grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung
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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />
Projekt 3 2001/02<br />
Faszinierend ist in Barcelona <strong>der</strong> Mut <strong>und</strong> die Kontinuität des Verstandes, mit<br />
Projekten Akzente setzen zu wollen. Viele kleinere Projekte werden parallel<br />
mit den größeren geführt, jedes erfolgreiche Projekt dient <strong>der</strong><br />
Stadtverwaltung <strong>als</strong> Beweis o<strong>der</strong> „Zuckerl“ <strong>der</strong> Bevölkerung gegenüber, um<br />
Unterstützung für die nächsten Projekte zu erhalten. Das Projekt „Universal<br />
Forum of Cultures“ ist in den Umstrukturierungsprozess eines gesamten<br />
Stadtteils integriert, <strong>und</strong> wird mit großer Wahrscheinlichkeit am<br />
nordöstlichen Ende <strong>der</strong> Stadt einen neuen Anziehungspunkt bilden.<br />
Hierbei verfolgt die Stadtverwaltung eine Strategie, die sich an einem Modell<br />
<strong>der</strong> Stadterneuerung orientiert, das auf <strong>der</strong> gemischten Wirtschaft <strong>der</strong> Stadt<br />
beruht <strong>und</strong> Barcelona unter die führenden Städte in Europa aufsteigen<br />
lassen soll. Das sei nötig -so wird begründet- um ernsthafte folgen für die<br />
lokale Wirtschaft, insbeson<strong>der</strong>e für die Beschäftigung zu vermeiden. Die<br />
beste Strategie sei,<br />
• Den privaten Sektor zur Finanzierung <strong>der</strong> öffentlichen Infrastruktur <strong>als</strong><br />
Gegenleistung für vorteilhafte Entwicklungsprojekte zu veranlassen<br />
• Die Funktionen des öffentlichen Sektors zu erweitern, damit er <strong>als</strong><br />
Motor für die Privatwirtschaft agieren könne.<br />
Jedoch lassen sich mit <strong>der</strong> oben beschriebenen aktiven Orientierung <strong>der</strong><br />
katalanischen Metropole Aspekte eines Konflikts zwischen lokalen <strong>und</strong><br />
globalen Interessen ablesen, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Zukunft vermehrt zu führen sein<br />
wird. Die Stadt verkauft sich immer mehr <strong>als</strong> „brand“ auf internationaler<br />
Ebene <strong>und</strong> vergleicht sich im Rahmen eines Wettbewerbs mit an<strong>der</strong>en<br />
Metropolen. Hierbei ist eine Gratwan<strong>der</strong>ung zu meistern zwischen den<br />
lokalen Interessen <strong>der</strong> Bewohner <strong>und</strong> den globalen Players. Der Erfolg von<br />
städtebaulichen Eingriffen bzw. von Großprojekten hängt mit dem Wille <strong>und</strong><br />
Fähigkeit <strong>der</strong> permanenten Bewohner <strong>der</strong> Stadt zusammen, aktiv in den an<br />
den Verän<strong>der</strong>ungen teilzunehmen.<br />
Zusammenfassung nach Typologie von Großprojekten:<br />
Art des Großprojekts<br />
„Materielles“ Projekt / Bauprojekt / Immobilienprojekt<br />
• Sportstätte für olympische Bewerbe<br />
• Wohnobjekte<br />
• Verkehrsinfrastruktur<br />
• Kultur <strong>und</strong> Freizeit<br />
• Mischnutzungsprojekt <strong>der</strong> oben erwähnten Projekte<br />
„Immaterielles“ Projekt<br />
• Sportveranstaltung<br />
Institutionelle <strong>und</strong> Organisatorische Ebene: Träger des<br />
Großprojekts<br />
• IOC – International Olympic Comitee<br />
• privat: Sponsorfirmen<br />
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