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MITTEILUNGEN - Rudolf Steiner Schule Basel

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Schwerpunkt:<br />

Ernährung und<br />

Gesundheit<br />

Veranstaltung:<br />

Abschalten um<br />

einzuschalten<br />

Nr.184: Frühling 2008<br />

<strong>MITTEILUNGEN</strong><br />

Aktuell:<br />

Olympische Spiele<br />

werden 10 Jahre alt


2U Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

– Eine Liebeserklärung an unsere drei Köchinnen 4<br />

– Der Gemeinschaftsraum 7<br />

– Unser Mittagstisch 9<br />

– Qualität war mir schon immer wichtig … 10<br />

– Kluges Znüni für kluge Köpfe 13<br />

– Gesundheits- und Ernährungslehre 16<br />

– Die Koch-Epochen und das Abschlussessen 18<br />

– Eine Ernährungsfrage 20<br />

– Gesund bewegt 22<br />

– Gestaltung unserer Pausenhöfe 24<br />

– Erziehung und Konsumverhalten! – Warum und wozu 28<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

– Bilder von Claudia Zaeselin im Gemeinschaftsraum 31<br />

– Die Abschlussarbeit 34<br />

– Schreiben als Ausdruck des Menschen 32<br />

– 30 Jahre Freie Musikschule <strong>Basel</strong> 36<br />

– Sensibilisierungsveranstaltung Mobbing-Prävention 43<br />

– Abschalten um einzuschalten 44<br />

– Hermes Olympische Spiele 2008 46<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

– Höhere Schulbeiträge 50<br />

– Der Elfenbeinturm, der keiner ist – Was der Elternrat so macht 52<br />

– Die interne Beratungsstelle 56<br />

– Sonntagshandlungen 57<br />

– In Erinnerung an Regina Flury-von Bültzingslöwen 59<br />

– Zur Erinnerung an Julius Dessecker 62<br />

– Von der wundersamen Wandlung einer Vision zur Realität 68<br />

– Elternlobby 72<br />

– Schülerpost Verteildaten 2008 74<br />

– Wichtige Telefonnummern 75<br />

– Anschlagbrett 77<br />

– Konferenzleitung und Vorstand des Schulvereins 79<br />

– Impressum 80


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Der Schwerpunkt dieser Frühlingsmitteilungen liegt auf Ernährungs- und<br />

Gesundheitsfragen. Früher war «das Essen» noch eine Familienangelegenheit,<br />

denn die Mahlzeiten wurden meistens gemeinsam am Familientisch eingenommen.<br />

Hierbei wurden Regeln des Zusammenlebens vermittelt, Informationen<br />

ausgetauscht – der Mittagstisch war eine Möglichkeit, das<br />

Sozialleben zu strukturieren. Mit der Veränderung der familienexternen<br />

gesellschaftlichen Strukturen ist der gemeinsame Mittagstisch weitgehend<br />

verschwunden, alle seine Aufgaben werden mehr und mehr von der <strong>Schule</strong><br />

übernommen. Sie bietet nun die Mahlzeiten an, vermittelt das Kochen und<br />

Sozialkompetenzen. Doch nicht nur gesundes Essen, sondern auch genügend<br />

Bewegung fördert die gesunde Entwicklung eines Kindes. Lesen Sie dazu in<br />

dieser Ausgabe, wie das «bewegte Klassenzimmer» dazu beiträgt.<br />

Nebenbei erwartet uns im Gemeinschaftsraum nicht nur ein gesundes und<br />

gutes Essen, zur Zeit wird auch das Auge verwöhnt. Denn hier im Gemeinschaftsraum<br />

fand am 19. Januar 2008 eine Vernissage statt mit dem Thema<br />

«Bewegte Eindrücke aus dem Freijahr». Claudia Zaeslin verbrachte ihr Freijahr<br />

(2006 – 2007) in Afrika und Brasilien, wo Skizzen und Aquarelle entstanden,<br />

als Grundlage für halbabstrakte und abstrakte Bilder. Ein grosser Teil der<br />

Bilder wurde verkauft; der Erlös geht an die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> von Nairobi.<br />

Noch eine Weile hängen die Bilder im Gemeinschaftsraum, und auch sie<br />

können noch für einen guten Zweck erworben werden.<br />

Wir wünschen Ihnen ein frohes Osterfest und erholsame Frühlingsferien.<br />

Für die Redaktion: Sabine Barke<br />

Editorial<br />

1


2 Zum Titelbild<br />

Das Gesetz von Hell und Dunkel, Licht und Schatten<br />

hat die 6. Klasse an der Kugel geübt. Woher kommt das<br />

Licht, wo ist der Schatten? Diese Fragestellung sowie<br />

das Beobachten aller Zwischenschattierungen waren<br />

wichtig. Beim Zeichnen des Apfels ging es darum, dieses<br />

Gesetz wieder zu vergessen, nicht aus der Vorstellung<br />

zu zeichnen, sondern die reine Wahrnehmung<br />

beobachtend, abtastend nach der Natur den Gegenstand<br />

darzustellen.<br />

Sabine Schachenmann<br />

Zeichenlehrerin<br />

Zeichenunterricht 6. Klasse, Titelbild: Apfel (Graphit)


Erste Lerche<br />

Gedicht<br />

Zwischen Gräben und grauen Hecken,<br />

den Rockkragen hoch, beide Hände in den Taschen,<br />

schlendere ich durch den frühen Märzmorgen.<br />

Falbes Gras, blinkende Lachen und schwarzes Brachland,<br />

so weit ich sehen kann.<br />

Dazwischen, mitten in den weißen Horizont hinein,<br />

wie erstarrt, eine Weidenreihe. Ich bleibe stehen.<br />

Nirgends ein Laut. Noch nirgends Leben.<br />

Nur die Luft und die Landschaft.<br />

Und sonnenlos wie den Himmel fühle ich mein Herz.<br />

Plötzlich – ein Klang! Ein zager, zarter zitternder Jubel,<br />

der, langsam, immer höher steigt!<br />

Ich suche in den Wolken.<br />

Über mir, wirbelnd, schwindend, flatterdrehig,<br />

flügelselig, kaum entdeckbar, pünktchenschwarz,<br />

schmetternd, durch immer heller strömendes Licht,<br />

die erste Lerche!<br />

Arno Holz (1863 –1929)<br />

3


4 Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Eine Liebeserklärung an<br />

unsere drei Köchinnen<br />

Es gibt nur eine Küche auf Erden: Impressionen aus dem Gemeinschaftsraum<br />

von Rahel Bräutigam<br />

Gottesgeist, er west in allem,<br />

was auf der Erde sich bewegt;<br />

des dir Gegebnen freue dich,<br />

doch ohne Gier, denn wem gehörts?<br />

Isha – Upanishad<br />

Also zweimal nur Rahm, dreimal<br />

Méringue mit Rahm, fünfmal Méringue<br />

ohne Rahm dafür mit Vermicelles,<br />

zweimal nur Méringue und achtmal<br />

ganzes Programm, also Méringue<br />

mit Vermicelles und Rahm. Haben<br />

wir alles? Ach ja, an Tisch fünf bitte<br />

noch einmal nur Vermicelles.<br />

Milchreis mit Apfelmus, Zimt und<br />

Zucker. Gibt es jemanden, der damit<br />

Mühe hat? Ja? Gar kein Problem, wir<br />

führen auch gesalzenen Reis mit<br />

Broccoligarnitur.<br />

Entschuldigung, darf ich … der<br />

Ansturm ist gerade riesig und alle<br />

werden von Heisshunger getrieben.<br />

Die Schlange vor der Ausgabe ist<br />

lückenlos kompakt. Die Essensbons<br />

werden nervös durch die Finger<br />

gezogen, hin und wieder wird auch<br />

mal einer mit fehlender Ecke abgegeben.<br />

Ihr Grün ist so saftig wie Broccoli,<br />

Salat, Zucchetti, Petersilienpesto!<br />

Entschuldigung, sind die Pasta heute<br />

mit Dinkelmehl? Weizen wird heute<br />

nicht vertragen. Natürlich!<br />

Bitte einmal Salatsauce mit Zitrone,<br />

gaaanz wenig Öl und etwas Pfeffer<br />

und Salz. Ja, so sollte es belieben.<br />

Ach herrje! Jetzt sind da doch Eier<br />

drin! Oh, für ihn ist das schlimm, er<br />

hat einen ganz zarten Magen … hast<br />

du fünf Minuten, kannst mir schnell<br />

in der Suppe, ich koch ihm schnell<br />

was Verträgliches.<br />

Fürs Hüttli<br />

Getreideburger an Bratensauce. Fürs<br />

Hüttli in extra kleinerer Ausführung.<br />

Sieht netter aus und schmeckt doppelt<br />

so gut!<br />

Die schönsten Fruchtsalatschälchen<br />

bitte fürs Hüttli, klein, fein und, nachdem<br />

sie ausgegessen sind, schimmert


Dieses Piktogramm wurde der<br />

Abschlussarbeit 2007/2008<br />

«Piktogramme» von Mark<br />

Eberle entnommen. Er hat es<br />

für den Gemeinschaftsraum<br />

selbst entworfen.<br />

das Licht durch die feinen Muster im<br />

Porzellan.<br />

Kinder, mögt ihr Erdbeereis? So eine<br />

wunderbare Kugel mit Cornet?<br />

Du magst das nicht? Och! Ja, dann<br />

werd ich jetzt aber ganz schnell was<br />

für dich zaubern! Kommst nachher<br />

zu mir in die Küche, dann suchen wir<br />

was für dich aus. Gelt.<br />

So, und ihr zwei tüchtigen Helfer,<br />

ihr schaut morgen in die Hüttlipost,<br />

da wird was drin sein für euch!<br />

Habt ihr Lust auf Kuchen heut zum<br />

Zvieri? Soll ich euch noch einen<br />

leckeren Saft dazu machen?<br />

Ja? Einen mit Zauberstärke und<br />

Lustigsein?<br />

Dafür, dass vegetarisch gekocht<br />

wird, müssen unsere drei Köchinnen<br />

ganz schön viele Extrawürste bewältigen.<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Und auch wenn’s nicht ums Essen<br />

geht, der Gemeinschaftsraum ist kein<br />

normaler Ort!<br />

Au, das sieht ja schlimm aus, das<br />

muss ja fürchterlich wehtun. Warte,<br />

ich lauf schnell in die obere Küche,<br />

dort haben wir Eis, das wird dir gut<br />

tun. Geh, hol aus dem Kühlschrank<br />

das kleine Schälchen mit dem Schokoladenpudding,<br />

das wirkt Wunder.<br />

… wenn ein Löffelchen voll Zucker<br />

bittre Medizin versüsst, Medizin versüsst<br />

…<br />

Und du, du spielst ihm jetzt etwas<br />

Lustiges auf dem Klavier. Kommt,<br />

singen wir alle und schon ist es wieder<br />

gut.<br />

Kinder, kennt ihr das Spiel mit den<br />

kleinen Autos, die alle eingeparkt<br />

sind …?<br />

Und so geht das jeden Tag! Seit ich im<br />

5


6<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Wenn es wirklich gut schmeckt … … wird der Teller ausgeleckt.<br />

Hüttli arbeite, werden wir täglich aufs<br />

Köstlichste bekocht und von Herzen<br />

im Gemeinschaftsraum bewirtet.<br />

Natürlich, jetzt werden einige Kinder<br />

sagen «also immer schmeckt uns das<br />

Essen nicht, jetzt übertreibt sie wieder<br />

masslos!» Gut, dann frag ich eben so:<br />

Ist es sehr schlimm, wenn man mal<br />

etwas nicht mag? Und, gibt es nicht<br />

ganz viele unter euch, die plötzlich,<br />

wie durch ein Wunder, alles essen<br />

können? Oder fast alles, damit ich<br />

nicht schon wieder übertreibe. Die<br />

Kinder werden hier nämlich zu mutigen<br />

Essern und probieren immer<br />

öfter auch unbekannte Speisen aus.<br />

Wer sagt denn, dass Karotten immer<br />

gleich schmecken? Schliesslich bekochen<br />

uns über die Woche drei<br />

Herzlichen Dank!<br />

Unser Aufenthaltsraum ist mit Abstand der<br />

schönste Raum unserer <strong>Schule</strong>. Er dient<br />

nicht nur jeden Mittag zum Essen, sondern<br />

auch zum Erholen und Arbeiten zwischen<br />

den Schulzeiten. Das Essen, das immer<br />

mit viel Sorgfalt und Fleiss gekocht wird,<br />

bietet für jeden Geschmack etwas Gutes.<br />

Köchinnen! Jede hat ihren eigenen<br />

Zauberspruch und wenn wir nicht<br />

Acht geben, so können wir schnell<br />

mal verhext werden. Zum Beispiel in<br />

kleine Heinzelmännchen und wilde<br />

Drachen oder in ganz furchtbar<br />

schnelle Rechner und Zahlenkünstler<br />

oder in lustig verliebte Salzstreuerkasper.<br />

Na, wer zaubert nun was?<br />

Hüttlikinder, wisst ihrs?<br />

Wer hier isst, ist für alles gewappnet!<br />

Und gute Laune gibt’s gratis dazu. Ein<br />

Hoch auf unsere Köchinnen, die<br />

gewiss nicht nur mit dem Finger<br />

schnippen können, sondern hart arbeiten<br />

und oft auch gegen Windmühlen<br />

ankämpfen müssen. Ich liebe euch!<br />

Rahel Bräutigam<br />

Ich schätze es sehr, in den kurzen Mittagszeiten<br />

– ohne weite Reise – etwas Nahrhaftes<br />

essen zu dürfen. An dieser Stelle bedanke<br />

ich mich herzlich bei allen Helfern,<br />

die den Gemeinschaftsraum unterhalten<br />

und pflegen.<br />

Christian Holliger, Kl. 11b


Wie das Wort sagt, geht es um einen<br />

Raum der Gemeinschaft. In diesem<br />

Raum treffen sich die SchülerInnen<br />

und LehrerInnen zum Mittagessen<br />

und zu anschliessenden Gesprächen.<br />

Dadurch ist er während der Mittagszeit<br />

ein Raum voller Leben, dessen<br />

Mittelpunkt die Essensausgabe ist.<br />

An dieser Theke erhalten Schüler wie<br />

Lehrer das ganze Schuljahr hindurch<br />

das Resultat grosser Kochkünste auf<br />

den Teller. Ausser am Donnerstag!<br />

Dann wird nämlich von den Schülern<br />

der l0. Klassen unter der Aufsicht<br />

unserer lieben Frau Rotthaler<br />

gekocht. Leckere und gesunde<br />

Menüs kommen auf den Tisch. Ich<br />

selber habe das Glück, zweimal pro<br />

Woche in dieser schönen Atmosphäre<br />

essen zu dürfen. Dabei hatte ich<br />

mich auch mit jüngeren Schülern<br />

angefreundet. Solche Freundschaften<br />

über die Klassengrenzen hinaus entstehen,<br />

wenn der Gemeinschaftraum<br />

voll besetzt ist. Denn dann muss man<br />

zusammenrücken. Zu solchen Zeiten<br />

ist auch jeder freie Platz belegt. Nicht<br />

nur Schüler essen im Gemeinschaftsraum,<br />

sondern eben auch Lehrer. Bei<br />

diesen kann man, genau wie bei den<br />

Schülern, beobachten, wie die Woche<br />

dem Ende zugeht. Freitags ist die<br />

Atmosphäre entspannt und locker.<br />

Man sieht verschiedene Leute ihre<br />

Spässe machen. Wenn ich die <strong>Schule</strong><br />

nach der 12. Klasse verlassen werde,<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Der Gemeinschaftsraum<br />

bleibt mir dieser Raum mit seiner<br />

besonderen Atmosphäre immer in<br />

Erinnerung. Und ich hoffe, dass noch<br />

viele Freundschaften im Gemeinschaftsraum<br />

der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong><br />

am Jakobsberg entstehen können.<br />

Sarah Schindler<br />

Job-Factory, die <strong>Schule</strong> als Arbeitgeber<br />

Durch Zufall erfuhren wir in der<br />

6. Klasse von Frau Bitterli, dass in der<br />

Küche vom Gemeinschaftsraum<br />

«Tellerwäscher» gesucht werden.<br />

Und so meldeten wir uns an, zuerst<br />

Alvar und ich, später sprang dann<br />

Florian für Alvar ein. Jetzt in der<br />

7. Klasse arbeiten wir an zwei Tagen<br />

in der Woche. Unsere Arbeit besteht<br />

aus Vorwaschen, Spülmaschine füllen<br />

und wieder leeren, abtrocknen,<br />

Geschirr versorgen, Tablare und<br />

Tische putzen. Es lohnt sich sehr, da<br />

wir 7 Franken pro Abwasch und ausserdem<br />

ein Gratis-Essen dafür<br />

bekommen. Wir hoffen immer, dass<br />

für jeden von uns ein Dessert abfällt,<br />

was oft der Fall ist.<br />

Alix und Florian, Klasse 7a<br />

Unser Gemeinschaftsraum<br />

Der Gemeinschaftsraum ist aus dem<br />

Alltag dieser <strong>Schule</strong> nicht mehr wegzudenken.<br />

Wieso er nicht Mensa<br />

7


8<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

oder Kantine heisst, ist sehr simpel,<br />

er ist nicht nur ein Essensraum, sondern<br />

wird von vielen Schülern als<br />

Aufenthaltsort genutzt. Man ist und<br />

isst dort gemeinsam. Die Küche wird<br />

von unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />

geleitet. Montags und Dienstags<br />

ist es Frau Schläfli, die das Zepter der<br />

Küche in der Hand hält. Mittwochs<br />

wird der Gemeinschaftsraum unter<br />

dem strengen Auge von Frau Bitterli<br />

geleitet. Donnerstags dürfen sich die<br />

Schüler der jeweiligen 10. Klassen<br />

unter der Leitung ihrer Kochlehrerin<br />

Frau Rotthaler am Herd versuchen.<br />

Die Woche klingt am Freitag mit Frau<br />

Rotthaler aus. Die Menüs sind so<br />

abwechslungsreich wie die Leute, die<br />

den Raum benützen und das ist noch<br />

untertrieben. Man bekommt die<br />

geballte Kochkunst der jeweiligen<br />

Köchinnen zu spüren, jedoch eines<br />

sieht man nie, Fleisch! Denn das<br />

gehört in keine vollwert-vegetarische<br />

Küche. Mit diesem Gedanken kann<br />

sich unsere fleischorientierte Gesellschaft<br />

nur schwer anfreunden, doch<br />

Frau Rotthaler wirft jedem, der eine<br />

Diskussion mit ihr darüber anfängt,<br />

solch schlagkräftige Argumente entgegen,<br />

dass auch der grösste Redner<br />

klein beigeben muss. Für 8 Franken<br />

erhält man einen Salat aus bestem<br />

Hause, eine Suppe, die den mit Fastfood<br />

genötigten Gaumen wahre<br />

Luftsprünge vollführen lässt und<br />

schliesslich den aus verschiedenen<br />

Getreiden und Gemüsen bestehenden<br />

Hauptgang. Für 3.– Franken<br />

zusätzlich wird einem ein Dessert<br />

aus besten Produkten serviert. Wenn<br />

man nach dem Essen gesättigt den<br />

Gemeinschaftsraum verlässt, so<br />

weiss man eines mit Sicherheit, der<br />

Körper, ob man’s glaubt oder nicht,<br />

fühlt sich sehr gestärkt.<br />

Der Gemeinschaftsraum ist, wie<br />

schon gesagt, mehr als nur eine Kantine.<br />

Kinder von der ersten bis zur<br />

fünften Klasse können im Jakobshüttli,<br />

betreut von kompetentem<br />

Fachpersonal, den Nachmittag über<br />

spielen oder ihre Hausaufgaben<br />

machen. Besonders ist auch, dass<br />

sowohl Schüler als auch Lehrer an<br />

ein und demselben Ort die Mittagspause<br />

verbringen; ältere Schüler nutzen<br />

den Gemeinschaftsraum auch<br />

gerne zum gemeinsamen Lernen und<br />

Repetieren von schulischem Stoff.<br />

Eigentlich ist dieser Raum das Zentrum<br />

der <strong>Schule</strong>, hier kommen Jung<br />

und Alt zusammen. Der Gemeinschaftsraum<br />

kann auf eine solide<br />

Zukunft blicken, denn in den vergangenen<br />

Jahren wurde das Konzept<br />

immer mehr verfeinert und verbessert.<br />

Mittlerweile kann man sich die<br />

<strong>Schule</strong> ohne den Gemeinschaftsraum<br />

gar nicht mehr vorstellen. Dieser<br />

Raum gehört zu dieser <strong>Schule</strong> wie<br />

jeder, der in dieser <strong>Schule</strong> seine Kindheit<br />

und Jugend verbracht hat.<br />

David Giger


Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Unser Mittagstisch<br />

Von Montag bis Freitag besteht für<br />

unsere SchülerInnen und LehrerInnen<br />

die Möglichkeit, zwischen 12.20<br />

und 13.30 Uhr an unserem Mittagstisch<br />

teilzunehmen. Auch das Jakobshüttli,<br />

die Tagesbetreuung unserer<br />

<strong>Schule</strong> für Kinder aus dem Kindergarten<br />

bis zur 5. Klasse, ist bei uns im<br />

Gemeinschaftsraum zu Gast.<br />

Im letzten Quartal wurden in der<br />

Woche durchschnittlich 240 Essen<br />

ausgegeben, davon 80 Essen für das<br />

Jakobshüttli. Das bedeutet für uns<br />

Küchenverantwortliche eine echte<br />

Herausforderung.<br />

Wir legen Wert auf ein vollwertiges,<br />

bekömmliches Mittagessen. Die<br />

Grundlage dazu bieten uns unsere<br />

Lebensmittel, die zu 60 Prozent aus<br />

biologisch-dynamischem, zu 35 Prozent<br />

aus biologisch-organischem und<br />

zu 5 Prozent aus konventionellem<br />

Anbau stammen.<br />

Unsere Lieferanten sind<br />

� Demetergärtnerei Berg, Binzen,<br />

demeter<br />

� Familie Müller, Rüttihof, Hellikon,<br />

demeter<br />

� Familie Miesch, Wittinsburg,<br />

demeter<br />

� Familie Schaffner, Reigoldswil,<br />

demeter<br />

� Familie Mergel, Landgasthof Klus,<br />

Aesch, bio und demeter<br />

� Bio Partner AG, Seon,<br />

bio und demeter<br />

Wir sind sehr dankbar, mit dieser<br />

hohen Qualität von Lebensmitteln<br />

arbeiten zu dürfen; wir wissen, dass<br />

dies nicht selbstverständlich ist. Wir<br />

sind bemüht, die Lebendigkeit unserer<br />

Nahrungsmittel durch eine liebevolle<br />

und schonende Verarbeitung zu<br />

erhalten.<br />

Unser Mittagessen besteht meistens<br />

aus einer Suppe, einem Salat und<br />

einem Hauptgang und ist immer<br />

vegetarisch. Es kostet Fr. 8.–; mit dem<br />

Bonheft ist jedes 11. Essen gratis, das<br />

macht Fr. 7.25 pro Mahlzeit. Für<br />

Eltern und Gäste beträgt ein Menü<br />

Fr. 12.–. Wir bieten immer auch ein<br />

Dessert an, es ist separat zu bezahlen<br />

und kostet Fr. 3.–.<br />

Da wir vom Leitsatz der Witwe Bolte<br />

(W.Busch) «… von dem sie ganz<br />

besonders schwärmt, wenn es 2x aufgewärmt»<br />

gar nichts halten, sind wir<br />

darauf angewiesen, dass die Anmeldungen<br />

bis am Vortag und die<br />

Abmeldungen bis um 10 Uhr gleichen<br />

Tags erfolgen. Unsere direkte<br />

Telefonnummer lautet: 061 331 62 53,<br />

herzlichen Dank. Nicht abgemeldete<br />

Essen sind zu bezahlen, da wir sie<br />

nicht den andern Gästen belasten<br />

wollen und unsere Nahrungsmittel<br />

für den Kompost zu wertvoll sind.<br />

Wir führen auch eine Dauerliste für<br />

unsere regelmässigen Gäste. Sie<br />

erleichtert uns die Planung sehr.<br />

Einen Höhepunkt bildet bei uns der<br />

Donnerstag. Da kocht jeweils eine<br />

9


10<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Katrin Bitterli<br />

Gruppe der 10. Klasse<br />

im Rahmen des Kochunterrichts<br />

mit Frau<br />

Brigitte Rotthaler für<br />

unseren Mittagstisch.<br />

Katrin Bitterli-Fünfschilling<br />

Vor vierzig Jahren bin<br />

ich in die achte Klasse<br />

dieser <strong>Schule</strong> eingetreten.<br />

Nach der zwölften<br />

Klasse besuchte ich das<br />

Kindergartenseminar und unterrichtete<br />

zwei Jahre bis zu unserer Familiengründung.<br />

Mit unseren drei Buben<br />

wuchs auch mein Interesse an der<br />

Ernährung, so dass ich mich in dieser<br />

Richtung weiterbildete. Es sind vor<br />

allem die Qualität der Lebensmittel<br />

und ihre sorgfältige Verarbeitung,<br />

wie auch die schmackhafte Getreideküche,<br />

die mir am Herzen liegen.<br />

Es sind nun sieben Jahre, dass ich mit<br />

viel Freude einmal in der Woche für<br />

unseren Mittagstisch tätig sein darf.<br />

Seit zweieinhalb Jahren bin ich auch<br />

verantwortlich für den Einkauf und<br />

die Abrechnung. Es ist mir sehr wichtig,<br />

dass wir mit jedem Kauf von<br />

Demeter-Produkten unsere Demeter-<br />

Bauern darin bestärken, diese wieder<br />

anzubauen und unsere Erde biologisch-dynamisch<br />

zu bewirtschaften.<br />

Qualität war mir schon<br />

immer wichtig …<br />

… deshalb habe ich zusammen mit<br />

meinem Mann die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

<strong>Schule</strong> am Jakobsberg für unsere<br />

Kinder ausgewählt. Als Schulmutter<br />

durfte ich mich, wie so viele andere<br />

Eltern auch, für den Bazar engagieren.<br />

Als ausgebildete Köchin war es<br />

naheliegend, dies für die Bewirtung<br />

zu tun. Aus zwei arbeits- und erlebnisreichen<br />

Bazartagen sind zweieinhalb<br />

Jahre geworden, in denen<br />

ich inzwischen fest angestellt im<br />

Gemeinschaftsraum der <strong>Schule</strong> während<br />

zwei Tagen in der Woche für<br />

Katrin Bitterli<br />

den Mittagstisch verantwortlich bin.<br />

Gewohnt in der Gastronomie zu<br />

arbeiten, mal im Team mit 50 anderen<br />

KöchInnen oder etwas geruhsamer<br />

als Diätköchin, habe ich schnell<br />

begriffen, dass ich hier in der <strong>Schule</strong><br />

auf ganz andere Art und Weise in der<br />

Verantwortung stehe. So erlauben<br />

wir uns z.B. nicht, einfach mal<br />

schnell eine Gemüsedose zu öffnen,<br />

weil die Zeit zu knapp ist. Fertigsuppen<br />

aus der Tüte zu zaubern, das<br />

kommt sowieso nicht in Frage, denn<br />

Frische ist unser Prinzip! Frische


edeutet hier für die zu verarbeitenden<br />

Lebensmittel stets Demeter- oder<br />

Bioqualität. Für uns Köchinnen<br />

heisst das Hand- bzw. Akkordarbeit,<br />

– eine echte Herausforderung! Aber<br />

sei’s drum – es macht mir grosse<br />

Freude für SchülerInnen immer wieder<br />

aufs Neue das unvergleichlich<br />

leckere Gemüse zu verarbeiten. Es<br />

gibt auch täglich traumhafte Desserts<br />

und Kuchen: mit Schokoladen ohne<br />

Gen-Soja, mit Früchten, die wirklich<br />

reif sind, mit Rahm von glücklichen<br />

Kühen, gefroren, gebacken oder<br />

Schon wieder zerbricht mir die Kreide an der<br />

Wandtafel. Es ist 12 Uhr 16. Haltung bewahren!<br />

Der Pausenkaffee von 9 Uhr 46 ist längst Geschichte.<br />

Nach vorne schauen: Heute ist Donnerstag!<br />

Noch vier Minuten. Ich bücke mich, um die<br />

weissen Trümmerchen aufzulesen. Dort hinten<br />

liegen sie, nachbarschaftlich neben verlebten<br />

20minuten. Oben schweifen 20 Augenpaare<br />

sehnsüchtig und hungrig zur Uhr.»Was heisst<br />

molaire?» fragt jemand noch.» Ein zahntechnisches<br />

Wort … em … Kauzähne, oder wie sagt<br />

man auf Deutsch?» «Backenzähne!» – «Danke,<br />

natürlich!» 12 Uhr 18. Heute ist Donnerstag.<br />

Donnerstag ist mein Gastro-Tag! Das richtet auf,<br />

gibt Kraft, die Stunde würdevoll zu beenden.<br />

Geschafft.»Au revoir et à la semaine prochaine!»<br />

200 Meter und 2 Minuten trennen mich noch<br />

von der nächsten Dimension. Eintreten, entspannen,<br />

geniessen: Donnerstags esse ich im Gemeinschaftsraum.<br />

Weil es schmeckt. Weil die Qualität<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

geschäumt und immer<br />

vollwertig! Können Sie<br />

noch widerstehen?<br />

Ausserdem gibt es für<br />

mich auch noch die<br />

Ernährungslehre in den<br />

12. Klassen, und die vielen<br />

wertvollen, erfreulichen<br />

Begegnungen.<br />

Sandra Schläfli, Köchin,<br />

Diätköchin, Lehrlingsausbildnerin<br />

mit Wirtepatent<br />

Gastro-Tempel auf dem Jakobsberg<br />

11<br />

Sandra Schläfli<br />

stimmt, und der Preis auch. Nachschlag inbegriffen.<br />

Donnerstags ist Erlebnisgastronomie pur,<br />

denn es kochen und servieren die Zehntklässlerinnen<br />

und Zehntklässler mit Charme und Engagement.<br />

Die Küchenchefin ist überall, hat alles<br />

im Blick: Ein freundliches Wort hier, ein rettender<br />

Griff dort. Une grande dame. Von der Suppe<br />

würde ich am liebsten drei Teller essen, doch<br />

aufgepasst: Mässigung soll eine Tugend sein ...<br />

Auch heute bleibe ich länger sitzen als ich es mir<br />

leisten kann, denn man isst hier nie allein. Für<br />

Gesprächsstoff ist immer gesorgt.Auch an den<br />

übrigen Wochentagen kann ich ein Mittagessen<br />

im Gemeinschaftsraum nur wärmstens empfehlen.<br />

Hier ist jeder Tag ein «Tag der offenen Tür».<br />

Vorausgesetzt, Sie haben sich angemeldet (061<br />

331 62 53). Das Kochteam wird Sie nie mit einem<br />

schalen Gefühl im Magen entlassen, im Gegenteil:<br />

gesund und gut ist hier Programm. Bon<br />

appétit! Nicolas Cuendet


12<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Speisekarte<br />

Gemeinschaftsraum und Jakobshüttli<br />

Montag, 18.02.08 Karottencreme-Süppchen mit Ingwer<br />

Blattsalat<br />

Gemüsereispfanne<br />

*Dessert: Schoggiköpfli<br />

Dienstag, 19.02.08 Bunter Salatteller<br />

Bündner Gerstensuppe<br />

Apfelwähe mit Rahm<br />

Mittwoch, 20.02.08 Gebranntes Griess-Süppchen mit Schnittlauch-Röllchen<br />

kleiner Salatteller<br />

Hirseplätzchen auf feinen Wurzelgemüsen<br />

*Dessert: Früchtequark<br />

Donnerstag, 21.02.08 Roggenpilzcreme-Süppchen mit Thymian<br />

es kocht die 10. Klasse! Blattsalat<br />

Farfalle in Rüblirahm mit Frühlingskräutern<br />

*Dessert: Vanillecreme mit Hagebuttenmark<br />

Freitag, 22.02.08 Hafercremesuppe<br />

Rohkostsalate<br />

Kartoffelplätzchen mit Quark vom Rüttihof<br />

*Dessert: Apfelmus mit Granola<br />

*Tagesdessert – CHF 3.– Änderungen vorbehalten<br />

Fragen Sie nach unserem Menü-Bonheft für<br />

nur 80 Franken!<br />

So geniessen Sie 11x unser Bio-Mittagsmenü,<br />

wobei das 11. Menü gratis ist.<br />

Erfrischende Getränke stehen kostenlos auf<br />

dem Getränkewagen für alle SchülerInnen<br />

und anderen Gäste bereit. Coca-Cola sowie<br />

weitere Süssgetränke werden Sie selbstverständlich<br />

bei uns vergeblich suchen, weil<br />

Sie, lieber Gast, uns einfach zu vollwertig<br />

sind. (1 Liter Cola enthält 42 Stück Würfelzucker<br />

= 105 Gramm).


Pünktlich zur grossen Pause um 9:35<br />

Uhr gibt es die Möglichkeit, an unserer<br />

<strong>Schule</strong> ein gesundes Znüni im<br />

1. Stock im Foyer zu kaufen. Viele<br />

Kinder und Jugendliche kommen,<br />

ohne dass sie gefrühstückt haben, zur<br />

<strong>Schule</strong> und sind bis zur grossen Pause<br />

schon müde und unkonzentriert.<br />

Um diesen Mangelerscheinungen<br />

entgegen zu wirken und wichtige,<br />

gesunde Ernährungsgewohnheiten<br />

zu veranlagen, bieten wir den<br />

SchülerInnen eine sinnvolle Pausenverpflegung<br />

an. Auf dem Znünitisch<br />

stehen Körbe mit den beliebten<br />

«Rosinen-Müslibrötchen», feine Gipfeli,<br />

Dinkelbrotsandwiches mit Käse,<br />

Salat und Kürbiskernen, saisonales<br />

Frischobst und Joghurt sowie Mineralwasser<br />

und Apfelsaft. Highlights<br />

wie ofenfrische «Pizzaschnecken»<br />

oder «Grättimänner» usw. sind unsere<br />

Überraschungen für die Schüler-<br />

Innen und runden unser Znüniangebot<br />

in Demeter-Bioqualität ab.<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Kluges Znüni für kluge Köpfe<br />

Seit August 2007 bin ich<br />

verantwortlich für die<br />

Pausenverpflegung und<br />

habe sehr viel Freude<br />

daran, das Znüni vitaminreich<br />

und nahrhaft zuzubereiten.<br />

Mir ist es ein<br />

Anliegen, den Schüler-<br />

Innen zu vermitteln, dass<br />

es wichtig ist, sich in der<br />

Pause gesund zu ernähren.<br />

Zusätzlich bin ich bemüht, Monika Köpfer<br />

den Gemeinschaftsraum<br />

freundlich zu gestalten.<br />

Planen Sie eine Ausstellung oder<br />

möchten Sie gerne ein Fest bei uns<br />

feiern, so können Sie sich gerne an<br />

mich wenden.<br />

Monika Köpfer, Schulmutter,<br />

Fotolaborantin<br />

Seit August 07 in der Schulküche und<br />

verantwortlich für die Pausenverpflegung.<br />

Ein paar Gedanken zum Znüni aus der Klasse 11b<br />

� Ein frisches Gipfeli füllt jeden leeren<br />

Magen sofort. Vielen Dank!<br />

Laura<br />

� Die leckeren Brötli und Gipfeli<br />

retten mich oft vor dem Verhungern.<br />

Danke!<br />

Anja<br />

� Der Pausenkiosk ist ein Highlight<br />

nach einem anstrengenden langen<br />

Schulmorgen! Salome<br />

� Ach, wie tun wir unser Hälslein<br />

strecken, wenn wir am Morgen<br />

feine Gipfeli schmecken!<br />

Martina und Yanik<br />

13


14<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

� Ich finde, dass alles, was man am<br />

Kiosk kaufen kann, sehr frisch ist,<br />

einfach super! Sophie<br />

� Ein Gipfeli am Morgen vertreibt<br />

Hunger und Sorgen. Vielen Dank!<br />

Stephan<br />

� Super Idee dieser Kiosk! Endlich<br />

Unser Znüni-Lieferant – der Landgasthof Klus in Aesch<br />

Seit Ende November 2004<br />

haben wir, Christine und<br />

Pierre Mergel zusammen<br />

mit unserer Equipe, die<br />

Pacht des Landgasthofs Klus<br />

in Aesch/BL übernommen.<br />

Zusammen streben wir eine<br />

Gastronomie an, die sich als<br />

alternative Bewegung zur<br />

konventionellen Entwicklung<br />

betrachtet: Nachhaltigkeit<br />

und Kompetenz im gesamten<br />

Produktezyklus sowie<br />

Kreativität und Innovation<br />

auf allen Ebenen.<br />

Wir legen sehr grossen<br />

Wert auf Qualität<br />

Seit April 2005 können wir<br />

nun auch im Bereich der<br />

Back- und Konditoreiwaren<br />

nach diesen uns so wichtigen<br />

Gründsätzen arbeiten.<br />

Das in der hauseigenen Bäk-<br />

kerei hergestellte Brot trägt<br />

das Demeter-Label der<br />

schweizerischen Demetervereinigung<br />

und entspricht<br />

somit höchsten Qualitätsansprüchen<br />

auf allen Ebenen.<br />

Das bedeutet, dass von der<br />

Produktion der Rohstoffe<br />

bis zur Verarbeitung – sowenig<br />

maschinelle Unterstützung<br />

wie nötig und soviel<br />

Handarbeit wie möglich<br />

– und Vollendung des Produktes<br />

der Nachhaltigkeit<br />

grösstmöglich Rechung getragen<br />

wird. Das Sortiment<br />

unserer Bäckerei umfasst<br />

Hefe- und Backfermentbrote<br />

mit jeweils unterschiedlichenGetreidezusammenstellungen.<br />

Unsere Backwaren<br />

werden täglich frisch<br />

zubereitet.<br />

Mit dieser Art der Produkti-<br />

kann ich mein Znüni in der <strong>Schule</strong><br />

kaufen. Celestino<br />

� Die schönste Begrüssung am<br />

Morgen ist immer noch die beim<br />

Brötliverkauf, und das Brötli<br />

schmeckt gleich nochmal so gut.<br />

Danke! Benjamin<br />

on und Verarbeitung wollen<br />

wir ein Zeichen in die Richtung<br />

setzen, dass Wirtschaftlichkeit<br />

und Nachhaltigkeit,<br />

unter Einbezug des<br />

Respekts und der Achtung<br />

gegenüber unserer Mit- und<br />

Umwelt, vereinbar sind.<br />

Für den Znüni-Verkauf der<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong><br />

liefern wir<br />

� Znüniweggli mit Sultaninen<br />

und Kernen<br />

� Buttergipfeli<br />

� Backfermentbrote mit<br />

Sonnenblumenkernen<br />

(für Sandwiches )<br />

Diese Produkte erfreuen<br />

sich bei Schülern und Lehrern<br />

grosser Beliebtheit.<br />

Christine & Pierre Mergel<br />

und Equipe


Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

15


16<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Gesundheits- und<br />

Ernährungslehre<br />

«Bei jeder Gelegenheit ist es möglich,<br />

für die älteren Kinder etwas einfliessen<br />

zu lassen, was sich auf die<br />

Gesundheits- und Ernährungslehre<br />

bezieht. In der Naturgeschichte, im<br />

physikalischen Unterricht, auch in<br />

dem Unterricht, der die Geographie<br />

sehr verbreitert, sogar in dem<br />

geschichtlichen Unterricht, überall<br />

lässt sich Ernährungslehre einflechten.<br />

Sie werden daraus ersehen, dass<br />

es nicht nötig ist, es als Lehrgegenstand<br />

in den Schulplan aufzunehmen,<br />

und dass vieles so im Unterricht<br />

leben muss, dass wir es eben in<br />

den Unterricht einfliessen lassen.»<br />

- Wichtige Angaben <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s zur<br />

Bedeutung der Gesundheits- und Ernährungslehre<br />

finden sich im 14. Vortrag<br />

der Erziehungskunst. Methodisch-<br />

Didaktisches (GA294).<br />

Aus geänderter Zeitenlage heraus ist<br />

unser Kochunterricht sicherlich von<br />

grosser Bedeutung für die heranwachsenden<br />

Jugendlichen. Wir sind<br />

heute in der glücklichen Lage, einen<br />

gesundheitsfördernden Kochunterricht<br />

für die 9. und 10. Klassen,<br />

d.h. für die Oberstufenschüler, anbieten<br />

zu können. Geographisches,<br />

Geschichtliches, Physikalisches usw.<br />

wird nun auch über den Kochunterricht<br />

vermittelt, wie wir an unserem<br />

Leitfaden für das Kochen der 9. und<br />

10. Klassen erkennen können:<br />

� Ernährung und Gesundheit stehen<br />

neben fachspezifischer Wissensvermittlung<br />

im Mittelpunkt.<br />

� Die Grundzubereitungsarten der<br />

Getreide- und Gemüseküche<br />

werden in der 9. Klasse erlernt.<br />

� 10. Klasse: Handlungsorientiertes<br />

Lernen in Form einer Projektarbeit.<br />

� Fragen der Umwelt, des Anbaus<br />

sowie der sozialen Gerechtigkeit<br />

bezüglich der Ernährung verständlich<br />

machen.<br />

� Wertvolle Erfahrungen im sozialen<br />

Bereich sammeln.<br />

� Selbständiges Planen und Zubereiten<br />

einer vollwertig-vegetarischen<br />

Mahlzeit.<br />

� Aufmerksamkeit und Höflichkeit<br />

werden dabei geübt.<br />

� Jede Gruppe schliesst diese Projektarbeit<br />

mit einer praktischen<br />

Prüfung vor dem gesamten Kollegium<br />

ab.<br />

Festliches Nachtessen zu den<br />

jeweiligen Jahresfesten für ca.<br />

100 Personen:<br />

Vorbereitung, Einladung, Menüplanung,<br />

Personaleinteilung.<br />

Wareneinkauf, Kochen, Dekoration<br />

und Tische decken, Begrüssung der<br />

Gäste und Ansprache, Essensausgabe<br />

und Service, Reinigung nach<br />

Hygienekonzept, Abrechnung.


Erlernte Fähigkeiten werden seit fast<br />

fünf Jahren erfolgreich in unserem<br />

Gemeinschaftsraum praktisch in die<br />

Tat umgesetzt. Jeden Donnerstag<br />

kocht dort jeweils eine hochmotivierte<br />

Gruppe der 10. Klassen mit viel<br />

Liebe für SchulkameradInnen, für<br />

das Lehrerkollegium, für die Jakobshüttli-Kinder<br />

und für Gäste. 70 bis 90<br />

Mittagessen werden dann über das<br />

Büffet gereicht. Vollwertig, biodynamisch<br />

versteht sich. Über Qualität<br />

müssen wir nicht mehr viel erzählen,<br />

jetzt, wo es niemanden mehr gibt,<br />

der Bio noch in Frage stellt! Ganze<br />

Grossstädte stellen sich bereits auf<br />

Bio ein, um den Titel «Bio-Stadt» zu<br />

erwerben. In München z.B. wünscht<br />

sich laut «Öko-Barometer 2007» 91<br />

Prozent der Bevölkerung Bio-Kost<br />

für Kindertagesstätten. 87 Prozent<br />

wünscht sich so ein Angebot auch für<br />

<strong>Schule</strong>n (Schrot&Korn, 12. 2007).<br />

Da stehen wir mit unserem kleinen<br />

Betrieb ja eigentlich nicht schlecht da.<br />

Hier steckt Tradition mit viel Erfahrung<br />

dahinter. Eine engagierte Elternschaft<br />

hat durch immensen Einsatz<br />

ermöglicht, dass der Gemeinschafts-<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

raum für unsere <strong>Schule</strong> gebaut werden<br />

konnte. Dazu gesellten sich viele<br />

Schulmütter, die ehrenamtlich und<br />

engagiert Koch-Pionierarbeit geleistet<br />

haben. Durch diesen Einsatz ist die<br />

Lebensqualität an unserer <strong>Schule</strong> in<br />

dankenswerter Weise verbessert<br />

worden, getreu dem Grundsatz, dass<br />

sich Qualität letztendlich nur dort<br />

fruchtbar entwickelt, wo Menschen<br />

bewusst qualitätsfördernd handeln.<br />

Eine Ganztagesbetreuung mit Mittagstisch<br />

ist für viele <strong>Schule</strong>n noch<br />

Zukunftsmodell. «Ohne Subventionen<br />

kein günstiger Mittagstisch?»<br />

Auch wir können selbstverständlich<br />

nicht kostendeckend arbeiten. Zum<br />

Glück gibt es immer wieder Spender,<br />

die unsere Arbeit wertschätzen und<br />

grosszügig unterstützen. Ihnen sei<br />

ebenfalls auf diesem Weg aufs Herzlichste<br />

gedankt. Denn nicht zuletzt<br />

durch solche Hilfe ist es möglich, dass<br />

«wie im richtigen Leben» die Schüler-<br />

Innen in ernsthafte Arbeitssituationen<br />

gestellt werden, um dort gesunde<br />

Erfahrungen machen zu können.<br />

Brigitte Rotthaler, Kochlehrerin<br />

70 bis 80 Mittagessen sind<br />

kein Pappenstiel.<br />

17


18<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Die Koch-Epochen und<br />

das Abschlussessen<br />

Im November und Dezember des<br />

vergangenen Jahres hatten wir, eine<br />

Gruppe der zehnten Klasse, unsere<br />

zweite und leider auch letzte Kochepoche.<br />

Zum Abschluss kochten wir<br />

als Prüfung das Weihnachtsessen für<br />

unsere LehrerInnen. Dies war eine<br />

grosse Herausforderung für uns.<br />

Nicht das Kochen an sich, sondern<br />

vielmehr, dass alles im richtigen<br />

Moment fertig angerichtet auf den<br />

Tellern lag, fertig zum Servieren.<br />

Denn es musste nicht nur auf den<br />

richtigen Moment gewartet werden,<br />

sondern auch ein 4-gängiges Menu<br />

innerhalb einer guten Stunde serviert<br />

werden. Wir sollten dies in einer<br />

Stunde schaffen und den Lehrern<br />

und Gästen von ausserhalb trotzdem<br />

das Gefühl geben, sie hätten eine<br />

kleine Ewigkeit Zeit.<br />

Es ging dann zum Glück alles gut<br />

und wir konnten uns am Schluss alle<br />

noch selbst mit unseren leckeren<br />

Resten verwöhnen.<br />

Doch in diesen beiden Kochepochen<br />

und besonders an diesem letzten<br />

Abend ging es nicht nur darum, gut<br />

kochen zu lernen und zu wissen, wie<br />

man etwas richtig zubereitet, nein, es<br />

ging auch um Teamarbeit und Flexibilität.<br />

Wir mussten uns aufeinander<br />

abstimmen, den eigenen Rhythmus<br />

finden und doch immer mit den<br />

anderen in Kontakt bleiben.<br />

Eine grosse Hilfe war uns immer<br />

Frau Rotthaler, die mit ihrer unglaublichen<br />

Ausgeglichenheit und<br />

Ruhe uns auch in der grössten Stresssituation<br />

unter Kontrolle hatte. Was<br />

wir in diesen insgesamt nur 12<br />

Wochen gelernt haben, wird uns<br />

noch in einigen Lebenssituationen<br />

hilfreich sein.<br />

Corina Leibundgut, 10b


Wir Schulärzte sind sehr froh<br />

und dankbar über die qualitativ<br />

hoch stehende Verpflegung,<br />

die den Schülern<br />

in der grossen Pause und<br />

über Mittag angeboten wird<br />

und natürlich auch über die<br />

herzliche Atmosphäre, die<br />

im Gemeinschaftsraum zu<br />

erleben ist.<br />

Der Mensch ist ja keine<br />

Maschine, die im Tag einfach<br />

nur 10’000 bis 20’000 Kilojoule<br />

Energiezufuhr braucht, um<br />

zu funktionieren, ohne dass<br />

die Zusammensetzung oder<br />

die Qualität der Nahrung<br />

von Bedeutung wäre. Hierzu<br />

die folgenden Gedanken:<br />

Bei einem homöopathischen<br />

Medikament kann ab einer<br />

Potenz von D24 molekular<br />

eigentlich kein Wirkstoff<br />

mehr nachgewiesen werden.<br />

Trotzdem kann die potenzierte<br />

Substanz die Heilkräfte<br />

von Pflanze oder Mineral,<br />

ähnlich einer Botschaft, in<br />

den menschlichen Organismus<br />

übertragen.<br />

Masaru Emoto*, ein japanischer<br />

Wissenschaftler, untersucht<br />

Wasserproben, indem<br />

er Wassertröpfchen gefriert<br />

und mit Hilfe des Mikroskops<br />

die Formen der entstehenden<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Ein paar Gedanken zur Ernährung aus schulärztlicher Sicht<br />

Wasserkristalle vergleicht. Er<br />

konnte unter anderem nachweisen,<br />

dass das Wasser eine<br />

eindeutig andere Kristallisation<br />

zeigt, je nach dem es mit<br />

einem positiven Wort (z.B.<br />

Dankbarkeit) oder einem negativen<br />

Wort (z.B. Du Idiot)<br />

beschriftet wurde. Oder, dass<br />

sich die Kristallformen von<br />

qualitativ schlechtem Wasser<br />

harmonisieren, wenn ein<br />

Mensch in der Nähe des Wassers<br />

gute Gedanken hat.<br />

Wenn wir dies bedenken,<br />

dann liegt es eigentlich auf<br />

der Hand, dass wir uns mit<br />

der Nahrung, die zu einem<br />

grossen Anteil aus Wasser<br />

besteht, – wie unser Körper<br />

auch-, also auch<br />

Wirkungen/Botschaften einverleiben.<br />

Wir essen ja nicht<br />

nur, um den physischen Leib<br />

zu ernähren, sondern auch,<br />

um die Seele und den Geist<br />

zur vollen Entfaltung ihrer<br />

Möglichkeiten zu bringen.<br />

Dazu bedarf es vor allem der<br />

Bilde- und Gestaltungskräfte,<br />

wie sie in den Pflanzen vorkommen.<br />

Denn die Pflanzen<br />

nehmen auf, was ihnen von<br />

der Sonne, vom Kosmos, aber<br />

auch aus ihrer Umgebung**<br />

zuströmt. Es ist somit durch-<br />

aus relevant, wie der Anbau,<br />

die Pflege, die Ernte der<br />

Pflanze und deren liebevolle<br />

Zubereitung zur Nahrung geschieht.<br />

Denn all dies entfaltet<br />

im Körper seine Wirkung.<br />

Wir sind daher unseren Köchinnen<br />

sehr dankbar, dass<br />

sie grossen Wert auf Demeter-Qualität<br />

und schonende<br />

Zubereitung legen. Wenn die<br />

Schüler im Kochunterricht<br />

mit der vollwertigen Kost<br />

vertraut werden, so bedeutet<br />

dies, dass ihr Geschmacksund<br />

Geruchssinn geschult<br />

wird mit etwas Echtem resp.<br />

Wertvollem ohne Beeinträchtigung<br />

von z.B. Geschmacksverstärkern.<br />

Diese Erfahrung<br />

ist entscheidend, um am<br />

Ende der Schulzeit auch in<br />

der Ernährung urteilsfähig zu<br />

werden und nicht zuletzt ist<br />

eine solche Sinnesschulung<br />

eine wichtige Komponente in<br />

der Suchtprävention.<br />

Dr. Anne Christine Evison<br />

* Masaru Emoto:<br />

Die Botschaft des Wassers<br />

** Stefan Baumgartner/<br />

Tanja Baumgartner:<br />

Eurythmische Lautgestalten:<br />

Aetherenergien in ihrer<br />

Wirkung auf Pflanzen<br />

Die Fotos von der Schulküche und Gemeinschaftsraum wurden von Simon Denzler, Kl. 11b, gemacht.<br />

19


20<br />

Eine Ernährungsfrage<br />

Über 25 Jahre direkte Gemeinsamkeit in vielschichtig «nährender»<br />

Zusammenarbeit.<br />

Peter Berg<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Demeter Gemüseanbau<br />

und Waldorfpädagogik<br />

haben ihre Wurzeln<br />

wie weitere anthroposophische<br />

Initiativen im<br />

Lebenswerk von <strong>Rudolf</strong><br />

<strong>Steiner</strong>. In seinem Vortragswerk«GeisteswissenschaftlicheGrundlagen<br />

zum Gedeihen<br />

der Landwirtschaft»<br />

(sog. Landschaftlicher<br />

Kurs, gehalten auf<br />

einem grossen Gut von<br />

über 4000 ha in Koberwitz/Oberschlesien<br />

im<br />

Juni 1924), hat <strong>Rudolf</strong><br />

<strong>Steiner</strong> Gedankenanstösse gegeben<br />

zu einem anderen Blick und Handeln<br />

in der Landwirtschft und im Gartenbau.<br />

Der Begriff der Betriebs- und<br />

Hof-Individualität wurde damals neu<br />

geschaffen. Ähnlich wie der Schulorganismus<br />

aus dem vielfältigen Wirken<br />

Einzelner sich bildet und seine<br />

Lebensäusserung ausprägt, bemühen<br />

sich der Landwirt und der Gärtner,<br />

<strong>Steiner</strong>s Anregungen und Hinweise<br />

in ihre tägliche Arbeit hinein zu nehmen,<br />

immer von der Idee getragen,<br />

lebendige, den «ganzen» Menschen<br />

ernährende Lebensmittel anzubieten.<br />

Unsere Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Schule</strong> geht auf Begegnungen Mitte<br />

der siebziger Jahre zurück. Es waren<br />

«Papa Kerner», damaliger Hauswart,<br />

der die Fäden zum Konsumentenverein<br />

knüpfte und Renée Schreyvogel,<br />

die mit einem Demeter-Gemüseverkauf<br />

an der <strong>Schule</strong> initiativ wurde,<br />

um mit dem Erlös Farben zu kaufen,<br />

die den Klassenzimmern damals<br />

einen neuen Anstrich ermöglichten.<br />

Nicht zu vergessen sind die vielen<br />

grossen und kleinen Helfer beim<br />

Gemüseverkauf am Weihnachtsbazar.<br />

Wir waren sehr begeistert, als Brigitte<br />

Rotthaler mit ihrem Ernährungsimpuls<br />

in der <strong>Schule</strong> zu «Kochlöffel<br />

und Schreibstift» griff. Zusammen<br />

mit den Schülern entwickelte sie einfache<br />

Rezepte, um Demeter Gemüse<br />

und weitere Zutaten zu vollwertigen<br />

Speisen zu verarbeiten. Unser<br />

Wunsch hier mitzuwirken, ging in<br />

Erfüllung und entwickelte sich über<br />

Jahre zu einer regen Zusammenarbeit.<br />

Die Demeterqualiät konnte nun<br />

vermehrt Einzug halten und das<br />

Ergebnis kann man auch schmecken.<br />

Viele von Ihnen kennen sicher die<br />

Aussage (sinngemäss zitiert) von<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> auf eine Frage von<br />

Ehrenfried Pfeiffer « Herr Dr. <strong>Steiner</strong>,<br />

warum bewegt sich oft so wenig in<br />

unseren Kreisen – wo Sie doch so<br />

viele Vorträge gehalten haben?»


<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> antworte darauf: «Das<br />

ist eine Ernährungsfrage».<br />

Vor diesem Hintergrund verstehen<br />

auch die Demeter-Bauern und -Gärtner<br />

ihre tägliche Arbeit. Sie wollen<br />

den Menschen Lebensmittel anbieten,<br />

welche mehr sind als eine<br />

Ansammlung von Stoffen, die in der<br />

gängigen Analyse bestimmt werden.<br />

So ist die Arbeit an der Erde und den<br />

Pflanzen eine Aufgabe, welche es im<br />

Alltag immer wieder neu zu ergreifen<br />

gilt. Mit der praktischen Anwendung<br />

der von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> angeregten<br />

Präparateherstellung und<br />

-anwendung hat die Demeter-Bewegung<br />

etwas in der Hand, was zur<br />

inneren Qualitätsausbildung beiträgt.<br />

Aus dieser Sicht ist besonders<br />

die Zusammenarbeit zwischen<br />

Lebensmittelanbau und Lebensmittelzubereitung<br />

äusserst wichtig.<br />

Das engagierte Wirken des Mittagstisch-Teams<br />

lässt uns freudevoll auf<br />

eine weitere gute Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Schule</strong> am Jakobsberg hoffen.<br />

Mögen die Menschen, welche<br />

gemeinsam die mit Liebe zubereiteten<br />

Speisen an der <strong>Schule</strong> geniessen,<br />

zum Gelingen der persönlichen und<br />

gemeinsamen Ideale beitragen.<br />

Ein grosses Dankeschön den Menschen,<br />

welchen die Pflege der Erde<br />

sowie die vollwertige Ernährung ein<br />

Anliegen ist.<br />

Peter Berg,<br />

seit 38 Jahren begeisterter Demeter<br />

Gärtner in der Region.<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Der Demeter-Lehr- und Schaugarten der Gärtnerei<br />

Berg ermöglicht es, dem Gemüse auf den Grund<br />

zu gehen.<br />

PS:<br />

Möchten Sie mehr erfahren vom<br />

Werden vollwertiger Lebensmittel,<br />

dann besuchen Sie uns bei den vielfältigen<br />

Angeboten in der Gärtnerei<br />

oder im Demeter Lehr- und Schaugarten<br />

in Binzen.<br />

21


22<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Gesund bewegt<br />

Wie kann das bewegte Klassenzimmer die gesunde Entwicklung<br />

des Kindes fördern?<br />

Erziehung hat das Ziel, das Kind in<br />

seiner gesunden Entwicklung zu<br />

unterstützen und zu fördern.<br />

Um die Gesundheit der leiblichen<br />

Organisation zu stärken, bedarf es<br />

verschiedener Massnahmen, die<br />

sowohl im Elternhaus wie aber auch<br />

in Kindergarten und <strong>Schule</strong> verantwortungsbewusst<br />

ergriffen werden<br />

müssen. Das Augenmerk soll hier auf<br />

den Bereich der Primärerfahrungen<br />

des Kindes gerichtet werden. In den<br />

ersten Lebensjahren verbindet sich<br />

das Kind mit der Welt durch Erfahrungen,<br />

die unmittelbar am und<br />

durch den Leib erworben werden.<br />

Nicht gedankliche Einsichten, sondern<br />

leiblich-konkrete Erfahrungen<br />

durch die Sinne schaffen einen<br />

Zusammenhang zur Aussenwelt des<br />

kleinen Kindes. Entscheidend ist<br />

dabei die Pflege der so genannten<br />

Basalsinne (Tast-, Gleichgewichts-,<br />

Lebens- und Bewegungssinn). Das<br />

Kind erlebt dabei immer zweierlei:<br />

einerseits den eigenen Körper und<br />

andererseits die räumliche und stoffliche<br />

Aussenwelt. So gehören die leiblichen<br />

konkreten Erlebnisse durch die<br />

Sinne zu den dringlichen Notwendigkeiten<br />

in der Vor- und Grundschulpädagogik.<br />

Mit dem <strong>Schule</strong>intritt ist<br />

heute oft die notwendige Sinnesreife<br />

nicht erreicht. Es gibt häufig Defizite<br />

im Bereich der Körpersinne und der<br />

sensomotorischen Wahrnehmung<br />

und Fähigkeiten.<br />

Wir wissen heute auch, dass feinund<br />

grobmotorisches Üben einen<br />

direkten Einfluss auf das spätere Vorstellungsvermögen<br />

und die Denkfähigkeit<br />

hat. Erst die konkrete<br />

Erfahrung des Kindes durch Bewegung<br />

und Wahrnehmung ermöglicht<br />

später logische und kognitive Prozesse.<br />

So bilden die verschiedenen<br />

Sinneseindrücke für das sich bildende<br />

kindliche Gehirn (insbesondere<br />

für die sich entwickelnden Synapsenverbindungen)<br />

Voraussetzungen für<br />

späteres lebenslanges Lernen.<br />

Eine Antwort auf die Notwendigkeit,<br />

die Sinneswahrnehmungen und die<br />

feinmotorischen Fähigkeiten auch in<br />

den ersten Schuljahren weiter zu<br />

pflegen, ist das bewegte Klassenzimmer.<br />

Durch ein Minimum an Mobiliar<br />

ist jederzeit die Möglichkeit zu<br />

Spielen und Bewegungsaktivitäten<br />

gegeben. Äussere Grenzen werden<br />

erst einmal aufgelöst. Das Mobiliar<br />

lässt sich schnell verwandeln von<br />

der Bank zum Tisch, zum Turm, zur<br />

Brücke etc. und kann so zweckmässig<br />

verschiedene Aufgaben übernehmen.


Es wird ein Raum geschaffen, um die<br />

Bewegungswahrnehmung besser<br />

auszubilden. Dies kann geschehen<br />

im Balancieren, im Steuern und<br />

Beherrschen von Bewegungsabläufen<br />

und auch im Überwinden von<br />

Ängsten und Unsicherheiten. So können<br />

ein sicheres Körper- und Lebensgefühl<br />

bewirkt, der Bewegungssinn<br />

gestärkt, Tastsinn und Gleichgewichtssinn<br />

gefördert werden. Die<br />

Möglichkeiten sind mannigfaltig und<br />

den Ideen sind keine Grenzen<br />

gesetzt.<br />

Ein weiterer Aspekt ist, dass gleich-<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Was vorher noch ein Tisch war, ist jetzt eine Brücke, oder ein Turm.<br />

zeitig das soziale Miteinander und<br />

das gegenseitige Wahrnehmen in<br />

gesteigertem Masse geschult wird,<br />

da die wechselnden sozialen Formen<br />

die Klassengemeinschaft täglich sensibilisieren<br />

und differenzierte Erfahrungen<br />

des Zusammenseins erlebt<br />

werden.<br />

So bietet sich der «offene Raum» an<br />

für sinnvolle, zielgerichtete Bewegung,<br />

die einen bildenden Wert für<br />

die gesunde seelisch-geistige Entwicklung<br />

des Kindes hat.<br />

Barbara Dominitz, Klassenlehrerin<br />

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24<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Es lebe ein neuer, gesundheitsfördernder Erlebnisraum<br />

Gestaltung unserer<br />

Pausenhöfe<br />

Gesundheit hat viele Namen und<br />

viele Gesichter. «Gasunda» bedeutet<br />

seinem germanischen Wortursprung<br />

nach so viel wie «stark» und «kräftig».<br />

Gesundheit ist vor allem dann<br />

leicht zu beschreiben, wenn wir<br />

krank sind. Dann, wenn wir nicht<br />

mehr ausgeglichen sind und unseren<br />

Körper auch nicht harmonisch empfinden.<br />

In Krankheit, egal ob leichte<br />

Erkältung oder schwerwiegendes<br />

Leiden, sehnen wir uns nach einem<br />

kraftvollen Allgemeinzustand, nach<br />

uneingeschränkter Handlungsfähigkeit.<br />

Ein sehr wichtiger Helfer zur<br />

Entwicklung und Erhaltung von<br />

Gesundheit heisst «Bewegung». Ein<br />

lebendig gestalteter Pausenhof, der<br />

Lust macht auf Bewegung, wird<br />

dabei zum echten Gesundheitsförderer<br />

– für SchülerInnen, aber auch für<br />

die Lehrkräfte.<br />

Bewegungsmöglichkeiten für Kinder<br />

und Jugendliche beeinflussen nachweislich<br />

nicht nur die Lernmotivation<br />

und das Lernklima positiv, sondern<br />

auch die kognitiven Prozesse.<br />

Neuere Untersuchungen belegen die<br />

Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit<br />

durch bewegungsfördernde<br />

Massnahmen in der <strong>Schule</strong>. Dazu<br />

zählen sicherlich eine richtige Kör-<br />

perhaltung beim Schreiben und<br />

Lesen, aber auch Spiel- und Bewegungsangebote<br />

im Freien wie mobile<br />

Spielgeräte, bewegungsorientierte<br />

und ökologisch (um)gestaltete Pausenhöfe<br />

und auch Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten<br />

in Regenpausen,<br />

in überdachten Aussenräumen.<br />

Medizinische Forschungsarbeiten<br />

der jüngeren Vergangenheit zeigen,<br />

dass Schulkinder zunehmend an<br />

Haltungs- und Koordinationsschwächen,<br />

an Herz-Kreislaufschwächen<br />

und an Übergewicht leiden. Diese<br />

erkennbare Entwicklung wird u.a.<br />

auf den zunehmenden Gebrauch<br />

des Computers und die Reduktion<br />

von Spiel- und Grünflächen zurück<br />

geführt. Folge der Veränderungen<br />

sind zum einen Bewegungsarmut<br />

und dadurch bedingte Krankheiten<br />

wie Diabetes oder Rückenschäden.<br />

Dabei ist der menschliche Körper auf<br />

Bewegung ausgerichtet. Beim Sitzen<br />

wird die Wirbelsäule um etwa ein<br />

Drittel mehr belastet als beim Stehen.<br />

Zu häufiges, zu langes, zu passives<br />

und zu monotones Sitzen verursacht<br />

u.a. Verminderung der Atemfunktion,<br />

Unterversorgung des Gehirns<br />

mit Sauerstoff, eine Minderversorgung<br />

des gesamten Organismus mit


Nährstoffen, Lernstörungen und<br />

Unlust zum Lernen, gesteigerte<br />

Aggressionen, Beeinträchtigung der<br />

allgemeinen Befindlichkeit und der<br />

allgemeinen Leistungsfähigkeit.<br />

Umso wichtiger ist es, dass Kinder<br />

und Jugendliche Pausenhöfe erleben,<br />

die auf Bewegung Lust machen.<br />

Aussenräume, die zur Aktivität auffordern,<br />

wirken ganz direkt gesundheitsfördernd<br />

zum Beispiel für die<br />

Rückengesundheit: Gerade die kindliche<br />

Wirbelsäule ist aufgrund des<br />

hohen Knorpelanteils des Skeletts<br />

geringer belastbar als die erwachsene<br />

Wirbelsäule. Deshalb sollten<br />

Überbelastungen und Unterforderungen<br />

durch ausreichende Bewegungsmöglichkeitenentgegengewirkt<br />

werden. Durch Klettern,<br />

Hüpfen, Laufen wird Haltungsschwächen<br />

und Haltungsschäden<br />

wunderbar vorgebeugt.<br />

Bewegung ist ein Grundbedürfnis<br />

Spielgeräte aus Naturmaterialien,<br />

Balancierwege, Felsen und Klettergerüste<br />

laden auf einem gut gestalteten<br />

Aussenraum ein, sich ganz von<br />

selbst zu bewegen. Die Motivation<br />

sich zu bewegen ist für Kinder, im<br />

Gegensatz zu den Erwachsenen, sehr<br />

ursprünglich. Für viele Erwachsene<br />

ist Fitness sowie ein gut trainierter<br />

Körper ein wichtiges Motiv um Sport<br />

zu treiben. Kinder hingegen bewegen<br />

sich einfach. Sie kommen in Bewegung,<br />

weil sie Freude und Spass dabei<br />

erfahren wollen. Die Antriebe dafür<br />

sind eine natürliche Neugier und ein<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Jede Spur von Schönheit wirkt überall wie<br />

ein Heilmittel.<br />

manchmal unsagbarer Hunger nach<br />

vielfältigen Bewegungserfahrungen.<br />

Je reichhaltiger die kindliche Umgebung<br />

an Elementen für fantasievolle<br />

und selbstbestimmte Bewegungsformen<br />

ist und je mehr Freiheit Kinder<br />

haben, diese zu erkunden, desto besser<br />

können sich die Voraussetzungen<br />

für Gesundheit, Lernen, Kreativität<br />

sowie Wohlbefinden entfalten. Bewegung<br />

ist ein Grundbedürfnis. Ohne<br />

diese natürliche Anlage wäre eine<br />

Entwicklung vom unselbständigen<br />

Säugling zu einer selbstbewussten<br />

und gesunden erwachsenen Persönlichkeit<br />

nicht möglich.<br />

25


26<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Bewegungsmangel macht sich breit<br />

Trotz «Fitnesswelle», auf der eine<br />

zunehmende Anzahl von Erwachsenen<br />

ihren Körper in (möglichst «perfekter»!)<br />

Form zu halten versuchen,<br />

zeigt sich heute bei Kindern und<br />

Jugendlichen eine andere Tendenz,<br />

nämlich dass sich immer mehr von<br />

ihnen immer weniger bewegen.<br />

Infolge unserer jetzigen Lebensbedingungen<br />

wird, im Vergleich zu<br />

früher, die körperliche Bewegung<br />

zunehmend aus dem Alltag herausgedrängt.<br />

Bewegungsmangel ist zu<br />

einem Wort der Medien geworden.<br />

Dort findet man oft Überschriften<br />

wie beispielsweise: «Sprachlosigkeit<br />

vor dem Computer», «Fettes Blut,<br />

Übergewicht, abgeschlaffte Muskeln<br />

– der Gesundheitszustand unserer<br />

Kinder ist beklagenswert», «Krank<br />

vom Sitzen – Kinder bewegen sich zu<br />

wenig». Sicherlich finden Schülerinnen<br />

und Schüler in den ländlichen,<br />

naturnahen Gegenden noch einladende<br />

Bewegungsräume vor. Auch<br />

können wir in der Innenstadt Kinder<br />

beobachten, die Fahrrad fahren und<br />

in verkehrsberuhigten Zonen auf<br />

der Straße spielen. Ist dies aber für<br />

die Gesundheitsentwicklung und –<br />

erhaltung ausreichend? Es scheint als<br />

fehle es zunehmend an spontanen,<br />

unbeobachteten sowie spannungsgeladenen<br />

oder sogar risikobesetzten<br />

Bewegungsabenteuern wie Wälder<br />

erkunden, auf Bäume klettern und<br />

Bäche stauen.<br />

Die Leistungsfähigkeit der menschlichen<br />

Organe ist abhängig von der<br />

Qualität und Quantität ihrer Beanspruchung.<br />

Gerade im Kindesalter<br />

werden die Grundlagen für eine<br />

gesunde körperliche Entwicklung<br />

gelegt. Kinder, die sich viel bewegen,<br />

schaffen positive Voraussetzungen für<br />

eine Ausdifferenzierung ihrer Organe.<br />

Sie weisen eine höhere Knochendichte<br />

auf, haben leistungsfähigere Muskeln<br />

und ein strapazierbareres Herz-<br />

Kreislauf-Atmungssystem. Darüber<br />

hinaus fördert Bewegung die Entwicklung<br />

des Nervensystems und<br />

unterstützt somit den Prozess der<br />

Hirnreifung. Eine gute allgemeine<br />

körperliche Gesundheit macht Kinder<br />

belastungs- und widerstandsfähiger<br />

gegen Infektionskrankheiten. Kinder<br />

haben das Bedürfnis sich vielfältig zu<br />

bewegen. Jede Bewegungsart, das<br />

Laufen, Klettern, Rutschen, Drehen,<br />

Schwingen, Schaukeln, Springen,<br />

Balancieren, mit Bällen Spielen, in<br />

Pfützen Springen und vieles mehr,<br />

entspricht ihrem elementaren Bewegungsbedürfnis.<br />

Ein gesundheitsfördernder<br />

Pausenhof muss diesem<br />

Massstab gerecht werden.<br />

Ein Aussenraum, der spontan zu<br />

Bewegung einlädt, bietet Elemente<br />

aus Stein, Holz oder Sand an, die das<br />

organische Wachstum positiv beeinflussen.<br />

Dort findet man Flächen und<br />

Elemente, welche Körper- und Bewegungserfahrungen<br />

fördern, welche<br />

Wahrnehmungsfähigkeit und Bewegungskoordination<br />

stärken. Kinderwelt<br />

ist Bewegungswelt.<br />

Und die Lehrkräfte? Und die Jugendlichen?<br />

Räume, die zur Ruhe einla-


den, zum Gespräch und zum Austausch,<br />

sind für sie oftmals wichtig –<br />

aber auch ein bewegender Pausenbereich.<br />

Je mehr wir in unserer<br />

Lebensentwicklung in den Kopf und<br />

ins Denken kommen, um so mehr<br />

müssen wir eben bewusst darauf<br />

achten, dass wir nicht nur denkend,<br />

sondern auch körperlich in Bewegung<br />

bleiben. Denn schon Aristoteles<br />

wusste: «Auch das Denken schadet<br />

bisweilen der Gesundheit.»<br />

Wie in der letzten Ausgabe unserer<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

«Mitteilungen» angesprochen, wird<br />

das Projekt zur Neugestaltung der<br />

Aussenräume an unserer <strong>Schule</strong> im<br />

Sommer dieses Jahres beginnen.<br />

Zunächst soll der Innenhof und<br />

dann, Schritt für Schritt, der gesamte<br />

Pausenbereich neu gestaltet werden.<br />

Wir freuen uns auf den neuen,<br />

gesundheitsfördernden Erlebnisraum!<br />

Stephan Rotthaler und<br />

Alexander Spieth<br />

Portrait der Wellnessgruppe<br />

Wer beim Namen Wellnessgruppe an<br />

Gurkenmasken und Sauna denkt, der<br />

ist an der falschen Adresse. Mit Wohlgefühl<br />

hat sie aber trotzdem viel am<br />

Hut, denn es geht hier um das Wohlgefühl<br />

der Schulgemeinschaft.<br />

Hervorgegangen aus einer nur aus<br />

Lehrern bestehenden Schulordnungsgruppe,<br />

wurde vor ein paar<br />

Jahren auf die Initiative von Frau<br />

Rotthaler und Herrn Ecknauer mit<br />

einigen interessierten SchülerInnen<br />

die Wellnessgruppe gegründet. Um<br />

noch eine breitere Abstützung in der<br />

Schülerschaft zu erreichen, beteiligen<br />

sich heute in der Regel je zwei SchülerInnen<br />

der Klassen 7 bis 12 mit 3 bis<br />

4 Lehrern an den Treffen, die zweimal<br />

im Quartal stattfinden. Gemeinsam<br />

werden Anliegen und Ideen<br />

besprochen und, wenn möglich, ihre<br />

Umsetzung vorbereitet. Viele Ideen<br />

und Wünsche, die unser Schulleben<br />

versüssen und erleichtern, fanden<br />

ihren Ursprung in der Wellnessgruppe,<br />

wie zum Beispiel der Verkauf von<br />

Brötli und Gipfeli in der grossen<br />

Pause oder das Strandfest, welches<br />

mit seinen vielen Darbietungen grosse<br />

Zustimmung unter den Schülern<br />

erlangte. Das jüngste Projekt, die<br />

Neuformatierung der Schülerausweise,<br />

wird nach den Fasnachtsferien<br />

in die Tat umgesetzt.<br />

Die Wellnessgruppe ist ein Ort, an<br />

dem man ernst genommen wird und<br />

eigene Ideen einbringen kann. Dies<br />

ist uns Schülern sehr wichtig, denn<br />

was wäre eine <strong>Schule</strong> ohne mitgestaltende<br />

Schüler?<br />

Alessandro Suter 10b<br />

27


28<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

Erziehung durch Konsumverhalten!<br />

– Warum und<br />

wozu?<br />

Mit diesen Ausführungen lade ich<br />

die LeserInnen dazu ein, mit mir darüber<br />

nachzudenken, wie wir alle –<br />

bewusst oder unbewusst, willentlich<br />

oder zufällig – durch unser Konsumverhalten<br />

unsere Kinder prägen.<br />

Welche Wirkung – auf unser Kind<br />

und die Welt – hat unser Tun? Wie<br />

bewusst gestalten wir den Prozess<br />

des Kaufens und Verbrauchens der<br />

Güter für den täglichen Bedarf?<br />

Warum und wozu kann das wichtig<br />

sein?<br />

Mit zunehmendem Alter erleben uns<br />

die Kinder immer weniger als Vorbild,<br />

aber mehr als Diskussionspartner;<br />

immer aber bestimmen wir die<br />

Qualität der Artikel, mit denen unsere<br />

Kinder «umgeben» sind – im Zimmer,<br />

auf der Haut oder im Magen. Sie<br />

erleben, wie wir entscheiden, mit<br />

was wir uns umgeben und welche<br />

Qualitäten und Mengen wir wovon<br />

verbrauchen. Wenn unsere Kinder<br />

auch nicht alles unverändert von uns<br />

übernehmen, so ist unser Konsumverhalten<br />

Teil ihrer Erziehung.<br />

Am Beispiel der Nahrungsmittel<br />

lässt sich gut zeigen, wie einerseits<br />

unser (kleiner) Körper mit der ganzen<br />

(grossen) Welt und andererseits<br />

unser Seelisches/Geistiges mit dem<br />

Körperlichen zusammenhängen:<br />

Betrachten wir ein alltägliches Frühstück:<br />

Kaffee aus Südamerika, ein<br />

Brot aus Getreide von Australien,<br />

Milch und Butter möglicherweise<br />

aus der Schweiz. Wir alle wissen:<br />

hungrig und/oder z.B. ohne Kaffee<br />

sind nur wenig Leute fröhlich, aktiv<br />

und wirklich wach. Und: nach einem<br />

üppigen Mittagessen fällt das<br />

(gedankliche) Arbeiten schwer. Konservierungsmittel,<br />

Farbstoffe und<br />

andere Lebensmittelzusätze «erfreuen»<br />

zwar Augen und Gaumen, können<br />

aber mehr oder weniger starke<br />

«Nebenwirkungen» auslösen. Relevant<br />

ist auch die Wirkung auf die<br />

natürliche und soziale Umwelt während<br />

der Herstellung und dem Transport.<br />

Nur das Label «Demeter» steht<br />

für den biologisch-dynamischen<br />

Anbau, strenge Richtlinien für die<br />

Verarbeitung und die Bemühungen<br />

um eine assoziative Wirtschaftsordnung<br />

mit den entsprechenden «inneren<br />

Qualitäten». Die «Demeter»-<br />

Produkte entspringen der selben<br />

Denkweise wie die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>-<br />

Pädagogik.<br />

Konkret stehen wir doch oft –<br />

bewusst oder unbewusst – vor der<br />

Frage:» Was ist mir jetzt wichtiger,


eiche Auswahl oder gute Qualität?»<br />

Es ist unbestritten: unsere Grossverteiler<br />

führen ein attraktives Bio-<br />

Angebot und die besondere «Demeter-Qualität»<br />

gibt es nur in einzelnen<br />

Läden des Fachhandels mit bescheidenerem<br />

Sortiment. Hier lauert eine<br />

grosse Gefahr; weil (immer noch) zu<br />

wenige KonsumentInnen konsequent<br />

dort einkaufen, führen die<br />

stagnierenden Umsätze zu einem<br />

immer geringer werdenden Angebot,<br />

so lange, bis es gar keinen Fachhandel<br />

mit «Demeter»-Produkten mehr<br />

gibt. Wollen wir das? Was tun wir<br />

dagegen?<br />

Mit diesen – hier nur rudimentär<br />

ausgeführten – Überlegungen will<br />

ich einerseits auf eine akute Proble-<br />

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />

matik hinweisen: obwohl aus besonders<br />

nachhaltigem Anbau und in<br />

meist überdurchschnittlicher Qualität<br />

drohen die «Demeter»-Produkte<br />

aus den Regalen zu verschwinden,<br />

weil sie mit den geringen Mengen im<br />

Wettbewerb nicht bestehen können.<br />

Da braucht es bewusste, engagierte<br />

Kaufentscheidungen, denn letztlich<br />

wird nur das produziert, was auch<br />

gekauft wird! Andererseits will ich<br />

aber auch aufzeigen, wo man sich<br />

über das Engagement der KonsumentInnen<br />

für «Demeter» und<br />

günstige «Demeter»-Angebote informieren<br />

kann: bei www.konsumentenverein.ch,<br />

Rubrik «<strong>Basel</strong>».<br />

Marc C. Theurillat<br />

29


30<br />

Anzeige


Einladung<br />

zur Ausstellung<br />

von Claudia Zaeslin<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

Bewegte Eindrücke aus dem Freijahr<br />

Im Gemeinschaftsraum <strong>Rudolf</strong>-<strong>Steiner</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong><br />

Jakobsbergerholzweg 54, 4059 <strong>Basel</strong><br />

31


32<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

Die Abschlussarbeit<br />

Die Abschlussarbeit- zusammen mit<br />

dem Theaterprojekt wohl der Höhepunkt<br />

für jede/jeden 12. KlässlerIn!<br />

Nach dem einjährigen Schaffensprozess<br />

darf man nun zufrieden zurückblicken.<br />

Am 1. 2. 2008 fiel auch von der<br />

letzten 12. Klässlerin die gesamte<br />

Anspannung ab. In zwei Tagen, fünf<br />

Blöcken und etwas weniger als zehn<br />

Stunden waren im grossen Saal der<br />

<strong>Rudolf</strong>-<strong>Steiner</strong>-<strong>Schule</strong> 39 überzeugende<br />

Vorträge über völlig verschiedene<br />

Themen zu hören.<br />

Nun aber von Beginn im Sommer<br />

2006 an: In vielen Gesichtern war am<br />

Beginn der Arbeit eine gewisse<br />

Ungewissheit zu erkennen. Was wird<br />

das Thema sein? Wer soll der Mentor<br />

oder die Mentorin sein und wählt<br />

man nach Kompetenzbereich oder<br />

Sympathie? All diese Fragen waren<br />

zu beantworten.<br />

Nach erfolgreicher Themen- und<br />

Mentorenwahl musste nun mit der<br />

Quellenbeschaffung begonnen werden.<br />

In dieser Zeit zeichnete sich<br />

auch schon ab, dass wohl jeder auf<br />

seine Art diese Arbeit schreiben<br />

würde – während die Einen schon<br />

vor den Sommerferien zählbare<br />

Manuskripte hatten, wechselten<br />

andere gar ihr Thema.<br />

Nun kam die erste intensive Schaffensphase.<br />

Die Sommerferien wurden<br />

dabei mehr oder weniger effek-<br />

tiv genutzt. Ein Teil musste die<br />

Arbeit ein bisschen eingrenzen, da<br />

die Einschätzung eines Themas nur<br />

mit Laienwissen doch sehr schwer<br />

war. Ein anderer Teil hatte schon den<br />

grössten Teil der theoretischen Arbeit<br />

hinter sich gebracht. Wiederum<br />

Andere nutzten die Ferien als Einstieg<br />

in den praktischen Teil.<br />

Als es nun entsprechend dem Terminplan,<br />

nach den Herbstferien, in<br />

den Endspurt ging, waren wiederum<br />

verschiedenste Stadien der Arbeit<br />

erreicht. Die Letzten begannen ihre<br />

gesammelten Notizen in reines<br />

Deutsch zu bringen, viele hatten<br />

nach den Ferien Praktika oder andere<br />

praktische Teile auszuwerten, andere<br />

machten sich schon ans Layout der<br />

Arbeit.<br />

Vor den Weihnachtsferien hiess es<br />

nun, die Arbeit inhaltlich abgeschlossen<br />

abzugeben. Auch wenn dies meines<br />

Wissens nach nicht bei allen der<br />

Fall war, war nach den Ferien eine<br />

ausgelassene Stimmung. Die Arbeiten<br />

waren fertig. Die wenigen Druckerprobleme<br />

änderten nichts daran,<br />

dass es viele glückliche und erleichterte<br />

Gesichter gab. Nun war das<br />

Gestalten des Ausstellungsraums an<br />

der Reihe. Erstmals sahen wir Schülerarbeiten<br />

anderer Schüler. Man<br />

merkte auch, wie sorgfältig und<br />

respektvoll mit den Arbeiten anderer<br />

umgegangen wurde. Nach erfolgrei-


chem Aufbauen folgte als nächster<br />

Schritt die Vernissage. Trotz verpatzter<br />

Ansprache war sie für uns Schüler<br />

ein voller Erfolg, auch wenn einige<br />

Leute versuchten, die Stimmung zu<br />

vermiesen.<br />

Was nun folgte, ist ja bereits bekannt.<br />

Im Nachhinein und Rückblick hat<br />

diese Arbeit enorme Kraft gebraucht,<br />

Von der <strong>Schule</strong> wurde ich gebeten,<br />

meine gehaltene Abschlussrede aufzuschreiben,<br />

damit sie ins Mitteilungsheft<br />

abgedruckt werden kann.<br />

Ich musste jedoch schnell erkennen,<br />

dass es etwas ganz anderes ist,<br />

eine Rede zu halten, wie eine aufzuschreiben.<br />

Schreibt man sie auf, verliert sie<br />

schnell an ihrer Wirkung. Trotzdem<br />

versuchte ich, meine Rede so genau<br />

wie möglich wiederzugeben und<br />

trotzdem noch Wirkung zu erzielen.<br />

Ich hoffe, es ist mir einigermassen<br />

gelungen:<br />

Alles begann sehr plötzlich. Vor<br />

ziemlich genau einem Jahr wurde<br />

jedoch zeigen die Ergebnisse, dass<br />

sich alle Mühe gelohnt hat. Die<br />

Arbeit hat uns verändert, uns<br />

menschlich weitergebracht. Sie hat<br />

uns Möglichkeiten eröffnet, die auch<br />

genutzt wurden. Die Abschlussarbeit<br />

war ein unvergessliches Erlebnis.<br />

Peter Sailer, Kl. 12b<br />

Schreiben als Ausdruck<br />

des Menschen<br />

das Thema Abschlussarbeit aktuell<br />

und ich hatte nicht die leiseste<br />

Ahnung, welches Thema mich auch<br />

wirklich ein Jahr lang beschäftigen<br />

würde …<br />

Es ist jedoch so, dass ich schon von<br />

klein auf schreibe.<br />

Zuerst waren es kurze Geschichten,<br />

dann versuchte ich mich in Romanen,<br />

später in Gedichten und nun, seit ca.<br />

zwei Jahren, in Kurzgeschichten.<br />

In diesen Kurzgeschichten schreibe<br />

ich auf, was mich beschäftigt, persönlich<br />

aber auch weltlich. Ich schreibe<br />

auf, was ich fühle, um Abstand zu<br />

dem Geschehenen zu bekommen.<br />

Als ich wieder einmal eine Kurz-<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

33


34<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

geschichte geschrieben hatte und sie<br />

meiner Mutter zum Lesen gab, fragte<br />

sie mich plötzlich, warum ich meine<br />

Abschlussarbeit nicht über Kurzgeschichten<br />

schreibe.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nie<br />

wirklich in Erwägung gezogen, mich<br />

mit diesem Thema ernsthafter auseinander<br />

zusetzen. Doch je länger ich<br />

darüber nachdachte, desto faszinierender<br />

wurde der Gedanke für mich.<br />

Mein Thema blieb jedoch nicht<br />

«Kurzgeschichten», es wurde zu<br />

«Schreiben als Ausdruck des Menschen»!<br />

(«Schreiben als Ausdruck des Menschen»),<br />

denn die Frage: «warum<br />

schreibt man überhaupt?» bzw.<br />

«warum schreibe ich?» beschäftigte<br />

mich schon, seit ich bewusst zu<br />

schreiben begann.<br />

Diese Fragen versuchte ich dann<br />

auch in meiner Abschlussarbeit zu<br />

bearbeiten, wobei mir meine Mentorin<br />

von Anfang an bewusst machte,<br />

dass ich darauf niemals eine eindeutige<br />

Antwort bekommen werde.<br />

Mit der Frage «warum schreibe ich»<br />

entwickelte sich eine neue Frage:<br />

«Wie veränderte sich die Schriftlichkeit<br />

durch die menschliche Entwicklung<br />

hindurch?»<br />

Dieser Frage versuchte ich anhand<br />

einer Literaturgeschichte nachzugehen.<br />

Dazu studierte ich verschiedene<br />

Texte vom Altertum bis heute um zu<br />

sehen, wie sich der Ausdruck des<br />

Menschen im Schreiben verändert<br />

hat.<br />

Für mich persönlich steht nun fest,<br />

dass das Schreiben früher hauptsächlich<br />

dazu diente Wissen festzuhalten.<br />

Man drückte sich noch nicht durch<br />

die Schriftlichkeit selbst aus.<br />

Heutzutage ist das Schreiben nicht<br />

mehr nur ein Mittel zum Zweck.<br />

Man kann damit Gefühle ausdrücken,<br />

eigene Gedanken, was früher<br />

noch unvorstellbar war.<br />

In einem nächsten Teil meiner<br />

Abschlussarbeit fragte ich verschiedene<br />

Jugendliche, ob und wenn ja,<br />

warum sie schreiben. Ich fragte deshalb<br />

Jugendliche, da es mir unwahrscheinlich<br />

erschien, dass man freiwillig<br />

überhaupt noch zu einem Blatt<br />

Papier und Stift greift.<br />

In diesen kleinen Interviews bekam<br />

ich Antworten, welche mich in grosses<br />

Erstaunen versetzten. Viele<br />

schreiben, sind es nun Gedichte,<br />

Reime, kurze Geschichten, oder einfach<br />

ein Tagebuch. Sie schreiben persönliche<br />

Gedanken auf, um etwas zu<br />

verarbeiten, zu vergessen, einen<br />

neuen Blickwinkel darauf zu bekommen!<br />

«Schreiben ist wie ein Ventil».<br />

«Durch das Schreiben kann ich<br />

meine Gedanken besser ordnen».<br />

«Schreibt man etwas auf, das einem<br />

beschäftigt, bekommt man Abstand<br />

und einen neuen Blickwinkel auf<br />

das Geschehene.» «Es ist einfacher,<br />

Probleme aufzuschreiben, als sie<br />

jemandem mündlich mitzuteilen».<br />

Solche und ähnliche Sätze bekam ich<br />

zu hören.<br />

Ich schliesse daraus, dass das Schreiben<br />

heutzutage auch eine Art der<br />

Therapie sein kann.


Das Blatt Papier und der Stift ist wie<br />

ein Gegenüber, von dem man keine<br />

Kritik anhören muss, die einem aber<br />

geduldig zuhören, egal um welches<br />

Thema es geht.<br />

Schreibt man etwas auf, versetzt man<br />

sich nochmals tief in das Vergangene.<br />

Es kommen neue Gedanken und<br />

vielleicht sogar Lösungen, die man<br />

zuvor noch nicht erahnen konnte.<br />

Auch wenn das Schreiben äusserlich<br />

an Wert verliert, ich meine, dass<br />

kaum jemand noch so wie Schiller,<br />

Lessing oder Goethe schreiben kann,<br />

gewinnt die Schriftlichkeit innerlich<br />

an etwas. Die Schriftlichkeit ist längst<br />

nicht mehr so vollkommen, wie sie<br />

zur Blütezeit der deutschen Literatur<br />

war, doch sie gewinnt an etwas<br />

Anderem, an etwas Neuem, dessen<br />

Wichtigkeit wir vielleicht noch gar<br />

nicht fassen können …<br />

Früher war das Schreiben ein Privileg<br />

für nur sehr wenige Menschen.<br />

Konnte jemand schreiben, wurde er<br />

hoch angesehen.<br />

Heute hat fast jeder Mensch die Möglichkeit,<br />

Lesen und Schreiben zu lernen.<br />

Trotzdem, oder vielleicht genau<br />

aus diesem Grund, nimmt das Schreiben<br />

allgemein in seinem Wert ab.<br />

Die Schriftlichkeit ist heute so weit<br />

entwickelt, dass sie nicht mehr nur<br />

dazu dient, Wissen zu verbreiten<br />

oder Geschehenes festzuhalten.<br />

Wie das Tanzen oder das Komponieren<br />

eines Stückes kann das Schreiben<br />

ein Ausdruck des Menschen selbst<br />

sein. So wie man ein Stück traurig,<br />

fröhlich oder dramatisch komponieren<br />

kann und sich somit durch das<br />

Komponieren ausdrückt, so kann<br />

man sich auch durch die Schriftlichkeit<br />

ausdrücken.<br />

Schreiben als ein Ausdruck des<br />

Menschen!<br />

Abschlussrede von Milena Stieber, Kl. 12a<br />

Legasthenie-Werkstatt Monika Bieli, Leimenstrasse 72, 4051 <strong>Basel</strong><br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

– Beratung und Einzelförderung für Kinder und Jugendliche mit einer Legasthenie<br />

– Zielorientierte Begleitung bei schulischen Krisen und Lernschwierigkeiten<br />

– Supervision beim Erstellen von schriftlichen Arbeiten und Referaten<br />

Für ein unverbindliches Informationsgespräch erreichen Sie mich telefonisch<br />

unter der Nummer 061 271 23 89 oder mit Email an bieli@praxis-leimen.ch.<br />

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.legasthenie-werkstatt.ch<br />

35


36<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

30 Jahre Freie Musikschule<br />

<strong>Basel</strong><br />

Musikunterricht mitten in der Stadt und doch im Grünen! Freie Musikschule<br />

<strong>Basel</strong> – seit 1978 pädagogisch und sozial engagiert<br />

Einmal im Jahr stellen die Lehrerinnen der FMS<br />

ihre Instrumente an der <strong>Steiner</strong>schule <strong>Basel</strong> vor.<br />

Die Freie Musikschule <strong>Basel</strong> im Gellertpark<br />

vereinigt unter ihrem Dach<br />

eine allgemeine Musikschule und<br />

eine Berufsschule.<br />

Unabhängig von Alter, Vorkenntnissen<br />

und Wohnort sind hier alle Menschen<br />

willkommen.<br />

Grundlage für die verantwortungsvolle<br />

Vermittlung zwischen Mensch<br />

und Musik sind die pädagogischen<br />

Anregungen <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s. In<br />

wöchentlichen Lehrerkonferenzen<br />

wird Austausch und Weiterbildung<br />

gepflegt. Die <strong>Schule</strong> ist auch in organisatorischer<br />

Hinsicht selbst verwaltet.<br />

Das Kollegium besteht aus 24<br />

qualifizierten und auch selber<br />

künstlerisch tätigen LehrerInnen.<br />

Viele haben sich im Unterricht<br />

mit Anfängern, Erwachsenen<br />

oder Behinderten spezielle Erfahrungskompetenz<br />

erworben.<br />

Ein buntes Schulleben ist geprägt<br />

von gemeinsamen Musizierstunden,<br />

Lehrer- und Gastkonzerten,<br />

Kursen sowie einem jährlich<br />

stattfindenden Schulfest. Dieses<br />

Jahr findet das Jubiläums-Gellertgutfest<br />

am 14. September statt.<br />

An der Freien Musikschule erhalten<br />

Familien, die mehr als ein Kind in<br />

den Genuss von Instrumentalunterricht<br />

kommen lassen wollen, besonders<br />

vorteilhafte Konditionen: das<br />

zweite Kind bezahlt nur noch 50 Prozent<br />

des Schulgeldes, das dritte<br />

25 Prozent, das vierte Kind erhält<br />

gratis Unterricht.<br />

Die Freie Musikschule bietet Unterricht<br />

in folgenden Fächern an:<br />

Blockflöte, Querflöte, Traversflöte<br />

(barocke Querflöte), Gesang, Klarinette,<br />

Oboe, Trompete, Violine, Viola,<br />

Violoncello, Kontrabass, Gitarre und<br />

Klavier.<br />

Der praktische Unterricht lässt sich


auch mit einer Einführung in die<br />

Musiktheorie verbinden, wo das<br />

Angebot vom einfachen Vorkurs bis<br />

hin zu einem dreijährigen berufsbegleitenden<br />

Studium reicht.<br />

Als Pilotprojekt wird im kommenden<br />

Schuljahr 08/09 erstmals ein Jahres-<br />

Kurs durchgeführt, der für 5- bis<br />

7-jährige Kinder offen ist (Gruppengrösse:<br />

5 bis 8). Unter dem Namen<br />

«Instrumentenkreisel» werden die<br />

Kinder in einer wöchentlichen Doppelstunde<br />

in die Welt der Instrumen-<br />

te eingeführt. Quartalsweise werden<br />

Streich-, Blas-, Zupf- und Tasten/<br />

Schlaginstrumente in elementarer<br />

Selbsterfahrung kennengelernt.<br />

Kontakt Sekretariat<br />

(Donnerstag 8.30-11.30 Uhr),<br />

Tel. 061/312 41 44<br />

mail@freiemusikschulebasel.ch,<br />

www.freiemusikschulebasel.ch<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

37


Winterballast<br />

ade.<br />

Weleda Birkenherb. Aus zartgrünen Birkenblättern gewonnen,<br />

befreien die WELEDA Birkenpräparate Körper<br />

und Geist von Ballaststoffen. Sie fördern die Ausscheidungen<br />

und verleihen dem Organismus neuen Schwung.


Zum ersten Mal seit die «Violoncellades» vor<br />

acht Jahren ins Leben gerufen wurden, kommt<br />

das Celloorchester nach <strong>Basel</strong>. Im Jahre 2000<br />

wurde erstmals ein grenzüberschreitendes<br />

Celloorchester formiert unter dem Motto «Cello<br />

ohne Grenzen» – «rencontre internationale<br />

autour du violoncelle» . Es trat in Colmar und<br />

Müllheim auf und setzte sich aus CelloschülerInnen<br />

aus Frankreich und Deutschland zusammen.<br />

Seitdem findet jährlich im Mai ein grosses Konzert<br />

in Colmar statt unter Beteiligung verschiedener<br />

Celloklassen der Dreiländerregion. Die Initiatoren<br />

der ersten Stunde sind Alexandre<br />

Kozlik (Colmar) und Ulrich Thiersch (Müllheim &<br />

<strong>Basel</strong>), mittlerweile sind noch weitere LehrerInnen<br />

aktiv mit ihren SchülerInnen beteiligt, von<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

Violoncellades 2008 in <strong>Basel</strong><br />

Konzert am Samstag, den 17. Mai um 19.00 Uhr<br />

Grosser Saal der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> Jakobsberg<br />

Die Basler «Crew» 2007:<br />

Lukas, Leoni, Katharina,<br />

Ulrich, Max, Raffaele,<br />

Raphaela, Anja, Mirijam,<br />

Carmen, Iona, Jasna<br />

39<br />

der Freien Musikschule <strong>Basel</strong> Jasna Bürgin,<br />

Daniela Schaub und Georges Depierre, aus<br />

Montbéliard Michel Kempf und weitere Lehrerinnen<br />

aus Colmar. An der Freien Musikschule<br />

<strong>Basel</strong> proben die Basler SchülerInnen einmal im<br />

Monat für das Konzert.<br />

Das grosse Klangspektrum des Cellos ermöglicht<br />

es, ein konzertfüllendes Programm zu gestalten,<br />

gespielt von kleineren Ensembles bis hin<br />

zum zeitweise 90 Köpfe umfassenden Celloorchester.<br />

Unter den für diese Besetzung arrangierten<br />

Stücken waren in der Vergangenheit<br />

Meisterwerke von Purcell, Bach, Vivaldi, Haydn,<br />

Brahms, Dvorák, Fauré, Tschaikowsky und viele<br />

weitere vertreten.<br />

Das diesjährige Programm wird Werke von


40<br />

•<br />

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Anthroposophische Gesellschaft Paracelsus-Zweig <strong>Basel</strong><br />

Es schlummern in jedem Menschen Fähigkeiten,<br />

durch die er sich Erkenntnisse über höhere Welten<br />

erwerben kann. (<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>)<br />

Der Paracelsus-Zweig im Haus SCALA BASEL führt regelmässig grundlegende anthroposophische<br />

Kurse, Seminare und Vorträge durch.<br />

Jeden Montag Einführungskurs in Anthroposophie, 20.15 Uhr (ausgenommen Schulferien);<br />

neue Teilnehmer jederzeit willkommen. • Zweigabende jeweils Mittwoch 20.00 Uhr – gemäss<br />

Programm • Kulturreisen gemäss Ansage<br />

Aus dem aktuellen Programm:<br />

2. April 08 Wie wirken Enttäuschung und seelischer Schmerz auf die seelische Gesundheit?<br />

Redner: Dr. Wolfgang Rissmann<br />

9. April 08 Die 12 Weltanschauungen und die Anthroposophie<br />

Redner: Thomas Meyer<br />

31. Mai / Salome und Johannes – ein Gralsmysterium – Wochenendtagung mit der Freien<br />

1. Juni 08 Eurythmiebühne Stuttgart (Programm auf Anfrage)<br />

Redner: Thomas Meyer und Marcus Schneider<br />

Voranzeige: Vom 26. Oktober bis 23. November 2008 finden unsere öffentlichen Montags-Vorträge<br />

Anthroposophie und Gegenwartsfragen im SCALA BASEL statt.<br />

Auskunft: Sekretariat Paracelsus-Zweig, Freie Strasse 89, Tel. 061 270 90 46, www.paracelsus-zweig.ch,<br />

paracelsus@scalabasel.ch


Dvorák, Klengel, Squire, Albinoni und Metallica<br />

(arrangiert von Apocalyptica) enthalten.<br />

Lassen Sie sich also überraschen und mitreissen<br />

sowohl vom warmen singenden Celloklang als<br />

auch von den fetzigen Rhythmen.<br />

Das Projekt hat in der Vergangenheit viel<br />

Begeisterung und Motivation hervorgerufen. So<br />

ist dies auch ein grosses Anliegen der beteiligten<br />

Lehrerinnen und Lehrer, Begeisterung für<br />

die Musik und das Cello zu wecken, gepaart mit<br />

grenzüberschreitenden Begegnungen und dem<br />

Erlebnis, Teil eines Ganzen zu werden. Die<br />

menschlichen Begegnungen sind hier ebenso<br />

wichtig wie das individuelle Engagement auf<br />

dem Instrument in der Vorbereitung.<br />

Ein paar Stimmen vom Projekt 2007:<br />

Mirjam: «Ich fand es super, mit so vielen Celli<br />

zusammen zu spielen. Es war das erste Mal, dass<br />

ich bei diesem Projekt mitwirkte und es war auf<br />

jeden Fall eine lohnende Erfahrung, die ich<br />

nicht missen möchte».<br />

Lukas: « Ich habe mich jedesmal gefreut, als wir<br />

nach Colmar fuhren. Wir haben intensiv geprobt<br />

und es gab auch hie und da die Möglichkeit,<br />

die Stadt zu besichtigen und neue Kontakte<br />

zu knüpfen.»<br />

Raffaele: «Colmar ist eine sehr schöne Stadt.<br />

Die alten Häuser gefallen mir sehr. Allerdings<br />

hat man manchmal das Gefühl, die ganze Stadt<br />

schlafe … Dort merkt man, dass Cellospielen<br />

Spass machen kann: alle sind begeistert!»<br />

Iona: «Es war für mich eine tolle Herausforderung<br />

und hat mich weiter gebracht.»<br />

Raphaela: «Mir haben die Probetage trotz<br />

Anstrengung sehr gut gefallen! Ich finde<br />

es sehr schade, dass das Konzert vorbei ist!!!<br />

Toll fände ich, wenn es einmal ein Cellolager<br />

geben würde.»<br />

Max: «Also, ich finde die Stadt sehr schön. Vor<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

41<br />

allem die schönen Häuser und die Läden sind<br />

auch sehr schön (wenn sie mal offen hätten,<br />

wenn wir dort am Proben sind)! Das Essen<br />

ist ausgezeichnet gut. Dank der vielen Proben<br />

werden wir noch berühmt.»<br />

Kathi: «Es war einmal mehr einfach überwältigend.<br />

Man vergisst immer wieder, wie man sich<br />

nach so einem Konzert und den vielen vorhergehenden<br />

Proben fühlt. Das gemeinsame<br />

Musizieren ist ein wichtiger Bestandteil meines<br />

Lebens, es verbindet die unterschiedlichsten<br />

Leute durch dieses eine gemeinsame Interesse<br />

miteinander – die Musik. Ich habe durch dieses<br />

und das letzte Konzert einige wirklich tiefe<br />

Freundschaften geschlossen. Ich blühe jedesmal<br />

während eines Projekts richtig auf. Die vielen<br />

schönen Eindrücke, die Vorfreude, die Aufregung,<br />

die sozialen Kontakte mit all diesen<br />

wunderbaren Menschen, und in diesem Fall die<br />

Vermischung der Sprachen, das Gefühl, mit- und<br />

füreinander ein solches Projekt auf die Beine<br />

gestellt zu haben – all das erfüllt einen mit<br />

Stolz. Am Ende dann, wenn sich langsam die<br />

Wehmut einstellt, bleiben einem noch die<br />

Erinnerungen an eine wunderschöne Zeit. Und<br />

genau für diese Erinnerungen lebe ich.»<br />

Das Konzert wird durch eine Ausstellung des<br />

Geigenbauers Leibacher aus Colmar bereichert.<br />

Möglicherweise kann man hier auch Instrumente<br />

im Entstehungsprozess bestaunen.<br />

Ulrich Thiersch<br />

Violoncellades 2008:<br />

Samstag, 17. Mai 19 h<br />

Grosser Saal Jakobsberg <strong>Basel</strong><br />

Sonntag, 18. Mai 17 h<br />

Kirche Ste Matthieu in Colmar


44<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

Abschalten um einzuschalten<br />

Einladung zu unserer Eurythmieaufführung am 30. Mai 2008 um 18 Uhr.<br />

Bald ist es wieder soweit und die Schülerinnen und Schüler zeigen<br />

Eurythmie. Sie, liebe Eltern und Freunde, werden etwas Schönes sehen,<br />

aber dahinter steht ein langer Übprozess, dessen Weg und Ziel es ist,<br />

Denken, Fühlen und Tun miteinander zu verbinden.<br />

Wann sind Sie das letzte<br />

Mal wegen eines<br />

bestimmten Produktes<br />

in einen<br />

Laden gegangen<br />

und – von Musik<br />

umgeben und Präsentationen<br />

geführt<br />

– mit mehreren oder<br />

gar anderen Dingen<br />

wieder heraus gekommen?<br />

Wann wollten Sie das letzte Mal spazieren<br />

gehen, loslassen, in der Natur<br />

sein – und haben doch immer noch<br />

ein Zivilisationsgeräusch gehört?<br />

Wann sind Sie das letzte Mal Zug<br />

gefahren, ohne dass Sie noch die<br />

Musik Ihres Nachbarn hören durften,<br />

der gerade «abschaltete»? – Ganz<br />

nach dem Motto: Einschalten um<br />

abzuschalten? Oder Sie wurden<br />

unfreiwillig Mithörer eines<br />

Gesprächs, das Sie eigentlich nichts<br />

angehen wollte?<br />

Nun kann man sich fragen, was das<br />

mit Eurythmie zu tun hat. – Im Grunde<br />

genommen sehr viel. Denn muss<br />

man heutzutage aufpassen,<br />

sich nicht zu sehr<br />

mit seiner Umgebung<br />

zu identifizieren,<br />

um noch bei<br />

sich selbst zu bleiben,<br />

muss man die<br />

«Fähigkeit» – oder<br />

auf einer anderen<br />

Ebene: «Unfähigkeit» –<br />

entwickeln, mit seinem<br />

Hören sich nicht zu weit zu öffnen,<br />

mit seinem Sehen sich zurück zu<br />

nehmen, um sich nicht in etwas zu<br />

verlieren, was man eigentlich gar<br />

nicht will, darf man in der Eurythmie<br />

mit seinem ganzen Vorstellen und<br />

Denken, mit seinen ganzen Gefühlen,<br />

mit seiner ganzen Bewegung<br />

und seinem Tun in Einem sein.<br />

Dadurch verselbständigt sich nichts<br />

in mir, ich muss auch nicht etwas<br />

ausblenden, damit ich etwas anderes<br />

aufnehmen kann und so darf ich<br />

mich ganz mit dem eigenen Wesen<br />

identifizieren.<br />

Und während uns unsere Zivilisati-


Das Lebendige von Sprache, Musik und Bewegung: 10a im Sommer 2007.<br />

onsumgebung tendenziell ständig<br />

«kränkt», also krank macht, wirkt die<br />

Eurythmie in diesem Verbinden von<br />

Denken, Fühlen und Tun gesundend.<br />

Und gerade in der Eurythmie, die zu<br />

einer Aufführung kommt, ist dieses<br />

Element des Verbindens besonders<br />

stark betont. Denn wenn dieses<br />

gelingt, wird es schön. Schön zum<br />

Zuschauen und Miterleben.<br />

Aber auch andere Elemente wie Prozesswahrnehmung<br />

im Tun (statt<br />

Reflektieren des Gewesenen), Erüben<br />

von Qualitäten (statt Abläufen),<br />

Schulung des sozialen Miteinander-<br />

Bewegens (statt Zielorientierung des<br />

Einzelnen) sind aus der Sache der<br />

Eurythmie heraus in jedem Übprozess<br />

enthalten.<br />

Und weil wir hoffen, dass es wirklich<br />

schön wird, und weil wir allen, die<br />

sich dann auf der Bühne mit der<br />

Eurythmie zeigen, einen vollen Saal<br />

wünschen, freuen wir uns auf Ihr<br />

Kommen! Nebenbei: Hier dürfen Sie<br />

alles abschalten, um sich in das<br />

Lebendige von Sprache, Musik und<br />

Bewegung «einzuschalten», ja gar:<br />

hinzugeben.<br />

Das genaue Programm bekommen<br />

Sie später.<br />

Für das Eurythmiekollegium,<br />

Sivan Karnieli<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

45


46<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

Hermes Olympische<br />

Spiele 2008<br />

Die von den <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>n der Schweiz durchgeführten Olympischen<br />

Spiele werden 10 Jahre alt – und möchten die pädagogische<br />

Landschaft etwas verjüngen!<br />

Das Jubiläum war zunächst eine Idee<br />

der drei Organisatoren, Olivier<br />

Thommen, Roland Steinemann und<br />

Michael H.- Froehlich. Kernidee war,<br />

zu den Spielen Kinder der 5. Schulstufe<br />

auch aus anderen Schulformen,<br />

insbesondere aus den staatlichen<br />

<strong>Schule</strong>n einzuladen. Was zunächst<br />

wie eine etwas überdimensionierte<br />

Phantasieveranstaltung erschien,<br />

nahm nach und nach Konturen an.<br />

Eine dieser wichtigen Konturen war<br />

die Finanzierung. Etliche Stiftungen<br />

beteiligten sich, von der Unternehmung<br />

überzeugt, um ausserordentlichen<br />

organisatorischen und logistischen<br />

Aufwand zu finanzieren.<br />

Olivier Thommen konnte sich so in<br />

seinem Freijahr einer seiner Herzensangelegenheiten<br />

widmen und die<br />

Spiele vororgaisieren.<br />

Pädagogik<br />

Aufgrund der Lehrplananregung<br />

von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> beschäftigen sich<br />

die KlassenlehrerInnen der <strong>Rudolf</strong><br />

<strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>n in der fünften Klasse<br />

damit, den Kindern, in ihrer «goldenen»<br />

Mitte der Kindheit, eine der<br />

besonderen Blüten menschlicher<br />

Kultur zu verlebendigen. Zur Unterstützung<br />

dieser äusserst wichtigen<br />

Arbeit wurden die Olympischen<br />

Spiele zur Vertiefung dieses Erlebnisses<br />

entwickelt. Bis auf den heutigen<br />

Tag haben ja gerade Olympische<br />

Spiele einen gesellschaftlich hohen<br />

ethischen Stellenwert. Waren sie<br />

doch in Griechenland über 1000 Jahre<br />

hinweg ein Moment der Friedensruhe,<br />

an dem alle Waffen schwiegen<br />

bzw. ruhten.<br />

Die Spiele<br />

In Anlehnung an die antiken Olympischen<br />

Spiele werden die fünf Disziplinen<br />

Ringen, Speerwurf, Laufen,<br />

Weitsprung und Wagenrennen pädagogisch<br />

sinn- und phantasievoll als<br />

Spielposten angeboten. Die «Götterteams»<br />

bestehen aus einer Mannschaft<br />

von etwa 20 Kindern. Durch<br />

Streichresultate werden sportlich<br />

schwächere oder behinderte Kinder<br />

nicht zu «Buh»- Männern oder Frauen.<br />

Geführt werden die Gruppen in<br />

der Regel von den teils durch wunderschöne<br />

Götterkostüme verwan-


delten KlassenlehrerInnen. Die Klassenverbände<br />

werden zu Beginn der<br />

Spiele durch Einteilung von Fünfergruppen<br />

einer Klasse aufgelöst und<br />

bilden mit anderen Kindern ein<br />

neues «Götter-Team». Durch einen<br />

gemeinsamen Anfang mit Gesang,<br />

Rezitation und original griechischer<br />

Live-Musik versuchen wir ein griechisches<br />

Ambiente zu erzeugen.<br />

Nach der Eröffnung wird das olympische<br />

Feuer entzündet. Gespeist<br />

wird es durch die von jedem Kind<br />

mitgebrachten Holzscheite. Je Spielort<br />

und -tag nehmen ca. 300 Schüler<br />

und Schülerinnen teil.<br />

Ohne die grosse Hilfe der Eltern als<br />

Spielbetreuer an den Spielorten<br />

wären die Spiele gar nicht durchführbar.<br />

Für das diesjährige Finale haben<br />

sich die 11. Klässler der <strong>Rudolf</strong><br />

<strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> Ittigen bereiterklärt,<br />

die Spielbetreuer zu stellen. Sie sind<br />

Schüler und Schülerinnen der ersten<br />

Hermes-Stunden, was uns eine<br />

besondere Freude ist.<br />

Profil<br />

In den Jahren bisher wurden die Spiele<br />

auf dem Gurten zu Bern, auf einer<br />

Wiese des Demeterhofes Wagenburg<br />

am Pfäffikersee und in der Region<br />

<strong>Basel</strong> auf dem Dittinger Flugfeld<br />

sowie letztes Jahr erstmalig auch in<br />

Deutschland auf dem Segelflugplatz<br />

Hotzenwald durchgeführt. Schweizweit<br />

nehmen an den Spielen <strong>Schule</strong>n<br />

aus 5 Nationen (CH, D, F, A, FL) teil.<br />

Für das Jubiläumsjahr sind nun folgende<br />

Besonderheiten geplant:<br />

� Verdoppelung der Spieltage durch<br />

höhere Schülerzahlen (6 statt 3)<br />

� Finale auf dem Gurten am<br />

31. 05. 2008<br />

Es haben sich bereits 15 staatliche<br />

<strong>Schule</strong>n zu einer Teilnahme entschlossen.<br />

Weitere Anmeldungen<br />

sind noch möglich!<br />

Aufsehen<br />

Zum ersten Mal wurde die Öffentlichkeit<br />

durch den Anerkennungspreis<br />

des Prix Ecosport 2003 (damals<br />

BUWAL/Swiss Olympic) auf diese<br />

Spiele aufmerksam, wo wir neben<br />

sehr opulenten Veranstaltungen<br />

einen Preis erhielten. Die Ankündigung,<br />

andere Schultypen getreu<br />

griechischer Gastfreundschaft einzuladen,<br />

fand ausserordentlich grossen<br />

Anklang. Im Patronatskomitee nehmen<br />

unter anderem Persönlichkeiten<br />

wie Regierungsrat Urs Wüthrich-<br />

Pelloli, FDP Fraktionspräsident Felix<br />

Gutzwiller und der Fecht-Weltmeister<br />

und Olympiasieger Marcel<br />

Fischer Einsitz.<br />

Neben dieser erfreulichen Unterstützung<br />

des öffentlichen Lebens sind<br />

aber auch die Arbeitsgemeinschaft<br />

der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>n in der<br />

Schweiz (ARGE) und die Anthroposophische<br />

Landesgesellschaft mit<br />

unter den tatkräftigen Mithelfern<br />

und Unterstützern.<br />

UNESCO<br />

Die diesjährigen Spiele stehen durch<br />

das Beitrittsgesuch der <strong>Rudolf</strong> Stei-<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

47


48<br />

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wärmend wohltuend Hülle gebend<br />

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ner <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> zum Netzwerk der<br />

UNESCO- assoziierten <strong>Schule</strong>n unter<br />

einem weiteren besonderen Stern. Sie<br />

sind das offizielle Anerkennungsprojekt<br />

der <strong>Schule</strong> und wurden von<br />

Koichiro Matsuura in Paris bei der<br />

Vergabe des Status als Projekt anerkannt.<br />

Das ehrte uns sehr und unterstrich,<br />

dass wir ebenfalls mit den<br />

Zielen einer humanitären Weltorganisation<br />

übereinstimmen.<br />

Das Wichtigste<br />

Auch in diesem Jahr werden sich<br />

wieder viele Kinder auf dem jeweils<br />

in wunderschöner Natur gelegenen<br />

«olympischen Feld» treffen und über<br />

den Tag die «anderen» Kinder (Auflösung<br />

der Klassenverbände durch<br />

Teilung in Fünfergruppen) zu ihren<br />

Brüdern machen. Sie werden italienisch,<br />

französisch, deutsch sprechen<br />

und hören. Sie werden kämpfen,<br />

lachen, rasten. Am Ende steht vielleicht<br />

ein Mannschaftssieg, vielleicht<br />

eine Einzel- Goldmedaille. Jeder hat<br />

eine Medaille aus Ton und einen<br />

Es freut mich, Ihnen das Flohmarkt-<br />

und Bazar-Ergebnis 2007<br />

mitteilen zu können.<br />

Der <strong>Schule</strong> konnte der Ertrag<br />

von gesamthaft<br />

Erinnerungsbecher in der Hand. Das<br />

Feuer wird noch brennen … in diesem<br />

Jahr vielleicht sogar ein zweites<br />

Mal, wenn meine Mannschaft auf<br />

einem der ersten beiden Tagesränge<br />

ist. Die Tagessieger reisen zum Finale.<br />

Welches Götterteam wird dann in<br />

Bern auf dem Siegerpodest stehen?<br />

Für das OK Michael H.- Froehlich<br />

Termine: Die Spieltermine entnehmen<br />

Sie bitte der Veröffentlichung<br />

auf unserer Homepage.<br />

Am 31.Mai findet das Finale auf dem<br />

Gurten zu Bern statt.<br />

Verein Hermes Olympische Spiele:<br />

Seit einem halben Jahr sind wir ein<br />

eigenständiger Verein. Sie können<br />

Mitglied werden!<br />

Kontakt: www.hermesolympic.ch<br />

info@hermesolympic.ch<br />

Telefon 0041/ 61/ 702 28 37<br />

Olivier Thommen<br />

überwiesen werden, wozu der<br />

Flohmarkt mit Fr. 68’014.05 und<br />

der Bazar mit Fr. 179’833.57<br />

beigetragen haben.<br />

Herzlichen Dank all denjenigen,<br />

die durch ihren Einsatz dieses<br />

Ergebnis ermöglicht haben.<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

Flohmarkt- und Bazar-Ergebnis 2007 Für den Bazar-<br />

Fr. 247847.62<br />

Initiativkreis<br />

Christoph Zwahlen<br />

Bazarkoordinator<br />

Augsterheglistr. 14<br />

4133 Pratteln<br />

Tel. 061 811 28 24<br />

49


50<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

Bericht der Elternbeitragskommission (EBK)<br />

Höhere Schulbeiträge<br />

Die EBK sieht sich jährlich mit der<br />

Frage konfrontiert; Können wir die<br />

Beitragsrichtlinien so belassen oder<br />

müssen wir sie anpassen? Die steigenden<br />

Kosten der Aufwände<br />

machen auch vor unserer <strong>Schule</strong><br />

nicht halt. Deshalb müssen wir Aufwand-<br />

und Ertragsseite immer wieder<br />

beobachten. Gegebenenfalls<br />

müssen Anpassungen auf der<br />

Ertragsseite und damit bei den<br />

Elternbeiträgen gemacht werden. Die<br />

letzte Anpassung der Beitragshöhe<br />

hat vor 4 Jahren stattgefunden.<br />

Damals fand eine Beitragserhöhung<br />

um rund 7 Prozent statt. Diese massive<br />

Erhöhung war damals notwendig<br />

und war in den Familienbudgets entsprechend<br />

«schmerzhaft» zu spüren.<br />

Um solche grossen Anpassungen zu<br />

verhindern, wurde damals beschlossen,<br />

dass in kürzeren Abständen von<br />

2 bis 3 Jahren die Beitragshöhe nur<br />

sanft angepasst wird.<br />

Aus diesem Grund mussten wir uns<br />

für dieses Jahr wieder eingehend mit<br />

diesem Thema befassen und eine<br />

Erhöhung der Beiträge beschliessen.<br />

Diese Erhöhung bewegt sich im Rahmen<br />

von ca. 2 Prozent. Gleichzeitig<br />

hat eine Bereinigung der Richtlinien<br />

stattgefunden. Im Bereich der tiefen<br />

Einkommen fiel die Erhöhung grösser<br />

aus, da wir im Vergleich zu den<br />

anderen regionalen <strong>Steiner</strong>-<strong>Schule</strong>n<br />

die «billigste» <strong>Schule</strong> waren. Um<br />

Konkurrenzsituationen zu vermeiden,<br />

musste hier eine Anpassung<br />

stattfinden.<br />

Eine solche Erhöhung der Beiträge ist<br />

nie populär und löst auch immer<br />

wieder Empörung und Unverständnis<br />

aus. Wir von der EBK, als auch<br />

davon betroffene Eltern, wissen nur<br />

allzu gut, dass wir der Schmerzgrenze<br />

damit wieder etwas näher kommen.<br />

Trotzdem ist es notwendig, da<br />

die finanzielle Basis der <strong>Schule</strong> auch<br />

in Zukunft sichergestellt werden<br />

muss. Gleichzeitig ist auch zu bedenken,<br />

dass die Lehrergehälter immer<br />

noch unterhalb des Minimums liegen<br />

und auch hier dringend eine Anpassung<br />

nötig wird.<br />

Einstufungsrunde<br />

Alljährlich erhalten im Frühjahr alle<br />

<strong>Schule</strong>ltern die Unterlagen für die<br />

neuen Beitragsvereinbarungen. Ein<br />

wichtiges Prozedere, da anhand dieser<br />

Einstufungen anschliessend das<br />

Budget für das kommende Schuljahr<br />

erstellt wird. Wir bitten alle Eltern,<br />

sich eingehend mit den Unterlagen<br />

für die neue Vereinbarung zu befassen,<br />

die Formulare vollständig und<br />

leserlich auszufüllen und termingerecht,<br />

bis spätestens am 4. April<br />

2008 einzusenden. Wir bitten um<br />

pünktliche Einsendung, da durch


Mahnschreiben unnötiger Aufwand<br />

und vermeidbare Portokosten entstehen.<br />

Selbständig Erwerbende<br />

Die Einstufung selbständig erwerbender<br />

Eltern ist für die Betroffenen<br />

selbst, wie auch für die EBK, eine<br />

komplexe Angelegenheit. Um eine<br />

gerechte und vergleichbare Situation<br />

zwischen Angestellten und selbständig<br />

Erwerbenden zu erlangen,<br />

wurde im Jahr 2005 ein Leitfaden für<br />

selbständig Erwerbende erarbeitet.<br />

Anhand dieses Leitfadens müssen<br />

die selbständig Erwerbenden zusammen<br />

mit der Steuerrechnung ihr<br />

«Bruttoeinkommen» berechnen. Dieses<br />

errechnete Bruttoeinkommen entspricht<br />

dann dem Bruttolohn der<br />

Angestellten auf dem Lohnausweis,<br />

der bei der Einstufung massgebend<br />

ist.<br />

Wiederholt haben wir festgestellt,<br />

dass dieser Leitfaden und die Berechnung<br />

für viele noch zu wenig klar<br />

sind. Wir haben uns deshalb nochmals<br />

eingehend mit diesem Thema<br />

auseinandergesetzt, und haben eine<br />

neue Wegleitung und neue Berechungsformulare<br />

(elektronisch oder<br />

manuell) erstellt. Diese Dokumente<br />

können im Sekretariat der <strong>Schule</strong><br />

(Tel. 061 331 62 50) angefordert oder<br />

unter www.steinerschule-basel.ch<br />

unter «Anmeldung-Schulgeld» heruntergeladen<br />

werden. Wir bitten alle<br />

Selbständigerwerbenden, das vollständig<br />

ausgefüllte Dokument «Einkommensermittlung»<br />

der Beitragsvereinbarung<br />

beizulegen.<br />

Personelles<br />

Kaum sind die vakanten Stellen in<br />

der EBK besetzt, kündigen sich<br />

erneut Rücktritte an. Im Verlauf des<br />

Jahres sind Marcus Berger und Heinz<br />

Forter in die EBK eingetreten. Jedoch<br />

verlassen auf Ende Schuljahr 07/08<br />

Judith Meyer und Christian Sailer<br />

die EBK.<br />

Wir sind deshalb unbedingt auf<br />

Nachfolger bzw. Nachfolgerinnen<br />

angewiesen. Um einen reibungslosen<br />

Übergang und ein gutes Einarbeiten<br />

zu ermöglichen, wären wir froh,<br />

wenn sich InteressentInnen jetzt<br />

schon melden würden. Da die Männerquote<br />

zur Zeit etwas höher ist,<br />

wäre es toll, es würde sich zum Ausgleich<br />

noch eine motivierte Frau<br />

finden, die bereit wäre, die EBK zu<br />

ergänzen.<br />

Interessentinnen, die sich gerne in<br />

der EBK engagieren möchten, sollen<br />

sich bitte bei Corinne Breitenstein<br />

(Tel. 061 331 62 50) melden.<br />

Für die Elternbeitragskommission<br />

Martin Schäppi<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

51


52<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

Ein Selbstgespräch zu einer Elternratssitzung von Lukas Kobel<br />

Der Elfenbeinturm,<br />

der keiner ist –<br />

Was der Elternrat so macht<br />

Den Tisch gedeckt. Brot, Butter,<br />

Milch vorhanden. Jetzt kann die<br />

Familienübergabe erfolgen. Schliesslich<br />

ist heute Donnerstag, Monatsmitte:<br />

Elternrat.<br />

Ich setze mich ins Tram und überschaue<br />

nochmals die Protokolle der<br />

letzten Sitzung. Jede der drei Arbeitsgruppen<br />

verschickt jeweils ein Kurzprotokoll<br />

per Mail. Plus Plenumsprotokoll.<br />

So wissen alle von allen. Ich<br />

bin Teil der Gruppe AG_EL, was so<br />

viel bedeutet wie Arbeitsgruppe<br />

Eltern-Lehrerschaft.<br />

Wir beschäftigen uns mit Belangen<br />

zwischen <strong>Schule</strong> und Eltern. Die<br />

Anliegen der <strong>Schule</strong>ltern sind der<br />

Ausgangspunkt unserer Arbeit. Wir<br />

fassen solche Anliegen unter dem<br />

Begriff Anträge zusammen. Der Weg,<br />

sein Anliegen dem Elternrat zuzutragen,<br />

führt über die schriftliche Einreichung<br />

eines Antrags. Alle persönlichen<br />

Informationen werden dabei<br />

vertraulich behandelt. Das ist kein<br />

unnötiger Formalismus. Wie schnell<br />

wird – als Beispiel – bei einem Telefongespräch<br />

die dargelegte Sache<br />

andersrum verstanden als es die<br />

Stimme am anderen Draht-Ende<br />

meint gesagt zu haben? Auch ist es<br />

gerade ein Vorteil des Elternrats, ein<br />

Anliegen aus dem persönlichen Kontext<br />

einer Klasse, eines betroffenen<br />

Kindes oder einzelner Eltern herauszulösen.<br />

Wird ein Antrag eingereicht, so<br />

bemüht sich der Rat, das formulierte<br />

Anliegen in einen Gesamtzusammenhang<br />

zu stellen und daraufhin<br />

die richtigen Massnahmen zu ergreifen.<br />

Praktisch kann das ganz Verschiedenes<br />

bedeuten. Ein Antrag<br />

kann die <strong>Schule</strong> massgeblich verändern<br />

und prägen, ein Antrag kann in<br />

extremis auch zurückgewiesen werden.<br />

Der Elternrat regiert auch entsprechend<br />

unterschiedlich in Hinblick<br />

auf die <strong>Schule</strong>. Allenfalls kann<br />

der Elternrat selbst einen Lösungsweg<br />

anbieten, allenfalls genügt es,<br />

die Lehrerschaft zu informieren.<br />

Manchmal muss ein Antrag im<br />

Elternrat vorerst ausgearbeitet werden,<br />

bevor es sinnvoll erscheint, die<br />

<strong>Schule</strong> zu involvieren. Anfragen, die<br />

die <strong>Schule</strong> unmittelbar betreffen,<br />

werden an sie delegiert. Wieder


andere bedingen die direkte Zusammenarbeit<br />

von Elternrat und Lehrerschaft.<br />

Schon Station Jakobsberg?<br />

Im Gemeinschaftssaal rücken wir<br />

sechs Stühle um einen Tisch. Die<br />

Leitung des Gesprächs übernimmt<br />

jeweils jene Person, die das letzte<br />

Protokoll der Arbeitsgruppe verfasst<br />

hat. Diese Praxis bewährt sich ganz<br />

gut. Die Runde ist eröffnet. Es ist<br />

halb Acht und wir haben eine gute<br />

Stunde Zeit.<br />

Das letzte Protokoll wird genehmigt,<br />

fünf Punkte stehen weiter auf dem<br />

Programm. Davon drei Anträge: 1.<br />

«Elternabende», 2. «Flötenwahl» und<br />

3. «Aufhebung des Fussballverbots».<br />

Die beiden weiteren Punkte betreffen<br />

4. «Elternmitarbeit (EMA)» und 5.<br />

«Lektüre und Bildungstag».<br />

Punkt 1: Es sollte doch möglich sein,<br />

Elternabende und andere Schulanlässe<br />

auf einem Gesamtkalender so zu<br />

verteilen, dass es auch für Familien<br />

mit mehreren Kindern an der <strong>Schule</strong><br />

nicht zu wiederholten Überschneidungen<br />

kommt? In der Praxis ist es<br />

aber so, dass die Lehrkräfte eine<br />

gewisse Flexibilität beibehalten<br />

möchten, um Elternabende dann<br />

durchzuführen, wenn es inhaltlich<br />

Sinn ergibt und das ist schlecht planbar.<br />

Gut. Schliesslich wird die<br />

Lösung gefunden: Zwei fixe Daten<br />

Elternabende anfangs Schuljahr und<br />

auch die Kindergartentermine werden<br />

mitberücksichtigt. Jetzt bleibt zu<br />

beobachten, wie sich die neue Abmachung<br />

bewährt.<br />

Punkt 2 behandelt die Anfrage zu<br />

den Blockflöten. So erfahren wir Wissenswertes<br />

über den Unterschied<br />

von pentatonischen und den gemein<br />

gestimmten C-Flöten – ohne den<br />

Aspekt der Doppellochung ausser<br />

Acht zu lassen. Alle Varianten finden<br />

an der <strong>Schule</strong> Verwendung. So kann<br />

es besonders bei kinderreichen Familien<br />

zu einer beachtlichen Sammlung<br />

von Holzblasinstrumenten kommen.<br />

Problem dabei sind die doch<br />

beträchtlichen Anschaffungskosten.<br />

Kann sich die <strong>Schule</strong> nicht auf einen<br />

Flötentypus einigen, lautet die Frage<br />

des Antrags. Es erscheint sinnvoll,<br />

diese Frage direkt an die <strong>Schule</strong> weiterzuleiten<br />

und um eine Stellungnahme<br />

zu bitten. Wir aber flanken den<br />

Ball weiter zu Punkt 3: Aufhebung<br />

des Fussballverbots an der <strong>Schule</strong>.<br />

Diese Anfrage eines Schülers aus der<br />

siebten Klasse findet jetzt seinen<br />

Abschluss. Im Rückblick ist es doch<br />

erstaunlich, was dadurch alles in<br />

Bewegung geraten ist: Eine breite<br />

Diskussion im Elternrat, an der <strong>Schule</strong>,<br />

die Verantwortlichen der Pausenhof-Neugestaltung<br />

haben aufgehorcht,<br />

Herr Schaffner hielt einen<br />

öffentlichen Vortrag zu diesem<br />

Thema und nicht zuletzt sind eine<br />

ganze Reihe von Artikeln in verschiedenen<br />

Publikationen im Umkreis der<br />

Waldorf-Pädagogik erschienen. Was<br />

hat sich verändert? Oberflächlich<br />

gesehen nicht allzu viel. Die Schulordnung<br />

wird zu diesem Punkt<br />

umformuliert. Das Verbot wird zum<br />

Verzicht. Doch <strong>Schule</strong> und Elternschaft<br />

sind wieder ein Stück zusam-<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

53


54<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

mengerückt. Ein diffuser Grundsatz<br />

hat seine pädagogische und praxisrelevante<br />

Rechtfertigung erhalten.<br />

Der Nebel hat sich gelichtet und ich<br />

werte den durchlaufenen Prozess als<br />

Erfolg für die <strong>Schule</strong> und jene, die sie<br />

mittragen.<br />

Punkt Vier: EMA. EMA klingt schon<br />

wuchtig und behäbig und das trifft<br />

auf die Sache Eltern-Mit-Arbeit auch<br />

zu. Der Elternrat hat aufgrund<br />

schwindender Elternmitarbeit eine<br />

breite und wissenschaftlich fundierte<br />

Umfrage zu diesem Thema durchgeführt.<br />

Daten wurden ausgewertet,<br />

Analysen erstellt. Auf viele Fragen<br />

gibt es bekanntlich immer auch viele<br />

Antworten. Doch der Weg ist nun<br />

vorgezeichnet, Leitbild für die<br />

Elternmitarbeit, Ressourcenpool und<br />

Schulvertrag sind erste schweisstreibende<br />

Stichworte dazu. Grundsätzlich<br />

haben die Auswertungen zur<br />

Elternmitarbeit gezeigt: Nur wer<br />

wirklich in das Geschehen und die<br />

Gestaltung der <strong>Schule</strong> miteinbezogen<br />

ist, kann daraus immer wieder<br />

neu die Motivation zur Mitarbeit<br />

schöpfen und aus der Rolle des passiven<br />

Dienstleistungs-Bezüger heraustreten.<br />

Punkt 5 betrifft Lektüre und Bildungstag.<br />

«Wie arbeiten Eltern und<br />

LehrerInnen zusammen?» ist sowohl<br />

Titel eines kleinen, aber empfehlenswerten<br />

Büchleins von Michael Harslem,<br />

als auch Thema eines Tagesseminars,<br />

welches die Arbeitsgruppe<br />

vorbereitet. Eben geht es darum,<br />

einen günstigen Termin mit dem<br />

Referenten im Herbst 08 zu finden.<br />

Bis dahin arbeiten wir einzelne Buchkapitel<br />

durch und bereiten Fragestellungen<br />

vor, zugeschnitten auf unsere<br />

Situation am Jakobsberg. Mit dem<br />

letzen Traktandum ist meist auch die<br />

Zeit der Arbeitsgruppe um.<br />

Was folgt ist das Plenum. Das Plenum<br />

ist also die grosse Runde. So an<br />

die dreissig Leute sitzen da im Kreis.<br />

Beinah alle Klassen sind durch einen<br />

Elternteil vertreten. Ein bunter<br />

Haufen – darf man wohl sagen, ein<br />

Konglomerat verschiedenster Fähigkeiten<br />

und menschlicher Ausprägungen.<br />

Ein beachtliches Potential, das<br />

gleichfalls nicht immer leicht auf<br />

Kurs zu halten ist. Ein Glück, dass<br />

die Leitungsgruppe mit allen Wassern<br />

gewaschen ist. Im Rahmen des<br />

Plenums werden Informationen ausgetauscht,<br />

Resultate zusammenfasst,<br />

Beschlüsse gefasst und Abstimmungen<br />

durchgeführt. Alle vier Arbeitsgruppen<br />

kommen zu Wort und<br />

geben einen kurzen Bericht zu ihrer<br />

aktuellen Arbeit ab. So bin ich als einzelner<br />

Vertreter gut auf dem Laufenden<br />

und kann im alltäglichen Kontakt<br />

mit <strong>Schule</strong>ltern oder auch im<br />

Rahmen der Elternabende entsprechend<br />

Auskunft geben.<br />

Regelmässig kommen im Plenum<br />

auch Gäste zu Wort. Heute ist es<br />

die Mediationsstelle. Ursprünglich<br />

durch den Elternrat initiiert, hält die<br />

Beratungsstelle im Elternrat Rückschau<br />

auf das Jahr 07. Ohne Zweifel<br />

bedeutet es einen grossen Gewinn<br />

für <strong>Schule</strong>, Eltern und Kinder,


in Konfliktsituation unabhängige<br />

Unterstützung in Anspruch nehmen<br />

zu können.<br />

Zum Schluss berichtet Frau Blum –<br />

als Vertreterin der Lehrerschaft – aus<br />

der Lehrerkonferenz. Es ist immer<br />

spannend, Einblick zu nehmen in das<br />

Planen und Tun der Konferenz. Ab<br />

und zu geschieht es, dass sich wie ein<br />

Vorhang zur Seite schiebt und der<br />

Blick frei wird auf eine – wie soll ich<br />

sagen – Szenerie einer Gedanken-<br />

Glasbläserei. Kunstvoll wird hier mit<br />

zerbrechlichem Material gearbeitet,<br />

so zum Beispiel an der Entwicklung<br />

einer schuleigenen Sexual- und<br />

Beziehungskunde.<br />

Die Zeit rückt vor. Es ist 22 Uhr und<br />

wir verabschieden uns. Rasch in den<br />

Mantel geschlüpft und schon<br />

quietscht das Heimwärtstram in der<br />

Kurve. Wir wollen doch rechtzeitig<br />

zu einem Ende kommen! Das gilt<br />

auch für mich Schreiberling.<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

Wir lieben<br />

Naturheilmittel.<br />

birseck apotheke Arlesheim<br />

saner apotheke Laufen<br />

55


Drogen und Alkohol nicht mehr im Griff? Belastungen in der <strong>Schule</strong>?<br />

Schwierigkeiten in der Familie? Beziehungsprobleme?<br />

Die interne Beratungsstelle der <strong>Rudolf</strong>-<strong>Steiner</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong><br />

hilft Eltern, Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften.<br />

Anruf genügt: Catherine Englert Stöckli, Psychologin 061 421 52 63<br />

Eric Vuille-Gautier, Sozialarbeiter 079 376 52 72<br />

(berufliche Schweigepflicht zugesichert)


Sonntagshandlungen<br />

Daten für die Sonntagshandlungen Winter 2008<br />

Sonntag 13. April<br />

Sonntag 27. April<br />

Sonntag 11. Mai, Pfingsten<br />

Sonntag 25. Mai<br />

Sonntag 8. Juni<br />

Sonntag 22. Juni<br />

Sonntag 17. August<br />

jeweils 10 Uhr<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

57


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In den Neujahrsmorgen hinein hat<br />

Regina Flury ihren Schritt über die<br />

Todesschwelle getan – tun dürfen,<br />

denn es war für sie, in ihrem fortgeschrittenen<br />

Alter, doch alles hier<br />

recht beschwerlich geworden. Und<br />

der Zeitpunkt passt so sehr zu ihrer<br />

inneren Aufbruchstimmung, dem<br />

Neuen sich zuwendend, neuen Sonnenaufgängen.<br />

Auch ihre Geburt in Dresden am<br />

30. September 1911 war in den<br />

frühen Morgenstunden. Als Lebensmotto<br />

hat ihr die Mutter zugesprochen:<br />

«Du lachende Lust meines<br />

Lebens» und später ihr dann gesagt:<br />

«Du warst mir immer eine solche<br />

Freude».<br />

Die Eltern lebten mit den älteren<br />

Geschwistern, zwei Knaben und<br />

einem Mädchen, damals noch in<br />

Gera, wo der Vater im Fürstenhaus<br />

Reuss einen Posten inne hatte. Die<br />

Erziehung der Kinder – eine jüngere<br />

Schwester wurde später noch geboren<br />

– lag weitgehend in den Händen<br />

von englischen Gouvernanten. So<br />

sprach Regina bis zum 6. Lebensjahr<br />

nur Englisch. Erst mit dem beginnenden<br />

Schulunterricht mit Hauslehrerinnen<br />

kam die deutsche Sprache für<br />

sie dazu und auch die französische.<br />

Von 1914 an lebte die Familie in Pillnitz:<br />

Herrliche Jahre waren das, die<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

In Erinnerung an Regina<br />

Flury-von Bültzingslöwen<br />

sich von 1921 fortsetzten<br />

auf dem Gut<br />

Grossböla (zwischen<br />

Dresden und Leipzig),<br />

das die Mutter<br />

geerbt hatte, in herrlich<br />

weiter Landschaft.<br />

Regina Flury<br />

schreibt es so: «Die<br />

folgenden Jahre in<br />

Grossböla sind die<br />

Jahre, in denen<br />

meine Wurzel tief in<br />

die Erde wuchs, in<br />

der die behutsam 30.09.1911 – 01.01.2008<br />

fast ehrfürchtige<br />

grosse Liebe sich entwickelte<br />

zu frisch beackertem Feld,<br />

zu Ernte in glühendem, vorgewittrigem<br />

Sommerwetter … Grossböla:<br />

meine Heimat, meine Wurzeln».<br />

15jährig beginnt die Internatszeit,<br />

zunächst im Königin Luisen-Stift in<br />

Berlin. Sie hat grosses Heimweh,<br />

erkrankt an Lungenspitzenkatarrh<br />

und kommt so 1927 in das deutsche<br />

Gymnasium in Davos, ein Jahr später<br />

nach Ftan (Engadin), zusammen mit<br />

ihrer Schwester Freda, die einmal an<br />

die Mutter schreibt: «Bitte sage mir,<br />

was der Heilige Geist ist; das weiss<br />

sogar Regina nicht!» Das Abitur<br />

macht sie dann in Dresden, und es<br />

kommen schwere Jahre für sie,<br />

59


60<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

gesundheitlich und durch Enttäuschungen<br />

in Beziehungen. Während<br />

eines Handelsschulkurses lernt sie in<br />

Dresden die Christengemeinschaft<br />

kennen, spielt erstmals mit bei den<br />

Oberuferer Weihnachtsspielen – «52<br />

Jahre hat mich das dann begleitet; ich<br />

habe die Eva gespielt, sämtliche vorkommenden<br />

Engel, einen Wirt und<br />

schliesslich, zuallerletzt in Dornach,<br />

den alten Hirten Crispus». Weitere<br />

Stationen sind München und Salzburg.<br />

Es folgen die schweren Kriegsjahre<br />

mit dem Schmerz über die vielen<br />

Toten, zu denen auch die beiden<br />

Brüder und der Vater gehören. 1949<br />

steht Regina vor dem Nichts: «Keine<br />

Eltern, Brüder, Grossböla enteignet,<br />

keinen Beruf, kein Geld (DM 73.20),<br />

kein Dach über dem Kopf und allein<br />

in Tübingen. Ich stand auf einem<br />

Brücklein, sah ein Telefonhäuschen –<br />

und wer leitete diesen ‹Zufall›? Ich<br />

rief die Waldorfschule an, fragte, ob<br />

ich vielleicht auswärtige Kinder<br />

betreuen könnte. Aber die wollten<br />

ganz Anderes von mir, denn sie suchten<br />

seit drei Jahren einen Lehrer für<br />

Englisch und Französisch – ‹Bitte,<br />

kommen Sie sofort, wenn Sie diese<br />

Sprachen können, wir brauchen sie›.<br />

Nichts Besseres konnte mir passieren,<br />

als gebraucht zu werden!»<br />

Durch das Tun mit den Kindern<br />

wächst sie in diese Aufgabe hinein,<br />

macht auch noch Lehrerkurse an der<br />

Sorbonne in Paris. Dann kommt eine<br />

Anfrage vom Völkerkundemuseum<br />

in <strong>Basel</strong> mit der Bitte, sie möge koptische<br />

Textilien ihrer Technik nach<br />

bestimmen. Sie hatte nach dem<br />

Krieg, im Suchen nach neuen Aufgaben,<br />

Forschungen darin gemacht und<br />

einige Publikationen veröffentlicht.<br />

Und das zeigte sich als echter Schicksalsruf.<br />

Denn sie begegnet in <strong>Basel</strong><br />

Dietgen Flury. Sie heiraten. Nach<br />

dem Tod seiner Mutter leben sie im<br />

geliebten Biel-Benken.<br />

Von 1956 an ist sie Fremdsprachlehrerin<br />

an der Basler <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>,<br />

von allen respektvoll «Madame<br />

Flury» genannt. Man erlebt in ihrer<br />

Person, ihrer klaren, aufrechten,<br />

fröhlich-ernsten Art den Adel des<br />

Menschseins. Die letzten Tätigkeitsjahre<br />

verbringt sie in der Birseckschule<br />

als «Mädchen für Alles».<br />

«Es waren sehr glückliche Jahre insgesamt;<br />

ich habe es gut gehabt; all<br />

die Erfahrungen mit den Menschen,<br />

innerhalb der Familie, in der Welt –<br />

auch auf vielen Reisen und dann die<br />

Freundschaften in Biel-Benken». Die<br />

haben sich besonders bewährt nach<br />

dem Tode ihres Mannes im Jahre<br />

1998; viel Zuwendung darf sie da<br />

erfahren.<br />

Anstelle eigener Kinder nahm sie<br />

Nichten, Neffen an die Hand, wurde<br />

eine Art «Familienoberhaupt», von<br />

Liebe und Phantasie leuchtend, voller<br />

Impulse. Noch vor 3 Jahren war<br />

sie mitbeteiligt an der Herausgabe<br />

eines Kataloges über ihre Grosstante<br />

Paula Modersohn-Becker und dann<br />

stellte sie sich die Aufgabe, Gedichte<br />

von Erhart von Kreutzinger herauszugeben.<br />

Eines war ihr besonders<br />

lieb:


nur manchmal geschieht dir,<br />

dass sich ein sternhimmel wölbt auch<br />

am tage<br />

– ganz allein für dich –<br />

trotz wolken und labyrinthischer Wirrnis.<br />

dann gleiten Ichsein und Erde<br />

– zu winzigen pünktchen gerinnend –<br />

in den nachtkelch der ewigen frage.<br />

Diese Erinnerung – nach eigenen<br />

Notizen von Regina Flury – wurde<br />

für die Abdankung von Herrn Rolf<br />

Herzog. Pfarrer der Christengemeinschaft<br />

<strong>Basel</strong>, verfasst und auszugsweise<br />

von uns übernommen.<br />

schlumpf<br />

Angelika Weber<br />

Gebr. Schlumpf AG Aesch/Dornach<br />

Werkstatt:<br />

Gewerbestrasse 11A, 4147 Aesch<br />

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<strong>Schule</strong> intern<br />

61<br />

Metallbau<br />

Schlosserei<br />

Kunstschmiede<br />

Stahlbau<br />

Treppenbau<br />

Wintergarten<br />

Reparaturen


62<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

Zur Erinnerung an Julius<br />

Dessecker<br />

11.03.1919 – 2.12.2007<br />

Am 1. Advent 2007<br />

ist Julius Dessecker<br />

im Alter von 88<br />

Jahren nach kurzer<br />

Krankheit verstorben.<br />

Dieses Eintreten in<br />

die geistige Welt zu<br />

Beginn der Weihnachtszeit<br />

passt ganz<br />

zu seinem warmherzigen,<br />

Menschen<br />

verbindenden<br />

Wesen. Denn sein<br />

Lebensimpuls war,<br />

in der äusseren Dunkelheit<br />

nach dem inneren Licht zu<br />

suchen und überall ausgleichend<br />

und vermittelnd zu wirken. Mit seiner<br />

grossen Liebenswürdigkeit konnte<br />

er viele Tore öffnen und später vor<br />

allem auch bei der Gründung der<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> Mayenfels so<br />

erfolgreich mit den Behörden vom<br />

Kanton <strong>Basel</strong>land verhandeln, dass<br />

diese <strong>Schule</strong> ganz in der Gemeinde<br />

integriert war und auch finanzielle<br />

Unterstützung bekam.<br />

Julius Dessecker unterrichtete<br />

während 30 Jahren als Klassen-,<br />

Turn- und Religionslehrer an unserer<br />

<strong>Schule</strong> von 1948 bis 1978. Er war ein<br />

engagierter Mitarbeiter, einer der<br />

grossen Stützen in der Schulgemein-<br />

schaft, einer, der sich mit ganzer<br />

Kraft und Begeisterung für die Pädagogik<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s einsetzte.<br />

Ich selber hatte Julius Dessecker<br />

während 8 Jahren als Klassenlehrer.<br />

Er wirkte prägend auf mein ganzes<br />

Leben und ermöglichte mir eine<br />

sorglose, fröhliche Schulzeit. Später,<br />

als ich selber Lehrerin wurde, kamen<br />

die alten <strong>Schule</strong>rinnerungen wieder<br />

hoch. Sie wurden die Grundlage<br />

meines ersten Unterrichtens. Da ich<br />

selber kein <strong>Steiner</strong> Seminar besucht<br />

hatte, nahm ich einfach meine alten<br />

Hefte hervor. Sie gaben mir Anregung<br />

und Sicherheit. Auch merkte<br />

ich immer deutlicher, wie entscheidende<br />

Schwerpunkte des Lehrplans<br />

in meinem Gedächtnis haften geblieben<br />

waren; Julius Dessecker hatte<br />

uns den Stoff so beigebracht, dass er<br />

nicht nur den Kopf ansprach, sondern<br />

im ganzen Menschen zum tiefen<br />

Erlebnis wurde. Viele Keime hat<br />

er ins uns gelegt, die ich später<br />

weiter ausbilden konnte.<br />

Neben dem täglichen Arbeitsprogramm<br />

wirkte er auch als engagierter<br />

Religionslehrer und nahm grossen<br />

Anteil an den Sonntagshandlungen<br />

des freien christlichen Religionsunterrichtes.<br />

Die Anthroposophie<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s war ihm ein Herzensanliegen.<br />

Während vieler Jahre


eteiligte sich Julius Dessecker an<br />

den Oberuferer Weihnachtsspielen.<br />

Vor allem in der Rolle des Gallus ist<br />

er mir noch in lebhafter Erinnerung.<br />

Diesen Hirten spielte er mit besonderer<br />

Wärme und Innigkeit. Als die alte<br />

<strong>Schule</strong> an der Engelgasse zu klein<br />

wurde, war Julius Dessecker sehr<br />

aktiv an der Planung eines neuen<br />

Schulhauses mit beteiligt.<br />

Nun noch einige Daten aus seinem<br />

Lebenslauf, die ich der Ansprache<br />

von Rolf Herzog, dem Pfarrer der<br />

Christengemeinschaft <strong>Basel</strong>, entnommen<br />

habe:<br />

«Geboren war Julius Dessecker am<br />

11. März 1919 in Stuttgart, in den<br />

Wochen, als die Atmosphäre geprägt<br />

war von den Vorbereitungen zur<br />

Gründung der ersten Waldorfschule.<br />

Er war der jüngste von 4 Brüdern, die<br />

ihr Leben lang sehr enge Beziehungen<br />

hatten. Alle verbanden sich als<br />

Mitglieder mit der Anthroposophischen<br />

Gesellschaft. Ihr Vater, der<br />

noch viele Vorträge von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

gehört hatte, war von Beruf<br />

Architekt. Unter anderem führte er<br />

den Bau des Stuttgarter Bahnhofes<br />

aus. Die Mutter leitete in liebevoller,<br />

dienender und ruhiger Art die Familie,<br />

den Haushalt, nimmer müde.<br />

Daneben führte sie auch noch ein<br />

Lebensmittelgeschäft, in dem viele<br />

Künstler einkauften, von denen sie<br />

öfters Freikarten für das Theater<br />

bekam. So gehörten Kunstereignisse<br />

zum Familienleben – und natürlich<br />

die Waldorfschule mit ihrem ganzen<br />

Umkreis. Nach dem Abschluss der<br />

letzten Klasse macht Julius Dessecke<br />

auf dem Gymnasium das Abitur, an<br />

das die Rekrutenschule anschliesst in<br />

Augsburg. Dann beginnt er sein<br />

Architekturstudium in München, bis<br />

er 1940 zum Militäreinsatz eingezogen<br />

wird. Durch einen Freund<br />

kommt er nach Sizilien zu einer eingespielten<br />

Mannschaft, die mit dem<br />

Abhören feindlicher Botschaften<br />

betraut war und sie dann verschlüsselt<br />

nach Kiel übermitteln musste.<br />

Viele Freundschaften entstanden,<br />

auch zur Bevölkerung. Dann kommt<br />

die Versetzung nach Kreta für etwas<br />

mehr als eineinhalb Jahre. Eine wunderbare<br />

Zeit zusammen mit seinem<br />

Freund, in der er auch Bücher von<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> studierte.<br />

Zurück in Deutschland beendet er<br />

sein Studium, arbeitet als Architekt<br />

und lernt 1947 während der Hochschulwochen<br />

an der Waldorfschule<br />

seine spätere Ehefrau Edith kennen.<br />

Ihr folgt er in die Schweiz nach <strong>Basel</strong>,<br />

wo er zunächst noch bei Suter &<br />

Suter arbeitet, sich aber dann ganz<br />

auch mit der <strong>Schule</strong> verbindet, vorerst<br />

mit einem halben Pensum als<br />

Sportlehrer und dann ab 1952 als<br />

Klassenlehrer.<br />

1949 feiern sie die Hochzeit in der<br />

<strong>Schule</strong>, zusammen mit vielen Kindern.<br />

Selber dürfen sie zweimal Eltern<br />

werden; auch Pflegekinder kommen<br />

teilweise dazu – weitgehend sind sie<br />

betreut durch die Grossmutter, weil<br />

Edith Dessecker auch als Klassenlehrerin<br />

unermüdlich tätig ist. Nebenher<br />

baut und plant Julius Dessecker<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

63


das eigene Haus, in das sie 1954 einziehen,<br />

vielfach unterstützt durch<br />

Kollegen der <strong>Schule</strong>.<br />

Neben der Führung mehrerer Klassenzüge<br />

wächst er in die Öffentlichkeitsarbeit<br />

hinein. Seiner liebevollen,<br />

bescheidenen Art, seiner vor Begeisterung<br />

glühenden Menschlichkeit<br />

öffnen sich viele Türen und Herzen –<br />

bei den Behörden, in der Regierung<br />

und in der Öffentlichkeit erweckt er<br />

Vertrauen für die Sache, die Waldorfpädagogik.<br />

Das führt nach intensiven<br />

Vorbereitungen zur Gründung<br />

der <strong>Schule</strong> in Pratteln auf dem<br />

Mayenfels 1973. Da gehört er zum<br />

Gernot Wille<br />

Es gibt verschiedenste Wege<br />

und Gründe, die einem an<br />

die <strong>Schule</strong> führen können.<br />

Der gelernte Werkzeugmacher<br />

verunfallte 24-jährig<br />

Vorstand und verlegt, zusammen mit<br />

seiner Frau, sein Haupttätigkeitsfeld<br />

in diese junge <strong>Schule</strong> – weit über das<br />

Pensionsalter hinaus.»<br />

Auch als pensionierter Kollege blieb<br />

Julius Dessecker der Basler <strong>Schule</strong><br />

treu. Er kam regelmässig zu den<br />

Konferenzen der Jahresfeste, die wir<br />

zusammen mit unseren ehemaligen<br />

Lehrerinnen und Lehrern feiern. Wir<br />

sind ihm sehr dankbar für alles, was<br />

er für unsere <strong>Schule</strong> getan hat<br />

und bleiben ihm auch weiterhin<br />

verbunden.<br />

schwer. Der Zukunftsplan Orgelbauer<br />

zu werden, fand ein<br />

jähes Ende. Nach zwei Jahren<br />

Spital und Rehabilitation war<br />

die Lage ungewiss,wie es<br />

weiter gehen könnte. Eine<br />

Anfrage nach einem passenden<br />

Arbeitsplatz erreichte<br />

die <strong>Schule</strong> und damit begann<br />

eine intensive Phase der Einarbeitung<br />

mit dem damaligen<br />

Hauswart Walter Estoppey.<br />

Daraus wurden rund<br />

29 Jahre, während denen er<br />

Herrn Estoppey und später<br />

mich mit seiner wertvollen<br />

Arbeit in der täglichen Pflege<br />

Claudia Zaeslin<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

der Innen- und Aussenräume<br />

unterstützte.<br />

Gemeinsam erledigten wir<br />

immer wieder alle «möglichen<br />

und unmöglichen<br />

Arbeiten».<br />

Leider machen ihm körperliche<br />

Beschwerden das<br />

Weiterarbeiten bei uns unmöglich.<br />

Wir möchten uns<br />

an dieser Stelle ganz herzlich<br />

bedanken für die unermüdliche<br />

und treue Mitarbeit in<br />

all den vergangenen Jahren<br />

und wünschen ihm die bestmögliche<br />

Gesundheit.<br />

Eric Weber<br />

65


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Weihnachtsspende 2007<br />

Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn<br />

in der Vorfrühlingszeit noch winterlichweihnachtliche<br />

Papierblumen zum Vorschein<br />

kommen. Es handelt sich dabei<br />

weder um eine Genmanipulation noch um<br />

eine Rarität in der Pflanzenwelt! Sondern<br />

es konnte ein riesiger Blumenstrauss in<br />

Form einer Spende in Höhe von 58’000.–<br />

Franken in der Konferenz vom 6. März<br />

2008 unter allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern verteilt werden.<br />

Wir sind Ihnen sehr dankbar für dieses<br />

grosse Geschenk! Viele von uns können<br />

Verabschiedung von Jürg Jung<br />

Ende Oktober hat Jürg Jung,<br />

einer der beiden Hauswarte,<br />

unsere <strong>Schule</strong> verlassen. Mehr<br />

als sieben Jahre hat er einen<br />

grossen Teil seiner Kraft bei<br />

uns eingebracht und durch seine<br />

sozialen und handwerklichen<br />

Fähigkeiten einen wichtigen<br />

Teil des äusseren Rahmens<br />

des Schulbetriebs sichergestellt. Durch seine<br />

Offenheit und Hilfsbereitschaft, seine<br />

Innovationsfreude und Toleranz konnte er<br />

mit grosser Bereitschaft auf verschiedenste<br />

Anliegen eingehen. Dadurch besass er<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

notwendige, unerwartete Ausgaben damit<br />

ausgleichen oder sich einen besonderen<br />

Wunsch erfüllen.<br />

Ihre liebenswürdige Geste ist uns auch<br />

ein sehr willkommener Beweis für Ihr<br />

Vertrauen in unsere Arbeit und Ihre Verbundenheit<br />

mit der <strong>Schule</strong>gemeinschaft.<br />

Es sei Ihnen nochmals von<br />

ganzem Herzen gedankt!<br />

Für das Kollegium der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>: Anita Probst<br />

einen ausgezeichneten Bezug<br />

zur Schülerschaft und war bei<br />

ihr wie auch bei den Eltern<br />

und dem Lehrerkollegium<br />

sehr geschätzt und beliebt.<br />

Sein pädagogisches und kommunikatives<br />

Geschick trugen<br />

massgeblich dazu bei, unsere<br />

<strong>Schule</strong> offen und gastfreundlich<br />

zu gestalten. Wir danken Jürg Jung<br />

für seinen wertvollen Einsatz in den vergangenen<br />

Jahren und wünschen ihm für<br />

die Zukunft alles Gute.<br />

Stefan Rohrer<br />

67


68<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

Von der wundersamen Wandlung<br />

einer Vision zur Realität<br />

Mit diesem Titel lud die Bau-Initiativgruppe<br />

am 24. September 1994<br />

zum Fest auf dem Jakobsberg. Und<br />

was sollte gefeiert werden?<br />

Ein Etappenhalt auf dem langen Weg<br />

zu Schulküche und Gemeinschaftsraum.<br />

Begonnen hatte alles im Jahr 1991.<br />

Die Verwaltungskonferenz beschäftigte<br />

sich intensiv mit den Fragen<br />

von Um- und Neubauten im Schulhaus.<br />

Eine lange Wunschliste war<br />

erstellt worden: Neue Materialräume,<br />

PC-Raum, praktische Schulküche,<br />

neue Pausenhöfe, Aufenthaltsräume,<br />

Garderoben, Turnhalle,<br />

Bazarküche usw. usw.<br />

Dass berechtige Bedürfnisse vorhanden<br />

waren, bestritt niemand und so<br />

wurde das Architekturbüro Gass mit<br />

der Ausführung eines Projektes<br />

beauftragt.<br />

Und da stellte sich dann heraus, dass<br />

es eines reichen Zauberers bedurft<br />

hätte, um die vielen Millionen zu<br />

beschaffen. Das Projekt wurde als zu<br />

teuer abgelehnt.<br />

Noch einmal machte sich Herr Gass<br />

daran, ein redimensioniertes Projekt<br />

zu erarbeiten und nur die dringendsten<br />

Wünsche einzubauen; nämlich<br />

neue Schulküche und damit neue<br />

Bazarküche und einen Aufenthaltsraum<br />

für die ganze Schulgemeinschaft.<br />

Engagiert legte Herr Gass sein neues<br />

Projekt vor, das in der Verwaltungskonferenz<br />

dann allerdings auch<br />

keine Gnade fand.<br />

Und nun standen alle vor einem<br />

Scherbenhaufen!<br />

Doch einige Menschen fanden sich<br />

mit dem Zuwarten nicht ab und<br />

baten in einem dringenden Brief an<br />

die Lehrerkonferenz, doch noch einmal<br />

Mut zu fassen und – gemeinsam<br />

mit den Eltern und den Kritikern des<br />

vorgelegten Projekts – einen neuen<br />

Plan zu erarbeiten.<br />

An einer Konsultativversammlung<br />

wurde beschlossen, einen neuen<br />

Anfang zu wagen.<br />

Herr Basil Moesch, als Architekt und<br />

Schulvater, bot sein Mitarbeit an und<br />

es wurde eine Arbeitsgruppe berufen.<br />

Nun ging es noch einmal ans Planen.<br />

Prioritär war die Schulküche.<br />

Ursprünglich gab es nur eine Bazarküche.<br />

Aufgrund der Intervention<br />

des Kantons <strong>Basel</strong>land musste später<br />

in dieser Küche auch der Koch- und<br />

Hauswirtschaftsunterricht durchgeführt<br />

werden. Es wurde mit sehr<br />

beschränkten Mitteln damals umgebaut.<br />

Heute könnte man auf dieses<br />

Fach nicht mehr verzichten. Gehört<br />

es doch unabdingbar zu einer zeitgemässen<br />

Erziehung den Aspekt der<br />

gesunden, umweltgerechten Ernährung<br />

an die Kinder heranzutragen.


Dies soll – wenn immer möglich – in<br />

schönen, sachgemässen Räumen<br />

geschehen.<br />

Die Bazarküche muss ganz andere<br />

Bedürfnisse abdecken, ist aber dringend<br />

notwendig für einen so grossen<br />

Organismus wie die RSS <strong>Basel</strong>.<br />

Am 10. Juni 1993 wurde an der Verwaltungskonferenz<br />

beschlossen, das<br />

Gesamtprojekt Küche, Bazarküche<br />

und Aufenthaltsraum, (-neu Gemeinschaftsraum-),<br />

zu realisieren.<br />

Es wurde ein Bau-Ausschuss gewählt,<br />

der mit dem Bau-Initiativkreis und<br />

dem Architekten Basil Moesch das<br />

Projekt umsetzen sollten.<br />

Aber das Geld musste ja auch noch<br />

bereit gestellt werden. Zu diesem<br />

Zweck wurde eine Finanzgruppe<br />

gewählt, mit Herrn Cantaluppi und<br />

Herrn Cyrill Häring an der Spitze,<br />

die sich um Spenden, Sponsoren und<br />

allgemein um die Finanzen kümmern<br />

sollte.<br />

Die Finanzierung des Projekts war<br />

teilweise gesichert. 400‘000.– Franken<br />

konnte die <strong>Schule</strong> aus eigenen<br />

Mitteln einschiessen, die restlichen<br />

600‘000.– Franken mussten anderweitig<br />

realisiert werden.<br />

So fing nun eine ganz intensive Zeit<br />

für alle Beteiligten an. Monatelang<br />

fand jede Woche eine Sitzung statt,<br />

daneben musste organisiert, koordiniert<br />

und telefoniert werden. Auch<br />

die SchülerInnen engagierten sich<br />

begeistert. Vor allem der Gemeinschaftsraum<br />

war ihnen wichtig. Dafür<br />

machten sie Sponsorenläufe, (jeweils<br />

Fr. 60‘000.– Einnahmen), Fasnachts-<br />

bälle, Aufführungen usw. Eine richtige<br />

Aufbruchsstimmung wurde spürbar!<br />

Der Gemeinschaftsraum bewegte<br />

die Gemüter. Er kam ja an prominenter<br />

Stelle vor das Schulhaus zu stehen.<br />

Wie würde dies wohl aussehen, wie<br />

viel Pausenplatz geht verloren? Und<br />

wie wird er für alle nutzbar?<br />

Eine Gruppe erarbeitete ein Betriebskonzept,<br />

um Nutzung und Betrieb<br />

des Gemeinschaftsraumes zu organisieren.<br />

Viel wurde geplant und wieder<br />

verworfen. Nicht alle Wünsche<br />

konnten erfüllt werden.<br />

Es sollte ein Raum entstehen, in welchem<br />

Einzelne und Gruppen in Ruhe<br />

arbeiten, Freistunden verbringen,<br />

geredet, Kaffee getrunken und gegessen<br />

werden könnte.<br />

Ach ja, das Essen: ein Mittagstisch<br />

wurde vom Kollegium vehement<br />

abgelehnt. Höchstens ein Kioskbetrieb<br />

mit Brötli, Birchermüesli und<br />

Wähen wurde akzeptiert. Deshalb<br />

auch heute noch die relativ kleine<br />

Office-Küche. Ideologien trafen aufeinander!<br />

Absehbar war, dass in naher Zukunft<br />

der freie Samstag auch in der <strong>Steiner</strong><br />

<strong>Schule</strong> eingeführt würde, mit Folgen<br />

für den Stundenplan. Das heisst: mit<br />

kürzeren Pausen über den Mittag.<br />

Am 22. November 1994 fand endlich<br />

die langersehnte Kücheneinweihung<br />

statt.<br />

Alle staunten, wie hell, schön und<br />

dennoch gemütlich die Küche geraten<br />

war. Auch Frau <strong>Schule</strong>r, die<br />

damalige Kochlehrerin, war sehr<br />

zufrieden.<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

69


70<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

Die Bazarküche bestand am folgenden<br />

Bazarwochenende mit Bravour<br />

ihre Hauptprobe.<br />

Und nun noch der Gemeinschaftsraum:<br />

Mit Staunen verfolgten alle, wie die<br />

<strong>Schule</strong> ihr Betongesicht mit einem<br />

hölzernen Anbau veränderte. Und<br />

erst, wie schön der Innenraum<br />

wurde.<br />

Währschafte Holztische und stapelbare<br />

Stühle füllten den Raum. Das<br />

Konzept sah vor, dass von 10.00 bis<br />

15.30 Uhr der Raum durch eine Person<br />

betreut würde, die auch Getränke<br />

verkaufen und Sandwiches und<br />

Birchermüesli anbieten sollte.<br />

Als erste Betreuerin hatten wir Frau<br />

Ida Meier, ehemalige Schülerin und<br />

diplomierte Hauswirtschaftslehrerin,<br />

gewinnen können. Diese Pionierin<br />

stürzte sich mit Schwung in die neue<br />

Aufgabe. Schon beim Einweihungsfest<br />

am 4. Februar 1995 half sie tüchtig<br />

mit und am 6. Februar begann<br />

etwas Neues in der <strong>Schule</strong> am<br />

Jakobsberg.<br />

Schon vom ersten Tag an wurde der<br />

Raum fleissig genutzt. Niemand<br />

mehr musste seine Freistunden im<br />

«Bellevue» auf dem Bruderholz oder<br />

im Restaurant «Viertelkreis» am<br />

Leimgrubenweg verbringen. Und so<br />

ist es bis heute geblieben.<br />

Sehr bald musste allerdings das<br />

«Kiosk-Konzept» verändert werden,<br />

da die Schülervertretung in der<br />

Betriebskommission warme Menus<br />

wünschten.<br />

Und Frau Meier kochte Spaghetti,<br />

rüstete Salat, buk Pizzen usw … Aber<br />

nach einem Jahr nahm sie eine Stelle<br />

als Hauswirtschaftslehrerin in ihrer<br />

Wohngemeinde an und so mussten<br />

wir uns neu organisieren.<br />

Nun waren die Eltern gefragt. Wir<br />

suchten Menschen, die sich für einen<br />

bis vier Tage pro Monat engagieren<br />

würden um SchülerInnen und<br />

LehrerInnen zu bekochen. (Mo, Di,<br />

Mi und Freitag).<br />

Wir fanden diese Menschen! Die<br />

einen wollten alleine, andere wiederum<br />

nur im Team kochen. So war<br />

jeder Tag wieder anders, neu und<br />

spannend.<br />

Wir konnten im Tag und pro Team,<br />

(für einen Einsatz von 10.00 bis 15.00),<br />

Fr. 50.– bezahlen.<br />

Ein Essen kostete Fr. 8.– inklusive<br />

Dessert und Getränk. (Mit Bon-Heft<br />

Fr. 7.20).<br />

Wenn wir auf die vielen Jahre<br />

zurückschauen, sind wir voll Dankbarkeit<br />

für diesen riesigen Einsatz,<br />

den Mütter und Väter, selbstlos und<br />

engagiert, mit Freude, Fröhlichkeit<br />

und Zuverlässigkeit für die Schulgemeinschaft<br />

geleistet haben. An vielen<br />

Tagen wurde für 30 bis 50 Menschen<br />

gekocht; manchmal waren es 70 und<br />

immer war eine heitere Stimmung in<br />

Küche und Raum.<br />

Einige dieser Tüchtigen blieben nur<br />

kurze Zeit, gingen dann aus beruflichen<br />

oder privaten Gründen neue<br />

Verpflichtungen ein, andere blieben<br />

lange Jahre dabei und haben die Veränderungen<br />

der Schuljugend hautnah<br />

miterlebt. (Handys, mehr Geld,


Fastfood usw.) Wir haben in den vielen<br />

Jahren keinerlei Beiträge von der<br />

<strong>Schule</strong> benötigt. Unsere Budgets<br />

waren ausgeglichen, der Gemeinschaftsraum-Betrieb<br />

war selbsttragend.<br />

Nur Wasser und Strom wurden<br />

durch die <strong>Schule</strong> finanziert. Desgleichen<br />

auch spätere grosse Anschaffungen<br />

wie z.B. den Steamer.<br />

Wohlwollend und finanztechnisch<br />

wurden wir jahrelang durch Herrn<br />

Christian Ammon unterstützt.<br />

Dass es diesen Raum zwingend<br />

braucht, haben die vielen Benutzer in<br />

den letzten Jahren gezeigt: Elternabende,<br />

Feste, Plauderstunden, Aufgabenmachen,<br />

Mittagessen, Ausruhen,<br />

Spielen, Lesen, Besprechungen<br />

und Sitzungen. Wo sonst sollte dies<br />

alles stattfinden können?<br />

So denken wir dankbar an den mutigen,<br />

zukunftsweisenden Entscheid<br />

der damaligen Verwaltungskonferenz<br />

zurück und freuen uns, wenn<br />

der Gemeinschaftsraum täglich<br />

durch vielerlei Aktivitäten genutzt<br />

wird.<br />

Nach 10 spannenden Jahren kam vor<br />

den Sommerferien 2005 der Vorschlag<br />

von Frau Rotthaler, dass in<br />

Zukunft der Gemeinschaftsraum<br />

professioneller bewirtschaftet werden<br />

sollte. In einem noch zu bildenden<br />

Team würde Frau Rotthaler die<br />

Verantwortung für die Verpflegung<br />

übernehmen.<br />

Wir orientierten danach unsere<br />

Kochmütter, dass ihr grosser und<br />

uneigennütziger Einsatz nicht mehr<br />

benötigt werde und beendeten mit<br />

einem Abschiedsfest die Arbeit im<br />

Gemeinschaftsraum.<br />

Die <strong>Schule</strong> sprach allen den herzlichsten<br />

Dank aus und nach den Sommerferien<br />

begann eine neue Aera.<br />

Katrin Barthel<br />

Helene Vögtlin<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

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72<br />

<strong>Schule</strong> intern


<strong>Schule</strong> intern<br />

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74<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

Liebe Eltern<br />

Sie erhielten jeweils durch Ihre Kinder Benachrichtigungen<br />

durch die <strong>Schule</strong>, und zwar in zeitlich<br />

unregelmässigen Abständen. Verschiedentlich<br />

konnte es vorkommen, dass z.T. wichtige<br />

Informationen manches Mal nicht in Ihre Hände<br />

gelangten.<br />

Damit der Informationsfluss gewährleistet ist,<br />

werden wir künftig die für Sie bestimmten<br />

Schülerpost Verteildaten 2008<br />

Monat Woche Verteildatum Vorlagen bereit Ferien<br />

jeweils Dienstag bis Donnerstag<br />

März 2 11.03.2008 06.03.2008 15.03. bis 15.03.2008<br />

April 2 08.04.2008 03.04.2008<br />

4 22.04.2008 17.04.2008<br />

Mai 2 13.05.2008 08.05.2008<br />

4 27.05.2008 22.05.2008<br />

Juni 2 10.06.2008 05.06.2008<br />

4 24.06.2008 19.06.2008 28.06.2008 bis<br />

August 4 26.08.2008 21.08.2008 bis 10.08.2008<br />

September 2 09.09.2008 04.09.2008<br />

4 23.09.2008 18.09.2008 27.09.2008 bis<br />

Oktober 4 21.10.2008 16.10.2008 bis 12.10.2008<br />

November 2 11.11.2008 06.11.2008<br />

4 25.11.2008 20.11.2008<br />

Informationen in der Regel zweimal im Monat<br />

verteilen. Die Verteildaten können Sie der untenstehenden<br />

Tabelle entnehmen. Es ist uns<br />

ein Anliegen, wenn Sie sich an den genannten<br />

Tagen zusätzlich bei Ihrer Tochter/bei Ihrem<br />

Sohn nach der Schulpost erkundigen. Die Post<br />

wird jeweils an das jüngste Kind der Familie<br />

verteilt.<br />

Dezember 2 09.12.2008 04.12.2008 24.12.2008


Wichtige Telefonnummern<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

Im Schulzusammenhang für Sie nützliche AnsprechpartnerInnen:<br />

Anmeldungen <strong>Schule</strong>/Kindergarten:<br />

Maria Strub<br />

Bazar-Koordination:<br />

erreichbar: Dienstagnachmittag<br />

Mittwochmorgen<br />

Donnerstagmorgen<br />

Freitagmorgen<br />

061/331 62 50<br />

Christoph Zwahlen 061/811 28 24<br />

Elternbeitragskommission:<br />

Corinne Breitenstein erreichbar: Montagmorgen<br />

Dienstagnachmittag<br />

Mittwochmorgen und<br />

Mittwochnachmittag<br />

061/331 62 50<br />

Schulgeldrechnungen/Zahlungen:<br />

Anita Probst<br />

Flohmarkt:<br />

erreichbar: Montag ganzer Tag<br />

Dienstagmorgen<br />

Mittwochmorgen<br />

Donnerstagnachmittag<br />

061/331 62 50<br />

Helene Vögtlin<br />

Gemeinschaftsraum:<br />

061/931 17 92<br />

Katrin Bitterli<br />

Brigitte Rotthaler<br />

Sandra Schläfli<br />

Hauswart:<br />

061/331 62 53<br />

Eric Weber<br />

Inserate Mitteilungen:<br />

061/333 86 57<br />

Senta Fosanelli<br />

Jakobshüttli:<br />

erreichbar: Montagmorgen<br />

Dienstagmorgen<br />

Donnerstagmorgen<br />

Freitagmorgen<br />

061/331 62 50<br />

Heinz Forter Anmeldungen 061/361 25 04<br />

Krankmeldungen von SchülerInnen 1. bis 8. Klasse:<br />

Sekretariat<br />

Raumvermietungen:<br />

061/331 62 50<br />

Sekretariat 061/331 62 50<br />

75


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zur Verfügung. Hier können Sie Ihre Angebote und Ihre Wünsche veröffentlichen. Suchen Sie<br />

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Zeilen an: mitteilungen@steinerschule-basel.ch oder per Post an: <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>,<br />

Redaktion Mitteilungen, Jakobsbergerholzweg 54, 4059 <strong>Basel</strong>. Vergessen Sie dabei nicht, Ihre<br />

eigenen Kontaktdaten anzugeben.<br />

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14.30 Uhr bis 17.30 Uhr<br />

donnerstags<br />

von 07.30 Uhr bis 11.30 Uhr<br />

14.30 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

Die Öffnungszeiten sind<br />

von 09.00 Uhr bis 11.30 Uhr<br />

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<strong>Schule</strong> intern<br />

Konferenzleitung und Vorstand des Schulvereins<br />

Konferenzleitung<br />

Aye, Ursula (KG) In den Ziegelhöfen 69, 4054 <strong>Basel</strong> 061 302 79 83<br />

Arakov, Regina (VK)* Biascastrasse 8, 4059 <strong>Basel</strong> 061 361 53 16<br />

Eckstein, Karin (PK)* Brosiweg 6, 4143 Dornach 061 851 24 66<br />

Held, Susanne (OSK) Edisonstrasse 5, 4053 <strong>Basel</strong> 061 301 82 53<br />

Jost, Christine (IK)* In den Ziegelhöfen 125, 4054 <strong>Basel</strong> 061 301 70 64<br />

Kartje, Johannes (USK) Teichstrasse 5, D-79618 Rheinfelden 0049 7623 741 944<br />

Müller, Karin (IK)* Hechtweg 11, 4052 <strong>Basel</strong> 061 311 18 70<br />

Schaffner, Benz (PK) Obere Bütschen 101, 4418 Reigoldswil 061 941 17 01<br />

Schröter, Michael (VK)* Obere Riehenstrasse 5, D-79540 Lörrach 0049 7621 570 123<br />

IK= Interne Konferenz, OSK= Oberstufenkonferenz, PK= Pädagogische Konferenz, USK= Unterstufenkonferenz,<br />

VK = Verwaltungskonferenz, *= Mitglied Konferenzleitungsgremium<br />

Vorstand Schulverein<br />

Blum, Christina Im Jon 1, D-79639 Grenzach-Wyhlen 0049 7624 983 761<br />

Breitenstein, Corinne Weinbergstrasse 16, 4102 Binningen 061 560 80 42<br />

Cuendet, Nicolas Rainweg 18, 4143 Dornach 061 701 12 51<br />

Jost, Christine In den Ziegelhöfen 125, 4054 <strong>Basel</strong> 061 301 70 64<br />

Kungler, Olivier Im Bertschenacker 21, 4103 Bottmingen 061 421 54 17<br />

Leibundgut, Bruno Erlenstrasse 18, 4127 Birsfelden 061 312 43 45<br />

Maurer, Patrik Im Nonnengärtli 2, 4102 Binningen 061 421 63 03<br />

Meier, Guido Spitalholzweg 4, 4144 Arlesheim 061 411 20 25<br />

Müller, Rolf Offenburgerstrasse 16, 4057 <strong>Basel</strong> 061 691 62 66<br />

Schaffner, Dieter 6, rue des Champs, F-68220 Leymen 0033 389 681 714<br />

Schmidt, Hans Dieter Baslerstrasse 40c, D-79639 Grenzach-Wyhlen 0049 7624 6190<br />

Schröter, Michael Obere Riehenstrasse 5, D-79540 Lörrach 0049 7621 570 123<br />

Von Roëll, Klaus 68, rue de la Douane, F-68480 Kiffis 0033 389 403 770<br />

Reymond, André (Beisitz) Dammerkirchstrasse 12, 4054 <strong>Basel</strong> 061 560 80 43<br />

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80 Impressum<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> Mitteilungen<br />

Herausgeber:<br />

Lehrerkollegium und Schulverein<br />

Redaktion:<br />

Sabine Barke, Tel. 061 331 14 40<br />

Jean-Marc Petit, Tel. 0033 389 685 833<br />

www.steinerschule-basel.ch<br />

Inserate:<br />

Senta Fosanelli, Tel. 061 331 62 50 oder<br />

info@steinerschule-basel.ch<br />

Produktion/Layout:<br />

mz@matthiaszehnder.ch<br />

Adresse:<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong><br />

Redaktion Mitteilungen<br />

Jakobsbergerholzweg 54<br />

4059 <strong>Basel</strong><br />

E-Mail: sabine.barke@gmx.ch<br />

Postcheck: 40-6024-5<br />

Druck:<br />

Basler Schnelldruck BSBS<br />

Erscheint: vierteljährlich<br />

Abonnement: Fr. 40.–<br />

(für Eltern im Schulgeld inbegriffen)<br />

Die Mitteilungen erscheinen im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter.<br />

Die Verantwortung für die einzelnen Artikel tragen die Verfasser.<br />

Redaktionsschluss: 5. Februar, 5. Mai, 15. August, 5. November.


AZB<br />

4000 <strong>Basel</strong> 2<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong><br />

Jakobsbergerholzweg 54<br />

4059 <strong>Basel</strong>

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