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grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

handelt sich hierbei um eine Fläche, die von dem Industrialisierungsprozess<br />

zwischen 1870 <strong>und</strong> 1970 stark beeinflusst wurde. Sie war von veralteten<br />

Industrieanlagen, einer Raffinerie <strong>und</strong> einem petrochemischen Kraftwerk<br />

dominiert. Dazu existierten auch einige inadäquate Einheiten zur logistischen<br />

Unterstützung des Hafens von Lissabon, die oft die Infrastruktur <strong>der</strong><br />

Industrieanlagen mitnutzten <strong>und</strong> durch ihre Unordnung für Chaos sorgten.<br />

Durch das Nachlassen <strong>der</strong> Aktivitäten am Hafen <strong>und</strong> an den Industrieanlagen<br />

verän<strong>der</strong>te sich die Landschaft rapide zu einem verlassenen<br />

Schrottgebiet. Dazu kamen die neu errichteten Gemeindebauten (Chelas),<br />

die sich vom Ufergebiet bis zum Flughafen erstrecken.<br />

Diese Zone in unmittelbarer Peripherie Lissabons wies ein großes Potenzial<br />

für neue urbane Funktionen auf, doch <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Regeneration <strong>und</strong><br />

Revitalisierung war nur schwer durch die Anwendung herkömmlicher<br />

Mechanismen <strong>der</strong> Stadtverwaltung <strong>und</strong> -<strong>planung</strong> erreichbar.<br />

Eine <strong>der</strong> größten Schwierigkeiten ergab sich im Zusammenhang mit den<br />

Besitzverhältnissen auf dem Ausstellungsareal. Das Land befindet sich auf<br />

dem Gebiet zweier unterschiedlicher Stadtverwaltungen, gehörte diversen<br />

Ölgesellschaften <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en kleinen <strong>und</strong> mittelgroßen Unternehmen.<br />

Außerdem unterlag ein Teil des Are<strong>als</strong> <strong>der</strong> Hoheit des Lissabonner Hafens,<br />

<strong>der</strong> traditionell in Konfliktsituationen mit <strong>der</strong> Stadtverwaltung zu geraten<br />

liebt.<br />

So wurde die EXPO <strong>als</strong> Katalysator für den funktionellen <strong>und</strong> städtischen<br />

Erneuerungsprozess vom Ost-Lissabon gesehen. Das „Parque das Naçoes-<br />

Städtisches Entwicklungsprojekt“ erstreckt sich über eine Fläche von 340 ha<br />

inklusive eines 5 km langen Streifens am Tagus-Ufer. Der erste Schritt des<br />

Projekts bildete mit den öffentlichen Räumen für die EXPO 98, den<br />

Wohnquartieren, Geschäften, Parks, städtischer Infrastruktur das<br />

F<strong>und</strong>ament. Hiermit versuchte man die Verbindung zwischen <strong>der</strong> Stadt <strong>und</strong><br />

dem Fluss wie<strong>der</strong>herzustellen <strong>und</strong> die unorganisierten Strukturen auf dem<br />

Areal abzuschaffen. Diese Entwicklung sollte einerseits ein neues<br />

Attraktionspol im Stadtgefüge Lissabons bilden <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits die<br />

städtische Produktion anregen.<br />

Abbildung 3-15: Die Interventionszone des EXPO – Projekts<br />

Quelle: http://www.parquedasnacoes.pt/en/projectourbano/vendadeterrenos.asp, Jan 2002<br />

EXPO 98 war nicht nur eine Gelegenheit, um sich mit <strong>der</strong> städtischen<br />

Umwelt zu versöhnen <strong>und</strong> die urbanen Strukturen zu erneuern. Darüber<br />

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