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grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

Finanzierung<br />

Der finanzielle Plan, dessen Aufstellung bei einem Projekt dieser Dimension<br />

mit erheblichen Problemen <strong>und</strong> Unsicherheiten bezüglich <strong>der</strong> Abschätzung<br />

<strong>der</strong> Kosten verb<strong>und</strong>en ist, wurde 1992 gestaltet. Die ersten Ergebnisse<br />

mussten schnell produziert werden, um sie dann in die Verhandlungen mit<br />

<strong>der</strong> EFRE einbringen zu können. 1994 wurden nach <strong>der</strong> Erstellung des<br />

Urbanisationsplans <strong>und</strong> mehreren detaillierten Plänen wurde es möglich, ein<br />

etwas konkreteres Budget aufzustellen, dies jedoch nicht definitiv war.<br />

Die Parque EXPO 98 SA war, unterstützt durch die damalige konservative<br />

Regierung, mit dem Ziel <strong>und</strong> dem Versprechen angetreten, das Großereignis<br />

ohne Kosten für den Portugiesischen Staatshaushalt <strong>und</strong> somit für die<br />

Steuerzahler durchzuführen. Sämtliche zur Erschließung des Gebietes <strong>und</strong><br />

zur Veranstaltung <strong>der</strong> EXPO notwendigen Ausgaben sollten durch<br />

Eintrittsgel<strong>der</strong>, Sponsoren <strong>und</strong> vor allem durch die Gr<strong>und</strong>stücksverkäufe<br />

gedeckt werden. Es wurde jedoch schnell deutlich, wie wenig realistisch ein<br />

solches Unterfangen war, zumal sich die dieser Prognose zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />

Annahmen we<strong>der</strong> über die Aufwendungen noch über die aus dem<br />

Ticketverkauf zu erwartenden Einnahmen <strong>als</strong> verlässlich erwiesen. Zusätzlich<br />

zu diesen ehrgeizigen finanziellen Zielsetzungen standen –ähnlich wie bei<br />

an<strong>der</strong>en Projekten einer solchen Dimension- den immensen sehr<br />

kurzfristigen Kosten sehr langfristige <strong>und</strong> nur schwer kalkulierbare<br />

Einnahmen gegenüber. 51% <strong>der</strong> Einnahmen waren für den Zeitraum von<br />

1999 bis 2009 vorgesehen. Dies hatte einen enorm hohen Kreditbedarf in<br />

<strong>der</strong> Aufbauphase <strong>und</strong> entsprechend hohe Finanzierungskosten von über<br />

16% des geschätzten Gesamtbudgets zur Folge. 50<br />

Teilweise konnte <strong>der</strong> finanzielle Druck allerdings durch die Inanspruchnahme<br />

von För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Europäischen Union kompensiert werden. Zwar<br />

betrug ihr Anteil an den für die Investitionen am Gelände selbst zur<br />

Verfügung stehenden Einnahmen nur 7,5%, bei <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />

EXPO verb<strong>und</strong>enen Großinfrastruktur spielten sie jedoch die entscheidende<br />

Rolle. Insgesamt wurden dem EXPO Projekt von <strong>der</strong> EFRE im Zeitraum<br />

1994-1999 245 Millionen Euro zugewiesen, was mehr <strong>als</strong> die Hälfte <strong>der</strong><br />

Summe ausmachte, die für den selben Zeitraum für Portugal bestimmt war.<br />

% Investition (Millionen EUR)<br />

Kartenverkauf, Publicity <strong>und</strong> Sponsoren 24,2 317,948<br />

Gr<strong>und</strong>stücksverkäufe 51,1 671,795<br />

Verkauf von Firmenanteilen 6,0 79,487<br />

Europäische Fonds 7,4 104,615<br />

Staatliche Fonds 6,8 89,743<br />

An<strong>der</strong>e (z. B. Vermietung von Räumlichkeiten) 4,0 52,308<br />

Gesamt 100 1.317,950<br />

Tabelle 3–14: Einnahmen aus dem EXPO-Projekt<br />

Quelle: Cabral, Rato, Reis, (Case Study 1)<br />

50 Thiel in Raum<strong>planung</strong>92, 2000<br />

99

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