grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung
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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />
Projekt 3 2001/02<br />
32 Garcia, S.257<br />
Die Fläche, auf dem das neue Viertel entstehen sollte, betrug insgesamt 74<br />
ha. Die Kommune erwarb das Land im Rahmen eines<br />
Stadtentwicklungsson<strong>der</strong>plans, <strong>der</strong> eine Enteignung für die 530.000m²<br />
vorsah. Der wichtigste Punkt dabei bestand in den Verhandlungen mit <strong>der</strong><br />
nationalen Eisenbahngesellschaft um die Aufgabe einer vier km langen<br />
Küstenstrecke. Als Ergebnis dieser Verhandlungen erhielt die Stadt eines <strong>der</strong><br />
grössten Gr<strong>und</strong>stücke für die Rekonstruktion des Are<strong>als</strong>, die auch den Bau<br />
<strong>der</strong> Küstenringstrasse vorsah. Die erfor<strong>der</strong>liche Fläche kam ausserdem durch<br />
die Enteignung von fast 100 Gr<strong>und</strong>stücken zustande, auf denen sich 147<br />
Firmen <strong>und</strong> 157 Wohnhäuser befanden (91 davon wurden von ihren<br />
Besitzern, 52 von Mietern bewohnt). 32<br />
Die Durchführung des Projekts wurde durch die Kooperation von Vertretern<br />
verschiedener Seiten ermöglicht, nämlich aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Natur des Ereignisses<br />
<strong>der</strong> Landes- <strong>und</strong> Regionalregierung einerseits <strong>und</strong> <strong>der</strong> kommunalen<br />
Verwaltung an<strong>der</strong>erseits, die von Anfang an eine aktive Rolle innehatte. Als<br />
Rahmen für eine solche Partnerschaft wurden mehrere ad hoc-<br />
Gesellschaften gegründet. Das Land wurde in die öffentliche Hand gegeben,<br />
um Spekulationstätigkeit vorzubeugen <strong>und</strong> sicherzustellen, dass die<br />
Urbanisierung <strong>und</strong> Bebauung unter festen Bedingungen erfolgte, die später<br />
durch eine öffentlich-private Gesellschaft vermarktet wurde. Zu Beginn<br />
dieser Operation Ende 1985, <strong>als</strong> man sich zur Enteignung <strong>der</strong> Flächen<br />
Kapital verschaffen musste, wurde die kommunale private Gesellschaft VOSA<br />
(Vila Olimpica S.A.) gegründet, <strong>der</strong>en Anteile zur Gänze <strong>der</strong> Stadt gehörten.<br />
Als die Enteignungsaktion 1988 beendet war, gehörten VOSA 91% des Arels.<br />
Unmittelbar danach begann die Konstruktion <strong>der</strong> Wohnungen, welche durch<br />
den Verkauf an die Öffentlichkeit zu finanzieren waren.<br />
Zu diesem Zweck machte sich VOSA auf Partnersuche, da die Mittel <strong>der</strong><br />
Kommune nicht mehr ausreichten bzw. um eine bessere Risikoverteilung zu<br />
erzielen. Banken <strong>und</strong> Immobiliengesellschaften zögerten sich zunächst, am<br />
Projekt teilzunehmen. Schliesslich beteiligten sich Banco Exterior (auf<br />
Drängen des IOC Präsidenten Juan A. Samaranch) <strong>und</strong> vier weitere<br />
Gesellschaften, von denen nur eine lokal ansässig war. Somit entstand die<br />
Gr<strong>und</strong>stücksgesellschaft NISA (Nova Icaria S.A.) mit folgenden<br />
Gesellschaftsanteilen:<br />
• 40 % Stadt Barcelona<br />
• 40 % Banco Exterior<br />
• 20 % vier weitere Gesellschaften<br />
Eine an die Küste angrenzende Fläche wurde für Strandgebäude abgesteckt.<br />
Die Wohngebiete sollten eine mittlere Dichte aufweisen <strong>und</strong> architektonisch<br />
abwechslungsreich gestaltet sein. Mit Gewerbe-, Freizeit- <strong>und</strong><br />
Erholungseinrichtungen, Hotels <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en funktionellen Einrichtungen<br />
wurde eine Mischflächennutzung realisiert. In Zusammenarbeit mit<br />
Immobilienfirmen hat diese Gesellschaft fünf Bürogebäude, ein Hotel, ein<br />
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