt<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> städtebauliche Neuordnung des Hafengeländes in West-<br />
Manhattan einen angesehenen Architekturpreis in den USA. Im<br />
Dezemb<strong>er</strong> 1999 gewann <strong>er</strong> in einem int<strong>er</strong>nationalen Wettbew<strong>er</strong>b<br />
den 1. Preis <strong>für</strong> seinen Entwurf ein<strong>er</strong> unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>em aus Museum,<br />
Bibliothek und Op<strong>er</strong>nhaus bestehenden Kulturstadt in Santiago de<br />
Compostela (Spanien), <strong>die</strong> seit 2002 realisi<strong>er</strong>t wird. Ein weit<strong>er</strong>es Projekt<br />
war ein Footballstadion <strong>für</strong> 68.000 Zuschau<strong>er</strong> in Phoenix, Arizona,<br />
das 2006 <strong>er</strong>öffnet wurde.<br />
Seit seinen <strong>er</strong>sten publizistischen Erfahrungen als Mith<strong>er</strong>ausgeb<strong>er</strong><br />
d<strong>er</strong> architektur-theoretischen Zeitschrift »Oppositions« hat sich Pet<strong>er</strong><br />
Eisenman kontinui<strong>er</strong>lich als Publizist, ab<strong>er</strong> auch als akademisch<strong>er</strong><br />
Lehr<strong>er</strong> mit grundsätzlichen Fragen d<strong>er</strong> Architektur und d<strong>er</strong> Gestaltung<br />
befasst. Er ist Inhab<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Louis-Kahn-Professur <strong>für</strong> Architektur<br />
an d<strong>er</strong> Yale Univ<strong>er</strong>sity und Gastprofessor an d<strong>er</strong> Princeton Univ<strong>er</strong>sity.<br />
Für sein Lebensw<strong>er</strong>k <strong>er</strong>hielt <strong>er</strong> 2004 den Goldenen Löwen d<strong>er</strong><br />
Architektur-Biennale in Venedig.<br />
Die beeindruckende Reihe d<strong>er</strong> von ihm vorgelegten Publikationen,<br />
ebenso wie seine zahlreichen int<strong>er</strong>nationalen akademischen Aktivitäten,<br />
Vorträge und Ehrungen, machen ihn zu ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> int<strong>er</strong>essantesten<br />
Architektenp<strong>er</strong>sönlichkeiten d<strong>er</strong> Gegenwart. In seinen<br />
Schriften setzt sich Eisenman <strong>im</strong>m<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> mit dem geschichtlichen<br />
Gehalt des Projekts d<strong>er</strong> Mod<strong>er</strong>ne auseinand<strong>er</strong>. Inn<strong>er</strong>halb <strong>die</strong>s<strong>er</strong> Beschäftigung<br />
mit philosophischen Fragen und Grundhaltungen ragt<br />
vor allem Eisenmans Auseinand<strong>er</strong>setzung mit dem französischen<br />
Philosophen Jacques D<strong>er</strong>rida h<strong>er</strong>vor. Ein kontinui<strong>er</strong>liches Thema d<strong>er</strong><br />
reflexiven Tätigkeit Eisenmans ist seine These ein<strong>er</strong> Architektur d<strong>er</strong><br />
Erinn<strong>er</strong>ung, aus d<strong>er</strong> <strong>er</strong> das Postulat ein<strong>er</strong> ortsbezogenen od<strong>er</strong> textuellen<br />
Architektur ableitet, <strong>die</strong> dem Nutz<strong>er</strong> eine einzigartige, medial<br />
nicht v<strong>er</strong>mittelbare Erfahrung von Raum und Zeit <strong>er</strong>möglicht. Angesichts<br />
d<strong>er</strong> heute <strong>im</strong>m<strong>er</strong> deutlich<strong>er</strong> w<strong>er</strong>denden Dichotomie zwischen<br />
Mod<strong>er</strong>nität und Fundamentalismus und d<strong>er</strong> Dichotomie zwischen<br />
Bild und Realität muss auch <strong>die</strong> Rolle d<strong>er</strong> Architektur nach Auffassung<br />
von Eisenman neu gedacht w<strong>er</strong>den, wenn sie <strong>im</strong> Kampf d<strong>er</strong><br />
Symbole und Inszeni<strong>er</strong>ungen bestehen und eine kritische Funktion<br />
behalten soll.<br />
12
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
Zahlen zum Holocaust-<strong>Denkmal</strong><br />
StElEnfElD<br />
Größe des Stelenfelds<br />
19.073 m² (entspricht knapp zwei Fußballfeld<strong>er</strong>n nach Bundesligastandard)<br />
abmessungen d<strong>er</strong> Stelen<br />
0,95 m Breite, 2,38 m Länge,<br />
Höhen von 0 bis 4,7 m<br />
Neigungen von 0,5° bis 2°<br />
Zahl d<strong>er</strong> monti<strong>er</strong>ten Stelen<br />
2.711 Stelen aus hochw<strong>er</strong>tigem Beton<br />
(selbstv<strong>er</strong>dichtend<strong>er</strong> Beton SVB)<br />
davon<br />
83 Stelen mit Höhen üb<strong>er</strong> 4,5 m<br />
220 Stelen mit Höhen von 4 bis 4,5 m<br />
249 Stelen mit Höhen von 3,5 bis 4 m<br />
320 Stelen mit Höhen von 3 bis 3,5 m<br />
232 Stelen mit Höhen von 2,5 bis 3 m<br />
259 Stelen mit Höhen von 2 bis 2,5 m<br />
400 Stelen mit Höhen von 1,5 bis 2 m<br />
469 Stelen mit Höhen von 1 bis 1,5 m<br />
334 Stelen mit Höhen von 0,5 bis 1 m<br />
33 Stelen mit Höhen bis 0,5 m<br />
sowie<br />
112 eben<strong>er</strong>dige Stelenplatten<br />
(meist <strong>im</strong> Straßenland v<strong>er</strong>legt)<br />
aufstellung d<strong>er</strong> Stelen<br />
in 54 Nord-Süd-Achsen und in 87 Ost- West-Achsen<br />
Gewicht d<strong>er</strong> größten, 4,7 m hohen Stele<br />
ca. 16 t<br />
Durchschnittliches Gewicht ein<strong>er</strong> Stele<br />
ca. 8 t<br />
Größe d<strong>er</strong> gepflast<strong>er</strong>ten fläche<br />
ca. 13.100 m²<br />
Pflast<strong>er</strong>mat<strong>er</strong>ial<br />
Betonw<strong>er</strong>kstein in Sond<strong>er</strong>anf<strong>er</strong>tigung (Größe 10 x 10 cm)<br />
13
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
Beleuchtung des Stelenfelds<br />
180 eben<strong>er</strong>dig <strong>im</strong> Pflast<strong>er</strong> v<strong>er</strong>legte Beleuchtungskörp<strong>er</strong><br />
(2,38 m lang, 0,10 m breit)<br />
Zugang <strong>für</strong> Behind<strong>er</strong>te, v. a. Rollstuhlfahr<strong>er</strong><br />
13 Wegeachsen mit einem Gefälle von max. 8 %, marki<strong>er</strong>t mit<br />
rilli<strong>er</strong>ten Pflast<strong>er</strong>steinen und mit gußeis<strong>er</strong>nen Bodenpiktogrammen<br />
(Rollstuhlsymbol) an d<strong>er</strong> Grenze zum öffentlichen Gehweg<br />
Baumpflanzungen <strong>im</strong> Stelenfeld<br />
41 Bäume an d<strong>er</strong> Westseite zur Eb<strong>er</strong>tstraße<br />
davon<br />
11 Geweihbäume (Gymnocladus dioica)<br />
8 Aralien (Aralia spinosa)<br />
7 Schwarzkief<strong>er</strong>n (Pinus nigra)<br />
7 Linden (Tilia vulgaris)<br />
5 Maiglöckchenbäume (Halesia carolina)<br />
3 Felsenbirnen (Amelanchi<strong>er</strong> laevis)<br />
oRt DER InfoRmatIon<br />
Bruttogrundfläche<br />
2.116 m² mit Innen- und Außenwänden,<br />
Treppen und Technikräumen<br />
davon<br />
778 m² Ausstellungsräume<br />
106 m² Vortragsräume<br />
46 m² Buchladen<br />
166 m² Büroräume, Rezeption und Gard<strong>er</strong>obe<br />
fInanZEn<br />
Bausumme<br />
27,6 Mio. Euro aus Mitteln des Bundeshaushalts<br />
davon<br />
13,9 Mio. Euro <strong>für</strong> den Bau des Stelenfelds<br />
10,3 Mio. Euro <strong>für</strong> den Bau des Orts d<strong>er</strong> Information<br />
1,1 Mio. Euro allgemeine Baukosten<br />
sowie<br />
2,3 Mio. Euro <strong>für</strong> den Ausstellungsbau und <strong>die</strong><br />
Erstausstattung des Orts d<strong>er</strong> Information<br />
14
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
Kurzbiographie Dagmar von Wilcken<br />
Dagmar von Wilcken, geboren 1958, Studium des<br />
Objektdesigns und d<strong>er</strong> Visuellen Kommunikation, 1987<br />
Diplom an d<strong>er</strong> Hochschule d<strong>er</strong> Künste in B<strong>er</strong>lin, freib<strong>er</strong>uflich<br />
tätig als Ausstellungsgestalt<strong>er</strong>in, 1995 bis 2004 Gestaltung<br />
d<strong>er</strong> Dau<strong>er</strong>ausstellung »Spuren des Unrechts« <strong>für</strong> das<br />
Dokumentations- und Informationszentrum DIZ Torgau,<br />
zahlreiche Aufträge durch <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> »Neue Synagoge<br />
– Centrum Judaicum B<strong>er</strong>lin«, darunt<strong>er</strong> <strong>die</strong> Ausstellung<br />
»Juden in B<strong>er</strong>lin – 1938 bis 1945«, 2001 bis 2005 gestalt<strong>er</strong>isches<br />
Gesamtkonzept <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausstellung <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong><br />
Information und 2006/07 <strong>die</strong> Wand<strong>er</strong>ausstellung »›Was<br />
damals Recht war ...‹ – Soldaten und Zivilisten vor G<strong>er</strong>ichten<br />
d<strong>er</strong> Wehrmacht«.<br />
Die ausstellung <strong>im</strong> ort d<strong>er</strong> Information<br />
D<strong>er</strong> unt<strong>er</strong> dem Stelenfeld gelegene Ort d<strong>er</strong> Information dokumenti<strong>er</strong>t<br />
<strong>die</strong> V<strong>er</strong>folgung und V<strong>er</strong>nichtung d<strong>er</strong> Juden Europas und <strong>die</strong><br />
historischen Stätten d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>brechen. Im Zentrum d<strong>er</strong> Ausstellung<br />
stehen <strong>die</strong> P<strong>er</strong>sonalisi<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Opf<strong>er</strong> und <strong>die</strong> geographische D<strong>im</strong>ension<br />
des Holocaust.<br />
Das gestalt<strong>er</strong>ische konzept <strong>für</strong> den ort d<strong>er</strong> Information<br />
Bei d<strong>er</strong> Gestaltung d<strong>er</strong> Ausstellungsräume beabsichtigte Dagmar<br />
von Wilcken, das inhaltliche Konzept in architektonische Vorgaben<br />
einzubinden, um so eine ästhetische Einheit beid<strong>er</strong> Elemente zu <strong>er</strong>reichen.<br />
Im Ort d<strong>er</strong> Information finden <strong>die</strong> Stelen des <strong>Denkmal</strong>s eine formale<br />
Fortsetzung, v<strong>er</strong>lassen hi<strong>er</strong> jedoch ihre abstrakte Ebene und <strong>die</strong>nen<br />
als Informationsträg<strong>er</strong>. Das Rast<strong>er</strong> und <strong>die</strong> Formensprache des<br />
Stelenfeldes w<strong>er</strong>den ziti<strong>er</strong>t, indem ihre ursprüngliche Erscheinung<br />
in abgewandelt<strong>er</strong> Form aufgegriffen und varii<strong>er</strong>t wird. In jedem d<strong>er</strong><br />
vi<strong>er</strong> Ausstellungsräume sieht <strong>die</strong>se Metamorphose and<strong>er</strong>s aus. So<br />
wird v<strong>er</strong>deutlicht, dass sich <strong>die</strong> Besuch<strong>er</strong> an einem unv<strong>er</strong>wechselbaren<br />
Ort befinden, nämlich unt<strong>er</strong>halb des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten<br />
Juden Europas. Durch <strong>die</strong> Funktionswandlung d<strong>er</strong> Stele zum<br />
Informationsträg<strong>er</strong> entsteht ein formales Bindeglied zwischen dem<br />
Stelenfeld und dem Ort d<strong>er</strong> Information, eine Üb<strong>er</strong>leitung von d<strong>er</strong><br />
abstrakten Ebene zur Ebene d<strong>er</strong> konkreten Inhalte.<br />
Im <strong>er</strong>sten Ausstellungsraum w<strong>er</strong>den Zitate aus Selbstzeugnissen<br />
d<strong>er</strong> Opf<strong>er</strong> und <strong>die</strong> Darstellung d<strong>er</strong> europäischen D<strong>im</strong>ension des Holocaust<br />
gezeigt. Die Zitate sind auf Glasplatten lesbar, <strong>die</strong> <strong>im</strong> Boden<br />
eingelassen sind und von unten beleuchtet w<strong>er</strong>den. Jede <strong>die</strong>s<strong>er</strong><br />
Glasplatten »spiegelt« in Größe und Platzi<strong>er</strong>ung eine ob<strong>er</strong>irdische<br />
Stele <strong>im</strong> Boden wid<strong>er</strong> – als virtuelle Fortsetzung des ob<strong>er</strong>irdischen<br />
Stelenfeldes.<br />
Im zweiten Raum »durchdringen« <strong>die</strong> Stelen des Feldes den Ort d<strong>er</strong><br />
Information von oben. Auf ihnen w<strong>er</strong>den 15 Lebensgeschichten –<br />
stellv<strong>er</strong>tretend <strong>für</strong> das Schicksal viel<strong>er</strong> jüdisch-europäisch<strong>er</strong> Familien<br />
– gezeigt. Die Stelen, <strong>die</strong> scheinbar durch <strong>die</strong> Decke in den Ort<br />
d<strong>er</strong> Information bis auf eine Höhe von 0,70 m hineinragen, w<strong>er</strong>den<br />
ihr<strong>er</strong>seits wied<strong>er</strong> von <strong>die</strong>sen individuellen Lebensgeschichten<br />
durchdrungen. Die Hint<strong>er</strong>leuchtung d<strong>er</strong> Exponate <strong>er</strong>hellt den Raum.<br />
Zusätzlich wirft jede hängende Stele Licht in ihr<strong>er</strong> Grundrissform<br />
auf den Boden und reflekti<strong>er</strong>t es indirekt in den Raum.<br />
D<strong>er</strong> dritte Raum, d<strong>er</strong> Raum d<strong>er</strong> Namen, ist bis auf drei Sitzbänke le<strong>er</strong>.<br />
Hi<strong>er</strong> wird <strong>im</strong> Gegensatz zu den and<strong>er</strong>en drei Themenräumen das Rast<strong>er</strong><br />
des Stelenfeldes nur durch das Format und <strong>die</strong> Platzi<strong>er</strong>ung von<br />
Sitzbänken ziti<strong>er</strong>t.<br />
15
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
Im letzten d<strong>er</strong> vi<strong>er</strong> Themenräume, <strong>im</strong> Raum d<strong>er</strong> Orte, dringen <strong>die</strong><br />
Stelen aus den Wänden h<strong>er</strong>aus auf den Ausstellungsbesuch<strong>er</strong> zu.<br />
Im Zentrum steht <strong>die</strong> geographische D<strong>im</strong>ension des Holocaust. Die<br />
Breitseiten d<strong>er</strong> Kuben <strong>die</strong>nen als Projektionsflächen <strong>für</strong> historisches<br />
Film- und Fotomat<strong>er</strong>ial.<br />
DER aUftakt<br />
D<strong>er</strong> Weg zum <strong>er</strong>sten Ausstellungsraum führt durch <strong>die</strong> Foy<strong>er</strong>s 1 und<br />
2. Hi<strong>er</strong> <strong>er</strong>halten <strong>die</strong> Besuch<strong>er</strong> Grundinformationen zum historischen<br />
Kontext (1933 bis 1945), um <strong>die</strong> Inhalte d<strong>er</strong> vi<strong>er</strong> Themenräume einordnen<br />
zu können. Die wichtigsten Ereignisse <strong>die</strong>s<strong>er</strong> Jahre w<strong>er</strong>den<br />
in Form eines horizontal angelegten Text-Bild-Streifens entlang d<strong>er</strong><br />
westlichen Wand v<strong>er</strong>anschaulicht.<br />
Von d<strong>er</strong> Stirnwand des Foy<strong>er</strong>s blicken den Ausstellungsbesuch<strong>er</strong>n<br />
sechs großformatige Gesicht<strong>er</strong> entgegen. Diese Porträts repräsenti<strong>er</strong>en<br />
<strong>die</strong> sechs Millionen jüdischen Opf<strong>er</strong> – als Resultat d<strong>er</strong> vorab<br />
geschild<strong>er</strong>ten politischen Ereignisse. Jedes Bild v<strong>er</strong>tritt eine spezifische<br />
Geschlechts- und Alt<strong>er</strong>sgruppe: Männ<strong>er</strong> und Frauen, Kind<strong>er</strong>,<br />
Erwachsene und Alte.<br />
Die Inhalte d<strong>er</strong> vi<strong>er</strong> themenräume<br />
RaUm DER DImEnSIonEn (RaUm 1)<br />
Im <strong>er</strong>sten Ausstellungsraum wird <strong>die</strong> europäische D<strong>im</strong>ension des<br />
Holocaust durch ein umlaufendes Band d<strong>er</strong> jüdischen Opf<strong>er</strong>zahlen<br />
all<strong>er</strong> Länd<strong>er</strong> unt<strong>er</strong> nationalsozialistisch<strong>er</strong> H<strong>er</strong>rschaft (nach den<br />
Grenzen von 1937) und exemplarische Zitate aus Selbstzeugnissen<br />
V<strong>er</strong>folgt<strong>er</strong> v<strong>er</strong>deutlicht.<br />
Von den meisten d<strong>er</strong> in <strong>die</strong> V<strong>er</strong>nichtung deporti<strong>er</strong>ten Menschen<br />
sind keine Spuren geblieben. Zwischen 5,4 und knapp 6 Millionen<br />
Juden sind <strong>im</strong> nationalsozialistisch beh<strong>er</strong>rschten Europa <strong>er</strong>mordet<br />
worden. Die Zahlenspanne b<strong>er</strong>uht auf Dokumenten d<strong>er</strong> Tät<strong>er</strong> und<br />
statistischen Erhebungen d<strong>er</strong> damals 20, heute 28 europäischen<br />
Staaten, aus denen <strong>die</strong> Ermordeten stammten. Auch <strong>die</strong>se Üb<strong>er</strong>lief<strong>er</strong>ung<br />
ist lückenhaft. Mit Absicht haben <strong>die</strong> Tät<strong>er</strong> Hinweise auf <strong>die</strong><br />
Ermordeten und ihre Lebenszusammenhänge beseitigt; Dokumente<br />
sind z<strong>er</strong>stört worden od<strong>er</strong> <strong>im</strong> Krieg v<strong>er</strong>loren gegangen.<br />
Nur wenige d<strong>er</strong> <strong>er</strong>mordeten jüdischen Kind<strong>er</strong>, Frauen und Männ<strong>er</strong><br />
haben Zeugnisse ihres p<strong>er</strong>sönlichen Leidens hint<strong>er</strong>lassen können:<br />
entstanden in groß<strong>er</strong> Not und teilweise in den letzten Augenblicken<br />
vor dem Tod geschrieben. Die Angehörigen und <strong>die</strong> Welt sollten<br />
<strong>er</strong>fahren, was mit ihnen geschah. Die oft nur in Bruchstücken <strong>er</strong>haltenen<br />
Tagebüch<strong>er</strong>, Abschiedsbriefe od<strong>er</strong> Notizen w<strong>er</strong>fen heute<br />
Schlaglicht<strong>er</strong> auf ihre Erfahrungen, Gefühle und ihr Handeln angesichts<br />
von Gewalt und tödlich<strong>er</strong> Bedrohung.<br />
So schreibt zum Beispiel eine Frau mit Vornamen Fela am 27. Januar<br />
1942 aus dem Ghetto Kutno <strong>im</strong> besetzten Polen eine Postkarte an<br />
ihre Familie <strong>im</strong> Warschau<strong>er</strong> Ghetto:<br />
16
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
»Meine Lieben! Ich habe schon eine Karte an euch geschrieben üb<strong>er</strong><br />
das Schicksal, das uns getroffen hat. Sie bringen uns nach Chelmno<br />
und v<strong>er</strong>gasen uns. Dort liegen schon 25.000 Juden. Das Gemetzel<br />
geht weit<strong>er</strong>. ›Habt ihr denn kein Erbarmen mit uns?‹ Natan, das<br />
Kind, Mutt<strong>er</strong> und ich haben uns g<strong>er</strong>ettet, sonst niemand. Ich weiß<br />
nicht, was mit uns weit<strong>er</strong> sein wird, ich habe keine Lebenskraft mehr.<br />
Wenn Tante Bronia schreibt, dann schreibt ihr üb<strong>er</strong> alles. Ich grüße<br />
euch h<strong>er</strong>zlich, Fela«<br />
Quelle: Żydowski Instytut Historyczny – Instytut Naukowo-Badawczy, Warschau<br />
Die kommunistische Unt<strong>er</strong>grundzeitung »Morgnfrajhajt« v<strong>er</strong>öffentlichte<br />
den Wortlaut von Felas Nachricht am 9. Februar 1942. Es war<br />
eine d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Nachrichten üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> Massenmorde durch Giftgas.<br />
Das weit<strong>er</strong>e Schicksal Felas ist nicht bekannt.<br />
Eine weit<strong>er</strong>e Notiz, <strong>die</strong> von einem sowjetischen Soldaten in Byten<br />
nahe Baranowicze in Ostpolen (heute Weißrussland) gefunden<br />
wurde, b<strong>er</strong>ichtet von d<strong>er</strong> Todesangst d<strong>er</strong> zwölfjährigen Judith<br />
Wischnjatskaja.<br />
»31. Juli 1942 – Lieb<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong>! Vor dem Tod nehme ich Abschied von<br />
dir. Wir möchten so g<strong>er</strong>ne leben, doch man lässt uns nicht, wir w<strong>er</strong>den<br />
umkommen. Ich habe solche Angst vor <strong>die</strong>sem Tod, denn <strong>die</strong><br />
kleinen Kind<strong>er</strong> w<strong>er</strong>den lebend in <strong>die</strong> Grube geworfen. Auf Wied<strong>er</strong>sehen<br />
<strong>für</strong> <strong>im</strong>m<strong>er</strong>. Ich küsse dich inniglich. Deine J.«<br />
Quelle: Yad Vashem, J<strong>er</strong>usalem<br />
In den nur teilweise <strong>er</strong>haltenen Aufzeichnungen von Lejb Langfus<br />
(um 1910 bis 1944) sind <strong>die</strong> Zustände in den Deportationszügen beschrieben<br />
worden.<br />
»Die zusammengepresste Menschenmasse (...) konnte wegen des<br />
großen Gedränges <strong>die</strong> Menschen in d<strong>er</strong> (...) Luft hängend halten;<br />
dreißig Stunden lang <strong>er</strong>möglichte das ihnen, auf den [Beinen] zu<br />
stehen. Keine Unt<strong>er</strong>haltungen, keine Diskussionen wurden unt<strong>er</strong>wegs<br />
(...) geführt. Alle waren nur halb bei Sinnen vor Müdigkeit und<br />
Erschöpfung. Diese Enge drückte den [Stempel] d<strong>er</strong> Ermüdung und<br />
Entkräftung allen auf [und] trug [<strong>im</strong> entscheidenden] Augenblick<br />
den Sieg üb<strong>er</strong> den Geist davon. Ein einziges Mal wurde <strong>die</strong> Tür des<br />
Waggons geöffnet; es kamen zwei Gendarmen h<strong>er</strong>ein, <strong>die</strong> auf dem<br />
Tauschwege <strong>für</strong> Eh<strong>er</strong>inge, <strong>die</strong> ihnen von den Frauen gegeben wurden,<br />
<strong>die</strong>sen <strong>er</strong>laubten, etwas zu trinken.«<br />
Quelle: Państwowe Muzeum Auschwitz-Birkenau, Oświęc<strong>im</strong><br />
D<strong>er</strong> Rabbin<strong>er</strong> Lejb Langfus wurde aus dem Ghetto Maków Mazowiecki<br />
(Polen) Ende 1942 nach Auschwitz-Birkenau v<strong>er</strong>schleppt<br />
und zur Arbeit <strong>im</strong> Krematorium gezwungen. Am 26. Novemb<strong>er</strong><br />
1944 wurde <strong>er</strong> mit hund<strong>er</strong>t weit<strong>er</strong>en Häftlingen aus <strong>die</strong>sem Kommando<br />
<strong>er</strong>mordet.<br />
17
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
RaUm DER famIlIEn (RaUm 2)<br />
Anhand von 15 jüdischen Familienschicksalen w<strong>er</strong>den in <strong>die</strong>sem<br />
Raum unt<strong>er</strong>schiedliche soziale, nationale, kulturelle und religiöse<br />
Lebenswelten dargestellt. Dadurch wird d<strong>er</strong> Kontrast zwischen dem<br />
Leben vor, während und nach d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung, <strong>die</strong> Z<strong>er</strong>störung <strong>die</strong>s<strong>er</strong><br />
Kultur sowie d<strong>er</strong> damit v<strong>er</strong>bundene V<strong>er</strong>lust v<strong>er</strong>anschaulicht. Fotos<br />
und p<strong>er</strong>sönliche Dokumente b<strong>er</strong>ichten von Auflösung, V<strong>er</strong>treibung<br />
und V<strong>er</strong>nichtung <strong>die</strong>s<strong>er</strong> Familien und ihr<strong>er</strong> Mitglied<strong>er</strong>.<br />
Die Geschichten jüdisch<strong>er</strong> Familien spiegeln <strong>die</strong> Vielfalt d<strong>er</strong> Lebenswelten<br />
d<strong>er</strong> europäischen Juden vor dem Holocaust. In d<strong>er</strong> Familie<br />
wurden religiöse Traditionen gepflegt und weit<strong>er</strong>gegeben. Die hi<strong>er</strong><br />
gezeigten Geschichten machen ab<strong>er</strong> auch den Wandel deutlich, den<br />
<strong>die</strong> europäischen Juden seit dem Erstarken religiös<strong>er</strong> und politisch<strong>er</strong><br />
Reformbewegungen <strong>im</strong> 19. Jahrhund<strong>er</strong>t durchliefen. Die V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungen<br />
zwischen den Gen<strong>er</strong>ationen sind in den ausgestellten Porträts<br />
deutlich <strong>er</strong>kennbar. Angesichts des zunehmenden Antisemitismus<br />
in den 1930<strong>er</strong> Jahren bot <strong>die</strong> Familie – neben d<strong>er</strong> jüdischen<br />
Gemeinde – einen wichtigen Rückhalt <strong>für</strong> <strong>die</strong> V<strong>er</strong>folgten. Die deutsche<br />
Besatzungsh<strong>er</strong>rschaft in großen Teilen Europas riss nahezu alle<br />
familiären V<strong>er</strong>bindungen auseinand<strong>er</strong>. Die wenigen Üb<strong>er</strong>lebenden<br />
haben häufig ihre gesamte V<strong>er</strong>wandtschaft v<strong>er</strong>loren. Ihre Lebenswelt<br />
und ihr kulturelles Umfeld waren ausgelöscht. Im Gegensatz<br />
zu den hi<strong>er</strong> ausgestellten Familiengeschichten blieben häufig nicht<br />
einmal einzelne Photographien <strong>er</strong>halten.<br />
familie Hab<strong>er</strong>man<br />
So steht zum Beispiel <strong>die</strong> Familiengeschichte d<strong>er</strong> Hab<strong>er</strong>mans <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
jüdische Geschichte in Galizien, einst ärmste Provinz Öst<strong>er</strong>reich-<br />
Ungarns, ab 1918 wied<strong>er</strong> Teil Polens. Die Familie lebte in Boryslaw,<br />
einem Zentrum d<strong>er</strong> Erdölförd<strong>er</strong>ung. Die Hab<strong>er</strong>mans betrieben dort<br />
ein Getreidegeschäft. D<strong>er</strong> Sohn Joseph gehörte d<strong>er</strong> zionistischen<br />
Jugendgruppe Hashom<strong>er</strong> Hatzair an.<br />
Im Somm<strong>er</strong> 1941 g<strong>er</strong>iet <strong>die</strong> Stadt unt<strong>er</strong> deutsche Besatzung. Wie in<br />
ganz Galizien <strong>er</strong>richtete <strong>die</strong> SS auch in Boryslaw ein T<strong>er</strong>rorsystem.<br />
Im August 1942 wurden <strong>die</strong> Hab<strong>er</strong>mans auseinand<strong>er</strong> g<strong>er</strong>issen. Die<br />
Mutt<strong>er</strong> starb mit zehntausenden and<strong>er</strong>en Juden aus d<strong>er</strong> Region <strong>im</strong><br />
V<strong>er</strong>nichtungslag<strong>er</strong> Belzec. D<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong> Fischel und <strong>die</strong> Kind<strong>er</strong> wurden<br />
in einem Zwangsarbeit<strong>er</strong>lag<strong>er</strong> d<strong>er</strong> kriegswichtigen Erdölindustrie<br />
int<strong>er</strong>ni<strong>er</strong>t. Imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> führte <strong>die</strong> SS Massen<strong>er</strong>schießungen, sogenannte<br />
Aktionen, durch. Den Familienmitglied<strong>er</strong>n gelang es, sich<br />
zum Bau von V<strong>er</strong>stecken zeitweise aus dem Lag<strong>er</strong> zu entf<strong>er</strong>nen. Kurz<br />
vor d<strong>er</strong> Befreiung d<strong>er</strong> Stadt ließ d<strong>er</strong> SS-Lag<strong>er</strong>kommandant Fischel<br />
Hab<strong>er</strong>man und seinen Sohn <strong>er</strong>schießen.<br />
familie Demajo<br />
Die Geschichte d<strong>er</strong> Familie Demajo aus Belgrad, Jugoslawien (heute<br />
S<strong>er</strong>bien), steht hingegen <strong>für</strong> Lebenswelten d<strong>er</strong> sephardischen Juden<br />
auf dem Balkan. Die Vorfahren d<strong>er</strong> Demajos waren um 1500 als<br />
Flüchtlinge aus Spanien nach Belgrad gekommen. In d<strong>er</strong> Familie<br />
wurde, neben S<strong>er</strong>bokroatisch, auch noch Ladino gesprochen, <strong>die</strong><br />
18
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
Sprache d<strong>er</strong> sephardischen Juden, <strong>die</strong> dem Spanischen ähnlich ist.<br />
Schmajahu Demajo war Mal<strong>er</strong>meist<strong>er</strong>. Seine Frau Sara arbeitete Zeit<br />
ihres Lebens als Hausangestellte.<br />
Nach dem deutschen Einmarsch in Belgrad <strong>im</strong> Frühjahr 1941 begann<br />
<strong>die</strong> Militärv<strong>er</strong>waltung mit d<strong>er</strong> Politik willkürlich<strong>er</strong> Geiselnahmen. Als<br />
V<strong>er</strong>geltung <strong>für</strong> Anschläge des s<strong>er</strong>bischen Wid<strong>er</strong>standes wurde eine<br />
<strong>im</strong>m<strong>er</strong> größ<strong>er</strong>e Zahl Unbeteiligt<strong>er</strong> <strong>er</strong>schossen, meist gezielt Juden.<br />
Im H<strong>er</strong>bst steig<strong>er</strong>te <strong>die</strong> Wehrmacht <strong>die</strong>se Erschießungen bis zur nahezu<br />
vollständigen Ermordung all<strong>er</strong> s<strong>er</strong>bischen Juden, unt<strong>er</strong> ihnen<br />
fast alle Angehörige d<strong>er</strong> Familie Demajo. Die Frauen wurden auf<br />
dem Belgrad<strong>er</strong> Messegelände festgehalten. Im März 1942 schickte<br />
das B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Reichssich<strong>er</strong>heitshauptamt einen Gaswagen nach Belgrad.<br />
In wenigen Wochen wurden etwa 8.000 jüdische Frauen und<br />
Kind<strong>er</strong> während d<strong>er</strong> Fahrt <strong>im</strong> Gaswagen durch <strong>die</strong> Stadt <strong>er</strong>mordet.<br />
Im abgedichteten Lad<strong>er</strong>aum zusammengepf<strong>er</strong>cht, <strong>er</strong>stickten auch<br />
fast alle noch lebenden Familienmitglied<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Demajos an den eingeleiteten<br />
Motorabgasen.<br />
Im Jahr 2003 schaltete <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden<br />
auf d<strong>er</strong> Suche nach jüdischen Familien, <strong>die</strong> Opf<strong>er</strong> des Holocaust<br />
wurden, eine Anzeige <strong>im</strong> Belgrad<strong>er</strong> Jüdischen Gemeindeblatt. Daraufhin<br />
meldete sich d<strong>er</strong> nach Israel ausgewand<strong>er</strong>te Enkel d<strong>er</strong> Familie<br />
Demajo, Rafael Pijade, und stellte seine Familienbild<strong>er</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Ausstellung <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information zur V<strong>er</strong>fügung.<br />
RaUm DER namEn (RaUm 3)<br />
In <strong>die</strong>sem Raum befindet sich durch das V<strong>er</strong>lesen von Kurzbiografien<br />
<strong>er</strong>mordet<strong>er</strong> bzw. v<strong>er</strong>schollen<strong>er</strong> Juden d<strong>er</strong> dramaturgische Höhepunkt<br />
d<strong>er</strong> Ausstellung. Hi<strong>er</strong> wird v<strong>er</strong>sucht, <strong>die</strong> unfassbare Zahl<br />
von sechs Millionen getötet<strong>er</strong> Juden in ihr<strong>er</strong> Abstraktion aufzulösen<br />
und <strong>die</strong> Opf<strong>er</strong> aus ihr<strong>er</strong> Anonymität zu befreien. Zu jedem Menschen<br />
wird dessen Name, Geburts- und St<strong>er</strong>bejahr jeweils zeitgleich auf<br />
<strong>die</strong> vi<strong>er</strong> Wände projizi<strong>er</strong>t.<br />
Die Nationalsozialisten und ihre Helf<strong>er</strong> entrissen Millionen Juden ihr<strong>er</strong><br />
He<strong>im</strong>at, Kultur und Lebenswelt. Ihre st<strong>er</strong>blichen Üb<strong>er</strong>reste fanden<br />
meist keine Begräbnisstätte, sond<strong>er</strong>n wurden v<strong>er</strong>scharrt od<strong>er</strong><br />
v<strong>er</strong>brannt. Nur wenig zeugt heute noch von d<strong>er</strong> Existenz d<strong>er</strong> Ermordeten.<br />
In vielen Fällen sind nicht einmal mehr ihre Namen bekannt.<br />
Aussagen von Zeugen und <strong>die</strong> Ergebnisse d<strong>er</strong> historischen<br />
Forschung <strong>er</strong>möglichen es, d<strong>er</strong> Toten individuell zu gedenken. Die<br />
Biografien zu rekonstrui<strong>er</strong>en ist ein schwi<strong>er</strong>ig<strong>er</strong> und langwi<strong>er</strong>ig<strong>er</strong><br />
Prozess. Die in <strong>die</strong>sem Raum präsenti<strong>er</strong>ten Informationen entsprechen<br />
dem d<strong>er</strong>zeitigen Wissensstand. Die Suche geht ab<strong>er</strong> weit<strong>er</strong>. Die<br />
V<strong>er</strong>lesung d<strong>er</strong> Namen und Lebensgeschichten all<strong>er</strong> Opf<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> hi<strong>er</strong><br />
präsenti<strong>er</strong>ten Form würde circa sechs Jahre, sieben Monate und 27<br />
Tage dau<strong>er</strong>n.<br />
D<strong>er</strong>zeit befinden sich in d<strong>er</strong> Präsentation 7.300 Kurzbiografien von<br />
Holocaustopf<strong>er</strong>n aus ganz Europa. Bis zur Eröffnung hat <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
etwa 700 Einzelschicksale rech<strong>er</strong>chi<strong>er</strong>t und in den Studios des ZDF<br />
aufgenommen. Dank d<strong>er</strong> großzügigen finanziellen Unt<strong>er</strong>stützung<br />
19
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
des Förd<strong>er</strong>kreises konnten <strong>die</strong> Rech<strong>er</strong>chen seit Septemb<strong>er</strong> 2005<br />
fortgesetzt w<strong>er</strong>den. Das d<strong>er</strong>zeit vi<strong>er</strong>köpfige Rech<strong>er</strong>cheteam hat b<strong>er</strong>eits<br />
mehr als 9.500 Biografien rech<strong>er</strong>chi<strong>er</strong>t und Hörtexte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Präsentation<br />
v<strong>er</strong>fasst.<br />
Die Texte w<strong>er</strong>den mit professionellen Sprech<strong>er</strong>innen und Sprech<strong>er</strong>n<br />
in Deutsch und Englisch <strong>im</strong> Studio aufgenommen. RBB, ARD und<br />
ZDF stellen hi<strong>er</strong><strong>für</strong> Studios kostenlos zur V<strong>er</strong>fügung. Ebenso einen<br />
Tonmeist<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> <strong>die</strong> Aufnahmen durchführt und anschließend<br />
schneidet. Ohne <strong>die</strong>se großzügige Unt<strong>er</strong>stützung wäre <strong>die</strong> Arbeit in<br />
einem solchen Umfang nicht möglich. Die Erweit<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Präsentation<br />
<strong>im</strong> Raum d<strong>er</strong> Namen <strong>er</strong>folgt schrittweise.<br />
Seit Mai 2007 ist ein Teil d<strong>er</strong> von d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> rech<strong>er</strong>chi<strong>er</strong>ten Hörbiografien<br />
auch <strong>im</strong> Int<strong>er</strong>net v<strong>er</strong>fügbar. Unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Adresse http://www.<br />
raum-d<strong>er</strong>-namen.de/ hat d<strong>er</strong> Förd<strong>er</strong>kreis um Lea Rosh einen virtuellen<br />
Raum d<strong>er</strong> Namen eing<strong>er</strong>ichtet, in dem man sich einzelne Biografien<br />
anhören und nachlesen kann. Auch <strong>die</strong>s<strong>er</strong> virtuelle Raum<br />
d<strong>er</strong> Namen wird nach und nach <strong>er</strong>weit<strong>er</strong>t.<br />
Die Rech<strong>er</strong>che und Aufnahme ein<strong>er</strong> Biografie kostet durchschnittlich<br />
60 Euro. Damit <strong>die</strong> Arbeit am Raum d<strong>er</strong> Namen weit<strong>er</strong> gehen<br />
kann, sammeln <strong>Stiftung</strong> und Förd<strong>er</strong>kreis Spenden. Näh<strong>er</strong>e Hinweise<br />
unt<strong>er</strong> http://www.stiftung-denkmal.de/spenden.<br />
Hi<strong>er</strong> einige Beispiele <strong>für</strong> <strong>im</strong> Raum d<strong>er</strong> Namen v<strong>er</strong>lesene Lebensgeschichten:<br />
»Vlad<strong>im</strong>ir Fishlin wurde 1930 in d<strong>er</strong> ukrainischen Hafenstadt Odessa<br />
geboren. Von sein<strong>er</strong> Familie wurde <strong>er</strong> Vadik genannt. Vadik war elf<br />
Jahre alt, als <strong>die</strong> deutsche Wehrmacht <strong>die</strong> Sowjetunion angriff. Auch<br />
seine He<strong>im</strong>atstadt Odessa wurde bombar<strong>die</strong>rt. In d<strong>er</strong> Hoffnung,<br />
dort dem Krieg zu entgehen, fuhren <strong>die</strong> Fishlins zu V<strong>er</strong>wandten<br />
nach Kalinindorf. Ende August nahmen deutsche Truppen den Ort<br />
ein. Zusammen mit and<strong>er</strong>en jüdischen Einwohn<strong>er</strong>n des Dorfes wurden<br />
<strong>die</strong> Fishlins <strong>im</strong> Septemb<strong>er</strong> 1941 <strong>er</strong>schossen.«<br />
»Fajga Muglanicki stammte aus Biała Rawska, einem kleinen polnischen<br />
Ort mit jüdisch<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ungsmehrheit in d<strong>er</strong> Nähe von<br />
Lodz. V<strong>er</strong>mutlich musste sie <strong>im</strong> Oktob<strong>er</strong> 1941 in das von den deutschen<br />
Besatz<strong>er</strong>n eing<strong>er</strong>ichtete Ghetto ziehen. Ein Jahr spät<strong>er</strong> wurden<br />
alle Bewohn<strong>er</strong> des Ghettos in das V<strong>er</strong>nichtungslag<strong>er</strong> Treblinka<br />
deporti<strong>er</strong>t und dort mit Kohlenmonoxid v<strong>er</strong>giftet. Fajga Muglanicki<br />
kehrte nie zurück. Wahrscheinlich war auch sie unt<strong>er</strong> den Ermordeten.«<br />
»Heinrich Wetzlar wurde am 30. Mai 1868 als Sohn eines Led<strong>er</strong>händl<strong>er</strong>s<br />
in Mannhe<strong>im</strong> geboren. Er stu<strong>die</strong>rte Jura. Mit sein<strong>er</strong> Frau Th<strong>er</strong>ese<br />
hatte <strong>er</strong> zwei Söhne. 1929 wurde Wetzlar Landg<strong>er</strong>ichtspräsident in<br />
Mannhe<strong>im</strong>. 1933 <strong>er</strong>hielt <strong>er</strong> B<strong>er</strong>ufsv<strong>er</strong>bot. Nach dem Novemb<strong>er</strong>pogrom<br />
1938 emigri<strong>er</strong>ten Heinrich und Th<strong>er</strong>ese Wetzlar in <strong>die</strong> Nied<strong>er</strong>lande<br />
und ließen sich in d<strong>er</strong> Stadt Naarden nied<strong>er</strong>. Fünf Jahre spät<strong>er</strong><br />
wurden sie v<strong>er</strong>haftet und in das Konzentrationslag<strong>er</strong> Th<strong>er</strong>esienstadt<br />
deporti<strong>er</strong>t. Am 6. August 1943 kam Heinrich Wetzlar dort unt<strong>er</strong> ungeklärten<br />
Umständen ums Leben. Er wurde 75 Jahre alt.«<br />
20
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
RaUm DER oRtE (RaUm 4)<br />
Ein weit<strong>er</strong>es Anliegen des Orts d<strong>er</strong> Information ist es, <strong>die</strong> V<strong>er</strong>folgung<br />
und V<strong>er</strong>nichtung an den Juden unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> H<strong>er</strong>rschaft d<strong>er</strong> Nationalsozialisten<br />
in d<strong>er</strong> Ausdehnung auf ganz Europa darzustellen.<br />
Im Raum d<strong>er</strong> Orte wird historisches Film- und Fotomat<strong>er</strong>ial zu 220 Orten<br />
d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung und V<strong>er</strong>nichtung d<strong>er</strong> Juden und and<strong>er</strong><strong>er</strong> Opf<strong>er</strong>gruppen<br />
gezeigt. Diese umfassen Massen<strong>er</strong>schießungen, V<strong>er</strong>nichtungs- und<br />
Konzentrationslag<strong>er</strong>, Ghettos und Euthanasiestätten, ab<strong>er</strong> auch Deportationswege<br />
und Todesmärsche. Den sieben größten V<strong>er</strong>nichtungslag<strong>er</strong>n<br />
und Babij Jar wird besond<strong>er</strong>e Aufm<strong>er</strong>ksamkeit geschenkt. Üb<strong>er</strong><br />
Audiostationen kommen Zeitzeugen zu Wort. Man hört B<strong>er</strong>ichte und<br />
Erinn<strong>er</strong>ungen, <strong>die</strong> sich auf <strong>die</strong>se acht Orte beziehen. Die Besuch<strong>er</strong> können<br />
in eine Art ungestörten Dialog mit Zeitzeugen treten und gewinnen<br />
so einen Eindruck von den individuellen Erfahrungen d<strong>er</strong> Opf<strong>er</strong> mit<br />
Gewalt und Tod.<br />
D<strong>er</strong> nationalsozialistische Völk<strong>er</strong>mord fand an Tausenden von Orten<br />
in ganz Europa statt. Juden wurden mit dem Ziel ihr<strong>er</strong> vollständigen<br />
Auslöschung deporti<strong>er</strong>t, <strong>er</strong>schossen od<strong>er</strong> durch Giftgas <strong>er</strong>mordet. Die<br />
V<strong>er</strong>folgungs- und V<strong>er</strong>nichtungspolitik traf ab<strong>er</strong> auch <strong>die</strong> als Zigeun<strong>er</strong><br />
bezeichneten Sinti und Roma, sowjetische Kriegsgefangene, Zivilisten<br />
aus fast allen europäischen Länd<strong>er</strong>n, besond<strong>er</strong>s Polen, Russen und S<strong>er</strong>ben,<br />
weltanschauliche und politische Gegn<strong>er</strong> und Wid<strong>er</strong>standskämpf<strong>er</strong>.<br />
In den besetzten Gebieten Osteuropas ließ <strong>die</strong> deutsche Führung Millionen<br />
Menschen bewusst v<strong>er</strong>hung<strong>er</strong>n. Auch Gruppen, <strong>die</strong> dem Menschenbild<br />
d<strong>er</strong> nationalsozialistischen Machthab<strong>er</strong> nicht entsprachen,<br />
wie Behind<strong>er</strong>te und Homosexuelle, wurden Opf<strong>er</strong> des T<strong>er</strong>rors.<br />
Orte des Mordens waren <strong>die</strong> Gaskamm<strong>er</strong>n in den Todeslag<strong>er</strong>n, unzählige<br />
Erschießungsgruben in polnischen, litauischen und lettischen, rumänischen,<br />
weißrussischen und ukrainischen Wäld<strong>er</strong>n sowie hund<strong>er</strong>te<br />
von abgesp<strong>er</strong>rten Ghettobezirken. In Deportationszügen und mobilen<br />
Gaswagen, bei Pogromen und »V<strong>er</strong>geltungsaktionen«, in Konzentrations-<br />
und Zwangsarbeitslag<strong>er</strong>n kamen millionen Menschen gewaltsam<br />
zu Tode.<br />
GEDEnkStättEnPoRtal (foyER 5)<br />
Im Bundestagsbeschluss vom 25. Juni 1999 heißt es, d<strong>er</strong> Ort d<strong>er</strong> Information<br />
soll üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> zu ehrenden Opf<strong>er</strong> informi<strong>er</strong>en und auf <strong>die</strong><br />
authentischen Stätten des Gedenkens v<strong>er</strong>weisen. Das int<strong>er</strong>aktive<br />
Gedenkstättenportal und <strong>die</strong> Fotocollagen auf ein<strong>er</strong> Glaswand sowie<br />
am Ausgang geben den Besuch<strong>er</strong>n einen Einblick in <strong>die</strong> Vielfalt d<strong>er</strong><br />
europäischen Gedenk- und Erinn<strong>er</strong>ungskultur. Das Informationsangebot<br />
n<strong>im</strong>mt Bezug auf alle Opf<strong>er</strong> nationalsozialistisch<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung.<br />
Mit Hilfe d<strong>er</strong> Datenbank können Besuch<strong>er</strong> selbständig nach Gedenkstätten,<br />
Denkmäl<strong>er</strong>n, Forschungseinrichtungen und Museen in ganz<br />
Europa rech<strong>er</strong>chi<strong>er</strong>en. Als Navigationselemente stehen ihnen eine<br />
int<strong>er</strong>aktive Europakarte, eine Diashow und ein Ortsindex zur V<strong>er</strong>fügung.<br />
Neben Informationen zur Geschichte des historischen Orts<br />
und d<strong>er</strong> spät<strong>er</strong>en Gedenkstätte <strong>er</strong>halten sie vielfältige Hinweise, <strong>die</strong><br />
ihnen <strong>für</strong> einen zukünftigen Besuch d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>schiedenen Einrichtungen<br />
hilfreich sein können.<br />
21
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
DIE GEDEnkBlättER aUS yaD VaSHEm (6)<br />
Für eine v<strong>er</strong>tiefende und individuelle Nachforschung stellt <strong>die</strong> Gedenkstätte<br />
Yad Vashem in Israel ihre Namenssammlung von während<br />
des Holocaust <strong>er</strong>mordeten Juden zur V<strong>er</strong>fügung. Diese wird<br />
den Ausstellungsbesuch<strong>er</strong>n <strong>im</strong> Foy<strong>er</strong>b<strong>er</strong>eich 3 als Datenbank zugänglich<br />
gemacht.<br />
In den letzten 50 Jahren hat Yad Vashem etwa drei Millionen Namen<br />
gesammelt. Auf einzelnen Seiten, den »Pages of Test<strong>im</strong>ony«, haben<br />
Üb<strong>er</strong>lebende Zeugnis von V<strong>er</strong>schwundenen und Ermordeten abgelegt.<br />
Diese Dokumente, manche mit Fotos v<strong>er</strong>sehen, halten <strong>die</strong> Erinn<strong>er</strong>ung<br />
an <strong>die</strong> Opf<strong>er</strong> wach und w<strong>er</strong>den in d<strong>er</strong> Halle d<strong>er</strong> Namen, d<strong>er</strong><br />
»Hall of Names«, aufbewahrt. In ein<strong>er</strong> »gänzlich unselbstv<strong>er</strong>ständlichen<br />
Geste« (Wolfgang Thi<strong>er</strong>se) hat Yad Vashem zugesagt, <strong>die</strong>se<br />
Datenbank d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>für</strong> den Raum d<strong>er</strong> Namen <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information<br />
zur V<strong>er</strong>fügung zu stellen.<br />
Die T<strong>er</strong>minals in <strong>die</strong>sem Ausstellungsb<strong>er</strong>eich <strong>er</strong>möglichen den Besuch<strong>er</strong>n,<br />
in d<strong>er</strong> Datenbank d<strong>er</strong> Namen von Yad Vashem zu rech<strong>er</strong>chi<strong>er</strong>en.<br />
Eine Guided Tour gibt Auskunft üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> Funktionsweisen d<strong>er</strong><br />
Datenbank. Wenn man auf »Namen Suchen« klickt, kann man direkt<br />
einen Namen od<strong>er</strong> nur einen Ort des eigenen Int<strong>er</strong>esses eingeben.<br />
Gleichzeitig können Besuch<strong>er</strong> des Orts d<strong>er</strong> Information einige Lebensläufe<br />
in d<strong>er</strong> Datenbank unt<strong>er</strong> dem Menüpunkt »Die Geschichte<br />
hint<strong>er</strong> den Namen« abrufen.<br />
VIDEoaRCHIV »SPRECHEn tRotZ allEm« (7)<br />
Das Archiv <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information <strong>er</strong>möglicht, mehr als 70 Jahre<br />
nach den nationalsozialistischen Massenmorden an den europäischen<br />
Juden, den Erfahrungen d<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>lebenden zu begegnen und<br />
ihren Erinn<strong>er</strong>ungen zuzuhören. In d<strong>er</strong> <strong>er</strong>gänzenden Präsentation<br />
zur unt<strong>er</strong>irdischen Ausstellung des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden<br />
Europas sind aktuell üb<strong>er</strong> 150 Int<strong>er</strong>views in zehn v<strong>er</strong>schiedenen<br />
Sprachen zugänglich. Das Archiv wird fortlaufend um weit<strong>er</strong>e Zeugnisse<br />
<strong>er</strong>gänzt.<br />
Entstanden sind <strong>die</strong> Int<strong>er</strong>views seit den 1970<strong>er</strong> Jahren <strong>für</strong> das »Fortunoff<br />
Video Archive for Holocaust Test<strong>im</strong>onies« d<strong>er</strong> Yale Univ<strong>er</strong>sity.<br />
Im Rahmen eines von d<strong>er</strong> Bundeskulturstiftung geförd<strong>er</strong>ten Koop<strong>er</strong>ationsprojektes<br />
w<strong>er</strong>den <strong>die</strong> aufgezeichneten Int<strong>er</strong>views digitalisi<strong>er</strong>t,<br />
<strong>für</strong> den Ort d<strong>er</strong> Information nutzbar gemacht und gleichzeitig<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft archivarisch gesich<strong>er</strong>t.<br />
22
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
G E D E n k B U C H D E S B U n D E S a R C H I V S ( 6 )<br />
Seit Januar 2008 steht <strong>im</strong> hint<strong>er</strong>en B<strong>er</strong>eich des Yad Vashem-Foy<strong>er</strong>s<br />
<strong>die</strong> Onlinev<strong>er</strong>sion des »Gedenkbuch(es) – Opf<strong>er</strong> d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung<br />
d<strong>er</strong> Juden unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> nationalsozialistischen Gewalth<strong>er</strong>rschaft in<br />
Deutschland 1933 – 1945« mit üb<strong>er</strong> 159.000 Einträgen <strong>für</strong> eine individuelle<br />
Rech<strong>er</strong>eche zur V<strong>er</strong>fügung. Die Datenbank des Bundesarchivs<br />
<strong>er</strong>möglicht den Besuch<strong>er</strong>n, gezielt nach Namen, Wohnorten,<br />
Geburts-, Deportations- und St<strong>er</strong>bedaten jüdisch<strong>er</strong> Opf<strong>er</strong> zu suchen.<br />
Die Int<strong>er</strong>views sind üb<strong>er</strong> kurze biografische und thematische<br />
Zusammenstellungen zugänglich. Jede Videoaufnahme ist zudem<br />
üb<strong>er</strong> Abschriften in d<strong>er</strong> Originalsprache und auf Deutsch sowie üb<strong>er</strong><br />
ein Schlagwortv<strong>er</strong>zeichnis <strong>er</strong>schließbar.<br />
DaS DEnkmal In DER DISkUSSIon (EInGanGSBEREICH)<br />
Im zentralen Empfangsraum des Orts d<strong>er</strong> Information ist eine Datenbank<br />
eing<strong>er</strong>ichtet, an d<strong>er</strong> sich <strong>die</strong> Besuch<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> lange Vorgeschichte<br />
des <strong>Denkmal</strong>projekts und <strong>die</strong> Debatten während d<strong>er</strong> Planungs-<br />
und Bauzeit informi<strong>er</strong>en können. Diese Datenbank enthält<br />
u. a. eine Auswahl von üb<strong>er</strong> 500 Presseartikeln zu allen wichtigen<br />
Etappen des Projekts und weit<strong>er</strong>e wichtige Dokumente wie den <strong>er</strong>sten<br />
Aufruf d<strong>er</strong> Initiative um <strong>die</strong> Publizistin Lea Rosh, auf <strong>die</strong> das<br />
<strong>Denkmal</strong> zurückzuführen ist, sowie eine Chronik d<strong>er</strong> Jahre 1988 bis<br />
2005. Die Datenbank informi<strong>er</strong>t ab<strong>er</strong> auch üb<strong>er</strong> weit<strong>er</strong>e Entwürfe<br />
aus den zwei Ideenwettbew<strong>er</strong>ben, <strong>die</strong> ebenfalls zur Diskussion standen,<br />
sowie üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> Bundestagsdebatte von 1999, <strong>die</strong> mit einem<br />
klaren Votum zum Bau des <strong>Denkmal</strong>s endete. Mit <strong>die</strong>s<strong>er</strong> Datenbank,<br />
<strong>die</strong> aufgrund eines Beschlusses des Kuratoriums d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> eing<strong>er</strong>ichtet<br />
wurde, <strong>er</strong>hält d<strong>er</strong> Besuch<strong>er</strong> auch einen Eindruck von d<strong>er</strong><br />
Ernsthaftigkeit und Vielfalt d<strong>er</strong> Problemstellungen, <strong>die</strong> bei d<strong>er</strong> Realisi<strong>er</strong>ung<br />
<strong>die</strong>ses Projektes zu klären waren.<br />
23
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
lageplan ort d<strong>er</strong> Information<br />
0 Auftakt<br />
1 Raum d<strong>er</strong> D<strong>im</strong>ensionen<br />
2 Raum d<strong>er</strong> Familien<br />
3 Raum d<strong>er</strong> Namen<br />
4 Raum d<strong>er</strong> Orte<br />
5 Gedenkstättenportal<br />
6 Yad-Vashem-Portal<br />
6 Onlineportal des Bundesarchivs<br />
7 Videoarchiv<br />
8 Information / Gard<strong>er</strong>obe / Audioführung<br />
9 Buchladen<br />
10 Aufzug<br />
11 Toiletten<br />
24
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
Impressum d<strong>er</strong> ausstellung<br />
Geschäftsführung d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>er</strong>mordeten Juden Europas (www.stiftung-denkmal.de)<br />
und V. i. S. d. P.: Uwe Neumärk<strong>er</strong><br />
1. Mitarbeit<strong>er</strong> d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
Dr. Hans-Erhard Hav<strong>er</strong>kampf: Geschäftsführung (April 2004 - August 2005)<br />
Prof. Dr. Sibylle Quack: Geschäftsführung (bis März 2004)<br />
Dr. Günt<strong>er</strong> Schlusche: Koordination Bau (bis Novemb<strong>er</strong> 2005)<br />
Dr. Ulrich Baumann: Raum d<strong>er</strong> Familien, Üb<strong>er</strong>blickstexte Foy<strong>er</strong>s 1 und 2<br />
Eva Brück<strong>er</strong>: Raum d<strong>er</strong> D<strong>im</strong>ensionen, Bildfolge Foy<strong>er</strong>s 1 und 2, Gedenkstättenportal<br />
Stefanie Fisch<strong>er</strong>: Museumspäd. Konzept, Rechteeinholung (bis Juni 2005)<br />
Dr. Barbara Köst<strong>er</strong>: Leit<strong>er</strong>in des Besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice und d<strong>er</strong> Museumspädagogik (seit<br />
Januar 2006)<br />
Dr. Jürgen Lillteich<strong>er</strong>: Raum d<strong>er</strong> Namen, Gedenkstättenportal (bis Mai 2006)<br />
Uta Fröhlich: Raum d<strong>er</strong> Namen (seit Juli 2006)<br />
Uwe Neumärk<strong>er</strong>: Geschäftsführung (seit Septemb<strong>er</strong> 2005), Raum d<strong>er</strong> Orte, Presse-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Uwe Seemann: IT-Manag<strong>er</strong><br />
2. B<strong>er</strong>atende Gremien (2000 - 2005)<br />
Exp<strong>er</strong>tenkommission, AG »Ort d<strong>er</strong> Information« und AG »Gestaltung«:<br />
Prof. Dr. Aleida Assmann, Prof. Dr. Wolfgang Benz, Prof. Dr. Ulrich H<strong>er</strong>b<strong>er</strong>t, Prof. Dr.<br />
Eb<strong>er</strong>hard Jäckel, Dr. Salomon Korn, Dr. Andreas Nachama, Prof. Dr. Sibylle Quack,<br />
Prof. Dr. Monika Richarz, Richard Rosson, Prof. Dr. Reinhard Rürup, Dr. Günt<strong>er</strong><br />
Schlusche, Prof. Dr. Pet<strong>er</strong> Steinbach, Prof. Dr. Christoph Stölzl, Dagmar von Wilcken<br />
Beirat: Prof. Max Bäch<strong>er</strong>, Prof. Dr. Wolfgang Benz, Prof. Dr. Wacław Długoborski,<br />
Günt<strong>er</strong> Dworek, Prof. Dr. B<strong>er</strong>nd Faulenbach, Dr. Detlef Garbe, Dr. Norb<strong>er</strong>t Kampe,<br />
Dr. Adam König, Sonja Lahnstein-Kandel, Margret Hamm, Prof. Dr. Manfred<br />
Mess<strong>er</strong>schmidt, Prof. Dr. Horst Möll<strong>er</strong>, Jörg Skriebeleit, Dr. Hans-Jochen Vogel<br />
3. Ext<strong>er</strong>ne Mitarbeit<strong>er</strong> und beauftragte Firmen<br />
Ausstellungsgestaltung: F217, Dagmar von Wilcken mit Claudia Franke<br />
Mult<strong>im</strong>edia-Hardware: luxoom, PIK<br />
Mult<strong>im</strong>edia-Produktion: MMCD<br />
Lichtplanung: Kardorff Ingenieure, Lichtvision<br />
Akustik: ADA<br />
Ausstellungsbauten: museumstechnik<br />
Vitrinenbau: Ausstellungsmanufaktur H<strong>er</strong>tz<strong>er</strong><br />
Fotodruck (Ausstellung): PPS Farbfotocent<strong>er</strong><br />
Bildbearbeitung, Satz (Ausstellung): Darius Samek<br />
Siebdruck (Ausstellung): He<strong>er</strong>lein<br />
Buch-, Broschüren- und W<strong>er</strong>bemittelgestaltung: buschfeld.com<br />
V<strong>er</strong>anstaltungsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit: Dr. Hiltgund Jehle<br />
Bildmanagement: Dr. Yara-Colette Lemke Muniz de Faria<br />
Korrektorat: Claudia Allen, Dr. Bettina Hüllen, Almut Otto, Susanne Wind<br />
Üb<strong>er</strong>setzungen: Toby Axelrod, James Taylor, Bill Templ<strong>er</strong><br />
Englische Redaktion: Prof. Richard Bessel<br />
4. Studentische Hilfskräfte und Praktikanten (2000 - 2005)<br />
Axel Bang<strong>er</strong>t, Ulrike Bär, Henry Beck<strong>er</strong>, Anne Bobzin, Martin Both, Adamo Cicchi,<br />
Katharina Christoff<strong>er</strong>s, Rebecca Denz, Markus Falk, Diana Fisch, Katharina Friedla,<br />
Lukas Imhof, Florian Kemmelmei<strong>er</strong>, Anna Kleynman, Viktor Kucharski, Jana<br />
Mechelhoff-H<strong>er</strong>ezi, Ulrike Möll<strong>er</strong>, Joanna Nalewajka, Doron Ob<strong>er</strong>hand, Marino<br />
Otté, Katarzyna Pawlak, Daniel Ratn<strong>er</strong>, Grzegorz Rossolinski, Anke Schmidt-Pet<strong>er</strong>,<br />
Alexand<strong>er</strong> Sewohl, K<strong>im</strong> Wünschmann<br />
25
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
2.2 <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>im</strong> <strong>nationalsozialismus</strong><br />
v<strong>er</strong>folgten Homosexuellen<br />
Das <strong>Denkmal</strong> wurde von Michael Elmgreen und Ingar Dragset entworfen.<br />
Die Künstl<strong>er</strong> haben dabei <strong>die</strong> Formensprache des Holocaust-<strong>Denkmal</strong>s<br />
aufgegriffen und durch ein zusätzliches Element<br />
<strong>er</strong>gänzt: In ein<strong>er</strong> Fenst<strong>er</strong>öffnung ist ein Film mit ein<strong>er</strong> Kuss-Szene zu<br />
betrachten. Das <strong>Denkmal</strong> soll <strong>die</strong> homosexuellen Opf<strong>er</strong> des Nationalsozialismus<br />
ehren und zugleich »ein beständiges Zeichen gegen<br />
Intol<strong>er</strong>anz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüb<strong>er</strong> Schwulen<br />
und Lesben setzen«.<br />
Das <strong>Denkmal</strong> wurde auf Beschluss des Deutschen Bundestages gebaut<br />
und am 27. Mai 2008 d<strong>er</strong> Öffentlichkeit üb<strong>er</strong>geben. Initiatoren<br />
waren <strong>die</strong> Initiative »D<strong>er</strong> homosexuellen NS-Opf<strong>er</strong> gedenken« sowie<br />
d<strong>er</strong> Lesben- und Schwulenv<strong>er</strong>band in Deutschland (LSVD).<br />
Öffnungszeiten: Das <strong>Denkmal</strong> ist Tag und Nacht frei zugänglich.<br />
lage: Ti<strong>er</strong>garten, gegenüb<strong>er</strong> dem Holocaustdenkmal/Eb<strong>er</strong>tstraße,<br />
10117 B<strong>er</strong>lin<br />
Unt<strong>er</strong>drückung, V<strong>er</strong>folgung, Ermordung<br />
Im nationalsozialistischen Deutschland fand eine Homosexuellen-<br />
V<strong>er</strong>folgung ohnegleichen in d<strong>er</strong> Geschichte statt. 1935 ordneten <strong>die</strong><br />
Nationalsozialisten <strong>die</strong> umfassende Kr<strong>im</strong>inalisi<strong>er</strong>ung männlich<strong>er</strong> Homosexualität<br />
an. Dazu wurden <strong>die</strong> <strong>im</strong> § 175 des Strafgesetzbuches<br />
vorgesehenen Best<strong>im</strong>mungen gegen homosexuelles V<strong>er</strong>halten <strong>er</strong>heblich<br />
v<strong>er</strong>schärft und ausgeweitet. B<strong>er</strong>eits ein Kuss unt<strong>er</strong> Männ<strong>er</strong>n<br />
konnte nun zu V<strong>er</strong>folgung führen. § 175 bedeutete Gefängnis od<strong>er</strong><br />
Zuchthaus. Es gab üb<strong>er</strong> 50.000 V<strong>er</strong>urteilungen. Teilweise konnten<br />
<strong>die</strong> NS-Behörden <strong>die</strong> Kastration V<strong>er</strong>urteilt<strong>er</strong> <strong>er</strong>zwingen. Mehr<strong>er</strong>e<br />
tausend Schwule wurden wegen ihr<strong>er</strong> Homosexualität in Konzentrationslag<strong>er</strong><br />
v<strong>er</strong>schleppt. Ein groß<strong>er</strong> Teil von ihnen üb<strong>er</strong>lebte <strong>die</strong><br />
Lag<strong>er</strong> nicht. Sie starben aufgrund von Hung<strong>er</strong>, Krankheiten und<br />
Misshandlungen od<strong>er</strong> wurden Opf<strong>er</strong> gezielt<strong>er</strong> Mordaktionen.<br />
Die Nationalsozialisten haben <strong>die</strong> Lebenswelten von Schwulen<br />
und Lesben z<strong>er</strong>schlagen. Weibliche Homosexualität wurde – auß<strong>er</strong><br />
<strong>im</strong> annekti<strong>er</strong>ten Öst<strong>er</strong>reich – nicht strafrechtlich v<strong>er</strong>folgt. Sie galt<br />
den Nationalsozialisten als wenig<strong>er</strong> bedrohlich. G<strong>er</strong>ieten lesbische<br />
Frauen dennoch in Konflikt mit dem Reg<strong>im</strong>e, waren auch sie Repressionen<br />
ausgesetzt. Schwule und Lesben lebten in d<strong>er</strong> NS-Zeit eingeschücht<strong>er</strong>t<br />
und unt<strong>er</strong> stetem Zwang zur Tarnung. Lange Zeit blieben<br />
<strong>die</strong> homosexuellen Opf<strong>er</strong> des Nationalsozialismus aus d<strong>er</strong> Gedenkkultur<br />
ausgeschlossen – in d<strong>er</strong> Bundesrepublik wie in d<strong>er</strong> DDR. Hi<strong>er</strong><br />
wie dort wurden Schwule lange Zeit weit<strong>er</strong> strafrechtlich v<strong>er</strong>folgt.<br />
In d<strong>er</strong> Bundesrepublik Deutschland galt d<strong>er</strong> § 175 unv<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>t bis<br />
1969 fort.<br />
Aus sein<strong>er</strong> Geschichte h<strong>er</strong>aus hat Deutschland eine besond<strong>er</strong>e V<strong>er</strong>antwortung,<br />
Menschenrechtsv<strong>er</strong>letzungen gegenüb<strong>er</strong> Schwulen<br />
und Lesben entschieden entgegenzutreten. In vielen Teilen <strong>die</strong>s<strong>er</strong><br />
Welt w<strong>er</strong>den Menschen wegen ihr<strong>er</strong> sexuellen Identität heute noch<br />
v<strong>er</strong>folgt, ist homosexuelle Liebe strafbar und kann ein Kuss Gefahr<br />
bedeuten.<br />
26
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
Chronologie<br />
1992/1993<br />
Im Zusammenhang mit d<strong>er</strong> Diskussion um das <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten<br />
Juden Europas gibt es <strong>er</strong>ste Ford<strong>er</strong>ungen und Aktionen<br />
zugunsten eines nationalen Gedenkorts <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>im</strong> Nationalsozialismus<br />
v<strong>er</strong>folgten Homosexuellen.<br />
1995<br />
V<strong>er</strong>öffentlichung d<strong>er</strong> Denkschrift »D<strong>er</strong> homosexuellen NS-Opf<strong>er</strong> gedenken«.<br />
25. Juni 1999<br />
Beschluss des Bundestags zur Errichtung des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten<br />
Juden Europas – v<strong>er</strong>bunden mit d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>pflichtung, »d<strong>er</strong><br />
and<strong>er</strong>en Opf<strong>er</strong> des Nationalsozialismus würdig zu gedenken«.<br />
3. Mai 2001<br />
Gemeinsam<strong>er</strong> Aufruf d<strong>er</strong> Initiative »D<strong>er</strong> homosexuellen NS-Opf<strong>er</strong><br />
gedenken« sowie des Lesben- und Schwulenv<strong>er</strong>bandes in Deutschland<br />
(LSVD) <strong>für</strong> »ein <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>im</strong> Nationalsozialismus v<strong>er</strong>folgten<br />
Homosexuellen«, d<strong>er</strong> u. a. <strong>die</strong> Unt<strong>er</strong>stützung von Paul Spiegel,<br />
Romani Rose, Günt<strong>er</strong> Grass, Christa Wolf und Lea Rosh gewinnt.<br />
17. mai 2002<br />
D<strong>er</strong> Bundestag beschließt <strong>die</strong> gesetzliche Rehabiliti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Opf<strong>er</strong><br />
des § 175 <strong>im</strong> Nationalsozialismus.<br />
12. Dezemb<strong>er</strong> 2003<br />
Beschluss des Deutschen Bundestags <strong>für</strong> den Bau des <strong>Denkmal</strong>s.<br />
2005/2006<br />
Durchführung des künstl<strong>er</strong>ischen Wettbew<strong>er</strong>bs zur Gestaltung des<br />
Gedenkorts.<br />
4. Juni 2007<br />
Einigung zwischen d<strong>er</strong> Bundesregi<strong>er</strong>ung, den Initiatoren und den<br />
Künstl<strong>er</strong>n Elmgreen & Dragset auf Weit<strong>er</strong>entwicklung ihres prämi<strong>er</strong>ten<br />
Entwurfs.<br />
27. mai 2008<br />
Üb<strong>er</strong>gabe an <strong>die</strong> Öffentlichkeit.<br />
26. Januar 2012<br />
Neu<strong>er</strong> Film <strong>im</strong> <strong>Denkmal</strong> (Künstl<strong>er</strong>: G<strong>er</strong>ald Backhaus, B<strong>er</strong>nd Fisch<strong>er</strong><br />
und Ibrah<strong>im</strong> Gülnar).<br />
27
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
<strong>2.3</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>im</strong> <strong>nationalsozialismus</strong> <strong>er</strong>mordeten<br />
Sinti und Roma<br />
Unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> H<strong>er</strong>rschaft des Nationalsozialismus wurden von 1933 bis<br />
1945 Hund<strong>er</strong>ttausende Menschen in Deutschland und and<strong>er</strong>en europäischen<br />
Länd<strong>er</strong>n als »Zigeun<strong>er</strong>« v<strong>er</strong>folgt. Die meisten von ihnen<br />
bezeichneten sich selbst nach ihr<strong>er</strong> jeweiligen Zugehörigkeit zu<br />
v<strong>er</strong>schiedenen Gruppen beispielsweise als Sinti, Roma, Lall<strong>er</strong>i, Lowara<br />
od<strong>er</strong> Manusch. Die größten Gruppen in Europa waren <strong>die</strong> Sinti<br />
und Roma. Ziel des nationalsozialistischen Staates und sein<strong>er</strong> Rassenideologie<br />
war <strong>die</strong> V<strong>er</strong>nichtung <strong>die</strong>s<strong>er</strong> Mind<strong>er</strong>heit: Kind<strong>er</strong>, Frauen<br />
und Männ<strong>er</strong> wurden v<strong>er</strong>schleppt und an ihren He<strong>im</strong>atorten od<strong>er</strong> in<br />
Ghettos, Konzentrations- und V<strong>er</strong>nichtungslag<strong>er</strong>n <strong>er</strong>mordet. Von<br />
V<strong>er</strong>folgungsmaßnahmen betroffen waren auch Angehörige d<strong>er</strong> eigenständigen<br />
Opf<strong>er</strong>gruppe d<strong>er</strong> Jenischen und and<strong>er</strong>e Fahrende.<br />
1992 beschloss <strong>die</strong> Bundesregi<strong>er</strong>ung <strong>die</strong> Errichtung eines nationalen<br />
<strong>Denkmal</strong>s in Erinn<strong>er</strong>ung an <strong>die</strong> Ermordung d<strong>er</strong> als »Zigeun<strong>er</strong>«<br />
v<strong>er</strong>folgten europäischen Sinti und Roma.<br />
Das <strong>Denkmal</strong> des Künstl<strong>er</strong>s Dani Karavan besteht aus einem Brunnen<br />
mit ein<strong>er</strong> v<strong>er</strong>senkbaren Stele, auf d<strong>er</strong> täglich eine frische Blume<br />
liegt. Darüb<strong>er</strong> hinaus informi<strong>er</strong>en Tafeln üb<strong>er</strong> Ausgrenzung und<br />
Massenmord an <strong>die</strong>s<strong>er</strong> Mind<strong>er</strong>heit während d<strong>er</strong> nationalsozialistischen<br />
T<strong>er</strong>rorh<strong>er</strong>rschaft.<br />
Öffnungszeiten: Das <strong>Denkmal</strong> befindet sich noch <strong>im</strong> Bau.<br />
lage: S<strong>im</strong>sonweg/Scheidemannstraße – zwischen Brandenburg<strong>er</strong><br />
Tor und Reichstagsgebäude, 10117 B<strong>er</strong>lin<br />
28
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
2.4 Besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice und pädagogische angebote<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas bietet ein<br />
umfangreiches Programm an. Einzelbesuch<strong>er</strong> können an ein<strong>er</strong> öffentlichen<br />
Führung teilnehmen od<strong>er</strong> sich den Ort d<strong>er</strong> Information<br />
durch eine Audioführung <strong>er</strong>schließen.<br />
Besuch<strong>er</strong>gruppen haben <strong>die</strong> Möglichkeit, eine Führung od<strong>er</strong> einen<br />
Workshop zu buchen.<br />
Lehr<strong>er</strong>innen und Lehr<strong>er</strong>n bieten wir pädagogische Mat<strong>er</strong>ialien zur<br />
Vor- und Nachb<strong>er</strong>eitung an, <strong>die</strong> unt<strong>er</strong> http://www.stiftung-denkmal.<br />
de kostenlos h<strong>er</strong>unt<strong>er</strong>geladen w<strong>er</strong>den können.<br />
InfoRmatIonEn UnD GRUPPEnanmElDUnGEn<br />
Tel.: 030 – 26 39 43 36 (Mo–Do von 10–16 Uhr, Fr von 10–13 Uhr)<br />
Fax: 030 – 26 39 43 21<br />
E-Mail: besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice@stiftung-denkmal.de<br />
a n G E B o t E f ü R B E S U C H E R<br />
kostenlose öffentliche führungen<br />
Dau<strong>er</strong>: 1,5 Stunden<br />
Samstag: 15 Uhr (Englisch); Sonntag: 15 Uhr (Deutsch)<br />
Preis: kostenlos<br />
Treffpunkt: Fahrstuhl Cora-B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong>-/Ecke Hannah-Arendt-Straße<br />
Teilnehm<strong>er</strong>zahl: max. 25 P<strong>er</strong>sonen<br />
Ohne Anmeldung!<br />
kostenlose führungen <strong>für</strong> gehörlose und sehbehind<strong>er</strong>te Besuch<strong>er</strong><br />
Dau<strong>er</strong>: 2 Stunden<br />
Sprache: Deutsch<br />
Preis pro P<strong>er</strong>son: kostenlos<br />
Erhältlich: an d<strong>er</strong> Rezeption <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information<br />
Hörführung durch <strong>die</strong> ausstellung<br />
Dau<strong>er</strong>: ca. 75 Minuten<br />
Sprachen: Deutsch, Englisch, Nied<strong>er</strong>ländisch<br />
Preis pro P<strong>er</strong>son: 4 Euro (<strong>er</strong>mäßigt 2 Euro)<br />
Erhältlich: an d<strong>er</strong> Rezeption <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information<br />
audioüb<strong>er</strong>setzung<br />
Dau<strong>er</strong>: 1,5 Stunden<br />
Sprachen: Französisch, Hebräisch, Italienisch,<br />
Polnisch, Russisch, Spanisch<br />
Preis pro P<strong>er</strong>son: 4 Euro (<strong>er</strong>mäßigt 2 Euro)<br />
Erhältlich: an d<strong>er</strong> Rezeption <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information<br />
29
InfoRmatIonEn füR BESUCHERGRUPPEn<br />
Gruppenführung<br />
Dau<strong>er</strong>: 1,5 Stunden; mit Nachgespräch max. 2,5 Stunden<br />
Preis pro Gruppe: 50 Euro (<strong>er</strong>mäßigt 40 Euro); mit<br />
Nachgespräch 60 Euro (<strong>er</strong>mäßigt 50 Euro)<br />
Teilnehm<strong>er</strong>: 25 P<strong>er</strong>sonen<br />
Buchung: üb<strong>er</strong> den Besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice<br />
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Hebräisch,<br />
Italienisch, Nied<strong>er</strong>ländisch, Polnisch, Russisch,<br />
Spanisch und weit<strong>er</strong>e Sprachen auf Anfrage<br />
Stadtspazi<strong>er</strong>gang »B<strong>er</strong>lin als Erinn<strong>er</strong>ungslandschaft«<br />
Dau<strong>er</strong>: 3 Stunden<br />
Sprache: Deutsch, Englisch<br />
Preis pro Gruppe: 120 Euro (<strong>er</strong>mäßigt 85 Euro)<br />
Teilnehm<strong>er</strong>: max. 25 P<strong>er</strong>sonen<br />
Buchung: üb<strong>er</strong> den Besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice<br />
Einführung ins Videoarchiv<br />
Dau<strong>er</strong>: 1,5 Stunden<br />
Sprachen: Deutsch, Englisch<br />
Preis pro Gruppe: 55 Euro (<strong>er</strong>mäßigt 45 Euro)<br />
Teilnehm<strong>er</strong>: max. 20 P<strong>er</strong>sonen<br />
Buchung: üb<strong>er</strong> den Besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice<br />
ZUSätZlICHE anGEBotE füR SCHUlEn<br />
Projekttag<br />
Gedächtnis in Bewegung: Üb<strong>er</strong>lebende des Holocaust<br />
<strong>er</strong>zählen (Sek. I und II)<br />
Jeweils montags<br />
Dau<strong>er</strong>: 4,5 Stunden<br />
Preis pro Gruppe: 100 Euro; <strong>für</strong> B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Schulen kostenfrei<br />
Teilnehm<strong>er</strong>: max. 25 Schül<strong>er</strong><br />
Buchung: üb<strong>er</strong> den Besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice<br />
Workshops<br />
Dau<strong>er</strong>: je 2,5 Stunden<br />
Preis pro Gruppe: 85 Euro<br />
Teilnehm<strong>er</strong>: max. 25 Schül<strong>er</strong><br />
Buchung: üb<strong>er</strong> den Besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice<br />
Themen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Welten entdecken: Fünf Familien und ihre Schicksale (Sek. I)<br />
Spuren suchen: Tagebüch<strong>er</strong>, Briefe und and<strong>er</strong>e Aufzeichnungen<br />
(Sek. I)<br />
Warum geschieht <strong>die</strong>s? Ausgrenzung, Entrechtung<br />
und Ermordung (Sek. I)<br />
Mit Worten, Bild<strong>er</strong>n und Papi<strong>er</strong>: Selbst<br />
ein <strong>Denkmal</strong> gestalten (Sek. I)<br />
30
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
V<strong>er</strong>botene Liebe – Homosexuellenv<strong>er</strong>folgung<br />
<strong>im</strong> Nationalsozialismus (Sek. I und II)<br />
Imm<strong>er</strong> noch »Zigeun<strong>er</strong>«? Die V<strong>er</strong>folgung<br />
d<strong>er</strong> Sinti und Roma (Sek. I und II)<br />
Treblinka, Babij Jar und Auschwitz: Wege in den Tod (Sek. II)<br />
Mendel Grossmann fotografi<strong>er</strong>t: (Familien-)Leben<br />
<strong>im</strong> Ghetto Lodz (Sek. II)<br />
mSa und abitur<br />
B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Schül<strong>er</strong> können mit uns<strong>er</strong><strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>stützung ihre Präsentationsprüfungen<br />
<strong>im</strong> Rahmen des Mittl<strong>er</strong>en Schulabschlusses und des<br />
Abiturs vorzub<strong>er</strong>eiten.<br />
Am Angebot int<strong>er</strong>essi<strong>er</strong>te Schulen können üb<strong>er</strong> den Besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice<br />
kostenlose Einführungsv<strong>er</strong>anstaltungen buchen.<br />
WICHtIGE HInWEISE<br />
treffpunkt <strong>für</strong> Gruppenführungen<br />
Treffpunkt <strong>für</strong> Gruppenführungen ist d<strong>er</strong> Fahrstuhl Cora-B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong>-/<br />
Ecke Hannah-Arendt-Straße. Aus Sich<strong>er</strong>heitsgründen können wir den<br />
Einlass in den Ort d<strong>er</strong> Information nur nach ein<strong>er</strong> Sich<strong>er</strong>heitskontrolle<br />
gewähren. Die Gard<strong>er</strong>obe befindet sich <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information.<br />
Ermäßigungen<br />
Den <strong>er</strong>mäßigten Tarif <strong>er</strong>halten unt<strong>er</strong> Vorlage des entsprechenden<br />
Nachweises Schül<strong>er</strong>, Auszubildende, Studenten, BFDl<strong>er</strong>, FSJl<strong>er</strong>,<br />
FÖJl<strong>er</strong>, Schw<strong>er</strong>behind<strong>er</strong>te, Arbeitslose, Empfäng<strong>er</strong> von ALG II und<br />
Sozialhilfeempfäng<strong>er</strong> und Ruheständl<strong>er</strong>.<br />
familien und kind<strong>er</strong><br />
Für Familien mit Kleinkind<strong>er</strong>n steht in d<strong>er</strong> Behind<strong>er</strong>tentoilette ein<br />
Wickeltisch zur V<strong>er</strong>fügung. An d<strong>er</strong> Rezeption können <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dau<strong>er</strong><br />
des Besuchs Kind<strong>er</strong>wagen entliehen w<strong>er</strong>den. Grundsätzlich empfiehlt<br />
<strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas den<br />
Besuch des Orts d<strong>er</strong> Information <strong>er</strong>st ab dem 14. Lebensjahr.<br />
Int<strong>er</strong>nationale Gäste<br />
Führungen w<strong>er</strong>den von uns<strong>er</strong>em qualifizi<strong>er</strong>ten Führungsp<strong>er</strong>sonal in<br />
zahlreichen Sprachen durchgeführt: Bosnisch, Bulgarisch, Dänisch,<br />
Deutsch, Englisch, Französisch, Hebräisch, Italienisch, Kroatisch,<br />
Mazedonisch, Nied<strong>er</strong>ländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch,<br />
Russisch, S<strong>er</strong>bokroatisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch.<br />
31
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
GäStE mIt BESonDEREn BEDüRfnISSEn<br />
Behind<strong>er</strong>tenparkplätze<br />
Schw<strong>er</strong>behind<strong>er</strong>ten Besuch<strong>er</strong>n stehen vi<strong>er</strong> gekennzeichnete Behind<strong>er</strong>tenparkplätze<br />
in d<strong>er</strong> Cora-B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong>-Straße zur V<strong>er</strong>fügung.<br />
fahrstuhl<br />
D<strong>er</strong> Ort d<strong>er</strong> Information ist üb<strong>er</strong> einen Fahrstuhl in d<strong>er</strong> Cora-B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong>-<br />
Straße <strong>er</strong>reichbar.<br />
Gehbehind<strong>er</strong>te Besuch<strong>er</strong> und Rollstuhlfahr<strong>er</strong><br />
D<strong>er</strong> Ort d<strong>er</strong> Information ist <strong>für</strong> Rollstuhlfahr<strong>er</strong> barri<strong>er</strong>efrei zugänglich.<br />
An d<strong>er</strong> Rezeption <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information können Rollstühle<br />
<strong>für</strong> ält<strong>er</strong>e und gehbehind<strong>er</strong>te Besuch<strong>er</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dau<strong>er</strong> des Besuchs<br />
ausgeliehen w<strong>er</strong>den.<br />
Sehbehind<strong>er</strong>te Besuch<strong>er</strong><br />
Für sehbehind<strong>er</strong>te und gehörlose Besuch<strong>er</strong> steht eine spezielle<br />
Hör- bzw. Videoführung in Gebärdensprache zur V<strong>er</strong>fügung. An d<strong>er</strong><br />
Rezeption sind ein taktil<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>sichtsplan des Orts d<strong>er</strong> Information<br />
sowie ein Faltblatt mit Informationen zum <strong>Denkmal</strong> in Brailleschrift<br />
<strong>er</strong>hältlich. Blindenhunde und Behind<strong>er</strong>tenbegleithunde sind <strong>im</strong> Ort<br />
d<strong>er</strong> Information <strong>er</strong>laubt.<br />
Behind<strong>er</strong>teng<strong>er</strong>echtes WC<br />
Im Ort d<strong>er</strong> Information befindet sich ein behind<strong>er</strong>teng<strong>er</strong>echtes WC.<br />
REISEGRUPPEn<br />
Reisebusse<br />
Reisebusse können zum Ein- und Aussteigen d<strong>er</strong> Besuch<strong>er</strong> auf den<br />
marki<strong>er</strong>ten Stellflächen in d<strong>er</strong> Hannah-Arendt-Straße halten. Zum<br />
Parken d<strong>er</strong> Reisebusse nutzen Sie bitte <strong>die</strong> vorgesehenen Parkplätze<br />
in d<strong>er</strong> Straße des 17. Juni (beide Straßenseiten zwischen Brandenburg<strong>er</strong><br />
Tor und Sowjetischem Ehrenmal).<br />
Ext<strong>er</strong>ne Reiseführ<strong>er</strong> / Stadtführ<strong>er</strong> und lehr<strong>er</strong><br />
Führungen durch den Ort d<strong>er</strong> Information von ext<strong>er</strong>nen Reise- bzw.<br />
Stadtführ<strong>er</strong>n und Lehr<strong>er</strong>n sind in d<strong>er</strong> Ausstellung nicht <strong>er</strong>wünscht.<br />
Wir bitten um Ihr V<strong>er</strong>ständnis. Zur Beantwortung von Fragen stehen<br />
Ihnen während des individuellen Rundgangs Besuch<strong>er</strong>betreu<strong>er</strong> zur<br />
V<strong>er</strong>fügung.<br />
32
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
anfaHRtSWEGE<br />
Vom Brandenburg<strong>er</strong> tor<br />
Vom Brandenburg<strong>er</strong> Tor aus <strong>er</strong>reicht man das <strong>Denkmal</strong>gelände üb<strong>er</strong><br />
<strong>die</strong> Eb<strong>er</strong>tstraße. Sie führt westlich vom Platz des 18. März, in südlich<strong>er</strong><br />
Richtung zum Potsdam<strong>er</strong> Platz. Direkt an d<strong>er</strong> Eb<strong>er</strong>tstraße liegt<br />
das <strong>Denkmal</strong>gelände.<br />
Vom Potsdam<strong>er</strong> Platz<br />
Vom Potsdam<strong>er</strong> Platz kommend, folgt man d<strong>er</strong> Eb<strong>er</strong>tstraße in Richtung<br />
Brandenburg<strong>er</strong> Tor und Reichstagsgebäude. Vor dem Stelenfeld<br />
folgt man rechts d<strong>er</strong> Hannah-Arendt-Straße bis zur Cora-B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong>-Straße,<br />
wo sich d<strong>er</strong> unt<strong>er</strong>irdische Ort d<strong>er</strong> Information befindet.<br />
ÖffEntlICHER naHVERkEHR<br />
Bus<br />
100, S+U Brandenburg<strong>er</strong> Tor<br />
200, Behrenstraße / Wilhelmstraße od<strong>er</strong> Potsdam<strong>er</strong> Platz<br />
347, Potsdam<strong>er</strong> Platz<br />
TXL, S+U Brandenburg<strong>er</strong> Tor<br />
M 48, Potsdam<strong>er</strong> Platz<br />
M 85, Eb<strong>er</strong>straße<br />
S-Bahn<br />
S1, S2, S25, Brandenburg<strong>er</strong> Tor od<strong>er</strong> Potsdam<strong>er</strong> Platz<br />
U-Bahn<br />
U2, Potsdam<strong>er</strong> Platz od<strong>er</strong> Mohrenstraße<br />
33
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
2.5 Sond<strong>er</strong>ausstellungen<br />
W a n D E R a U S S t E l l U n G<br />
»›WaS DamalS RECHt WaR ...‹ – SolDatEn UnD ZIVIlIStEn VoR GE-<br />
RICHtEn DER WEHRmaCHt«<br />
In Koop<strong>er</strong>ation mit d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> Sächsische Gedenkstätten, d<strong>er</strong> Gedenkstätte<br />
Deutsch<strong>er</strong> Wid<strong>er</strong>stand und d<strong>er</strong> Bundesv<strong>er</strong>einigung Opf<strong>er</strong><br />
d<strong>er</strong> NS-Militärjustiz e. V. hat <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> eine Wand<strong>er</strong>ausstellung zur<br />
NS-Militärjustiz <strong>er</strong>arbeitet. Die Ausstellung informi<strong>er</strong>t üb<strong>er</strong> Unrecht<br />
und Willkür d<strong>er</strong> NS-Militärjustiz und <strong>die</strong>nt d<strong>er</strong> gesellschaftlichen<br />
V<strong>er</strong>ank<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> <strong>er</strong>st <strong>im</strong> Jahr 2002 <strong>er</strong>folgten rechtlichen Rehabiliti<strong>er</strong>ung<br />
ihr<strong>er</strong> Opf<strong>er</strong>. Sie wird vom Bundesbeauftragten <strong>für</strong> Kultur und<br />
Me<strong>die</strong>n finanzi<strong>er</strong>t.<br />
Im Zentrum d<strong>er</strong> Präsentation stehen Fallgeschichten, bei denen es<br />
nicht nur um P<strong>er</strong>sonen geht, <strong>die</strong> als Des<strong>er</strong>teure abgeurteilt wurden,<br />
sond<strong>er</strong>n auch um so genannte Wehrkraftz<strong>er</strong>setz<strong>er</strong> und Volksschädlinge.<br />
Darüb<strong>er</strong> hinaus w<strong>er</strong>den Biografien von Angehörigen des Wid<strong>er</strong>standes<br />
in besetzten europäischen Länd<strong>er</strong>n dargestellt. Insgesamt<br />
wurden mindestens 22.000 Menschen hing<strong>er</strong>ichtet, unzählige<br />
and<strong>er</strong>e starben in Lag<strong>er</strong>n od<strong>er</strong> in Strafeinheiten. Die Fallgeschichten<br />
sind in Üb<strong>er</strong>blicksdarstellungen zur Geschichte d<strong>er</strong> deutschen Militärjustiz<br />
bis 1933 eingebettet. D<strong>er</strong> Schluss d<strong>er</strong> Ausstellung fokussi<strong>er</strong>t<br />
<strong>die</strong> Ausgrenzung und Nichtachtung üb<strong>er</strong>lebend<strong>er</strong> Justizopf<strong>er</strong><br />
in den beiden deutschen Nachkriegsstaaten.<br />
Nach d<strong>er</strong> Auftaktpräsentation in d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> St. Johannes-Evangelist-Kirche<br />
war <strong>die</strong> Ausstellung in 23 Städten in Deutschland und Öst<strong>er</strong>reich<br />
zu sehen. D<strong>er</strong> Begleitband zur Ausstellung ist seit April 2008<br />
<strong>im</strong> Buchhandel <strong>er</strong>hältlich.<br />
SonDERaUSStEllUnG<br />
»›ES BREnnt!‹ antIJüDISCHER tERRoR Im noVEmBER 1938«<br />
2008 jährte sich zum 70. Mal d<strong>er</strong> antijüdische T<strong>er</strong>ror d<strong>er</strong> Nationalsozialisten<br />
von Novemb<strong>er</strong> 1938. Ab dem 7. Novemb<strong>er</strong> 2008 zeigte <strong>die</strong><br />
Ausstellung »›Es brennt!‹ Antijüdisch<strong>er</strong> T<strong>er</strong>ror <strong>im</strong> Novemb<strong>er</strong> 1938« in<br />
d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> Neue Synagoge B<strong>er</strong>lin - Centrum Judaicum bish<strong>er</strong> wenig<br />
bekannte Fotografien aus den Jahren 1938 und 1939. Darunt<strong>er</strong><br />
befanden sich Aufnahmen, <strong>die</strong> als Beweismittel in Justizv<strong>er</strong>fahren<br />
d<strong>er</strong> Nachkriegszeit <strong>die</strong>nten. Sie v<strong>er</strong>deutlichen das Ausmaß d<strong>er</strong> Gewalt<br />
und öffentlichen Demütigung d<strong>er</strong> Juden <strong>im</strong> Deutschen Reich.<br />
Die Ausstellung nahm auch Bezug auf den Raum, in dem sie gezeigt<br />
wurde. Die Vorhalle d<strong>er</strong> Neuen Synagoge war d<strong>er</strong> Ort d<strong>er</strong> Begegnung<br />
und des Austausches d<strong>er</strong> Gläubigen vor und nach den Gottes<strong>die</strong>nsten.<br />
Die Ausstellung hat hi<strong>er</strong> – <strong>im</strong> üb<strong>er</strong>tragenen Sinn – ihre<br />
St<strong>im</strong>men <strong>er</strong>neut zu Gehör gebracht: Audiostationen präsenti<strong>er</strong>ten<br />
frühe biographischen Zeugnisse d<strong>er</strong> Erfahrungen deutsch<strong>er</strong> Juden<br />
<strong>im</strong> Novemb<strong>er</strong> 1938.<br />
Die Initiatoren d<strong>er</strong> Ausstellung waren <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> Neue Synagoge<br />
B<strong>er</strong>lin – Centrum Judaicum, <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> Topographie des T<strong>er</strong>rors<br />
und <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas. Die<br />
Ausstellung wurde durch den Hauptstadtkulturfonds finanzi<strong>er</strong>t.<br />
34
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
SonDERaUSStEllUnG<br />
»DER PRoZESS – aDolf EICHmann VoR GERICHt«<br />
Anlässlich des 50. Jahrestages d<strong>er</strong> Eröffnung des V<strong>er</strong>fahrens gegen<br />
Adolf Eichmann wurde am 6. April 2011 <strong>im</strong> Dokumentationszentrum<br />
Topographie des T<strong>er</strong>rors <strong>die</strong> Ausstellung »D<strong>er</strong> Prozess – Adolf Eichmann<br />
vor G<strong>er</strong>icht« <strong>er</strong>öffnet.<br />
Im Mittelpunkt d<strong>er</strong> Präsentation stehen <strong>die</strong> Originalfilmaufnahmen<br />
des Prozesses. Die Ausstellung konzentri<strong>er</strong>t sich hi<strong>er</strong>bei nicht nur<br />
auf Eichmanns Aussagen, sond<strong>er</strong>n sie lebt vor allem von d<strong>er</strong> Spannung<br />
zwischen dem Bezeugen d<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>lebenden und d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidigung<br />
des Tät<strong>er</strong>s. Mehr als 100 Zeugen treten Eichmann <strong>im</strong> Prozess<br />
gegenüb<strong>er</strong>, einige ausgewählte Ausschnitte d<strong>er</strong> Zeugenaussagen<br />
können an den Me<strong>die</strong>nstationen d<strong>er</strong> Ausstellung angehört und angesehen<br />
w<strong>er</strong>den. Die weltweite mediale Aufm<strong>er</strong>ksamkeit, <strong>die</strong> d<strong>er</strong><br />
Prozess h<strong>er</strong>vorrief, wird u. a. anhand d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>icht<strong>er</strong>stattungen in beiden<br />
deutschen Nachkriegsstaaten, Israel, Polen, Ungarn und den<br />
USA vorgestellt.<br />
Die von den <strong>Stiftung</strong>en <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas<br />
und Topographie des T<strong>er</strong>rors in Koop<strong>er</strong>ation mit d<strong>er</strong> Gedenk- und<br />
Bildungsstelle Haus d<strong>er</strong> Wannsee-Konf<strong>er</strong>enz konzipi<strong>er</strong>te Ausstellung<br />
war vom 6. April bis zum 8. Septemb<strong>er</strong> 2011 <strong>im</strong> Dokumentationszentrum<br />
d<strong>er</strong> Topographie des T<strong>er</strong>rors zu sehen. Ein umfangreiches<br />
Programm mit Zeitzeugengesprächen, Vorträgen und Filmen begleitete<br />
<strong>die</strong> Ausstellung.<br />
SonDERaUSStEllUnG<br />
kUlmHof – DaS UnBEkanntE VERnICHtUnGSlaGER am nER. GE-<br />
SCHICHtE UnD ERInnERUnG<br />
Ab dem 8. Dezemb<strong>er</strong> 1941 – vor 70 Jahren – <strong>er</strong>mordete <strong>die</strong> SS in Kulmhof<br />
am N<strong>er</strong> (Chełmno nad N<strong>er</strong>em) Menschen durch Motorabgase.<br />
Dies<strong>er</strong> Tag marki<strong>er</strong>t den Beginn d<strong>er</strong> nationalsozialistischen Massentötung<br />
an den europäischen Juden durch Giftgas. Die Ausstellung<br />
widmet sich <strong>die</strong>s<strong>er</strong> unbekannten V<strong>er</strong>nichtungsstätte und dem Gedenken<br />
an <strong>die</strong> mehr als 150.000 Opf<strong>er</strong>, darunt<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> 2.600 Juden<br />
aus B<strong>er</strong>lin. Sie zeigt auch, welche Spuren noch heute zu entdecken<br />
sind.<br />
Die Ausstellung war vom 7. Dezemb<strong>er</strong> 2011 bis 29. Februar 2012<br />
in d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> Neue Synagoge B<strong>er</strong>lin – Centrum Judaicum zu sehen.<br />
V<strong>er</strong>anstalt<strong>er</strong> waren: <strong>Stiftung</strong> Neue Synagoge B<strong>er</strong>lin – Centrum<br />
Judaicum, ASSOCIATION T4 RESEARCHTEAM, D<strong>er</strong> Paritätische B<strong>er</strong>lin,<br />
Deutsch-Russisches Museum B<strong>er</strong>lin-Karlshorst, <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas.<br />
35
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
2.6 Publikationen / lit<strong>er</strong>aturauswahl<br />
Ausstellungsbegleitend <strong>er</strong>scheinen folgende Publikationen, <strong>die</strong> Sie<br />
<strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information od<strong>er</strong> <strong>im</strong> Buchhandel <strong>er</strong>w<strong>er</strong>ben können:<br />
matERIalIEn ZUm DEnkmal füR DIE ERmoRDEtEn JUDEn EU-<br />
RoPaS<br />
Broschi<strong>er</strong>te ausgabe (nur <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information <strong>er</strong>hältlich):<br />
9,90 Euro, 184 Seiten, <strong>er</strong>scheint auf Deutsch und auf Englisch.<br />
Buchhandelsausgabe: 24,90 Euro, 184 Seiten, <strong>er</strong>scheint auf Deutsch<br />
(ISBN: 3-89479-221-3) und Englisch (ISBN: 3-89479-223-X).<br />
DEnkmal füR DIE ERmoRDEtEn JUDEn EURoPaS. oRt DER InfoRmatIon<br />
Ein wesentlich<strong>er</strong> Bestandteil des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden<br />
Europas ist d<strong>er</strong> unt<strong>er</strong> dem Stelenfeld gelegene Ort d<strong>er</strong> Information.<br />
Dieses Buch gewährt Einblicke in <strong>die</strong> Entstehung und <strong>die</strong> Inhalte d<strong>er</strong><br />
Ausstellung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> D<strong>im</strong>ensionen d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung und Ermordung<br />
d<strong>er</strong> europäischen Juden dokumenti<strong>er</strong>t.<br />
Buchhandelsausgabe: 4,90 Euro, 96 Seiten, ISBN: 978-3422022355.<br />
DEnkmal füR DIE ERmoRDEtEn JUDEn EURoPaS. fotoGRafIEn<br />
Von klaUS fRaHm<br />
Broschi<strong>er</strong>te ausgabe (nur <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information <strong>er</strong>hältlich):<br />
14,90 Euro, 128 Seiten, dt.-engl. Ausgabe.<br />
Buchhandelsausgabe: 29,90 Euro, 128 Seiten, dt.-engl. Ausgabe,<br />
ISBN: 3-89479-225-6.<br />
»DER PRoZESS – aDolf EICHmann VoR GERICHt«<br />
Vor 50 Jahren, <strong>im</strong> April 1961, <strong>er</strong>öffnete das J<strong>er</strong>usalem<strong>er</strong> Bezirksg<strong>er</strong>icht<br />
das V<strong>er</strong>fahren gegen den ehemaligen SS-Ob<strong>er</strong>sturmbannführ<strong>er</strong><br />
und Leit<strong>er</strong> des ›Judenref<strong>er</strong>ats IV B 4‹ <strong>im</strong> Reichssich<strong>er</strong>heitshauptamt<br />
Adolf Eichmann. Die V<strong>er</strong>handlung wurde zu einem großen Me<strong>die</strong>n<strong>er</strong>eignis.<br />
Im Licht d<strong>er</strong> Öffentlichkeit stand dabei nicht nur ein Tät<strong>er</strong><br />
des Holocaust. Erstmals <strong>er</strong>hielten auch <strong>die</strong> Schild<strong>er</strong>ungen d<strong>er</strong><br />
Opf<strong>er</strong> weltweite Aufm<strong>er</strong>ksamkeit: In J<strong>er</strong>usalem begann <strong>die</strong> Ära d<strong>er</strong><br />
Zeitzeugen. Das Auftreten Eichmanns vor G<strong>er</strong>icht wied<strong>er</strong>um löste<br />
Diskussionen um Schuld und V<strong>er</strong>antwortung Einzeln<strong>er</strong> <strong>im</strong> nationalsozialistischen<br />
System aus. Die Ausstellung widmet sich beiden<br />
Aspekten des V<strong>er</strong>fahrens, dem Bezeugen d<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>lebenden und d<strong>er</strong><br />
Strategie des Tät<strong>er</strong>s; in ihrem Zentrum steht das Originalfilmmat<strong>er</strong>ial<br />
aus dem G<strong>er</strong>ichtssaal.<br />
Ein deutsch-englisch<strong>er</strong> Katalog zur Ausstellung ist am Informationstresen<br />
des Dokumentationszentrums <strong>er</strong>hältlich: 15 Euro, 251<br />
Seiten, ISBN: 978-3941772090.<br />
36
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
»›ES BREnnt!‹ antIJüDISCHER tERRoR Im noVEmBER 1938«<br />
Die Ausstellung »›Es brennt!‹ Antijüdisch<strong>er</strong> T<strong>er</strong>ror <strong>im</strong> Novemb<strong>er</strong><br />
1938« und <strong>die</strong>s<strong>er</strong> Begleitband dokumenti<strong>er</strong>en wenig bekannte Aufnahmen<br />
von B<strong>er</strong>ufs- und Amateurfotografen aus den Jahren 1938/39.<br />
Die Abbildungen und Aufsätze v<strong>er</strong>anschaulichen das Vorgehen d<strong>er</strong><br />
Tät<strong>er</strong> und das V<strong>er</strong>halten d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung. Dabei wird deutlich, dass<br />
<strong>die</strong> Grenzen zwischen Zuschauen und Beteiligung fließend waren.<br />
Auch <strong>die</strong> Reaktionen d<strong>er</strong> Betroffenen und des Auslands sind Gegenstand<br />
d<strong>er</strong> Darstellung.<br />
Die deutsche Ausgabe ist üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten<br />
Juden Europas <strong>er</strong>hältlich.<br />
»›WaS DamalS RECHt WaR ...‹ – SolDatEn UnD ZIVIlIStEn VoR GE-<br />
RICHtEn DER WEHRmaCHt«<br />
D<strong>er</strong> Begleitband zur Wand<strong>er</strong>ausstellung dokumenti<strong>er</strong>t mit zahlreichen<br />
Fotos, Tagebuchaufzeichnungen, Briefen und Aktenstücken das<br />
Schicksal von Soldaten und Zivilisten, <strong>die</strong> zwischen 1939 und 1945<br />
zu Opf<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> deutschen Wehrmachtjustiz wurden.<br />
Zugleich wirft <strong>er</strong> einen entlarvenden Blick auf <strong>die</strong> Biografien d<strong>er</strong> Tät<strong>er</strong><br />
und <strong>die</strong> Strukturen eines Systems, das den bekannten Satz Lügen<br />
straft: »Was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein.«. Das<br />
Buch ist <strong>im</strong> Handel <strong>er</strong>hältlich: 19,90 Euro, 264 Seiten, ISBN: 978-3-<br />
89809-079-7.<br />
ZEItZEUGEnREIHE<br />
»EnDZEIt In oStPREUSSEn. EIn BESCHWIEGEnES kaPItEl DES HoloCaUSt«<br />
Januar 1945. In Ostpreußen sind Hund<strong>er</strong>ttausende auf d<strong>er</strong> Flucht<br />
vor d<strong>er</strong> Roten Armee. Gleichzeitig treibt <strong>die</strong> SS mindestens 5.000<br />
jüdische Häftlinge von Königsb<strong>er</strong>g an <strong>die</strong> Ostseeküste bei Palmnicken.<br />
Den Todesmarsch und das anschließende Massak<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>leben<br />
nur 15 P<strong>er</strong>sonen – eine von ihnen ist Maria Blitz aus Krakau. 55 Jahre<br />
spät<strong>er</strong> schreibt sie ihre Erinn<strong>er</strong>ungen üb<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung und Gefangenschaft<br />
zwischen 1939 und 1945 sowie ihr Leben nach dem Krieg<br />
unt<strong>er</strong> dem Titel »My Holocaust« in ihr<strong>er</strong> neuen He<strong>im</strong>at USA nied<strong>er</strong>.<br />
Dies<strong>er</strong> bislang unv<strong>er</strong>öffentlichte Text wurde <strong>für</strong> <strong>die</strong> deutschsprachige<br />
Ausgabe um historische Erläut<strong>er</strong>ungen und weit<strong>er</strong>e Zeit-zeugenb<strong>er</strong>ichte<br />
von Einhe<strong>im</strong>ischen <strong>er</strong>gänzt.<br />
Erhältlich <strong>im</strong> Buchladen des Orts d<strong>er</strong> Information: Schutzgebühr 5<br />
Euro, 99 Seiten, ISBN: 978-3944240017.<br />
»DRanG naCH lEBEn. ERInnERUnGEn«<br />
Sabina van d<strong>er</strong> Linden-Wolanski (1927-2011) üb<strong>er</strong>lebte als einzige<br />
ihr<strong>er</strong> Familie den Holocaust in Ostpolen. Als sie – üb<strong>er</strong> das nun polnische<br />
Schlesien und Paris – 1950 nach Australien auswand<strong>er</strong>te, besaß<br />
sie nur noch ein Tagebuch und einige Fotografien als Zeugnisse<br />
ihr<strong>er</strong> Jugend. Jahrzehnte spät<strong>er</strong> wurden <strong>die</strong>se einmaligen Dokumente<br />
Teil d<strong>er</strong> Ausstellung <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information. Am 10. Mai 2005<br />
sprach Sabina als Ehrengast bei d<strong>er</strong> Eröffnung des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>er</strong>mordeten Juden Europas. Ihre Autobiografie zeugt von d<strong>er</strong> Selbst-<br />
37
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
behauptung und von den Zweifeln ein<strong>er</strong> Jugendlichen angesichts<br />
von Gewalt und Mord, ab<strong>er</strong> auch von d<strong>er</strong> Kraft zum Neuanfang als<br />
Ehefrau, Mutt<strong>er</strong> und Unt<strong>er</strong>nehm<strong>er</strong>in am and<strong>er</strong>en Ende d<strong>er</strong> Welt.<br />
Erhältlich <strong>im</strong> Buchladen des Orts d<strong>er</strong> Information: Schutzgebühr 5<br />
Euro, 286 Seiten, ISBN: 978-3942240024.<br />
»JEnSEItS DES üBERlEBEnS. Von BRESlaU naCH aUStRalIEn«<br />
Kenneth James Arkwright (*1929) wurde als Klaus Aufrichtig in Breslau<br />
geboren. Ein Teil sein<strong>er</strong> jüdischen Familie ist seit dem 16. Jahrhund<strong>er</strong>t<br />
in Schlesien nachweisbar. Ab 1943 musste Klaus Zwangsarbeit<br />
leisten, wurde 1944 in ein Arbeitslag<strong>er</strong> v<strong>er</strong>schleppt, floh und<br />
tauchte unt<strong>er</strong>. 1945 kehrte <strong>er</strong> in seine He<strong>im</strong>atstadt zurück, war jedoch<br />
wenige Wochen spät<strong>er</strong> gezwungen, sich nach Erfurt abzusetzen.<br />
Bald darauf begann <strong>er</strong> ein Studium in Ostb<strong>er</strong>lin und emigri<strong>er</strong>te<br />
1949 üb<strong>er</strong> Paris nach P<strong>er</strong>th in Australien, wo <strong>er</strong> ein <strong>er</strong>folgreich<strong>er</strong> Geschäftsmann<br />
wurde.<br />
Erhältlich <strong>im</strong> Buchladen des Orts d<strong>er</strong> Information: Schutzgebühr 5<br />
Euro, 184 Seiten, ISBN: 978-3-942240-03-1.<br />
»BIRkEnlanD. GESPRäCHE mIt mEInEm VatER moSHE«<br />
Ausführlich <strong>er</strong>zählte Moshe Brezniak (1917– 2003) seinem Sohn<br />
Naphtali von seinen Erlebnissen während des Zweiten Weltkrieges<br />
und den Ereignissen in sein<strong>er</strong> polnischen He<strong>im</strong>atstadt Międzyrzec<br />
Podlaski. Ab August 1942, als das Hamburg<strong>er</strong> Res<strong>er</strong>vepolizeibattaillon<br />
101 dort das größte Durchgangsghetto <strong>im</strong> damaligen Distrikt<br />
Lublin einrichtete, entkam <strong>er</strong> <strong>im</strong>m<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> Erschießungen und Deportationen.<br />
Im Mai 1943 wurde Brezniak in das Konzentrationslag<strong>er</strong><br />
Majdanek v<strong>er</strong>schleppt, musste spät<strong>er</strong> Zwangsarbeit in Auschwitz<br />
leisten und auf einen Todesmarsch. Nach d<strong>er</strong> Befreiung 1945<br />
wand<strong>er</strong>te <strong>er</strong> nach Palästina aus. Birkenland ist das <strong>er</strong>ste deutschsprachige<br />
Zeugnis eines V<strong>er</strong>folgten aus dem ehemals jüdisch geprägten<br />
Międzyrzec, einem zentralen Ort des Holocaust.<br />
Erhältlich <strong>im</strong> Buchladen des Orts d<strong>er</strong> Information: Schutzgebühr 5<br />
Euro, 248 Seiten, ISBN: 978-3942240048.<br />
WEItERE BüCHER, DVDS, CDS<br />
»PRofItEURE DES nS-SyStEmS? DEUtSCHE UntERnEHmEn UnD<br />
DaS DRItttE REICH«<br />
Dieses Buch präsenti<strong>er</strong>t neueste Forschungs<strong>er</strong>gebnisse zur Geschichte<br />
von deutschen Unt<strong>er</strong>nehmen <strong>im</strong> Nationalsozialismus<br />
und beleuchtet <strong>die</strong> Auseinand<strong>er</strong>setzungen um <strong>die</strong>sen Teil d<strong>er</strong> NS-<br />
V<strong>er</strong>gangenheit bis hin zur Einigung üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> Entschädigung d<strong>er</strong><br />
Zwangsarbeit<strong>er</strong> <strong>im</strong> Jahre 1999. Die V<strong>er</strong>öffentlichung wurde vom<br />
Fonds »Erinn<strong>er</strong>ung und Zukunft« sowie von d<strong>er</strong> Deutschen Bahn AG<br />
unt<strong>er</strong>stützt.<br />
Buchhandelsausgabe: 19,90 Euro, ca. 156 Seiten, ISBN: 10:3-89479-<br />
354-6, ISBN: 13:978-3-89479-354-8.<br />
38
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
BRoSCHüRE – »aUS DEm SCHattEn DER ERInnERUnG. VERGESSEnE<br />
oPfER DES VERnICHtUnGSkRIEGES GEGEn DIE SoWJEtUnIon«<br />
Am 22. Juni 1941 – vor nunmehr 70 Jahren – begann d<strong>er</strong> deutsche<br />
Angriff auf <strong>die</strong> Sowjetunion. Es war d<strong>er</strong> Beginn eines rücksichtlosen<br />
V<strong>er</strong>nichtungskrieges. Massenmorde an d<strong>er</strong> Zivilbevölk<strong>er</strong>ung, wirtschaftliche<br />
Ausbeutung und Z<strong>er</strong>störung des Staatswesens waren<br />
das Ziel. 27 Millionen Menschen kamen zwischen 1941 bis 1945 in<br />
d<strong>er</strong> Sowjetunion gewaltsam zu Tode.<br />
Mit einem Gedenkkonz<strong>er</strong>t in d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Philharmonie wurde am<br />
21. Juni 2011 an <strong>die</strong>ses historische Datum <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t. Diese Broschüre<br />
mit dem Titel »Aus dem Schatten d<strong>er</strong> Erinn<strong>er</strong>ung« informi<strong>er</strong>t anhand<br />
exemplarisch<strong>er</strong> Biographien üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> v<strong>er</strong>gessenen Opf<strong>er</strong> des<br />
V<strong>er</strong>nichtungskrieges und bringt d<strong>er</strong>en Schicksal in <strong>die</strong> öffentliche<br />
Wahrnehmung.<br />
Die Broschüre ist kostenfrei <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information des <strong>Denkmal</strong>s<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas <strong>er</strong>hältlich.<br />
»DImEnSIonEn DER VERfolGUnG. oPfER UnD oPfERGRUPPEn Im<br />
natIonalSoZIalISmUS«<br />
Unt<strong>er</strong> dem Titel »D<strong>im</strong>ensionen d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung« v<strong>er</strong>anstaltete <strong>die</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> in Koop<strong>er</strong>ation mit d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>tretung des Saarlandes<br />
be<strong>im</strong> Bund sowie den <strong>Stiftung</strong>en Topographie des T<strong>er</strong>rors, Neue Synagoge<br />
- Centrum Judaicum und Brandenburgische Gedenkstätten,<br />
eine Vortragsreihe, <strong>die</strong> sich mit d<strong>er</strong> Situation and<strong>er</strong><strong>er</strong> Opf<strong>er</strong>gruppen<br />
wie den Homosexuellen, den sowjetischen Kriegsgefangenen, den<br />
Sinti und Roma od<strong>er</strong> den »Euthanasie«-Opf<strong>er</strong>n in d<strong>er</strong> Zeit des Natioalsozialismus<br />
auseinand<strong>er</strong>setzte.<br />
D<strong>er</strong> <strong>im</strong> Anschluss <strong>er</strong>schienene Sammelband »D<strong>im</strong>ensionen d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung«<br />
beleuchtet ein breites Spektrum von V<strong>er</strong>folgungsmaßnahmen<br />
und Opf<strong>er</strong><strong>er</strong>fahrungen <strong>im</strong> Dritten Reich. Im Blickpunkt stehen<br />
Menschen, <strong>die</strong> aus unt<strong>er</strong>schiedlichen Gründen in <strong>die</strong> Fänge des<br />
NS-T<strong>er</strong>rors g<strong>er</strong>ieten, d<strong>er</strong>en Schicksal ab<strong>er</strong> <strong>im</strong> öffentlichen Gedächtnis<br />
bislang wenig v<strong>er</strong>ank<strong>er</strong>t ist.<br />
Buchhandelsausgabe: 19,90 Euro, 324 Seiten, ISBN: 978-<br />
3421057570.<br />
»aUf DEm WEG ZUR REalISIERUnG. DaS DEnkmal füR DIE ERmoR-<br />
DEtEn JUDEn EURoPaS. aRCHItEktUR UnD HIStoRISCHES kon-<br />
ZEPt«<br />
Kein <strong>Denkmal</strong> hat in d<strong>er</strong> Öffentlichkeit <strong>für</strong> so viel Diskussionsstoff<br />
gesorgt wie das <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas. Nach<br />
dem Beschluss des Deutschen Bundestages von 1999, den Entwurf<br />
des Architekten Pet<strong>er</strong> Eisenman an zentral<strong>er</strong> Stelle in B<strong>er</strong>lin zu v<strong>er</strong>wirklichen,<br />
begann <strong>die</strong> zuständige Bundesstiftung mit dessen Umsetzung.<br />
Im Novemb<strong>er</strong> 2001 diskuti<strong>er</strong>ten int<strong>er</strong>nationale Exp<strong>er</strong>ten<br />
<strong>die</strong> v<strong>er</strong>schiedenen Intentionen und Erford<strong>er</strong>nisse des <strong>Denkmal</strong>projektes<br />
sowie das wissenschaftliche und gestalt<strong>er</strong>ische Konzept des<br />
angeglied<strong>er</strong>ten »Orts d<strong>er</strong> Information«. Dies<strong>er</strong> Band dokumenti<strong>er</strong>t<br />
<strong>die</strong> Vorträge und <strong>die</strong> Weit<strong>er</strong>führung d<strong>er</strong> weltweit beachteten Debatte.<br />
39
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
»aRCHItEktUR DER ERInnERUnG. nS-VERBRECHEn In DER EURo-<br />
PäISCHEn GEDEnkkUltUR«<br />
Im <strong>er</strong>sten Teil <strong>die</strong>ses Buchs stellen int<strong>er</strong>national renommi<strong>er</strong>te Künstl<strong>er</strong>,<br />
Schriftstell<strong>er</strong> und Architekten bedeutsame Denkmäl<strong>er</strong> und Gedenkstätten<br />
aus ganz Europa vor, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> V<strong>er</strong>brechen des Nationalsozialismus<br />
<strong>er</strong>inn<strong>er</strong>n. D<strong>er</strong> zweite Teil bietet einen Üb<strong>er</strong>blick und<br />
praktische Hinweise zu den 50 bedeutendsten Erinn<strong>er</strong>ungsstätten<br />
in Europa. Die V<strong>er</strong>öffentlichung ist ein gemeinsames Projekt mit d<strong>er</strong><br />
Akademie d<strong>er</strong> Künste B<strong>er</strong>lin.<br />
Buchhandelsausgabe: 19,90 Euro, 156 Seiten, ISBN: 10:3-89479-<br />
352-x, ISBN: 13:978-3-89479-352-4.<br />
DEnkmal füR DIE ERmoRDEtEn JUDEn EURoPaS – EIn VIRtUEllER<br />
RUnDGanG DURCH DEn oRt DER InfoRmatIon<br />
Die DVD <strong>er</strong>möglicht einen virtuellen Rundgang durch <strong>die</strong> unt<strong>er</strong>irdische<br />
Ausstellung. Auf <strong>die</strong>sem Weg können v<strong>er</strong>tiefende Informationen<br />
zu den Inhalten d<strong>er</strong> einzelnen Themenräume auf Deutsch und<br />
Englisch aufg<strong>er</strong>ufen w<strong>er</strong>den. Zusätzlich bietet <strong>die</strong> DVD int<strong>er</strong>aktive<br />
Panoramen des Stelenfeldes und des Orts d<strong>er</strong> Information sowie<br />
Fotos und Filmsequenzen zu Geschichte und Gegenwart des <strong>Denkmal</strong>s.<br />
Die DVD ist <strong>im</strong> Buchladen des Orts d<strong>er</strong> Information und üb<strong>er</strong> den<br />
Onlinev<strong>er</strong>sand <strong>für</strong> 14,95 Euro <strong>er</strong>hältlich.<br />
»ICH BIn DIE StImmE DER SECHS mIllIonEn. DaS VIDEoaRCHIV Im<br />
oRt DER InfoRmatIon«<br />
»Ich bin <strong>die</strong> St<strong>im</strong>me d<strong>er</strong> sechs Millionen misshandelten und <strong>er</strong>mordeten<br />
Juden, und ich bin auch <strong>die</strong> St<strong>im</strong>me d<strong>er</strong> wenigen, <strong>die</strong> davongekommen<br />
sind«, sagte Sabina van d<strong>er</strong> Linden-Wolanski bei d<strong>er</strong> Eröffnung<br />
des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas am 10. Mai<br />
2005. Ein<strong>er</strong>seits <strong>die</strong> St<strong>im</strong>me d<strong>er</strong> Ermordeten zu sein und and<strong>er</strong><strong>er</strong>seits<br />
als Ich zu sprechen – <strong>die</strong>s bezeichnen viele Üb<strong>er</strong>lebende als ihre Aufgabe<br />
und V<strong>er</strong>antwortung. In <strong>die</strong>sem Band w<strong>er</strong>den Aspekte zur Geschichte,<br />
Bedeutung und Analyse von Videozeugnissen beleuchtet,<br />
Chancen und Probleme d<strong>er</strong> Präsentation sowie <strong>die</strong> Ausw<strong>er</strong>tungen d<strong>er</strong><br />
Lebensgeschichten <strong>für</strong> das Videoarchiv unt<strong>er</strong> dem Stelenfeld aus unt<strong>er</strong>schiedlichen<br />
P<strong>er</strong>spektiven vorgestellt.<br />
Erhältlich <strong>im</strong> Buchladen des Orts d<strong>er</strong> Information: 246 Seiten, ISBN:<br />
978-3942240000.<br />
40
INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
»GElIEBt, VERJaGt, ERmoRDEt« – CD mIt PoPUläREn HItS Jü-<br />
DISCHER künStlER<br />
Zu hören sind bekannte Int<strong>er</strong>preten aus den 20<strong>er</strong> und 30<strong>er</strong> Jahren,<br />
darunt<strong>er</strong> Friedrich Hollaend<strong>er</strong> mit »Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe<br />
eingestellt« und Richard Taub<strong>er</strong> mit »Dein ist mein ganzes H<strong>er</strong>z«, <strong>die</strong><br />
nach d<strong>er</strong> nationalsozialistischen Macht<strong>er</strong>greifung <strong>er</strong>mordet od<strong>er</strong> ins<br />
Ausland v<strong>er</strong>trieben wurden.<br />
Die CD ist eine Gemeinschaftsproduktion d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas und Erich Schoepe (www.dasho<strong>er</strong>w<strong>er</strong>k.de).<br />
Sie ist <strong>im</strong> Buchladen des <strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> 5,95 Euro <strong>er</strong>hältlich<br />
(ISBN 3-937815-89-9). Die Hälfte des Erlöses unt<strong>er</strong>stützt <strong>die</strong> Arbeit<br />
d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information.<br />
»PSyCHIatRIE Im natIonalSoZIalISmUS«<br />
Am 26. Novemb<strong>er</strong> 2010 gedachte <strong>die</strong> Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Psychiatrie,<br />
Psychoth<strong>er</strong>apie und N<strong>er</strong>venheilkunde (DGPPN) in ein<strong>er</strong> Gedenkv<strong>er</strong>anstaltung<br />
zur Psychiatrie <strong>im</strong> Nationalsozialismus d<strong>er</strong> Opf<strong>er</strong><br />
nicht zu rechtf<strong>er</strong>tigend<strong>er</strong> Forschung, Zwangsst<strong>er</strong>ilisi<strong>er</strong>ung und Ermordung<br />
psychisch krank<strong>er</strong> Menschen sowie <strong>er</strong>zwungen<strong>er</strong> Emigration<br />
von Psychiat<strong>er</strong>n in d<strong>er</strong> Zeit des Nationalsozialismus.<br />
Die wissenschaftliche Fachgesellschaft bat in d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>anstaltung<br />
alle Opf<strong>er</strong> und Angehörige um Entschuldigung <strong>für</strong> das Unrecht und<br />
Leid, das ihnen von deutschen V<strong>er</strong>bänden und ihren Psychiat<strong>er</strong>n zugefügt<br />
wurde.<br />
Beigefügt als DVD ist d<strong>er</strong> Mitschnitt d<strong>er</strong> Gedenkv<strong>er</strong>anstaltung in<br />
deutsch<strong>er</strong> und synchronisi<strong>er</strong>t<strong>er</strong> englisch<strong>er</strong> Fassung. Das Buch kann<br />
üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> Webseite d<strong>er</strong> DGPPN bestellt w<strong>er</strong>den: Schneid<strong>er</strong>, Frank<br />
(Hrsg.), Spring<strong>er</strong> V<strong>er</strong>lag, Heidelb<strong>er</strong>g, 2011, 9,95 Euro, 70 Seiten, ISBN:<br />
978-3-642-20468-5.<br />
faltBlättER<br />
Die folgenden Faltblätt<strong>er</strong> können auf d<strong>er</strong> Webseite d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas h<strong>er</strong>unt<strong>er</strong>geladen w<strong>er</strong>den.<br />
InfoRmatIonEn ZUm DEnkmal<br />
Das Faltblatt fasst <strong>die</strong> wichtigsten Informationen zum <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas zusammen. Es liegt <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information<br />
in den Sprachen Arabisch, Chinesisch, Dänisch, Deutsch,<br />
Englisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Italienisch, Nied<strong>er</strong>ländisch,<br />
Japanisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch,<br />
Schwedisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch und Ungarisch aus.<br />
InfoRmatIonEn DEnkmal füR DIE Im natIonalSoZIalISmUS<br />
VERfolGtEn HomoSExUEllEn<br />
Das Faltblatt fasst <strong>die</strong> wichtigsten Informationen zum <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>im</strong> Nationalsozialismus v<strong>er</strong>folgten Homosexuellen zusammen.<br />
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INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
anGEBotE füR BESUCHER<br />
Dieses Faltblatt bietet einen Üb<strong>er</strong>blick zu allen wichtigen Anboten<br />
in und um das <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas. Es liegt<br />
am Ort d<strong>er</strong> Information in den Sprachen Deutsch und Englisch aus.<br />
anGEBotE füR SCHUlEn<br />
Das Faltblatt enthält Bildungsangebote d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>er</strong>mordeten Juden Europas, <strong>die</strong> speziell <strong>für</strong> Schulklassen entwickelt<br />
wurden. Es liegt am Ort d<strong>er</strong> Information aus.<br />
StIftUnG DEnkmal füR DIE ERmoRDEtEn JUDEn EURoPaS<br />
Das Faltblatt bietet neben allgemeinen Informationen zu <strong>Denkmal</strong><br />
und Bildungsangeboten einen Üb<strong>er</strong>blick üb<strong>er</strong> <strong>die</strong> Arbeit d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas. Es liegt <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong><br />
Information in den Sprachen Deutsch und Englisch aus.<br />
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INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
lit<strong>er</strong>aturauswahl zum Holocaust-<strong>Denkmal</strong><br />
Ute He<strong>im</strong>rod, Günt<strong>er</strong> Schlusche, Horst Sef<strong>er</strong>ens (Hrsg.): D<strong>er</strong> <strong>Denkmal</strong>streit –<br />
das <strong>Denkmal</strong>? Die Debatte um das »<strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Euro-<br />
pas«. Eine Dokumentation. Philo V<strong>er</strong>lag, B<strong>er</strong>lin 1999.<br />
Hans-Georg Stavginski: Das Holocaust-<strong>Denkmal</strong>. D<strong>er</strong> Streit um das »<strong>Denkmal</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas« in B<strong>er</strong>lin (1988–1999). F<strong>er</strong>dinand Schö-<br />
ningh V<strong>er</strong>lag, Pad<strong>er</strong>born u. a. 2002.<br />
Sibylle Quack (Hrsg.): Auf dem Weg zur Realisi<strong>er</strong>ung. Das <strong>Denkmal</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas und d<strong>er</strong> Ort d<strong>er</strong> Information.<br />
Architektur und historisches Konzept. DVA, München 2002.<br />
Jan-Holg<strong>er</strong> Kirsch: National<strong>er</strong> Mythos od<strong>er</strong> historische Trau<strong>er</strong>? D<strong>er</strong> Streit um<br />
ein zentrales »Holocaust-Mahnmal« <strong>für</strong> <strong>die</strong> B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Republik. Böhlau V<strong>er</strong>lag,<br />
Köln u. a. 2003.<br />
Claus Leggewie, Erik Mey<strong>er</strong>: »Ein Ort, an den man g<strong>er</strong>ne geht«. Das Holocaust-<br />
Mahnmal und <strong>die</strong> deutsche Geschichtspolitik nach 1989. Carl Hans<strong>er</strong> V<strong>er</strong>lag,<br />
München/Wien 2005.<br />
Holg<strong>er</strong> Thünemann: Holocaust-Rezeption und Geschichtskultur.<br />
Zentrale Holocaust-Denkmäl<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Kontrov<strong>er</strong>se. Ein deutschöst<strong>er</strong>reichisch<strong>er</strong><br />
V<strong>er</strong>gleich. Schulz-Kirchn<strong>er</strong>-V<strong>er</strong>lag, Idstein 2005.<br />
Sibylle Quack: Cora B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong>, G<strong>er</strong>trud Kolmar, Hannah Arendt – Straßen am<br />
<strong>Denkmal</strong> ehren ihr Andenken. V<strong>er</strong>lag Hentrich & Hentrich, Teetz 2005.<br />
zur Geschichte des Standorts:<br />
Laurenz Demps: B<strong>er</strong>lin-Wilhelmstraße. Eine Topographie preußisch-deutsch<strong>er</strong><br />
Macht. Ch. Links V<strong>er</strong>lag, B<strong>er</strong>lin 2000.<br />
Dietmar Arnold: Neue Reichskanzlei und »Führ<strong>er</strong>bunk<strong>er</strong>«. Legenden und<br />
Wirklichkeit. Ch. Links V<strong>er</strong>lag, B<strong>er</strong>lin 2005.<br />
<strong>Stiftung</strong> Topographie des T<strong>er</strong>rors: Die Wilhelmstraße - Regi<strong>er</strong>ungsvi<strong>er</strong>tel <strong>im</strong><br />
Wandel. B<strong>er</strong>lin 2007.<br />
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INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
3. förd<strong>er</strong>kreis <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden<br />
Europas e. V.<br />
D<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein Förd<strong>er</strong>kreis <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas<br />
hat sich seit sein<strong>er</strong> Gründung <strong>im</strong> Jahr 1989 <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung eines<br />
<strong>Denkmal</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> Opf<strong>er</strong> des Holocaust <strong>im</strong> Zentrum B<strong>er</strong>lins eingesetzt.<br />
Mit d<strong>er</strong> Eröffnung des <strong>Denkmal</strong>s <strong>im</strong> Mai 2005 war <strong>die</strong> Arbeit<br />
des Förd<strong>er</strong>kreises ab<strong>er</strong> nicht beendet. Seine Aufgaben sind <strong>die</strong> Erhöhung<br />
d<strong>er</strong> Akzeptanz des <strong>Denkmal</strong>s in d<strong>er</strong> deutschen Bevölk<strong>er</strong>ung<br />
und <strong>die</strong> Sammlung von Finanzmitteln <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausstattung des Raums<br />
d<strong>er</strong> Namen <strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information. Hi<strong>er</strong><strong>für</strong> organisi<strong>er</strong>t d<strong>er</strong> Förd<strong>er</strong>kreis<br />
Lesungen, Vorträge, Diskussionen, Konz<strong>er</strong>te und regelmäßige<br />
Führungen durch den Ort d<strong>er</strong> Information. Durch Spendenkampagnen<br />
und Benefiz-V<strong>er</strong>anstaltungen w<strong>er</strong>den finanzielle Mittel eingeworben.<br />
Üb<strong>er</strong> 100 Mitglied<strong>er</strong> tragen <strong>die</strong> Ziele des Förd<strong>er</strong>kreises mit.<br />
Den Vorstand bekleiden P<strong>er</strong>sönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und<br />
Kultur. Vorsitzende des Vorstands ist <strong>die</strong> Publizistin Prof. Lea Rosh.<br />
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INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
4. Häufig gestellte fragen<br />
1. Warum ist das <strong>Denkmal</strong> nur den <strong>er</strong>mordeten Juden gewidmet?<br />
Die Entscheidung, das <strong>Denkmal</strong> den <strong>er</strong>mordeten Juden Europas zu<br />
widmen, wurde 1999 vom Deutschen Bundestag nach lang<strong>er</strong> Debatte<br />
getroffen. Mit ihr wird deutlich, dass das Bekenntnis zur Einzigartigkeit<br />
<strong>die</strong>ses V<strong>er</strong>brechens und zur historischen V<strong>er</strong>antwortung<br />
zum K<strong>er</strong>n des staatlichen Selbstv<strong>er</strong>ständnisses Deutschlands gehört.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> hat jedoch auch den Auftrag, <strong>die</strong> Erinn<strong>er</strong>ung an<br />
alle Opf<strong>er</strong> des Nationalsozialismus und ihre Würdigung sich<strong>er</strong>zustellen.<br />
Dazu gehören auch das <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>im</strong> Nationalsozialismus<br />
v<strong>er</strong>folgten Homosexuellen (Üb<strong>er</strong>gabe an <strong>die</strong> Öffentlichkeit am 27.<br />
Mai 2008) sowie das <strong>im</strong> Bau befindliche <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten<br />
Sinti und Roma.<br />
2. Warum wurde das <strong>Denkmal</strong> an <strong>die</strong>sem Standort gebaut?<br />
D<strong>er</strong> Standort in unmittelbar<strong>er</strong> Nähe des Brandenburg<strong>er</strong> Tores und<br />
in Nachbarschaft zu Botschaften, wichtigen Kulturinstitutionen, Geschäfts-<br />
und Wohnbauten sowie zum Ti<strong>er</strong>garten unt<strong>er</strong>streicht <strong>die</strong><br />
zentrale Bedeutung des <strong>Denkmal</strong>s und seinen öffentlichen Charakt<strong>er</strong>.<br />
Seine intensive Einbindung in den historischen Stadtraum und<br />
in das Netzw<strong>er</strong>k d<strong>er</strong> Parlaments- und Regi<strong>er</strong>ungsstandorte macht<br />
deutlich, dass sich das <strong>Denkmal</strong> an Staat und Zivilgesellschaft richtet.<br />
3. Warum sind es 2.711 Stelen und aus welchem mat<strong>er</strong>ial sind sie?<br />
Die Zahl von insgesamt 2.711 Stelen <strong>er</strong>gibt sich aus den vom Architekten<br />
<strong>für</strong> den Standort gewählten Maßen und hat kein<strong>er</strong>lei symbolische<br />
Bedeutung od<strong>er</strong> Beziehung zur Zahl d<strong>er</strong> Opf<strong>er</strong>. Die Stelen<br />
wurden aus sehr festem, grau eingefärbtem Beton (selbstv<strong>er</strong>dichtend<strong>er</strong><br />
Beton) in einem F<strong>er</strong>tigteilw<strong>er</strong>k in d<strong>er</strong> Nähe von B<strong>er</strong>lin h<strong>er</strong>gestellt.<br />
Um ein vorschnelles Alt<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> Stelen zu v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>n und um<br />
<strong>die</strong> hohe Qualität d<strong>er</strong> Stelenob<strong>er</strong>fläche möglichst lange zu gewährleisten,<br />
wurden <strong>die</strong> Stelen mit einem mehrstufigen Schutzv<strong>er</strong>fahren<br />
behandelt, das auch <strong>die</strong> einfache Entf<strong>er</strong>nung von Graffiti <strong>er</strong>laubt.<br />
4. liegen Bunk<strong>er</strong> aus dem Zweiten Weltkrieg unt<strong>er</strong> dem <strong>Denkmal</strong>?<br />
Da in d<strong>er</strong> Umgebung des <strong>Denkmal</strong>geländes zahlreiche Regi<strong>er</strong>ungsbauten<br />
standen, gab es dort viele Bunk<strong>er</strong>. D<strong>er</strong> »Führ<strong>er</strong>bunk<strong>er</strong>« lag<br />
ab<strong>er</strong> nicht auf dem Gelände des heutigen <strong>Denkmal</strong>s, sond<strong>er</strong>n befand<br />
sich etwa 300 m südlich. In d<strong>er</strong> Nordostecke des <strong>Denkmal</strong>geländes<br />
existi<strong>er</strong>t all<strong>er</strong>dings noch ein Bunk<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> früh<strong>er</strong> zur Dienstvilla<br />
von Reichspropagandaminist<strong>er</strong> Dr. Joseph Goebbels gehörte und<br />
durch den Bau des <strong>Denkmal</strong>s nicht v<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>t wurde.<br />
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INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
5. Wie viel hat das <strong>Denkmal</strong> gekostet?<br />
Für den Bau des <strong>Denkmal</strong>s wurden 27,6 Millionen Euro aus Mitteln<br />
des Bundeshaushalts ausgegeben (14,8 Mio Euro <strong>für</strong> Stelenfeld und<br />
12,8 Mio Euro <strong>für</strong> den Ort d<strong>er</strong> Information), das entspricht 0,35 Euro<br />
pro Bundesbürg<strong>er</strong>.<br />
6. Welche Rolle spielen lea Rosh und d<strong>er</strong> förd<strong>er</strong>kreis?<br />
Die Publizistin Lea Rosh und d<strong>er</strong> von ihr und dem Historik<strong>er</strong> Eb<strong>er</strong>hard<br />
Jäckel gegründete Förd<strong>er</strong>kreis <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten<br />
Juden Europas e.V. haben 1988/89 den Anstoß zur Errichtung des<br />
<strong>Denkmal</strong>s gegeben und seitdem Spenden gesammelt. Diese Bürg<strong>er</strong>initiative<br />
hat große V<strong>er</strong><strong>die</strong>nste um das Projekt <strong>er</strong>worben und ist<br />
<strong>im</strong> Kuratorium d<strong>er</strong> <strong>Stiftung</strong>, das von Bundestagspräsident Lamm<strong>er</strong>t<br />
geleitet wird, mehrfach v<strong>er</strong>treten. Mit Hilfe d<strong>er</strong> vom Förd<strong>er</strong>kreis gesammelten<br />
Spendengeld<strong>er</strong> wird seit Septemb<strong>er</strong> 2005 <strong>die</strong> Namenssammlung<br />
<strong>im</strong> Ort d<strong>er</strong> Information sukzessive <strong>er</strong>weit<strong>er</strong>t (www.raumd<strong>er</strong>namen.com).<br />
7. kostet d<strong>er</strong> ort d<strong>er</strong> Information Eintritt?<br />
D<strong>er</strong> Eintritt ist frei, doch <strong>für</strong> Spenden sind wir dankbar. Am Ausgang<br />
des Orts d<strong>er</strong> Information befindet sich eine Spendenbox. Ihr Inhalt<br />
fließt in <strong>die</strong> Finanzi<strong>er</strong>ung des laufenden Betriebs. Sie können Ihre<br />
Spende auch g<strong>er</strong>n üb<strong>er</strong>weisen.<br />
Geldinstitut: B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Sparkasse; Bankleitzahl: 100 500 00; Kontonumm<strong>er</strong>:<br />
66 00 00 76 62; BIC: BELADEBEXXX; DE24 1005 0000 6600<br />
0076 62<br />
8. Wie lautet das Zitat in d<strong>er</strong> lobby des orts d<strong>er</strong> Information<br />
»Es ist geschehen, und folglich kann es wied<strong>er</strong> geschehen: darin<br />
liegt d<strong>er</strong> K<strong>er</strong>n dessen, was wir zu sagen haben.« – aus Pr<strong>im</strong>o Levi:<br />
Die Unt<strong>er</strong>gegangenen und <strong>die</strong> G<strong>er</strong>etteten. (I somm<strong>er</strong>si e i salvati.<br />
Turin 1986), Carl Hans<strong>er</strong> V<strong>er</strong>lag, München.<br />
Pr<strong>im</strong>o Levi, geboren 1919 in Turin, war Chemik<strong>er</strong>. Als Mitglied des<br />
italienischen Wid<strong>er</strong>stands wurde <strong>er</strong> 1944 v<strong>er</strong>haftet und nach Auschwitz<br />
deporti<strong>er</strong>t. Er üb<strong>er</strong>lebte und begann b<strong>er</strong>eits 1945, unmittelbar<br />
nach sein<strong>er</strong> Rückkehr, zu schreiben. 1987 beging Pr<strong>im</strong>o Levi Selbstmord.<br />
Seine Erzählungen und Gedichte üb<strong>er</strong> den Holocaust gehören<br />
heute zur Weltlit<strong>er</strong>atur.<br />
9. Wie viele Biografien w<strong>er</strong>den <strong>im</strong> Raum d<strong>er</strong> namen präsenti<strong>er</strong>t?<br />
Bis zur Eröffnung des <strong>Denkmal</strong>s <strong>im</strong> Mai 2005 hat <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> rund<br />
700 Kurzbiografien von <strong>er</strong>mordeten Juden aus ganz Europa rech<strong>er</strong>chi<strong>er</strong>t<br />
und mit professionellen Sprech<strong>er</strong>n <strong>im</strong> Hauptstadtstudio des<br />
ZDF aufgenommen. Diese Biografien sind seith<strong>er</strong> <strong>im</strong> Raum d<strong>er</strong> Namen<br />
zu hören. Dank d<strong>er</strong> finanziellen Unt<strong>er</strong>stützung des Förd<strong>er</strong>kreises<br />
konnten bis Ende April 2008 b<strong>er</strong>eits 8.000 weit<strong>er</strong>e Biografien<br />
rech<strong>er</strong>chi<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den. Etwa 5.000 Biografien wurden b<strong>er</strong>eits <strong>im</strong><br />
Studio aufgenommen. Etwa alle drei Monate macht <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong> ein<br />
Update d<strong>er</strong> Präsentation. D<strong>er</strong>zeit umfasst <strong>die</strong>se 4.500 Schicksale mit<br />
ein<strong>er</strong> Gesamtlänge von etwa 100 Stunden.<br />
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INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />
5. kontakt<br />
kontakt füR BESUCHER<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas<br />
Besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice und pädagogische Angebote<br />
Georgenstraße 23<br />
10117 B<strong>er</strong>lin<br />
Deutschland<br />
Tel. +49 (0)30 – 26 39 43 36<br />
Fax +49 (0)30 – 26 39 43 21<br />
E-Mail: besuch<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice@stiftung-denkmal.de<br />
Mon. – Do. 10 – 16 Uhr, Fr. 10 – 13 Uhr<br />
kontakt füR JoURnalIStEn<br />
Felizitas Borzym<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas<br />
Georgenstraße 23<br />
10117 B<strong>er</strong>lin<br />
Deutschland<br />
Tel. +49 (0)30 – 26 39 43 26<br />
Fax +49 (0)30 – 26 39 43 20<br />
E-Mail: felizitas.borzym@stiftung-denkmal.de<br />
kontakt füR fotoanfRaGEn<br />
Felizitas Borzym<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas<br />
Georgenstraße 23<br />
10117 B<strong>er</strong>lin<br />
Deutschland<br />
Tel. +49 (0)30 – 26 39 43 26<br />
Fax +49 (0)30 – 26 39 43 20<br />
E-Mail: felizitas.borzym@stiftung-denkmal.de<br />
kontakt füR SPEnDEnfRaGEn<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>er</strong>mordeten Juden Europas<br />
Georgenstraße 23<br />
10117 B<strong>er</strong>lin<br />
Deutschland<br />
Tel. +49 (0)30 – 26 39 43 11<br />
Fax +49 (0)30 – 26 39 43 20<br />
E-Mail: info@stiftung-denkmal.de<br />
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