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grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

33 Garcia, S.257<br />

34 Brunet, 1995<br />

Einkaufszentrum <strong>und</strong> Wohnhäuser gebaut. Nach <strong>der</strong> Fertigstellung des<br />

Olympischen Dorfes (1.854 Wohneinheiten, 3.500 Parkplätze), <strong>der</strong><br />

Anlegung von einem Sandstrand, einem Hafen für 750 Jachts, 30<br />

Restaurants <strong>und</strong> 18 Bars wurde <strong>der</strong> Ort zu einem <strong>der</strong> beliebtesten Ziele in<br />

<strong>der</strong> Stadt.<br />

Über die monetären Größen <strong>der</strong> Entwicklung des Olympischen Dorfes sowie<br />

die Beteiligung <strong>der</strong> einzelnen Akteure findet man in <strong>der</strong> Literatur bzw. in<br />

verschiedenen Studien zahlreiche unterschiedliche Angaben, die auch<br />

anscheinend von unterschiedlichem Projektausmaß ausgehen. Hier wird nur<br />

versucht, einen Überblick über diese finanzielle Größen zu geben.<br />

Die Erneuerung <strong>der</strong> Meerseite (ohne die Umgestaltung des Hafens) kostete<br />

insgesamt 2857 Millionen DM (ca. 2000 Millionen USD, o<strong>der</strong> 240.000<br />

Millionen Pst.), die zu 60% aus privaten Mitteln stammten. 33 Die Kosten <strong>der</strong><br />

gesamten Konstruktion im Viertel Poblenou beliefen sich auf 212.000<br />

Millionen Pst (ca. 1800 Millionen USD). Von dieser Summe entfielen ca.<br />

175.000 Millionen Peseten (ca. 1450 Millionen USD) auf die Entwicklung des<br />

olympischen Dorfes, wobei 68.000 Millionen Peseten von <strong>der</strong> HOLSA<br />

(Barcelona Holding Olimpic S.A.), die ein außergewöhnliches Joint-Venture<br />

von Staat, Kommune <strong>und</strong> Bauunternehmen darstellt, finanziert wurden.<br />

Dazu kamen 101.000 Millionen Peseten, die <strong>als</strong> Investitionen zum „Private<br />

Development am Olympischen Dorf“ bezeichnet werden. 34<br />

Die Projekte in Vall d’Hebron liefern ein Beispiel für das<br />

Erneuerungsprogramm <strong>der</strong> Stadtverwaltung, das nicht nur die technische,<br />

son<strong>der</strong>n auch die soziale Infrastruktur in den Arbeiterquartieren verbessern<br />

sollte. Die Errichtung einer Reihe Sportanlagen für die Olympiade hat sich<br />

stark auf die Quartiere ausgewirkt, da die Bewohner Hauptnutzer <strong>der</strong><br />

Anlagen geworden sind. Die Umgestaltung des Gebiets hat aber auch den<br />

Bau an<strong>der</strong>er Einrichtungen mit sich gebracht, dazu zählen über 1200 neue<br />

Parkplätze, 13.500 m² Gewerbefläche <strong>und</strong> 489 neue Gebäude. Planung <strong>und</strong><br />

Bau wurden <strong>als</strong> Gemeinschaftsprojekt des kommunalen Instituts für<br />

Stadtentwicklung (IMPUSA) <strong>und</strong> des COOB’92 ausgeführt. Von den<br />

errichteten Wohneinheiten befinden sich 150 im Besitz <strong>der</strong> Stadtverwaltung,<br />

sie werden Familien mit niedrigen Einkommen zugewiesen. Stadtpolitiker<br />

sehen in diesem Gebiet ein Beispiel für ihre Bemühungen, auf die<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Stadt <strong>und</strong> ihrer Bewohner einzugehen <strong>und</strong> soziale<br />

Ungleichheit zu verringern.<br />

Für die Altstadt (Ciutat Vella), in <strong>der</strong> 70% <strong>der</strong> bestehenden 50.000<br />

Wohnungen vor 1900 errichtet wurden, wurde ein Gesamtplan zur<br />

Stadtteilsanierung erarbeitet, dessen erste Aktionsphase die Jahre 1989 bis<br />

1991 umfasste. Dieser Plan zielte auf die Verbesserung <strong>der</strong> sanitären<br />

Verhältnisse, die Erhöhung <strong>der</strong> Sicherheit, enthielt ein Programm zur<br />

Sanierung von Häusern <strong>und</strong> wollte allgemein <strong>der</strong> Marginalisierung sozialer<br />

Gruppen entgegenwirken. Die vorgesehenen Maßnahmen erfor<strong>der</strong>ten<br />

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