grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklungspolitik
Projekt 3 2001/02
Parque EXPO 98, SA
Board of Management
& President
Atlantico-Pavilhao Multiusos de Lisboa, SA (Multi-Purpose
Pavillion)
Oceanario de Lisboa, SA (Aquarium)
GIL - Gare de Intermodal de Lisboa, SA (Gare do Oriente Station)
Parque Expo 98, Desenvolvimento e Promocao Imobiliara, SA
(Expo Urbe)
Valorsul - Valorizacao e Tratamento de Residuos Solidos da
AML (Norte), SA
(Waste to energy treatment plant)
APA - Associocao Parque Atlantico
(Lisbons Trade and Exhibition Centre - international pavillion,
northern area)
Tabelle 3–12: Organogramm der EXPO-Betreibergesellschaft „Parque Expo 98 SA”
Quelle: Cabral, Rato, Reis (Case Study 1)
Die Regierung verlieh Parque Expo 98 SA exklusive Planungs- und
Bewilligungskompetenzen innerhalb der gesamten Interventionszone des
Projekts. Sie bekam Steuerbegünstigungen, die bis 1999 galten und war
berechtigt, Grundstücksenteignungen durchzuführen. Das gesamte Projekt
war von der Umweltverträglichkeitsprüfungspflicht ausgenommen, wobei
aber vereinbart wurde, dass eine Umweltstudie von einer unabhängigen und
qualifizierten Institution erstellt und evaluiert wird. Der Finanzierung des
Projektes haben auch die Europäische Union, Europäische Investitionsbank
und einige private Kreditinstitute beigetragen. Der Großteil der
Projektsentwicklungskosten wurden jedoch durch Grundstücksverkäufe und
von den Einnahmen der Weltausstellung gedeckt. 48
Investitionen, Ausgaben, Kosten
Das Investitionsvolumen für die 340 ha Gesamtfläche wurde für die
Erschließung der Grundstücke, Durchführung der Ausstellung und
Bauvorhaben auf ca. 1,3 Milliarden Euro geschätzt. Diese Kosten schließen
jedoch nicht die für die Integration der Fläche in die Stadt unabdingbaren
Großinfrastrukturen, wie z.B. die Erweiterung der Stadtautobahn, den
massiven Ausbau des U-Bahn-Netzes und nicht zuletzt den Bau der zweiten
Tejo-Brücke in direkter Nachbarschaft zum EXPO-Gelände, ein. Die
Investitionen in diesem Bereich dürften sich auf ein Vielfaches der internen
EXPO-Kosten belaufen. Allerdings konnte der Staat hier weitgehend auf die
aus dem europäischen Regionalentwicklungsfonds bereitgestellten Mittel
zurückgreifen. 49 Die Planungen bezüglich EXPO und die Aufstellung des
EFRE-Budgets im Rahmen des zweiten „Community Support Framework“
1994-1999 passierten zur gleichen Zeit, so dass EFRE-Mittel für Umwelt- und
Infrastrukturprojekte im östlichen Teil der Stadt bestimmt werden konnten.
Die Kosten der Entleerung des Areals waren beträchtlich. Sie machten
insgesamt 16% des 1997 aufgestellten Budgets mit einem Rahmen von
1382 Millionen Euro.
48 Cabral, Rato, Reis, (Case Study 1)
49 Thiel in Raumplanung92, 2000
97