grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung
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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />
Projekt 3 2001/02<br />
Standort fest. Sie bildete einen Kontrast zu <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong> „non-cities“ für<br />
EXPO-Standorte, die üblicherweise am Rand <strong>der</strong> Stadt aufgebaut werden<br />
<strong>und</strong> in Folge zu großen Problemen führen.<br />
Die östliche Zone war wie erwähnt bereits ein Gegenstand von<br />
unterschiedlichen Plänen, die 1990 erstellt wurden. Weiters war im<br />
Strategischen Plan vorgesehen, daraus ein alternatives Zentrum zu<br />
entwickeln, in dem wichtige öffentliche Anlagen mit regionaler Bedeutung<br />
hier errichtet werden. Die EXPO-Idee wurde dann adoptiert <strong>und</strong> in die<br />
bestehenden Planungen integriert.<br />
Ziele<br />
Die Kombination <strong>der</strong> EXPO-Idee mit den Inhalten <strong>der</strong> bestehenden<br />
Planungen gab die Ziele des Events vor. Bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Ziele des<br />
Projektes soll eine Unterscheidung zwischen <strong>der</strong> internationalen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
lokalen Ebene gemacht werden: 45<br />
• Auf <strong>der</strong> lokalen Ebene zielt EXPO Urbe darauf ab, zwei langhaltende<br />
Trends <strong>der</strong> Stadtentwicklung in <strong>der</strong> portugiesischen Hauptstadt zu<br />
stoppen bzw. umzukehren: das verhärtete sozioökonomische Gefälle<br />
zwischen West <strong>und</strong> Ostteil <strong>der</strong> Stadt <strong>und</strong> die Abwendung Lissabons vom<br />
Wasser.<br />
• Auf <strong>der</strong> internationalen Ebene wird mit dem Projekt das Ziel angestrebt,<br />
Lissabon <strong>und</strong> damit das kleine Portugal an <strong>der</strong> Peripherie <strong>der</strong> EU auf <strong>der</strong><br />
ökonomischen Landkarte des Kontinents neu zu positionieren.<br />
Somit stellt das Projekt ein Ereignis mit nationalem <strong>und</strong> internationalem<br />
Ansehen dar, dies zum Aufbau einer neuen Infrastruktur führen soll,<br />
wodurch ein heruntergekommener Stadtteil im Bereich des Hafens<br />
revitalisiert wird <strong>und</strong> ein neues Gesicht bekommt. Somit sollte <strong>der</strong><br />
Hafenbereich in die räumliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Entwicklung <strong>der</strong> Stadt<br />
integriert werden. Die EXPO <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Großprojekte<br />
sollten gewissermaßen mit einem Schlag eine Marketing-Funktion für<br />
Lissabon <strong>und</strong> Portugal erfüllen, die Riverfront <strong>der</strong> Stadt erneuern, einen<br />
Raum für neue zentrale Funktionen im Stadtgebilde schaffen <strong>und</strong> damit<br />
einen entscheidenden Beitrag zur Aufwertung des über Jahrhun<strong>der</strong>te<br />
degradierten Ostteils <strong>der</strong> Stadt leisten. Die Ausstellung umfasst in diesem<br />
Zusammenhang nur einen kleinen Teil einer umfangreichen städtebaulichen<br />
Intervention. Im Rahmen des Projektes EXPO Urbe soll bis 2009 auf 340 ha<br />
alter Hafen- <strong>und</strong> Industriefläche ein neuer Stadtteil für bis zu 25.000<br />
Einwohner entstehen. 46<br />
Der Aspekt <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Infrastruktur, die Aufwertung eines<br />
innerstädtischen Gebiets sowie <strong>der</strong> Aspekt eines Prestige-Projekts für<br />
Portugal auf europäischer Ebene zu großen finanziellen <strong>und</strong><br />
45 vgl. Thiel in Raum<strong>planung</strong>92, 2000<br />
46 vgl. Thiel in Raum<strong>planung</strong>92, 2000<br />
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