MITTEILUNGEN - Rudolf Steiner Schule Basel
MITTEILUNGEN - Rudolf Steiner Schule Basel
MITTEILUNGEN - Rudolf Steiner Schule Basel
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Schwerpunkt:<br />
Ernährung und<br />
Gesundheit<br />
Veranstaltung:<br />
Abschalten um<br />
einzuschalten<br />
Nr.184: Frühling 2008<br />
<strong>MITTEILUNGEN</strong><br />
Aktuell:<br />
Olympische Spiele<br />
werden 10 Jahre alt
2U Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
– Eine Liebeserklärung an unsere drei Köchinnen 4<br />
– Der Gemeinschaftsraum 7<br />
– Unser Mittagstisch 9<br />
– Qualität war mir schon immer wichtig … 10<br />
– Kluges Znüni für kluge Köpfe 13<br />
– Gesundheits- und Ernährungslehre 16<br />
– Die Koch-Epochen und das Abschlussessen 18<br />
– Eine Ernährungsfrage 20<br />
– Gesund bewegt 22<br />
– Gestaltung unserer Pausenhöfe 24<br />
– Erziehung und Konsumverhalten! – Warum und wozu 28<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
– Bilder von Claudia Zaeselin im Gemeinschaftsraum 31<br />
– Die Abschlussarbeit 34<br />
– Schreiben als Ausdruck des Menschen 32<br />
– 30 Jahre Freie Musikschule <strong>Basel</strong> 36<br />
– Sensibilisierungsveranstaltung Mobbing-Prävention 43<br />
– Abschalten um einzuschalten 44<br />
– Hermes Olympische Spiele 2008 46<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
– Höhere Schulbeiträge 50<br />
– Der Elfenbeinturm, der keiner ist – Was der Elternrat so macht 52<br />
– Die interne Beratungsstelle 56<br />
– Sonntagshandlungen 57<br />
– In Erinnerung an Regina Flury-von Bültzingslöwen 59<br />
– Zur Erinnerung an Julius Dessecker 62<br />
– Von der wundersamen Wandlung einer Vision zur Realität 68<br />
– Elternlobby 72<br />
– Schülerpost Verteildaten 2008 74<br />
– Wichtige Telefonnummern 75<br />
– Anschlagbrett 77<br />
– Konferenzleitung und Vorstand des Schulvereins 79<br />
– Impressum 80
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Der Schwerpunkt dieser Frühlingsmitteilungen liegt auf Ernährungs- und<br />
Gesundheitsfragen. Früher war «das Essen» noch eine Familienangelegenheit,<br />
denn die Mahlzeiten wurden meistens gemeinsam am Familientisch eingenommen.<br />
Hierbei wurden Regeln des Zusammenlebens vermittelt, Informationen<br />
ausgetauscht – der Mittagstisch war eine Möglichkeit, das<br />
Sozialleben zu strukturieren. Mit der Veränderung der familienexternen<br />
gesellschaftlichen Strukturen ist der gemeinsame Mittagstisch weitgehend<br />
verschwunden, alle seine Aufgaben werden mehr und mehr von der <strong>Schule</strong><br />
übernommen. Sie bietet nun die Mahlzeiten an, vermittelt das Kochen und<br />
Sozialkompetenzen. Doch nicht nur gesundes Essen, sondern auch genügend<br />
Bewegung fördert die gesunde Entwicklung eines Kindes. Lesen Sie dazu in<br />
dieser Ausgabe, wie das «bewegte Klassenzimmer» dazu beiträgt.<br />
Nebenbei erwartet uns im Gemeinschaftsraum nicht nur ein gesundes und<br />
gutes Essen, zur Zeit wird auch das Auge verwöhnt. Denn hier im Gemeinschaftsraum<br />
fand am 19. Januar 2008 eine Vernissage statt mit dem Thema<br />
«Bewegte Eindrücke aus dem Freijahr». Claudia Zaeslin verbrachte ihr Freijahr<br />
(2006 – 2007) in Afrika und Brasilien, wo Skizzen und Aquarelle entstanden,<br />
als Grundlage für halbabstrakte und abstrakte Bilder. Ein grosser Teil der<br />
Bilder wurde verkauft; der Erlös geht an die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> von Nairobi.<br />
Noch eine Weile hängen die Bilder im Gemeinschaftsraum, und auch sie<br />
können noch für einen guten Zweck erworben werden.<br />
Wir wünschen Ihnen ein frohes Osterfest und erholsame Frühlingsferien.<br />
Für die Redaktion: Sabine Barke<br />
Editorial<br />
1
2 Zum Titelbild<br />
Das Gesetz von Hell und Dunkel, Licht und Schatten<br />
hat die 6. Klasse an der Kugel geübt. Woher kommt das<br />
Licht, wo ist der Schatten? Diese Fragestellung sowie<br />
das Beobachten aller Zwischenschattierungen waren<br />
wichtig. Beim Zeichnen des Apfels ging es darum, dieses<br />
Gesetz wieder zu vergessen, nicht aus der Vorstellung<br />
zu zeichnen, sondern die reine Wahrnehmung<br />
beobachtend, abtastend nach der Natur den Gegenstand<br />
darzustellen.<br />
Sabine Schachenmann<br />
Zeichenlehrerin<br />
Zeichenunterricht 6. Klasse, Titelbild: Apfel (Graphit)
Erste Lerche<br />
Gedicht<br />
Zwischen Gräben und grauen Hecken,<br />
den Rockkragen hoch, beide Hände in den Taschen,<br />
schlendere ich durch den frühen Märzmorgen.<br />
Falbes Gras, blinkende Lachen und schwarzes Brachland,<br />
so weit ich sehen kann.<br />
Dazwischen, mitten in den weißen Horizont hinein,<br />
wie erstarrt, eine Weidenreihe. Ich bleibe stehen.<br />
Nirgends ein Laut. Noch nirgends Leben.<br />
Nur die Luft und die Landschaft.<br />
Und sonnenlos wie den Himmel fühle ich mein Herz.<br />
Plötzlich – ein Klang! Ein zager, zarter zitternder Jubel,<br />
der, langsam, immer höher steigt!<br />
Ich suche in den Wolken.<br />
Über mir, wirbelnd, schwindend, flatterdrehig,<br />
flügelselig, kaum entdeckbar, pünktchenschwarz,<br />
schmetternd, durch immer heller strömendes Licht,<br />
die erste Lerche!<br />
Arno Holz (1863 –1929)<br />
3
4 Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Eine Liebeserklärung an<br />
unsere drei Köchinnen<br />
Es gibt nur eine Küche auf Erden: Impressionen aus dem Gemeinschaftsraum<br />
von Rahel Bräutigam<br />
Gottesgeist, er west in allem,<br />
was auf der Erde sich bewegt;<br />
des dir Gegebnen freue dich,<br />
doch ohne Gier, denn wem gehörts?<br />
Isha – Upanishad<br />
Also zweimal nur Rahm, dreimal<br />
Méringue mit Rahm, fünfmal Méringue<br />
ohne Rahm dafür mit Vermicelles,<br />
zweimal nur Méringue und achtmal<br />
ganzes Programm, also Méringue<br />
mit Vermicelles und Rahm. Haben<br />
wir alles? Ach ja, an Tisch fünf bitte<br />
noch einmal nur Vermicelles.<br />
Milchreis mit Apfelmus, Zimt und<br />
Zucker. Gibt es jemanden, der damit<br />
Mühe hat? Ja? Gar kein Problem, wir<br />
führen auch gesalzenen Reis mit<br />
Broccoligarnitur.<br />
Entschuldigung, darf ich … der<br />
Ansturm ist gerade riesig und alle<br />
werden von Heisshunger getrieben.<br />
Die Schlange vor der Ausgabe ist<br />
lückenlos kompakt. Die Essensbons<br />
werden nervös durch die Finger<br />
gezogen, hin und wieder wird auch<br />
mal einer mit fehlender Ecke abgegeben.<br />
Ihr Grün ist so saftig wie Broccoli,<br />
Salat, Zucchetti, Petersilienpesto!<br />
Entschuldigung, sind die Pasta heute<br />
mit Dinkelmehl? Weizen wird heute<br />
nicht vertragen. Natürlich!<br />
Bitte einmal Salatsauce mit Zitrone,<br />
gaaanz wenig Öl und etwas Pfeffer<br />
und Salz. Ja, so sollte es belieben.<br />
Ach herrje! Jetzt sind da doch Eier<br />
drin! Oh, für ihn ist das schlimm, er<br />
hat einen ganz zarten Magen … hast<br />
du fünf Minuten, kannst mir schnell<br />
in der Suppe, ich koch ihm schnell<br />
was Verträgliches.<br />
Fürs Hüttli<br />
Getreideburger an Bratensauce. Fürs<br />
Hüttli in extra kleinerer Ausführung.<br />
Sieht netter aus und schmeckt doppelt<br />
so gut!<br />
Die schönsten Fruchtsalatschälchen<br />
bitte fürs Hüttli, klein, fein und, nachdem<br />
sie ausgegessen sind, schimmert
Dieses Piktogramm wurde der<br />
Abschlussarbeit 2007/2008<br />
«Piktogramme» von Mark<br />
Eberle entnommen. Er hat es<br />
für den Gemeinschaftsraum<br />
selbst entworfen.<br />
das Licht durch die feinen Muster im<br />
Porzellan.<br />
Kinder, mögt ihr Erdbeereis? So eine<br />
wunderbare Kugel mit Cornet?<br />
Du magst das nicht? Och! Ja, dann<br />
werd ich jetzt aber ganz schnell was<br />
für dich zaubern! Kommst nachher<br />
zu mir in die Küche, dann suchen wir<br />
was für dich aus. Gelt.<br />
So, und ihr zwei tüchtigen Helfer,<br />
ihr schaut morgen in die Hüttlipost,<br />
da wird was drin sein für euch!<br />
Habt ihr Lust auf Kuchen heut zum<br />
Zvieri? Soll ich euch noch einen<br />
leckeren Saft dazu machen?<br />
Ja? Einen mit Zauberstärke und<br />
Lustigsein?<br />
Dafür, dass vegetarisch gekocht<br />
wird, müssen unsere drei Köchinnen<br />
ganz schön viele Extrawürste bewältigen.<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Und auch wenn’s nicht ums Essen<br />
geht, der Gemeinschaftsraum ist kein<br />
normaler Ort!<br />
Au, das sieht ja schlimm aus, das<br />
muss ja fürchterlich wehtun. Warte,<br />
ich lauf schnell in die obere Küche,<br />
dort haben wir Eis, das wird dir gut<br />
tun. Geh, hol aus dem Kühlschrank<br />
das kleine Schälchen mit dem Schokoladenpudding,<br />
das wirkt Wunder.<br />
… wenn ein Löffelchen voll Zucker<br />
bittre Medizin versüsst, Medizin versüsst<br />
…<br />
Und du, du spielst ihm jetzt etwas<br />
Lustiges auf dem Klavier. Kommt,<br />
singen wir alle und schon ist es wieder<br />
gut.<br />
Kinder, kennt ihr das Spiel mit den<br />
kleinen Autos, die alle eingeparkt<br />
sind …?<br />
Und so geht das jeden Tag! Seit ich im<br />
5
6<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Wenn es wirklich gut schmeckt … … wird der Teller ausgeleckt.<br />
Hüttli arbeite, werden wir täglich aufs<br />
Köstlichste bekocht und von Herzen<br />
im Gemeinschaftsraum bewirtet.<br />
Natürlich, jetzt werden einige Kinder<br />
sagen «also immer schmeckt uns das<br />
Essen nicht, jetzt übertreibt sie wieder<br />
masslos!» Gut, dann frag ich eben so:<br />
Ist es sehr schlimm, wenn man mal<br />
etwas nicht mag? Und, gibt es nicht<br />
ganz viele unter euch, die plötzlich,<br />
wie durch ein Wunder, alles essen<br />
können? Oder fast alles, damit ich<br />
nicht schon wieder übertreibe. Die<br />
Kinder werden hier nämlich zu mutigen<br />
Essern und probieren immer<br />
öfter auch unbekannte Speisen aus.<br />
Wer sagt denn, dass Karotten immer<br />
gleich schmecken? Schliesslich bekochen<br />
uns über die Woche drei<br />
Herzlichen Dank!<br />
Unser Aufenthaltsraum ist mit Abstand der<br />
schönste Raum unserer <strong>Schule</strong>. Er dient<br />
nicht nur jeden Mittag zum Essen, sondern<br />
auch zum Erholen und Arbeiten zwischen<br />
den Schulzeiten. Das Essen, das immer<br />
mit viel Sorgfalt und Fleiss gekocht wird,<br />
bietet für jeden Geschmack etwas Gutes.<br />
Köchinnen! Jede hat ihren eigenen<br />
Zauberspruch und wenn wir nicht<br />
Acht geben, so können wir schnell<br />
mal verhext werden. Zum Beispiel in<br />
kleine Heinzelmännchen und wilde<br />
Drachen oder in ganz furchtbar<br />
schnelle Rechner und Zahlenkünstler<br />
oder in lustig verliebte Salzstreuerkasper.<br />
Na, wer zaubert nun was?<br />
Hüttlikinder, wisst ihrs?<br />
Wer hier isst, ist für alles gewappnet!<br />
Und gute Laune gibt’s gratis dazu. Ein<br />
Hoch auf unsere Köchinnen, die<br />
gewiss nicht nur mit dem Finger<br />
schnippen können, sondern hart arbeiten<br />
und oft auch gegen Windmühlen<br />
ankämpfen müssen. Ich liebe euch!<br />
Rahel Bräutigam<br />
Ich schätze es sehr, in den kurzen Mittagszeiten<br />
– ohne weite Reise – etwas Nahrhaftes<br />
essen zu dürfen. An dieser Stelle bedanke<br />
ich mich herzlich bei allen Helfern,<br />
die den Gemeinschaftsraum unterhalten<br />
und pflegen.<br />
Christian Holliger, Kl. 11b
Wie das Wort sagt, geht es um einen<br />
Raum der Gemeinschaft. In diesem<br />
Raum treffen sich die SchülerInnen<br />
und LehrerInnen zum Mittagessen<br />
und zu anschliessenden Gesprächen.<br />
Dadurch ist er während der Mittagszeit<br />
ein Raum voller Leben, dessen<br />
Mittelpunkt die Essensausgabe ist.<br />
An dieser Theke erhalten Schüler wie<br />
Lehrer das ganze Schuljahr hindurch<br />
das Resultat grosser Kochkünste auf<br />
den Teller. Ausser am Donnerstag!<br />
Dann wird nämlich von den Schülern<br />
der l0. Klassen unter der Aufsicht<br />
unserer lieben Frau Rotthaler<br />
gekocht. Leckere und gesunde<br />
Menüs kommen auf den Tisch. Ich<br />
selber habe das Glück, zweimal pro<br />
Woche in dieser schönen Atmosphäre<br />
essen zu dürfen. Dabei hatte ich<br />
mich auch mit jüngeren Schülern<br />
angefreundet. Solche Freundschaften<br />
über die Klassengrenzen hinaus entstehen,<br />
wenn der Gemeinschaftraum<br />
voll besetzt ist. Denn dann muss man<br />
zusammenrücken. Zu solchen Zeiten<br />
ist auch jeder freie Platz belegt. Nicht<br />
nur Schüler essen im Gemeinschaftsraum,<br />
sondern eben auch Lehrer. Bei<br />
diesen kann man, genau wie bei den<br />
Schülern, beobachten, wie die Woche<br />
dem Ende zugeht. Freitags ist die<br />
Atmosphäre entspannt und locker.<br />
Man sieht verschiedene Leute ihre<br />
Spässe machen. Wenn ich die <strong>Schule</strong><br />
nach der 12. Klasse verlassen werde,<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Der Gemeinschaftsraum<br />
bleibt mir dieser Raum mit seiner<br />
besonderen Atmosphäre immer in<br />
Erinnerung. Und ich hoffe, dass noch<br />
viele Freundschaften im Gemeinschaftsraum<br />
der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong><br />
am Jakobsberg entstehen können.<br />
Sarah Schindler<br />
Job-Factory, die <strong>Schule</strong> als Arbeitgeber<br />
Durch Zufall erfuhren wir in der<br />
6. Klasse von Frau Bitterli, dass in der<br />
Küche vom Gemeinschaftsraum<br />
«Tellerwäscher» gesucht werden.<br />
Und so meldeten wir uns an, zuerst<br />
Alvar und ich, später sprang dann<br />
Florian für Alvar ein. Jetzt in der<br />
7. Klasse arbeiten wir an zwei Tagen<br />
in der Woche. Unsere Arbeit besteht<br />
aus Vorwaschen, Spülmaschine füllen<br />
und wieder leeren, abtrocknen,<br />
Geschirr versorgen, Tablare und<br />
Tische putzen. Es lohnt sich sehr, da<br />
wir 7 Franken pro Abwasch und ausserdem<br />
ein Gratis-Essen dafür<br />
bekommen. Wir hoffen immer, dass<br />
für jeden von uns ein Dessert abfällt,<br />
was oft der Fall ist.<br />
Alix und Florian, Klasse 7a<br />
Unser Gemeinschaftsraum<br />
Der Gemeinschaftsraum ist aus dem<br />
Alltag dieser <strong>Schule</strong> nicht mehr wegzudenken.<br />
Wieso er nicht Mensa<br />
7
8<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
oder Kantine heisst, ist sehr simpel,<br />
er ist nicht nur ein Essensraum, sondern<br />
wird von vielen Schülern als<br />
Aufenthaltsort genutzt. Man ist und<br />
isst dort gemeinsam. Die Küche wird<br />
von unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />
geleitet. Montags und Dienstags<br />
ist es Frau Schläfli, die das Zepter der<br />
Küche in der Hand hält. Mittwochs<br />
wird der Gemeinschaftsraum unter<br />
dem strengen Auge von Frau Bitterli<br />
geleitet. Donnerstags dürfen sich die<br />
Schüler der jeweiligen 10. Klassen<br />
unter der Leitung ihrer Kochlehrerin<br />
Frau Rotthaler am Herd versuchen.<br />
Die Woche klingt am Freitag mit Frau<br />
Rotthaler aus. Die Menüs sind so<br />
abwechslungsreich wie die Leute, die<br />
den Raum benützen und das ist noch<br />
untertrieben. Man bekommt die<br />
geballte Kochkunst der jeweiligen<br />
Köchinnen zu spüren, jedoch eines<br />
sieht man nie, Fleisch! Denn das<br />
gehört in keine vollwert-vegetarische<br />
Küche. Mit diesem Gedanken kann<br />
sich unsere fleischorientierte Gesellschaft<br />
nur schwer anfreunden, doch<br />
Frau Rotthaler wirft jedem, der eine<br />
Diskussion mit ihr darüber anfängt,<br />
solch schlagkräftige Argumente entgegen,<br />
dass auch der grösste Redner<br />
klein beigeben muss. Für 8 Franken<br />
erhält man einen Salat aus bestem<br />
Hause, eine Suppe, die den mit Fastfood<br />
genötigten Gaumen wahre<br />
Luftsprünge vollführen lässt und<br />
schliesslich den aus verschiedenen<br />
Getreiden und Gemüsen bestehenden<br />
Hauptgang. Für 3.– Franken<br />
zusätzlich wird einem ein Dessert<br />
aus besten Produkten serviert. Wenn<br />
man nach dem Essen gesättigt den<br />
Gemeinschaftsraum verlässt, so<br />
weiss man eines mit Sicherheit, der<br />
Körper, ob man’s glaubt oder nicht,<br />
fühlt sich sehr gestärkt.<br />
Der Gemeinschaftsraum ist, wie<br />
schon gesagt, mehr als nur eine Kantine.<br />
Kinder von der ersten bis zur<br />
fünften Klasse können im Jakobshüttli,<br />
betreut von kompetentem<br />
Fachpersonal, den Nachmittag über<br />
spielen oder ihre Hausaufgaben<br />
machen. Besonders ist auch, dass<br />
sowohl Schüler als auch Lehrer an<br />
ein und demselben Ort die Mittagspause<br />
verbringen; ältere Schüler nutzen<br />
den Gemeinschaftsraum auch<br />
gerne zum gemeinsamen Lernen und<br />
Repetieren von schulischem Stoff.<br />
Eigentlich ist dieser Raum das Zentrum<br />
der <strong>Schule</strong>, hier kommen Jung<br />
und Alt zusammen. Der Gemeinschaftsraum<br />
kann auf eine solide<br />
Zukunft blicken, denn in den vergangenen<br />
Jahren wurde das Konzept<br />
immer mehr verfeinert und verbessert.<br />
Mittlerweile kann man sich die<br />
<strong>Schule</strong> ohne den Gemeinschaftsraum<br />
gar nicht mehr vorstellen. Dieser<br />
Raum gehört zu dieser <strong>Schule</strong> wie<br />
jeder, der in dieser <strong>Schule</strong> seine Kindheit<br />
und Jugend verbracht hat.<br />
David Giger
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Unser Mittagstisch<br />
Von Montag bis Freitag besteht für<br />
unsere SchülerInnen und LehrerInnen<br />
die Möglichkeit, zwischen 12.20<br />
und 13.30 Uhr an unserem Mittagstisch<br />
teilzunehmen. Auch das Jakobshüttli,<br />
die Tagesbetreuung unserer<br />
<strong>Schule</strong> für Kinder aus dem Kindergarten<br />
bis zur 5. Klasse, ist bei uns im<br />
Gemeinschaftsraum zu Gast.<br />
Im letzten Quartal wurden in der<br />
Woche durchschnittlich 240 Essen<br />
ausgegeben, davon 80 Essen für das<br />
Jakobshüttli. Das bedeutet für uns<br />
Küchenverantwortliche eine echte<br />
Herausforderung.<br />
Wir legen Wert auf ein vollwertiges,<br />
bekömmliches Mittagessen. Die<br />
Grundlage dazu bieten uns unsere<br />
Lebensmittel, die zu 60 Prozent aus<br />
biologisch-dynamischem, zu 35 Prozent<br />
aus biologisch-organischem und<br />
zu 5 Prozent aus konventionellem<br />
Anbau stammen.<br />
Unsere Lieferanten sind<br />
� Demetergärtnerei Berg, Binzen,<br />
demeter<br />
� Familie Müller, Rüttihof, Hellikon,<br />
demeter<br />
� Familie Miesch, Wittinsburg,<br />
demeter<br />
� Familie Schaffner, Reigoldswil,<br />
demeter<br />
� Familie Mergel, Landgasthof Klus,<br />
Aesch, bio und demeter<br />
� Bio Partner AG, Seon,<br />
bio und demeter<br />
Wir sind sehr dankbar, mit dieser<br />
hohen Qualität von Lebensmitteln<br />
arbeiten zu dürfen; wir wissen, dass<br />
dies nicht selbstverständlich ist. Wir<br />
sind bemüht, die Lebendigkeit unserer<br />
Nahrungsmittel durch eine liebevolle<br />
und schonende Verarbeitung zu<br />
erhalten.<br />
Unser Mittagessen besteht meistens<br />
aus einer Suppe, einem Salat und<br />
einem Hauptgang und ist immer<br />
vegetarisch. Es kostet Fr. 8.–; mit dem<br />
Bonheft ist jedes 11. Essen gratis, das<br />
macht Fr. 7.25 pro Mahlzeit. Für<br />
Eltern und Gäste beträgt ein Menü<br />
Fr. 12.–. Wir bieten immer auch ein<br />
Dessert an, es ist separat zu bezahlen<br />
und kostet Fr. 3.–.<br />
Da wir vom Leitsatz der Witwe Bolte<br />
(W.Busch) «… von dem sie ganz<br />
besonders schwärmt, wenn es 2x aufgewärmt»<br />
gar nichts halten, sind wir<br />
darauf angewiesen, dass die Anmeldungen<br />
bis am Vortag und die<br />
Abmeldungen bis um 10 Uhr gleichen<br />
Tags erfolgen. Unsere direkte<br />
Telefonnummer lautet: 061 331 62 53,<br />
herzlichen Dank. Nicht abgemeldete<br />
Essen sind zu bezahlen, da wir sie<br />
nicht den andern Gästen belasten<br />
wollen und unsere Nahrungsmittel<br />
für den Kompost zu wertvoll sind.<br />
Wir führen auch eine Dauerliste für<br />
unsere regelmässigen Gäste. Sie<br />
erleichtert uns die Planung sehr.<br />
Einen Höhepunkt bildet bei uns der<br />
Donnerstag. Da kocht jeweils eine<br />
9
10<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Katrin Bitterli<br />
Gruppe der 10. Klasse<br />
im Rahmen des Kochunterrichts<br />
mit Frau<br />
Brigitte Rotthaler für<br />
unseren Mittagstisch.<br />
Katrin Bitterli-Fünfschilling<br />
Vor vierzig Jahren bin<br />
ich in die achte Klasse<br />
dieser <strong>Schule</strong> eingetreten.<br />
Nach der zwölften<br />
Klasse besuchte ich das<br />
Kindergartenseminar und unterrichtete<br />
zwei Jahre bis zu unserer Familiengründung.<br />
Mit unseren drei Buben<br />
wuchs auch mein Interesse an der<br />
Ernährung, so dass ich mich in dieser<br />
Richtung weiterbildete. Es sind vor<br />
allem die Qualität der Lebensmittel<br />
und ihre sorgfältige Verarbeitung,<br />
wie auch die schmackhafte Getreideküche,<br />
die mir am Herzen liegen.<br />
Es sind nun sieben Jahre, dass ich mit<br />
viel Freude einmal in der Woche für<br />
unseren Mittagstisch tätig sein darf.<br />
Seit zweieinhalb Jahren bin ich auch<br />
verantwortlich für den Einkauf und<br />
die Abrechnung. Es ist mir sehr wichtig,<br />
dass wir mit jedem Kauf von<br />
Demeter-Produkten unsere Demeter-<br />
Bauern darin bestärken, diese wieder<br />
anzubauen und unsere Erde biologisch-dynamisch<br />
zu bewirtschaften.<br />
Qualität war mir schon<br />
immer wichtig …<br />
… deshalb habe ich zusammen mit<br />
meinem Mann die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
<strong>Schule</strong> am Jakobsberg für unsere<br />
Kinder ausgewählt. Als Schulmutter<br />
durfte ich mich, wie so viele andere<br />
Eltern auch, für den Bazar engagieren.<br />
Als ausgebildete Köchin war es<br />
naheliegend, dies für die Bewirtung<br />
zu tun. Aus zwei arbeits- und erlebnisreichen<br />
Bazartagen sind zweieinhalb<br />
Jahre geworden, in denen<br />
ich inzwischen fest angestellt im<br />
Gemeinschaftsraum der <strong>Schule</strong> während<br />
zwei Tagen in der Woche für<br />
Katrin Bitterli<br />
den Mittagstisch verantwortlich bin.<br />
Gewohnt in der Gastronomie zu<br />
arbeiten, mal im Team mit 50 anderen<br />
KöchInnen oder etwas geruhsamer<br />
als Diätköchin, habe ich schnell<br />
begriffen, dass ich hier in der <strong>Schule</strong><br />
auf ganz andere Art und Weise in der<br />
Verantwortung stehe. So erlauben<br />
wir uns z.B. nicht, einfach mal<br />
schnell eine Gemüsedose zu öffnen,<br />
weil die Zeit zu knapp ist. Fertigsuppen<br />
aus der Tüte zu zaubern, das<br />
kommt sowieso nicht in Frage, denn<br />
Frische ist unser Prinzip! Frische
edeutet hier für die zu verarbeitenden<br />
Lebensmittel stets Demeter- oder<br />
Bioqualität. Für uns Köchinnen<br />
heisst das Hand- bzw. Akkordarbeit,<br />
– eine echte Herausforderung! Aber<br />
sei’s drum – es macht mir grosse<br />
Freude für SchülerInnen immer wieder<br />
aufs Neue das unvergleichlich<br />
leckere Gemüse zu verarbeiten. Es<br />
gibt auch täglich traumhafte Desserts<br />
und Kuchen: mit Schokoladen ohne<br />
Gen-Soja, mit Früchten, die wirklich<br />
reif sind, mit Rahm von glücklichen<br />
Kühen, gefroren, gebacken oder<br />
Schon wieder zerbricht mir die Kreide an der<br />
Wandtafel. Es ist 12 Uhr 16. Haltung bewahren!<br />
Der Pausenkaffee von 9 Uhr 46 ist längst Geschichte.<br />
Nach vorne schauen: Heute ist Donnerstag!<br />
Noch vier Minuten. Ich bücke mich, um die<br />
weissen Trümmerchen aufzulesen. Dort hinten<br />
liegen sie, nachbarschaftlich neben verlebten<br />
20minuten. Oben schweifen 20 Augenpaare<br />
sehnsüchtig und hungrig zur Uhr.»Was heisst<br />
molaire?» fragt jemand noch.» Ein zahntechnisches<br />
Wort … em … Kauzähne, oder wie sagt<br />
man auf Deutsch?» «Backenzähne!» – «Danke,<br />
natürlich!» 12 Uhr 18. Heute ist Donnerstag.<br />
Donnerstag ist mein Gastro-Tag! Das richtet auf,<br />
gibt Kraft, die Stunde würdevoll zu beenden.<br />
Geschafft.»Au revoir et à la semaine prochaine!»<br />
200 Meter und 2 Minuten trennen mich noch<br />
von der nächsten Dimension. Eintreten, entspannen,<br />
geniessen: Donnerstags esse ich im Gemeinschaftsraum.<br />
Weil es schmeckt. Weil die Qualität<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
geschäumt und immer<br />
vollwertig! Können Sie<br />
noch widerstehen?<br />
Ausserdem gibt es für<br />
mich auch noch die<br />
Ernährungslehre in den<br />
12. Klassen, und die vielen<br />
wertvollen, erfreulichen<br />
Begegnungen.<br />
Sandra Schläfli, Köchin,<br />
Diätköchin, Lehrlingsausbildnerin<br />
mit Wirtepatent<br />
Gastro-Tempel auf dem Jakobsberg<br />
11<br />
Sandra Schläfli<br />
stimmt, und der Preis auch. Nachschlag inbegriffen.<br />
Donnerstags ist Erlebnisgastronomie pur,<br />
denn es kochen und servieren die Zehntklässlerinnen<br />
und Zehntklässler mit Charme und Engagement.<br />
Die Küchenchefin ist überall, hat alles<br />
im Blick: Ein freundliches Wort hier, ein rettender<br />
Griff dort. Une grande dame. Von der Suppe<br />
würde ich am liebsten drei Teller essen, doch<br />
aufgepasst: Mässigung soll eine Tugend sein ...<br />
Auch heute bleibe ich länger sitzen als ich es mir<br />
leisten kann, denn man isst hier nie allein. Für<br />
Gesprächsstoff ist immer gesorgt.Auch an den<br />
übrigen Wochentagen kann ich ein Mittagessen<br />
im Gemeinschaftsraum nur wärmstens empfehlen.<br />
Hier ist jeder Tag ein «Tag der offenen Tür».<br />
Vorausgesetzt, Sie haben sich angemeldet (061<br />
331 62 53). Das Kochteam wird Sie nie mit einem<br />
schalen Gefühl im Magen entlassen, im Gegenteil:<br />
gesund und gut ist hier Programm. Bon<br />
appétit! Nicolas Cuendet
12<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Speisekarte<br />
Gemeinschaftsraum und Jakobshüttli<br />
Montag, 18.02.08 Karottencreme-Süppchen mit Ingwer<br />
Blattsalat<br />
Gemüsereispfanne<br />
*Dessert: Schoggiköpfli<br />
Dienstag, 19.02.08 Bunter Salatteller<br />
Bündner Gerstensuppe<br />
Apfelwähe mit Rahm<br />
Mittwoch, 20.02.08 Gebranntes Griess-Süppchen mit Schnittlauch-Röllchen<br />
kleiner Salatteller<br />
Hirseplätzchen auf feinen Wurzelgemüsen<br />
*Dessert: Früchtequark<br />
Donnerstag, 21.02.08 Roggenpilzcreme-Süppchen mit Thymian<br />
es kocht die 10. Klasse! Blattsalat<br />
Farfalle in Rüblirahm mit Frühlingskräutern<br />
*Dessert: Vanillecreme mit Hagebuttenmark<br />
Freitag, 22.02.08 Hafercremesuppe<br />
Rohkostsalate<br />
Kartoffelplätzchen mit Quark vom Rüttihof<br />
*Dessert: Apfelmus mit Granola<br />
*Tagesdessert – CHF 3.– Änderungen vorbehalten<br />
Fragen Sie nach unserem Menü-Bonheft für<br />
nur 80 Franken!<br />
So geniessen Sie 11x unser Bio-Mittagsmenü,<br />
wobei das 11. Menü gratis ist.<br />
Erfrischende Getränke stehen kostenlos auf<br />
dem Getränkewagen für alle SchülerInnen<br />
und anderen Gäste bereit. Coca-Cola sowie<br />
weitere Süssgetränke werden Sie selbstverständlich<br />
bei uns vergeblich suchen, weil<br />
Sie, lieber Gast, uns einfach zu vollwertig<br />
sind. (1 Liter Cola enthält 42 Stück Würfelzucker<br />
= 105 Gramm).
Pünktlich zur grossen Pause um 9:35<br />
Uhr gibt es die Möglichkeit, an unserer<br />
<strong>Schule</strong> ein gesundes Znüni im<br />
1. Stock im Foyer zu kaufen. Viele<br />
Kinder und Jugendliche kommen,<br />
ohne dass sie gefrühstückt haben, zur<br />
<strong>Schule</strong> und sind bis zur grossen Pause<br />
schon müde und unkonzentriert.<br />
Um diesen Mangelerscheinungen<br />
entgegen zu wirken und wichtige,<br />
gesunde Ernährungsgewohnheiten<br />
zu veranlagen, bieten wir den<br />
SchülerInnen eine sinnvolle Pausenverpflegung<br />
an. Auf dem Znünitisch<br />
stehen Körbe mit den beliebten<br />
«Rosinen-Müslibrötchen», feine Gipfeli,<br />
Dinkelbrotsandwiches mit Käse,<br />
Salat und Kürbiskernen, saisonales<br />
Frischobst und Joghurt sowie Mineralwasser<br />
und Apfelsaft. Highlights<br />
wie ofenfrische «Pizzaschnecken»<br />
oder «Grättimänner» usw. sind unsere<br />
Überraschungen für die Schüler-<br />
Innen und runden unser Znüniangebot<br />
in Demeter-Bioqualität ab.<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Kluges Znüni für kluge Köpfe<br />
Seit August 2007 bin ich<br />
verantwortlich für die<br />
Pausenverpflegung und<br />
habe sehr viel Freude<br />
daran, das Znüni vitaminreich<br />
und nahrhaft zuzubereiten.<br />
Mir ist es ein<br />
Anliegen, den Schüler-<br />
Innen zu vermitteln, dass<br />
es wichtig ist, sich in der<br />
Pause gesund zu ernähren.<br />
Zusätzlich bin ich bemüht, Monika Köpfer<br />
den Gemeinschaftsraum<br />
freundlich zu gestalten.<br />
Planen Sie eine Ausstellung oder<br />
möchten Sie gerne ein Fest bei uns<br />
feiern, so können Sie sich gerne an<br />
mich wenden.<br />
Monika Köpfer, Schulmutter,<br />
Fotolaborantin<br />
Seit August 07 in der Schulküche und<br />
verantwortlich für die Pausenverpflegung.<br />
Ein paar Gedanken zum Znüni aus der Klasse 11b<br />
� Ein frisches Gipfeli füllt jeden leeren<br />
Magen sofort. Vielen Dank!<br />
Laura<br />
� Die leckeren Brötli und Gipfeli<br />
retten mich oft vor dem Verhungern.<br />
Danke!<br />
Anja<br />
� Der Pausenkiosk ist ein Highlight<br />
nach einem anstrengenden langen<br />
Schulmorgen! Salome<br />
� Ach, wie tun wir unser Hälslein<br />
strecken, wenn wir am Morgen<br />
feine Gipfeli schmecken!<br />
Martina und Yanik<br />
13
14<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
� Ich finde, dass alles, was man am<br />
Kiosk kaufen kann, sehr frisch ist,<br />
einfach super! Sophie<br />
� Ein Gipfeli am Morgen vertreibt<br />
Hunger und Sorgen. Vielen Dank!<br />
Stephan<br />
� Super Idee dieser Kiosk! Endlich<br />
Unser Znüni-Lieferant – der Landgasthof Klus in Aesch<br />
Seit Ende November 2004<br />
haben wir, Christine und<br />
Pierre Mergel zusammen<br />
mit unserer Equipe, die<br />
Pacht des Landgasthofs Klus<br />
in Aesch/BL übernommen.<br />
Zusammen streben wir eine<br />
Gastronomie an, die sich als<br />
alternative Bewegung zur<br />
konventionellen Entwicklung<br />
betrachtet: Nachhaltigkeit<br />
und Kompetenz im gesamten<br />
Produktezyklus sowie<br />
Kreativität und Innovation<br />
auf allen Ebenen.<br />
Wir legen sehr grossen<br />
Wert auf Qualität<br />
Seit April 2005 können wir<br />
nun auch im Bereich der<br />
Back- und Konditoreiwaren<br />
nach diesen uns so wichtigen<br />
Gründsätzen arbeiten.<br />
Das in der hauseigenen Bäk-<br />
kerei hergestellte Brot trägt<br />
das Demeter-Label der<br />
schweizerischen Demetervereinigung<br />
und entspricht<br />
somit höchsten Qualitätsansprüchen<br />
auf allen Ebenen.<br />
Das bedeutet, dass von der<br />
Produktion der Rohstoffe<br />
bis zur Verarbeitung – sowenig<br />
maschinelle Unterstützung<br />
wie nötig und soviel<br />
Handarbeit wie möglich<br />
– und Vollendung des Produktes<br />
der Nachhaltigkeit<br />
grösstmöglich Rechung getragen<br />
wird. Das Sortiment<br />
unserer Bäckerei umfasst<br />
Hefe- und Backfermentbrote<br />
mit jeweils unterschiedlichenGetreidezusammenstellungen.<br />
Unsere Backwaren<br />
werden täglich frisch<br />
zubereitet.<br />
Mit dieser Art der Produkti-<br />
kann ich mein Znüni in der <strong>Schule</strong><br />
kaufen. Celestino<br />
� Die schönste Begrüssung am<br />
Morgen ist immer noch die beim<br />
Brötliverkauf, und das Brötli<br />
schmeckt gleich nochmal so gut.<br />
Danke! Benjamin<br />
on und Verarbeitung wollen<br />
wir ein Zeichen in die Richtung<br />
setzen, dass Wirtschaftlichkeit<br />
und Nachhaltigkeit,<br />
unter Einbezug des<br />
Respekts und der Achtung<br />
gegenüber unserer Mit- und<br />
Umwelt, vereinbar sind.<br />
Für den Znüni-Verkauf der<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong><br />
liefern wir<br />
� Znüniweggli mit Sultaninen<br />
und Kernen<br />
� Buttergipfeli<br />
� Backfermentbrote mit<br />
Sonnenblumenkernen<br />
(für Sandwiches )<br />
Diese Produkte erfreuen<br />
sich bei Schülern und Lehrern<br />
grosser Beliebtheit.<br />
Christine & Pierre Mergel<br />
und Equipe
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
15
16<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Gesundheits- und<br />
Ernährungslehre<br />
«Bei jeder Gelegenheit ist es möglich,<br />
für die älteren Kinder etwas einfliessen<br />
zu lassen, was sich auf die<br />
Gesundheits- und Ernährungslehre<br />
bezieht. In der Naturgeschichte, im<br />
physikalischen Unterricht, auch in<br />
dem Unterricht, der die Geographie<br />
sehr verbreitert, sogar in dem<br />
geschichtlichen Unterricht, überall<br />
lässt sich Ernährungslehre einflechten.<br />
Sie werden daraus ersehen, dass<br />
es nicht nötig ist, es als Lehrgegenstand<br />
in den Schulplan aufzunehmen,<br />
und dass vieles so im Unterricht<br />
leben muss, dass wir es eben in<br />
den Unterricht einfliessen lassen.»<br />
- Wichtige Angaben <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s zur<br />
Bedeutung der Gesundheits- und Ernährungslehre<br />
finden sich im 14. Vortrag<br />
der Erziehungskunst. Methodisch-<br />
Didaktisches (GA294).<br />
Aus geänderter Zeitenlage heraus ist<br />
unser Kochunterricht sicherlich von<br />
grosser Bedeutung für die heranwachsenden<br />
Jugendlichen. Wir sind<br />
heute in der glücklichen Lage, einen<br />
gesundheitsfördernden Kochunterricht<br />
für die 9. und 10. Klassen,<br />
d.h. für die Oberstufenschüler, anbieten<br />
zu können. Geographisches,<br />
Geschichtliches, Physikalisches usw.<br />
wird nun auch über den Kochunterricht<br />
vermittelt, wie wir an unserem<br />
Leitfaden für das Kochen der 9. und<br />
10. Klassen erkennen können:<br />
� Ernährung und Gesundheit stehen<br />
neben fachspezifischer Wissensvermittlung<br />
im Mittelpunkt.<br />
� Die Grundzubereitungsarten der<br />
Getreide- und Gemüseküche<br />
werden in der 9. Klasse erlernt.<br />
� 10. Klasse: Handlungsorientiertes<br />
Lernen in Form einer Projektarbeit.<br />
� Fragen der Umwelt, des Anbaus<br />
sowie der sozialen Gerechtigkeit<br />
bezüglich der Ernährung verständlich<br />
machen.<br />
� Wertvolle Erfahrungen im sozialen<br />
Bereich sammeln.<br />
� Selbständiges Planen und Zubereiten<br />
einer vollwertig-vegetarischen<br />
Mahlzeit.<br />
� Aufmerksamkeit und Höflichkeit<br />
werden dabei geübt.<br />
� Jede Gruppe schliesst diese Projektarbeit<br />
mit einer praktischen<br />
Prüfung vor dem gesamten Kollegium<br />
ab.<br />
Festliches Nachtessen zu den<br />
jeweiligen Jahresfesten für ca.<br />
100 Personen:<br />
Vorbereitung, Einladung, Menüplanung,<br />
Personaleinteilung.<br />
Wareneinkauf, Kochen, Dekoration<br />
und Tische decken, Begrüssung der<br />
Gäste und Ansprache, Essensausgabe<br />
und Service, Reinigung nach<br />
Hygienekonzept, Abrechnung.
Erlernte Fähigkeiten werden seit fast<br />
fünf Jahren erfolgreich in unserem<br />
Gemeinschaftsraum praktisch in die<br />
Tat umgesetzt. Jeden Donnerstag<br />
kocht dort jeweils eine hochmotivierte<br />
Gruppe der 10. Klassen mit viel<br />
Liebe für SchulkameradInnen, für<br />
das Lehrerkollegium, für die Jakobshüttli-Kinder<br />
und für Gäste. 70 bis 90<br />
Mittagessen werden dann über das<br />
Büffet gereicht. Vollwertig, biodynamisch<br />
versteht sich. Über Qualität<br />
müssen wir nicht mehr viel erzählen,<br />
jetzt, wo es niemanden mehr gibt,<br />
der Bio noch in Frage stellt! Ganze<br />
Grossstädte stellen sich bereits auf<br />
Bio ein, um den Titel «Bio-Stadt» zu<br />
erwerben. In München z.B. wünscht<br />
sich laut «Öko-Barometer 2007» 91<br />
Prozent der Bevölkerung Bio-Kost<br />
für Kindertagesstätten. 87 Prozent<br />
wünscht sich so ein Angebot auch für<br />
<strong>Schule</strong>n (Schrot&Korn, 12. 2007).<br />
Da stehen wir mit unserem kleinen<br />
Betrieb ja eigentlich nicht schlecht da.<br />
Hier steckt Tradition mit viel Erfahrung<br />
dahinter. Eine engagierte Elternschaft<br />
hat durch immensen Einsatz<br />
ermöglicht, dass der Gemeinschafts-<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
raum für unsere <strong>Schule</strong> gebaut werden<br />
konnte. Dazu gesellten sich viele<br />
Schulmütter, die ehrenamtlich und<br />
engagiert Koch-Pionierarbeit geleistet<br />
haben. Durch diesen Einsatz ist die<br />
Lebensqualität an unserer <strong>Schule</strong> in<br />
dankenswerter Weise verbessert<br />
worden, getreu dem Grundsatz, dass<br />
sich Qualität letztendlich nur dort<br />
fruchtbar entwickelt, wo Menschen<br />
bewusst qualitätsfördernd handeln.<br />
Eine Ganztagesbetreuung mit Mittagstisch<br />
ist für viele <strong>Schule</strong>n noch<br />
Zukunftsmodell. «Ohne Subventionen<br />
kein günstiger Mittagstisch?»<br />
Auch wir können selbstverständlich<br />
nicht kostendeckend arbeiten. Zum<br />
Glück gibt es immer wieder Spender,<br />
die unsere Arbeit wertschätzen und<br />
grosszügig unterstützen. Ihnen sei<br />
ebenfalls auf diesem Weg aufs Herzlichste<br />
gedankt. Denn nicht zuletzt<br />
durch solche Hilfe ist es möglich, dass<br />
«wie im richtigen Leben» die Schüler-<br />
Innen in ernsthafte Arbeitssituationen<br />
gestellt werden, um dort gesunde<br />
Erfahrungen machen zu können.<br />
Brigitte Rotthaler, Kochlehrerin<br />
70 bis 80 Mittagessen sind<br />
kein Pappenstiel.<br />
17
18<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Die Koch-Epochen und<br />
das Abschlussessen<br />
Im November und Dezember des<br />
vergangenen Jahres hatten wir, eine<br />
Gruppe der zehnten Klasse, unsere<br />
zweite und leider auch letzte Kochepoche.<br />
Zum Abschluss kochten wir<br />
als Prüfung das Weihnachtsessen für<br />
unsere LehrerInnen. Dies war eine<br />
grosse Herausforderung für uns.<br />
Nicht das Kochen an sich, sondern<br />
vielmehr, dass alles im richtigen<br />
Moment fertig angerichtet auf den<br />
Tellern lag, fertig zum Servieren.<br />
Denn es musste nicht nur auf den<br />
richtigen Moment gewartet werden,<br />
sondern auch ein 4-gängiges Menu<br />
innerhalb einer guten Stunde serviert<br />
werden. Wir sollten dies in einer<br />
Stunde schaffen und den Lehrern<br />
und Gästen von ausserhalb trotzdem<br />
das Gefühl geben, sie hätten eine<br />
kleine Ewigkeit Zeit.<br />
Es ging dann zum Glück alles gut<br />
und wir konnten uns am Schluss alle<br />
noch selbst mit unseren leckeren<br />
Resten verwöhnen.<br />
Doch in diesen beiden Kochepochen<br />
und besonders an diesem letzten<br />
Abend ging es nicht nur darum, gut<br />
kochen zu lernen und zu wissen, wie<br />
man etwas richtig zubereitet, nein, es<br />
ging auch um Teamarbeit und Flexibilität.<br />
Wir mussten uns aufeinander<br />
abstimmen, den eigenen Rhythmus<br />
finden und doch immer mit den<br />
anderen in Kontakt bleiben.<br />
Eine grosse Hilfe war uns immer<br />
Frau Rotthaler, die mit ihrer unglaublichen<br />
Ausgeglichenheit und<br />
Ruhe uns auch in der grössten Stresssituation<br />
unter Kontrolle hatte. Was<br />
wir in diesen insgesamt nur 12<br />
Wochen gelernt haben, wird uns<br />
noch in einigen Lebenssituationen<br />
hilfreich sein.<br />
Corina Leibundgut, 10b
Wir Schulärzte sind sehr froh<br />
und dankbar über die qualitativ<br />
hoch stehende Verpflegung,<br />
die den Schülern<br />
in der grossen Pause und<br />
über Mittag angeboten wird<br />
und natürlich auch über die<br />
herzliche Atmosphäre, die<br />
im Gemeinschaftsraum zu<br />
erleben ist.<br />
Der Mensch ist ja keine<br />
Maschine, die im Tag einfach<br />
nur 10’000 bis 20’000 Kilojoule<br />
Energiezufuhr braucht, um<br />
zu funktionieren, ohne dass<br />
die Zusammensetzung oder<br />
die Qualität der Nahrung<br />
von Bedeutung wäre. Hierzu<br />
die folgenden Gedanken:<br />
Bei einem homöopathischen<br />
Medikament kann ab einer<br />
Potenz von D24 molekular<br />
eigentlich kein Wirkstoff<br />
mehr nachgewiesen werden.<br />
Trotzdem kann die potenzierte<br />
Substanz die Heilkräfte<br />
von Pflanze oder Mineral,<br />
ähnlich einer Botschaft, in<br />
den menschlichen Organismus<br />
übertragen.<br />
Masaru Emoto*, ein japanischer<br />
Wissenschaftler, untersucht<br />
Wasserproben, indem<br />
er Wassertröpfchen gefriert<br />
und mit Hilfe des Mikroskops<br />
die Formen der entstehenden<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Ein paar Gedanken zur Ernährung aus schulärztlicher Sicht<br />
Wasserkristalle vergleicht. Er<br />
konnte unter anderem nachweisen,<br />
dass das Wasser eine<br />
eindeutig andere Kristallisation<br />
zeigt, je nach dem es mit<br />
einem positiven Wort (z.B.<br />
Dankbarkeit) oder einem negativen<br />
Wort (z.B. Du Idiot)<br />
beschriftet wurde. Oder, dass<br />
sich die Kristallformen von<br />
qualitativ schlechtem Wasser<br />
harmonisieren, wenn ein<br />
Mensch in der Nähe des Wassers<br />
gute Gedanken hat.<br />
Wenn wir dies bedenken,<br />
dann liegt es eigentlich auf<br />
der Hand, dass wir uns mit<br />
der Nahrung, die zu einem<br />
grossen Anteil aus Wasser<br />
besteht, – wie unser Körper<br />
auch-, also auch<br />
Wirkungen/Botschaften einverleiben.<br />
Wir essen ja nicht<br />
nur, um den physischen Leib<br />
zu ernähren, sondern auch,<br />
um die Seele und den Geist<br />
zur vollen Entfaltung ihrer<br />
Möglichkeiten zu bringen.<br />
Dazu bedarf es vor allem der<br />
Bilde- und Gestaltungskräfte,<br />
wie sie in den Pflanzen vorkommen.<br />
Denn die Pflanzen<br />
nehmen auf, was ihnen von<br />
der Sonne, vom Kosmos, aber<br />
auch aus ihrer Umgebung**<br />
zuströmt. Es ist somit durch-<br />
aus relevant, wie der Anbau,<br />
die Pflege, die Ernte der<br />
Pflanze und deren liebevolle<br />
Zubereitung zur Nahrung geschieht.<br />
Denn all dies entfaltet<br />
im Körper seine Wirkung.<br />
Wir sind daher unseren Köchinnen<br />
sehr dankbar, dass<br />
sie grossen Wert auf Demeter-Qualität<br />
und schonende<br />
Zubereitung legen. Wenn die<br />
Schüler im Kochunterricht<br />
mit der vollwertigen Kost<br />
vertraut werden, so bedeutet<br />
dies, dass ihr Geschmacksund<br />
Geruchssinn geschult<br />
wird mit etwas Echtem resp.<br />
Wertvollem ohne Beeinträchtigung<br />
von z.B. Geschmacksverstärkern.<br />
Diese Erfahrung<br />
ist entscheidend, um am<br />
Ende der Schulzeit auch in<br />
der Ernährung urteilsfähig zu<br />
werden und nicht zuletzt ist<br />
eine solche Sinnesschulung<br />
eine wichtige Komponente in<br />
der Suchtprävention.<br />
Dr. Anne Christine Evison<br />
* Masaru Emoto:<br />
Die Botschaft des Wassers<br />
** Stefan Baumgartner/<br />
Tanja Baumgartner:<br />
Eurythmische Lautgestalten:<br />
Aetherenergien in ihrer<br />
Wirkung auf Pflanzen<br />
Die Fotos von der Schulküche und Gemeinschaftsraum wurden von Simon Denzler, Kl. 11b, gemacht.<br />
19
20<br />
Eine Ernährungsfrage<br />
Über 25 Jahre direkte Gemeinsamkeit in vielschichtig «nährender»<br />
Zusammenarbeit.<br />
Peter Berg<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Demeter Gemüseanbau<br />
und Waldorfpädagogik<br />
haben ihre Wurzeln<br />
wie weitere anthroposophische<br />
Initiativen im<br />
Lebenswerk von <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong>. In seinem Vortragswerk«GeisteswissenschaftlicheGrundlagen<br />
zum Gedeihen<br />
der Landwirtschaft»<br />
(sog. Landschaftlicher<br />
Kurs, gehalten auf<br />
einem grossen Gut von<br />
über 4000 ha in Koberwitz/Oberschlesien<br />
im<br />
Juni 1924), hat <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong> Gedankenanstösse gegeben<br />
zu einem anderen Blick und Handeln<br />
in der Landwirtschft und im Gartenbau.<br />
Der Begriff der Betriebs- und<br />
Hof-Individualität wurde damals neu<br />
geschaffen. Ähnlich wie der Schulorganismus<br />
aus dem vielfältigen Wirken<br />
Einzelner sich bildet und seine<br />
Lebensäusserung ausprägt, bemühen<br />
sich der Landwirt und der Gärtner,<br />
<strong>Steiner</strong>s Anregungen und Hinweise<br />
in ihre tägliche Arbeit hinein zu nehmen,<br />
immer von der Idee getragen,<br />
lebendige, den «ganzen» Menschen<br />
ernährende Lebensmittel anzubieten.<br />
Unsere Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Schule</strong> geht auf Begegnungen Mitte<br />
der siebziger Jahre zurück. Es waren<br />
«Papa Kerner», damaliger Hauswart,<br />
der die Fäden zum Konsumentenverein<br />
knüpfte und Renée Schreyvogel,<br />
die mit einem Demeter-Gemüseverkauf<br />
an der <strong>Schule</strong> initiativ wurde,<br />
um mit dem Erlös Farben zu kaufen,<br />
die den Klassenzimmern damals<br />
einen neuen Anstrich ermöglichten.<br />
Nicht zu vergessen sind die vielen<br />
grossen und kleinen Helfer beim<br />
Gemüseverkauf am Weihnachtsbazar.<br />
Wir waren sehr begeistert, als Brigitte<br />
Rotthaler mit ihrem Ernährungsimpuls<br />
in der <strong>Schule</strong> zu «Kochlöffel<br />
und Schreibstift» griff. Zusammen<br />
mit den Schülern entwickelte sie einfache<br />
Rezepte, um Demeter Gemüse<br />
und weitere Zutaten zu vollwertigen<br />
Speisen zu verarbeiten. Unser<br />
Wunsch hier mitzuwirken, ging in<br />
Erfüllung und entwickelte sich über<br />
Jahre zu einer regen Zusammenarbeit.<br />
Die Demeterqualiät konnte nun<br />
vermehrt Einzug halten und das<br />
Ergebnis kann man auch schmecken.<br />
Viele von Ihnen kennen sicher die<br />
Aussage (sinngemäss zitiert) von<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> auf eine Frage von<br />
Ehrenfried Pfeiffer « Herr Dr. <strong>Steiner</strong>,<br />
warum bewegt sich oft so wenig in<br />
unseren Kreisen – wo Sie doch so<br />
viele Vorträge gehalten haben?»
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> antworte darauf: «Das<br />
ist eine Ernährungsfrage».<br />
Vor diesem Hintergrund verstehen<br />
auch die Demeter-Bauern und -Gärtner<br />
ihre tägliche Arbeit. Sie wollen<br />
den Menschen Lebensmittel anbieten,<br />
welche mehr sind als eine<br />
Ansammlung von Stoffen, die in der<br />
gängigen Analyse bestimmt werden.<br />
So ist die Arbeit an der Erde und den<br />
Pflanzen eine Aufgabe, welche es im<br />
Alltag immer wieder neu zu ergreifen<br />
gilt. Mit der praktischen Anwendung<br />
der von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> angeregten<br />
Präparateherstellung und<br />
-anwendung hat die Demeter-Bewegung<br />
etwas in der Hand, was zur<br />
inneren Qualitätsausbildung beiträgt.<br />
Aus dieser Sicht ist besonders<br />
die Zusammenarbeit zwischen<br />
Lebensmittelanbau und Lebensmittelzubereitung<br />
äusserst wichtig.<br />
Das engagierte Wirken des Mittagstisch-Teams<br />
lässt uns freudevoll auf<br />
eine weitere gute Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Schule</strong> am Jakobsberg hoffen.<br />
Mögen die Menschen, welche<br />
gemeinsam die mit Liebe zubereiteten<br />
Speisen an der <strong>Schule</strong> geniessen,<br />
zum Gelingen der persönlichen und<br />
gemeinsamen Ideale beitragen.<br />
Ein grosses Dankeschön den Menschen,<br />
welchen die Pflege der Erde<br />
sowie die vollwertige Ernährung ein<br />
Anliegen ist.<br />
Peter Berg,<br />
seit 38 Jahren begeisterter Demeter<br />
Gärtner in der Region.<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Der Demeter-Lehr- und Schaugarten der Gärtnerei<br />
Berg ermöglicht es, dem Gemüse auf den Grund<br />
zu gehen.<br />
PS:<br />
Möchten Sie mehr erfahren vom<br />
Werden vollwertiger Lebensmittel,<br />
dann besuchen Sie uns bei den vielfältigen<br />
Angeboten in der Gärtnerei<br />
oder im Demeter Lehr- und Schaugarten<br />
in Binzen.<br />
21
22<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Gesund bewegt<br />
Wie kann das bewegte Klassenzimmer die gesunde Entwicklung<br />
des Kindes fördern?<br />
Erziehung hat das Ziel, das Kind in<br />
seiner gesunden Entwicklung zu<br />
unterstützen und zu fördern.<br />
Um die Gesundheit der leiblichen<br />
Organisation zu stärken, bedarf es<br />
verschiedener Massnahmen, die<br />
sowohl im Elternhaus wie aber auch<br />
in Kindergarten und <strong>Schule</strong> verantwortungsbewusst<br />
ergriffen werden<br />
müssen. Das Augenmerk soll hier auf<br />
den Bereich der Primärerfahrungen<br />
des Kindes gerichtet werden. In den<br />
ersten Lebensjahren verbindet sich<br />
das Kind mit der Welt durch Erfahrungen,<br />
die unmittelbar am und<br />
durch den Leib erworben werden.<br />
Nicht gedankliche Einsichten, sondern<br />
leiblich-konkrete Erfahrungen<br />
durch die Sinne schaffen einen<br />
Zusammenhang zur Aussenwelt des<br />
kleinen Kindes. Entscheidend ist<br />
dabei die Pflege der so genannten<br />
Basalsinne (Tast-, Gleichgewichts-,<br />
Lebens- und Bewegungssinn). Das<br />
Kind erlebt dabei immer zweierlei:<br />
einerseits den eigenen Körper und<br />
andererseits die räumliche und stoffliche<br />
Aussenwelt. So gehören die leiblichen<br />
konkreten Erlebnisse durch die<br />
Sinne zu den dringlichen Notwendigkeiten<br />
in der Vor- und Grundschulpädagogik.<br />
Mit dem <strong>Schule</strong>intritt ist<br />
heute oft die notwendige Sinnesreife<br />
nicht erreicht. Es gibt häufig Defizite<br />
im Bereich der Körpersinne und der<br />
sensomotorischen Wahrnehmung<br />
und Fähigkeiten.<br />
Wir wissen heute auch, dass feinund<br />
grobmotorisches Üben einen<br />
direkten Einfluss auf das spätere Vorstellungsvermögen<br />
und die Denkfähigkeit<br />
hat. Erst die konkrete<br />
Erfahrung des Kindes durch Bewegung<br />
und Wahrnehmung ermöglicht<br />
später logische und kognitive Prozesse.<br />
So bilden die verschiedenen<br />
Sinneseindrücke für das sich bildende<br />
kindliche Gehirn (insbesondere<br />
für die sich entwickelnden Synapsenverbindungen)<br />
Voraussetzungen für<br />
späteres lebenslanges Lernen.<br />
Eine Antwort auf die Notwendigkeit,<br />
die Sinneswahrnehmungen und die<br />
feinmotorischen Fähigkeiten auch in<br />
den ersten Schuljahren weiter zu<br />
pflegen, ist das bewegte Klassenzimmer.<br />
Durch ein Minimum an Mobiliar<br />
ist jederzeit die Möglichkeit zu<br />
Spielen und Bewegungsaktivitäten<br />
gegeben. Äussere Grenzen werden<br />
erst einmal aufgelöst. Das Mobiliar<br />
lässt sich schnell verwandeln von<br />
der Bank zum Tisch, zum Turm, zur<br />
Brücke etc. und kann so zweckmässig<br />
verschiedene Aufgaben übernehmen.
Es wird ein Raum geschaffen, um die<br />
Bewegungswahrnehmung besser<br />
auszubilden. Dies kann geschehen<br />
im Balancieren, im Steuern und<br />
Beherrschen von Bewegungsabläufen<br />
und auch im Überwinden von<br />
Ängsten und Unsicherheiten. So können<br />
ein sicheres Körper- und Lebensgefühl<br />
bewirkt, der Bewegungssinn<br />
gestärkt, Tastsinn und Gleichgewichtssinn<br />
gefördert werden. Die<br />
Möglichkeiten sind mannigfaltig und<br />
den Ideen sind keine Grenzen<br />
gesetzt.<br />
Ein weiterer Aspekt ist, dass gleich-<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Was vorher noch ein Tisch war, ist jetzt eine Brücke, oder ein Turm.<br />
zeitig das soziale Miteinander und<br />
das gegenseitige Wahrnehmen in<br />
gesteigertem Masse geschult wird,<br />
da die wechselnden sozialen Formen<br />
die Klassengemeinschaft täglich sensibilisieren<br />
und differenzierte Erfahrungen<br />
des Zusammenseins erlebt<br />
werden.<br />
So bietet sich der «offene Raum» an<br />
für sinnvolle, zielgerichtete Bewegung,<br />
die einen bildenden Wert für<br />
die gesunde seelisch-geistige Entwicklung<br />
des Kindes hat.<br />
Barbara Dominitz, Klassenlehrerin<br />
23
24<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Es lebe ein neuer, gesundheitsfördernder Erlebnisraum<br />
Gestaltung unserer<br />
Pausenhöfe<br />
Gesundheit hat viele Namen und<br />
viele Gesichter. «Gasunda» bedeutet<br />
seinem germanischen Wortursprung<br />
nach so viel wie «stark» und «kräftig».<br />
Gesundheit ist vor allem dann<br />
leicht zu beschreiben, wenn wir<br />
krank sind. Dann, wenn wir nicht<br />
mehr ausgeglichen sind und unseren<br />
Körper auch nicht harmonisch empfinden.<br />
In Krankheit, egal ob leichte<br />
Erkältung oder schwerwiegendes<br />
Leiden, sehnen wir uns nach einem<br />
kraftvollen Allgemeinzustand, nach<br />
uneingeschränkter Handlungsfähigkeit.<br />
Ein sehr wichtiger Helfer zur<br />
Entwicklung und Erhaltung von<br />
Gesundheit heisst «Bewegung». Ein<br />
lebendig gestalteter Pausenhof, der<br />
Lust macht auf Bewegung, wird<br />
dabei zum echten Gesundheitsförderer<br />
– für SchülerInnen, aber auch für<br />
die Lehrkräfte.<br />
Bewegungsmöglichkeiten für Kinder<br />
und Jugendliche beeinflussen nachweislich<br />
nicht nur die Lernmotivation<br />
und das Lernklima positiv, sondern<br />
auch die kognitiven Prozesse.<br />
Neuere Untersuchungen belegen die<br />
Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit<br />
durch bewegungsfördernde<br />
Massnahmen in der <strong>Schule</strong>. Dazu<br />
zählen sicherlich eine richtige Kör-<br />
perhaltung beim Schreiben und<br />
Lesen, aber auch Spiel- und Bewegungsangebote<br />
im Freien wie mobile<br />
Spielgeräte, bewegungsorientierte<br />
und ökologisch (um)gestaltete Pausenhöfe<br />
und auch Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten<br />
in Regenpausen,<br />
in überdachten Aussenräumen.<br />
Medizinische Forschungsarbeiten<br />
der jüngeren Vergangenheit zeigen,<br />
dass Schulkinder zunehmend an<br />
Haltungs- und Koordinationsschwächen,<br />
an Herz-Kreislaufschwächen<br />
und an Übergewicht leiden. Diese<br />
erkennbare Entwicklung wird u.a.<br />
auf den zunehmenden Gebrauch<br />
des Computers und die Reduktion<br />
von Spiel- und Grünflächen zurück<br />
geführt. Folge der Veränderungen<br />
sind zum einen Bewegungsarmut<br />
und dadurch bedingte Krankheiten<br />
wie Diabetes oder Rückenschäden.<br />
Dabei ist der menschliche Körper auf<br />
Bewegung ausgerichtet. Beim Sitzen<br />
wird die Wirbelsäule um etwa ein<br />
Drittel mehr belastet als beim Stehen.<br />
Zu häufiges, zu langes, zu passives<br />
und zu monotones Sitzen verursacht<br />
u.a. Verminderung der Atemfunktion,<br />
Unterversorgung des Gehirns<br />
mit Sauerstoff, eine Minderversorgung<br />
des gesamten Organismus mit
Nährstoffen, Lernstörungen und<br />
Unlust zum Lernen, gesteigerte<br />
Aggressionen, Beeinträchtigung der<br />
allgemeinen Befindlichkeit und der<br />
allgemeinen Leistungsfähigkeit.<br />
Umso wichtiger ist es, dass Kinder<br />
und Jugendliche Pausenhöfe erleben,<br />
die auf Bewegung Lust machen.<br />
Aussenräume, die zur Aktivität auffordern,<br />
wirken ganz direkt gesundheitsfördernd<br />
zum Beispiel für die<br />
Rückengesundheit: Gerade die kindliche<br />
Wirbelsäule ist aufgrund des<br />
hohen Knorpelanteils des Skeletts<br />
geringer belastbar als die erwachsene<br />
Wirbelsäule. Deshalb sollten<br />
Überbelastungen und Unterforderungen<br />
durch ausreichende Bewegungsmöglichkeitenentgegengewirkt<br />
werden. Durch Klettern,<br />
Hüpfen, Laufen wird Haltungsschwächen<br />
und Haltungsschäden<br />
wunderbar vorgebeugt.<br />
Bewegung ist ein Grundbedürfnis<br />
Spielgeräte aus Naturmaterialien,<br />
Balancierwege, Felsen und Klettergerüste<br />
laden auf einem gut gestalteten<br />
Aussenraum ein, sich ganz von<br />
selbst zu bewegen. Die Motivation<br />
sich zu bewegen ist für Kinder, im<br />
Gegensatz zu den Erwachsenen, sehr<br />
ursprünglich. Für viele Erwachsene<br />
ist Fitness sowie ein gut trainierter<br />
Körper ein wichtiges Motiv um Sport<br />
zu treiben. Kinder hingegen bewegen<br />
sich einfach. Sie kommen in Bewegung,<br />
weil sie Freude und Spass dabei<br />
erfahren wollen. Die Antriebe dafür<br />
sind eine natürliche Neugier und ein<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Jede Spur von Schönheit wirkt überall wie<br />
ein Heilmittel.<br />
manchmal unsagbarer Hunger nach<br />
vielfältigen Bewegungserfahrungen.<br />
Je reichhaltiger die kindliche Umgebung<br />
an Elementen für fantasievolle<br />
und selbstbestimmte Bewegungsformen<br />
ist und je mehr Freiheit Kinder<br />
haben, diese zu erkunden, desto besser<br />
können sich die Voraussetzungen<br />
für Gesundheit, Lernen, Kreativität<br />
sowie Wohlbefinden entfalten. Bewegung<br />
ist ein Grundbedürfnis. Ohne<br />
diese natürliche Anlage wäre eine<br />
Entwicklung vom unselbständigen<br />
Säugling zu einer selbstbewussten<br />
und gesunden erwachsenen Persönlichkeit<br />
nicht möglich.<br />
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26<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Bewegungsmangel macht sich breit<br />
Trotz «Fitnesswelle», auf der eine<br />
zunehmende Anzahl von Erwachsenen<br />
ihren Körper in (möglichst «perfekter»!)<br />
Form zu halten versuchen,<br />
zeigt sich heute bei Kindern und<br />
Jugendlichen eine andere Tendenz,<br />
nämlich dass sich immer mehr von<br />
ihnen immer weniger bewegen.<br />
Infolge unserer jetzigen Lebensbedingungen<br />
wird, im Vergleich zu<br />
früher, die körperliche Bewegung<br />
zunehmend aus dem Alltag herausgedrängt.<br />
Bewegungsmangel ist zu<br />
einem Wort der Medien geworden.<br />
Dort findet man oft Überschriften<br />
wie beispielsweise: «Sprachlosigkeit<br />
vor dem Computer», «Fettes Blut,<br />
Übergewicht, abgeschlaffte Muskeln<br />
– der Gesundheitszustand unserer<br />
Kinder ist beklagenswert», «Krank<br />
vom Sitzen – Kinder bewegen sich zu<br />
wenig». Sicherlich finden Schülerinnen<br />
und Schüler in den ländlichen,<br />
naturnahen Gegenden noch einladende<br />
Bewegungsräume vor. Auch<br />
können wir in der Innenstadt Kinder<br />
beobachten, die Fahrrad fahren und<br />
in verkehrsberuhigten Zonen auf<br />
der Straße spielen. Ist dies aber für<br />
die Gesundheitsentwicklung und –<br />
erhaltung ausreichend? Es scheint als<br />
fehle es zunehmend an spontanen,<br />
unbeobachteten sowie spannungsgeladenen<br />
oder sogar risikobesetzten<br />
Bewegungsabenteuern wie Wälder<br />
erkunden, auf Bäume klettern und<br />
Bäche stauen.<br />
Die Leistungsfähigkeit der menschlichen<br />
Organe ist abhängig von der<br />
Qualität und Quantität ihrer Beanspruchung.<br />
Gerade im Kindesalter<br />
werden die Grundlagen für eine<br />
gesunde körperliche Entwicklung<br />
gelegt. Kinder, die sich viel bewegen,<br />
schaffen positive Voraussetzungen für<br />
eine Ausdifferenzierung ihrer Organe.<br />
Sie weisen eine höhere Knochendichte<br />
auf, haben leistungsfähigere Muskeln<br />
und ein strapazierbareres Herz-<br />
Kreislauf-Atmungssystem. Darüber<br />
hinaus fördert Bewegung die Entwicklung<br />
des Nervensystems und<br />
unterstützt somit den Prozess der<br />
Hirnreifung. Eine gute allgemeine<br />
körperliche Gesundheit macht Kinder<br />
belastungs- und widerstandsfähiger<br />
gegen Infektionskrankheiten. Kinder<br />
haben das Bedürfnis sich vielfältig zu<br />
bewegen. Jede Bewegungsart, das<br />
Laufen, Klettern, Rutschen, Drehen,<br />
Schwingen, Schaukeln, Springen,<br />
Balancieren, mit Bällen Spielen, in<br />
Pfützen Springen und vieles mehr,<br />
entspricht ihrem elementaren Bewegungsbedürfnis.<br />
Ein gesundheitsfördernder<br />
Pausenhof muss diesem<br />
Massstab gerecht werden.<br />
Ein Aussenraum, der spontan zu<br />
Bewegung einlädt, bietet Elemente<br />
aus Stein, Holz oder Sand an, die das<br />
organische Wachstum positiv beeinflussen.<br />
Dort findet man Flächen und<br />
Elemente, welche Körper- und Bewegungserfahrungen<br />
fördern, welche<br />
Wahrnehmungsfähigkeit und Bewegungskoordination<br />
stärken. Kinderwelt<br />
ist Bewegungswelt.<br />
Und die Lehrkräfte? Und die Jugendlichen?<br />
Räume, die zur Ruhe einla-
den, zum Gespräch und zum Austausch,<br />
sind für sie oftmals wichtig –<br />
aber auch ein bewegender Pausenbereich.<br />
Je mehr wir in unserer<br />
Lebensentwicklung in den Kopf und<br />
ins Denken kommen, um so mehr<br />
müssen wir eben bewusst darauf<br />
achten, dass wir nicht nur denkend,<br />
sondern auch körperlich in Bewegung<br />
bleiben. Denn schon Aristoteles<br />
wusste: «Auch das Denken schadet<br />
bisweilen der Gesundheit.»<br />
Wie in der letzten Ausgabe unserer<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
«Mitteilungen» angesprochen, wird<br />
das Projekt zur Neugestaltung der<br />
Aussenräume an unserer <strong>Schule</strong> im<br />
Sommer dieses Jahres beginnen.<br />
Zunächst soll der Innenhof und<br />
dann, Schritt für Schritt, der gesamte<br />
Pausenbereich neu gestaltet werden.<br />
Wir freuen uns auf den neuen,<br />
gesundheitsfördernden Erlebnisraum!<br />
Stephan Rotthaler und<br />
Alexander Spieth<br />
Portrait der Wellnessgruppe<br />
Wer beim Namen Wellnessgruppe an<br />
Gurkenmasken und Sauna denkt, der<br />
ist an der falschen Adresse. Mit Wohlgefühl<br />
hat sie aber trotzdem viel am<br />
Hut, denn es geht hier um das Wohlgefühl<br />
der Schulgemeinschaft.<br />
Hervorgegangen aus einer nur aus<br />
Lehrern bestehenden Schulordnungsgruppe,<br />
wurde vor ein paar<br />
Jahren auf die Initiative von Frau<br />
Rotthaler und Herrn Ecknauer mit<br />
einigen interessierten SchülerInnen<br />
die Wellnessgruppe gegründet. Um<br />
noch eine breitere Abstützung in der<br />
Schülerschaft zu erreichen, beteiligen<br />
sich heute in der Regel je zwei SchülerInnen<br />
der Klassen 7 bis 12 mit 3 bis<br />
4 Lehrern an den Treffen, die zweimal<br />
im Quartal stattfinden. Gemeinsam<br />
werden Anliegen und Ideen<br />
besprochen und, wenn möglich, ihre<br />
Umsetzung vorbereitet. Viele Ideen<br />
und Wünsche, die unser Schulleben<br />
versüssen und erleichtern, fanden<br />
ihren Ursprung in der Wellnessgruppe,<br />
wie zum Beispiel der Verkauf von<br />
Brötli und Gipfeli in der grossen<br />
Pause oder das Strandfest, welches<br />
mit seinen vielen Darbietungen grosse<br />
Zustimmung unter den Schülern<br />
erlangte. Das jüngste Projekt, die<br />
Neuformatierung der Schülerausweise,<br />
wird nach den Fasnachtsferien<br />
in die Tat umgesetzt.<br />
Die Wellnessgruppe ist ein Ort, an<br />
dem man ernst genommen wird und<br />
eigene Ideen einbringen kann. Dies<br />
ist uns Schülern sehr wichtig, denn<br />
was wäre eine <strong>Schule</strong> ohne mitgestaltende<br />
Schüler?<br />
Alessandro Suter 10b<br />
27
28<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
Erziehung durch Konsumverhalten!<br />
– Warum und<br />
wozu?<br />
Mit diesen Ausführungen lade ich<br />
die LeserInnen dazu ein, mit mir darüber<br />
nachzudenken, wie wir alle –<br />
bewusst oder unbewusst, willentlich<br />
oder zufällig – durch unser Konsumverhalten<br />
unsere Kinder prägen.<br />
Welche Wirkung – auf unser Kind<br />
und die Welt – hat unser Tun? Wie<br />
bewusst gestalten wir den Prozess<br />
des Kaufens und Verbrauchens der<br />
Güter für den täglichen Bedarf?<br />
Warum und wozu kann das wichtig<br />
sein?<br />
Mit zunehmendem Alter erleben uns<br />
die Kinder immer weniger als Vorbild,<br />
aber mehr als Diskussionspartner;<br />
immer aber bestimmen wir die<br />
Qualität der Artikel, mit denen unsere<br />
Kinder «umgeben» sind – im Zimmer,<br />
auf der Haut oder im Magen. Sie<br />
erleben, wie wir entscheiden, mit<br />
was wir uns umgeben und welche<br />
Qualitäten und Mengen wir wovon<br />
verbrauchen. Wenn unsere Kinder<br />
auch nicht alles unverändert von uns<br />
übernehmen, so ist unser Konsumverhalten<br />
Teil ihrer Erziehung.<br />
Am Beispiel der Nahrungsmittel<br />
lässt sich gut zeigen, wie einerseits<br />
unser (kleiner) Körper mit der ganzen<br />
(grossen) Welt und andererseits<br />
unser Seelisches/Geistiges mit dem<br />
Körperlichen zusammenhängen:<br />
Betrachten wir ein alltägliches Frühstück:<br />
Kaffee aus Südamerika, ein<br />
Brot aus Getreide von Australien,<br />
Milch und Butter möglicherweise<br />
aus der Schweiz. Wir alle wissen:<br />
hungrig und/oder z.B. ohne Kaffee<br />
sind nur wenig Leute fröhlich, aktiv<br />
und wirklich wach. Und: nach einem<br />
üppigen Mittagessen fällt das<br />
(gedankliche) Arbeiten schwer. Konservierungsmittel,<br />
Farbstoffe und<br />
andere Lebensmittelzusätze «erfreuen»<br />
zwar Augen und Gaumen, können<br />
aber mehr oder weniger starke<br />
«Nebenwirkungen» auslösen. Relevant<br />
ist auch die Wirkung auf die<br />
natürliche und soziale Umwelt während<br />
der Herstellung und dem Transport.<br />
Nur das Label «Demeter» steht<br />
für den biologisch-dynamischen<br />
Anbau, strenge Richtlinien für die<br />
Verarbeitung und die Bemühungen<br />
um eine assoziative Wirtschaftsordnung<br />
mit den entsprechenden «inneren<br />
Qualitäten». Die «Demeter»-<br />
Produkte entspringen der selben<br />
Denkweise wie die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>-<br />
Pädagogik.<br />
Konkret stehen wir doch oft –<br />
bewusst oder unbewusst – vor der<br />
Frage:» Was ist mir jetzt wichtiger,
eiche Auswahl oder gute Qualität?»<br />
Es ist unbestritten: unsere Grossverteiler<br />
führen ein attraktives Bio-<br />
Angebot und die besondere «Demeter-Qualität»<br />
gibt es nur in einzelnen<br />
Läden des Fachhandels mit bescheidenerem<br />
Sortiment. Hier lauert eine<br />
grosse Gefahr; weil (immer noch) zu<br />
wenige KonsumentInnen konsequent<br />
dort einkaufen, führen die<br />
stagnierenden Umsätze zu einem<br />
immer geringer werdenden Angebot,<br />
so lange, bis es gar keinen Fachhandel<br />
mit «Demeter»-Produkten mehr<br />
gibt. Wollen wir das? Was tun wir<br />
dagegen?<br />
Mit diesen – hier nur rudimentär<br />
ausgeführten – Überlegungen will<br />
ich einerseits auf eine akute Proble-<br />
Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit<br />
matik hinweisen: obwohl aus besonders<br />
nachhaltigem Anbau und in<br />
meist überdurchschnittlicher Qualität<br />
drohen die «Demeter»-Produkte<br />
aus den Regalen zu verschwinden,<br />
weil sie mit den geringen Mengen im<br />
Wettbewerb nicht bestehen können.<br />
Da braucht es bewusste, engagierte<br />
Kaufentscheidungen, denn letztlich<br />
wird nur das produziert, was auch<br />
gekauft wird! Andererseits will ich<br />
aber auch aufzeigen, wo man sich<br />
über das Engagement der KonsumentInnen<br />
für «Demeter» und<br />
günstige «Demeter»-Angebote informieren<br />
kann: bei www.konsumentenverein.ch,<br />
Rubrik «<strong>Basel</strong>».<br />
Marc C. Theurillat<br />
29
30<br />
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Einladung<br />
zur Ausstellung<br />
von Claudia Zaeslin<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Bewegte Eindrücke aus dem Freijahr<br />
Im Gemeinschaftsraum <strong>Rudolf</strong>-<strong>Steiner</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong><br />
Jakobsbergerholzweg 54, 4059 <strong>Basel</strong><br />
31
32<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Die Abschlussarbeit<br />
Die Abschlussarbeit- zusammen mit<br />
dem Theaterprojekt wohl der Höhepunkt<br />
für jede/jeden 12. KlässlerIn!<br />
Nach dem einjährigen Schaffensprozess<br />
darf man nun zufrieden zurückblicken.<br />
Am 1. 2. 2008 fiel auch von der<br />
letzten 12. Klässlerin die gesamte<br />
Anspannung ab. In zwei Tagen, fünf<br />
Blöcken und etwas weniger als zehn<br />
Stunden waren im grossen Saal der<br />
<strong>Rudolf</strong>-<strong>Steiner</strong>-<strong>Schule</strong> 39 überzeugende<br />
Vorträge über völlig verschiedene<br />
Themen zu hören.<br />
Nun aber von Beginn im Sommer<br />
2006 an: In vielen Gesichtern war am<br />
Beginn der Arbeit eine gewisse<br />
Ungewissheit zu erkennen. Was wird<br />
das Thema sein? Wer soll der Mentor<br />
oder die Mentorin sein und wählt<br />
man nach Kompetenzbereich oder<br />
Sympathie? All diese Fragen waren<br />
zu beantworten.<br />
Nach erfolgreicher Themen- und<br />
Mentorenwahl musste nun mit der<br />
Quellenbeschaffung begonnen werden.<br />
In dieser Zeit zeichnete sich<br />
auch schon ab, dass wohl jeder auf<br />
seine Art diese Arbeit schreiben<br />
würde – während die Einen schon<br />
vor den Sommerferien zählbare<br />
Manuskripte hatten, wechselten<br />
andere gar ihr Thema.<br />
Nun kam die erste intensive Schaffensphase.<br />
Die Sommerferien wurden<br />
dabei mehr oder weniger effek-<br />
tiv genutzt. Ein Teil musste die<br />
Arbeit ein bisschen eingrenzen, da<br />
die Einschätzung eines Themas nur<br />
mit Laienwissen doch sehr schwer<br />
war. Ein anderer Teil hatte schon den<br />
grössten Teil der theoretischen Arbeit<br />
hinter sich gebracht. Wiederum<br />
Andere nutzten die Ferien als Einstieg<br />
in den praktischen Teil.<br />
Als es nun entsprechend dem Terminplan,<br />
nach den Herbstferien, in<br />
den Endspurt ging, waren wiederum<br />
verschiedenste Stadien der Arbeit<br />
erreicht. Die Letzten begannen ihre<br />
gesammelten Notizen in reines<br />
Deutsch zu bringen, viele hatten<br />
nach den Ferien Praktika oder andere<br />
praktische Teile auszuwerten, andere<br />
machten sich schon ans Layout der<br />
Arbeit.<br />
Vor den Weihnachtsferien hiess es<br />
nun, die Arbeit inhaltlich abgeschlossen<br />
abzugeben. Auch wenn dies meines<br />
Wissens nach nicht bei allen der<br />
Fall war, war nach den Ferien eine<br />
ausgelassene Stimmung. Die Arbeiten<br />
waren fertig. Die wenigen Druckerprobleme<br />
änderten nichts daran,<br />
dass es viele glückliche und erleichterte<br />
Gesichter gab. Nun war das<br />
Gestalten des Ausstellungsraums an<br />
der Reihe. Erstmals sahen wir Schülerarbeiten<br />
anderer Schüler. Man<br />
merkte auch, wie sorgfältig und<br />
respektvoll mit den Arbeiten anderer<br />
umgegangen wurde. Nach erfolgrei-
chem Aufbauen folgte als nächster<br />
Schritt die Vernissage. Trotz verpatzter<br />
Ansprache war sie für uns Schüler<br />
ein voller Erfolg, auch wenn einige<br />
Leute versuchten, die Stimmung zu<br />
vermiesen.<br />
Was nun folgte, ist ja bereits bekannt.<br />
Im Nachhinein und Rückblick hat<br />
diese Arbeit enorme Kraft gebraucht,<br />
Von der <strong>Schule</strong> wurde ich gebeten,<br />
meine gehaltene Abschlussrede aufzuschreiben,<br />
damit sie ins Mitteilungsheft<br />
abgedruckt werden kann.<br />
Ich musste jedoch schnell erkennen,<br />
dass es etwas ganz anderes ist,<br />
eine Rede zu halten, wie eine aufzuschreiben.<br />
Schreibt man sie auf, verliert sie<br />
schnell an ihrer Wirkung. Trotzdem<br />
versuchte ich, meine Rede so genau<br />
wie möglich wiederzugeben und<br />
trotzdem noch Wirkung zu erzielen.<br />
Ich hoffe, es ist mir einigermassen<br />
gelungen:<br />
Alles begann sehr plötzlich. Vor<br />
ziemlich genau einem Jahr wurde<br />
jedoch zeigen die Ergebnisse, dass<br />
sich alle Mühe gelohnt hat. Die<br />
Arbeit hat uns verändert, uns<br />
menschlich weitergebracht. Sie hat<br />
uns Möglichkeiten eröffnet, die auch<br />
genutzt wurden. Die Abschlussarbeit<br />
war ein unvergessliches Erlebnis.<br />
Peter Sailer, Kl. 12b<br />
Schreiben als Ausdruck<br />
des Menschen<br />
das Thema Abschlussarbeit aktuell<br />
und ich hatte nicht die leiseste<br />
Ahnung, welches Thema mich auch<br />
wirklich ein Jahr lang beschäftigen<br />
würde …<br />
Es ist jedoch so, dass ich schon von<br />
klein auf schreibe.<br />
Zuerst waren es kurze Geschichten,<br />
dann versuchte ich mich in Romanen,<br />
später in Gedichten und nun, seit ca.<br />
zwei Jahren, in Kurzgeschichten.<br />
In diesen Kurzgeschichten schreibe<br />
ich auf, was mich beschäftigt, persönlich<br />
aber auch weltlich. Ich schreibe<br />
auf, was ich fühle, um Abstand zu<br />
dem Geschehenen zu bekommen.<br />
Als ich wieder einmal eine Kurz-<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
33
34<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
geschichte geschrieben hatte und sie<br />
meiner Mutter zum Lesen gab, fragte<br />
sie mich plötzlich, warum ich meine<br />
Abschlussarbeit nicht über Kurzgeschichten<br />
schreibe.<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nie<br />
wirklich in Erwägung gezogen, mich<br />
mit diesem Thema ernsthafter auseinander<br />
zusetzen. Doch je länger ich<br />
darüber nachdachte, desto faszinierender<br />
wurde der Gedanke für mich.<br />
Mein Thema blieb jedoch nicht<br />
«Kurzgeschichten», es wurde zu<br />
«Schreiben als Ausdruck des Menschen»!<br />
(«Schreiben als Ausdruck des Menschen»),<br />
denn die Frage: «warum<br />
schreibt man überhaupt?» bzw.<br />
«warum schreibe ich?» beschäftigte<br />
mich schon, seit ich bewusst zu<br />
schreiben begann.<br />
Diese Fragen versuchte ich dann<br />
auch in meiner Abschlussarbeit zu<br />
bearbeiten, wobei mir meine Mentorin<br />
von Anfang an bewusst machte,<br />
dass ich darauf niemals eine eindeutige<br />
Antwort bekommen werde.<br />
Mit der Frage «warum schreibe ich»<br />
entwickelte sich eine neue Frage:<br />
«Wie veränderte sich die Schriftlichkeit<br />
durch die menschliche Entwicklung<br />
hindurch?»<br />
Dieser Frage versuchte ich anhand<br />
einer Literaturgeschichte nachzugehen.<br />
Dazu studierte ich verschiedene<br />
Texte vom Altertum bis heute um zu<br />
sehen, wie sich der Ausdruck des<br />
Menschen im Schreiben verändert<br />
hat.<br />
Für mich persönlich steht nun fest,<br />
dass das Schreiben früher hauptsächlich<br />
dazu diente Wissen festzuhalten.<br />
Man drückte sich noch nicht durch<br />
die Schriftlichkeit selbst aus.<br />
Heutzutage ist das Schreiben nicht<br />
mehr nur ein Mittel zum Zweck.<br />
Man kann damit Gefühle ausdrücken,<br />
eigene Gedanken, was früher<br />
noch unvorstellbar war.<br />
In einem nächsten Teil meiner<br />
Abschlussarbeit fragte ich verschiedene<br />
Jugendliche, ob und wenn ja,<br />
warum sie schreiben. Ich fragte deshalb<br />
Jugendliche, da es mir unwahrscheinlich<br />
erschien, dass man freiwillig<br />
überhaupt noch zu einem Blatt<br />
Papier und Stift greift.<br />
In diesen kleinen Interviews bekam<br />
ich Antworten, welche mich in grosses<br />
Erstaunen versetzten. Viele<br />
schreiben, sind es nun Gedichte,<br />
Reime, kurze Geschichten, oder einfach<br />
ein Tagebuch. Sie schreiben persönliche<br />
Gedanken auf, um etwas zu<br />
verarbeiten, zu vergessen, einen<br />
neuen Blickwinkel darauf zu bekommen!<br />
«Schreiben ist wie ein Ventil».<br />
«Durch das Schreiben kann ich<br />
meine Gedanken besser ordnen».<br />
«Schreibt man etwas auf, das einem<br />
beschäftigt, bekommt man Abstand<br />
und einen neuen Blickwinkel auf<br />
das Geschehene.» «Es ist einfacher,<br />
Probleme aufzuschreiben, als sie<br />
jemandem mündlich mitzuteilen».<br />
Solche und ähnliche Sätze bekam ich<br />
zu hören.<br />
Ich schliesse daraus, dass das Schreiben<br />
heutzutage auch eine Art der<br />
Therapie sein kann.
Das Blatt Papier und der Stift ist wie<br />
ein Gegenüber, von dem man keine<br />
Kritik anhören muss, die einem aber<br />
geduldig zuhören, egal um welches<br />
Thema es geht.<br />
Schreibt man etwas auf, versetzt man<br />
sich nochmals tief in das Vergangene.<br />
Es kommen neue Gedanken und<br />
vielleicht sogar Lösungen, die man<br />
zuvor noch nicht erahnen konnte.<br />
Auch wenn das Schreiben äusserlich<br />
an Wert verliert, ich meine, dass<br />
kaum jemand noch so wie Schiller,<br />
Lessing oder Goethe schreiben kann,<br />
gewinnt die Schriftlichkeit innerlich<br />
an etwas. Die Schriftlichkeit ist längst<br />
nicht mehr so vollkommen, wie sie<br />
zur Blütezeit der deutschen Literatur<br />
war, doch sie gewinnt an etwas<br />
Anderem, an etwas Neuem, dessen<br />
Wichtigkeit wir vielleicht noch gar<br />
nicht fassen können …<br />
Früher war das Schreiben ein Privileg<br />
für nur sehr wenige Menschen.<br />
Konnte jemand schreiben, wurde er<br />
hoch angesehen.<br />
Heute hat fast jeder Mensch die Möglichkeit,<br />
Lesen und Schreiben zu lernen.<br />
Trotzdem, oder vielleicht genau<br />
aus diesem Grund, nimmt das Schreiben<br />
allgemein in seinem Wert ab.<br />
Die Schriftlichkeit ist heute so weit<br />
entwickelt, dass sie nicht mehr nur<br />
dazu dient, Wissen zu verbreiten<br />
oder Geschehenes festzuhalten.<br />
Wie das Tanzen oder das Komponieren<br />
eines Stückes kann das Schreiben<br />
ein Ausdruck des Menschen selbst<br />
sein. So wie man ein Stück traurig,<br />
fröhlich oder dramatisch komponieren<br />
kann und sich somit durch das<br />
Komponieren ausdrückt, so kann<br />
man sich auch durch die Schriftlichkeit<br />
ausdrücken.<br />
Schreiben als ein Ausdruck des<br />
Menschen!<br />
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36<br />
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am 14. September statt.<br />
An der Freien Musikschule erhalten<br />
Familien, die mehr als ein Kind in<br />
den Genuss von Instrumentalunterricht<br />
kommen lassen wollen, besonders<br />
vorteilhafte Konditionen: das<br />
zweite Kind bezahlt nur noch 50 Prozent<br />
des Schulgeldes, das dritte<br />
25 Prozent, das vierte Kind erhält<br />
gratis Unterricht.<br />
Die Freie Musikschule bietet Unterricht<br />
in folgenden Fächern an:<br />
Blockflöte, Querflöte, Traversflöte<br />
(barocke Querflöte), Gesang, Klarinette,<br />
Oboe, Trompete, Violine, Viola,<br />
Violoncello, Kontrabass, Gitarre und<br />
Klavier.<br />
Der praktische Unterricht lässt sich
auch mit einer Einführung in die<br />
Musiktheorie verbinden, wo das<br />
Angebot vom einfachen Vorkurs bis<br />
hin zu einem dreijährigen berufsbegleitenden<br />
Studium reicht.<br />
Als Pilotprojekt wird im kommenden<br />
Schuljahr 08/09 erstmals ein Jahres-<br />
Kurs durchgeführt, der für 5- bis<br />
7-jährige Kinder offen ist (Gruppengrösse:<br />
5 bis 8). Unter dem Namen<br />
«Instrumentenkreisel» werden die<br />
Kinder in einer wöchentlichen Doppelstunde<br />
in die Welt der Instrumen-<br />
te eingeführt. Quartalsweise werden<br />
Streich-, Blas-, Zupf- und Tasten/<br />
Schlaginstrumente in elementarer<br />
Selbsterfahrung kennengelernt.<br />
Kontakt Sekretariat<br />
(Donnerstag 8.30-11.30 Uhr),<br />
Tel. 061/312 41 44<br />
mail@freiemusikschulebasel.ch,<br />
www.freiemusikschulebasel.ch<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
37
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befreien die WELEDA Birkenpräparate Körper<br />
und Geist von Ballaststoffen. Sie fördern die Ausscheidungen<br />
und verleihen dem Organismus neuen Schwung.
Zum ersten Mal seit die «Violoncellades» vor<br />
acht Jahren ins Leben gerufen wurden, kommt<br />
das Celloorchester nach <strong>Basel</strong>. Im Jahre 2000<br />
wurde erstmals ein grenzüberschreitendes<br />
Celloorchester formiert unter dem Motto «Cello<br />
ohne Grenzen» – «rencontre internationale<br />
autour du violoncelle» . Es trat in Colmar und<br />
Müllheim auf und setzte sich aus CelloschülerInnen<br />
aus Frankreich und Deutschland zusammen.<br />
Seitdem findet jährlich im Mai ein grosses Konzert<br />
in Colmar statt unter Beteiligung verschiedener<br />
Celloklassen der Dreiländerregion. Die Initiatoren<br />
der ersten Stunde sind Alexandre<br />
Kozlik (Colmar) und Ulrich Thiersch (Müllheim &<br />
<strong>Basel</strong>), mittlerweile sind noch weitere LehrerInnen<br />
aktiv mit ihren SchülerInnen beteiligt, von<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Violoncellades 2008 in <strong>Basel</strong><br />
Konzert am Samstag, den 17. Mai um 19.00 Uhr<br />
Grosser Saal der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> Jakobsberg<br />
Die Basler «Crew» 2007:<br />
Lukas, Leoni, Katharina,<br />
Ulrich, Max, Raffaele,<br />
Raphaela, Anja, Mirijam,<br />
Carmen, Iona, Jasna<br />
39<br />
der Freien Musikschule <strong>Basel</strong> Jasna Bürgin,<br />
Daniela Schaub und Georges Depierre, aus<br />
Montbéliard Michel Kempf und weitere Lehrerinnen<br />
aus Colmar. An der Freien Musikschule<br />
<strong>Basel</strong> proben die Basler SchülerInnen einmal im<br />
Monat für das Konzert.<br />
Das grosse Klangspektrum des Cellos ermöglicht<br />
es, ein konzertfüllendes Programm zu gestalten,<br />
gespielt von kleineren Ensembles bis hin<br />
zum zeitweise 90 Köpfe umfassenden Celloorchester.<br />
Unter den für diese Besetzung arrangierten<br />
Stücken waren in der Vergangenheit<br />
Meisterwerke von Purcell, Bach, Vivaldi, Haydn,<br />
Brahms, Dvorák, Fauré, Tschaikowsky und viele<br />
weitere vertreten.<br />
Das diesjährige Programm wird Werke von
40<br />
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Es schlummern in jedem Menschen Fähigkeiten,<br />
durch die er sich Erkenntnisse über höhere Welten<br />
erwerben kann. (<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>)<br />
Der Paracelsus-Zweig im Haus SCALA BASEL führt regelmässig grundlegende anthroposophische<br />
Kurse, Seminare und Vorträge durch.<br />
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neue Teilnehmer jederzeit willkommen. • Zweigabende jeweils Mittwoch 20.00 Uhr – gemäss<br />
Programm • Kulturreisen gemäss Ansage<br />
Aus dem aktuellen Programm:<br />
2. April 08 Wie wirken Enttäuschung und seelischer Schmerz auf die seelische Gesundheit?<br />
Redner: Dr. Wolfgang Rissmann<br />
9. April 08 Die 12 Weltanschauungen und die Anthroposophie<br />
Redner: Thomas Meyer<br />
31. Mai / Salome und Johannes – ein Gralsmysterium – Wochenendtagung mit der Freien<br />
1. Juni 08 Eurythmiebühne Stuttgart (Programm auf Anfrage)<br />
Redner: Thomas Meyer und Marcus Schneider<br />
Voranzeige: Vom 26. Oktober bis 23. November 2008 finden unsere öffentlichen Montags-Vorträge<br />
Anthroposophie und Gegenwartsfragen im SCALA BASEL statt.<br />
Auskunft: Sekretariat Paracelsus-Zweig, Freie Strasse 89, Tel. 061 270 90 46, www.paracelsus-zweig.ch,<br />
paracelsus@scalabasel.ch
Dvorák, Klengel, Squire, Albinoni und Metallica<br />
(arrangiert von Apocalyptica) enthalten.<br />
Lassen Sie sich also überraschen und mitreissen<br />
sowohl vom warmen singenden Celloklang als<br />
auch von den fetzigen Rhythmen.<br />
Das Projekt hat in der Vergangenheit viel<br />
Begeisterung und Motivation hervorgerufen. So<br />
ist dies auch ein grosses Anliegen der beteiligten<br />
Lehrerinnen und Lehrer, Begeisterung für<br />
die Musik und das Cello zu wecken, gepaart mit<br />
grenzüberschreitenden Begegnungen und dem<br />
Erlebnis, Teil eines Ganzen zu werden. Die<br />
menschlichen Begegnungen sind hier ebenso<br />
wichtig wie das individuelle Engagement auf<br />
dem Instrument in der Vorbereitung.<br />
Ein paar Stimmen vom Projekt 2007:<br />
Mirjam: «Ich fand es super, mit so vielen Celli<br />
zusammen zu spielen. Es war das erste Mal, dass<br />
ich bei diesem Projekt mitwirkte und es war auf<br />
jeden Fall eine lohnende Erfahrung, die ich<br />
nicht missen möchte».<br />
Lukas: « Ich habe mich jedesmal gefreut, als wir<br />
nach Colmar fuhren. Wir haben intensiv geprobt<br />
und es gab auch hie und da die Möglichkeit,<br />
die Stadt zu besichtigen und neue Kontakte<br />
zu knüpfen.»<br />
Raffaele: «Colmar ist eine sehr schöne Stadt.<br />
Die alten Häuser gefallen mir sehr. Allerdings<br />
hat man manchmal das Gefühl, die ganze Stadt<br />
schlafe … Dort merkt man, dass Cellospielen<br />
Spass machen kann: alle sind begeistert!»<br />
Iona: «Es war für mich eine tolle Herausforderung<br />
und hat mich weiter gebracht.»<br />
Raphaela: «Mir haben die Probetage trotz<br />
Anstrengung sehr gut gefallen! Ich finde<br />
es sehr schade, dass das Konzert vorbei ist!!!<br />
Toll fände ich, wenn es einmal ein Cellolager<br />
geben würde.»<br />
Max: «Also, ich finde die Stadt sehr schön. Vor<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
41<br />
allem die schönen Häuser und die Läden sind<br />
auch sehr schön (wenn sie mal offen hätten,<br />
wenn wir dort am Proben sind)! Das Essen<br />
ist ausgezeichnet gut. Dank der vielen Proben<br />
werden wir noch berühmt.»<br />
Kathi: «Es war einmal mehr einfach überwältigend.<br />
Man vergisst immer wieder, wie man sich<br />
nach so einem Konzert und den vielen vorhergehenden<br />
Proben fühlt. Das gemeinsame<br />
Musizieren ist ein wichtiger Bestandteil meines<br />
Lebens, es verbindet die unterschiedlichsten<br />
Leute durch dieses eine gemeinsame Interesse<br />
miteinander – die Musik. Ich habe durch dieses<br />
und das letzte Konzert einige wirklich tiefe<br />
Freundschaften geschlossen. Ich blühe jedesmal<br />
während eines Projekts richtig auf. Die vielen<br />
schönen Eindrücke, die Vorfreude, die Aufregung,<br />
die sozialen Kontakte mit all diesen<br />
wunderbaren Menschen, und in diesem Fall die<br />
Vermischung der Sprachen, das Gefühl, mit- und<br />
füreinander ein solches Projekt auf die Beine<br />
gestellt zu haben – all das erfüllt einen mit<br />
Stolz. Am Ende dann, wenn sich langsam die<br />
Wehmut einstellt, bleiben einem noch die<br />
Erinnerungen an eine wunderschöne Zeit. Und<br />
genau für diese Erinnerungen lebe ich.»<br />
Das Konzert wird durch eine Ausstellung des<br />
Geigenbauers Leibacher aus Colmar bereichert.<br />
Möglicherweise kann man hier auch Instrumente<br />
im Entstehungsprozess bestaunen.<br />
Ulrich Thiersch<br />
Violoncellades 2008:<br />
Samstag, 17. Mai 19 h<br />
Grosser Saal Jakobsberg <strong>Basel</strong><br />
Sonntag, 18. Mai 17 h<br />
Kirche Ste Matthieu in Colmar
44<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Abschalten um einzuschalten<br />
Einladung zu unserer Eurythmieaufführung am 30. Mai 2008 um 18 Uhr.<br />
Bald ist es wieder soweit und die Schülerinnen und Schüler zeigen<br />
Eurythmie. Sie, liebe Eltern und Freunde, werden etwas Schönes sehen,<br />
aber dahinter steht ein langer Übprozess, dessen Weg und Ziel es ist,<br />
Denken, Fühlen und Tun miteinander zu verbinden.<br />
Wann sind Sie das letzte<br />
Mal wegen eines<br />
bestimmten Produktes<br />
in einen<br />
Laden gegangen<br />
und – von Musik<br />
umgeben und Präsentationen<br />
geführt<br />
– mit mehreren oder<br />
gar anderen Dingen<br />
wieder heraus gekommen?<br />
Wann wollten Sie das letzte Mal spazieren<br />
gehen, loslassen, in der Natur<br />
sein – und haben doch immer noch<br />
ein Zivilisationsgeräusch gehört?<br />
Wann sind Sie das letzte Mal Zug<br />
gefahren, ohne dass Sie noch die<br />
Musik Ihres Nachbarn hören durften,<br />
der gerade «abschaltete»? – Ganz<br />
nach dem Motto: Einschalten um<br />
abzuschalten? Oder Sie wurden<br />
unfreiwillig Mithörer eines<br />
Gesprächs, das Sie eigentlich nichts<br />
angehen wollte?<br />
Nun kann man sich fragen, was das<br />
mit Eurythmie zu tun hat. – Im Grunde<br />
genommen sehr viel. Denn muss<br />
man heutzutage aufpassen,<br />
sich nicht zu sehr<br />
mit seiner Umgebung<br />
zu identifizieren,<br />
um noch bei<br />
sich selbst zu bleiben,<br />
muss man die<br />
«Fähigkeit» – oder<br />
auf einer anderen<br />
Ebene: «Unfähigkeit» –<br />
entwickeln, mit seinem<br />
Hören sich nicht zu weit zu öffnen,<br />
mit seinem Sehen sich zurück zu<br />
nehmen, um sich nicht in etwas zu<br />
verlieren, was man eigentlich gar<br />
nicht will, darf man in der Eurythmie<br />
mit seinem ganzen Vorstellen und<br />
Denken, mit seinen ganzen Gefühlen,<br />
mit seiner ganzen Bewegung<br />
und seinem Tun in Einem sein.<br />
Dadurch verselbständigt sich nichts<br />
in mir, ich muss auch nicht etwas<br />
ausblenden, damit ich etwas anderes<br />
aufnehmen kann und so darf ich<br />
mich ganz mit dem eigenen Wesen<br />
identifizieren.<br />
Und während uns unsere Zivilisati-
Das Lebendige von Sprache, Musik und Bewegung: 10a im Sommer 2007.<br />
onsumgebung tendenziell ständig<br />
«kränkt», also krank macht, wirkt die<br />
Eurythmie in diesem Verbinden von<br />
Denken, Fühlen und Tun gesundend.<br />
Und gerade in der Eurythmie, die zu<br />
einer Aufführung kommt, ist dieses<br />
Element des Verbindens besonders<br />
stark betont. Denn wenn dieses<br />
gelingt, wird es schön. Schön zum<br />
Zuschauen und Miterleben.<br />
Aber auch andere Elemente wie Prozesswahrnehmung<br />
im Tun (statt<br />
Reflektieren des Gewesenen), Erüben<br />
von Qualitäten (statt Abläufen),<br />
Schulung des sozialen Miteinander-<br />
Bewegens (statt Zielorientierung des<br />
Einzelnen) sind aus der Sache der<br />
Eurythmie heraus in jedem Übprozess<br />
enthalten.<br />
Und weil wir hoffen, dass es wirklich<br />
schön wird, und weil wir allen, die<br />
sich dann auf der Bühne mit der<br />
Eurythmie zeigen, einen vollen Saal<br />
wünschen, freuen wir uns auf Ihr<br />
Kommen! Nebenbei: Hier dürfen Sie<br />
alles abschalten, um sich in das<br />
Lebendige von Sprache, Musik und<br />
Bewegung «einzuschalten», ja gar:<br />
hinzugeben.<br />
Das genaue Programm bekommen<br />
Sie später.<br />
Für das Eurythmiekollegium,<br />
Sivan Karnieli<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
45
46<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Hermes Olympische<br />
Spiele 2008<br />
Die von den <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>n der Schweiz durchgeführten Olympischen<br />
Spiele werden 10 Jahre alt – und möchten die pädagogische<br />
Landschaft etwas verjüngen!<br />
Das Jubiläum war zunächst eine Idee<br />
der drei Organisatoren, Olivier<br />
Thommen, Roland Steinemann und<br />
Michael H.- Froehlich. Kernidee war,<br />
zu den Spielen Kinder der 5. Schulstufe<br />
auch aus anderen Schulformen,<br />
insbesondere aus den staatlichen<br />
<strong>Schule</strong>n einzuladen. Was zunächst<br />
wie eine etwas überdimensionierte<br />
Phantasieveranstaltung erschien,<br />
nahm nach und nach Konturen an.<br />
Eine dieser wichtigen Konturen war<br />
die Finanzierung. Etliche Stiftungen<br />
beteiligten sich, von der Unternehmung<br />
überzeugt, um ausserordentlichen<br />
organisatorischen und logistischen<br />
Aufwand zu finanzieren.<br />
Olivier Thommen konnte sich so in<br />
seinem Freijahr einer seiner Herzensangelegenheiten<br />
widmen und die<br />
Spiele vororgaisieren.<br />
Pädagogik<br />
Aufgrund der Lehrplananregung<br />
von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> beschäftigen sich<br />
die KlassenlehrerInnen der <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>n in der fünften Klasse<br />
damit, den Kindern, in ihrer «goldenen»<br />
Mitte der Kindheit, eine der<br />
besonderen Blüten menschlicher<br />
Kultur zu verlebendigen. Zur Unterstützung<br />
dieser äusserst wichtigen<br />
Arbeit wurden die Olympischen<br />
Spiele zur Vertiefung dieses Erlebnisses<br />
entwickelt. Bis auf den heutigen<br />
Tag haben ja gerade Olympische<br />
Spiele einen gesellschaftlich hohen<br />
ethischen Stellenwert. Waren sie<br />
doch in Griechenland über 1000 Jahre<br />
hinweg ein Moment der Friedensruhe,<br />
an dem alle Waffen schwiegen<br />
bzw. ruhten.<br />
Die Spiele<br />
In Anlehnung an die antiken Olympischen<br />
Spiele werden die fünf Disziplinen<br />
Ringen, Speerwurf, Laufen,<br />
Weitsprung und Wagenrennen pädagogisch<br />
sinn- und phantasievoll als<br />
Spielposten angeboten. Die «Götterteams»<br />
bestehen aus einer Mannschaft<br />
von etwa 20 Kindern. Durch<br />
Streichresultate werden sportlich<br />
schwächere oder behinderte Kinder<br />
nicht zu «Buh»- Männern oder Frauen.<br />
Geführt werden die Gruppen in<br />
der Regel von den teils durch wunderschöne<br />
Götterkostüme verwan-
delten KlassenlehrerInnen. Die Klassenverbände<br />
werden zu Beginn der<br />
Spiele durch Einteilung von Fünfergruppen<br />
einer Klasse aufgelöst und<br />
bilden mit anderen Kindern ein<br />
neues «Götter-Team». Durch einen<br />
gemeinsamen Anfang mit Gesang,<br />
Rezitation und original griechischer<br />
Live-Musik versuchen wir ein griechisches<br />
Ambiente zu erzeugen.<br />
Nach der Eröffnung wird das olympische<br />
Feuer entzündet. Gespeist<br />
wird es durch die von jedem Kind<br />
mitgebrachten Holzscheite. Je Spielort<br />
und -tag nehmen ca. 300 Schüler<br />
und Schülerinnen teil.<br />
Ohne die grosse Hilfe der Eltern als<br />
Spielbetreuer an den Spielorten<br />
wären die Spiele gar nicht durchführbar.<br />
Für das diesjährige Finale haben<br />
sich die 11. Klässler der <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> Ittigen bereiterklärt,<br />
die Spielbetreuer zu stellen. Sie sind<br />
Schüler und Schülerinnen der ersten<br />
Hermes-Stunden, was uns eine<br />
besondere Freude ist.<br />
Profil<br />
In den Jahren bisher wurden die Spiele<br />
auf dem Gurten zu Bern, auf einer<br />
Wiese des Demeterhofes Wagenburg<br />
am Pfäffikersee und in der Region<br />
<strong>Basel</strong> auf dem Dittinger Flugfeld<br />
sowie letztes Jahr erstmalig auch in<br />
Deutschland auf dem Segelflugplatz<br />
Hotzenwald durchgeführt. Schweizweit<br />
nehmen an den Spielen <strong>Schule</strong>n<br />
aus 5 Nationen (CH, D, F, A, FL) teil.<br />
Für das Jubiläumsjahr sind nun folgende<br />
Besonderheiten geplant:<br />
� Verdoppelung der Spieltage durch<br />
höhere Schülerzahlen (6 statt 3)<br />
� Finale auf dem Gurten am<br />
31. 05. 2008<br />
Es haben sich bereits 15 staatliche<br />
<strong>Schule</strong>n zu einer Teilnahme entschlossen.<br />
Weitere Anmeldungen<br />
sind noch möglich!<br />
Aufsehen<br />
Zum ersten Mal wurde die Öffentlichkeit<br />
durch den Anerkennungspreis<br />
des Prix Ecosport 2003 (damals<br />
BUWAL/Swiss Olympic) auf diese<br />
Spiele aufmerksam, wo wir neben<br />
sehr opulenten Veranstaltungen<br />
einen Preis erhielten. Die Ankündigung,<br />
andere Schultypen getreu<br />
griechischer Gastfreundschaft einzuladen,<br />
fand ausserordentlich grossen<br />
Anklang. Im Patronatskomitee nehmen<br />
unter anderem Persönlichkeiten<br />
wie Regierungsrat Urs Wüthrich-<br />
Pelloli, FDP Fraktionspräsident Felix<br />
Gutzwiller und der Fecht-Weltmeister<br />
und Olympiasieger Marcel<br />
Fischer Einsitz.<br />
Neben dieser erfreulichen Unterstützung<br />
des öffentlichen Lebens sind<br />
aber auch die Arbeitsgemeinschaft<br />
der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>n in der<br />
Schweiz (ARGE) und die Anthroposophische<br />
Landesgesellschaft mit<br />
unter den tatkräftigen Mithelfern<br />
und Unterstützern.<br />
UNESCO<br />
Die diesjährigen Spiele stehen durch<br />
das Beitrittsgesuch der <strong>Rudolf</strong> Stei-<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
47
48<br />
Anzeigen<br />
wärmend wohltuend Hülle gebend<br />
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ner <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> zum Netzwerk der<br />
UNESCO- assoziierten <strong>Schule</strong>n unter<br />
einem weiteren besonderen Stern. Sie<br />
sind das offizielle Anerkennungsprojekt<br />
der <strong>Schule</strong> und wurden von<br />
Koichiro Matsuura in Paris bei der<br />
Vergabe des Status als Projekt anerkannt.<br />
Das ehrte uns sehr und unterstrich,<br />
dass wir ebenfalls mit den<br />
Zielen einer humanitären Weltorganisation<br />
übereinstimmen.<br />
Das Wichtigste<br />
Auch in diesem Jahr werden sich<br />
wieder viele Kinder auf dem jeweils<br />
in wunderschöner Natur gelegenen<br />
«olympischen Feld» treffen und über<br />
den Tag die «anderen» Kinder (Auflösung<br />
der Klassenverbände durch<br />
Teilung in Fünfergruppen) zu ihren<br />
Brüdern machen. Sie werden italienisch,<br />
französisch, deutsch sprechen<br />
und hören. Sie werden kämpfen,<br />
lachen, rasten. Am Ende steht vielleicht<br />
ein Mannschaftssieg, vielleicht<br />
eine Einzel- Goldmedaille. Jeder hat<br />
eine Medaille aus Ton und einen<br />
Es freut mich, Ihnen das Flohmarkt-<br />
und Bazar-Ergebnis 2007<br />
mitteilen zu können.<br />
Der <strong>Schule</strong> konnte der Ertrag<br />
von gesamthaft<br />
Erinnerungsbecher in der Hand. Das<br />
Feuer wird noch brennen … in diesem<br />
Jahr vielleicht sogar ein zweites<br />
Mal, wenn meine Mannschaft auf<br />
einem der ersten beiden Tagesränge<br />
ist. Die Tagessieger reisen zum Finale.<br />
Welches Götterteam wird dann in<br />
Bern auf dem Siegerpodest stehen?<br />
Für das OK Michael H.- Froehlich<br />
Termine: Die Spieltermine entnehmen<br />
Sie bitte der Veröffentlichung<br />
auf unserer Homepage.<br />
Am 31.Mai findet das Finale auf dem<br />
Gurten zu Bern statt.<br />
Verein Hermes Olympische Spiele:<br />
Seit einem halben Jahr sind wir ein<br />
eigenständiger Verein. Sie können<br />
Mitglied werden!<br />
Kontakt: www.hermesolympic.ch<br />
info@hermesolympic.ch<br />
Telefon 0041/ 61/ 702 28 37<br />
Olivier Thommen<br />
überwiesen werden, wozu der<br />
Flohmarkt mit Fr. 68’014.05 und<br />
der Bazar mit Fr. 179’833.57<br />
beigetragen haben.<br />
Herzlichen Dank all denjenigen,<br />
die durch ihren Einsatz dieses<br />
Ergebnis ermöglicht haben.<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Flohmarkt- und Bazar-Ergebnis 2007 Für den Bazar-<br />
Fr. 247847.62<br />
Initiativkreis<br />
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49
50<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Bericht der Elternbeitragskommission (EBK)<br />
Höhere Schulbeiträge<br />
Die EBK sieht sich jährlich mit der<br />
Frage konfrontiert; Können wir die<br />
Beitragsrichtlinien so belassen oder<br />
müssen wir sie anpassen? Die steigenden<br />
Kosten der Aufwände<br />
machen auch vor unserer <strong>Schule</strong><br />
nicht halt. Deshalb müssen wir Aufwand-<br />
und Ertragsseite immer wieder<br />
beobachten. Gegebenenfalls<br />
müssen Anpassungen auf der<br />
Ertragsseite und damit bei den<br />
Elternbeiträgen gemacht werden. Die<br />
letzte Anpassung der Beitragshöhe<br />
hat vor 4 Jahren stattgefunden.<br />
Damals fand eine Beitragserhöhung<br />
um rund 7 Prozent statt. Diese massive<br />
Erhöhung war damals notwendig<br />
und war in den Familienbudgets entsprechend<br />
«schmerzhaft» zu spüren.<br />
Um solche grossen Anpassungen zu<br />
verhindern, wurde damals beschlossen,<br />
dass in kürzeren Abständen von<br />
2 bis 3 Jahren die Beitragshöhe nur<br />
sanft angepasst wird.<br />
Aus diesem Grund mussten wir uns<br />
für dieses Jahr wieder eingehend mit<br />
diesem Thema befassen und eine<br />
Erhöhung der Beiträge beschliessen.<br />
Diese Erhöhung bewegt sich im Rahmen<br />
von ca. 2 Prozent. Gleichzeitig<br />
hat eine Bereinigung der Richtlinien<br />
stattgefunden. Im Bereich der tiefen<br />
Einkommen fiel die Erhöhung grösser<br />
aus, da wir im Vergleich zu den<br />
anderen regionalen <strong>Steiner</strong>-<strong>Schule</strong>n<br />
die «billigste» <strong>Schule</strong> waren. Um<br />
Konkurrenzsituationen zu vermeiden,<br />
musste hier eine Anpassung<br />
stattfinden.<br />
Eine solche Erhöhung der Beiträge ist<br />
nie populär und löst auch immer<br />
wieder Empörung und Unverständnis<br />
aus. Wir von der EBK, als auch<br />
davon betroffene Eltern, wissen nur<br />
allzu gut, dass wir der Schmerzgrenze<br />
damit wieder etwas näher kommen.<br />
Trotzdem ist es notwendig, da<br />
die finanzielle Basis der <strong>Schule</strong> auch<br />
in Zukunft sichergestellt werden<br />
muss. Gleichzeitig ist auch zu bedenken,<br />
dass die Lehrergehälter immer<br />
noch unterhalb des Minimums liegen<br />
und auch hier dringend eine Anpassung<br />
nötig wird.<br />
Einstufungsrunde<br />
Alljährlich erhalten im Frühjahr alle<br />
<strong>Schule</strong>ltern die Unterlagen für die<br />
neuen Beitragsvereinbarungen. Ein<br />
wichtiges Prozedere, da anhand dieser<br />
Einstufungen anschliessend das<br />
Budget für das kommende Schuljahr<br />
erstellt wird. Wir bitten alle Eltern,<br />
sich eingehend mit den Unterlagen<br />
für die neue Vereinbarung zu befassen,<br />
die Formulare vollständig und<br />
leserlich auszufüllen und termingerecht,<br />
bis spätestens am 4. April<br />
2008 einzusenden. Wir bitten um<br />
pünktliche Einsendung, da durch
Mahnschreiben unnötiger Aufwand<br />
und vermeidbare Portokosten entstehen.<br />
Selbständig Erwerbende<br />
Die Einstufung selbständig erwerbender<br />
Eltern ist für die Betroffenen<br />
selbst, wie auch für die EBK, eine<br />
komplexe Angelegenheit. Um eine<br />
gerechte und vergleichbare Situation<br />
zwischen Angestellten und selbständig<br />
Erwerbenden zu erlangen,<br />
wurde im Jahr 2005 ein Leitfaden für<br />
selbständig Erwerbende erarbeitet.<br />
Anhand dieses Leitfadens müssen<br />
die selbständig Erwerbenden zusammen<br />
mit der Steuerrechnung ihr<br />
«Bruttoeinkommen» berechnen. Dieses<br />
errechnete Bruttoeinkommen entspricht<br />
dann dem Bruttolohn der<br />
Angestellten auf dem Lohnausweis,<br />
der bei der Einstufung massgebend<br />
ist.<br />
Wiederholt haben wir festgestellt,<br />
dass dieser Leitfaden und die Berechnung<br />
für viele noch zu wenig klar<br />
sind. Wir haben uns deshalb nochmals<br />
eingehend mit diesem Thema<br />
auseinandergesetzt, und haben eine<br />
neue Wegleitung und neue Berechungsformulare<br />
(elektronisch oder<br />
manuell) erstellt. Diese Dokumente<br />
können im Sekretariat der <strong>Schule</strong><br />
(Tel. 061 331 62 50) angefordert oder<br />
unter www.steinerschule-basel.ch<br />
unter «Anmeldung-Schulgeld» heruntergeladen<br />
werden. Wir bitten alle<br />
Selbständigerwerbenden, das vollständig<br />
ausgefüllte Dokument «Einkommensermittlung»<br />
der Beitragsvereinbarung<br />
beizulegen.<br />
Personelles<br />
Kaum sind die vakanten Stellen in<br />
der EBK besetzt, kündigen sich<br />
erneut Rücktritte an. Im Verlauf des<br />
Jahres sind Marcus Berger und Heinz<br />
Forter in die EBK eingetreten. Jedoch<br />
verlassen auf Ende Schuljahr 07/08<br />
Judith Meyer und Christian Sailer<br />
die EBK.<br />
Wir sind deshalb unbedingt auf<br />
Nachfolger bzw. Nachfolgerinnen<br />
angewiesen. Um einen reibungslosen<br />
Übergang und ein gutes Einarbeiten<br />
zu ermöglichen, wären wir froh,<br />
wenn sich InteressentInnen jetzt<br />
schon melden würden. Da die Männerquote<br />
zur Zeit etwas höher ist,<br />
wäre es toll, es würde sich zum Ausgleich<br />
noch eine motivierte Frau<br />
finden, die bereit wäre, die EBK zu<br />
ergänzen.<br />
Interessentinnen, die sich gerne in<br />
der EBK engagieren möchten, sollen<br />
sich bitte bei Corinne Breitenstein<br />
(Tel. 061 331 62 50) melden.<br />
Für die Elternbeitragskommission<br />
Martin Schäppi<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
51
52<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Ein Selbstgespräch zu einer Elternratssitzung von Lukas Kobel<br />
Der Elfenbeinturm,<br />
der keiner ist –<br />
Was der Elternrat so macht<br />
Den Tisch gedeckt. Brot, Butter,<br />
Milch vorhanden. Jetzt kann die<br />
Familienübergabe erfolgen. Schliesslich<br />
ist heute Donnerstag, Monatsmitte:<br />
Elternrat.<br />
Ich setze mich ins Tram und überschaue<br />
nochmals die Protokolle der<br />
letzten Sitzung. Jede der drei Arbeitsgruppen<br />
verschickt jeweils ein Kurzprotokoll<br />
per Mail. Plus Plenumsprotokoll.<br />
So wissen alle von allen. Ich<br />
bin Teil der Gruppe AG_EL, was so<br />
viel bedeutet wie Arbeitsgruppe<br />
Eltern-Lehrerschaft.<br />
Wir beschäftigen uns mit Belangen<br />
zwischen <strong>Schule</strong> und Eltern. Die<br />
Anliegen der <strong>Schule</strong>ltern sind der<br />
Ausgangspunkt unserer Arbeit. Wir<br />
fassen solche Anliegen unter dem<br />
Begriff Anträge zusammen. Der Weg,<br />
sein Anliegen dem Elternrat zuzutragen,<br />
führt über die schriftliche Einreichung<br />
eines Antrags. Alle persönlichen<br />
Informationen werden dabei<br />
vertraulich behandelt. Das ist kein<br />
unnötiger Formalismus. Wie schnell<br />
wird – als Beispiel – bei einem Telefongespräch<br />
die dargelegte Sache<br />
andersrum verstanden als es die<br />
Stimme am anderen Draht-Ende<br />
meint gesagt zu haben? Auch ist es<br />
gerade ein Vorteil des Elternrats, ein<br />
Anliegen aus dem persönlichen Kontext<br />
einer Klasse, eines betroffenen<br />
Kindes oder einzelner Eltern herauszulösen.<br />
Wird ein Antrag eingereicht, so<br />
bemüht sich der Rat, das formulierte<br />
Anliegen in einen Gesamtzusammenhang<br />
zu stellen und daraufhin<br />
die richtigen Massnahmen zu ergreifen.<br />
Praktisch kann das ganz Verschiedenes<br />
bedeuten. Ein Antrag<br />
kann die <strong>Schule</strong> massgeblich verändern<br />
und prägen, ein Antrag kann in<br />
extremis auch zurückgewiesen werden.<br />
Der Elternrat regiert auch entsprechend<br />
unterschiedlich in Hinblick<br />
auf die <strong>Schule</strong>. Allenfalls kann<br />
der Elternrat selbst einen Lösungsweg<br />
anbieten, allenfalls genügt es,<br />
die Lehrerschaft zu informieren.<br />
Manchmal muss ein Antrag im<br />
Elternrat vorerst ausgearbeitet werden,<br />
bevor es sinnvoll erscheint, die<br />
<strong>Schule</strong> zu involvieren. Anfragen, die<br />
die <strong>Schule</strong> unmittelbar betreffen,<br />
werden an sie delegiert. Wieder
andere bedingen die direkte Zusammenarbeit<br />
von Elternrat und Lehrerschaft.<br />
Schon Station Jakobsberg?<br />
Im Gemeinschaftssaal rücken wir<br />
sechs Stühle um einen Tisch. Die<br />
Leitung des Gesprächs übernimmt<br />
jeweils jene Person, die das letzte<br />
Protokoll der Arbeitsgruppe verfasst<br />
hat. Diese Praxis bewährt sich ganz<br />
gut. Die Runde ist eröffnet. Es ist<br />
halb Acht und wir haben eine gute<br />
Stunde Zeit.<br />
Das letzte Protokoll wird genehmigt,<br />
fünf Punkte stehen weiter auf dem<br />
Programm. Davon drei Anträge: 1.<br />
«Elternabende», 2. «Flötenwahl» und<br />
3. «Aufhebung des Fussballverbots».<br />
Die beiden weiteren Punkte betreffen<br />
4. «Elternmitarbeit (EMA)» und 5.<br />
«Lektüre und Bildungstag».<br />
Punkt 1: Es sollte doch möglich sein,<br />
Elternabende und andere Schulanlässe<br />
auf einem Gesamtkalender so zu<br />
verteilen, dass es auch für Familien<br />
mit mehreren Kindern an der <strong>Schule</strong><br />
nicht zu wiederholten Überschneidungen<br />
kommt? In der Praxis ist es<br />
aber so, dass die Lehrkräfte eine<br />
gewisse Flexibilität beibehalten<br />
möchten, um Elternabende dann<br />
durchzuführen, wenn es inhaltlich<br />
Sinn ergibt und das ist schlecht planbar.<br />
Gut. Schliesslich wird die<br />
Lösung gefunden: Zwei fixe Daten<br />
Elternabende anfangs Schuljahr und<br />
auch die Kindergartentermine werden<br />
mitberücksichtigt. Jetzt bleibt zu<br />
beobachten, wie sich die neue Abmachung<br />
bewährt.<br />
Punkt 2 behandelt die Anfrage zu<br />
den Blockflöten. So erfahren wir Wissenswertes<br />
über den Unterschied<br />
von pentatonischen und den gemein<br />
gestimmten C-Flöten – ohne den<br />
Aspekt der Doppellochung ausser<br />
Acht zu lassen. Alle Varianten finden<br />
an der <strong>Schule</strong> Verwendung. So kann<br />
es besonders bei kinderreichen Familien<br />
zu einer beachtlichen Sammlung<br />
von Holzblasinstrumenten kommen.<br />
Problem dabei sind die doch<br />
beträchtlichen Anschaffungskosten.<br />
Kann sich die <strong>Schule</strong> nicht auf einen<br />
Flötentypus einigen, lautet die Frage<br />
des Antrags. Es erscheint sinnvoll,<br />
diese Frage direkt an die <strong>Schule</strong> weiterzuleiten<br />
und um eine Stellungnahme<br />
zu bitten. Wir aber flanken den<br />
Ball weiter zu Punkt 3: Aufhebung<br />
des Fussballverbots an der <strong>Schule</strong>.<br />
Diese Anfrage eines Schülers aus der<br />
siebten Klasse findet jetzt seinen<br />
Abschluss. Im Rückblick ist es doch<br />
erstaunlich, was dadurch alles in<br />
Bewegung geraten ist: Eine breite<br />
Diskussion im Elternrat, an der <strong>Schule</strong>,<br />
die Verantwortlichen der Pausenhof-Neugestaltung<br />
haben aufgehorcht,<br />
Herr Schaffner hielt einen<br />
öffentlichen Vortrag zu diesem<br />
Thema und nicht zuletzt sind eine<br />
ganze Reihe von Artikeln in verschiedenen<br />
Publikationen im Umkreis der<br />
Waldorf-Pädagogik erschienen. Was<br />
hat sich verändert? Oberflächlich<br />
gesehen nicht allzu viel. Die Schulordnung<br />
wird zu diesem Punkt<br />
umformuliert. Das Verbot wird zum<br />
Verzicht. Doch <strong>Schule</strong> und Elternschaft<br />
sind wieder ein Stück zusam-<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
53
54<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
mengerückt. Ein diffuser Grundsatz<br />
hat seine pädagogische und praxisrelevante<br />
Rechtfertigung erhalten.<br />
Der Nebel hat sich gelichtet und ich<br />
werte den durchlaufenen Prozess als<br />
Erfolg für die <strong>Schule</strong> und jene, die sie<br />
mittragen.<br />
Punkt Vier: EMA. EMA klingt schon<br />
wuchtig und behäbig und das trifft<br />
auf die Sache Eltern-Mit-Arbeit auch<br />
zu. Der Elternrat hat aufgrund<br />
schwindender Elternmitarbeit eine<br />
breite und wissenschaftlich fundierte<br />
Umfrage zu diesem Thema durchgeführt.<br />
Daten wurden ausgewertet,<br />
Analysen erstellt. Auf viele Fragen<br />
gibt es bekanntlich immer auch viele<br />
Antworten. Doch der Weg ist nun<br />
vorgezeichnet, Leitbild für die<br />
Elternmitarbeit, Ressourcenpool und<br />
Schulvertrag sind erste schweisstreibende<br />
Stichworte dazu. Grundsätzlich<br />
haben die Auswertungen zur<br />
Elternmitarbeit gezeigt: Nur wer<br />
wirklich in das Geschehen und die<br />
Gestaltung der <strong>Schule</strong> miteinbezogen<br />
ist, kann daraus immer wieder<br />
neu die Motivation zur Mitarbeit<br />
schöpfen und aus der Rolle des passiven<br />
Dienstleistungs-Bezüger heraustreten.<br />
Punkt 5 betrifft Lektüre und Bildungstag.<br />
«Wie arbeiten Eltern und<br />
LehrerInnen zusammen?» ist sowohl<br />
Titel eines kleinen, aber empfehlenswerten<br />
Büchleins von Michael Harslem,<br />
als auch Thema eines Tagesseminars,<br />
welches die Arbeitsgruppe<br />
vorbereitet. Eben geht es darum,<br />
einen günstigen Termin mit dem<br />
Referenten im Herbst 08 zu finden.<br />
Bis dahin arbeiten wir einzelne Buchkapitel<br />
durch und bereiten Fragestellungen<br />
vor, zugeschnitten auf unsere<br />
Situation am Jakobsberg. Mit dem<br />
letzen Traktandum ist meist auch die<br />
Zeit der Arbeitsgruppe um.<br />
Was folgt ist das Plenum. Das Plenum<br />
ist also die grosse Runde. So an<br />
die dreissig Leute sitzen da im Kreis.<br />
Beinah alle Klassen sind durch einen<br />
Elternteil vertreten. Ein bunter<br />
Haufen – darf man wohl sagen, ein<br />
Konglomerat verschiedenster Fähigkeiten<br />
und menschlicher Ausprägungen.<br />
Ein beachtliches Potential, das<br />
gleichfalls nicht immer leicht auf<br />
Kurs zu halten ist. Ein Glück, dass<br />
die Leitungsgruppe mit allen Wassern<br />
gewaschen ist. Im Rahmen des<br />
Plenums werden Informationen ausgetauscht,<br />
Resultate zusammenfasst,<br />
Beschlüsse gefasst und Abstimmungen<br />
durchgeführt. Alle vier Arbeitsgruppen<br />
kommen zu Wort und<br />
geben einen kurzen Bericht zu ihrer<br />
aktuellen Arbeit ab. So bin ich als einzelner<br />
Vertreter gut auf dem Laufenden<br />
und kann im alltäglichen Kontakt<br />
mit <strong>Schule</strong>ltern oder auch im<br />
Rahmen der Elternabende entsprechend<br />
Auskunft geben.<br />
Regelmässig kommen im Plenum<br />
auch Gäste zu Wort. Heute ist es<br />
die Mediationsstelle. Ursprünglich<br />
durch den Elternrat initiiert, hält die<br />
Beratungsstelle im Elternrat Rückschau<br />
auf das Jahr 07. Ohne Zweifel<br />
bedeutet es einen grossen Gewinn<br />
für <strong>Schule</strong>, Eltern und Kinder,
in Konfliktsituation unabhängige<br />
Unterstützung in Anspruch nehmen<br />
zu können.<br />
Zum Schluss berichtet Frau Blum –<br />
als Vertreterin der Lehrerschaft – aus<br />
der Lehrerkonferenz. Es ist immer<br />
spannend, Einblick zu nehmen in das<br />
Planen und Tun der Konferenz. Ab<br />
und zu geschieht es, dass sich wie ein<br />
Vorhang zur Seite schiebt und der<br />
Blick frei wird auf eine – wie soll ich<br />
sagen – Szenerie einer Gedanken-<br />
Glasbläserei. Kunstvoll wird hier mit<br />
zerbrechlichem Material gearbeitet,<br />
so zum Beispiel an der Entwicklung<br />
einer schuleigenen Sexual- und<br />
Beziehungskunde.<br />
Die Zeit rückt vor. Es ist 22 Uhr und<br />
wir verabschieden uns. Rasch in den<br />
Mantel geschlüpft und schon<br />
quietscht das Heimwärtstram in der<br />
Kurve. Wir wollen doch rechtzeitig<br />
zu einem Ende kommen! Das gilt<br />
auch für mich Schreiberling.<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Wir lieben<br />
Naturheilmittel.<br />
birseck apotheke Arlesheim<br />
saner apotheke Laufen<br />
55
Drogen und Alkohol nicht mehr im Griff? Belastungen in der <strong>Schule</strong>?<br />
Schwierigkeiten in der Familie? Beziehungsprobleme?<br />
Die interne Beratungsstelle der <strong>Rudolf</strong>-<strong>Steiner</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong><br />
hilft Eltern, Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften.<br />
Anruf genügt: Catherine Englert Stöckli, Psychologin 061 421 52 63<br />
Eric Vuille-Gautier, Sozialarbeiter 079 376 52 72<br />
(berufliche Schweigepflicht zugesichert)
Sonntagshandlungen<br />
Daten für die Sonntagshandlungen Winter 2008<br />
Sonntag 13. April<br />
Sonntag 27. April<br />
Sonntag 11. Mai, Pfingsten<br />
Sonntag 25. Mai<br />
Sonntag 8. Juni<br />
Sonntag 22. Juni<br />
Sonntag 17. August<br />
jeweils 10 Uhr<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
57
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In den Neujahrsmorgen hinein hat<br />
Regina Flury ihren Schritt über die<br />
Todesschwelle getan – tun dürfen,<br />
denn es war für sie, in ihrem fortgeschrittenen<br />
Alter, doch alles hier<br />
recht beschwerlich geworden. Und<br />
der Zeitpunkt passt so sehr zu ihrer<br />
inneren Aufbruchstimmung, dem<br />
Neuen sich zuwendend, neuen Sonnenaufgängen.<br />
Auch ihre Geburt in Dresden am<br />
30. September 1911 war in den<br />
frühen Morgenstunden. Als Lebensmotto<br />
hat ihr die Mutter zugesprochen:<br />
«Du lachende Lust meines<br />
Lebens» und später ihr dann gesagt:<br />
«Du warst mir immer eine solche<br />
Freude».<br />
Die Eltern lebten mit den älteren<br />
Geschwistern, zwei Knaben und<br />
einem Mädchen, damals noch in<br />
Gera, wo der Vater im Fürstenhaus<br />
Reuss einen Posten inne hatte. Die<br />
Erziehung der Kinder – eine jüngere<br />
Schwester wurde später noch geboren<br />
– lag weitgehend in den Händen<br />
von englischen Gouvernanten. So<br />
sprach Regina bis zum 6. Lebensjahr<br />
nur Englisch. Erst mit dem beginnenden<br />
Schulunterricht mit Hauslehrerinnen<br />
kam die deutsche Sprache für<br />
sie dazu und auch die französische.<br />
Von 1914 an lebte die Familie in Pillnitz:<br />
Herrliche Jahre waren das, die<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
In Erinnerung an Regina<br />
Flury-von Bültzingslöwen<br />
sich von 1921 fortsetzten<br />
auf dem Gut<br />
Grossböla (zwischen<br />
Dresden und Leipzig),<br />
das die Mutter<br />
geerbt hatte, in herrlich<br />
weiter Landschaft.<br />
Regina Flury<br />
schreibt es so: «Die<br />
folgenden Jahre in<br />
Grossböla sind die<br />
Jahre, in denen<br />
meine Wurzel tief in<br />
die Erde wuchs, in<br />
der die behutsam 30.09.1911 – 01.01.2008<br />
fast ehrfürchtige<br />
grosse Liebe sich entwickelte<br />
zu frisch beackertem Feld,<br />
zu Ernte in glühendem, vorgewittrigem<br />
Sommerwetter … Grossböla:<br />
meine Heimat, meine Wurzeln».<br />
15jährig beginnt die Internatszeit,<br />
zunächst im Königin Luisen-Stift in<br />
Berlin. Sie hat grosses Heimweh,<br />
erkrankt an Lungenspitzenkatarrh<br />
und kommt so 1927 in das deutsche<br />
Gymnasium in Davos, ein Jahr später<br />
nach Ftan (Engadin), zusammen mit<br />
ihrer Schwester Freda, die einmal an<br />
die Mutter schreibt: «Bitte sage mir,<br />
was der Heilige Geist ist; das weiss<br />
sogar Regina nicht!» Das Abitur<br />
macht sie dann in Dresden, und es<br />
kommen schwere Jahre für sie,<br />
59
60<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
gesundheitlich und durch Enttäuschungen<br />
in Beziehungen. Während<br />
eines Handelsschulkurses lernt sie in<br />
Dresden die Christengemeinschaft<br />
kennen, spielt erstmals mit bei den<br />
Oberuferer Weihnachtsspielen – «52<br />
Jahre hat mich das dann begleitet; ich<br />
habe die Eva gespielt, sämtliche vorkommenden<br />
Engel, einen Wirt und<br />
schliesslich, zuallerletzt in Dornach,<br />
den alten Hirten Crispus». Weitere<br />
Stationen sind München und Salzburg.<br />
Es folgen die schweren Kriegsjahre<br />
mit dem Schmerz über die vielen<br />
Toten, zu denen auch die beiden<br />
Brüder und der Vater gehören. 1949<br />
steht Regina vor dem Nichts: «Keine<br />
Eltern, Brüder, Grossböla enteignet,<br />
keinen Beruf, kein Geld (DM 73.20),<br />
kein Dach über dem Kopf und allein<br />
in Tübingen. Ich stand auf einem<br />
Brücklein, sah ein Telefonhäuschen –<br />
und wer leitete diesen ‹Zufall›? Ich<br />
rief die Waldorfschule an, fragte, ob<br />
ich vielleicht auswärtige Kinder<br />
betreuen könnte. Aber die wollten<br />
ganz Anderes von mir, denn sie suchten<br />
seit drei Jahren einen Lehrer für<br />
Englisch und Französisch – ‹Bitte,<br />
kommen Sie sofort, wenn Sie diese<br />
Sprachen können, wir brauchen sie›.<br />
Nichts Besseres konnte mir passieren,<br />
als gebraucht zu werden!»<br />
Durch das Tun mit den Kindern<br />
wächst sie in diese Aufgabe hinein,<br />
macht auch noch Lehrerkurse an der<br />
Sorbonne in Paris. Dann kommt eine<br />
Anfrage vom Völkerkundemuseum<br />
in <strong>Basel</strong> mit der Bitte, sie möge koptische<br />
Textilien ihrer Technik nach<br />
bestimmen. Sie hatte nach dem<br />
Krieg, im Suchen nach neuen Aufgaben,<br />
Forschungen darin gemacht und<br />
einige Publikationen veröffentlicht.<br />
Und das zeigte sich als echter Schicksalsruf.<br />
Denn sie begegnet in <strong>Basel</strong><br />
Dietgen Flury. Sie heiraten. Nach<br />
dem Tod seiner Mutter leben sie im<br />
geliebten Biel-Benken.<br />
Von 1956 an ist sie Fremdsprachlehrerin<br />
an der Basler <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>,<br />
von allen respektvoll «Madame<br />
Flury» genannt. Man erlebt in ihrer<br />
Person, ihrer klaren, aufrechten,<br />
fröhlich-ernsten Art den Adel des<br />
Menschseins. Die letzten Tätigkeitsjahre<br />
verbringt sie in der Birseckschule<br />
als «Mädchen für Alles».<br />
«Es waren sehr glückliche Jahre insgesamt;<br />
ich habe es gut gehabt; all<br />
die Erfahrungen mit den Menschen,<br />
innerhalb der Familie, in der Welt –<br />
auch auf vielen Reisen und dann die<br />
Freundschaften in Biel-Benken». Die<br />
haben sich besonders bewährt nach<br />
dem Tode ihres Mannes im Jahre<br />
1998; viel Zuwendung darf sie da<br />
erfahren.<br />
Anstelle eigener Kinder nahm sie<br />
Nichten, Neffen an die Hand, wurde<br />
eine Art «Familienoberhaupt», von<br />
Liebe und Phantasie leuchtend, voller<br />
Impulse. Noch vor 3 Jahren war<br />
sie mitbeteiligt an der Herausgabe<br />
eines Kataloges über ihre Grosstante<br />
Paula Modersohn-Becker und dann<br />
stellte sie sich die Aufgabe, Gedichte<br />
von Erhart von Kreutzinger herauszugeben.<br />
Eines war ihr besonders<br />
lieb:
nur manchmal geschieht dir,<br />
dass sich ein sternhimmel wölbt auch<br />
am tage<br />
– ganz allein für dich –<br />
trotz wolken und labyrinthischer Wirrnis.<br />
dann gleiten Ichsein und Erde<br />
– zu winzigen pünktchen gerinnend –<br />
in den nachtkelch der ewigen frage.<br />
Diese Erinnerung – nach eigenen<br />
Notizen von Regina Flury – wurde<br />
für die Abdankung von Herrn Rolf<br />
Herzog. Pfarrer der Christengemeinschaft<br />
<strong>Basel</strong>, verfasst und auszugsweise<br />
von uns übernommen.<br />
schlumpf<br />
Angelika Weber<br />
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<strong>Schule</strong> intern<br />
61<br />
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Reparaturen
62<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Zur Erinnerung an Julius<br />
Dessecker<br />
11.03.1919 – 2.12.2007<br />
Am 1. Advent 2007<br />
ist Julius Dessecker<br />
im Alter von 88<br />
Jahren nach kurzer<br />
Krankheit verstorben.<br />
Dieses Eintreten in<br />
die geistige Welt zu<br />
Beginn der Weihnachtszeit<br />
passt ganz<br />
zu seinem warmherzigen,<br />
Menschen<br />
verbindenden<br />
Wesen. Denn sein<br />
Lebensimpuls war,<br />
in der äusseren Dunkelheit<br />
nach dem inneren Licht zu<br />
suchen und überall ausgleichend<br />
und vermittelnd zu wirken. Mit seiner<br />
grossen Liebenswürdigkeit konnte<br />
er viele Tore öffnen und später vor<br />
allem auch bei der Gründung der<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> Mayenfels so<br />
erfolgreich mit den Behörden vom<br />
Kanton <strong>Basel</strong>land verhandeln, dass<br />
diese <strong>Schule</strong> ganz in der Gemeinde<br />
integriert war und auch finanzielle<br />
Unterstützung bekam.<br />
Julius Dessecker unterrichtete<br />
während 30 Jahren als Klassen-,<br />
Turn- und Religionslehrer an unserer<br />
<strong>Schule</strong> von 1948 bis 1978. Er war ein<br />
engagierter Mitarbeiter, einer der<br />
grossen Stützen in der Schulgemein-<br />
schaft, einer, der sich mit ganzer<br />
Kraft und Begeisterung für die Pädagogik<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s einsetzte.<br />
Ich selber hatte Julius Dessecker<br />
während 8 Jahren als Klassenlehrer.<br />
Er wirkte prägend auf mein ganzes<br />
Leben und ermöglichte mir eine<br />
sorglose, fröhliche Schulzeit. Später,<br />
als ich selber Lehrerin wurde, kamen<br />
die alten <strong>Schule</strong>rinnerungen wieder<br />
hoch. Sie wurden die Grundlage<br />
meines ersten Unterrichtens. Da ich<br />
selber kein <strong>Steiner</strong> Seminar besucht<br />
hatte, nahm ich einfach meine alten<br />
Hefte hervor. Sie gaben mir Anregung<br />
und Sicherheit. Auch merkte<br />
ich immer deutlicher, wie entscheidende<br />
Schwerpunkte des Lehrplans<br />
in meinem Gedächtnis haften geblieben<br />
waren; Julius Dessecker hatte<br />
uns den Stoff so beigebracht, dass er<br />
nicht nur den Kopf ansprach, sondern<br />
im ganzen Menschen zum tiefen<br />
Erlebnis wurde. Viele Keime hat<br />
er ins uns gelegt, die ich später<br />
weiter ausbilden konnte.<br />
Neben dem täglichen Arbeitsprogramm<br />
wirkte er auch als engagierter<br />
Religionslehrer und nahm grossen<br />
Anteil an den Sonntagshandlungen<br />
des freien christlichen Religionsunterrichtes.<br />
Die Anthroposophie<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s war ihm ein Herzensanliegen.<br />
Während vieler Jahre
eteiligte sich Julius Dessecker an<br />
den Oberuferer Weihnachtsspielen.<br />
Vor allem in der Rolle des Gallus ist<br />
er mir noch in lebhafter Erinnerung.<br />
Diesen Hirten spielte er mit besonderer<br />
Wärme und Innigkeit. Als die alte<br />
<strong>Schule</strong> an der Engelgasse zu klein<br />
wurde, war Julius Dessecker sehr<br />
aktiv an der Planung eines neuen<br />
Schulhauses mit beteiligt.<br />
Nun noch einige Daten aus seinem<br />
Lebenslauf, die ich der Ansprache<br />
von Rolf Herzog, dem Pfarrer der<br />
Christengemeinschaft <strong>Basel</strong>, entnommen<br />
habe:<br />
«Geboren war Julius Dessecker am<br />
11. März 1919 in Stuttgart, in den<br />
Wochen, als die Atmosphäre geprägt<br />
war von den Vorbereitungen zur<br />
Gründung der ersten Waldorfschule.<br />
Er war der jüngste von 4 Brüdern, die<br />
ihr Leben lang sehr enge Beziehungen<br />
hatten. Alle verbanden sich als<br />
Mitglieder mit der Anthroposophischen<br />
Gesellschaft. Ihr Vater, der<br />
noch viele Vorträge von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
gehört hatte, war von Beruf<br />
Architekt. Unter anderem führte er<br />
den Bau des Stuttgarter Bahnhofes<br />
aus. Die Mutter leitete in liebevoller,<br />
dienender und ruhiger Art die Familie,<br />
den Haushalt, nimmer müde.<br />
Daneben führte sie auch noch ein<br />
Lebensmittelgeschäft, in dem viele<br />
Künstler einkauften, von denen sie<br />
öfters Freikarten für das Theater<br />
bekam. So gehörten Kunstereignisse<br />
zum Familienleben – und natürlich<br />
die Waldorfschule mit ihrem ganzen<br />
Umkreis. Nach dem Abschluss der<br />
letzten Klasse macht Julius Dessecke<br />
auf dem Gymnasium das Abitur, an<br />
das die Rekrutenschule anschliesst in<br />
Augsburg. Dann beginnt er sein<br />
Architekturstudium in München, bis<br />
er 1940 zum Militäreinsatz eingezogen<br />
wird. Durch einen Freund<br />
kommt er nach Sizilien zu einer eingespielten<br />
Mannschaft, die mit dem<br />
Abhören feindlicher Botschaften<br />
betraut war und sie dann verschlüsselt<br />
nach Kiel übermitteln musste.<br />
Viele Freundschaften entstanden,<br />
auch zur Bevölkerung. Dann kommt<br />
die Versetzung nach Kreta für etwas<br />
mehr als eineinhalb Jahre. Eine wunderbare<br />
Zeit zusammen mit seinem<br />
Freund, in der er auch Bücher von<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> studierte.<br />
Zurück in Deutschland beendet er<br />
sein Studium, arbeitet als Architekt<br />
und lernt 1947 während der Hochschulwochen<br />
an der Waldorfschule<br />
seine spätere Ehefrau Edith kennen.<br />
Ihr folgt er in die Schweiz nach <strong>Basel</strong>,<br />
wo er zunächst noch bei Suter &<br />
Suter arbeitet, sich aber dann ganz<br />
auch mit der <strong>Schule</strong> verbindet, vorerst<br />
mit einem halben Pensum als<br />
Sportlehrer und dann ab 1952 als<br />
Klassenlehrer.<br />
1949 feiern sie die Hochzeit in der<br />
<strong>Schule</strong>, zusammen mit vielen Kindern.<br />
Selber dürfen sie zweimal Eltern<br />
werden; auch Pflegekinder kommen<br />
teilweise dazu – weitgehend sind sie<br />
betreut durch die Grossmutter, weil<br />
Edith Dessecker auch als Klassenlehrerin<br />
unermüdlich tätig ist. Nebenher<br />
baut und plant Julius Dessecker<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
63
das eigene Haus, in das sie 1954 einziehen,<br />
vielfach unterstützt durch<br />
Kollegen der <strong>Schule</strong>.<br />
Neben der Führung mehrerer Klassenzüge<br />
wächst er in die Öffentlichkeitsarbeit<br />
hinein. Seiner liebevollen,<br />
bescheidenen Art, seiner vor Begeisterung<br />
glühenden Menschlichkeit<br />
öffnen sich viele Türen und Herzen –<br />
bei den Behörden, in der Regierung<br />
und in der Öffentlichkeit erweckt er<br />
Vertrauen für die Sache, die Waldorfpädagogik.<br />
Das führt nach intensiven<br />
Vorbereitungen zur Gründung<br />
der <strong>Schule</strong> in Pratteln auf dem<br />
Mayenfels 1973. Da gehört er zum<br />
Gernot Wille<br />
Es gibt verschiedenste Wege<br />
und Gründe, die einem an<br />
die <strong>Schule</strong> führen können.<br />
Der gelernte Werkzeugmacher<br />
verunfallte 24-jährig<br />
Vorstand und verlegt, zusammen mit<br />
seiner Frau, sein Haupttätigkeitsfeld<br />
in diese junge <strong>Schule</strong> – weit über das<br />
Pensionsalter hinaus.»<br />
Auch als pensionierter Kollege blieb<br />
Julius Dessecker der Basler <strong>Schule</strong><br />
treu. Er kam regelmässig zu den<br />
Konferenzen der Jahresfeste, die wir<br />
zusammen mit unseren ehemaligen<br />
Lehrerinnen und Lehrern feiern. Wir<br />
sind ihm sehr dankbar für alles, was<br />
er für unsere <strong>Schule</strong> getan hat<br />
und bleiben ihm auch weiterhin<br />
verbunden.<br />
schwer. Der Zukunftsplan Orgelbauer<br />
zu werden, fand ein<br />
jähes Ende. Nach zwei Jahren<br />
Spital und Rehabilitation war<br />
die Lage ungewiss,wie es<br />
weiter gehen könnte. Eine<br />
Anfrage nach einem passenden<br />
Arbeitsplatz erreichte<br />
die <strong>Schule</strong> und damit begann<br />
eine intensive Phase der Einarbeitung<br />
mit dem damaligen<br />
Hauswart Walter Estoppey.<br />
Daraus wurden rund<br />
29 Jahre, während denen er<br />
Herrn Estoppey und später<br />
mich mit seiner wertvollen<br />
Arbeit in der täglichen Pflege<br />
Claudia Zaeslin<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
der Innen- und Aussenräume<br />
unterstützte.<br />
Gemeinsam erledigten wir<br />
immer wieder alle «möglichen<br />
und unmöglichen<br />
Arbeiten».<br />
Leider machen ihm körperliche<br />
Beschwerden das<br />
Weiterarbeiten bei uns unmöglich.<br />
Wir möchten uns<br />
an dieser Stelle ganz herzlich<br />
bedanken für die unermüdliche<br />
und treue Mitarbeit in<br />
all den vergangenen Jahren<br />
und wünschen ihm die bestmögliche<br />
Gesundheit.<br />
Eric Weber<br />
65
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Weihnachtsspende 2007<br />
Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn<br />
in der Vorfrühlingszeit noch winterlichweihnachtliche<br />
Papierblumen zum Vorschein<br />
kommen. Es handelt sich dabei<br />
weder um eine Genmanipulation noch um<br />
eine Rarität in der Pflanzenwelt! Sondern<br />
es konnte ein riesiger Blumenstrauss in<br />
Form einer Spende in Höhe von 58’000.–<br />
Franken in der Konferenz vom 6. März<br />
2008 unter allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern verteilt werden.<br />
Wir sind Ihnen sehr dankbar für dieses<br />
grosse Geschenk! Viele von uns können<br />
Verabschiedung von Jürg Jung<br />
Ende Oktober hat Jürg Jung,<br />
einer der beiden Hauswarte,<br />
unsere <strong>Schule</strong> verlassen. Mehr<br />
als sieben Jahre hat er einen<br />
grossen Teil seiner Kraft bei<br />
uns eingebracht und durch seine<br />
sozialen und handwerklichen<br />
Fähigkeiten einen wichtigen<br />
Teil des äusseren Rahmens<br />
des Schulbetriebs sichergestellt. Durch seine<br />
Offenheit und Hilfsbereitschaft, seine<br />
Innovationsfreude und Toleranz konnte er<br />
mit grosser Bereitschaft auf verschiedenste<br />
Anliegen eingehen. Dadurch besass er<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
notwendige, unerwartete Ausgaben damit<br />
ausgleichen oder sich einen besonderen<br />
Wunsch erfüllen.<br />
Ihre liebenswürdige Geste ist uns auch<br />
ein sehr willkommener Beweis für Ihr<br />
Vertrauen in unsere Arbeit und Ihre Verbundenheit<br />
mit der <strong>Schule</strong>gemeinschaft.<br />
Es sei Ihnen nochmals von<br />
ganzem Herzen gedankt!<br />
Für das Kollegium der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>: Anita Probst<br />
einen ausgezeichneten Bezug<br />
zur Schülerschaft und war bei<br />
ihr wie auch bei den Eltern<br />
und dem Lehrerkollegium<br />
sehr geschätzt und beliebt.<br />
Sein pädagogisches und kommunikatives<br />
Geschick trugen<br />
massgeblich dazu bei, unsere<br />
<strong>Schule</strong> offen und gastfreundlich<br />
zu gestalten. Wir danken Jürg Jung<br />
für seinen wertvollen Einsatz in den vergangenen<br />
Jahren und wünschen ihm für<br />
die Zukunft alles Gute.<br />
Stefan Rohrer<br />
67
68<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Von der wundersamen Wandlung<br />
einer Vision zur Realität<br />
Mit diesem Titel lud die Bau-Initiativgruppe<br />
am 24. September 1994<br />
zum Fest auf dem Jakobsberg. Und<br />
was sollte gefeiert werden?<br />
Ein Etappenhalt auf dem langen Weg<br />
zu Schulküche und Gemeinschaftsraum.<br />
Begonnen hatte alles im Jahr 1991.<br />
Die Verwaltungskonferenz beschäftigte<br />
sich intensiv mit den Fragen<br />
von Um- und Neubauten im Schulhaus.<br />
Eine lange Wunschliste war<br />
erstellt worden: Neue Materialräume,<br />
PC-Raum, praktische Schulküche,<br />
neue Pausenhöfe, Aufenthaltsräume,<br />
Garderoben, Turnhalle,<br />
Bazarküche usw. usw.<br />
Dass berechtige Bedürfnisse vorhanden<br />
waren, bestritt niemand und so<br />
wurde das Architekturbüro Gass mit<br />
der Ausführung eines Projektes<br />
beauftragt.<br />
Und da stellte sich dann heraus, dass<br />
es eines reichen Zauberers bedurft<br />
hätte, um die vielen Millionen zu<br />
beschaffen. Das Projekt wurde als zu<br />
teuer abgelehnt.<br />
Noch einmal machte sich Herr Gass<br />
daran, ein redimensioniertes Projekt<br />
zu erarbeiten und nur die dringendsten<br />
Wünsche einzubauen; nämlich<br />
neue Schulküche und damit neue<br />
Bazarküche und einen Aufenthaltsraum<br />
für die ganze Schulgemeinschaft.<br />
Engagiert legte Herr Gass sein neues<br />
Projekt vor, das in der Verwaltungskonferenz<br />
dann allerdings auch<br />
keine Gnade fand.<br />
Und nun standen alle vor einem<br />
Scherbenhaufen!<br />
Doch einige Menschen fanden sich<br />
mit dem Zuwarten nicht ab und<br />
baten in einem dringenden Brief an<br />
die Lehrerkonferenz, doch noch einmal<br />
Mut zu fassen und – gemeinsam<br />
mit den Eltern und den Kritikern des<br />
vorgelegten Projekts – einen neuen<br />
Plan zu erarbeiten.<br />
An einer Konsultativversammlung<br />
wurde beschlossen, einen neuen<br />
Anfang zu wagen.<br />
Herr Basil Moesch, als Architekt und<br />
Schulvater, bot sein Mitarbeit an und<br />
es wurde eine Arbeitsgruppe berufen.<br />
Nun ging es noch einmal ans Planen.<br />
Prioritär war die Schulküche.<br />
Ursprünglich gab es nur eine Bazarküche.<br />
Aufgrund der Intervention<br />
des Kantons <strong>Basel</strong>land musste später<br />
in dieser Küche auch der Koch- und<br />
Hauswirtschaftsunterricht durchgeführt<br />
werden. Es wurde mit sehr<br />
beschränkten Mitteln damals umgebaut.<br />
Heute könnte man auf dieses<br />
Fach nicht mehr verzichten. Gehört<br />
es doch unabdingbar zu einer zeitgemässen<br />
Erziehung den Aspekt der<br />
gesunden, umweltgerechten Ernährung<br />
an die Kinder heranzutragen.
Dies soll – wenn immer möglich – in<br />
schönen, sachgemässen Räumen<br />
geschehen.<br />
Die Bazarküche muss ganz andere<br />
Bedürfnisse abdecken, ist aber dringend<br />
notwendig für einen so grossen<br />
Organismus wie die RSS <strong>Basel</strong>.<br />
Am 10. Juni 1993 wurde an der Verwaltungskonferenz<br />
beschlossen, das<br />
Gesamtprojekt Küche, Bazarküche<br />
und Aufenthaltsraum, (-neu Gemeinschaftsraum-),<br />
zu realisieren.<br />
Es wurde ein Bau-Ausschuss gewählt,<br />
der mit dem Bau-Initiativkreis und<br />
dem Architekten Basil Moesch das<br />
Projekt umsetzen sollten.<br />
Aber das Geld musste ja auch noch<br />
bereit gestellt werden. Zu diesem<br />
Zweck wurde eine Finanzgruppe<br />
gewählt, mit Herrn Cantaluppi und<br />
Herrn Cyrill Häring an der Spitze,<br />
die sich um Spenden, Sponsoren und<br />
allgemein um die Finanzen kümmern<br />
sollte.<br />
Die Finanzierung des Projekts war<br />
teilweise gesichert. 400‘000.– Franken<br />
konnte die <strong>Schule</strong> aus eigenen<br />
Mitteln einschiessen, die restlichen<br />
600‘000.– Franken mussten anderweitig<br />
realisiert werden.<br />
So fing nun eine ganz intensive Zeit<br />
für alle Beteiligten an. Monatelang<br />
fand jede Woche eine Sitzung statt,<br />
daneben musste organisiert, koordiniert<br />
und telefoniert werden. Auch<br />
die SchülerInnen engagierten sich<br />
begeistert. Vor allem der Gemeinschaftsraum<br />
war ihnen wichtig. Dafür<br />
machten sie Sponsorenläufe, (jeweils<br />
Fr. 60‘000.– Einnahmen), Fasnachts-<br />
bälle, Aufführungen usw. Eine richtige<br />
Aufbruchsstimmung wurde spürbar!<br />
Der Gemeinschaftsraum bewegte<br />
die Gemüter. Er kam ja an prominenter<br />
Stelle vor das Schulhaus zu stehen.<br />
Wie würde dies wohl aussehen, wie<br />
viel Pausenplatz geht verloren? Und<br />
wie wird er für alle nutzbar?<br />
Eine Gruppe erarbeitete ein Betriebskonzept,<br />
um Nutzung und Betrieb<br />
des Gemeinschaftsraumes zu organisieren.<br />
Viel wurde geplant und wieder<br />
verworfen. Nicht alle Wünsche<br />
konnten erfüllt werden.<br />
Es sollte ein Raum entstehen, in welchem<br />
Einzelne und Gruppen in Ruhe<br />
arbeiten, Freistunden verbringen,<br />
geredet, Kaffee getrunken und gegessen<br />
werden könnte.<br />
Ach ja, das Essen: ein Mittagstisch<br />
wurde vom Kollegium vehement<br />
abgelehnt. Höchstens ein Kioskbetrieb<br />
mit Brötli, Birchermüesli und<br />
Wähen wurde akzeptiert. Deshalb<br />
auch heute noch die relativ kleine<br />
Office-Küche. Ideologien trafen aufeinander!<br />
Absehbar war, dass in naher Zukunft<br />
der freie Samstag auch in der <strong>Steiner</strong><br />
<strong>Schule</strong> eingeführt würde, mit Folgen<br />
für den Stundenplan. Das heisst: mit<br />
kürzeren Pausen über den Mittag.<br />
Am 22. November 1994 fand endlich<br />
die langersehnte Kücheneinweihung<br />
statt.<br />
Alle staunten, wie hell, schön und<br />
dennoch gemütlich die Küche geraten<br />
war. Auch Frau <strong>Schule</strong>r, die<br />
damalige Kochlehrerin, war sehr<br />
zufrieden.<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
69
70<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Die Bazarküche bestand am folgenden<br />
Bazarwochenende mit Bravour<br />
ihre Hauptprobe.<br />
Und nun noch der Gemeinschaftsraum:<br />
Mit Staunen verfolgten alle, wie die<br />
<strong>Schule</strong> ihr Betongesicht mit einem<br />
hölzernen Anbau veränderte. Und<br />
erst, wie schön der Innenraum<br />
wurde.<br />
Währschafte Holztische und stapelbare<br />
Stühle füllten den Raum. Das<br />
Konzept sah vor, dass von 10.00 bis<br />
15.30 Uhr der Raum durch eine Person<br />
betreut würde, die auch Getränke<br />
verkaufen und Sandwiches und<br />
Birchermüesli anbieten sollte.<br />
Als erste Betreuerin hatten wir Frau<br />
Ida Meier, ehemalige Schülerin und<br />
diplomierte Hauswirtschaftslehrerin,<br />
gewinnen können. Diese Pionierin<br />
stürzte sich mit Schwung in die neue<br />
Aufgabe. Schon beim Einweihungsfest<br />
am 4. Februar 1995 half sie tüchtig<br />
mit und am 6. Februar begann<br />
etwas Neues in der <strong>Schule</strong> am<br />
Jakobsberg.<br />
Schon vom ersten Tag an wurde der<br />
Raum fleissig genutzt. Niemand<br />
mehr musste seine Freistunden im<br />
«Bellevue» auf dem Bruderholz oder<br />
im Restaurant «Viertelkreis» am<br />
Leimgrubenweg verbringen. Und so<br />
ist es bis heute geblieben.<br />
Sehr bald musste allerdings das<br />
«Kiosk-Konzept» verändert werden,<br />
da die Schülervertretung in der<br />
Betriebskommission warme Menus<br />
wünschten.<br />
Und Frau Meier kochte Spaghetti,<br />
rüstete Salat, buk Pizzen usw … Aber<br />
nach einem Jahr nahm sie eine Stelle<br />
als Hauswirtschaftslehrerin in ihrer<br />
Wohngemeinde an und so mussten<br />
wir uns neu organisieren.<br />
Nun waren die Eltern gefragt. Wir<br />
suchten Menschen, die sich für einen<br />
bis vier Tage pro Monat engagieren<br />
würden um SchülerInnen und<br />
LehrerInnen zu bekochen. (Mo, Di,<br />
Mi und Freitag).<br />
Wir fanden diese Menschen! Die<br />
einen wollten alleine, andere wiederum<br />
nur im Team kochen. So war<br />
jeder Tag wieder anders, neu und<br />
spannend.<br />
Wir konnten im Tag und pro Team,<br />
(für einen Einsatz von 10.00 bis 15.00),<br />
Fr. 50.– bezahlen.<br />
Ein Essen kostete Fr. 8.– inklusive<br />
Dessert und Getränk. (Mit Bon-Heft<br />
Fr. 7.20).<br />
Wenn wir auf die vielen Jahre<br />
zurückschauen, sind wir voll Dankbarkeit<br />
für diesen riesigen Einsatz,<br />
den Mütter und Väter, selbstlos und<br />
engagiert, mit Freude, Fröhlichkeit<br />
und Zuverlässigkeit für die Schulgemeinschaft<br />
geleistet haben. An vielen<br />
Tagen wurde für 30 bis 50 Menschen<br />
gekocht; manchmal waren es 70 und<br />
immer war eine heitere Stimmung in<br />
Küche und Raum.<br />
Einige dieser Tüchtigen blieben nur<br />
kurze Zeit, gingen dann aus beruflichen<br />
oder privaten Gründen neue<br />
Verpflichtungen ein, andere blieben<br />
lange Jahre dabei und haben die Veränderungen<br />
der Schuljugend hautnah<br />
miterlebt. (Handys, mehr Geld,
Fastfood usw.) Wir haben in den vielen<br />
Jahren keinerlei Beiträge von der<br />
<strong>Schule</strong> benötigt. Unsere Budgets<br />
waren ausgeglichen, der Gemeinschaftsraum-Betrieb<br />
war selbsttragend.<br />
Nur Wasser und Strom wurden<br />
durch die <strong>Schule</strong> finanziert. Desgleichen<br />
auch spätere grosse Anschaffungen<br />
wie z.B. den Steamer.<br />
Wohlwollend und finanztechnisch<br />
wurden wir jahrelang durch Herrn<br />
Christian Ammon unterstützt.<br />
Dass es diesen Raum zwingend<br />
braucht, haben die vielen Benutzer in<br />
den letzten Jahren gezeigt: Elternabende,<br />
Feste, Plauderstunden, Aufgabenmachen,<br />
Mittagessen, Ausruhen,<br />
Spielen, Lesen, Besprechungen<br />
und Sitzungen. Wo sonst sollte dies<br />
alles stattfinden können?<br />
So denken wir dankbar an den mutigen,<br />
zukunftsweisenden Entscheid<br />
der damaligen Verwaltungskonferenz<br />
zurück und freuen uns, wenn<br />
der Gemeinschaftsraum täglich<br />
durch vielerlei Aktivitäten genutzt<br />
wird.<br />
Nach 10 spannenden Jahren kam vor<br />
den Sommerferien 2005 der Vorschlag<br />
von Frau Rotthaler, dass in<br />
Zukunft der Gemeinschaftsraum<br />
professioneller bewirtschaftet werden<br />
sollte. In einem noch zu bildenden<br />
Team würde Frau Rotthaler die<br />
Verantwortung für die Verpflegung<br />
übernehmen.<br />
Wir orientierten danach unsere<br />
Kochmütter, dass ihr grosser und<br />
uneigennütziger Einsatz nicht mehr<br />
benötigt werde und beendeten mit<br />
einem Abschiedsfest die Arbeit im<br />
Gemeinschaftsraum.<br />
Die <strong>Schule</strong> sprach allen den herzlichsten<br />
Dank aus und nach den Sommerferien<br />
begann eine neue Aera.<br />
Katrin Barthel<br />
Helene Vögtlin<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
71
72<br />
<strong>Schule</strong> intern
<strong>Schule</strong> intern<br />
73
74<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Liebe Eltern<br />
Sie erhielten jeweils durch Ihre Kinder Benachrichtigungen<br />
durch die <strong>Schule</strong>, und zwar in zeitlich<br />
unregelmässigen Abständen. Verschiedentlich<br />
konnte es vorkommen, dass z.T. wichtige<br />
Informationen manches Mal nicht in Ihre Hände<br />
gelangten.<br />
Damit der Informationsfluss gewährleistet ist,<br />
werden wir künftig die für Sie bestimmten<br />
Schülerpost Verteildaten 2008<br />
Monat Woche Verteildatum Vorlagen bereit Ferien<br />
jeweils Dienstag bis Donnerstag<br />
März 2 11.03.2008 06.03.2008 15.03. bis 15.03.2008<br />
April 2 08.04.2008 03.04.2008<br />
4 22.04.2008 17.04.2008<br />
Mai 2 13.05.2008 08.05.2008<br />
4 27.05.2008 22.05.2008<br />
Juni 2 10.06.2008 05.06.2008<br />
4 24.06.2008 19.06.2008 28.06.2008 bis<br />
August 4 26.08.2008 21.08.2008 bis 10.08.2008<br />
September 2 09.09.2008 04.09.2008<br />
4 23.09.2008 18.09.2008 27.09.2008 bis<br />
Oktober 4 21.10.2008 16.10.2008 bis 12.10.2008<br />
November 2 11.11.2008 06.11.2008<br />
4 25.11.2008 20.11.2008<br />
Informationen in der Regel zweimal im Monat<br />
verteilen. Die Verteildaten können Sie der untenstehenden<br />
Tabelle entnehmen. Es ist uns<br />
ein Anliegen, wenn Sie sich an den genannten<br />
Tagen zusätzlich bei Ihrer Tochter/bei Ihrem<br />
Sohn nach der Schulpost erkundigen. Die Post<br />
wird jeweils an das jüngste Kind der Familie<br />
verteilt.<br />
Dezember 2 09.12.2008 04.12.2008 24.12.2008
Wichtige Telefonnummern<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Im Schulzusammenhang für Sie nützliche AnsprechpartnerInnen:<br />
Anmeldungen <strong>Schule</strong>/Kindergarten:<br />
Maria Strub<br />
Bazar-Koordination:<br />
erreichbar: Dienstagnachmittag<br />
Mittwochmorgen<br />
Donnerstagmorgen<br />
Freitagmorgen<br />
061/331 62 50<br />
Christoph Zwahlen 061/811 28 24<br />
Elternbeitragskommission:<br />
Corinne Breitenstein erreichbar: Montagmorgen<br />
Dienstagnachmittag<br />
Mittwochmorgen und<br />
Mittwochnachmittag<br />
061/331 62 50<br />
Schulgeldrechnungen/Zahlungen:<br />
Anita Probst<br />
Flohmarkt:<br />
erreichbar: Montag ganzer Tag<br />
Dienstagmorgen<br />
Mittwochmorgen<br />
Donnerstagnachmittag<br />
061/331 62 50<br />
Helene Vögtlin<br />
Gemeinschaftsraum:<br />
061/931 17 92<br />
Katrin Bitterli<br />
Brigitte Rotthaler<br />
Sandra Schläfli<br />
Hauswart:<br />
061/331 62 53<br />
Eric Weber<br />
Inserate Mitteilungen:<br />
061/333 86 57<br />
Senta Fosanelli<br />
Jakobshüttli:<br />
erreichbar: Montagmorgen<br />
Dienstagmorgen<br />
Donnerstagmorgen<br />
Freitagmorgen<br />
061/331 62 50<br />
Heinz Forter Anmeldungen 061/361 25 04<br />
Krankmeldungen von SchülerInnen 1. bis 8. Klasse:<br />
Sekretariat<br />
Raumvermietungen:<br />
061/331 62 50<br />
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<strong>Schule</strong> intern<br />
Konferenzleitung und Vorstand des Schulvereins<br />
Konferenzleitung<br />
Aye, Ursula (KG) In den Ziegelhöfen 69, 4054 <strong>Basel</strong> 061 302 79 83<br />
Arakov, Regina (VK)* Biascastrasse 8, 4059 <strong>Basel</strong> 061 361 53 16<br />
Eckstein, Karin (PK)* Brosiweg 6, 4143 Dornach 061 851 24 66<br />
Held, Susanne (OSK) Edisonstrasse 5, 4053 <strong>Basel</strong> 061 301 82 53<br />
Jost, Christine (IK)* In den Ziegelhöfen 125, 4054 <strong>Basel</strong> 061 301 70 64<br />
Kartje, Johannes (USK) Teichstrasse 5, D-79618 Rheinfelden 0049 7623 741 944<br />
Müller, Karin (IK)* Hechtweg 11, 4052 <strong>Basel</strong> 061 311 18 70<br />
Schaffner, Benz (PK) Obere Bütschen 101, 4418 Reigoldswil 061 941 17 01<br />
Schröter, Michael (VK)* Obere Riehenstrasse 5, D-79540 Lörrach 0049 7621 570 123<br />
IK= Interne Konferenz, OSK= Oberstufenkonferenz, PK= Pädagogische Konferenz, USK= Unterstufenkonferenz,<br />
VK = Verwaltungskonferenz, *= Mitglied Konferenzleitungsgremium<br />
Vorstand Schulverein<br />
Blum, Christina Im Jon 1, D-79639 Grenzach-Wyhlen 0049 7624 983 761<br />
Breitenstein, Corinne Weinbergstrasse 16, 4102 Binningen 061 560 80 42<br />
Cuendet, Nicolas Rainweg 18, 4143 Dornach 061 701 12 51<br />
Jost, Christine In den Ziegelhöfen 125, 4054 <strong>Basel</strong> 061 301 70 64<br />
Kungler, Olivier Im Bertschenacker 21, 4103 Bottmingen 061 421 54 17<br />
Leibundgut, Bruno Erlenstrasse 18, 4127 Birsfelden 061 312 43 45<br />
Maurer, Patrik Im Nonnengärtli 2, 4102 Binningen 061 421 63 03<br />
Meier, Guido Spitalholzweg 4, 4144 Arlesheim 061 411 20 25<br />
Müller, Rolf Offenburgerstrasse 16, 4057 <strong>Basel</strong> 061 691 62 66<br />
Schaffner, Dieter 6, rue des Champs, F-68220 Leymen 0033 389 681 714<br />
Schmidt, Hans Dieter Baslerstrasse 40c, D-79639 Grenzach-Wyhlen 0049 7624 6190<br />
Schröter, Michael Obere Riehenstrasse 5, D-79540 Lörrach 0049 7621 570 123<br />
Von Roëll, Klaus 68, rue de la Douane, F-68480 Kiffis 0033 389 403 770<br />
Reymond, André (Beisitz) Dammerkirchstrasse 12, 4054 <strong>Basel</strong> 061 560 80 43<br />
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80 Impressum<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> Mitteilungen<br />
Herausgeber:<br />
Lehrerkollegium und Schulverein<br />
Redaktion:<br />
Sabine Barke, Tel. 061 331 14 40<br />
Jean-Marc Petit, Tel. 0033 389 685 833<br />
www.steinerschule-basel.ch<br />
Inserate:<br />
Senta Fosanelli, Tel. 061 331 62 50 oder<br />
info@steinerschule-basel.ch<br />
Produktion/Layout:<br />
mz@matthiaszehnder.ch<br />
Adresse:<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong><br />
Redaktion Mitteilungen<br />
Jakobsbergerholzweg 54<br />
4059 <strong>Basel</strong><br />
E-Mail: sabine.barke@gmx.ch<br />
Postcheck: 40-6024-5<br />
Druck:<br />
Basler Schnelldruck BSBS<br />
Erscheint: vierteljährlich<br />
Abonnement: Fr. 40.–<br />
(für Eltern im Schulgeld inbegriffen)<br />
Die Mitteilungen erscheinen im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter.<br />
Die Verantwortung für die einzelnen Artikel tragen die Verfasser.<br />
Redaktionsschluss: 5. Februar, 5. Mai, 15. August, 5. November.
AZB<br />
4000 <strong>Basel</strong> 2<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong><br />
Jakobsbergerholzweg 54<br />
4059 <strong>Basel</strong>