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Neu in Johannisthal: Il Monello – der Spitzbub - Stadt und Land

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THemA VeRmiScHTeS<br />

Tempelhofer Freiheit –<br />

Auf dem Weg zum Park von morgen<br />

Klaus ist wahrsche<strong>in</strong>lich schon Ende 40<br />

<strong>und</strong> trägt e<strong>in</strong>en Zopf. Gerade montiert er<br />

Mast <strong>und</strong> Surfsegel auf se<strong>in</strong> Longboard.<br />

„Ich hab das D<strong>in</strong>g immer dabei“, sagt er.<br />

„Aber W<strong>in</strong>dstärke Drei muss es schon se<strong>in</strong>.<br />

Sonst br<strong>in</strong>gt das alles nix.“ Wie e<strong>in</strong> Surfer<br />

sieht er mit se<strong>in</strong>em Wohlstandsbauch<br />

nicht gerade aus. Aber er hat def<strong>in</strong>itiv se<strong>in</strong>en<br />

Spaß. Esther dagegen ist e<strong>in</strong> wenig<br />

unzufrieden: „Mittlerweile habe ich e<strong>in</strong>en<br />

mittelprächtigen Sonnenbrand, trotz<br />

Lichtschutzfaktor 30. Schatten? Bäume?<br />

Fehlanzeige.“ Und dem siebenjährigen<br />

Felix, dem fehlt auf jeden Fall e<strong>in</strong>e Rutsche<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e ganz große Kiste voller<br />

Sand.<br />

Diese Beispiele zeigen: Sportler <strong>und</strong> Aktivisten<br />

lieben das weitläufige Gelände. Erholungssuchenden<br />

<strong>und</strong> vor allem Senioren<br />

fehlen die schattigen Plätze, kurze<br />

Wegverb<strong>in</strong>dungen <strong>und</strong> Sitzgelegenheiten.<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> vermissen Spielplätze.<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Chance<br />

E<strong>in</strong>e Metropole wie Berl<strong>in</strong> ist ständig im<br />

Wandel. Aber selbst hier bietet sich nur e<strong>in</strong>-<br />

16<br />

mal die ungewöhnliche Chance, mitten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er gewachsenen Großstadt e<strong>in</strong>en Freiraum<br />

von über 300 Hektar zu e<strong>in</strong>er Parklandschaft<br />

umzugestalten, <strong>in</strong> <strong>der</strong> alle Altersgruppen<br />

<strong>und</strong> soziale Schichten ihre<br />

persönlichen Interessen ausleben können:<br />

Sport zu treiben, die Ruhe zu genießen o<strong>der</strong><br />

sich mit Fre<strong>und</strong>en zu treffen. Der Anfang ist<br />

mit Öffnung des Geländes für die Bürger<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Bürger im Mai 2010 gemacht.<br />

E<strong>in</strong>e Befragung <strong>der</strong> Grün Berl<strong>in</strong> GmbH, die<br />

für die Planung <strong>der</strong> zukünftigen Parklandschaft<br />

<strong>und</strong> die gegenwärtige Bewirtschaftung<br />

des Geländes verantwortlich ist, hat<br />

ergeben, dass zwei Drittel <strong>der</strong> Besucher zusätzliche<br />

Wege, schattige Areale <strong>und</strong> Spielplätze<br />

vermissen. Diese bisherigen Defizite<br />

erklären für Park-Manager Dr. Michael<br />

Krebs auch den ger<strong>in</strong>gen Anteil älterer Besucher,<br />

<strong>der</strong> gerade e<strong>in</strong>mal bei sechs Prozent<br />

liegt. Auch K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche s<strong>in</strong>d mit<br />

14 Prozent im Vergleich zum Berl<strong>in</strong>er<br />

Durchschnitt unterrepräsentiert.<br />

Unter Erhaltung <strong>der</strong> historischen <strong>Land</strong>ebahnen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>drucksvollen Weite<br />

werden die erkannten Defizite Schritt für<br />

Schritt behoben. Durch neue Wege, schat-<br />

tige Ruhezonen, Spiel- <strong>und</strong> Sportplätze,<br />

Naturerfahrungsräume <strong>und</strong> mehr Gastronomie<br />

werden die Qualitäten <strong>der</strong> Tempelhofer<br />

Freiheit erhöht. Da ist es nur noch<br />

e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Zeit, bis auch ältere Menschen<br />

<strong>und</strong> Familien mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n dieses<br />

„Wohnzimmer unter freiem Himmel“ stärker<br />

nutzen werden <strong>und</strong> die Tempelhofer<br />

Freiheit e<strong>in</strong> Park für alle wird.<br />

Auch ökologische <strong>und</strong> ökonomische Gesichtspunkte<br />

spielen bei <strong>der</strong> Parkgestaltung<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Die von den Besuchern<br />

gewünschte Wasserlandschaft<br />

wird es erstmals ermöglichen, die enormen<br />

Regenwassermengen, die auf das Dach <strong>und</strong><br />

die betonierten Flächen des ehemaligen<br />

Flughafens fallen, auf dem Gelände selbst<br />

zu nutzen. Dadurch werden zukünftig jedes<br />

Jahr etwa 500.000 Euro für die Steuerzahler<br />

e<strong>in</strong>gespart werden können, weil das<br />

Wasser nicht mehr wie bisher <strong>in</strong> die Kanalisation<br />

e<strong>in</strong>geleitet werden muss. E<strong>in</strong>e<br />

kluge <strong>und</strong> nachhaltige Lösung, die gleichzeitig<br />

wegen des kühlenden Effektes <strong>der</strong><br />

Wasserflächen das Kle<strong>in</strong>klima verbessert<br />

<strong>und</strong> den Freizeitwert für die Besucher<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Besucher erhöht.

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