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grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

1984 beschloss <strong>der</strong> Stadtrat ein Investitionsprogramm zur Erhöhung <strong>der</strong><br />

städtischen Wirtschaftsleistung <strong>und</strong> warb intensiv um Investitionen aus<br />

an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n sowie aus den USA <strong>und</strong> Japan, mit dem<br />

offenbaren Ziel, durch kommunale Haushaltsausgaben an die lokale<br />

Wirtschaft für eine Trendwende zu sorgen. Doch <strong>der</strong> Zufluss an<br />

ausländischen Investitionen blieb in <strong>der</strong> gesamten Region Katalonien hinter<br />

dem Vorjahresniveau zurück. Zwischen 1980 <strong>und</strong> 1985 stagnierte die<br />

ausländische Investitionstätigkeit.<br />

Schätzungen zufolge stellte 1986 Katalonien 16% <strong>der</strong> Bevölkerung Spaniens<br />

<strong>und</strong> erwirtschaftete 20% des BIP, erhielt hingegen nur 6,1% <strong>der</strong> gesamten<br />

öffentlichen Investitionen.<br />

Die Stadtverwaltung sah die olympischen Spiele <strong>als</strong> Gelegenheit an, diesen<br />

Ungleichheiten entgegenzuwirken <strong>und</strong> die Beteiligung des öffentlichen<br />

Sektors Spaniens an <strong>der</strong> Bedienung <strong>der</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong> Stadt zu<br />

gewährleisten. Darüber hinaus sollten die Spiele dazu dienen, die<br />

vorgesehenen erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen durchzuführen, die <strong>der</strong> Stadt ihren<br />

Platz unter den bedeutenden Städten Europas sicher würden. In diesem<br />

Zusammenhang hatten die olympischen Spiele in Barcelona für die Stadt<br />

weitreichende Auswirkungen. Dazu zählen einerseits mittelfristige Effekte<br />

wie neu geschaffene Arbeitsplätze <strong>und</strong> erhöhte Einnahmen, an<strong>der</strong>erseits<br />

auch langfristige Entwicklungen in <strong>der</strong> urbanen Struktur <strong>und</strong> in <strong>der</strong><br />

politischen Denkweise. Hier werden diese Effekte nach Themenbereichen<br />

aufgelistet.<br />

Entwicklung <strong>der</strong> städtischen Infrastruktur<br />

Bis 1984 hatte <strong>der</strong> 1979 <strong>und</strong> 1983 demokratisch gewählte Stadtrat seine<br />

Bemühungen, <strong>der</strong> Rezession entgegenzuwirken, auf<br />

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die Entwicklung <strong>der</strong> Stadt<strong>planung</strong> <strong>und</strong><br />

Bereitstellung <strong>der</strong> technischen <strong>und</strong> sozialen Infrastruktur konzentriert. Seit<br />

Mitte <strong>der</strong> 1980er hat die Verwaltung allerdings einer aktiven<br />

Wirtschaftspolitik Vorrang eingeräumt, die durch die Bewerbung um die<br />

Olympiade <strong>und</strong> die Planungen für das Ereignis unterstützt wurde.<br />

Die angepeilten Ziele waren ergaben sich aus einer Kombination <strong>der</strong><br />

Wünschen in den 20ern <strong>und</strong> 60ern mit den aktuellen Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

einen mo<strong>der</strong>nen starken Ballungsraum. Als Voraussetzung für eine<br />

erfolgreiche Transformation <strong>der</strong> Stadt wurde ein neues intaktes<br />

Infrastruktursystem angesehen. Barcelona befindet sich im Zentrum von<br />

Straßen-, Schienen-, Luft- <strong>und</strong> Wasserverbindungen. Barcelonas Stadtrat<br />

wollte diesen Standortvorteil nutzen, um Netzwerkprojekte im Rahmen eines<br />

strategischen Plans zu verwirklichen, <strong>der</strong> auch an<strong>der</strong>e Städte des westlichen<br />

Mittelmeeres einbezieht. Die Stadt hat sich durch die Erneuerung ihrer<br />

Verkehrswege (Straßensystem, Flughafen, Hafen, öffentliche<br />

Verkehrssysteme) <strong>und</strong> ihres Telekommunikationsnetzes auf die vorgesehene<br />

Zukunft vorbereitet.<br />

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