grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklungspolitik
Projekt 3 2001/02
Millionen Passagiere
30 Garcia, S.268
31 Garcia, S.271
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Passagierzahlenentwicklung am Flughafen von
Barcelona
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998
74
Stückzahlen in Tausend
1200
1000
800
600
400
200
Containerbewegungen am Hafen
0
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998
Abbildungen 3–7, 3-8: Passagierzahlen im Flughafen Barcelona,
Containerbewegungen am Hafen von Barcelona
Die Ringstraßen wurden zur Entlastung der überfüllten Straßen in der Stadt
gebaut. Dabei wurden Forderungen der Anwohner nach unterirdischem
Verlauf von Streckenabschnitten und nach sozialen Einrichtungen in die
Projekte einbezogen. Dadurch entstanden 20.000m² an öffentlichem Raum
und Einrichtungen, die zusätzliche Kosten von ca. 27 Mio. USD verursachten.
Kosten und Nutzen des oberen Rings wurde nach der klassischen Methode
errechnet, wobei auf der Kostenseite Boden-, Bau-, Verkehrszeichen- und
Unterhaltskosten, auf der Nutzenseite Zeitersparnis und verringerte
Unfallzahlen als Variablen in die Berechnungen eingingen. Danach beträgt
der akkumulierte Nutzen im Zeitraum von 30 Jahren das siebzehnfache der
akkumulierten Nutzen. Nach der „contingent-valuation“-Methode, bei der
Anwohner nach ihrer Zahlungsbereitschaft für die Verbesserungen gefragt
werden, ergaben sich ein Nutzen von ca. 35 Mio. USD und ein Kosten-
Nutzen-Verhältnis von 1,2, wobei diese Werte als niedrig angesehen werden,
weil die betroffene Bevölkerung unteren Einkommensgruppen angehört.
Kosten und Nutzen des Küstenrings mit seiner Verbindung zum olympischen
Dorf und zu Poblenou wurden nach der Delphi-Methode errechnet
(Bewertung durch Konsens nach Expertenbefragung). Setzt man hierbei als
Hauptvariable Wohnungskosten, betragen die Nettonutzen 140 Mio. USD
und das Kosten-Nutzen-Verhältnis 1,24. Die Gewinnschwelle für beide
Projekte war 1992. Die beiden Ringstraßen haben die Verkehrskapazität um
25% erhöht. Außerdem wird geschätzt, dass mit den Ringstraßen erst im
Jahr 2022 wieder Verkehrsstaus auftreten werden und nicht schon 2006. 30
Sportanlagen für nicht -elitären Sportarten werden nach den Spielen nun
von der kommunalen Sportabteilung geführt. Für die Bewirtschaftung der
größeren Anlagen wurde 1986 mit 100%-igem öffentlichem Kapital des
Ajuntamiento Barcelona die Aktiengesellschaft „Promocio Barcelona“
(Barcelona Promotion) gegründet, welches wie ein privates
Wirtschaftsunternehmen agiert. 31 Das unternehmen verfolgt folgende Ziele:
• Wartung und Instandhaltung der vier Hauptanlagen (Sportpalast der
Stadt, Stadio Olimpico, Veledrom und Palau Sant Jordi)